Montag, 7. Dezember 2020

L´ultimo Natale

 

L´ultimo Natale.

Von Joana Angelides




 

Balthasar, ein uralter Mann sitzt im Rollstuhl am Balkon seines Chalets in Alvera, mit Blick ins Tal auf den Ort Cortina D´Ampezzo.

Dort herrscht lebhaftes Treiben, es ist Heilig-Abend und die letzten Geschenke werden noch gekauft.

Er kann die Weihnachtsbeleuchtung vom Hotel Cortina bis zu ihm herauf sehen, obwohl es heftig schneit.

Doch er wäre viel lieber in dem alten Steinhaus bei den drei Zinnen, die Lavaredo-Hütte, wo heute, Weihnachtsabend, sicher nur weniger Menschen sein werden und könnte die Stille der Berge genießen.

Er würde einstimmen in den Gesang einiger Jugendlichen die, wie jedes Jahr dort, das Lied  „La Montanara“ von Ortelli singen würden. und dem Echo nachhören.

Als ehemaliger Chorleiter des Kirchenchors fehlen ihm schmerzlich diese Erlebnisse, doch es blieben nur die Erinnerungen!

Er zieht die wärmende Decke etwas höher und seine Gedanken schweifen ab, durchwandern ein Leben voller Musik und seine Liebe zu den Bergen, seinen Dolomiten, die er nun nur mehr aus der Ferne sehen kann. Das Schneetreiben wird stärker, die Geräusche wirken gedämpfter.

 

Die Glocken der Kirche aus dem Ort dringen durch das Schneegestöber gedämpft herauf. Es ist Mitternacht und die Christ-Mette offenbar zu Ende.

Der Wind triebt Schneewehen von Haus zu Haus, sie drehen und wenden sich, sehen aus wie Engel mit mächtigen Flügeln, sie winken ihm zu, strecken ihre Arme nach ihm aus. Ja, er wird gerne mit ihnen gehen, seinen Frieden finden, den allgegenwärtigen Schmerzen entgehen!

Er streckt ihnen ebenfalls seine Arme entgegen und schließt seine Augen.

Vor dem Haus tauchen plötzlich aus der Dunkelheit einige Gestalten auf, einige tragen Laternen, einige Kerzen in den Händen.

Sie formieren sich und beginnen zu singen, sie singen „Glory Glory Hallelujah“, und heben die Lichter in die Höhe. Ihre Stimmen dringen kräftig zu ihm hinauf.,

Er sieht sie wie durch einen Schleier und Tränen rinnen über sein Gesicht! Sie haben ihn nicht vergessen! Er singt leise mit, drückt seinen Kopf zurück auf die Lehne und lässt sich von den Engeln gerne in ein anderes Sein führen.

 

Es war sein Last X-Mas, sein ultimo Natale

 

 

 

 

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