Es ist die Nachtigall und nicht die Lerche....
Die Nächte, in denen
man zusammen die Weichheit und Tiefe der Gefühle auslotet, gehen in die
Ewigkeit der eigenen Empfindungen ein, sie bleiben in Erinnerung. Man erinnert sich
dann nicht an jede einzelne Nacht, doch es sind einzelne Bausteine des Glückes,
die dann die Mauer nach Außen bilden, die das Böse abschirmt und nur den beiden
Liebenden gehören.
Für manche ist es ein
dunkelblaues Zelt, spitz zulaufend nach oben, die Seitenwände bewegen sich beim
leisesten Wind, es schirmt ab gegen neugierige Blicke von außen, aber auch die
darin befindlichen Personen können nicht sehen, was sich draußen abspielt und
wollen es auch meist nicht.
Wir Liebenden wollen
sie festhalten, diese Stimmung. Wollen nicht wahrhaben, dass es die Lerche ist
und nicht die Nachtigall, die wir hören. Wollen den hereinbrechenden Tag
ignorieren und die Nacht nicht fliehen lassen. Es ist fast immer ein
schmerzvolles Loslösen aus den Träumen.
Für mich ist die
Farbe Blau in allen Schattierungen, eine sehr wichtige Farbe. Die Tage sind
hellblau, mit einigen weißen Wolken, denen man seine Träume mitgeben kann. Die
Wolken zerrinnen dann am Himmel und die Träume zerrinnen, oder sie haben ihr
Ziel erreicht. Die Nächte jedoch sind dunkelblau, weich und mit Sternen
übersät, die verheißungsvoll blinken und diese Unendlichkeit in Blau ist wie
eine Decke, die alles zudeckt. Sie lässt alle Dinge in diesem halbdunklen Raum
nur als Schatten erscheinen, alles Grelle und Harte ist weit weg.
In diesem
dunklen Blau der Nacht können wir unsere
Gedanken und Wünsche ausbreiten, wir können mit den Fingerspitzen Körper berühren, darüber streichen, die nur
in unserer Phantasie existieren, oder wir haben das Glück, dass sie tatsächlich
und real da sind.
Gefühle die lange
verschüttet waren, kommen an die
Oberfläche, die wir erstaunt und
fassungslos wieder entdecken. Vieles, was wir
erleben, findet nur in unserem Kopf statt und ist doch erfüllend.
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