Der Mungo und die Schlange.
von Joana Angelides
Ich liege fünf
Meter von dir entfernt auf der Wiese und beobachte dich durch das flimmernde
Sonnenlicht.
Ich wäre so gerne
eine Schlange. So ein wundervolles Tier, mit glänzenden Schuppen, einer langen
vibrierenden Zunge und einem beweglichen, anschmiegsamen Körper. Mit grünen,
großen Augen, mit einer Pupille die sich bei Licht verengt, oder ganz groß wird
im Dunkeln.
Ich stelle mir vor, dass du dich wie ein Mungo, ahnungslos dein
Leben genießend, spielerisch um Gras wälzt.
Es ist schön, dich zu beobachten, wie du im
hohen Gras liegst, die Sonne genießt,
einen Grashalm im Mund hast und ein Buch liest.
Dein Hemd ist offen, die Ärmel aufgekrempelt und deine Brust hebt und senkt
sich. Obwohl dein Körper im Ruhezustand bist, bewegen sich deine Muskeln
unabhängig voneinander, zucken hin und wieder.
Deine starken Arme zeigen Kraft und Wildheit
und doch weiß ich, wie zärtlich sie mich umfangen können!
Besonders wenn sie einen zuckenden
Frauenkörper festhalten, während die Hände spielerisch die Lust hervorlocken,
sie verstärken; wenn sich der festgehaltene Körper aufbäumt, die Fesseln zu
sprengen scheint und doch lustvoll ergeben sich fallen lässt.
Wenn ich eine Schlange wäre, ich würde warten
bis du ermattet von Sonne, Wärme und der Lektüre ein wenig einnickst. Dann
würde ich lautlos im Schutz des Grases zu dir hinüber kriechen, mich langsam,
beginnend bei den Füßen, auf deinen
Körper schlängeln und züngelnd deinen Mund erreichen.
Dein Herz wird wie wild schlagen, meine grüne
Iris deinen Blick erfassen und mein
schlanker Körper verwandelt sich in dieses Weib, das ich in diesen Momenten
auch bin.
Ich bewege meine Brust über deiner, reize
deine Spitzen mit den meinen und bewege sie hin und her. Oh wie dein Blick
plötzlich weich und träumerisch werden wird!
Zwischen deinen Beinen spielt mein Knie,
sanft und doch beweglich, spürt die Erregung und drückt sich an.
Meine Zunge bewegt sich schnell und zitternd,
umspielt deine Ohren, gleitet ein wenig
hinein und erzeugt an deinem Gaumen dieses Kitzeln, das einfach dazu gehört.
Während meine Arme und Beine unaufhörlich an
dir reiben und entlang gleiten, meine Haut zu rascheln scheint, bewegt sich
mein Körper wellenförmig, massiert den deinen und meine grünen Augen
verschlingen jede Regung, vom Aufflackern bis zum aufsteigenden Rauch der Lust
in ihrem Inneren, in deinen Augen.
Du umschlingst meinen elastischen biegsamen
Körper, spürst, wie er dich ebenfalls umschlingt, einrollt und fast erdrückt,
bis du deinen Mund zu einem lautlosen Schrei öffnest.
Irgendwie verschwindet der Unterschied
zwischen dem Leib der Schlange und dem glühenden Leib der Frau, die durch die
Reibung und Hitze unglaubliche Erregung und Lust erzeugt. Am Ende werde ich mich um deinen
Körper winden, dir den Atem rauben, dich
herum wirbeln und deine Atemlosigkeit
ausnutzen, um mich ganz plötzlich
zu ergeben.
Deine wilde Attacke, die Befreiung aus dem
vermeintlichen Traum im Halbschlaf bringt uns dann in die Wirklichkeit zurück.
Wir genießen danach lustvoll die
Wirklichkeit, du der Mungo und ich, die Schlange!
Auch über https://www.bookrix.de/-joanavienna/
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