Das
Versprechen
Lieber Freund,
kannst du dich noch
an dein erstes sexuelles Erlebnis erinnern? An sich erzählt man das nur seiner
besten Freundin, oder seinem Partner, man lächelt ein wenig darüber, oder ist
auch verlegen über seine eigene, damalige Naivität. Es begann völlig unschuldig, aus reiner
Neugierde, verschaffte uns aber eine hoch erotische Erkenntnis. Sozusagen das Verspeisen des Apfels im
Paradies.
Aber lese einmal
meine Geschichte über dieses erste sexuelle Erlebnis, dass eigentlich gar kein
Wirkliches war und doch war es sehr erotisch und möglicher Weise prägend.
Wir hatten vereinbart, dass wir bis zur
Hochzeit warten. In unserer kindlichen Einfalt und dem ersten scheuen Kuß
hatten wir uns heimlich verlobt und kamen uns vor wie Romeo und Julia. Ich
hatte irgendwo gelesen, dass es für das spätere Leben sehr wichtig sei,
jungfräulich in die Ehe zu gehen. Damals als ich dreizehn war, glaubte man das
noch.
Als wir uns dieses
Versprechen gaben, waren wir beide dreizehn und spielten gemeinsam hinter
unserem Sommerhaus. Es war ein herrlicher, unbeschwerter Sommer und wir hatten
Ferien.
Da wir nun
beschlossen hatten zu heiraten, war es für uns selbstverständlich, dass wir uns
auch nackt auszogen, unsere Körper genau betrachteten und uns mit den Händen
berührten. Es waren anfänglich unschuldige, forschende Berührungen. Jan brachte
auch manches Mal Zeitschriften mit, in denen nackte Körper abgebildet waren und
wir verglichen diese mit unseren.
Wir sprachen über
unser späteres gemeinsames Leben und benahmen uns wie ein Ehepaar, meinten wir.
Es war einer dieser
schwülen Nachmittage, an denen wir wieder einmal, völlig nackt unter dem Baum
auf der Wiese lagen, durch die dichte Hecke rundum der hintere Teil des
Anwesens völlig abgeschirmt von eventuellen Blicken. Meine Eltern waren in der
Stadt, wir waren alleine.
Jan hatte wieder eine
dieser Zeitschriften mitgebracht, die sich nur mit dem nackten Körper der Frau
beschäftigte und sehr intime Stellen zeigte. Er wollte mir nicht sagen, wo er
sie herhatte.
Er legte das Blatt
zwischen uns ins Gras und wir blätterten gemeinsam darin. Dann bat er mich,
mich hin zu legen und begann ganz vorsichtig meine Beine zu öffnen. Er hatte
den Wunsch mich zu erforschen, Vergleiche anzustellen.
Seine Hand berührte ganz
vorsichtig meinen zart behaarten Venushügel und dann tasteten sich seine Finger
langsam weiter. Ich spürte plötzlich ein bis dahin noch nie gekanntes Gefühl,
es durchfuhren mich elektrische Schläge und ich schrie leise auf. Das regte ihn
an, es nochmals zu versuchen. Meine Reaktion gefiel ihm und er befahl mir, ganz
ruhig da zu liegen, er wollte das noch einmal ausprobieren. Er wiederholte
diese Berührungen langsam immer wieder und ich stieß jedes Mal einen kleinen
Schrei aus. Ich war sehr erschrocken und befürchtete, dass wir etwas
Verbotenes, oder zumindest etwas Unanständiges taten.
Doch seine Finger
forschten weiter an meinen äußeren weiblichen Merkmalen und je hektischer meine
Bewegungen und je wimmernder meine kleinen, spitzen Schreie wurden, desto
schneller wurden seine Finger. Er bemerkte das Anschwellen meiner Klitoris, was
ihn zu immer schnelleren Bewegungen veranlaßte und plötzlich ging ein Zittern
durch meinen Körper, ich verkrampfte mich, es durchfuhr mich siedend heiß, das
Blut stieg mir in den Kopf, meine Hände griffen ins Leere, bis ich seine
Schultern erfaßte und mich daran festhielt. Es explodierten tausend Sterne über
mir, der Atem blieb mir weg. Mein Kopf flog hin und her und die kleinen,
spitzen Schreie wurden zu einem Stöhnen und Wimmern, bis ich ermattet
innehielt.
Jan hatte dies mit
großem Staunen beobachtet, er bekam einen roten Kopf und sein schmächtiger
Körper fühlte sich sehr heiß an. Ich bemerkte plötzlich wie auch er in
unkontrollierten Bewegungen, zuckend neben mich hinsank.
Dieses erste sexuelle
Erlebnis faszinierte uns und wir beschlossen, es nochmals zu versuchen. Bis zu
diesem Nachmittag hatten wir zwar des Öfteren über Sex gelesen, hatten uns
vorgenommen, „ES“ erst nach der Hochzeit zu machen. Um jedoch wirklich zu
wissen, was „ES“ bedeutete, fehlte uns bisher die praktische Erfahrung.
Da lagen wir nun völlig ermattet, unserem Körper und
den, außer Kontrolle geratenen Hormonen total ausgeliefert und begannen nach
einer kleinen Pause das gleiche Spiel wieder. Es war wie ein Sturm über uns
gekommen, hatte unsere Kinderseelen hinweggefegt und das Begehren, vor allem
aber auch die Neugier geweckt.
Ich öffnete in
neugieriger Erwartung meine Schenkel und schloß gleichzeitig die Augen, seine
Berührungen erwartend. Mit zittrigen Fingern begann er wieder suchend zu
erforschen, wie ich wohl diesmal reagieren würde.
Die zuckenden
Bewegungen meines Körpers so neben ihm im Gras unter dem Baum, übten auf ihn
eine ungeheure Zauberwirkung aus. Er fühlte sich plötzlich mächtig, als Herr über
meinen Körper.
Dieser Nachmittag
veränderte unsere Beziehung. Wir trafen uns immer wieder hinter dem Haus und es
begann immer wieder damit, dass wir uns schweigend auszogen und begannen unsere
Körper erforschten. Wir sprachen nicht viel, unsere Begegnungen beschränkten
sich ausschließlich auf Sex. Auch ich begann die Grenzen seiner Reaktionen
auszuloten und erschrak anfangs über die Heftigkeit seiner Ausbrüche, wenn ich
lange und intensiv genug meinen Händen und Fingerspitzen freien Lauf ließ. Nur
weil wir den letzten Schritt, den Vollzug einer Vereinigung nicht vollzogen,
wurde unsere Überzeugung gefestigt, dass wir unser Versprechen einhalten
würden.
Eines Nachmittags
wäre es fast zum Bruch unseres Versprechens gekommen. Ich lag wieder einmal im
Gras mit gespreizten Beinen. Jan kniete vor mir und seine Männlichkeit war
unübersehbar bereit, in mich einzudringen. Er näherte sich langsam und ich
verspürte bereits den Druck und schloß die Augen in Erwartung des nun
Kommenden. Doch plötzlich sprang er auf, raffte seine herumliegenden
Kleidungsstücke zusammen und lief, nackt wie er war, davon.
Als ich meine Augen
öffnete war ich alleine. Ein paar Minuten blieb ich noch so liegen, dann
richtete ich mich auf und zog mich an. Eine gewisse Enttäuschung breitete sich
in meinem Inneren aus und steigerte meine Verwirrung.
Unsere Ferien neigten
sich dem Ende zu und wir bereiteten alles für die Rückkehr in die Stadt vor.
Trotzdem ich in den nächsten Tagen jeden Nachmittag auf ihn wartete, kam er
nicht wieder.
Am Tage unserer
Abreise lag ein Zettel unter dem Baum.
„Wir haben es
versprochen!“, stand darauf.
Wir sahen uns nie
wieder. Seine Eltern verkauften nach diesem Sommer das kleine Haus und seine
Familie zog in eine andere Stadt.
Heute noch finde ich
es äußerst erregend, befriedigend, Lust steigernd und erotisch, wenn ich mit
einem Mann das erste Mal zusammenfinde und er beginnt meinen Körper zu
erforschen, meine Reaktionen auszuloten und mir dabei zusieht, wie ich langsam
außer Kontrolle gerate.
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