Mittwoch, 21. April 2021

Die Schneeprinzessin, Märchen

 

Die Schneeprinzessin, der Eisprinz und das Nordlicht

von Joana Angelides


Waren es die Eiskristalle, oder war es das Nordlicht? Es war das helle Leuchten rundherum, das Blinken des Schnees im Licht des Mondes, das diese Frage aufwarf.

Es lagen rundherum glitzernde Eissternchen, wie Diamanten, verstreut im Schnee.

 

Der Wald war weiß und knisternd der Schnee. Die Äste beugten sich unter der Last der Schneepölsterchen, sie wurden halb herabgedrückt. Nur wenn hin und wieder ein neugieriges Käuzchen von Ast zu Ast huschte, dann staubte es ein wenig und die glitzernde Last glitt herab.

 

Hin und wieder hörte man die Geräusche des Waldes, knacken der Äste, leises Zwitschern der aus dem Schlaf aufgeschreckten Vögel, oder wenn vielleicht ein Fuchs den Bau verließ um nach Eßbarem zu suchen.

 

Wie immer in solchen Nächten, wenn das Nordlicht über die Himmel glitt, der Schnee lautlos herunterfiel, trafen sich die Schneeprinzessin Pago und Prinz Sund vom Eisland, um im Wald herum zu tollen und sich die schönsten Geschichten aus ihren Ländern zu erzählen. Sie bauten immer kleine Schneemänner und nannten sie ihre kleine Armee. Hinter jedem Baum stand einer dieser kleinen Männchen. Sie schienen sich manchmal, wenn niemand hinschaute, zu bewegen.

Die beiden jungen Menschen fühlten sich bewacht und beschützt von ihnen.

 

Die Prinzessin wohnte in einem ganz weißen Schloss, gebaut aus Eiskristallen und Eiszapfen. Der Wind streifte durch die Eiszapfen hindurch und dadurch hörte man den ganzen Tag sphärenhafte Musik.

 

Der Schneekönig und die Königin hatten verkündet, sie wollten die kleine Prinzessin demjenigen zur Frau geben, der imstande war, Licht in das Schloss und rundherum in den Wald zu zaubern. Denn alle waren in den langen Nächten der Dunkelheit hier hoch oben im Norden sehr einsam und traurig.

 

Als der Eisprinz das hörte, wurde er sehr traurig. Wo soll er denn soviel Licht hernehmen?

 

Trotzdem hatte Prinz Sund der Prinzessin Pago versprochen, um ihre Hand anzuhalten.

Als er heute Nacht in den glitzernden winterlichen Wald kam, wartete er jedoch vergebens auf die Prinzessin Pago. Sie war nicht da.

Er lief durch den Wald, rief nach ihr, doch vergebens.

 

Mogor, der Eisbär saß müde am Rande des Waldes, er hörte ihn rufen und kam herbei.

 

„Warum schreist du denn so?“

„Wo ist die Prinzessin, wir wollten uns heute hier treffen. Wir wollten zu ihrem Vater gehen, ich will um ihre Hand anhalten.“

 

„Eine Delegation des Königs hat sie abgeholt. Sie haben sie in eine weiße   Kutsche gesetzt und sind durch das große Tor vom Schloss gefahren Ich glaube sie hat geweint. Morgen soll der König der Eisberge kommen und Licht bringen, dann muß die Prinzessin mit ihm gehen und wird weit weg, in den Eisbergen wohnen!“

 

„Oh, kann mir denn niemand helfen?“ Der Prinz setzte sich mit seinem weißen Mantel aus dichtem Fell auf den Boden und hielt beide Hände vor das Gesicht.

 

„Wir werden dir helfen!“ Da standen alle kleinen Schneemännchen aus dem Wald rund um ihn herum und schauten ihn an. Der Größte unter ihnen, den sie gestern am Morgen gleich als ersten gemacht hatten, nickte ihm zu und fast wäre ihm die obere kleine Kugel, der Kopf, heruntergefallen. Doch der Prinz war aufgesprungen und befestigte ihn schnell wieder und rückte auch die Karotte, die als Nase gedacht war, wieder zurecht.

 

Mogor, der Bär richtete sich auch langsam auf.

 

„Wenn du mich auch brauchen kannst, ich mache mit!“

 

Der kleine Schneemann schaute mit seinen kohlschwarzen Knopfaugen angestrengt nach oben und dann nickte er wieder vorsichtig mit seinem Kopf.

 

„Du solltest das Nordlicht einfangen, es in viele kleine Lampen sperren und im Schloss aufstellen. Dann ist das ganze Schloss erleuchtet und der König muß dir die Prinzessin zur Frau geben!“

 

„Das ist eine gute Idee!“ Brummte Mogor, der Bär. Aber er hatte keine Ahnung, wie das gehen soll.

 

„Ich werde mit den Rentieren sprechen. Sie werden mit mir hinauf zu den Wolken am Himmel steigen und wir werden soviel Nordlicht holen, als uns möglich ist!“

Der Eisprinz eilte davon und traf die Rentiere, tief im winterlichen Wald. Diese waren sofort bereit, für ihn das Nordlicht zu holen. Noch in dieser Nacht stiegen sie mit ihm auf zu den Wolken und der Prinz nahm soviel Nordlicht mit, als er den Rentieren aufladen konnte.

Die Rentiere schwammen durch das eisige Wasser zu dem Schloss, der Bär Mogor nahm den Prinzen und den Schneemann auf seine Eisscholle mit und ruderte die beiden ebenfalls hinüber. Noch während der Fahrt hielt der Prinz in Händen ein Bündel des Nordlichtes und schleuderte es durch die Luft.

Das große Tor des Schlosses öffnete sich, sie betraten es und wurden jubelnd begrüßt

 

Sofort brachten alle Bedienstete Lampen und Glaskugeln herbei und füllten das Nordlicht, das in allen Farben schillerte, in diese ein. Das Schloss erstrahlte in vielen Farben und es sah aus, wie wenn ein Feuerwerk alles beleuchtete.

 

Der König und die Königin führten die Prinzessin in den großen Saal und legten ihre Hände in die Hände des Prinzen.

 

Es wurde ein großes Fest gefeiert, die Nordlichter waren so vielzählig, dass das Schloss unter dem Funkeln und Leuchten fast ertrank.

 

Als das der König der Eisberge hörte, wußte er, dass der Eisprinz an seiner Stelle die Prinzessin Pago geheiratet hatte. Er schickte ein Brautgeschenk und machte sich auf die Suche nach einer neuen Prinzessin.


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