TAMOMOTO, Tag 2
Heute ist wieder so
ein Tag, dem ich seit Stunden entgegen zitterte
Ich weiß gar nicht,
wie lange ich schon daliege, durch die Maske kann ich nicht feststellen, ob es
dunkel oder hell im Raum ist.
Ich kenne den Raum
natürlich, er ist oval, mit Matten ausgelegt, das Bett in der Mitte des Raumes
ist niedrig, quadratisch und rot gepolstert. Es ist ein japanischer Futon. Rund
um das Bett sind mit Reispapier bespannte Paravents aufgestellt, die mit
Drachen und japanischen Landschaften bemalt sind. Die Lampen dahinter
erleuchten den Raum nur wenig, das Licht durchbricht das Reispapier nur sehr
zaghaft. Der Blick durch die Breitseite des Raumes geht in den mit Lampions
geschmückten Garten hinaus und der kleine Teich spiegelt in mondhellen Nächten
die silberne Scheibe des Erdtrabanten wider.
Doch im Moment kann
ich das nicht sehen. Meine Sinne sind geschärft und ich horche in die
Dunkelheit hinein.
Wird Tamomoto wieder
zurückkehren? Die Erregung steigt und mit ihr die Erwartung für das Kommende.
Ich bin mit dünnen
Seidentüchern ans Futon gefesselt und fühle mich meinen Begierden total
ausgeliefert, die Maske auf meinem Gesicht macht das übrige.
Ich liege da, die
Stille wird immer lauter und das Einzige, das ich hören kann ist mein
Herzschlag. Da, ein Luftzug! Er betritt wieder den Raum.
Schon spüre ich etwas
Warmes auf meinem Bauch und dann spüre ich wie Fingerkuppen es verteilen. Es
riecht nach Moschus und Vanille.
Sehr lange kreisen
diese Fingerkuppen um meinen Nabel, gehen nach oben, umkreisen meine Brust,
sparen jedoch die Brustspitzen aus. Es macht mich verrückt, denn gerade da
entzündet sich meine Erregung immer und er weiß es. Er will das scheinbar bis
zuletzt aussparen.
Dann gleiten diese
Fingerkuppen wieder nach abwärts, massieren meine Hüften, gleiten die Schenkel
außen nach unten und wieder innen nach oben. Ich bäume mich auf vor Lust.
Doch diese
Berührungen ändern die Richtung und gleiten wieder nach abwärts. In meine
Kniekehle, weiter die Waden nach unten und umkreisen meine Füße. Sie gleiten an
der Seite bis zu den Zehen; Kratzen wie mit einem Geigenbogen an ihnen, kratzen
in den Zwischenräumen und meine Beine beginnen wie die Saiten eines Instruments
zu vibrieren. Diese Hände haben plötzlich Nägel, die Fingerkuppen sind
verschwunden?
Er ist ein Teufel,
ein Teufel aus Japan, der meint, ein Musikinstrument in Händen zu haben um ihm
Töne zu entlocken.
Seine Finger beginnen
auf der Fußsohle zu tanzen, zart zu kratzen. Ich stöhne.
Dann beginnen sie
jeden Zeh zu berühren, zart darüber zu streifen, ich stöhne lauter. Es wird
unerträglich und es hört nicht mehr auf. Ich beginne unkontrolliert zu zittern,
möchte fliehen. Unkontrollierbare Töne entweichen mir. Doch er hört offenbar meinen Klangkörper zu
einer Symphonie anschwellen. Ich kann nicht fliehen, bin ich doch mit dünnen
Seidentüchern an das Bett fixiert.
Es ist chinesische
Folter, er wird mich zu Tode kitzeln.
Alle meine Muskeln
spannen sich nun an, der Körper versucht dieser süßen Qual zu entkommen. Da, es
hört endlich auf und ich atme auf, mein Körper sackt in sich zusammen. Doch es war nur ein kurzer Moment, schon
beginnt es wieder und diesmal sind es keine Fingerkuppen, keine Fingernägel,
sondern es ist ein harter und doch elastischer Pinsel. Wahrscheinlich ist es
der Pinsel mit den Marderhaaren, den wir schon eine Weile haben. Er lässt meine
Beine wieder unkontrolliert zucken, mich aufbäumen, mich betteln, er soll doch
aufhören. Aber er weiß, dass ich es eigentlich nicht wirklich möchte.
Ich spüre nur seinen
warmen Atem auf meinem Bauch.
In der selbst
gewählten Dunkelheit stelle ich mir vor, wie er über mich gebeugt es genießt,
wie ich mich winde, um eine Pause flehe, flüsternd daliege. Er genießt die
anschwellenden Töne aber auch die Zwischentöne meiner eigenen Komposition.
Der Pinsel bewegt
sich auf der Fußsohle in wechselndem Tempo und in meinem Inneren beginnen sich
bunte Kreise zu drehen. Ich muss aus diesem Teufelskreis raus, ich halte es
nicht mehr aus.
Plötzlich hört es
auf. Der Pinsel wandert an der
Innenseite meiner Beine hinauf zu den Schenkeln und vermittelt den Eindruck von
Millionen von Ameisen, die über meinen Körper laufen. Ich spüre, wie ich feucht
werde, wie sich meine Vagina zusammenzieht.
Nun kommt dieser
Pinsel langsam näher an mein Lustzentrum und ich halte den Atem an. Der Körper
weiß, was auf ihn zukommt. Einerseits zittert er davor, andererseits will er
es.
Zarte Finger teilen
meine Scham und der Pinsel gleitet langsam zwischen meine Lippen. Er erreicht
die Klitoris und beginnt langsam darüber zu kreisen. Sehr langsam. Die Impulse
steigen in meinen Kopf, erzeugen bunte Ringe, sich drehende Kreisel und das
Gefühl nur mehr aus Gehirnmasse und Klitoris zu bestehen.
Der Pinsel bewegt
sich hin und her, am Punkt rundherum. Schneller, dann wieder langsamer, ich
stöhne und stoße kleine Schreie aus. In dem Moment, als sich ein Orgasmus
ankündigt, hört der Pinsel auf. Die Spannung fällt zusammen. Nun beginne ich sogar zu betteln, dass er
weitermachten soll, flüstere sinnlose Worte, mein Atem fliegt. Doch er ist
vorerst erbarmungslos.
Er hat mir einen
wahnsinnig aufregenden Nachmittag versprochen und das scheint er nun in die Tat
umzusetzen.
Er entfernt sich vom
Bett und lässt mich mit all meiner Erregung wieder alleine. Ich horche in die
Dunkelheit, die meisten Ameisen sind zur Ruhe gekommen. Doch einige Tausende
spüre ich noch, besonders im Gehirn. Sie machen meinen Geist verrückt.
Da, er beginnt wieder
sich mit meinen Füßen zu beschäftigen. Er reibt sie mit etwas Öl ein und
beginnt schon wieder unter meinen Zehen zu tanzen, mit seinen Fingernägel meine
Fußsohlen, besonders an den Seiten zu bearbeiten und mein Körper bäumt sich wie
unter Strom auf, zuckt. In Kürze werde
ich die Kontrolle verlieren. Als es fast unerträglich wird, hört es wieder auf.
Ich schreie auf, NEIN!
Ich merke den
Luftzug, den ein Körper verursacht, der sich ganz nahe bewegt. Ich spüre, wie
sich dieser Körper über mich beugt und meine sehr harten, erregten Brustspitzen
zwischen seine Lippen nimmt und sie presst, dreht und mit seiner Zunge
streichelt.
Ich werde mit
ungeheurer Wucht von einem Sturm hochgehoben und fliege nun hoch hinauf in die
Wolken.
Seine Fingerkuppen
erfassen nun wieder meine Perle und streicheln im selben Rhythmus darüber, wie
seine Zunge meine Brustspitzen berührt. Jeder Zentimeter meiner Haut ist
elektrisiert, es läuft Strom darüber, das Vibrieren hört nicht mehr auf.
Ist es ein Finger,
sind es zwei oder drei, die nun in mich eindringen? Sie berühren meinen
G-Punkt, sie katapultieren mich in den Orbit, kein Nerv in meinem Körper kann
ruhig bleiben, die Nervenenden glühen. Die Finger massieren langsam aber stetig
diesen Punkt und sein Daumen kreist über meiner Perle, stetig und laaangsam. Es
ist die italienische Methode. Ich spüre
Kaskaden von Empfindungen in meinem Körper auf und ab zu laufen, wie Flut und
Ebbe. Sie werden in Kürze über mir zusammenschlagen.
Es kann unmöglich ein
Mensch alleine sein, der meinen Körper so zum Klingen bringt, es ist ein ganzes
Symphonieorchester. Die bunten Kreise in meinem Gehirn werden immer schneller
und als er in mich eindringt, schnell und fordernd, kräftig und selbst pochend
und zuckend, fliege ich mit einem Paukenschlag direkt über einen Vulkan, der
sich plötzlich auftut.
.
Der erste gemeinsame
Orgasmus schlägt über uns zusammen, reißt mich mit.
Das Furioso strebt
seinem Höhepunkt zu.
Fortsetzung folgt.
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