Mittwoch, 6. Januar 2021

Tanaka, der Mäzen

 

Tanaka der Mäzen.

Von Joana Angelides

 







Unser Meeting hier in Tokyo in der Zentrale, war nun wieder einmal vorbei.

Der heutige Abend soll noch ein zwangsloses Treffen mit den Kollegen und der Geschäftsleitung und dem Besuch einer Vernissage über traditionsgemäße japanische Kunst sein, aber der morgige Tag gehört jedem Einzelnen für Privates oder einfach relaxen am hoteleigenen Swimming-Pool am Dach des Wolkenkratzers. Hier in Tokyo wird jeder Quadratmeter Bodens ausgenützt, daher ist der Pool am Dach und nicht neben dem Hotel. Ein gigantischer Ausblick über Tokyo!

Ich werde aber meine Zeit dazu nutzen um nach Kyoto zu fahren um mich, wie nach jedem Meeting, dort frisch aufzuladen, den SPA-Bereich des Kleinen Teehauses genießen.  Es ist nur für Frauen und Mädchen gedacht, Männer, außer dem Personal, sind dort ausgeschlossen. Da ich Verwandte in Japan dort habe, habe ich auch das Privileg einen Tag zusätzlich anzuhängen und erst am nächsten Tag eine Maschine nach USA nehmen zu müssen. Das ist Firmenpolitik!

 

Ich stehe nun bei einem der Stehpulte, habe ein Glas Sekt in der einen Hand und ein appetitliches Kanapee in der anderen, da treffen meine Augen auf die eines sehr eleganten Mannes im Smoking. Es durchfährt mich wie ein Stromstoß. Es sind Augen, die ich kenne und auch er hat mich offenbar erkannt. Er deutet eine leichte Verbeugung an, bleibt aber sonst ungerührt und plaudert weiter mit seinem Gegenüber und würdigt mich keines Blickes mehr.

Er sieht im Smoking und dieser Umgebung so verändert aus. Ich kenne ihn entweder nur mit einem Kimono und einer weiten Hose, oder, je nach Situation, nur mit der weiten Hose und glänzendem, eingeölten Oberkörper. Es ist Tanaka, mein Masseur und Kenner meiner intimsten Geheimnisse, was meinen Körper, Erotik und meine Lust betrifft.

Ich wähle ihn immer aus, wenn ich in jenem Kleinen Teehaus in Kyoto bin, um mich dort fallen zu lassen, meinen Körper in höhere Sphären tragen zu lassen und schreiend meine Orgasmen genießen will. Schon beim Buchen des Zimmers buche ich ihn mit.

Ich blicke mich ängstlich um. Hat jemand meine Erregung, mein Erschrecken bemerkt?  Doch nein, niemand beachtet mich, errät meine Gedanken und Empfindungen. Ich blicke wieder in die Richtung von Tanaka, doch er scheint mich nicht mehr zu beachten. Im schwarzen Smoking, dem ernsten Gesicht und den dunklen Augen sieht er fast dämonisch aus.

 

„Kennst Du dort diesen Mann, der gerade mit unserem Super-Controller so angeregt spricht?“, frage ich einen eben vorbeieilenden Kollegen.

„Nicht persönlich. Das ist einer der Mäzen der Galerie, er unterstützt traditionsgebundene japanische Maler. Muss viel Geld und Einfluss haben, also sei nett zu ihm!“, sagte der Kollege lachend und ging weiter.

Wenn er so wohlhabend ist, warum arbeitet er dann als Masseur für reiche Damen? Das ließ nur eine Antwort zu, er liebte es, er brauchte das.

Ich starre Tanaka wieder an. Ich werde morgen, fast nackt, nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihm liegen und warten, dass er mit seinen schlanken aber kräftigen Händen jeden meiner Muskel manipuliert; mich fast zum Wahnsinn treiben und mich leise betteln lassen wird! Er wird mir irgendwann seine goldenen langen Nadeln unter die Haut führen und sie drehen und dabei warten bis ich vor Lust wimmere. Mir wird plötzlich heiß!

Ich stelle mein Glas hin und gehe durch eine der Flügeltüren hinaus auf die große Terrasse. Die kühle Meeresluft tut mir gut.

Ich werde es heute nicht mehr ertragen, noch einmal in diese schwarzen Augen jenes Mannes zu blicken, der mich morgen zum Wahnsinn treiben wird. Ich entschließe mich, ins Hotel zurückzufahren und gehe zur Garderobe, um mir meinen Mantel zu holen.

Die Garderobiere gibt mir den Mantel und holt aus einem Regal eine kleine schwarze Schachtel heraus.

„Das hat Herr Tanaka Mojumutu für Sie abgegeben!“, sagte sie freundlich lächelnd.

„Danke!“, sage ich erstaunt und lächelte zurück.

Was mag da drin sein? Noch im Taxi öffne ich die Schachtel.

Ohja, ich kenne den Inhalt. Es ist eine kleine Tulpe aus weichem Plastik, Eine Tulpe mit einem gebogenen Blatt, dass so lang ist, dass wenn man die Tulpe über die Klitoris stülpt das Blatt ein wenig in die Vagina eindringt und mitvibriert. Es ist schlicht und einfach ein raffiniertes Sex-Spielzeug, wie es hier in Japan überall angeboten wird. Es wird aufgeladen und fest auf die Perle angedrückt, Sie saugt sich an und dann arbeitet die Tulpe, wenn man will so lange, bis die Energie erschöpft ist und sie neu aufgeladen werden muss. Nur sieht diese hier etwas exquisiter aus, das Schächtelchen ist mit rotem Samt ausgelegt und es ist eine Karte von Tanaka dabei.

 

„Zur Einstimmung für Morgen, bitte verwenden Sie sie heute Nacht! Tanaka“, steht auf dem Kärtchen. Ich klappe die Schachtel schnell wieder zu und erröte obwohl der Chauffeur natürlich keine Ahnung hat.

 

Es ist das erste Mal, dass ich so eine Tulpe selbst verwende und ich zögere. Doch die Neugierde siegt.

Die Tulpe beginnt langsam, doch sie arbeitet sich stetig in mein Nervensystem, vibriert hin und wieder, dann wird sie wieder gleichmäßig, wird schneller und vibriert wieder. Ich habe es nicht länger als eine Stunde ertragen, ich stürzte von einem Orgasmus zum anderen und verbiss mich in dem Polster. Ein wenig zittrig stehe ich auf und versuche mich unter der Dusche zu beruhigen. Doch der Körper ist aufgewühlt, die Knie ein wenig weich. Die Tulpe ist ein Natur-Ereignis!

Und es wirkt nach. Als ich am frühen Morgen dann im Taxi sitze um nach Kyoto zu fahren ist mein Körper noch immer erregt.

Die Japanerin trägt nicht selten die “Japanischen Kugeln“ den ganzen Tag, eingeführt in ihrer Vagina, um am Abend erregt zu sein.  Bei vielen spielt die Erotik eine große Rolle. Man kann sogar öfter in der Metro leises Surren hören, oder auch in sich zusammen gesunkene Mädchen oder Frauen, überrascht von einem Orgasmus! Das können Amerikanische Frauen nicht wirklich verstehen. Und auch ich, wenn ich nach Kyoto fahre, trage sie normaler Weise, doch heute nicht, mein Köper ist sowieso noch immer erregt!

 

Ich werde freudig begrüßt, man kennt mich als Stammkundin. Meine Reservierung ist bestätigt.

 

„Massage wieder durch Meister Tanaka? Mit Rundum-Service komplett?“, fragte das Mädchen in der Rezeption, ohne die Miene zu verändern, obwohl sie natürlich wusste, was das bedeutet.

 

“Ja!“, antwortete ich knapp, „nur heute keine Akkupunktur! Heute will ich keine Nadeln, ich würde das nicht aushalten!“

„Ja, wie Sie wünschen. Variante zwei!“, sie notiert das in ihrem Buch.

 

Sofort erscheinen zwei Mädchen im Kimono und nehmen mir mein Gepäck ab und tragen es vor mir her.

Das Zimmer ist wie immer sehr spartanisch möbliert, Das Bett ein Futon, mit einigen Kissen und einer seidenen gefütterten Decke sind für mich bereit. Einem Paravent, zwei Bodenvasen und einem kleinen Schreibtisch mit einem Sessel davor.

Sie legten mir zwei Kimono und drei Handtücher bereit und stellen sich dann neben die Türe. Sie erwarten, dass ich mich umkleide.

Sie werden mich sodann ins Bad begleiten. Das erste (ich gebe zu, ein wenig unangenehme) ist, dass sie mir wieder zwei Klistiere verabreichen werden. Der erste dient der Reinigung und im zweiten Klistier, der nach Lavendel duftet, träufeln sie jedes Mal aus einem Fläschchen drei Tropfen einer glasklaren Flüssigkeit.  Nach einer lauwarmen Dusche geleiten sie mich dann wieder zum Bett, da ich durch die doch sehr ausgiebigen Klistiere ein wenig weich in den Knien bin. Dort beginnen sie, nur durch ein fröhliches Geschnatter unterrochen, mich mit einem duftenden Öl einzureiben.

Ich genieße das jedes Mal. Nach einer kurzen Weile merke ich dann, dass sich mein Körper leichter und lockerer anfühlt. Ich habe den Verdacht, dass daran die drei „Zaubertropfen“ im zweiten Klistier nicht ganz unschuldig sind.

Mein Weg danach in den Massageraum nehme ich nur sehr vage wahr. Sie helfen mir auf den Massagetisch, ziehen mir den Kimono aus, legen mich sanft auf den Bauch und legen eines der Handtücher auf meinen Po. Dann verlassen sie den Rum, nicht ohne sich zu verbeugen.

 

Leise japanische Musik füllt den Raum und ich glaube zu sehen, wie sich Blumenranken und weiße Blüten an den Wänden emporranken. Was sich natürlich nur in meiner Fantasie abspielt.

Ich höre mehr, als ich sehe, dass sich die Türe öffnet und Tanaka den Raum betritt. Er faltet seine Hände, verbeugt sich vor mir und stellt sich neben das Bett. Seine schwarzen Augen sehen mich intensiv an.

 

„Hatten Sie eine gute Nacht?“, fragt seine dunkle Stimme, „haben Sie meinen Rat befolgt?“ Ich nicke, es war eine sehr intensive Nacht.

Er träufelt in seine hohle Hand ein paar Tropfen Massageöl und beginnt im Nacken und arbeitet sich langsam den Rücken nach unten, bis zu meinem Po-Ansatz. Dann wieder nach oben, wobei ich den Eindruck habe, dass er sich jeden Muskel einzeln vornimmt. Mein Körper wird weich und warm.

„Sie sind noch ein wenig verspannt! Ich werde das Nervenrad nehmen, halten Sie ein wenig den Atem an!“

 

Ohja, ich kenne dieses Nervenrad, besser bekannt als Wartenbergrad. Das Rad hat kleine, sehr dünne Nadeln, die unter der Haut die Nerven anregen. Er wird nun eine Linie nach der anderen auf meinem Rücken ziehen, einem Bauern gleich, der sein Feld bestellt. Und ich werde nach einer Weile zu zittern beginnen und meine Zähne leise aufeinander klappern, unkontrollierbar werden. Ich halte den Atem an und schließe die Augen.  Inzwischen haben die Blüten und Blätter den ganzen Raum gefüllt.

 Und strecken sich zu mir. Sie öffnen ihre Blüten und Zungen kommen daraus hervor.

„Nein, oh Nein!“, flüstere ich.

Tanaka zieht seine Bahnen auf meiner Haut, und meine Nerven beginnen zu singen. Es erregt mich, die Lust beginnt in mir aufzusteigen. Doch er macht unbeirrt weiter. Manches Mal verstärkt er den Druck und ich wimmere leise. Die Nadelstiche erreichen mein Hirn.

Tanaka hat das Wartenbergrad inzwischen wieder weggelegt und meinen Po mit einem Polster etwas angehoben. Ein Marderhaar-Pinsel bewegt sich zwischen meinen Po-Backen und meiner Rosette. gleitet dann tiefer kommt zu den Kniekehlen und meine Beine beginnen zu zucken.  Dann kniet er am Ende des Bettes und nimmt sich meine Zehen vor, massiert jeden Einzelnen! Er fixiert meine Fesseln mit dünnen Riemchen am Massagebett. Gleichzeitig veranstaltet der Pinsel auf meiner Fußsohle einen Tanz der mich dem Wahnsinn in die Arme treibt. Ich keuche, ich winde mich, doch Tanaka hört nicht auf und massiert gleichzeitig meine Zehen und kratzt in den Zwischenräumen und an meiner Fußsohle mit seinen Nägeln. Ich werde verrückt. Er steckt mir ein weiches Hölzchen zwischen die Zähne.

Aus den Blumenranken kommen inzwischen kleine Insekten, Raupen und Dornen, die sich anschicken, mich zu umschlingen. Panik ergreift mich. Ich bin in einem leichten LSD-Rausch!

 Im Raum ist leise japanische Musik zu hören und auch ein Zischen, wie von Schlangen. Mein Herz klopft.

Er lässt mich auf dem Massagetisch tanzen und schluchzen. Mich durchrast ein nicht enden wollender Orgasmus. Dann hört er abrupt auf und ich falle in mich zusammen. Ich liege völlig ermatten auf dem Tisch und schluchzte leise.

Er befreit meine Fesseln und dreht mich sanft auf den Rücken. Er nimmt wieder Öl in seine hohle Hand und beginnt meinen Bauch, meine Hüften und dann die Brüste zu massieren. Dabei setzt er seinen Daumen gekonnt und gezielt ein, rotiert dabei an meinen Brustnippeln und das alarmiert wieder meine Nervenstränge und weckt die Lust.

Dann streicht er langsam wieder den Bauch abwärts und beginnt meine Schenkel zu massieren, jeden Muskel zu kneten und langsam auf den Innenschenkel auf und ab zu gleiten; die Waden zu massieren und das restliche Öl auf meinem Venushügel zu verreiben.

Er vermeidet die Berührung meiner direkten Intimsphäre, was es fast unerträglich macht. Erst als ich flüstere und mein Becken hebe und senke, nimmt er einen langen Stab mit einer eiförmigen Kugel, taucht sie in eine grüne Flüssigkeit, schiebt sie mit dem Stab in meine Vagina und bewegt sie langsam hin und her! Sie vibriert.  Ich sehe nur mehr bunte Kreise.

„Nur zur Entspannung der inneren Muskel….“, flüstert er.

Und da explodiere ich, bäume mich auf und unterdrückt nur mit Mühe Schreie, die nun zu einem Stöhnen werden. Es wird zu einem multiplen Orgasmus!

Ich merke kaum, dass er sich unauffällig zurückzieht, dieses ovale Ei in mir belässt und den Raum verlässt.

Er hinterlässt mich als ein bebendes vibrierendes Bündel aus Nerven und zuckender Muskeln.

 

Die beiden Mädchen holen mich wieder ab und geleiten mich in mein Zimmer, wo ich einen kleinen Imbiss vorfinde.

Den restlichen Nachmittag verbringe ich, mit einer Augenmaske am Bett liegend, zitternd und schwer atmend. Irgendwann bin ich dann eingeschlafen.

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