HOTEL IN FLAMMEN
von Joana Angelides
Lieber
Freund,
wir
haben einige Zeit nichts voneinander gehört. Ich konnte dir nichts Neues
berichten. Aber.....
nun
ist in der Zwischenzeit doch etwas Wunderbares passiert.
Ich
habe seit langem wieder einmal ein unglaubliches Verlangen gespürt; Sehnsucht
nach Fingerkuppen auf meiner Haut, eine rauhe geduldige Zunge, die die
zittrigen Brustspitzen ertasten und mich zum Stöhnen bringen, meinen Körper zum
Fliegen.
Ich
habe es erlebt, habe mich, ein wenig zaghaft zwar, aber doch mit großer
Erwartung, telefonisch bei ihm gemeldet und mich in Erinnerung gebracht.
Er
hat mich in ein kleines Hotel in der Vorstadt meiner Stadt bestellt.
In
das Zimmer Nummer 16, im ersten Stock, mit einem großen, weiß überzogenen
Doppelbett, vorgezogenen Vorhängen. Durch diese Vorhänge ist dann der an sich
spärliche Verkehrslärm nur sehr gedämpft eingedrungen.
Überall
im Raum standen flackernde Kerzen und zauberten geheimnisvolle Schatten an die
Wände.
Seine
Bitte, betreffend mein Outfit war wie immer sehr ungewöhnlich. Ich sollte die
Liebeskugeln seit dem Morgen tragen, unter meinem weiten Mantel ein seidenes,
weich fließendes Kleid, mit der
Perlenstickerei innen, direkt am Körper, schon eine Stunde vorher anlegen.
Keinerlei Unterwäsche! Durch die Bewegungen beim Gehen und Stiegensteigen
rieben diese Perlen an meiner Haut und machten sie unglaublich empfindlich.
Besonders das Oberteil war reich bestickt mit diesen Perlen und daher wurden
meine Brustspitzen hart und übersensibel.
Bevor
ich noch anklopfen konnte, merkte ich, dass die Türe nur leicht angelehnt war
und drückte sie ganz auf.
Unmittelbar
nach dem Eintreten umfingen mich zwei Arme und streiften gleichzeitig meinen
Mantel ab, er fiel zu Boden. Es war kein anderer Laut zu hören, wir sprachen wie
immer kein Wort, ich hauchte nur leicht erregt meinen Atem an seinem Hals.
Seine
Hände umfaßten meine Taille und fuhren langsam und gezielt den Körper entlang
und die bereits aufgeladenen Perlen begannen mich zu elektrisieren, als sie auf
der Haut auf und abglitten.
Das
Zimmer war nicht sehr groß und mit einer Drehung lag ich auf dem weißen Laken
des breiten Bettes und konnte durch die Vorhänge hindurch die
Straßenbeleuchtung schimmern sehen.
Starke
Hände streiften das Perlenkleid nach oben und mein bereits sehr erregter Körper
spürte das aufgeladene Knistern des Kleides und die rollenden Perlen. Langsam
zog sich meine Kopfhaut zusammen und tausend Raketen begannen gleichzeitig in
meinem Kopf zu explodieren. Ich versuchte seinen Körper zu ertasten, seine
Reaktionen zu erfassen, doch dieser Körper ließ sich nicht darauf ein.
Langsam
glitten Lippen von meiner Hüfte abwärts, streiften die Schenkel, glitten nach
innen.
Er
ertastete, dass ich keinerlei Unterwäsche trug!
Mein Atem stockte, meine Lust begann wieder diese Wellen in meinem
Unterbauch zu aktivieren und sie öffneten sich wie von selbst, doch, als wollte
er mich nicht so rasch in die allerletzte Ekstase versetzen, glitten diese
Lippen an der Innenseite der Schenkel weiter abwärts und verloren sich in der
Kniekehle.
Nun
begannen sich meine Nerven zu bündeln, zuckten und die Enden glühten, wie
Zigarettenglut.
Ich
hörte tiefes Atmen, leises Flüstern, ohne etwas verstehen zu können und merkte
nur, dass sich diese Lippen wieder nach oben bewegten und zärtliche Finger in
den bereits glühenden Vulkan meiner Begierde vordrangen und jede Erhebung
umrundeten und die Empfindlichkeit ausloteten.
Mein
Freund, kannst du nachfühlen, wie mein Körper gespannt wie ein Bogen dalag und
in die Dunkelheit horchte und jede Berührung herbeisehnte?
Es
waren Impulse, die man kaum noch aushalten kann, zu sterben gedenkt und doch
nicht will, dass sie aufhören?
Mit
einem kleinen Ruck zog er mir dann das Kleid über den Kopf, es flog durch die
Luft und fiel mit leisem Klang zu Boden.
Ohne
dass seine zärtlichen Fingerkuppen die dunkle Kuppel meiner Kathedrale
verließen, drehte sein Daumen seine unerbittlichen Runden an der Perle im
Innenhof und mein Körper begann sich langsam aufzubäumen unter der
aufsteigenden Lava des Vulkans.
Natürlich
ist es seiner Aufmerksam nicht entgangen und seine Lippen senkten sich über
meine Brustspitzen und zu allererst umrundeten seine Zunge den dunkel
gewordenen Hof, um erst dann die Spitzen leicht zu berühren.
Ach,
du kannst dir nicht vorstellen, was solche Berührungen in einem bereits kurz
vor einem Höhepunkt stehenden Frauenkörper anrichten können!
Alles
Blut steigt in den Kopf, dann sinkt es abwärts, staut sich im Unterbauch und
verbreitet sich in alle Fingerspitzen und Zehen.
Weißt du, dass Frauen
oft einen multiplen Orgasmus haben können? Wenn die Erregung so groß ist, dass
sich der Körper nicht total abreagieren kann, baut sich im Inneren innerhalb
von einigen Sekunden erneut dieses Kraftfeld auf, der Körper bäumt sich ein
zweites Mal auf und es dauert oft ein bis zwei Minuten, bis dieser Orgasmus
abklingt. Der Körper ist danach wie ein offener Krater, in dem die Lava
pulsiert, man fühlt sich im ganzen Unterbauch als würde das Blut durchrasen und
man vibriert. Man will dann auf keinen Fall den Bauch berühren, er ist wie eine
zitternde, bebende exotische Blüte.
Ich weiß nicht, ob meine
Worte ausreichen, dir diese Empfindungen zu schildern, aber es ist wie das
Leben pur. Die Gewalt, die die Welt und das Leben trägt.
Und
er weiß das! Als die zweite Welle des Höhepunktes abklang, machte er erbarmungslos,
aber sehr behutsam und zärtlich weiter.
Mein
Körper war wie im freien Fall, schwerelos und leicht, Minuten lang. Mit einer
seiner hundert Hände bewegte er weiter die sehr empfindliche Klitoris im Kreise
mit immer wieder in die Wurzel gehenden Bewegungen, seitwärts nach oben und an
der Spitze kreisend und wieder abwärts gleitend, bis ich leise schrie. Mit
irgendeiner seiner anderen Hände drehte er die linke Brustspitze und seine
Zähne berührten die rechte Brustspitze. Mein Körper war nur mehr ein Strauß aus
vielen Pfingstrosen, dunkelrot und mit zitternden Spitzen, die sich alle
bewegten.
Als
sich mein dritter, oder war es schon der vierte Orgasmus, ankündigte konnte ich
nur mehr atemlos den Kopf heben, er hielt ihn im Nacken und drang langsam in
mich ein.
Vielleicht
haben mich die Gefühle über die Wolken hinausgetragen, durch einen
Sternenschauer, durch die Milchstraße in die Unendlichkeit, vielleicht aber
auch in den offenen Schlund des Vulkans, ich bin langsam verglüht.
Mein
Freund, dieses Hotel wird für die nächsten Wochen meine Insel der Lust sein,
ich werde hier meine Träume verwirklichen, sie von diesem Mann verwirklichen
lassen und es geniessen.
Die
ganze Zeit war das Licht nicht an und beim Hinausgleiten aus der Türe bekam ich
einen Zettel, auf dem die Aufforderung stand, das nächste Mal wieder unsere
Maske mitzunehmen.
„Kennen
Sie die Wirkung von Hühnerfedern und Kielen auf den Nervenbahnen und dem
Körper?“
Meine
Fantasie wird sich mit dieser Frage beschäftigen.
Auch über https://www.bookrix.de/-joanavienna/
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