Freitag, 16. April 2021

Ds Neue am Leben mit Fünfzig!, Satire

 

Das Neue am Leben mit Fünfzig!

von Joana Angelides




 

Wir werden immer jünger, alt sind nur unsere Lehrer, die Eltern, naja die Großeltern sowieso.

 Männer glauben, scheinbar später älter zu werden als Frauen. Das kann natürlich auch dran liegen, dass sie auf jeden Fall später erwachsen werden. Schon im zarten Bubenalter beginnen sie später zu sprechen und brauchten auch länger Windeln, erzählen die Mütter.

 Unschuldslämmer sind immer männlich, Frauen sind naiv und das möglichst lange und naturbedingt. Weibliche Augenaufschläge sind unnachahmlich, betörend manchmal Mitleid heischend, aber immer beabsichtigt. Das funktioniert auch  mit Fünfzig plus!

 Natürlich ist es eine wunderbare Errungenschaft der Mode, Kosmetik und Chirurgie, dass die Zeit scheinbar stehen bleibt, ohne Unterschied zwischen der männlichen oder weiblichen Bevölkerung.

Man bedenke nur, wie viele Omas und Opas regelmäßig Jeans tragen, Coca-Cola trinken und eine Yamaha über die Autobahn jagen.  

 Es liegt sicherlich auch daran, dass uns die Yellow-Press spärlich bekleidete Sängerinnen präsentiert, mit einer Federboa um Schultern und Po, die bereits nachweislich einige Jahre jenseits der Fünfzig am entzückenden Rücken haben. Warum sollten dann die anderen Omis da hinten anstehen?

 Nach eingehenden Untersuchungen des Autors stellt sich heraus, dass sich  verheiratete Männer jenseits der Fünfzig,  eher dazu bekennen, als unverheiratete.

Überkompensierte Ausbrüche aus den Lebensgewohnheiten enden bei Verheirateten meist im Chaos  oder im Obdachlosen-Milieu

Unverheiratete nehmen die Fünfzig  heute kaum zur Kenntnis, oder kokettieren damit. Früher war es ein Zylinder und ein schwarzer Spazierstock, heute ist es der Schläger  beim Golf  oder der  Tennis-Schläger.  Gegen Kreuzschmerzen gibt es Spritzen, Massagen oder eine Wellness-Woche mit oder ohne Häschen, je nach finanziellen Möglichkeiten.

 Sie treten nach wie vor als charmante Verführer,  oft mit grauen Schläfen und wissenden Blicken, auf. Auch oft leger gekleidet, mit Reitgerte oder Wagenschlüssel wie zufällig in der Hand. Was kostete die Welt und was sind schon fünfzig Jahre?

 Frauen flirten, verlieben sich, machen Weltreisen mit Luxusschiffen oder entdecken die junge Mode. Das alles ist möglich durch das Fallen von unsichtbar gemauerten Schranken, die sie selbst in diesen  Zeiten  eingerissen haben.

 Naja, zwinker, es ist ja nicht wirklich so, dass Frauen früher über Fünfzig mit dem Leben abgeschlossen hätten, sie taten es mehr oder minder im geheimen, hinter verschlossenen (Schlafzimmer)Türen oder anläßlich eines Kuraufenthaltes in irgendeinem Bad. Kurschatten gab es immer, wird es immer wieder geben, und nicht nur von alten Kastanienbäumen oder Platanen.

 Wäre ja schade, wenn all diese Erfahrung, angeborene Erotik und jahrelang erprobter Charme brach liegen würde, nicht wahr? Schließlich haben sich all diese Eigenschaften bisher ja auch bestens bewährt!

 Glaubt man der Statistik, so haben wir, die „Fünfzig-plus-Generation“ ja auch großen Anteil am Aufschwung der  Wirtschaft. Wir haben nun endlich genug finanzielle Kraft, um uns verschiedene Wünsche zu erfüllen, für die wir eben früher weder Zeit  und in den meisten Fällen auch zu wenig Geld,  hatten.

Statt in warmen Stuben zu hocken, umsegeln wir mit Fünfzig die Weltmeere und viele heiraten um zwanzig Jahre jüngere Partner. Heißen manche Söhne dann auch Hamlet, Sein oder nicht Sein, was aber der Freude  keinen Abbruch tut!

 Man sollte allen Politikern und Wirtschaftsbossen daher (frei nach Schiller) zurufen:

 Ehret die Fünfziger, denn sie flechten und webenBewegung, Charme und Abwechslung  ins tägliche Leben.

 

 

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