Montag, 12. November 2018

Der Zwillingsplanet, Weltraummärchen


Der Zwillingsplanet
von Joana Angelides

Das silberne Raumschiff von Tim und Tom war heute Nacht in einen Asteroidensturm geraten und die beiden waren  eifrig bemüht, alle Instrumente und Anzeigen am Cockpit zu prüfen, ob es eine Beschädigungen gab.

Omega, der kleine Hund war sehr aufgeregt. Das Hin- und Herlaufen der Beiden machte ihn ganz nervös und immer wenn Tim oder Tom ein Werkzeug weglegte, schnappte er es sich und trug es in seinen Korb um damit zu spielen.

„Bringe sofort wieder meinen Schraubenzieher her, ich kann nicht weitermachen!“ Rief Tim, oder war es Tom?

Omega wedelte mit dem Schwanz und brachte das kleine Hämmerchen her, denn er wusste nicht, was ein Schraubenzieher war.

„Omega, bringe sofort alles wieder her und lege es da hin!“
Tim und Tom standen in der Mitte des kleinen Raumes und schauten sehr böse auf Omega. Beide hatten ihre Zeigefinger ausgestreckt und zeigten in zwei verschiedene  Richtungen.
Das verwirrte Omega, er legte sich hin und vergrub seine Schnauze in den beiden Vorderpfoten.
Seufzend kamen die Beiden zu ihm und holten sich ihre Werkzeuge selbst.

Omega war ganz still, klopfte nur leise mit dem Schwanz auf den Boden.

„Ach, ich verstehe das nicht, er folgt nur Tante Monika!“ Rief Tom, oder war es Tim?
„Ja, ich wollte sie wäre da. Wir könnten sie so gut gebrauchen, sie könnte zwischen Anuf und Benuf  vermitteln!“

Kaum hatte er ausgesprochen, öffnete sich das Weltentor einen Spalt und sie sahen Tante Monika in der Küche stehen, wie sie gerade in einem großen Topf umrührte und sich die Hände in der weißen Schürze abwischte. Klaus und Lisa saßen am großen Küchentisch und spielten ein Brettspiel.
„Es zieht, wo kommt denn nur der kalte Hauch her?“ Tante Monika hob erstaunt und suchend den Kopf und da sah sie das offene Weltentor und Tim und Tom dahinter.
„Nein, wir haben keine Zeit, schließt das Tor gleich wieder!“ Sie war zornig, wenn sie an die letzten Abenteuer dachte und wie viel Zeit sie dafür aufwenden mussten.

Die Kinder, Klaus und Lisa hatten das Tor ebenfalls gesehen.
„Oh, Tim und Tom!“
Sie sprangen fast gleichzeitig auf und liefen einfach durch den Spalt des Weltentores zu den Beiden hinüber in das Raumschiff.

Tante Monika konnte gerade noch den Schalter am Herd umlegen, die Schürze wegwerfen um den Kindern nachzulaufen. Sie konnte die Beiden doch nicht alleine lassen!

 
„Ach, Tante Monika, Lisa und Klaus!“ Die beiden Sternenwanderer freuten sich sehr, dass ihre Freunde da waren.
Und wie immer, erstrahlten die Kinder und Tante Monika plötzlich  in silbrig glänzenden  Raumanzügen. Das geschah jedes Mal, wenn sie das Weltentor passierten.

Auch Omega war herbeigeeilt und sprang an Tante Monika und den Kindern hoch. Er konnte gar nicht mehr aufhören  vor lauter Freude zu bellen.

„Ich nehme an, ihr braucht schon wieder meine Hilfe, oder?“ Tante Monika schaute zwischen Tim und Tom hin und her und die Beiden glaubten ein Zwinkern des linken Auges beobachtet zu haben.
Inzwischen war Klaus nach vorne gelaufen zu den Instrumenten und dem großen Fenster, das die Weite des Weltraumes ahnen ließ.
„Klaus, berühre nichts, du weißt, wir können sonst nicht mehr zurück!“ Riefen Tim und Tom gleichzeitig.

„Ja, wir müssen gestehen, wir haben dich herbei gesehnt. Es gibt da ein Problem auf dem  Zwillingsplanet Anuf und Benuf. Die beiden Länder auf dem Zwillingsplaneten sind seit über einer Sternenzeit, das sind ungefähr zwei Erdenjahre, zerstritten und wir würden gerne vermitteln.“

„Oh! Worüber haben sie sich denn zerstritten?“ Tante Monika schaute die Beiden neugierig an.

„Die Prinzessin Astra von Anuf  und der Prinz Bestro von Benuf wollen heiraten. Sie lieben sich nämlich. Aber der Ministerrat von Anuf  will die Heiratsverträge nicht unterzeichnen. Der Rat von Benuf besteht nämlich  auf  Mitgift der Prinzessin und zwar wollen sie auch Wasser von  der  „Quelle des Lachens“, das es derzeit nur auf Anuf gibt,  für den Planeten Benuf haben.

Das Wasser heißt deshalb so, weil die Kinder immer fröhlicher werden, wenn sie dieses Wasser trinken und dann helles Lachen überall zu hören ist.
Doch das geht nicht, denn Anuf will das Wasser nicht mit Benuf teilen,  sie haben  Angst, dass das  Kinderlachen von ihrem Teil  des Planeten verschwinden wird, sollte das Wasser nicht reichen“.

„Ja, aber wie wollen sie denn das Wasser von einem Planeten zum anderen bringen?“ Klaus hatte diese Frage gestellt.

„Nein, nein! Das sind nicht zwei Planeten, sondern es ist ein Zwillingsplanet. Die beiden Planeten sind in der Mitte zusammengewachsen. Das geschah schon vor vielen, vielen Sternenzeiten. Aber es gibt eben an der schmalen Stelle, wo sie sich berühren eine Grenze zwischen ihnen. Nun sind der König und der Ministerrat von  Benuf der Meinung, Anuf hätte lange genug diese Quelle genutzt, nun seien sie an der Reihe und wollen das Wasser umleiten. Sie wollen auch so helles Kinderlachen hören.“

„Ja, aber sie könnten sich das Wasser doch teilen?“ Tante Monika schüttelte den Kopf vor solcher Uneinsichtigkeit, „und außerdem brauchen Kinder kein besonderes Wasser, um Lachen zu können!“

„Naja, aber leider sind auf beiden Seiten uneinsichtige Regierungsbeamte und sehen es als ihre Pflicht an, für „ihr Volk“ wie sie es nennen, das Beste zu tun. Sie haben Angst, die Quelle würde nicht für beide Seiten reichen.“

„Na gut, dann versuchen wir einmal unser Glück!“ Tante Monika deutete den Kindern an, sich zu setzen und sich anzuschnallen und tat das Gleiche. Immerhin waren sie ja schon mehrere Male mit dem Raumschiff unterwegs und wussten was sich gehörte.

Als sie auf Anuf landeten, wurden sie freudig begrüßt, denn Tim und Tom bringen immer was Neues von den anderen Planeten mit, wenn sie kommen. Einmal sind es neue Bücher, dann wieder Spiele, oder auch Briefe von Freunden aus anderen Galaxien.
Aber bisher haben sie noch nie Besucher mitgebracht. Tante Monika und die beiden Kinder wurden neugierig betrachtet und ihre silbrig glänzenden Anzüge leicht berührt, denn sie hatten noch nie Kinder in solchen Anzügen gesehen.

Der ganze Ministerrat war angetreten, sieben ehrwürdig wirkende Herren, alle hatten sie lange Bärte und jeder einen spitzen Hut auf dem Kopf.
Lisa und Klaus kicherten leise und stießen sich an. Klaus meinte leise, sie sehen aus wie der Zauberer aus dem Märchenbuch.

Der Mann in der Mitte machte einen Schritt nach vor und begrüßte Tim, Tom und Tante Monika.

„Oh, Tim und Tom, wen bringt ihr denn da mit? Wir sind sehr erfreut!“

„Darf ich vorstellen, das ist Tante Monika, sie ist weit gereist, hat Freunde in der ganzen Galaxis und kommt vom Planet Erde“.
„Soso. Vom Planet Erde. Wir hatten noch nie Besuch von diesem Planeten. Das heißt, wir bekommen aber auch von keinem anderen Planeten Besuch. Seid willkommen.“
Sie verneigten sich alle ein wenig und auch Tante Monika neigte ihren Kopf.

Inzwischen waren einige Kinder herbeigeeilt und liefen sofort zu Lisa und Klaus hin.

„Wollt ihr mit uns spielen?“ Fragten sie

„Ja! Was wollen wir den spielen?“

„Wir könnten Ball spielen, oder wir könnten auch Verstecken spielen?“
„Ohja, das wird lustig“, sagte Klaus, „Tante Monika, wir spielen hier und warten auf dich!“

„Ja, ist in Ordnung. Ich gehe mit Tim und Tom zum Ministerrat und wir versuchen da das Problem mit dem Wasser zu klären.“

Tante Monika war sehr erstaunt darüber, dass sie sofort vom Ministerrat empfangen wurden. Man führte sie in einen großen Saal, mit einem runden Tisch in der Mitte und fünfzehn hohen goldenen Stühlen rundherum.
Sie wurden begrüßt und nahmen dann Alle Platz.
Sofort ergriff Tante Monika das Wort.

„Ich habe gehört, dass ihr ein Zwillingsplanet seid, mit einer Grenze in der Mitte. Außerdem habe ich gehört, dass ihr eine Quelle habt, aus der Wasser sprudelt, das Kinder zum Lachen bringt. Unsere Kinder trinken natürlich auch Wasser, doch sie lachen deswegen nicht mehr als ohne Wasser.  Was ist das für ein Wasser? Ich möchte es einmal kosten“.
Da trat einer der Männer an sie heran und überreichte ihr ein Glas Wasser, das viele Luftblasen, also Kohlensäure, enthielt.

Als Tante Monika das Glas an den Mund führte und trank, stiegen ihr die Perlen der Kohlensäure in die Nase und sie musste lachen.

„Ach, das ist also das Geheimnis eures Wassers!“ Rief sie aus und lachte laut, „das ist eine Mineralwasserquelle und sie wird  nicht versiegen. Es ist sicher genug Wasser für beide Teile eures Planeten vorhanden“.

„Ja, du siehst ja, dass sogar du lachen musst, wenn du dieses Wasser trinkst“.

„Aber Kinder lachen ja auch, wenn sie dieses Wasser nicht trinken. Das Wasser enthält viel natürliche Kohlensäure, die in die Nase steigt. Deswegen muss jeder, der das trinkt, lachen. Schaut einmal aus dem Fenster. Die Kinder spielen und lachen, und Klaus und Lisa, die ja das Wasser nicht getrunken haben, lachen ebenfalls!“

Alle traten ans Fenster und sie waren sehr erstaunt über diese Tatsache.

„Und außerdem ist so viel Kohlensäure für die Kinder gar nicht gesund!“  Sagte Tante Monika ernst.

Der Ministerrat zog sich nun in eine Ecke des Raumes zurück und sie tuschelten und flüsterten miteinander.

Tante Monika, Tim und Tom blieben beim Fenster stehen und sahen weiter den Kindern zu, wie sie auf der Wiese vor dem Ratshaus spielten. Mitten drin lief auch Omega herum und versuchte auch den Ball zu bekommen. Sein lustiges Bellen war gut zu hören.

Da kamen die Herren des Ministerrates wieder aus der Ecke und ihr Sprecher sagte:

„Scheinbar hast du Recht. Du bist eine weise Frau vom Planet Erde. Wir werden die Quelle mit Benuf teilen.“

„Oh, schön! Wenn nun Prinzessin Anuf und Prinz Benuf heiraten, könntet ihr dich auch gleich die Grenze verschwinden lassen. Das macht doch dann alles leichter“.

Die Männer vom  Ministerrat sahen sich ganz erstaunt an und zogen sich wieder in die andere Ecke  des Raumes zurück und flüsterten und tuschelten miteinander.

Dann kamen sie wieder zurück.

„Wir danken dir für deinen guten Rat, du weise Frau vom Planet Erde. Wir werden das mit dem Ministerrat von Benuf besprechen und wenn auch sie einverstanden sind, dann werden wir unsere Grenze aufheben, das Wasser teilen  und  dann die Hochzeit gemeinsam feiern“.
Tante Monika, Tim und Tom waren sehr stolz darauf, bei einer Lösung geholfen zu haben.

Als sie dann wieder zu dem Raumschiff zurückkehrten, verabschiedeten sich Klaus und Lisa von den Kindern und waren sehr glücklich, da sie neue Freunde gefunden hatten.
Sie versprachen sich gegenseitig, mit Tim und Tom sich gegenseitig Briefe und Bilder zu schicken.

Als sie starteten, konnten sie noch einen Blick auf das Ratshaus werfen und sahen dort die Prinzessin auf dem Balkon stehen. Sie winkte ihnen mit einem weißen Tuch zum Abschied zu.

„Danke Tante Monika, wir sind sehr glücklich über diese Lösung! So können wir weiter  den Zwillingsplaneten anfliegen und die Neuigkeiten verteilen“. Tim und Tom umarmten Tante Monika und drückten sie fest.
Omega wusste nicht richtig was los war, aber vor lauter Freude bellte er laut und sprang herum.

„Oh, habe ich gerne gemacht. Ihr werdet sehen, das wird noch ein ganz glücklicher Planet werden, ohne Grenzen und vielen glücklichen Kindern. Bei unserem nächsten Treffen müsst ihr uns dann über die Hochzeit berichten!“

„Ja, das machen wir gerne!“ Sagten Tim und Tom gemeinsam.

„Öffnet wieder das Weltentor, wir wollen wieder nach Hause, ich muss fertig kochen!“

Tim, oder war es Tom, machten eine ausladende Bewegung mit der linken Hand,  das Tor öffnete sich wieder und Tante Monika, Lisa und Klaus durchschritten es und waren wieder in der Küche.

Sofort band sich Tante Monika wieder die Schürze um, machte das Feuer unter dem Topf wieder an und rührte langsam um.


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