Sonntag, 9. Januar 2022

Der Vogelmann. Erotik, Reisebeschreibung

 

DER VOGELMANN

    von Joana Angelides


 

Ich liebe Südamerika, insbesondere Peru. Ich liebe die wundervolle Landschaft besonders ihre Vulkane und Menschen und besonders die Landschaften, die sie geprägt haben.

 

Mit meiner Kamera bewaffnet durchstreife ich mit meinem Jeep und Proviant die Gegend um den Ubinas, der derzeit wieder auszubrechen droht. Der letzte Ausbruch war 2003 Er speit nun seit 2015 Asche und Rauch und ich hoffe spektakuläre Bilder einzufangen.

 

Leider kann man mit dem Auto nicht nahe genug heranfahren, da die Zufahrten derzeit gesperrt sind.  Ich quartiere mich in einem der kleinen Dörfer bei einer Familie ein und nahm mir vor, zu Fuß die Gegend zu erkunden. Meine Gastgeber raten mir erschrocken davon ab und gestikulieren wild dabei.

Auf jeden Fall soll ich noch vor Einbrechen der Nacht wieder hier sein, denn es ist alleine schon wegen dem Vogelmann nicht ratsam als Frau alleine herum zu gehen.

 

Der Vogelmann?  Noch nie davon gehört! Meine Neugierde ist geweckt. Bei einem sehr guten und sehr reichlichen Abendessen mit viel Alkohol gelingt es mir, näheres über den „Vogelmann“ zu erfahren.

 

Eigentlich ist er eine Ausgeburt der Hölle, er ist ein Nachfahre der Inkas, aber über zwei Meter groß und eine Mischung zwischen Tier und einem riesigen Vogel. Er lebt in den Wäldern rund um die vielzähligen Vulkane Perus und nimmt sich immer junge Frauen als Sklavinnen, mit denen er Kinder zeugt, die ebenfalls halb Mensch und halb Vogel sind. Er sperrt sie in Käfigen ein und hin und wieder verspeist er welche.  Er hat keine Hände, sondern nur Flügel, mit denen er sich in die Lüfte erhaben kann. Klingt ja alles sehr schauerlich. Ich begebe mich schlussendlich ins Bett und wie zu erwarten war, träumte ich von dem Vogelmann und wachte schweißgebadet auf. Ich hatte geträumt, der kam in der Nacht, riesig groß, wie der sagenhafte Vogel Greif, packte mich mit seinen Krallen und hob mich in die Lüfte und wir flogen über das Land, tief ins Innere von Peru. Bei einem der Vulkane setzte er mich ab. Er hatte einen muskulösen Körper, einen Menschenkopf und eine wallende Haarmähne. Als er sich mir mit dem Gesicht näherte, wachte ich auf.

 

 Ich trat hinaus in den Garten hockte mich ins Gras unter einem der Bäume und starrte in die Dunkelheit. Mein Herz pochte und mein Atem war schneller als sonst.

 

Nach einer Weile übermannte mich wieder die Müdigkeit und ich ging kopfschüttelnd hinein. Also, das musste der Alkohol sein, sowas zu träumen… ich schüttelte den Kopf.

 

Trotz der Schauermärchen am Abend zuvor, machte ich mich am Morgen auf den Weg hinauf zu dem Feuer speienden Bergen.  Es war anstrengend und ich musste einige Pausen einlegen, da auch die Luft hier oben viel dünner ist, als ich es gewöhnt bin. Mein Gepäck, dass ich am Rücken trug belastete mich auch. Doch es gelang mir einige spektakuläre Bilder einzufangen.

 

Die Stunden vergingen wie im Fluge und plötzlich wurde mir klar, dass ich den Abstieg zu meinem Quartier nicht mehr schaffen werde. Ich suchte mir einen Felsen, mit etwas grün rundherum, einen weichen Boden und eine schöne Aussicht auf das Tal vor mir und beschloss, hier zu biwakieren.

 

Ich packte meinen Schlafsack aus, aß meinen Proviant und kochte mir noch einen Tee auf dem kleinen Gaskocher, den ich immer mithatte. Inzwischen war es richtig dunkel geworden und rundherum sah ich kleine Feuer, oder Funkenfontänen, die aus den Spalten und Ritzen der Felsen hervorstoben. Ich rollte mich in meinen Schlafsack ein und beschloss zu schlafen.

 

Ich hörte die Geräusche der Wildnis, das Knacken von Ästen. Wahrscheinlich lief da kleines Getier herum, oder sie brachen von den Pinien und Latschen rundherum ab.

 

Ich schloss meine Augen und genoss die Natur.

 

Und da stand er dann plötzlich vor mir. Ich riss meine Augen weit auf und blickte empor. Er stand mit gespreizten Beinen über mit, hatte die Flügel halb geöffnet und starrte mich an. Er war wirklich imposant. Seine Federn, die sich von der Schulter aus ausbreiteten, waren schwarz und grün schimmernd, die Spitzen waren weiß, wie ich es von den Steinadlern in den österr. Bergen kannte.  Seine Brust war breit und braun gebrannt, seine Muskeln am Bauch und seinen Lenden waren ausgeprägt, wie trainiert und zuckten ein wenig. Seine Männlichkeit verschwand im dichtem Federkleid, war jedoch sichtbar. Seine Beine waren kräftig und mündeten in krallenähnlichen gelben Füßen. Er war tatsächlich ein Mensch gewordener Adler der Lüfte.

 

Mein Atem stockte und Angst kroch in mir auf. Was wird er nun mit mir machen? Da beugte er sich über mich, mit seinen großen gelben Krallen hielt er meinen Schlafsack fest und federleicht erhob er sich in die Luft und das Land unter mir wurde immer kleiner. Ich wollte, konnte aber nicht schreien!

Wir flogen unter einem fast schwarzen Sternenhimmel, zwischen einzeln auftauchenden Wolkengebilden einem Gebirgszug entgegen und er wurde langsamer. Seine mächtigen Flügel bremsten den Flug ab und langsam ließ er sich auf ein kleines Plateau sinken und dort ließ er mich behutsam auf den nackten Felsen gleiten.

 

Er beugte sich wieder zu mir herunter und blickte mich mit großen, schwarzen Augen an. Sein Blick hypnotisch, seine Pupillen übergroß und goldfarben. Eine schwarze Haarmähne umrahmte sein braun gebranntes Gesicht.  Sein Mund war groß, sinnlich und halb geöffnet.

 

Hitze stieg in mir auf. Es war teilweise die wahnsinnige Angst, die mir die Kehle zuschnürte, dann waren es die glühenden Brocken von Lavagestein die rundum lagen und die Luft flimmern ließ. Ich befreite mich aus meinem Schlafsack und rollte mich ein wenig von ihm weg. Da kniete er sich neben mich und begann mich mit den Flügeln zu betasten, ja es fühlte sich eigentlich wie Streicheln an. Ich beruhigte mich ein wenig.

 

Mit den mächtigen Federkielen strich er über meine Haut, mein Gesicht und meine Beine. Es fühlte sich elektrisierend an. Als er mit den Flügelspitzen an meinen Hals kam, strich er ganz sanft darüber; eine der Federn glitt in mein Ohr und bewegte sich wie liebkosend darin. Es war, als könnte er jede einzelne seiner großen, fächerförmigen Federkiele einzeln bewegen. Sie versuchten unter meine Kleidung zu kommen, aber sehr sanft und zögernd. Da begriff ich plötzlich, dass er Nähe suchte, Sinnlichkeit und Zuwendung. Meine Angst schwand und wie in Trance spürte ich plötzlich unbändige Lust, mich diesem Vogelmann hinzugeben und seine Zärtlichkeiten zu erwidern. Ich entledigte mich meiner restlichen Kleidung und ließ mich von seinen Flügeln in die Höhe heben, von den einzelnen Federn liebkosen und erregen. Wenn diese festen, aber doch wieder weichen weißen Spitzen der Flugfedern auf meinen Brustnippen auf und abglitten, erfasste m ich eine unbändige Lust, ich stöhnte und flüsterte vor mich hin und spürte, dass mich diese Liebkosungen fast zu einem Orgasmus trieben.

 

Er glitt tiefer, strich mit den Spitzen der Flugfedern über meinen Unterbauch, drängte meine Schenkel auseinander und legte meine Scham bloß. Wer niemals mit einer vibrierenden Feder auf seiner Perle zu einem Orgasmus getrieben wurde, der kann meine Empfindungen kaum verstehen.  Diese beweglich, sanften, aber doch festen Federn strichen über meine Perle, machten mich dabei verrückt und ließen mich letztendlich zitternd in den kräftigen Flügeln versinken.  Er hatte offensichtlich kein Gefühl für Zeit und Raum, dann er hörte nicht auf damit, trieb mich immer wieder zu Höhepunkten und umhüllte meinen nackten Körper dabei mit einem Federbett, von ebenfalls bebenden Flügeln eines mächtigen Vogels.

 

Nach einer halben Ewigkeit umfing er mich wieder mit beiden seiner mächtigen Flügel und drang in mich ein. Dieser Teil seines Körpers war offenbar ganz Mensch und voll funktionsfähig. Denn er entfachte in mir ein Feuer, das die uns umgebenden Feuerfunken und feuerspeienden Krater nicht zu scheuen hatte. Ich schloss meine Augen und ließ es geschehen. Irgendwann verlor ich das Bewusstsein.

 

Als ich wieder langsam zu mir kam, lag ich nackt neben meinem Schlafsack, hatte eine Decke umklammert und fühlte mich leicht und ruhig. Mein Blick streifte rundum in die Umgebung. Was war wohl geschehen? Wieso hatte ich mich ausgezogen?  Plötzlich erfasste mich Panik, die Erinnerung kam zurück. Wo war er, wo war dieser Vogelmann?  Ich sprang auf und blickte um mich. In der Ferne dämmerte es schon, das Tal lag ruhig vor mir und weit und breit war niemand zu sehen.

 

Ich zog mich schnell wieder an und hockte mich neben meinen Sachen einfach nur auf den Boden und lehnte mich an den Felsen an. Das gab mir Rückendeckung. Langsam kam die Erkenntnis, dass ich das alles nur geträumt haben konnte. Es erschreckte mich aber trotzdem. Ich packte meine Sachen zusammen und wollte nur mehr zurück in mein Quartier.

 

Mitten in meinen Sachen lag sie dann. Eine große schwarze Feder mit grünem Schimmer und weißen Spitzen, die sich im Winde bewegten. Ich blickte sie sinnend an, nahm sie aber dann mit. Sie steckt heute in einer schlanken schwarzen Vase in meinem Bücherregal. Manchmal blicke ich sie sinnend an und denke, es gibt ihn vielleicht doch, diesen Vogelmann!  

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Samstag, 8. Januar 2022

Die Höhle im Felsen, 3. Teil der Trilogie

 

Die Höhle im Felsen,

3. Teil der Trilogie



 

 

Nicht nur Meeresfluten und Wände können sich in meiner Fantasie öffnen, nein auch Felsenwände bergen für mich Geheimnisse. Wer weiß, was sich im Inneren verbirgt, wie tief es nach unten geht, vielleicht bis in die glühende Hölle des Erdkerns?

 

Moral hin oder her, hehre Gedanken an lilienweisse Unschuld, oder doch dunkle Untiefen des menschlichen Triebes?

Ich zwänge mich in meinem Traum durch den halb verdeckten Spalt und blicke in Tiefen, die unvorstellbar sind. Brodelnde Lava und Gasblasen beherrschen diese Höhle tief unter mir. Oder ist sie in mir, brodelt die Lava tief drinnen in den Untiefen meines Ichs?

 

Wie könnte es sein, wenn dunkle Mächte sich unser bemächtigen, wenn durch Wecken der sinnlichen Triebe in uns, lodernde Flammen der Lust genährt werden, wir auf glühenden Kohlen zu liegen kommen und die Fratze des reinen Begehrens und die Gier nach Befriedigung Oberhand gewinnen?

 

Lauter Fragen die wir nur ungern beantworten, die gegenwärtig werden, wenn sich der Körper unter der Qual der dunklen Lust windet und wir keinen Ausweg daraus finden.

 

Dann begeben wir uns, teils angstvoll und teils gierig in die Arme des Teufels in uns und spreizen uns soweit es geht, empfangen das glühende Schwert und lassen es in uns stoßen, bis wir schreien vor Lust. Immer wieder.

 

Wir reiten Zerberus, den Höllenhund, rasen durch züngelnde Flammen und sehen erschrocken das geifernde Gesicht unseres Unterbewusstseins, sehen in einem Spiegel die eigene verzerrte Fratze des Begehrens und wollen immer mehr.

 

In solchen Momenten verkaufen wir unsere Seele und unseren Körper an den Fürsten der Unterwelt, lassen den Körper brennen und bis zur Weißglut verglühen. Wenn unser Körper nur den ersehnten Zustand erreicht, wir geschüttelt werden von Orgasmen, die uns mit glühenden Zangen festhalten, ist das Ziel erreicht.  Wir spüren den glühend heißen Wind auf unserem Gesicht, gierige Hände krallen sich in unserem Fleisch fest, reißen Stücke heraus und lassen uns letztlich fallen. Fallen in den brodelnden Rachen unserer eigenen Lust.

 

Wir geben erschöpft auf, liegen am Ende wieder auf diesen glühenden Kohlen, von Krämpfen geschüttelt und verglühen schließlich mit ihnen.

 

Keuchend und frierend erwachen wir, zusammen gekrümmt versucht der aufgewühlte Körper sich wieder aufzurichten.

 

Es war der Ritt durch die Apokalypse, den Körper befriedigend, die Seele vernichtend und letztlich nicht wirklich befriedend.

 

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Poseidon, Mon Amour, 2. Teil der Trilogie

 

Poseidon, Mon Amour,

                             2. Teil der Trilogie



 

Ich habe dir schon von meinen Träumen erzählt, die mich durch Wände und Felsen gehen, in sich plötzlich auftuende Meerestiefe versinken lassen.

 

Seit meinen Kindheitstagen vermutete ich schon immer Poseidon, den Gott der Meere und Tiefen in der Dunkelheit der See.

 

Nun bin ich erwachsen und wenn ich am Strand liegend, vor mich hinträume und mich das von weit draußen zu hörende Kreischen der Möwen nur wenig im Halbschlaf stört, höre ich manchmal sein Rufen.

 

Es kommt aus der Tiefe, ist lockend und doch herrisch zugleich.

Er ruft mir zu, die Bettstatt ist bereit, die Kutsche aus der Tiefe steigt auf und wird mich holen. Dann sehe ich im dunklen Wasser seinen Fünf Zack leuchten, seine mächtige Gestalt verschwommen sich bewegen. Und ich bin bereit.

 

Immer, wenn ich mich dann in die Fluten werfe, mit meinen Armen das Wasser teile, höre ich Klänge aus einer anderen Welt, gurgelnd, hell und rauschend. Die Strudel ziehen mich hinab und ich besteige diese wunderbare, grüne Kutsche mit den weißen Pferden der Wogen und versinke in dem sich öffnenden Schlund.

 

Poseidon selbst reicht mir seine mächtigen Hände, trägt mich in sein Unterwasserschloss und wir sinken auf das mit Schlingpflanzen und Algen gepolsterte Bett.

 

Neugierige riesengroße Fische, Oktopusse und schemenhafte Gestalten umkreisen uns, grüne Schleier und Seeanemonen zittern um uns herum und ich versinke in den mächtigen Armen Poseidons. Die unterirdische Strömung des Meeres lässt mich unter kühlen Prisen erschauern und wärmeren Strömungen vergehen. Er nimmt mich einfach, seine Kraft strömt in mich und es beginnt eine unendliche Reise in die dunkle, geheimnisvolle Tiefe der Leidenschaft.  Seine kräftigen Hände streichen sanft und doch fordernd über meinen Leib, erzeugen Druck und Zittern.

 

Die Entladung unserer Höhepunkte erzeugen an der Oberfläche plötzliche starke Wellen, lässt die Möwen erschrocken auffliegen und sich weiter draußen, an Ufernähe niederlassen. Der Wind hält den Atem an und die Farbe des Wassers färbt sich dunkelgrün. 

 

Oh, welch süße Worte kann Poseidon flüstern. Sie plätschern an meinen Ohren wie leise Sinfonien dahin und lassen in meinem Blut Blasen aufsteigen und diese im Kopf zerplatzen.

 

Er lässt sich Zeit, erweckt immer wieder dieses ungeheure Verlangen in mir, genießt es, wenn ich wild um mich schlage, das Wasser in Bewegung kommt und die Fische sich erschrocken in Nischen und Höhlen zurückziehen. Er bindet Schlingpflanzen wie Taue um meine Arme, ringt Muscheln und Seegras in mein Haar und beginnt mich immer wieder zu erforschen, meine Schreie der Lust und Auflösung verlieren sich in den Weiten des Meeres. Danach trägt er mich   zärtlich auf seinen Armen an die Oberfläche und legt mich sanft in die Wogen.

Plötzlich wird das Wasser aufgepeitscht, riesige Wellen zerstören die Wasseroberfläche.

 

Das tägliche Schiff vom Festland und zerstört meinen Traum, vertreibt Poseidon aus ihm.

 

Ich hasse dieses Schiff immer in solchen Momenten. Aber ich weiß, Poseidon ruft mich wieder und ich werde ihm wieder folgen.

 

Denn ich bin ihm völlig hilflos ausgeliefert.

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Sesam öffne Dich, 1. Teil der Trilogie

 

Sesam öffne Dich.

1. Teil der Trilogie

 

Es sind die immer wiederkehrenden Träume, die uns erstaunen.

Man könnte meinen, es sind Wunschträume, Dinge die wir unbedingt haben oder erleben wollen.  Die Vermutung liegt nahe, dass es auch so ist!

 

Mein Traum vom Spalt in Wänden, in Felsen oder sich auftuende Fluten im Meer, die mich locken und rufen, ist so ein immer wiederkehrender Traum.

 

Wenn ich im Halbschlaf so durch Wände hindurch schlüpfe so finde ich mich meist in großen Räumen, lichtdurchflutet, mit Blick auf eine wunderschöne, liebliche Landschaft, wieder. Leise Flüsternde Bäche und im Wind sich bewegende Birkenwäldchen fügen sich ein.

 

Ich erwarte immer jemand, mein suchender Blick streift herum und bleibt dann immer an dir hängen. Du stehst meist an einen der Birkenstämme gelehnt da und blickst mir ruhig und lächelnd entgegen, ein Ritter in Wams und Beinkleidern.  Du erscheinst mir immer wieder in anderer Gestalt, einmal mit goldenem Haar, ein andermal mit einer feurigen roten Mähne, oder tiefschwarzem, lockigem Haar.

 

Wenn ich mich dir dann nähere, beginnen sich unserer beiden Kleider zu lösen und zu Boden fallen und letztendlich stehen wir dann nackt voreinander.

Ich denke, es ist die Sehnsucht nach Berührung, Flucht aus der Einsamkeit dieser Nächte, die mich diesen Traum immer wieder träumen lässt.

 

Ich spüre jeden Grashalm, jeden Erdkrümel auf meinem Rücken und den Duft der frischen Wiesen rundherum.  Wir sprechen in keinem dieser Träume auch nur ein Wort. Deine Lippen bewegen sich nur auf meiner Haut und deine Zunge umrundet langsam und stetig meine intimsten Punkte.  Wir scheinen alleine in dieser Welt der Fantasie zu sein und es fällt uns nicht einmal auf.

Die helle Haut meiner Schenkel, das lose Haar vermischt sich mit dem hellen Grün der Gräser die leicht wippen, wenn die vollen Blütenknollen im Wind sich bewegen.

 

Ich spüre den leisen Windhauch zwischen meinen geöffneten Beinen, deine suchenden Fingerkuppen und deine heiße Handfläche meinen Garten der Lust durchpflügen und mein Seufzen und leises Stöhnen vermischt sich mit dem Gesumme der Bienen.

 

 

Dann spüre ich langsam das aufsteigende Gefühl der Lust, plötzlich mit sanfter Gewalt nimmt es Besitz von meinem Körper und auch die Wolken am Himmel verdecken ein wenig das klirrende Sonnenlicht. Eben dieser Körper, der noch vor Sekunden weich und sanft dalag und die Berührungen genoss, wird erfasst von dunklem Dröhnen, dem Verlangen nach Mehr und Kräftigerem. Das Blut beginnt zu rauschen, das Gefühl eines drohenden Gewitters liegt in der Luft und plötzlich bahnen sich Gefühle wie glühende Lava den Weg nach außen und mit vermeintlichem Blitz und Donner ergießen sich diese sintflutartigen Gefühle, geformt in immer wieder kehrende Orgasmen aus der ungeahnten Tiefe der in mir schlummernden Leidenschaft.

 

Durch diese Gefühlsausbrüche und Heben und Senken meines Beckens, der in den Laken suchenden Hände, werde ich regelmäßig munter und schreie meine Lust und Enttäuschung in den Raum und Polster meiner Liegestatt.

Aber ich weiß, in einem der nächsten Nächte wirst du wieder dort, am Rande des kleinen Birkenwäldchens stehen und auf mich warten.

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Dienstag, 4. Januar 2022

Alexa make me happy!, Satire

 

Alexa, make me happy!

von Joana Angelides




 

 

Also mir war es bisher unheimlich, in meinem Wohnzimmer einen kleinen runden Geist zu haben, der wie der Dschinn aus der Flasche, meine Wünsche erfüllt. Nun habe ich Alexa und nutze sie einige Male täglich. Happy wird Alexa mich nicht unbedingt machen, aber eine Pizza kann ich bestellen, Theaterkarten oder vielleicht auch einen Call-Boy? Sie sagt mir den Wetterbericht oder erzählt mir ein Märchen! Sie dreht das Licht an oder ab, je nach meinem Wunsch und wünscht mir einen guten Tag! Man müsste dann aber auch alle Parameter eingeben, eventuell immer wieder ändern, ihr seine geheimen Träume verraten. Alexa wird zum Familienmitglied.

Eigentlich ist es ja unehrlich, dieses Ding „Alexa“ zu nennen! Warum hat man es nicht gleich „Dschinn“. genannt? Obwohl, dieser erfüllt nur drei Wünsche auf einmal, Alexa ist da flexibler, angeblich!

Außerdem stellt sich die Frage, ob Alexa nun alles mithört, was man so sagt oder tut? Das würde ja die persönliche Freiheit erheblich einschränken und man traut sich ja gar nicht mehr über diesen, oder jenen zu lästern. Das ist ja dann so, als hätte man einen Spion oder Feuermelder im ganzen Haus!  Wer weiß, vielleicht steht irgendwann die Stapo vor der Türe und man wird gleich vorsorglich mitgenommen und in einen Karzer gesteckt, sollte sich die Gesetzeslage doch dahingehend ändern! Gegen einen Feuermelder ist ja nichts einzuwenden, aber so ein Spion macht schon irgendwie Angst! Da wird das Buch „Big Brother“ von George Orwell zur Realität! Da hat man ja den Feind in den eigenen vier Wänden!

Wobei es schon vorgekommen sein soll, dass die Feuerwehr kam, weil irgend so ein gelehriger Papagei „Feuer, Feuer“ in der Nähe Alexas geplappert haben soll.

Freunde, oder Kontakte von meinem Handy, die ebenfalls eine Alexa haben, können direkt über Alexa mit mir sprechen! Die Welt wird kleiner!

Also, wenn ich die Wahl hätte, zwischen Alexa und einem realen Dschinn, würde ich den Dschinn wählen! Die Flasche mit dem Dschinn kann ich ja jederzeit wieder zustöpseln, wer weiß, ob man Alexa so einfach abdrehen kann? Man kann nun einwenden, man könnte den Stecker ziehen. Aber einerseits ist das dann kontraproduktiv und außerdem, vielleicht auch nicht sicher! Wer weiß?

 

In Zeiten von IT-Hackern, Gesichtserkennung, DNA und Fingerabdrücken wird der Mensch immer gläserner und öffentlicher. Wenn jetzt auch noch die Gedankenpolizei eingreift, sind wir im A…. ! Wir werden für „die da oben“ ein offenes Buch!

Das Glück ist allerdings, dass man uns nicht zwingt, Alexa zu adoptieren, sie in unser Wohnzimmer zu holen! Denn…. Alexa hört mit! Und wer weiß, wer noch!

Wir könnte aber auch selbst dafür sorgen, dass wir happy sind! Die Pizza selbst bestellen und den Call-Boy nur im äußersten Notfall!

Man kann sich aber auch durch leise Musik von Schumann, Beethoven oder auch Mantovani durch den Tag tragen lassen!

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Samstag, 1. Januar 2022

Der Orkan der Gefühle, Gedicht

 

Der Orkan der Gefühle

Von Joana Angelides





Kann man einen Orkan erahnen, voraussehen?

Oder einen Tsunami der über uns zusammenschlägt?

Davon kann man ebensowenig ausgehen

wie vor dem Gefühl, das uns den Atem verschlägt.

Es ist einfach da, erfasst all unsere Sinnlichkeit,

nistet sich im Herzen ein, erfasst das Sein,

Sendet Signale im Körper aus. Trotz Wehrhaftigkeit

Ist es nicht zu vertreiben, gräbt sich immer tiefer ein.

Man wehrt sich, schlägt um sich und landet doch

auf einer Wolke der Verliebtheit und der Hilflosigkeit,

unter Beben, Weinen und Lachen im Liebeshoch.

Umgeben von goldenem Gespinst der Glückseligkeit.

Man spürt die Hände des Geliebten, und um Fassung ringt

Sein Suchen und Finden jener Zonen, die die Lust

erwecken, sie zum Tanzen auf dem Vulkan bringt.

Es rast die Erregung durch den Körper, erfasst die Brust.

Der Leib sich an ihn drängt, man will das Gefühl nicht missen.

Die Sinne spielen verrückt, man nach Erfüllung schreit

man flüstert und bettelt, man will es nun wissen.

Die Geilheit die Schenkel erzittern lässt, sie öffnen sich weit.

Das Schwert dringt ein, vorerst  langsam und gefühlvoll

Der Körper zittert und bebt, bis man die Erfüllung hinausschreit.

Und es war fantastisch, unendlich und tief und gleichzeitig wundervoll.

Donnerstag, 30. Dezember 2021

Der Kasperl und das Krokodil, Satire

 

Der Kasperl und das Krokodil.

von Joana Angelides




 

Der Kasperl ist in unsere Kultur eingegangen, genauso wie sein Krokodil und der Polizist, die der Kasperl immer besiegt.

 

Warum nur? Wir identifizieren uns mehr oder weniger geknickt, mit dem Kasperl. Einerseits, weil wir doch immer wieder merken, dass auch wir im Leben manchmal einen solchen abgeben, andererseits, weil wir gerne eine Keule in der Hand hätten und den diversen Krokodilen rund um uns auf die Schnauze hauen würden; es nur nicht dürfen, weil wir eben in einem anderen Stück des Lebens spielen, als der Kasperl auf seiner kleinen Bühne.

 

„Aber morgen, da zeige ich es ihm…“, Solches sich vorzunehmen befreit uns vom momentanen Druck und lässt unser Auge blitzen und uns gleich zwei Meter groß zu werden.

Schon beim Einsteigen in die U-Bahn merken wir, dass wir auch nicht grösser sind, als die anderen Fahrgäste und beim Eintritt ins Büro drücken wir uns schon ein wenig an der Wand entlang, weil die gewaltige Stimme des Chefs durch die gepolsterte Türe hindurch zu hören ist.

 

So um 10.ooh, nach der Kaffeepause ist es soweit. Wir atmen tief auf, nehmen als Waffe einen Akt in die Hand und stürmen, an der Sekretärin vorbei das Chefzimmer.

Wir grüßen kaum, den Blick über den Chefsessel hinweg in den blauen Himmel gerichtet beginnen wir energisch unsere Stimme zu erheben.

 

„Ich bin heute da, um Ihnen meine Meinung zu sagen und unterbrechen Sie mich bitte nicht!  Ich arbeite seit Jahren in Ihrem Büro, Sie kennen mich kaum. Ich heiße Berger und nicht Taler, wie sie immer meinen. Ich weiß schon, Sie wollen mich nur auf eine gewisse Bedeutungslosigkeit zurück stutzen. Tal ist ja schließlich niedriger und unscheinbarer als ein Berg. Also merken Sie es sich endlich, BERGER mein Name und ich arbeite in der Buchhaltung!“

 

Wir stampfen mit dem rechten Fuss leicht auf, um unseren Worten auch Nachdruck zu verleihen, und machen eine energische Handbewegung um eventuelle Einwänden des Chefs von Anfang an abzuwürgen.

 

„Jetzt rede ich! Da ich vor kurzem geheiratet habe und Nachwuchs erwarte, erwarte ich nun Ihrerseits eine Gehaltserhöhung, denn sonst würde ich mir eine andere Stelle suchen müssen und Sie können sich ihre Bücher selber halten.“

 

Ja, genauso werden wir morgen unser Begehren vortragen, wenn der Chef im Büro sein wird und um keinen Ton weniger laut und aggressiv. Dann legen wir den angeforderten Akt auf seinen leeren Schreibtisch und gehen tief einatmend wieder raus.

Das war die Generalprobe.

 

Abends, beim nach Hause fahren in der U-Bahn, nehmen wir uns nun vor, um wenigstens eine Teilbefriedigung zu erreichen, mit dem Drachen von einem Hauswart Schlitten zu fahren. Was bildet die sich denn ein? Immer hat sie was auszusetzen. Man streift die Schuhe nicht genügend ab, man schließt die Haustüre zu laut oder man pfeift auf der Treppe, wenn sie schläft!  Schließlich hat man ja als Mieter auch seine Rechte!

 

Pfeifend und innerlich wieder zwei Meter groß, biegt man um die Ecke. Da steht sie schon, bewaffnet mit einem Besen und einem grimmigen Blick in unserer Richtung hebt sie den Kopf und sucht furchtlos unseren Blick. Die gepfiffene Melodie bleibt uns auf der Lippe stecken.

 

Wir straffen den Rücken, Schultern zurück und schließen die Hände in der Tasche zu Fäusten und zeigen dem Hauskrokodil unsere Zähne.

Lächeln ist sicher noch immer die angenehmste Art, Zähne zu zeigen.

Muss ja nicht heute sein, wir sind heute sowieso im Stress und außerdem beginnt ja gleich der Krimi im Fernsehen. Aber Morgen!

 

Pfeifend stürmen wir die Treppe hinauf, schließlich schläft der Hausdrachen ja erwiesener massen nicht und man hat ja sicher auch seine Rechte als Mieter. Die Türe fällt uns leider aus der Hand und wir hoffen, dass der Knall doch bis unten hörbar war. Irgendwie müssen wir uns schon durchsetzen!

 

Das liebend Weib kann man nun auch nicht unbedingt als Krokodil bezeichnen, oder wenn doch, dann stillschweigend und nur im Innersten.

Zumindest verbal könnte man nun ja die Keule schwingen und lautstark nach dem Abendessen rufen, doch irgendwie überlegt man dann doch, dass der Kasperl auch schon einmal gegen die Hexe verloren hat, oder zumindest sehr verstrubbelt aus dem Kampf hervorging. Es war ein anstrengender Tag, man ist müde und resigniert.

 

Aber was ist denn das? Wieso schnappt denn der Goldfisch nach einen? Schwups, zwischen der Faust ein wenig gequetscht und links und rechts je ein Klaps. Was glaubt denn der, will nach dem Herrl schnappen? Ha, jetzt schwimmt er aber sehr schuldbewusst wieder im Kreise. Na also!

 

Schließlich ist man ja nicht der Wurstel oder Kasperl, mit dem man alles machen kann!

 

 

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Karneval in Venedig, Erzählung

 


Karneval in Venedig

von Joana Angelides

 

Sie steht am Fenster und schaut auf das winterliche Wien. Der Morgenmantel umhüllt ihre schlanke Gestalt, betont die Konturen sanft und doch deutlich.

 

Es ist noch früh am Morgen, die Morgendämmerung beginnt sich aufzulösen und der Himmel hat eine zart rosarote Färbung angenommen, die nach oben hin verblaßt.

 

Ihre kleine Mansarde liegt ganz oben des Miethauses und erlaubt einen Blick über die Dächer. Ganz weit weg sieht man den Donauturm wie eine spitze Nadel in den Himmel ragen, die neue Uno-City zeichnet sich als ein dunkler Block gegen den Himmel ab und der Mileniumstower mit seinem Licht ganz oben, blinkt herüber.Auf der anderen Seite sieht man den Stephansdom als dunklen Schatten gegen das Licht. Man sieht auch schon vereinzelt Lichter  in den Häusern, die dadurch aus dem Häusermeer  hervortreten.

 

 

Das Pfeifen des Teekessels aus der Küche läßt sie aufschrecken. Sie eilt in die Küche und bereitet  ihr Frühstück vor.

Leicht duftet der Earl-Grey in der Kanne und die Brötchen sind knusprig. Nach dem Frühstück zieht sie sich ihren bequem Hausanzug an und schlendert wieder in den kleinen Wohnraum ihrer Mansardenwohnung.

 

Inzwischen hat sich die Dämmerung verkrochen und ein sonniger Wintermorgen ist angebrochen. Das unschuldige Weiß der Schneedecke auf den Straßen wird wahrscheinlich braun und unansehnlich werden, wenn die Menschen darüber hasten, ohne die Schönheiten ringsherum zu sehen. Heute wird das ein wenig später so sein, da heute ja Sonntag ist.

 

Besonders schön sind die Parks rund um die Innenstadt, der Stadtpark, der Burggarten und auch der Rathauspark. Die Äste der Bäume dort behalten ihren kleinen Schneehäubchen, und nur wenn ein Vogel sich darauf setzt, oder sie im Fluge streift, fallen sie lautlos zu Boden, wie reiner, weißer Staub. Ach, sie liebt diese Stadt, mit ihrem Flair, ihren Stimmungen, ihrer Schönheit zu jeder Jahreszeit und den Menschen da.

Sie geht gerne vom Ring, der Prachtstraße Wiens, durch den Burggarten in das Zentrum, wenn es die Zeit zuläßt. Aber meist ist es unerläßlich mit dem Auto einfach durchzufahren, die Hektik des Tages erfordert es.

Doch heute ist eben Sonntag und sie kann die Hektik für ein paar Stunden vergessen.

 

Sie holt sich  den Brief vom Schreibtisch, der nun schon zwei Tage dort liegt, über den sie sich ungeheuer gefreut hat und macht es sich auf der breiten Sitzbank bequem.

Sie lehnt sich an ihren übergroßen Kuschelpolster und zieht die Beine an, ihre Füße sind nackt und sie spielt leicht mit den Zehen.

Sie liest den Brief immer wieder. Alissa, eine Freundin aus der Studienzeit, die seit ihrem Abschluß in Venedig lebt, hat sie für ein paar Tage eingeladen bei ihr zu wohnen und zwar genau in jener Woche, wo der weltberühmte Karneval in Venedig stattfindet.

 

Als sie beide die Kunstakademie in Wien besuchten, gab es viele Wochenenden, an denen  sie sich einfach in den Zug setzten und nach Venedig fuhren. Diese Stadt, Serenissima, die Perle an der Adria, hatte es ihnen angetan. Sie standen gerne auf der Rialtobrücke und ließen Blütenblätter ins Wasser fallen oder flirteten mit den Gondolieri, die unter ihnen durchfuhren und manchmal schickten sie ihnen sogar Kußhändchen, um sie aus der Fassung zu bringen.

 

Sie wohnten immer in einer kleinen Pension in der Calle Modena.

Die Pension war sauber und billig, der Ausblick von den unverhältnismäßig großen Balkonen war überwältigend. Man hatte den Blick frei bis zum Canale Grande, rechts und links auch auf einigen Kirchen und alten Paläste. Die pastellfarbenen  Fassaden der alten Palazzi sahen bezaubernd aus, man übersah die oft abbröckelnden  Ecken über all diesem Charme, den die Stadt ausstrahlt.

Die Wirtin war eine kleine runde Person mit freundlichem Wesen und brachte immer irgend etwas extra für die „armen Studentinnen“ auf den Tisch.

 

 

Und nun lebt Alissa in Venedig, war dort verheiratet, arbeitet nun als freie Künstlerin und besitzt selbst eine Galerie in S.Polo, in der Nähe  der Rialtobrücke, in einer schmalen Calle beim Canale Grande, nicht weit weg von ihrem damaligen Studentendomizil.

 

Sie freut sich aufrichtig über diese Einladung und war in Gedanken schon mehr in Venedig als sonst irgendwo.

 

Die Tage bis hin zur Reise nach Venedig wollen ganz und gar nicht schnell vergehen, doch heute war es soweit. Sie steht am Hauptbahnhof von Venedig, Santa Lucia, und hält Ausschau  nach ihrer Freundin.

 

„Susanne!  Hallo, herzlich Willkommen!“ 

Bevor sie noch antworten kann, hat sie eine quirlige kleine Person bereits um den Hals genommen, küßt sie wild und glücklich und hängt an ihrem Hals.

 

„Ich freue mich, du! Mein Gott, gut schaust du aus!“

 

Susanne wehrt nun die Freundin lachend ab.

„Du läßt mich ja gar nicht zu Wort kommen, ich kriege keine Luft.“ Ruft sie lachend.

 

Alissa hat sich fast gar nicht verändert, ihre schulterlangen dunklen Haare sind nach wie vor wunderbar voll und glänzend. Sie wirkt elegant und gepflegt und ihre Kleidung ist wie sie immer war, teuer und nach der neuesten Mode.

 

Susanne nimmt ihre Reisetasche und die beiden Frauen hacken sich unter und streben dem Ausgang zu.

 

Sie nehmen eine Taxe und fahren so weit es eben geht in die Stadt rein und nehmen dann einen schwimmenden Bus am Canale Grande bis ins Zentrum.

 

Dort ist es nicht weit bis zu dem kleinen Palazzo, in dem Alissa wohnt und auch ihre Galerie hat.

 

Die Freundinnen haben sich eine Menge zu erzählen. Während der Fahrt sprudeln sie nur über vor Neuigkeiten.

Nachdem Susanne das Gästezimmer in Besitz genommen, ihre Kleider in dem entzückenden Renaissanceschrank verstaut hatte, ruht sie sich ein wenig aus.  Alissa wird die Galerie heute etwas früher schließen und sie haben vereinbart einen kleinen Bummel durch das abendliche Venedig zu machen.

In zwei Tagen wird der Karneval beginnen und sie haben beide noch immer kein Kostüm.

 

Trotzdem der kühle Abend eigentlich gegen einen Spaziergang sprach, wollten sie in einen anderen Stadtteil Venedigs gehen, in ein Geschäft mit der Bezeichnung „Maschere a Venezia“. Dort gibt es die schönsten Kostüme und Masken der ganzen Stadt.

 

Sie schlendern durch die engen Gassen, überqueren kleine Kanäle über entzückende Brücken und konnten hin und wieder schon Menschen mit Masken vor den Gesichtern und dunkle Umhänge sehen, die darunter verborgene Kostüme zu verbergen suchten.

 

In dem gesuchten Geschäft fühlt Susanne sich in eine andere Welt versetzt. Ein Arlecchino mit weißer Gesichtsmaske  steht regungslos gleich neben dem Eingang. Plötzlich bewegt er sich und fragt nach ihren Wünschen. Er verweist sie in das Innere des Geschäftes, das sich weit bis nach hinten erstreckte.

 

Überall blicken sie Masken an, von der Decke baumelnd, oder an den Wänden befestigt. Puppenhafte  Gesichter, phantasievolle Federngebinde, die im Luftzug leicht wippten und reich gestaltete Kostüme aus Taft und mit Pailletten bestickten Stoffen, in vielen Farben, mit Gold und Silber verziert. Da fällt die Wahl schwer.

Susanne entscheidet sich für ein Kostüm der Colombina, in Gold und Rot, das viel Bewegungsfreiheit hat..

Alissa  entscheidet sich für ein prächtiges Kostüm in tiefem Blau und einer weißer Maske, das einer Comtessa zu aller Ehre gereichen würde, mit aufwendigem Kopfschmuck und vielen Perlen.

Man könnte die Kostüme kaufen, aber auch leihen und sie entscheiden sich dazu, die Kostüme zu leihen.

Als sie dann wieder zu Hause sind und die Pakete abgeladen hatten, hat Susanne nur einen Wunsch, sie will ein wenig in der Galerie stöbern, sehen welche Objekte und Bilder da zum Verkauf angeboten werden.

 

Alissa geht mit ihr hinunter und führt  sie durch die Räume. Es sind große Räume im Renaissance Stil, mit schweren Brokatvorhängen, üppig gerafft und schöne Sessel und Bänke, die zum verweilen und betrachten der ausgestellten und beleuchteten Bilder einladen. Der Fußboden ist in Schwarz und Weiß gehalten und im Schachmuster angelegt  und unterstreicht  den klassischen Stil des Raumes.

 

„Ach, du! Die Räume sind ein wunderschöner Rahmen für deine Bilder!“ Susanne war begeistert.

 

„Danke, ja mir gefällt es auch hier, ich fühle mich richtig wohl.“

 

„Ja aber sag, gibt es denn da keinen Conte oder Princippe oder irgendwas Männliches in deinem Leben? Nie hast du mir etwas geschrieben, nur einmal Geheimnisvolles angedeutet?“ Die beiden Freundinnen sahen sich an.

 

„Ja doch, gab es. Aber irgendwie ist mir alles entglitten und er verschwand in den engen Kanälen und Gassen von Venedig.“ Sie sah traurig aus.

 

„Ach, schau nicht so traurig, jetzt beginnt der Karneval und da werden wir lustig und übermütig sein und vielleicht  finden wir ihn dann, eben irgendwo in den kleinen Gassen oder auf einer Brücke?“ Sie legte den Arm um die Freundin. Diese lächelte.

 

„Und, wenn wir schon dabei sind, wo ist denn dein Traummann? Bist ja auch alleine gekommen?“

 

„Naja, ich glaube mir ging es wie dir, nur daß es die engen Gassen von  Wien waren, die Hektik des Alltags und...., naja ich weiß es auch nicht!“ Sie lachten beide.

 

 

„Oh, was ist das?“ Susannes Blick bleibt im letzten Raum an einem Bild hängen, das sie sofort fasziniert.

 

Es ist nicht das Kunstwerk an sich, das sie faszinierte sondern es ist das Motiv.

Es ist der Balkon in der alten Pension, wo sie immer gewohnt hatten, im gleißenden Sonnenlicht, im Hintergrund die Konturen von Venedig mit ihren vielen Kirchtürmen. Am Balkon ist ein junges Mädchen mit einem Sonnenhut zu sehen, in einem strahlend weißen Kleid.

 

Es ist ein schönes Bild, im Stil von Monet, mit viel Sonne und flimmernden Licht.

 

Nun ist er da, der Karneval!

 

Ganz Venedig ist eine Bühne. Am Marcusplatz drängen sich die schönsten Kostüme. Auf jeder Brücke in jeder kleinen Gasse Venedigs, mit Vogelmasken, mit weißen Masken, riesigen Hüten mit Federgestecken, blauen, roten und grünen Taft- und Seidengewändern, glitzernd und glänzend, mit Glöckchen und Schellen.

Prinzen und Könige in samtenen und seidigen Wamse, jedoch alle mit Masken. Niemand kennt den Anderen, alle waren ausgelassen.

Auf kleinen Plätzen, wie auf der Piazza S.Polo  sind kleine Bühnen als Straßentheater aufgebaut, Musik aus alten Instrumenten ist zu hören. Sie spielen alte Stücke von Goldoni, alte venezianische Possen.

 

Man wird umarmt, gestoßen und gezogen. Lachen dringt von allen Seiten heran, es ist ein Rausch der Farben und Sinnen. Sektgläser machen die Runde, es wird einander  zugeprostet und fremde Menschen sprechen sich an und gehen dann wieder  weiter.

Am Canale Grande fahren die Wasserbusse, voll besetzt mit lachenden Menschen in Masken vorbei, halten an den Stationen an und Massen von Menschen steigen ein und aus.

 

Alissa und Susanne halten sich an den Händen um sich ja nicht zu verlieren. Sie prosten  einigen Masken zu, tanzen über den Markusplatz und versuchen, sich nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Ein ausgelassener Capitano reisst Alissa jedoch irgendwann von ihrer Seite und sie ist  in dem Getümmel alleine. Sie ruft zwar noch einige  Male nach ihr, aber es ist vergebens.

 

Doch da wird sie schon wieder von einer Maske herum gewirbelt, bekommt ein Glas Sekt und wird weiter gegeben an eine Maske mit Vogelgesicht, mit der sie einen Tanz lang verbunden ist.

Völlig außer Atem lehnt sie sich dann an einen der Lichtmaste im Zentrum des Markusplatzes. Alles dreht sich um sie, sie kann nur mehr Gestalten sehen, der Ton tritt in den Hintergrund und sie schließt die Augen. Ihre Brust hebt und senkt sich und sie glaubt wie ein Ballon  aufzusteigen.

Sie war unglaublich erregt und trunken vom Fest der Farben und Sinne.

Als nun auch noch irgendwo Feuerwerk abgeschossen wird und sich der Himmel in allen Farben darbietet, fühlt sie sich endgültig emporgehoben.

 

„Hallo, schöne Colombine! Tanzen wir quer über den Platz?“ Eine Stimme hinter ihr reißt sie aus diesem ekstasischen  Gefühl.

Bevor sie noch etwas sagen kann, nimmt sie ein Conte mit rotem Wams, goldenen Applikationen und schwarzer enger Hose, einem hohen Samthut mit breiter Krempe und einer weißen Maske, die den Mund frei ließ, in den Arm und fliegt mit ihr über den Platz. Sein Umhang wirbelt um sie beide herum. . Das heißt, soweit es möglich ist, da der Platz ja voller Menschen ist.

 

Wo war nur Alissa? Sie wird sie in diesem Getümmel sicher nicht wiederfinden.

„Sie sind die schönste Colombine von Venedig! Drehen sie sich, springen sie, fliegen sie mit mir!“ Ruft ihr Conte und lacht laut und übermütig.

Irgendwann kam er ihr abhanden, flog davon mit einer schönen Sizilianerin mit tiefem Dekollete

 

Der Campanille läutet, ein neues Feuerwerk beginnt  und die Sektkorken knallen. Susanne ist  gefangen in einem Tornado von Geräuschen, Lichtern, und Eindrücken

Sie wird mit Blumen beworfen, die Menschen winken ihr zu. Venedig ist wie eine sich drehende Kugel, mit glitzernden  Steinchen und Spiegeln.

 

Irgendwann findet  sie ihre Freundin Alissa in dem Getümmel wieder. 

 

Es waren Tage voller Lebensfreude und Erinnerungen.

 

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Donnerstag, 23. Dezember 2021

Ein Kind ward geboren, Gedicht

 

Ein Kind ward geboren

von Joana Angelides

 

Ein Kind verändert die ganze Welt,

Ein heller Stern den Himmel erhellt.

Drei Könige irren suchend umher

Sie kommen aus der Fremde einher.

Geschenke im Gepäck, suchen sie auf Erden,

Jenen, der gekommen ist um König zu werden

 

Sie haben sich in Palästen verneigt

Wo Licht ist und Überfluss sich zeigt.

Doch das Kindlein liegt einfach nur so

Im Stall, auf feuchtem, kalten Stroh.

Bewacht von Maria, Josef, Esel und Rind.

Lächelt es selig vor sich hin, dieses heilige Kind.

 

Es wird der Welt die Erlösung bringen,

Es werden Cherubine und Engel singen.

Er wird unser aller Schuld erkennen

Und die Sünden der Welt auf sich nehmen

Den Kelch leeren, den der Vater ihm reicht

Bis das Leben aus ihm qualvoll entweicht.

 

Er wird aber auch das Licht sein, das emporsteigt

Den Himmel erreicht, den Thron besteigt

Das Paradies verspricht, uns aufnimmt

Und unserer Seele Heil bestimmt.

 

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Prominente als Engel, Satire

 

Prominente als Engel

von Joana Angelides




 

Hat sich schon jemand Gedanken darüber gemacht, ob Märchenfiguren auch einmal alt werden, dann sterben und in den Himmel kommen?

 

Nehmen wir einmal Schneewittchen und die sieben Zwerge.

 

Die  Zwerge sollen ja unsterblich sein. Was noch zu erforschen wäre.

Aber Schneewittchen?

Man hat auch noch nichts darüber gehört, ob es im  Himmel denn auch Zwerge gibt?

 

Vielleicht liegt es daran, dass keiner genau weiß, was Schneewittchen denn mit  s i e b e n  Zwergen so gemacht hat. Naja.....

 

Steht da nicht in dem Märchenbuch:

Der Prinz nahm Schneewittchen zur Frau, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Nehmen wir einmal an, Schneewittchen, inzwischen weißhaarig und gebückt, geht in den Himmel ein.

 

Wenn Prominente sterben, und Schneewittchen ist ja schließlich prominent,  dann werden sie sicher auch im Himmel bevorzugt behandelt.  Es ist überall das gleiche, man hat so seine Erfahrungen.

 

Wenn sie überhaupt in den Himmel kommen!

 

Doch wenn sie es schaffen, dann funktionieren diese Lobbies sicher im Himmel auch, mit  gegenseitigen Hilfestellungen und Mauer machen.

 

Manche kennen da einen Engel aus dem Club, oder aus Lech, oder Ibiza, der schon oben ist. Der tauscht dann das übervolle Sündenregister gegen ein nur wenig beschriebenes  Blatt, fast blütenrein und halbwegs sauber, aus. Man muss ja alles relativ betrachten und so kleine Sünden.......

 

Die bekommen dann eine Wohn-Wolke im Zentrum, oder in besonders günstiger und schöner Lage (z.B. in höher gelegenen Sphären, wo die Harfenmusik nicht so stört), werden reserviert und die „Freunde“ werden dorthin bugsiert. Man ist ja im Himmel fast schwerelos.

Wozu sind  schließlich solche Verbindungen da?

In aller Unschuld, man will ja schließlich unter sich bleiben, Engel hin oder her!

 

 

Mit Schneewittchen wird es da so seine Schwierigkeiten geben, Braucht sie nun eine Appartement-Wolke für sich und den Prinzen und einige Wolken für die Zwerge, falls sie doch noch  kommen?

Denn, ein Schneewittchen ohne Zwerge ist ja kein Schneewittchen, Oder doch?

 

 

Petrus sieht da gefließentlich weg, er ist ja auch nicht mehr der Jüngste und froh, wenn ihm Arbeiten abgenommen werden.

 

Also, ich beteilige mich an  so was ja  nicht!  Liegt vielleicht auch daran, dass ich nie prominent war, keine Prominenten persönlich kenne und auch keine Märchenfigur.

 

Das heißt,  eine Märchenfigur hatte ich schon, naja  als Model das ich damals war! Und einige Prominente kannte ich auch, (nicht offiziell natürlich), naja mit der Figur!!! Waren mir trotzdem teure Freunde,  je nach gemeinsamen Neigungen.

Ich war immer willig, aber natürlich nicht billig.

 

 

Sie hätten meine Muskeln sehen sollen, aber alles andere war auch ganz schön knackig! Und erst mein markantes Profil!

 

Ich kannte Gott und die Welt. Ohje der  Ausdruck ist nicht sehr passend! Gott kannte ich nur vom hören und sagen, kenne ich heute noch nicht persönlich. Man kommt so schwer an ihn ran.

 

Als ich so vor dem Himmelstore stand  konnte mir nicht vorstellen, dass alle meine Freunde auch da sein werden.  In der Hölle wäre das was anderes, dachte ich mir. Ich bin sicher, der eine oder andere wird schon dort sein.

 

Aber einige habe ich auch hier getroffen, unschuldig blickend, in weißen Gewändern. Sie blickten einfach durch mich hindurch. Als würden sie mich nicht kennen. Typisch, aber ich werde es mir merken. Werde mich dran erinnern, wenn es zur nächsten Kleiderausgabe kommt.

 

Irgendwie muss sich der kleine Mann, äh, Engel, ja auch wehren.

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