DER TOD TRÄGT SCHWARZ
von Xenia Portos
Endlich ist es wieder Abend und sie kehrt zurück. Ich stehe am Fernrohr,
habe das linke Auge auf die Linse gepresst und starre hinüber. Sie ist heute
nicht alleine. Mit ihr betritt ein dunkelhäutiger Mann das Wohnzimmer. Ich
trete geschockt und ungläubig einen Schritt zurück, stürze jedoch sofort wieder
vor und starre hinüber, drehe an der Linse, hole mir den Raum ganz nahe heran.
Ja, ich habe richtig gesehen, er ist ebenfalls nackt. Sie haben beide eine Art
Manuskript in der Hand, lesen es und lachen dabei. Yoko geht zu dem schwarzen Musikmöbel
an der Wand und legt offenbar eine CD ein, während er bewundernd das riesige
Aquarium betrachtet. Dabei bewegt sich ihr nackter Körper im Takt, sie kreist
mit der Hüfte und bewegt den Oberkörper dabei. Meine Sinne spielen verrückt.
Dann verteilt sie ihm Raum kleine rote Glaskugeln mit Kerzen darin. Sie sind
eine Abwandlung von Windlichtern oder Lampions, die Flämmchen flackern ein
wenig und zaubern geheimnisvolle Lichtspiele an die Wände rundum.
Sie setzen sich gleichzeitig mit verschränkten Beinen auf die Matte am
Boden, sie achtet darauf, dass die schwarze Vase genau zwischen ihnen zu stehen
kommt und dann legen sie die Manuskripte zur Seite.
Sie heben nun langsam beide ihre Arme, berühren sich mit den Handflächen,
legen Fingerspitze auf Fingerspitze und lassen ihre Arme gemeinsam kreisen. Dabei
bewegen sich auch parallel ihre Köpfe intensiv mit. Es sieht magisch aus, sie
scheinen sich so gegenseitig in Trance zu versetzen. Ich höre ganz deutlich,
wie sie dabei summen. Oder ist das Summen in mir, in meinem Unterbauch oder gar
in meinem Kopf?
Sie beugt sich nun nach vor und berührt mit ihren Brustnippeln seinen
Brustkorb und setzt die kreisenden Bewegungen fort. Das muss ihn doch verrückt
machen, denke ich! Mich jedenfalls versetzt alleine die Vorstellung, ich sei an
seiner Stelle in einen Rausch der Sinne. Das Dröhnen, das Summen in mir wird
immer lauter und intensiver. Ihre Gesichter kommen sich langsam näher und dann
sehe ich durch meine Linse, wie sich ihre Zungen berühren. Diese Zeremonie
dauert minutenlang an. Ich sehe nur mehr rote Kreise vor meinen Augen, muss
mich abwenden, um meine Fassung wieder zu gewinnen, beiße meine Handknöchel
blutig.
Als ich mich wieder dem Fernrohr zuwende, sehe ich gerade noch, wie sie
sich, ohne die Handflächen zu trennen, ohne das Zungenspiel zu unterbrechen,
gegenseitig stützend, aus der Hocke erheben. Ich kann deutlich den erregierten
Penis des Mannes sehen, wie er auf ihren Unterbauch klopft. Ihrer beiden Körper
bewegen sich noch immer leicht, wahrscheinlich im Takte der Musik, die ich
leider bis herüber nicht hören kann. Sie wiegen sich hin und her, biegen ihre
Körper nach rechts und links, sie beugt sich zurück, er folgte ihr in der
Bewegung, dann richtet sie sich wieder auf und nun beugt er sich nach
rückwärts, tiefer immer tiefer, bis er fast mit dem Kopf den Boden berührt und
sie auf ihm liegt und er eine Brücke bildet. In mir kommt langsam der Verdacht
auf, dass sie beide Tänzer, oder Akrobaten sein müssen. Anders ist diese
Harmonie und Spannkraft nicht erklärbar. Er muss eine ungeheure Spannkraft
haben, seine Muskeln spielen im Licht der roten flackernden Lichter und sie
reitet nun auf und sein Penis verschwindet zwischen ihren Schenkeln. Ihre Hände
lösen sich, er richtet sich halb auf, umfasst ihre Lenden mit beiden Armen, krallt
sich an ihren prallen Popacken fest, hebt einen ihrer Beine an und beginnt sie
zu stoßen. Sie hat beide Arme gehoben und wirft den Kopf im Takt seiner Stöße
zurück, ihr tiefroter Mund ist offen, ihre Zunge sucht und zuckt.
Sie kommen gleichzeitig zur Explosion, ihre Körper werden geschüttelt, doch
sie stehen das aufrecht durch, sie fallen nicht um. Es scheint mir, dass sich
die Fische im Aquarium schneller bewegen, dass auch sie eine gewisse Aufregung
erfasst.
Ich habe den Ständer des Fernrohres zwischen meinen Schenkeln eingeklemmt und
reibe mein Schwert daran und komme fast gleichzeitig ebenfalls. Wie von Ferne
höre ich mich wimmern und stöhnen, kann aber den Blick nicht von den beiden
Körpern gegenüber lösen.
Nun
hebt er ihren hellen, noch immer sich wiegenden Körper mit einer Eleganz und
Leichtigkeit auf, die an einen griechischen Helden erinnert, trägt sie ins
angrenzende Schlafzimmer und legt sie behutsam auf die dunklen Laken. Ich folge
ihnen mit dem Fernrohr, um ja nichts zu verpassen, um jede Berührung, jede
Regung mitzubekommen.
Sie
liegt wie ermattet vor ihm, streckt beide Arme in die Höhe und öffnet ihre
Schenkel. Er presst die Schenkel noch weiter auseinander, hebt sie an, zieht
sie näher an sich und kniet sich dazwischen. Ihre Handflächen begegnen sich
wieder, er beugt sich über sie, küsst sie und gleichzeitig dringt er immer
tiefer in sie ein. Quälend langsam bewegen sie sich, ihr Kopf bewegt sich hin
und her, ihr Becken hebt und senkt sich, die beiden Körper sind wie verknotet,
wunderschön zu sehen durch ihre unterschiedliche Haufarbe. Man kann ihre
alabasterfarbenen Glieder sehen, wie sie sich um den fast ebenholzfarbenen
Körper des Mannes schlingen. Ich kann seine glänzenden Muskeln spielen sehen
und das Zucken seines Po´s, wenn er immer wieder in ihr kommt. Der Akt wird zu
einem Schaukampf, als wollten sie sich gegenseitig zeigen, wie oft sie den anderen
unterwerfen, ihn besiegen können. Ein Ballett der Lust und Leidenschaft.
Nach
endlos langer Zeit beruhigt sich dieser Tanz, die Flämmchen brennen hinunter
und übrig bleibt zuckende Glut. Er richtet sich wieder auf, blickt wie
triumphierend auf sie hinunter und legt ihr sein Schwert auf das dunkle Delta
zwischen ihren weißen Schenkeln.
Es ist
eine Siegerpose, sie drückt Triumph und Sieg aus.
Sie
streckt ihm graziös ihre beiden Arme entgegen, er ergreift sie und zieht sie zu
sich empor.
Ich
hatte erwartet, dass sie total ermattet und völlig willenlos in seinen Armen
landen wird, doch plötzlich schwingt sie sich auf, packt seinen muskulösen
Körper an den Schultern und wirft ihn nach rückwärts. Er landet auf dem Rücken
und sie genau auf ihm. Sie presst seine Schulterblätter mit ausgestreckten
Armen nieder und schwingt sich auf ihn. Er hebt sein Becken, will sie
abschütteln, doch sie sitzt zu fest im Sattel.
Ich
drehe wie verrückt an der Linse des Fernrohres, ich muss die Linse schärfer
stellen, ich will ihr Gesicht sehen.
Es ist
ein wilder Ausdruck in ihrem Gesicht, ein entschlossener Ausdruck, der mir
Angst macht.
Es ist
ihr gelungen ihn in ihr zu fixieren, sie beginnt ihn zu reiten wie ein zu
zähmendes Wildpferd. Er ist der Hengst und sie die Amazone. Sie setzt sich immer
wieder auf, lässt sich fallen, richtet sich wieder auf, bewegt sich nach Rechts
und Links, nach vor und zurück, bis man sehen kann, wie sich sein Körper aufbäumt,
sein Mund sich zu einem Schrei öffnet und seine Beine unkontrolliert zucken.
In
diesem Moment sticht sie zu. Sie hat plötzlich ein langes Messer in der rechten
Hand und sticht immer wieder zu, bis er sich nicht mehr rührt.
Ich bin
wie betäubt. Das kann doch nicht real sein, das muss ein Traum, ein Albtraum
sein. Es kam so unmittelbar, unerwartet.
Ich
kann mich nicht von der Linse des Fernrohres trennen, ich starre wie gebannt
hinüber. Sie löst sich von ihm, nimmt die Polster vom Bettrand und beginnt den
Mann in das Bettlaken und die dünne Betteinlage einzurollen. Sie holt eine
Rolle Klebeband aus der Küche und umschlingt den leblosen Körper solange, bis
er nur mehr eine Rolle ist und stößt ihm vom Bett hinunter auf den
Bettvorleger. Es wirkt alles so routinemäßig, als hätte sie das schon öfters
gemacht. Dann nimmt sie sich eine Zigarette aus der Lade des Beistelltisches,
zündet sie an, tritt auf die Terrasse hinaus und blickt in die Umgebung.
Obwohl
ich genau weiß, dass sie mich nicht sehen kann, zucke ich zurück und ziehe mich
in die Tiefe meines dunklen Zimmers zurück. Mein Herz klopft wie wild, mir ist
übel und ich denke ich muss mich übergeben. Ich habe gerade einen Mord mit angesehen! Ich
gehe ins Bad, wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser ab und blicke in den
Spiegel. Es starren mich zwei dunkle, entsetzte Augen an. Ein Fremder blickt
mir entgegen.
Langsam
getraue ich mich wieder nach vorne zum Fenster.
Die
Kerzen in den roten Windlichtern sind inzwischen heruntergebrannt und fast erloschen,
der Raum gegenüber liegt fast völlig im Dunklen.
Nur die
schwarze Vase kann ich in der Mitte des Raumes schemenhaft sehen.
Dadurch,
dass auch der Mond gewandert war, ist auch das Schlafzimmer nur mehr
schemenhaft einsehbar.
Ich
blicke angestrengt hinüber, aber der verschnürte Körper des Mannes ist nicht mehr
zu sehen und sie selbst von der Terrasse verschwunden.
Ich
greife zum Telefon, ich sollte die Polizei anrufen! Lege aber wieder auf. Dass
was ich glaube gesehen zu haben, erscheint mir auf einmal so unwirklich.
Vielleicht war es nur Einbildung! Ich müsste dann auch zugeben, dass ich ganze
Nächte am Fernrohr stehe und die Leute in ihren Wohnungen beobachte.
Ich werfe
mich, so wie ich bin auf mein Bett und starre an die Decke. Ich werde mich bei
der Polizei melden, wenn sie in den nächsten Tagen Ermittlungen aufnimmt.
Vielleicht klärt sie den Fall aber auch ohne mich.
Irgendwann
in den frühen Morgenstunden wache ich auf, als gegenüber wieder Licht aufflammt.
Ich schleiche mich im Dunkeln zum Fenster und presse mein Auge an die Linse. Sie
hatte wieder, noch immer völlig nackt das Zimmer gegenüber betreten und nun die
beiden Deckenfluter angeknipst. Sie durchschreitet, anmutig und ruhig wie immer,
den Raum, geht nebenan ins Schlafzimmer und wirft sich aufs Bett. Ich stelle
die Linse noch schärfer, um im Scheine der beiden Lampen aus dem Nebenraum
vielleicht irgendwelche Spuren zu sehen. Doch das breite Bett scheint unverändert,
die beiden Polster liegen an ihrem Platz, es sind offenbar auch neue schwarze
Laken gespannt, so als wäre alles, was ich gesehen haben will, nicht geschehen.
Aber,
es ist doch etwas anders, der Teppich vor dem Bett fehlt. Oder, war da
überhaupt ein Teppich? Ich bin mir gar nicht mehr sicher.
Den Rest
der Nacht schlafe ich unruhig, von Albträumen geplagt.
Sind es
wirklich nur Albträume, die mir den Schweiß aus den Poren treiben, wälze ich
mich auf meiner Liegestatt? Oder wähne ich mich in einem düsteren Dickicht?
Ich will
erwachen, es scheint aussichtslos, ich will schreien, doch es schnürt mir die
Kehle zu.
In meinem
Traum erfassen mich bleiche gierige Hände und zerren mich in einen Kreis von
dunklen Gestalten, zwingen mich in den Takt ihrer Bewegungen und ich
verschmelze mit ihnen, werde zu einem Teil von ihnen.
Tief im
Dunkel des Walds schweben irgendwelche Lichtgestalten, versuchen zu mir
vorzudringen, signalisieren Rettung, einen Ausweg.
Ich
strecke meine Arme nach ihnen aus, doch sie verschwinden irgendwann wieder in
der Tiefe des Waldes und ich finde mich wieder alleine mit den Dämonen, die
hämisch grinsen und mir ihre glühenden Augenhöhlen zeigen.
Irgendwann
löse ich mich dann doch mit aller Kraft aus diesem Strudel aus Bewegung und
beginne nun keuchend den Weg zurück zu laufen, stoße mich an Baumstämmen,
stolpere über Wurzeln, Zweige und Dornen zerkratzen mir Gesicht und Hände.
Keuchend
und verwirrt wache ich auf und ringe nach Luft. Es ist eine drückend heiße
Nacht, irgendwo bellt ein Hund und ich sinke ermattet und in Schweiß gebadet in
die Polster zurück.
Ich
wache erst gegen Mittag auf und mein erster Weg ist zur Tür, um die Milch, das
Gebäck und die Zeitung hereinzuholen. Einige in unserem Haus haben diesen
Dienst abonniert und es hat sich bewährt. Besonders für mich, da ich ja meine
Wohnung niemals verlasse.
Hastig
öffne ich die Zeitung, suche die Meldung über die Auffindung der Leiche, doch
vergebens. Naja, es ist sicher noch zu früh.
Kurz blicke ich auch durch das Fernglas nach Gegenüber, doch da ist
nichts zu sehen, die Sonne spiegelte sich in den geschlossenen Scheiben ihres
Appartements. Sie ist auch sicher schon weg.
Ich frühstücke,
fütterte auch Einstein, meinen Kater und nehme am Zeichenpult Platz. Ich kaue
an meinem Bleistift herum und denke nach. Das was ich in dieser Nacht zu sehen
geglaubt habe, war sicher nur ein Trugbild, Einbildung verursacht durch meine
erotischen Fantasien, die die nackte Yoko von Gegenüber in mir auslöst. Im hellen
Tageslicht und am Morgen sieht nun doch alles anders aus.
Aber es
hat sich festgesetzt und ich übertrage meine nächtliche Fantasie auf Gorgon,
meiner Cartoon-Gestalt.
Er ist
ein kleiner rundlicher Wicht, der sich von einem Hochhaus zum anderen schwingt
und armen, oder ungerecht behandelten Bürgern der Stadt, vor allem schönen
Frauen zu ihrem Recht verhilft und die Willkür und eventuelle Korruption der
Stadt, besonders jene des Bürgermeisters aufzeigt. Es sind humorvolle Cartoons
mit nur je sechs gezeichneten Bildern, doch damit ärgert mein Redakteur mit
Inbrunst und Eifer den Bürgermeister von der Gegenpartei der nun sogar im Vor-Wahlkampf
um den Behalt seines Sessels in seiner eigenen Partei kämpft.
Meine
Cartoons laufen unter dem Pseudonym „Kastor“, sodass ich persönlich
unangreifbar bin.
Ich
lasse Gorgon nun einen Mord beobachten, den eine böse Hausbesitzerin an einem
armen Studenten begeht, der die Mieterhöhung nicht zahlen kann, doch die
Polizei findet weder seine Leiche noch ahnt sie etwas. Obwohl Gorgon einige
Spuren legt und auch telefonische Tipps gibt. Er wird einfach als anonymer Spinner
abgetan.
Ich
ertappe mich, wie ich der Mörderin die Züge Yoko´s gebe und sie sogar so nenne.
Die Szene, wo sie wild auf ihn einsticht, ist mir besonders gut gelungen! Ich
beschließe, diese Geschichte auf mindestens drei Wochen auszudehnen!
Am
nächsten Morgen kommt der Botenjunge vom Delikatessengeschäft gegenüber und
bringt die wöchentliche Lieferung meiner Lebensmittel. Ich befrage ihn
eingehend, doch er hat offenbar auch nichts gehört und ich will ja nicht zu
deutlich werden. Jeden Morgen nun hole ich zu allererst die Zeitung herein…. aber Nichts. Kein Mord, niemand wird vermisst.
Also doch eine Täuschung, Einbildung. Auf jeden Fall haben meine Fantasien
einen positiven Erfolg, weil meine Cartoons sehr gut ankommen.
Gegenüber
tut sich auch nichts besonders. Yoko turnt nach wie vor am Morgen und am Abend
um ihre Vase herum, gewährt mir Einblicke, von denen ich nie gewagt hätte zu
träumen, besonders, wenn sie ihre Füße wie eine Ballerina bei den Fersen
nehmend nach oben schwingt und ich die dunklen, gekrausten Haare ihres Deltas
genau vor meiner Linse habe. Ich sehe dann aber auch regelmäßig den sehr
mächtigen, dunklen Penis eines dunkelhäutigen Mannes vor mir, wie er eindringt,
wie er sie durchschüttelt, wie sie an ihm hängt und vergeht. Dann wird mir
regelmäßig wieder übel, ich sehe alles wieder vor mir und stürze ins Bad.
Es ist
nun eine Woche vergangen und der Alltag fasste wieder Fuß, als ich mich wieder abends
an mein Fernrohr begebe und langsam die Fassade des Hochhauses gegenüber
absuche. Der bullige Fernfahrer schlägt schon wieder seine Frau, das Pärchen
ganz rechts liegt im Bett und macht Blümchensex und der einsame Pensionist im
dritten Stock liest in einem Buch.
Da geht
das Licht im Appartement von Yoko plötzlich an, sie ist soeben nach Hause
gekommen, und sie ist nicht allein. Das Blut steigt in meinen Kopf, es klopft
und hämmert. Ich greife nach dem Glas Wasser neben mir und nippe daran, dann
presse ich wieder mein Auge an die Linse.
Der
Mann ist diesmal mittleren Alters, hat eine bullige Figur, ist mindestens zwei
Meter groß und hat einen unglaublich großen Penis, sowie Tätowierungen an der
linken Schulter. Sein Penis reicht in derzeit noch ruhender Position fast bis
zum halben Schenkel und er hat einen sehr dichten Haarwuchs. Eine imposante
Gestalt, sie liebt offenbar das Extreme.
Aber wie
macht sie das nur, dass sich ihre Besucher offenbar immer gleich im Vorraum
nackt ausziehen?
Sie
drängt sich lasziv an ihn, er umfängt sie gierig, fast grob und drückt sie an
sich. Sie fährt mit einem Fuß von seiner Hüfte abwärts und beißt offensichtlich
gleichzeitig in seine Brustwarzen, denn er zuckt zusammen und fährt mit seiner
Hand hin. Sie macht sich anmutig frei und geht wieder zu dem Musikschrank. Sie
sucht ein wenig herum, anscheinend um die richtige Musik zu finden, bückt sich
und richtet sich wieder auf. Der Anblick ihres festen, weißen Po´s macht nicht
nur mich an, auch der Mann gegenüber wird sichtbar unruhig, sein Penis richtet
sich auf und er ist nun gewaltig. Er geht zu ihr hin, umfasst sie an beiden
Hüften und reibt ihn fest an ihrem Hinterteil.
Sie
erwidert seine Bewegungen, dreht sich von der Hüfte abwärts, hin und her und
macht ihn damit total kirre.
Sie
wird ihn auch ermorden! ` schießt es durch meinen Kopf. Am liebsten hätte ich
hinüber geschrieen, oder mit einer Lampe Signale gegeben, aber ich bleibe wie
versteinert stehen.
Offenbar
hat das mit der Musik nun geklappt, dann sie bewegt sich nun tänzelnd im Takt,
und geht langsam um ihn herum.
Sie
dämpft das Licht der zwei Deckenfluter und stellt wieder einige ihrer
Windlichter auf den Boden. Dann verschwinden beide aus meinem Blickfeld, sie
verlassen das Wohnzimmer, kommen aber unmittelbar danach wieder zurück und er
schiebt einen lederbezogenen Bock auf Rädern vor sich hin, wie man ihn aus Turnsälen
kennt und stellt ihn in der Mitte des Raumes auf. Darauf liegen einige Dinge,
die ich nicht genau ausnehmen kann.
Er
lehnt sich leicht an dieses Gerät, sie kommt mit zwei Gläsern mit Drinks und
sie stoßen an. Er steht mit dem Rücken zum Bock, hat beide Ellenbogen aufgestützt,
sie kniet sich nun vor ihm hin und beginnt mit ihren Fingern von der Ferse
aufwärts zu gleiten. Sie macht das sehr gründlich, sie kratzt an den Waden, an
den Oberschenkeln, zwischen den Schenkeln, nimmt seine Hoden in ihre Hände und
knetet sie, bis er den Kopf nach rückwärts wirft und sichtbar stöhnt. Doch sie
hört nicht auf, richtet sich nun etwas auf und beginnt an seinem nun
erregierten, ungeheuer großen Penis zu lecken, seine dicke Spitze zu umrunden,
ihre Zunge vorne einzuführen und gleichzeitig mit ihren langen Fingernägeln an
seinen Schenkeln auf und nieder zu kratzen. Er röhrt wie ein Hirsch, was ich
nicht hören, sondern nur sehen kann. Und es dürfte ihm gefallen. Doch sie will
ihm keine Ejakulation erlauben, denn als er fast zu kommen scheint, wird sie
langsamer, hört auf, er bäumt sich auf und wirft den Kopf zurück.
Sie
umfängt seine Lenden, hantelt sich langsam nach oben. Doch plötzlich nimmt er
sie wieder grob bei den Hüften, packt ihre Schenkel. schlingt sie rechts und
links um seine Taille und rammt ihr mit einem kräftigen Stoß diesen Wahnsinnspenis
hinein. Sie ist überrascht, man sieht, dass sie das schmerzt. Sie fährt mit den
Armen in der Luft herum, schnappt nach Luft, hämmert mit den Fäusten auf seinen
Brustkorb, aber er will sein Ziel erreichen. Sie kratzt mit ihren blutroten
Fingernägeln an seiner Brust und zieht eine Blutspur. Er zerrt unbeherrscht an
ihren Beinen, um noch tiefer eindringen zu können. Ich befürchte fast er wird
sie auseinander reißen! Er lässt erst ab, als er sein Ziel erreicht haben dürfte
und stellt sie wieder auf den Boden. Sie taumelt ein wenig, er stützt sie.
Dann
sagt sie etwas zu ihm, er nickt, dreht sich um und legt sich bäuchlings auf den
Bock.
Nun,
nachdem sie einige dieser Dinge, die darauf lagen in die Hand nimmt, kann ich
sehen, dass es sich um Ketten und Schnüre handelt, um eine schwarze Lederkappe
mit Halsband und Handschellen und eine lange dünne Gerte.
Ich
ahne was nun kommt.
Sie
zurrt ihn so fest, dass er sich kaum bewegen kann, tanzt dabei um ihn herum, er
darf mit der Zunge an ihren Brustnippeln lecken, daran saugen, kann sich aber
sonst kaum bewegen. Sie schiebt ihm nun eine rote Kugel mit zwei schwarzen
Schnüren die sie am Hinterkopf zusammenbindet, zwischen die Zähne, sodass er
sicher nicht mehr schreien kann.
Dann stülpt
sie die schwarze, rundum geschlossene Ledermaske über seinen Kopf und schließt
das genietete Halsband. Sie führt durch zwei offensichtlich vorhandene
Öffnungen in der Maske zwei dicke Strohhalme in seine Nasenlöcher ein. Ich nehme
an, sie dienen zum Luft holen.
Er ist nun
völlig hilflos, ausgeliefert, kann nicht einmal schreien, eventuell nur
gurgelnde Laute von sich geben.
Und
dann nimmt sie die Gerte zur Hand und beginnt, ihn systematisch auszupeitschen.
Er windet sich, biegt den Rücken durch, genießt es anfangs sichtbar.
In
meinem Kopf beginnt das Blut zu rauschen, mein Herz klopft. Ich habe das nur
einmal in irgendeinem dieser Pornofilme gesehen, jedoch noch nie so in natura.
Und sie ist erbarmungslos. Mein Magen rebelliert. Sie schlägt am Anfang dreimal
sehr rasch hintereinander zu, dann beginnt sie Pausen von drei Sekunden
dazwischen zu machen. Nach einer Weile beginnt er nun doch an den Ketten und
Lederbändern zu zerren, seine Finger, die frei sind ballen sich zu Fäusten,
öffnen sich wieder, kratzen an den Holzbeinen des Bockes, wo die Handgelenke
festgezurt sind, es müssen furchtbare Schmerzen sein. Doch sie macht ungerührt
ein rotes Muster auf seinem Rücken, auf seinen Schenkeln und Waden. Kleine rote
Blutstropfen bahnen sich ihren Weg. Dazwischen macht sie eine kurze Pause,
trinkt aus ihrem Glas, gießt den Rest davon auf seinen Rücken und wechselt die
Hand mit der Gerte ab und schlägt mit größeren Intervallen wieder zu. Der
Alkohol brennt offensichtlich an den wunden Stellen, er windet sich wild. Jedes
Mal, wenn sie eine Pause macht, quält sie ihn noch zusätzlich, indem sie kurz mit
den Daumen die beiden Strohhalme zuhält und ihm damit wahrscheinlich vorübergehend
die Luft zum Atmen nimmt. Man sieht dann, wie er sich trotz Fesseln aufbäumt
und nach Luft ringt. Durch mein Fernglas kann ich beobachten, dass ihr das
gefällt. Sie flüstert ihm danach immer irgendetwas zu, und er nickt panisch.
Sie hat
auch eine kleinere, fünffache Peitsche, mit der sie immer wieder auf seinen
Penis einschlägt, der während der gesamten Prozedur erregiert ist und sich zwei
Mal sogar ganz von selbst entlädt.
Mir
wird wieder übel, ich laufe ins Bad und lasse kaltes Wasser über meinen Kopf
fließen.
Als ich
wieder zurückkomme und hinüberschaue, gefriert mir das Blut in den Adern. Sie
hat die Gerte weggelegt, steht mit gegrätschten Beinen vor ihm und dem Bock und
hält wieder mit beiden Daumen die Strohhalme zu, durch die er Luft bekommen
sollte. Jetzt nimmt sie die Daumen für einige Sekunden weg, um sie aber gleich
wieder auf die Öffnungen zu drücken. Sie spielt dieses Spiel einige Male. Sein
Körper ist angespannt und zuckt. Er bäumt sich immer wieder auf, seine Arme
scheinen die Fesseln zu sprengen, seine Beine stampfen auf so gut es geht, er
versucht auch den Kopf hin und her zu werfen, doch nun ist offenbar der Moment
gekommen, wo sie die Daumen nicht mehr wegnehmen wird! Nach einer Ewigkeit, wie
mir scheint, sackt der massige Körper in sich zusammen und hängt nur mehr leblos
an dem Bock. Sie lässt die Daumen noch einige Sekunden an die Öffnungen
gedrückt, dann nimmt sie sie weg. Ihr Gesicht ist dabei völlig teilnahmslos
Ich
starre hinüber. Er ist offensichtlich tot. Sie hat ihn ebenfalls getötet,
einfach erstickt! Sie hat es wieder getan!
Ich
taumle zurück in die Tiefe des Raumes, werfe mich auf das Bett, vergrabe meinen
Kopf im Kissen und heule hilflos wie ein Wolf.
Als die
Nacht hereinbricht, raffe ich mich wieder auf und schleiche mich voller Neugier
und Angst, was ich nun zu sehen bekommen werde, wieder zu meinem
Beobachtungsposten und führe mein Auge langsam an die Linse heran.
Die
Wohnung gegenüber ist leer. Mein Fernrohr lasse ich an der Fensterfront entlang
streichen, von Raum zu Raum ihres Appartements, doch niemand ist zu sehen. Sie
muss den Bock mit der Leiche hinausgerollt haben! Aber wohin? Ich stehe noch eine Weile da und
starre grüblerisch hinüber. Die Windlichter stehen noch im Raum verteilt, am
Boden, sind aber inzwischen fast erloschen, die Deckenfluter geben ihr sanftes
Licht, doch sonst ist nichts zu sehen. Das Appartement ist leer.
Ich
überlege. Sie haben sicherlich einen oder mehrere Lifte, das Haus hat acht
Stockwerke und eine breite Fassade. Sie hätte ihn mit dem Turnbock vor sich her
rollen können, in den Lift schieben und dann in der Garage in ihr Auto
verfrachten können. Doch da gesehen zu werden ist riesengroß und auch
wahrscheinlich! Und hat sie denn überhaupt ein Auto?
Wenn
ich das Haus verlassen könnte, würde ich hinübergehen und mir die Gegebenheiten
ansehen, doch das ist ausgeschlossen. Alleine das Öffnen der Wohnungstüre
verursacht mir ein Schwindelgefühl und die Angst kriecht in mir hoch! Ich
stampfe verzweifelt mit dem Fuß auf und bedecke meine Augen mit beiden Händen.
Ich bin mein eigener Gefangener.
Nun
sitze ich schon eine Stunde in meinem Polstermöbel und starre das Telefon an,
greife auch immer wieder hin, zucke wieder zurück. Einstein hat sich neben mir
eingerollt, knurrt drohend und schaut mich dabei an. Sein Schwanz ist unruhig,
er spürt, dass etwas nicht stimmt. Doch er hat ja nicht durch das Fernrohr
geblickt, er kann nicht wissen, welche Vorwürfe ich mir mache.
Ich bin
sozusagen ein Mittäter! Hätte ich den ersten Mord gemeldet, würde der Tote von
heute noch leben!
Inmitten
meinen Überlegungen geht das Licht gegenüber wieder an. Ich springe auf.
Yoko
betritt, nackt wie immer, wieder den Wohnraum, wiegt sich hin und her, beugt
sich zurück, hebt ihre Arme, wirkt völlig gelassen und gelöst. Sie hat vor
circa zwei Stunden einen Mann getötet und wiegt sich nun zu irgendeiner Musik
hin und her? Wie kann das möglich sein?
Langsam
lässt sie sich vor der schwarzen Vase zu Boden gleiten, zieht die Beine an,
faltet ihre Hände und führt sie zum Gesicht. Vor ihr steht eine ebenfalls
schwarze Schale, aus der leichter Rauch aufsteigt, den sie verzückt einatmet. Leicht
den Oberkörper wiegend bleibt sie so in ihrer Stellung.
Zu
meiner Verwunderung bemerke ich, dass sie dieses Mal einen hauchdünnen,
durchsichtigen, hautfarbenen Schleier um sich geschlungen trägt. Das ist das
erste Mal, dass ich sie nicht völlig nackt sehe. Obwohl dieser Schleier
eigentlich nichts verhüllt, sondern nur geheimnisvoll umfließt, ihre Nacktheit
nur noch mehr hervor streicht, steigert das unverständlicher Weise, meine
Erregung.
Ich
betrachte sie kritisch. Sie ist eine schlanke sylphidenartige Frau,
durchtrainiert zwar, aber doch nicht sehr kräftig aussehend. Wie schafft sie es
immer die Leichen alleine weg zu transportieren?
Ich
komme daher zu dem Schluss, dass es unmöglich ist und ich irgendwelchen
Tagträumen oder Albträumen erliege. Das wird es sein! Irgendwie beruhigt widme
ich mich wieder meiner Arbeit.
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