Sonntag, 24. Februar 2019

SITA , Mon Amour, Reise nach Indien, Teil 1


SITA,  Mon Amour

v. Joana Angelides


Teil 1
Hallo, mein Freund!
Ich habe meine Reise ins Ungewisse nach Indien, nun angetreten und alle meine Sinne geschärft; bin offen für neue Eindrücke und habe mir vorgenommen, den alten Kontinent einmal für einige Zeit hinter mir zu lassen.
Ich werde doch einige Wochen abwesend sein, denn mein Auftrag lautet, eine Reportage über eine Sekte zu machen, die sich irgendwo im tiefen Inneren eines weitläufigen Waldgebietes südlich von Mumbai verschanzt haben soll. Mein Chefredakteur liebt mich eben!

Schilderungen über meine Ankunft in Mumbai, am Chhatrapati Shivaj Airport  erspare ich Dir, das kannst Du dann in meinem Reisebericht im Magazin lesen! Ich kann Dir aber sagen, dass Mumbai zuerst einmal ein Schock  für mich war. Die erbarmungslose Armut, der für uns Europäer ungewohnte Schmutz auf den Straßen, die streunenden Hunde…..

Erfrischend und erfreulich jedoch ist die Freundlichkeit der Menschen hier und ihre in sich gekehrte Ruhe. Ich nehme an, dass das im Hinduismus seine Wurzeln hat.

Nach einer 12-stündigen Fahrt in einem schwankenden, überbesetzten Bus durch bezaubernde Landschaften, eingepfercht zwischen schnatternden oder schlafenden Menschen, kam ich endlich an meinem Ziel, in Kajuraho, an. Hier musste ich erfahren, dass ich, bei sorgfältigerer Planung meiner Redaktion, auch bis hierher fliegen hätte können. Kismet eben.

Das Positive daran ist aber, dass ich auf dieser Fahrt eine junge Frau kennen gelernt habe, mit der ich mich wunderbar in englischer Sprache unterhalten konnte. Sie arbeitet in der Tempelanlage von Kajuraho, als Kuratorin. Sie hat mir eine ganz private Führung durch diese sehr ausgedehnte Anlage angeboten und ich habe dankbar angenommen. Es soll dort an kaum überschaubaren Tempeln und Türmen Tausende in Stein gemeißelte Götterdarstellungen geben

Nachdem ich mich am Morgen bei meiner neuen Bekanntschaft  telefonisch angemeldet hatte, ließ ich mich vom Hotel mit einem Taxi dorthin befördern, musste einige Kontrollen überstehen, streng dreinblickenden Hütern Rede und Antwort stellen und war endlich, nach Zurücklegen von gut zwei Kilometern durch Gänge und über Stufen, im Büro meiner Gönnerin angekommen.
Sie hatte mir im Bus zwar ihre Karte gegeben, doch den Namen Srinivasan Kalyanaraman Sita konnte ich nicht wirklich aussprechen. Daher zeigte ich immer nur ihre Karte her und lächelte alle an.

Sie residierte hinter einem riesigen Schreibtisch, der mit Schriftrollen, Büchern und verschiedenen Statuen übersät war.
Was mich bei den Frauen hier generell  so besonders fasziniert, sind die kunstvoll geschlungenen Saris in den unglaublichsten Farben, die bezaubernde Anmut mit der sie ihre Trägerinnen darbieten. Und was diese Frauen so unglaublich erotisch macht, sind deren weiblichen Formen, großen Brüste und das Stückchen Haut, das man manches Mal zwischen den knappen Oberteilen und dem Rest der Stoffbahnen, die von ihren Hüften abwärts fließen, sehen kann. Die Haut schimmert von einem zarten Braun bis Mokka und ich stellte zu meinem Erstaunen fest, dass mich das erregte. Besonders anregend sind für mich auch die vielen Goldarmreifen und Ohrgehänge, die sich wunderbar von ihrer dunklen Haut abheben.

Sie war da keine Ausnahme. Ihre unglaublich großen, dunklen Augen, die noch zusätzlich mit schwarzem Kalalstift umrandet waren, leuchteten auf, als sie mich sah.
„Mister Peter, Sir!  Ich freue mich sehr, dass Sie doch gekommen sind!“ Sie war aufgestanden und um den Schreibtisch herumgekommen.
„Ich musste kommen, Sie haben mich neugierig gemacht. Diese Tempelanlage ist ja riesig! Die Steinreliefe und Figuren an den Gebäuden und Türmen sind unglaublich! Ich denke, dass es Wochen dauern kann, bis man das alles gesehen hat. Kann ich Sie denn so lange von Ihrer Arbeit abhalten?“
„Ohja, ich habe die Erlaubnis bekommen! Natürlich nicht wochenlang, aber ich werde Ihnen die wichtigsten Tempelgebäude zeigen. Ich habe meinem Vorgesetzten gesagt, dass Sie ein Reporter aus Europa sind und eine Reportage über unsere Tempelanlage machen wollen“, sie zwinkerte mir lächelnd zu.

„Sie müssen mir aber nun endlich verraten, wie ich Sie nennen darf, denn der Name, der auf Ihrer Visitenkarte steht, ist für mich unaussprechlich und für eine normale Konversation viel zu lange!“, bat ich.
Sie schenkte mir ein bezauberndes Lächeln und hielt sich dabei eine Hand vor den Mund.
„Nennen Sie mich einfach Sita“, sie faltete ihre beiden Hände vor dem Gesicht und verneigte sich leicht. Der rote Punkt, ein so genannter Bindi, zwischen ihren dunklen Augenbrauen machte ihr Gesicht zusätzlich noch geheimnisvoller.
„Sita? Ein wunderschöner Name und so leicht zu merken“, ich machte es ihr nach und faltete meine Hände ebenfalls vor dem Gesicht.
Sie nahm ganz salopp eine lederne Umhängetasche zur Hand, kramte nach dem Schlüssel und  wir verließen das Büro, das sie sorgfältig versperrte. Es gab einen Ausgang an der Hinterseite des Gebäudekomplexes, von dem aus wir in wesentlich kürzerer Zeit im Freien standen, als ich leider vorher brauchte, um zu ihr zu gelangen..

Sie zeigte auf einen Jeep, wir stiegen ein und sie fuhr los. Der Weg führte uns zwischen einer üppigen Vegetation und einigen kleineren Tempeln zu einem sehr großen Tempel, dort hielt sie an.
„Hier steigen wir aus. Ich habe Sie zu diesem Tempel geführt, weil zu den anderen immer die Touristenbusse fahren und sehr viele Menschen dort die heilige Ruhe stören. Außerdem sind hier die schönsten Reliefs und Figuren zu sehen“, sie zeigte nach oben.

War es Absicht, oder Zufall, dass gerade dieser Tempel offenbar einem Gott gewidmet war, der sich offenbar intensiv  der körperlichen Liebe hingab?

„Hier können Sie verschiedene Darstellungen über Liebespraktiken, so genannte Mithunas aus dem 9. bis 11.Jahrhundert bewundern“, sagte sie und sah mich dabei voll an. Dass es mir bei diesem Blickkontakt heiß und kalt über den Rücken lief, kannst Du Dir sicher verstehen.

Und es war wirklich sehenswert, wie sich hier teilweise nackte, teilweise nur sehr spärlich bekleidete Figuren in den tollsten Verrenkungen der sinnlichen, körperlichen Liebe hingaben. Wo Männer, nur mit Kopfschmuck, aber dafür mit übergroßem Phallus dargestellt wurden, vor denen  nackte Frauen mit langen Zöpfen und überdimensionalen Brüsten knieten und die geschwellte Eichel des Phallus mit ihren Lippen liebkosten.

Da wurden Frauen dargestellt, die ihre Beine um die Hüfte des dargestellten Gottes schlangen und ihre festen Brüste fast deren Gesichter verdeckten. Die in Stein gemeißelte Wollust konnte man geradezu spüren. Alle Frauen waren mit übergroßen Brüsten, ausgeprägten Brustnippeln und üppigen Hinterteilen dargestellt, sie ritten auf den erigierten Penissen oder hielten ihre prallen Pobacken so hin, dass man buchstäblich am eigenen Empfinden spüren konnte, wie ihre Partner in sie eindrangen. Und das alles detailgenau und in Stein gemeißelt.
Erregt und angeregt durch die unglaubliche Vielfalt der erotischen Darstellungen begann das Blut in meinen Adern zu pochen.
Inzwischen war es Mittag geworden und trotz der üppigen Vegetation war die Hitze spürbar. Ich machte einige Fotoaufnahmen, und kam durch das Herumlaufen und der Kletterei auf den Stufen der Anlage um besonders gute Aufnahmen machen zu können, gehörig ins Schwitzen.
Sita hatte offenbar vorgesorgt und zauberte aus dem Jeep eine Decke, Getränke und dünne Brotfladen mit pikanten Füllungen hervor und wir machten es uns auf den Steinstufen des Tempels bequem.
„Das ist ja ein wunderbarer Service, ich danke Ihnen!“ lobte ich sie.
„Ich habe damit gerechnet, dass es länger dauern wird und wir Durst und Hunger bekommen werden“, sagte sie mit einem kleinen Lächeln.
„Diese Skulpturen sind unglaublich sinnlich und anregend. Man kann diese Vielfalt und Variationen der Darstellung der körperlichen Liebe nur bewundern. So gesehen, muss ich ehrlich sagen, dass offenbar die Praktiken für die
gegenseitige Erfüllung in der Liebe in Indien wesentlich variantenreicher sind als bei uns. Ich bezweifle aber manche Darstellung, und überlege, ob sich das auch in der Praxis so erfüllen lässt, ob das überhaupt machbar ist“, ich hatte tatsächlich so meine Bedenken.

Sie neigte den Kopf nach rechts und sah mich mit einem Lächeln an, das mir Schauer über den Rücken jagte. Ich erschrak; tappte ich schon wieder in eine Venusfalle? Ich war nun kaum einer desaströsen Situation in Wien entkommen und leide ja, wie Du weißt, noch immer psychisch und auch physisch darunter.
Meine Erlebnisse darüber habe ich Dir ja in meinem ersten Brief geschildert.

„Welche zum Beispiel meinen Sie?“, drang ihre Stimme in meine Gedanken.

Da war eines der Fresken, wo der Mann kniete und die Frau ein Bein auf seiner Schulter hatte, er auf dem anderen Bein saß und offenbar in sie eingedrungen war. Ich zeigte darauf.

„Ach, Sie meinen das geht nicht?“, flüsterte sie erstaunt, „man kann das nur feststellen, wenn man es ausprobiert“.
Sie begann ihre Schulterspange zu lösen und schälte sich langsam aus dem Sari. Ich war erstaunt, dass sie nicht einmal ein Höschen trug. Ihr hellbraun getönter Körper stand vor mir und in Augenhöhe sah ich ihr glatt rasiertes Ypsilon zwischen den geschlossenen Schenkel genau vor mir.
Langsam ging sie in die Knie, löste dann meinen Gürtel und streifte meine Hose herunter. Ich war wie gelähmt, das hatte ich nicht erwartet.
Sie legte sich nun quer über die Decke, winkelte ihr linkes Bein ab, hob auffordernd das rechte Bein, bereit mich eindringen zu lassen. Ich hatte ihre festen Schenkel wahrhaftig vor mir und verlor fast den Verstand. Ich sandte noch einen Blick zu dem Relief und schob mich dann langsam zu ihr hin. Wie von selbst konnte mein Schwert in sie eindringen, während ich mich auf ihren linken Fuß abstützte. Sie begann sofort mit rhythmischen Bewegungen und ich drang immer tiefer und tiefer in sie ein. Mit jeder Bewegung drückte ich ihr rechtes Bein höher und höher, bis ich sie total ausfüllte. Wir bewegten uns gleichmäßig und stetig. Sie berührte ihre Brustspitzen, stimulierte sich so selbst und steigerte ihre Erregung noch mehr. Es machte mich wahnsinnig, ihr dabei zuzusehen und zu spüren, wie es in ihr zuckte. Es begann eine sehr lustvolle Symbiose, die unsere Leidenschaft  immer wieder steigerte, bis wir gemeinsam zum Höhepunkt kamen. Während dieses Aktes ließ sie keinen Moment meinen Blick los. Ihre schwarzen Augen brannten lichterloh. Ich löste mich danach nur sehr langsam und zögernd von ihr und dann lagen wir nebeneinander und hielten uns fest. Es schien mir, als hätte dies alles Stunden gedauert, eine kleine Ewigkeit. Zeit spielte offenbar in Indien keine Rolle, insbesondere wenn es  sich um die leibliche Befriedigung handelte. Ich beschloss, mein Verhalten in Zukunft dahingehend zu ändern und mir mehr Zeit für meine innere Balance zu nehmen.

„Es geht also doch?“, flüsterte sie in mein Ohr.
Ich konnte nur immer wieder ihren Namen flüstern. Es war ein Akt der totalen Erfüllung, die sich langsam aber stets aufbaute und den ganzen Körper in Beschlag nahm. Ich hatte so etwas noch nie erlebt.


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