Samstag, 16. März 2024

Der Jäger, Kurzgeschichte

 

Der Jäger

von Joana Angelides




 

Sie fuhr die Küstenstrasse entlang und bewunderte wieder einmal die herrlichen Klippen und die dunkle Farbe des Meeres.

Nach der Biegung tauchte das kleine Dorf auf. In jedem Jahr veränderte sich etwas, nichts Gravierendes oder Entscheidendes: Es entstanden kleine neue Häuser mit einem Vorgarten davor oder in einem der Gärten wurde ein Pool eingebaut.
Sie freute sich auf die Ruhe und Besinnlichkeit. Die Hektik der Großstadt hatte sie hinter sich gelassen und nur ein paar Bücher und einige CDs mitgenommen.

Sie fuhr die Hauptstraße entlang und entdeckte bekannte Gesichter. Doch heute wollte sie noch keinen Kontakt aufnehmen, sondern vorerst in aller Ruhe ihre Sachen ins Haus bringen und sich den ersten Abend „einwohnen“. Das bedeutete, alle Dinge an ihren Platz stellen; die Stühle und kleinen Möbelstücke wieder so zu rücken, dass man es gemütlich hatte; die Bett-Decken entlüften und auf den Balkon hängen und sich bei einer Tasse Tee und einem guten Buch für die erste Nacht vorbereiten.
Als sie von der Hauptstraße abbog, sah sie IHN.

Er stand am Gehsteig. Als er ihrer ansichtig wurde, lächelte er und nickte ihr zu. Sie fuhr weiter, ohne sein Lächeln zu erwidern und spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg.

Die Ampel vor ihr sprang auf Rot; Sie musste scharf bremsen.

Vor drei Jahren hatte es begonnen.

Damals hatten sie einander das erste Mal gesehen, in einem Lokal an der Küstenstraße. Sie war mit einer größeren Gesellschaft zum Essen gekommen. Er saß bereits da, umgeben von einigen Freunden. Ihre Blicke begegneten sich und kreuzten sich von da ab immer wieder. Er lächelte ihr offen zu, sie deutete ihr Lächeln nur an, doch er intensivierte Blicke und Lächeln.
Die Gesellschaft um ihn löste sich allmählich auf und schließlich verließ auch er das Lokal. Doch sie konnte sehen, dass er gegenüber unter der Laterne wartete.

Als sie sich von ihren Freunden nach Hause bringen ließ, fuhr er hinter ihnen her und parkte seinen Wagen in einiger Entfernung von ihrem Haus.

In Erinnerung an diesen Abend musste sie nun doch lächeln.

Er stand damals noch lange vor dem Haus…

 

Lautes Hupen holte sie in die Wirklichkeit zurück. Es war inzwischen Grün geworden.

 

Im Laufe des Abends vergaß sie ihn. Sie hatte einige Mühe, das Gepäck ins Haus zu schaffen und Ordnung zu machen.

Nachdem sie ihren Tee getrunken hatte, löschte sie die Lichter im Untergeschoß, stieg die Treppe hinauf und legte sich mit einem Buch bäuchlings aufs Bett.
Doch sie war müde, spürte, wie ihr die Buchstaben vor den Augen verschwammen und der Kopf schwer wurde. Deshalb löschte sie das Licht und stand nur noch einmal auf, um das Fenster halb zu schließen.
Das sah sie ihn auf der gegenüberliegenden Straßenseite in seinem kleinen roten Auto sitzen. Sie beobachtete ihn hinter dem Vorhang. Er blieb im Wagen, sah unverwandt zu ihrem Fenster hinauf und zündete sich eine Zigarette an.
Es war wie vor drei Jahren...

Damals fuhr er täglich am Haus vorbei, blieb manchmal gegenüberstehen, zündete sich eine Zigarette an, um dann nach einer Weile weiterzufahren. Er besuchte ihr Stammlokal, wo sie sich das erste Mal gesehen hatten, und lächelte ihr zu. Am Strand lag er einige Meter von ihr entfernt im Sand und sah zu ihr hinüber.

Von Unbehagen ergriffen, beschloss sie, ihn anzusprechen. Er gab unumwunden zu, dass er sie sehr bewundere und bat sie um ein Rendezvous.
Es wurde eine heftige und leidenschaftliche Affäre, die zwei Wochen andauerte. Er versicherte ihr, ohne sie nicht mehr leben zu wollen und sie glaube es ihm.

Ihr Urlaub war noch nicht zu Ende, als er von einem Tag zum anderen nicht mehr zum vereinbarten Treffpunkt kam. Sie rief ihn an, aber er nahm das Gespräch nicht an. Als sie abreiste, war sie völlig verwirrt.
Auch von zu Hause aus rief sie ihn an. Nach ein paar Telefongesprächen schlief die Verbindung wieder ein. Es war eben nur eine Episode, tröstete sie sich schließlich und im Laufe der Zeit verschwand jeder Gedanke an ihn.
Doch im darauffolgenden Jahr wiederholte sich das Spiel. Er beobachtete sie, stand dem Haus gegenüber, tauchte immer wieder in ihrem Gesichtsfeld auf. Am Strand sprach er sie dann erneut an. Sie wollte ihn abblitzen lassen; er ließ nicht locker, war charmant, fand für sein Verhalten im letzten Jahr glaubwürdige Ausreden. Sie unterlag bald seinem Charme und erlebte das Gleiche: Er blieb gegen Ende ihres Urlaubes aus.

Sie war wütend: nicht auf ihn, sondern auf sich selbst. Wie hatte sie ihm wieder glauben können?  Er war wie ein Jäger, der ein Wild erspähte. Er jagte und erlegte es und blies das Halali. Es war schmerzlich gewesen zu erkennen, dass sie das erlegte Wild war.

Sie entfernte sich vom Fenster, legte sich aufs Bett und starrte zur Decke hinauf.
Diesmal würde sie ihm nicht gestatten, sie wie ein erlegtes Wild zu behandeln.

Sie drehte sich auf die Seite und kuschelte sich in die Polster hinein: Sollte er bis zum Morgen da unten stehen!
Natürlich war er am nächsten Morgen nicht mehr da. Doch sie war sicher, ihn überall dort auftauchen zu sehen, wo sie sich aufhielt. Und irgendwann würde er auch eine Möglichkeit finden, sich ihr zu nähern.
Beim Frühstück blätterte sie im Telefonbuch und da kam ihr eine wunderbare, böse Idee.
Es wohnten noch Freundinnen aus der Schulzeit in der Stadt. Sie rief einige an und vereinbarte mit ihnen ein Treffen am Silberstein. Dort stand eine Hütte, hoch oben am Berg, zu der man nicht mit dem Auto fahren konnte, sondern mühsam aufsteigen musste. Die Freundinnen sagten zu. Sie waren neugierig auf die Überraschung, die sie ihnen versprach. Alle sollten gemeinsam eintreffen, machte sie zur Bedingung!
Dann rief sie ihn an.

Er war erfreut, dass sie so plötzlich Kontakt mit ihm aufnahm. Sie vereinbarte auch mit ihm zum gleichen Termin ein Treffen am Silberstein. Allerdings sprach sie von einem Beisammensein zu zweit. Er solle es für sie beide in der Hütte vorbereiten: mit Blumen, gut gekühltem Wein, romantischer Musik. Empfangen möge er sie nackt an der Türe zur Hütte, mit einem Weinglas in der Hand.

 

Er sagte begeistert zu.
Sie legte den Hörer auf und lächelte zufrieden.

Sie selbst würde an diesem Tag die Heimreise antreten und sich dabei sein peinliches Zusammenreffen mit ihren Freundinnen, seine Erklärungsnot, das schadenfrohe Gelächter der Frauen, das Tuscheln über ihn im Dorf in allen Facetten vorstellen….

Diesmal würde der Jäger das erlegte Wild sein.

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Donnerstag, 14. März 2024

Beinahe ein Gentlemen, Erotik

 

Beinahe ein Gentleman.

von Joana Angelides



 

Mein Wirken im Escortservice meiner besten Freundin Lisa begann, als ich meinem Chefredakteur, der mir nie ins Gesicht sondern immer nur auf meinen Busen blickte, alles hin schmiss und beschloss, mich selbständig zu machen!

Ich hatte es satt, über Kindergärten und Kochrezepte zu berichten.

 

Lisa platzierte permanent in einigen Zeitungen und Magazinen dezente und sorgfältig formulierte Anzeigen. Sie bot ihre  Dienste im Bereich Begleitservice mit niveauvoller Begleitung an.

Eines Tages fiel ein Kuvert besonders auf. Es hatte ein ungewöhnliches Format, sah schon von außen teuer aus. Es hatte keinen Absender, nur auf der Rückseite zwei erhaben gedruckte drei Buchstaben, A.v.H,  in Schwarz, umgeben von einem Oval.

 

Lisa bestimmte mich dazu, dieses Kuvert zu öffnen.

 

Ich roch daran und der Geruch war angenehm und erinnerte an Holz, Vanille und Moschus.

Ich öffnete es mit einem Brieföffner, es schien mir ein Frevel zu sein, es einfach nur aufzureißen.

 

Wenn Sie mir wirklich eine weibliche, repräsentative  Begleitung mit Niveau anbieten können, mit der ich in Augenhöhe verkehren kann, dann bitte ich Sie, mir dieses Vergnügen

 

am 25. August ds. Jahres, um 21.00h

im Restaurant des  Grand Hotels

 

zu gewähren. Ich bin vorübergehend in Ihrer Stadt und kenne niemand hier, da wäre mir angenehme Gesellschaft willkommen .Ich lege Wert auf gehobene Unterhaltung und Diskretion.

 

AXEL VAN HOOVEN

 

P.S.: Anliegend ein Scheck, bitte setzen Sie selbst den Betrag ein.

 

 

Wir waren verblüfft, wir lasen den Bogen wiederholt durch und Lisa drehte den Scheck unschlüssig hin und her, dann legte sie ihn in den Safe. Er wird erst eingelöst, wenn ich meinen Part erfüllt haben werde. Wir wissen ja im Vorhinein nie, wie lange der Kunde meine Anwesenheit wünscht, wie es sich entwickelt.

 

Lisa entschied sich für Miriam.

Miriam wurde sehr oft von Klienten für einige Tage oder auch länger gebucht. Sie hatte einen festen Kundenstamm, der sie immer wieder engagierte. Verschiedene Bemühungen besonderer Kunden, sie der Agentur abspenstig zu machen, sie sich als ständige Begleiterin zu sichern, blieben bisher erfolglos. Sie blieb der Agentur treu. Ihre Position innerhalb der Organisation war gesichert und hochkarätig. Ihr Verdienst ebenso und das schätzte sie sehr.

 

Ich war ganz besonders neugierig auf sie, besonders, da sie mir von Lisa so beeindruckend geschildert wurde.

 

Ihr Haus in einem der vornehmsten Gegenden der Stadt gelegen, war beeindruckend. Es lag auf einem uneinsehbaren Areal, elektronisch gesichert, in elegantem Weiß gehalten, Licht durchflutet und weitläufig. Im Laufe der folgenden Besuche versuchte ich mich daran zu gewöhnen, doch der erste Eindruck war umwerfend. Während unserer Unterhaltungen fiel mir immer die  sehr leise Musik angenehm auf, die sie mit Handklatschen noch leiser stellen konnte, wie ich im Laufe der Unterhaltung merken konnte.

 

Sie erzählte mir, wie vereinbart, im Laufe der nächsten Wochen, ihre Geschichten.

 

Dies ist die erste davon. Wie gesagt:

 

Beinahe ein Gentlemen

 

Es waren nur mehr zwei Tage bis dahin, ich durchforstete meinen Kleiderschrank, der einige sehr erlesenen Stücke beinhaltete und entschied mich für ein grünes Ensemble, das meine Figur ganz trefflich und doch dezent zur Geltung brachte. Die beiden Spaghettiträger waren mit kleinen Strass Steinchen besetzt, auch das geraffte Oberteil war mit einigen kleinen Strass Effekten  übersät. Der Stoff rann förmlich an meinem Körper entlang und endete in Cocktaillänge. Der Schlitz an der Seite war gerade nur so lange, um meine Kniekehle zu zeigen. Der ebenfalls grüne Mantel war transparent, der Saum beschwert. Sodass auch der Mantel meine Figur aufregend umspielte. Mein Schmuck gab mit kleinen grünen Steinen dem Ganzen seine Akzente. Schuhe und Tasche waren silbrig. Ich stand vor dem Spiegel und war zufrieden mit dem was ich sah.

 

Das Ambiente des Hotelrestaurants war wie immer beeindruckend. Der Raum war in Weiß, Gold und Beige gehalten, die Beleuchtung dezent und vorwiegend aus Kristall. Die einzelnen Tische so abgetrennt und durch Pflanzen und Paravents unterbrochen, dass man sich sehr intim und privat fühlen konnte.

Als ich den Saal betrat, blieb ich wie immer  einen Moment stehen um  die bewundernden Blicke der Männer und die kritischen neidvollen Blicke der Damen genießen zu können, bevor ich mich durch den Manager auf meinen Tischherren zuführen ließ.

Offenbar hatte er sofort begriffen, dass ich die Dame war, die er erwartete, er stand auf und machte einen Schritt in unsere Richtung. Mit einer eleganten Bewegung nahm er meine Hand und hauchte einen Kuss darauf. Ganz Kavalier der alten Schule. Er rückte meinen Sessel zurecht und winkte dezent dem Kellner.

 

Wir saßen uns gegenüber. Er blickte mich bewundernd an, ich schenkte ihm mein strahlendstes Lächeln. Er hatte graues volles Haar, leicht gewellt und einen ebensolchen Oberlippenbart. Er erinnerte mich an alte Hollywood Schauspieler wie Gary Grant. Seine Stimme war tief und sehr gepflegt.

 

„Ich bin sehr erfreut und angenehm überrascht, Madame. Sie übertreffen meine Erwartungen und ich freue mich auf einen wunderbaren Abend mit Ihnen!“, dieser Satz war wieder von einer angedeutenden Verbeugung begleitet.

 

„Das Kompliment gebe ich Ihnen gerne zurück, auch ich bin angenehm überrascht“, was ganz und gar der Wahrheit entsprach. Und der Abend verlief wirklich sehr angenehm. Wir unterhielten uns über unsere Neigungen und Vorlieben in verschiedenen Gebieten. Er verriet, dass er Belgier war und sehr gerne reiste und gerne neue Menschen kennen lernte. Wir sprachen über Literatur, Musik und auch ein wenig über Politik. 

Er forderte mich bis an meine Grenzen, hörte interessiert zu und ich musste alle Register ziehen, um zu bestehen.

 

Als wir beim Dessert waren, nahm er behutsam meine Hand und hielt sie in der seinen fest.

„Haben Sie heute noch eine Verpflichtung, oder können wir unser Zusammensein etwas länger ausdehnen? Ich würde Ihnen gerne mit einem Glas Champagner in der Hand mein derzeitiges Domizil über den Dächern der Stadt und den wunderbaren Blick aufs Meer zeigen. Wer weiß, vielleicht können wir auch  noch den Sonnenaufgang bewundern?“, ein fragender Blick flog zu mir herüber.

Das war die charmanteste Art und Weise, mich zu fragen, ob wir uns näher kommen könnten, die ich je gehört habe. Ich nickte leicht und er schenkte mir ein tiefes Lächeln und einen neuerlichen Handkuss.

So überließ er scheinbar mir die Entscheidung, obwohl das ja von Anfang an klar war.

Ein Gentleman eben.

Nachträglich muss ich sagen, dass mich die Art, wie er mich ansah ein wenig erregte. Ich wurde neugierig auf ihn als Mann und Liebhaber.

Ich entschuldigte mich und verschwand, um mir die Nase zu pudern; hauptsächlich jedoch, um Lisa Bescheid zu geben, dass meine Anwesenheit länger gewünscht war, sicherlich sogar über Nacht.

 

Der Kellner verschwand diskret mit seiner Kreditkarte und wir nahmen sie wieder in Empfang, als wir das Hotel verließen. Sein Wagen, ein Leihwagen,  war aus der gehobenen Preisklasse und wurde vom Portier vorgefahren.

Am Rücksitz lagen ein Blumengebinde aus Strelitzien und daneben eine sehr teure Bonboniere.

Er fuhr konzentriert und mit lässiger Nonchalance durch die abendliche Stadt, die Lichter der Boulevards spiegelten sich in den Scheiben und auf der Motorhaube. Wir sprachen beide kein Wort. Nur hin und wieder drehte er den Kopf seitwärts und schenkte mir ein sanftes Lächeln.

Als wir ausstiegen, nahm er die Blumen vom Rücksitz und auch die sündteure Bonboniere mit der roten Samtschleife und überreichte mir beides, mit einer eleganten Geste und küsste mich auf die Wange.

„Sie sind ein bezauberndes Wesen, sie sind eine Sylphide, eine Nixe, wie aus dem Meer entstiegen“, flüsterte er.

Das Haus lag wirklich auf einer Anhöhe, hatte eine breite Treppe nach oben und strahlte Noblesse und Geschmack aus. Doch offenbar war es ein Haus ohne Hausfrau, es machte einen sehr maskulinen Eindruck. Es fehlte die weibliche Hand und all die Kleinigkeiten, die Frauen eben so lieben.

 

„Das Haus gehört einem Freund, der es mir für die Zeit meines hier Seins zur Verfügung gestellt hat. Er ist derzeit in New York“, es war als hätte er meine Gedanken erraten.

Er geleitete mich auf die Terrasse und entschuldigte sich für einen Moment.

Ich lehnte mich an die Balustrade und genoss den Fernblick.

Er musste ganz leise wieder gekommen sein. Ich merkte ihn erst wieder, als ich seine warme, kräftige Hand an meinen Rückenwirbel entlang gleiten spürte und sie in der Tiefe meines Kleides verschwanden. Da ich niemals ein  Höschen trage, wenn ich mit meinen Kunden ausgehe, spürte ich wie er meine rechte Pobacke umfasste und fest zupackte.

„Sie gehören zu den anständigen Frauen, die offenbar keine Höschen tragen, ich liebe das!“ flüsterte er mir ins Ohr.

Er griff neben sich, wo er auf einem kleinen Tischchen zwei Champagnergläser platziert hatte, wir stießen an und tranken beide die Gläser leer. Dann nahm er mir das Glas aus der Hand und stellte es wieder hin. Mit einer Hand streifte er den dünnen Mantel von meinen Schultern und ließ ihn einfach zu Boden gleiten, dann streifte er die beiden dünnen, Strass besetzten Träger meines Kleides ebenfalls von meinen Schultern und neigte sich mir zu. Seine Lippen suchten meine Brustspitzen und er begann mit der Zunge darüber zu gleiten, bis ich schnurrte.

Er hob mich plötzlich auf und trug mich mit einer Leichtigkeit, die ich ihm gar nicht zugetraut hätte, in das Haus hinein.

Er trug mich quer durch den Salon und strebte zu einer Türe im Hintergrund, die er mit dem Fuß einfach aufstieß. Es war ein in Grau, Silber und Schwarz gehaltenes Schlafzimmer, die indirekte Deckenbeleuchtung schaltete sich ein, als wir eintraten.

Sein Atem ging schwer, er war offenbar sehr erregt. Er ließ mich auf ein sehr breites Bett, mit schwarzen und grauen Seidendecken und ebensolcher Bettwäsche gleiten und zog mir mit einem Ruck das Kleid nach unten. Nur meine dünnen Strümpfe, die halterlos waren, ließ er mir an. Er hielt meine beiden Arme nach oben, biss und saugte an meinen Brustnippel und hielt mich dabei fest.

Natürlich hat mich der so abrupt stattfindende Übergang vom lächelnden, sanften Gentleman zum unbeherrschten, fordernden Kerl total überrascht. Seine Arme und Hände waren wie Schraubstöcke und hielten mich eisern fest. Er hatte auch offenbar schon alles vorbereitet, denn er griff neben dem Bett nach unten und holte zwei breite Stoffbahnen hervor, mit denen er meine beiden Arme und beide Beine fixierte. Das geschah in einem solchen Tempo, dass er mich damit total überrumpelte.

Ich lag nun seitwärts, ausgestreckt auf dem Bett und hielt den Atem an.

Er riss sich förmlich seine Kleidung vom Leibe und kniete sich hinter mich. Sein Penis hatte bemerkenswerte Ausmaße und stand vom Körper ab, er war auf das äußerstem erregt, sprach aber kein Wort.

Im nächsten Moment holte er mit einem kleinen schwarzen Klapse mit gemein beißenden Lederfransen am Ende,  aus und begann mich damit auf den Po zu schlagen, immer wieder. Ich schrie vor Schmerz und Überraschung.

 

„Also, diese kleine Züchtigung musst Du schon aushalten, ist ja nur zum Einstimmen! Ich will Dich aber wimmern hören, wenn es dann so richtig losgeht! Liebst Du dünne Gerten, oder eine kräftige Peitsche mehr?“, fragte er und seine Augen wurden groß und gierig dabei.

 

„Weder noch, das hatten wir nicht vereinbart!“, flüsterte ich.

„Wir hatten überhaupt nichts vereinbart, aber das gehört für mich einfach dazu!“, sagte er ebenso leise, es klang drohend und gar nicht mehr gentlemanlike.

 

Mein Po brannte höllisch und mein Herz pochte vor Angst.

 

Er hielt inne und begann nun meine Pobacken zu streicheln um sie dann wieder brutal auseinander zu ziehen und ich spürte, wie er mit mehreren Fingern eindrang und irgendetwas Kühles in meinem Anus verstrich. Dann packte er meine Hüften, hob sie an und drang unvermittelt in mich ein. Sein Penis hatte gewaltige Ausmaße, dementsprechend  war auch der Schmerz. Meine Schreie wirkten offensichtlich störend auf ihn, er hielt mir den Mund zu.

„Höre auf zu schreien, sonst bekommst Du einen Knebel!“, drohte er. Er drang immer tiefer ein und wurde dabei immer schneller. Ich bog und bewegte meinen Körper wild, wollte ihn abwerfen. Doch diese Bewegungen reizten ihn offenbar noch mehr. Ich war  ihm durch die Bondage meiner Arme und Beine ausgeliefert. Er war nun sehr tief in mir, bewegte sich nun nur mehr langsam, glitt auch immer wieder ein wenig raus, stieß dann aber immer wieder zu. Er genoss es sichtlich. Es war ein wahnsinniger Schmerz.

Langsam gewöhnte sich mein Körper jedoch daran und es tat immer weniger weh. Er suchte nun mit seinen Fingern meine Klitoris und begann sie zu drehen und zu bewegen, er begann meine Lust anzustacheln. Seine Zunge fuhr langsam über meine Rückenwirbel und wie verrückt begannen meine Nervenbahnen zu vibrieren.

Ich hasste ihn dafür.

„Halloooo, meine kleine Hure beginnt Gefallen daran zu finden! Du bist feucht und heiß. Na, wie ist es?“

Und wieder stieß er hart in mich, drehte meine Klitoris und ich gurgelte irgendwelche Laute. Er machte immer wieder eine Pause und fragte, ob es so gut sein, ob ich es genieße. Er wartete meine Antwort nicht immer ab, sondern legte noch etwas zu, bis ich mein „Ja“ endlich herausschrie.

 

Plötzlich kam er in mir. Es war wie eine Eruption, mit heftigen, krampfartigen Bewegungen verbunden. Er sank hinter mir in die Polster und zog seinen Schwanz aus mir heraus. Ich wimmerte leise vor mich hin, mein Anus war offenbar wund und schmerzte.

 

„Binde mich los, bitte!“, bettelte ich.

„Nein, auf keinen Fall! Aber ich werde Dich anders verknoten“, seine Stimme war irgendwie drohend, keine Spur mehr von Charme und Liebenswürdigkeit.

Er griff wieder neben das Bett und holte auch von der anderen Seite zwei Schlaufen hervor und fesselte mich so, dass ich völlig gespreizt, aber weiterhin hilflos, am Rücken lag und er freien Zugang zu meiner Vagina hatte.

 

„Schön, Madame sind rasiert, weich und gestylt! Das liebe ich sehr!“

Er beugte sich über mich, zog meine Schamlippen mit den Fingern auseinander und begann sie zu streicheln und zu kneten. Dann nahm er wieder diese kleine schwarze Klapse mit den Lederfransen vom Nachttisch, und schlug auf mich  ein. Es brannte und schmerzte, da er sich bemühte die Klitoris zu treffen. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib.

 

„Ohja, jetzt darfst Du schreien, auch das gehört dazu, ich liebe das!“, er begann selbst seinen Penis zu stimulieren und je mehr ihn das erregte, desto  heftiger und wilder wurden seine Schläge.

Ich konnte sehen, dass er jeden Monat neuerlich ejakulieren musste. Er hörte plötzlich auf, drückte meine Schenkel noch weiter auseinander und drang einfach ein. Er rammte mich buchstäblich, als wollte er mich aufspießen und kam ohne Vorwarnung neuerlich, hörte aber nicht auf, sich weiter in mir zu bewegen, packte mit seinen nun freien Händen meine Brüste und knetete sie, drehte intensiv an meinen Brustspitzen und warf sich hin und her, ohne meinen Körper zu verlassen.

Ich war einer Ohnmacht nahe.

So unmittelbar, wie sein Angriff begonnen hatte, so plötzlich sackte er in sich zusammen. Er lag schwer atmend neben mir und hatte die Augen geschlossen.

Wir lagen ungefähr eine halbe Stunde so nebeneinander. Er atmete schwer und schien zu schlafen. Ich versucht mich zu befreien, doch es gelang mir nicht. Verzweiflung begann Besitz von mir zu ergreifen. Ich überlegte sogar, dass wenn er neben mir nicht mehr aufwachen sollte, so war ich hilflos, konnte nicht einmal telefonieren, meine Tasche mit dem Handy lag auf der Terrasse. Ich hatte, entgegen den Vorschriften,  diese neue Adresse an Lisa noch nicht durchgeben können, alles kam zu rasch und  überraschend. Ich geriet in Panik.

Doch plötzlich bewegte er sich doch wieder neben mir und richtete sich auf.

 

„Meine Sylphide, schöne Frau!“, flüsterte er und begann an meinem Körper zärtlich auf und ab zu streichen.

„Ich liebe es, wenn Frauen stöhnen und ein wenig schreien! Du hast das wunderbar gemacht!“.

Seine Lippen begannen wieder meine Brustnippel zu umspielen, seine Zähne gruben sich ein wenig ein, es war jedoch erträglich.

 

„Komm, ich bringe Dich zur Ekstase, ich zeige Dir, wie ein wenig Pein die Nerven zum Klingen bringt!“, er griff wieder neben das Bett und holte eine dünne Gerte herauf.

 

„Nein, bitte nicht! Ich halte das nicht aus!“, bettelte ich.

„Doch, ein wenig nur, ich höre sofort auf, wenn Du es willst!“.

Er strich langsam mit der Gerte über meinen Bauch, über meine Schenkel und meine Beine bis zu den Füssen. Ich hielt panikartig den Atem an. Mein Körper begann vor Angst zu zittern. Seine Augen glänzten.

Dann schlug er plötzlich zu. Er schlug mit der Endung der Gerte auf meine Innenschenkel und es brannte und biss höllisch. Es waren kurz hintereinander je fünf Hiebe und sie ließen mich aufjaulen. Tränen rannen über meine Wangen, er küsste sie weg.

Dann glitten seine Lippen weiter nach unten, entlang meines Körpers bis zu den Schenkeln, seine Zunge drang zwischen meine durch die Schläge  angeschwollenen Schamlippen, er erfasste mit den Zähnen meine Klitoris und begann sie mit der Zunge verrückt zu machen. Ich hasste ihn in diesem Augenblick, denn ich verspürte Lust und Gier nach mehr und hob ihm sogar mein Becken entgegen.

Er sog und leckte, drang mit dem Knauf der Gerte sogar in mich ein und genoss es, als ich meinen ersten Orgasmus hatte. Er beutelte mich durcheinander, ich schrie und keuchte, dann sackte ich zusammen.

 

„Also, Schönheit, wie war das, gut?“, lüstern blickte er mich an, „los sage es!“

Ich schloss die Augen und verwünschte ihn. Aber ich schrie mein „Ja“ wieder hinaus.

Er hatte mich erniedrigt, wie selten ein Mann.

 

Als er neuerlich begann, mit der Gerte auf mir auf und ab zu gleiten, bettelte ich halbherzig um Gnade, mein Stolz war gebrochen und ich unterwarf mich völlig. Die nächste Stunde war erfüllt von Orgasmen, schmerzerfüllten Momenten, wenn er mit der Gerte meine Leidensfähigkeit erprobte, mich dann wieder liebkoste und fast um den Verstand brachte, wenn ein Orgasmus nach dem anderen meinen Körper schüttelte. Er war erbarmungslos in seinen Forderungen, seinem Eindringen und seiner Gier.

 

Unvermutet und plötzlich war es vorbei, er lächelte und erhob sich. Er erlöste mich von den Stoffschlaufen, half mir sogar auf, brachte mir einen Frotteemantel und zeigte mir, wo das Bad war.

 

 

Als ich zurückkam, waren alle seine kleinen Hilfsmittel verschwunden, er selbst war ebenfalls geduscht und in einen seidenen Hausmantel gehüllt. Offenbar gab es neben seinem Bad auch ein Gäste Bad. In den Händen hielt er zwei Weingläser und war wieder der Gentleman, der er anfangs war.

 

„Wollen Sie morgen früh mit mir gemeinsam Frühstücken und den Sonnenaufgang über dem Meer betrachten, oder wollen Sie noch heute  gehen?“

 

Ich wollte gehen. Ein Telefonat mit Lisa genügte und sie schickte mir die Limousine.

 

Natürlich relativierte sich das Geschehen mit der Zeit und es gab noch einige Begegnungen zwischen uns, die immer wieder so oder ähnlich abliefen. Und wir fanden auch einen Modus, um es angenehmer zu gestalten.

Aber das ist eine andere Geschichte.

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Mein Liebster im Sarg, Satire, vampirig

 

Mein Liebster im Sarg

von Joana Angelides




Eigentlich wirkt der Sarg so mitten im Wohnzimmer schon störend. Mir ist das gar nicht so aufgefallen, aber als letztlich meine Mutter zum Kaffee da war, hat sie den Überwurf etwas angehoben und die Haltegriffe bemerkt.

Meine Erklärung, er war groß und gediegen und ein Schnäppchen, hat sie mit groß aufgerissenen Augen und einer angehobenen Augenbraue quittiert.

Ja, und irgendwie ist er schon sehr groß, aber was soll ich denn machen! Bloody besteht darauf, dass er im Wohnzimmer stehen darf und nicht in das kleine Schlafzimmer verbannt wird. Es stört ihn dort das Heiligenbild an der Wand. Ich kann es aber nicht entfernen, es ist von Großmutter und hing schon immer dort.

Achja, Bloody ist meine neue große Liebe. Kennengelernt haben wir uns in der Disco vor ein paar Wochen und er hat mich dann nach Hause gebracht. Es war Liebe auf den ersten Blick.

Wir haben uns dann die ganze Nacht, zusammen gekuschelt auf der Wohnzimmerbank, unterhalten.

Er wusste so viel, hat von vergangenen Jahrhunderten erzählt, von Persönlichkeiten der Geschichte, ich habe nur so gestaunt.

Erst als schon der Morgen nahte, ist Bloody gegangen. 

Am nächsten Tag trafen wir uns wieder in der Disco. Wie selbstverständlich gingen wir wieder zu mir nach Hause.

Da fiel mir zum ersten Male auf, dass er seinen Mantel, es war mehr ein schwarzer Umhang nicht auszog, sondern mit diesem auf meiner Bank im Wohnzimmer Platz nahm.

In dieser Nacht küßten wir uns zum ersten Mal.

Seit dieser Nacht sind wir ein Liebespaar und Bloody ist bei mir eingezogen. Ich wollte es so. Dann ließ ich mir eben diesen Sarg nach Hause liefern. Was erstens sehr erstaunt in dem Bestattungsinstitut quittiert wurde und außerdem von meiner Nachbarin durch die Vorhänge hindurch sehr misstrauisch beobachtet wurde.

Mein Bloody ist nämlich ein Vampir.

Er wohnte schon seit zweihundert Jahren in der Gruft einer adeligen Familie am nahen Friedhof. Aber dort ist es ziemlich ungemütlich. Der Sarg, in dem er die letzten zweihundert Jahre schlief, ist aus Stein. Außerdem will die Stadtverwaltung dort renovieren und er müsste sich ein neues Quartier suchen.

 

Wissen sie, welche Probleme so ein Zusammenleben mit einem Vampir mit sich bringen?

Jeden Morgen, noch vor Sonnenaufgang müssen alle Vorhänge in der Wohnung zugezogen werden. Oder der Deckel des Sarges muss geschlossen bleiben, es darf kein Lichtstrahl hineinfinden.

Schwierig wird das nur am Wochenende, wenn Besuch kommt. Da haben wir eben die Lösung gefunden, dass Bloody sich in den Sarg legt und ich schließe den Deckel. Über dem Sarg kommt ein dicker Überwurf. Eben jener Überwurf, den meine Mutter anhob.

Es darf sich nichts im Raum kreuzen und natürlich darf ich auch nicht mehr mit Knoblauch kochen!

Der Spiegel im Bad musste abmontiert werden, es darf sich kein Lichtstrahl drin brechen.

Wenn ich abends von der Arbeit nach Hause komme, benütze ich die Hintertüre beim Fleischer und hole mir ein vorbereitetes Päckchen mit Leber und einem Fläschchen Blut ab. Meine Ausreden und Erklärungen sind abenteuerlich!!!!

 

Aber die Nächte sind unbeschreiblich schön, wir heben ab und fliegen durch das Universum, wir erleben die Erfüllung der Liebenden und ich möchte diese Nächte nicht mehr missen.

Es ist halt nur schade, dass er erst zum Vampir wurde, als er schon das biblische Alter von 60 Jahren erreicht hat.

Wie soll ich ihn denn meinen Freunden vorstellen? Als väterlichen Freund mit großen Eckzähnen und einem stechenden Blick aus seinen schwarzen Augen?

 

Vorige Woche habe ich ein paar weiße Hemden mit Rüschen und weiten Ärmeln gekauft, dann schließlich, Vampir hin oder her, die Hemden muss man waschen!!

 

Wir haben auch überlegt, ob er eigentlich was arbeiten sollte. Aber was? Er könnte höchstens als Nachtwächter gehen oder in einer Blutbank arbeiten. Aber, dann wäre ich ja in der Nacht wieder alleine!

Sein Ansinnen, einmal seine Freunde einzuladen, habe ich abgelehnt. Wo sollte ich soviel Blut hernehmen für die Drinks?

Natürlich bin ich sehr darauf bedacht, dass seine Zähne nicht in die Nähe meines Halses kommen. Denn wer besorgt dann die Nahrung für uns beide und was würde mein Chef sagen, wenn ich nur nachts arbeiten könnte? Ganz zu Schweigen von meiner Mutter, die doch so stolz auf mein tadelloses Gebiss ist und über so große Eckzähne sehr erschrocken wäre.

Und schließlich, wer will schon fünfhundert Jahre ein junges Mädchen sein?

Wir haben beschlossen, ein Vampir in der Beziehung ist genug.

Und außerdem ist es ja auch sehr praktisch, wenn man eine Beziehung einfach nur durch Öffnen der Gardinen lösen kann und es löst sich alles in Staub auf!


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Dienstag, 12. März 2024

Der Engel mit der Geige, romantisch

 


Der Engel mit der Geige.

von Joana Angelides

 

 

Also, eine Aufgabe war das wieder! Der Engel zweiter Klasse, mit der Nummer 046 sollte dafür Sorge tragen, dass der junge Mark Baumann in der Musikakademie Aufnahme fand. Er war sehr begabt, aber unsic

Der junge Mann stand mitten im Raum, hatte den Notenständer vor sich liegen und spielte selbstvergessen und wunderschön. So war das immer, wenn er alleine war, wenn es keinen Prüfungsstreß gab.

Also, so wird das nichts, erkannte der Engel, sitzend auf der Fensterbank zum Garten und beschloß, endlich Taten zu setzen, erhob sich und flog davon.

Plötzlich hielt der junge Mann inne und horchte nach draußen.

Irgend jemand spielte Mozart. Es war eine Fuge, gespielt auf einer Geige. Unvermittelt brach die Musik jedoch immer wieder an derselben Stelle ab.

Wenn dieser Jemand dann nach einigen Sekunden wieder ansetzte, ertappte sich der junge Mann dabei, wie er innehielt und unwillig den Kopf wiegte.

Ja, was ist denn das, wieso kann denn dieser Spieler, die ohnehin leichte Passage noch immer nicht!

Es mußte vom Nachbargrundstück kommen.

Mark, genervt von den dauernden Störungen durch die Musik in seinem eigenen Musizieren, ging durch den Garten auf das, nur durch Tujen abgegrenzte Nachbargrundstück zu.

 

 

Er zwängte sich durch die Tujen durch und ging auf das kleine Gartenhäuschen zu und spähte durch das Seitenfenster hinein.

Da stand sie! Ein schlankes Mädchen, lichtumflutet wie ein Engel im Kirchenchor, die Geige gehalten zwischen Kinn und Schulter, das gelockte blonde Haar über den Rücken fallend.  Er konnte die Hälfte ihres, der Geige zugewandten Gesichtes sehen. Sie hatte die Augen geschlossen und spielte mit Hingabe ihren Mozart.

Seine Blicke glitten über ihren Rücken, stockten an der leicht geknickten schlanken Hüfte und nahmen fasziniert die leicht nach außen führender Linie ihrer Beine wahr.

Sie trug ein langes dunkelgrünes Kleid mit einem Schlitz seitwärts und ihr rechtes Bein war halb sichtbar. Sie wippte mit dem Vorderfuß zum Takt. Sie erschien ihm so unglaublich zart, zerbrechlich wie eine Porzellanfigur aus Großmutters Vitrine. Und es ging ein Leuchten von ihr aus.

Durch den Stoff hindurch konnte man die Linie des sanft gebogenen Rückens sehen und den Verlauf ihres Rückgrates, der sanft in die weiche Linie des Po´s überging. Ihr Körper schien gespannt wie eine der Saiten ihres Instrumentes. Er verspürte plötzlich Lust, mit der Hand dieser sanft verlaufenden Linie zu folgen. Dieser Wunsch stieg in ihm hoch, ohne dass er sich dagegen wehren konnte und verwirrte ihm.

Zu ihren Füßen lag Pharao, sein eigener schwarzer Kater namens Pharao.

Er schien sich hier wohlzufühlen. Hatte die Augen geschlossen, nur die Schwanzspitze ging im Takt hin und her.

Er mußte auf einen kleinen Ast gestiegen sein.

„Ist jemand da?“  Sie legte die Geige über den Geigenkasten am Tisch und kam ebenfalls zur Türe.

„Geh einen Moment weg, Luzifer!“ Sie berührte Pharao leicht mit den Zehen und dieser rückte leise schnurrend ein wenig auf die Seite.

„Pharao!“ Sagte Mark laut und kam um das Haus herum.

„Oh, Sie sind ein Pharao? So schauen Sie aber gar nicht aus!“  Belustigt schaute sie ihn an.

„Nein, der Kater heißt so, er gehört mir!“  Er war leicht verlegen.

„Oh! Und wie heißen S i e und wie kommen Sie in meinen Garten?“

Er machte eine vage Handbewegung in Richtung des Nebengrundstückes

„Ich habe Sie noch nie hergesehen, sind Sie neu eingezogen?“

„Ich bin ganz neu hier und auch nur gelegentlich,“ sagt sie wahrheitsgetreu. „Ich hörte sie auch Geige spielen, heute zum ersten Mal. Sie spielen wunderbar, ich möchte auch so spielen können!“

Er lächelte leicht verlegen.

Pharao bzw. Luzifer schmiegte sich an die langen Beine des schönen Mädchens und schnurrte leise.

„Wie kommen Sie denn auf Luzifer, als Namen für meinen Kater?“

„Weil er schwarz ist und grüne Augen hat“

Sie mußten beide lachen

„Ich werde nun wieder gehen, gute Nacht! Komm Pharao!“

Nur widerwillig erhob sich der Kater. Er schmeichelte noch einmal an den Füßen des Mädchens entlang und ließ seinen Schwanz über ihr rechtes Bein, streifen.

 

„Wie heißen Sie denn nun? Ich heiße Angela für meine Freunde.“

„Sehr erfreut Angela, ich heiße Mark“ Er streckte ihr seine Hand entgegen, die sie ergriff.

Sie mußte elektrisch aufgeladen sein, meinte er, denn er spürte, wie ein starker Impuls durch seinen Körper strömte, der ihn fast lähmte.

„Gute Nacht! Sagen Sie Mark, darf ich morgen zu Ihnen rüberkommen und wir spielen das gemeinsam durch?“

„Ohja, ich freue mich. Ich erwarte Sie dann morgen früh!“

Sie blickte ihm nach, wie er sich wieder durch die Thujen zwängte, Pharao hinter ihm.

Wo ist Pharao schon wieder, so am frühen Morgen? Sicher ist er wieder bei Angela! Liebte er ihr Geigenspiel?  Nicht sehr wahrscheinlich, Kater sind nicht sehr musikalisch.

Angela.... Angela... klingt wie Engel und so schaut sie auch aus, mit ihrem blonden Haar und der schlanken Gestalt, so gegen das Licht gesehen gestern abend, war ein heller Schein rund um sie geflossen.

Wie Recht er doch hatte!

Er entschloß sich, nicht bis mittag zu warten, nahm eine Gartenschere mit, schnitt eine Rose für sie ab und schlüpfte wieder durch die grüne Trennwand zwischen den beiden Gärten.Sie tat, als bemerke sie ihn nicht als er in die offene Türe trat, wo er fasziniert, stehen blieb.

Sie bot ein traumhaft unwirkliches Bild.

Sie stand im Halbdunkel des Raumes, wieder halb mit dem Rücken abgewandt, vor sich den Notenständer mit den Notenblättern.

Das offene helle Haar lag teils auf ihren Schultern und ihrem Rücken. Sie hatte heute ein kurzes Minikleid an, das genau unter der Wölbung ihres Pos endete. Sie wird es nicht im Bericht erwähnen, es ist sicher viel zu kurz.

Ihre langen schlanken Beine schienen aus der Hüfte herausfließend gemeißelt worden zu sein.

Sie stand wieder in der scheinbar für sie typischen Haltung da, in der Hüfte geknickt, den Kopf seitwärts der Geige haltend und die Arme in Bewegung, die Töne dem Instrument entlockend.

Pharao erhob sich und ließ ein leises „Miau“ hören und verließ den Raum. Es war, als wollte er sie beide allein lassen.

Sie unterbrach ihr Spiel und drehte sich zu ihm um.

„Sie spielen sehr schön! Darf ich?“  Er lächelte sie an und streckt seinen Arm vor, um ihr die Rose zu geben.

„Oh, danke, Blumen sind immer schön!“  Sie roch daran.

Sie nahm ihm die Blume ab und stellte sie in eine Vase.

Dann nahm sie wieder die Geige zur Hand und begann zu spielen. Er stand hinter ihr und ihr goldenes Haar streifte seine Wangen. Er legte eine Hand auf ihre Hüfte und spürte, wie sie den Druck ein wenig erwiderte.

 

Das gefiel ihm. Es gefiel ihm auch, dass es ihm gelang, sie über die schwierige Stelle ohne Fehler führen zu können.

 

Er fühlte sich wie ein Maestro, wie ein Virtuose auf der Geige.

 

Als er wieder gemeinsam mit Pharao hinüber ging, war sein Schritt fest und bestimmt. Morgen wird er die Aufnahmeprüfung für das Konservatorium sicher bestehen.

Der Engel saß wieder an seinem offenen Fenster und strich seine Flügel glatt.

Leider war er für Mark nun unsichtbar.

Also, seine Hand auf der Hüfte, sein Atem in ihrem Nacken beim Spiel, war schon aufregend.

Wird aber da oben keine Zustimmung finden, befürchtete der Engel und schickte einen besorgten Blick nach oben. Aber, wie heißt es so schön?

DER ZWECK HEILIGT DIE MITTEL!

Nur schade, dass er sie morgen vergebens in dem Gartenhäuschen suchen wird.

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Montag, 11. März 2024

Die Unsichtbare, Groteske

 

Die Unsichtbare.

Von Joana Angelides



 

Die Psyche des Menschen ist oft unergründlich. Eva, meine bisher völlig auf dem Boden der Realität stehende Ehefrau sieht scheinbar plötzlich Personen um sie herum, die in Wirklichkeit gar nicht existieren.

Als ich vor einiger Zeit  nach dem Büro nach Hause kam, hörte ich sie oben im Schlafzimmer mit jemand sprechen.

Ich sah mir die Post durch die am Tischchen im Entree lag und rief:

„Hallo, Eva, ich bin schon da, ein bisschen früher als sonst! Wer ist denn da?“

„Hallo, Carl, meine neue Freundin Ella! Wir kommen sofort runter, probieren gerade Kleider!“

Wer ist Ella, kenne ich sie? Ich nahm mir einen Whisky.

Eva kam gut gelaunt die Treppe herab, nur mit ihrem Negligé bekleidet, küsste mich flüchtig.

„Wo ist Deine Freundin?“

„Oh, sie ging gleich über die Terrasse weg, sie war schon spät dran!“, sagte Eva und lächelte mich an.

Schade, hätte sie gerne kennen gelernt. Ich hörte nur mehr ihren Wagen wegfahren

Ab diesem Tag war Ella offenbar ein häufiger Gast bei uns im Haus. Durch meine unregelmäßigen Bürostunden verpasste ich sie aber immer wieder nur knapp.

Eva räumte entweder gerade die Gläser in die Spüle oder rückte die Stühle zurecht. Manchmal kam Eva gerade nur mit einem Handtuch bedeckt aus dem Bad, da die beiden Yoga gemeinsam machten, sie hatte geduscht.

Sie waren aber auch gemeinsam  Shoppen, oder Joggen, wenn ich Eva nicht erreichen konnte.

Langsam kam mir das seltsam vor und meine Neugier siegte.

„Eva, mit Deiner Freundin stimmt doch etwas nicht. Nun geht das schon Wochen, ich möchte sie gerne kennen lernen!“, verlangte ich.

„Ohja, morgen Nachmittag, sie kommt zum Kaffee!“, nickte Eva überraschend.

Morgen ist Sonntag und ich war sehr gespannt auf Freundin Elli.

Eva hatte den Tisch gedeckt, es gab Kaffee Kuchen und Früchte.

Als ich im Bad war und mein Äußeres prüfte, hörte ich es läuten und Evas  Lachen.

„Hallo Ella, komm rein, mein Mann kommt gleich!“

Ich hörte Stühle rücken und  Teller klappern.

Als ich den Raum betrat, saß Eva an ihrem angestammten Platz, meiner war naturgemäß leer und der andere Stuhl….. ebenfalls.

„Darf ich Dir meine Freundin Ella vorstellen!“, sagte Eva und deutete auf den leeren Platz, „und das ist mein Mann Carl!“, lächelte sie in dieselbe  Richtung.

Ich starrte zuerst auf den leeren Stuhl, dann Eva an. Meine ausgestreckte Hand blieb in der Luft hängen.

„Setz´ Dich doch Carl, Du bist unhöflich!“, ich zog meine ausgestreckte Hand wieder zurück und nahm völlig perplex Platz.

Eva begann nun einen harmlosen Small-Talk, lächelte die nicht anwesende Ella an und schenkte ihr Kaffee ein, gab ihr Kuchen. Antwortete auf ihre Fragen selbst und nickte, so als würde sie auch zuhören.

Sie lachte und scherzte und letztendlich begleitete sie sie wieder zur Türe.

„Auf Wiedersehen Ella!“ rief ich ihr noch nach, ich wollte ja nicht unhöflich sein.

„Na, ist sie nicht nett?“, fragte Eva und schaute mich erwartungsvoll an.

„Ja ja!“, stotterte ich.

Ich nahm mir vor, raschest mit einem Psychiater darüber zu sprechen und zog mich in die Bibliothek zurück. Da lagen einige Bücher am Tischchen, sie wollte ich gerade wegräumen, als eines herunterfiel.

Es war das Buch „Mein Freund Harvey“ von Mary Chase. Harvey war darin ein für andere unsichtbarer weißer Hase. Ich schmökerte darin ein wenig.

Ob sich Eva da Anregungen geholt hatte und ob die unsichtbare Elli nicht vielleicht ein sehr realer Hase war?

Aber zum Psychiater gehe ich trotzdem.

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Samstag, 9. März 2024

DerTennisspieler, Erotik

 

Der Tennisspieler

von Joana Angelides



 

Liebste Freundin,

seit Neuestem haben wir im Tennisklub einen jungen Mann mit verträumten Augen, einer überaus sportlichen Figur und einem tollen Aufschlag.

Seine wechselnden Partner erscheinen gegenüber diesem lebendig gewordenen Apoll, farblos und peinlich nichts sagend.

Seine gesamte Erscheinung ist ein harmonisches Ganzes aus Schönheit und Lebendigkeit.

Ich mag die Art seiner Bewegungen, seines Muskelspieles oder wie er die üppige, halblange Haarmähne zurück wirft und sich mit dem Schweißband am Handgelenk über die Stirne streicht, in mich aufzunehmen.

Sein Körper ist mit dem eines im Sprung befindlichen Gepards zu vergleichen. Von meinem Platz unter der Linde des Clubcaffees kann ich das unbeobachtet genießen. Vor allem, wenn ich meine große Sonnenbrille und den weichen Strohhut trage, den man ein wenig ins  Gesicht ziehen kann.

Ich sitze dann in meinem weißen Tennisdress bewegungslos da, nur meine Lippen ziehen am Strohhalm meines Longdrinks. Hin und wieder hört man das Summen einer Biene und dazwischen regelmäßig die Aufschläge der Bälle.

Immer öfter schaut er in meine Richtung und ich weiß, dass er meine Begehrlichkeit spürt, meine langsam entstehende Erregung bemerkt.

Mein letztes erfüllendes Erlebnis lag nun schon wieder einige Tage zurück und der ereignislose Ablauf der letzten Tage war enervierend.

Paul war seit Tagen bei einer Konferenz in London und ich begann mich zu langweilen.

Hier sehe ich eine neue Abwechslung auftauchen, die ich unbedingt wahrnehmen  will. Ich sehe mich in der Rolle des Jägers, der das Wild in der Ferne ausgemacht hat.

Durch das weiße Tennishirt hindurch blickend, sehe ich dem Spiel seiner Muskeln zu. Sie bewegen sich im gleichmäßigen Rhythmus seiner Bewegungen, mit Ruhepausen dazwischen.

Dieses Wechselspiel zwischen Anspannung und Ruhe weckt eine ungeheure Sehnsucht in mir. Ich liebe es sehr, wenn meine Sinne und mein Körper durch ausdauerndes Berühren und darüber Streichen empfindlicher Punkte fast zum Glühen gebracht wird und dann plötzlich, aber nur für Sekunden, eine kleine Ruhepause folgt. Das neuerliche Berühren danach ist  vergleichbar mit dem Feuerwerk am nächtlichen Himmel von Rio.

Ich weiß, dass solche Vergleiche hinken, doch glaube mir, diese Feuerwerke finden dann tatsächlich in meinem Inneren statt. Die mehrfache Wiederholung dieses Wechselspieles versetzt mein Ich  außer jeglicher Kontrolle.

Vor einigen Tagen war es so weit, dass sich unsere Blicke begegneten und einen Moment ineinander versponnen haben. Ich hatte die Sonnenbrille in der einen Hand, mit der anderen Hand rührte ich in meiner Tasse, unnötig lang und ganz automatisch.

Als er vor mir stand, sein Schatten auf das kleine Tischchen fiel, hörte ich auf, den Löffel zwanghaft zu bewegen und legte ihn weg.

Er ließ  seinen Blick langsam zu meinem Hals  hinab gleiten und es schien mir eine  Ewigkeit zu dauern, bis er meinen Brustansatz fand. Ich spürte seine Augen auf meiner Haut brennen und konnte nicht verhindern, dass sich die Spitzen meiner Brüste langsam durch  die Bluse hindurch bohrten. Ich fühlte mich nackt. Aus der Anspannung heraus und einer gewissen Verlegenheit fuhr ich mit meiner nun freien Hand in einem gleichmäßigen Rhythmus über die am Tisch liegende Serviette, immer und immer wieder. Er beobachtet dies fasziniert und schien nun  ebenfalls unruhig zu wer

Als er seinen Blick wieder hob, war eine einzige Frage darin:

„Wann?“

Ich stand langsam auf und nahm aus meiner Handtasche eine Visitenkarte, die ich neben die Tasse legte. Schweigend, etwas hektisch, verließ ich den Tennisplatz und ging zu meinem Wagen.

Ob er  dieses Zeichen aufnehmen wird?

Es dauert fünf ewige Stunden, bis sein Anruf kam.  Ich war so angespannt und unruhig in dieser Zeit, dass ich mir allen Ernstes überlegte, wer nun in der Rolle des Opfers und wer in der Rolle des Jägers war!

„Kennen Sie die Bogner-Appartments? Top 3, ich erwarte Sie!“

Er wartete meine Antwort  gar nicht erst ab und legte auf.

Meine Brustspitzen waren bereits seit fünf Stunden in derselben Position und ich überlegte, was ich anziehen sollte, um  es nicht so augenfällig werden zu lassen.

Ich entschied mich für ein lindengrünes Seidenkleid, das vorne in Falten gelegt und rückwärts einen Ausschnitt bis zum Ansatz meines Po´s hatte. Es wurde gehalten durch ein breites Band, das um meinen Hals geschlungen war. Es verschaffte mir Platz und war doch sehr erregend. Ich verzichtete auf jegliche Unterwäsche, man würde die Konturen durch den dünnen Stoff sehen. Ich hatte dieses Kleid schon in Situationen wie dieser getragen und es hatte jedes Mals seine gewisse Wirkung.

Das Apartment war leicht zu finden, ich stand davor und wollte eben läuten, als die Türe aufging und er mich anlächelte.

„Es war wie eine Ewigkeit für mich, meine Liebe!“

Er nahm meine beiden Hände und drehte sie so, dass er die Innenseite küssen konnte.

Glaube mir,  in diesem Moment begann der Boden unter mir in wenig zu wanken.

Die Spitzen einiger  Finger nahm er zart zwischen seine Zähnen, mit einer Hand umfasste er meine Hüfte und die andere Hand schob er  langsam durch den tiefen Rückenausschnitt meines Kleides. Seine Fingerkuppen erreichten den Punkt genau über meiner Pospalte, wo er langsam auf und ab fuhr. Er öffnete leicht seine Lippen und gleichzeitig  kam freudige Erstaunen in seinen Augen auf, als er merkte, dass ich darunter nichts trug, als meine dünne Haut.

Ich denke, in diesem Moment müssen meine Knie nachgegeben haben, denn er fing mich auf und trug mich in die Tiefe des Raumes.

Ich weiß heute nicht mehr, wann ich das Kleid abgestreift habe, ich spüre jedoch noch immer seine Fingerkuppen auf jeder Stelle meines Körpers. Ich wand mich und drehte mich, konnte jedoch seinen Berührungen nicht entkommen; wollte es auch gar nicht ernsthaft.

Ich genoss diese ungeheure Erregung, sie ist mein Leben.

„Ich weiß, dass du es genau so willst, ich sehe es in deinen Augen!“

War er einer jener Menschen, die durch andere  Menschen wie durch Glas hindurch sehen und jede Faser erkennen können?

Ich stürzte, glitt und flog von einem Höhepunkt zum anderen, es gab keine Pause, nur kurze Intervalle, wo seine Berührungen sanfter ausfielen, er den Körper mit Geduld und Einfühlung von Bergspitzen zu Tälern geleitete und dann unbarmherzig wieder zu den Höhen der Ekstase führte.

In all diesen Augenblicken zwang er meinen Blick in den seinen; selbst in Momenten seiner höchsten Anspannung und  der anschließenden Verschmelzung löste er diesen nicht. Er wollte es sehen, es erleben, wie ich völlig aufging in meinen Gefühlen, geschüttelt und gerüttelt wurde von ihnen. Selbst mein erlösendes Lächeln nahm er in  sich auf, als wären es kostbare, seltene Momente.

Es wird niemals wieder enden, waren meine Gedanken, mein Körper wird sich auflösen.

Doch er verstand es immer wieder, diesen Körper zusammen zusetzen, ein Ganzes aus ihm zu machen, nur um ihn wieder  langsam zu flüssigem Gold werden zu lassen.

Inzwischen war es Abend geworden, das Gold der untergehenden Sonne schien sich mit uns zu vereinen. War der Raum schon zu Anfang so groß gewesen, oder schien es mir nur jetzt so.

War dieses Bett schon immer so breit, die Bilder an den Wänden in diesen hellen Pastellfarben hingen schon vorher hier?

Wir lagen auf  dunkelbraunen Seidenlaken, zusammengerollt und entspannt. Er spielte mit meinem Haar, meine Finger fuhren zärtlich über die herumliegenden Polster.

Es müssen Stunden vergangen sein.

Irgendwann war ich wieder zu Hause. Doch das Gold dieses Tages hat mich noch tagelang begleitet.


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