Bericht aus einer
Bananenrepublik hinter den sieben Bergen.
von Joana Angelides
Stellt euch vor, es
sind Wahlen und keiner geht hin!
Das wäre zu
überlegen, denn wir haben ja noch die letzten Wahlen im Gedächtnis, wo wir wie
Lemminge brav zur Urne geschritten sind, die Sieger und die anderen
Pseudo-Sieger bejubelt oder verdammt haben. Je nachdem, welchen wir gewählt
haben, welchem wir unsere Stimme gegeben haben. Schließlich leben wir ja in
einer Demokratie.
Und was haben wir
dafür bekommen?
Eine Überraschungstüte,
wo nur Papiertiger und Jahrmarktskasperln in verschieden farbigen Farbtöpfen,
in Form von beschrifteten Boxen drin sind.
Man hofft zwar, dass
das drin ist, was draufsteht. Doch gibt es keine Garantien, schließlich ist ja
auf der Bühne des Polit-Lebens alles nur Chimäre, ist alles nicht wahr. Wer irgendwas
ernst nimmt, ist selber schuld.
Selig jene, welche
farbenblind sind!
Die Vorsitzenden der
jeweiligen Farbboxen hüpfen sofort heraus, wenn wir den Deckel der Boxen nur
einen Spalt öffnen. Sie wieder hinein zu kriegen schaffen wir kaum! Die Boxen
passen ihnen nämlich plötzlich nicht mehr, vor allem die Köpfe sind zu groß,
weil sie die Mäuler zu weit aufreißen.
Jeder dieser Kasperl
hat in einer Hand eine schwarze, rote, blaue, orange, oder andersfarbige Blume,
manche mit grünen Blättern und in der anderen Hand einen Hammer. Diese beiden
Dinge schwingen sie dann abwechselnd. Zuckerbrot und Peitsche! Wobei uns der
Hammer immer unvorbereitet trifft, weil sie ihn hinter dem Rücken verstecken.
Gemeinsam haben sie
nur das eingelernte, lächelnde Gesicht und die Schellen an den Mützen, welche
sie eigentlich erst als Kasperl charakterisieren.
Sie kreischen laut
und in Disharmonien und sind nur zu beruhigen, wenn man in die vorbereiteten
Säcke in den Boxen Geldmünzen einwirft. Und zwar immer mehr aber in
regelmäßigen Abständen.
Es wird alles anders
und es bleibt doch alles gleich, nur die Farben ändern sich je nach Beleuchtung
und Sicht und je nachdem wie sie sich drehen und wenden.
Eines steht fest,
wenn sie zu lange im Solarium liegen, werden sie leicht braun.
Manche Blüten
entpuppen sich als Spaltpilze, die dann die Farben wechseln, oder als
gestreifte Pilze nicht mehr zu unterscheiden sind.
Vorsicht, sie sind
da, dann wieder weg, dann wieder da…….
Man weiß also nie,
wenn man wählt, ob man auch das bekommt, was ursprünglich drin war.
Bericht Ende, der
Reporter ist ab sofort farbenblind.
Gott sei Dank, ist u
n s das alles fremd, denn wir leben ja
schließlich in keiner Banananrepublik!
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