Mittwoch, 24. Mai 2023

Fensterstürze, Satire

 FENSTERSTÜRZE

von Joana Angelides



Mit Erstaunen kann man in letzter Zeit immer wieder lesen, dass von herrschenden Potentaten die Praxis, sich unliebsamer Gegner zu entledigen, die alte Methode der Fensterstürze reanimiert wird.

 Ihren Ursprung hat diese Methode in Tschechien, wo im Laufe der Geschichte diese bereits drei Mal angewandt wurde.

Warum soll man so Altbewährtes nicht weiterhin praktizieren, bzw. abkupfern?

Man wählt heute Vorzugsweise auch Balkone, nicht nur Fenster. Das geht offenbar leichter, weil so ein Schubs über die Balkonbrüstung ist sicher weniger mühsamer, als den Delinquenten durchs Fenster zu zwängen. Es ist risikoreich, er könnte sich anklammern, bzw. wegen der Klimaanlagen sind Fenster in Hotels meist auch fest verschlossen.

 

Der erste Fenstersturz fand in Prag 1419 statt und war der Auftakt für die Hussitenkriege, und als Rache für den am Scheiterhaufen verbrannten Ketzer Jan Hus in Konstanz, gedacht und diente der Befreiung gefangener Glaubensgenossen.

Sie warfen damals gleich 10 Politiker aus dem Fenster, Richter, Ratsherren und Gemeinderäte. Auch ein Knecht musste dran glauben!

Vorbereitet wurde das von einem Reform-Prediger, Johann von Seelau.

Auch nicht sehr christlich, und schon 200 Jahre vor der Lutheranischen Bewegung!

 

Der Zweite Fenstersturz, 1618 war die Folge von Verletzungen der zugestandenen Rechte für die Protestanten, durch den katholischen Kaisers Mathias. Vor allem durch den Abriss einer evangelischen Kirche und die Schließung einer Kirche in Braunau. Sie marschierten zur Prager Burg und warfen, nach einem Schauprozess, den Statthalter und noch zwei Beamte, einen kaiserlichen Rat und Sekretarius, aus dem Fenster in den Burggraben.  Sehr praktisch!  Sie überlebten jedoch, den warmen Mänteln und der Kleidung und einem Misthaufen geschuldet. Einem Ondit zufolge!

Dieser Fenstersturz markierte den Beginn des Dreißigjährigen Krieges.

 Im Jahre 1948 wurde, ebenfalls in Prag, der Minister Masaryk, der keine eindeutige Haltung zum Umsturz in der Tschechei und der KSC abgab, in seinem Pyjama im Hofe des Palais Czernin tot aufgefunden. Trotz mehrerer gerichtlicher Untersuchungen wurde damals nicht geklärt, ob er sich das Leben nahm oder ermordet wurde. Untersuchungen ergaben, aufgrund der Lage seines Körpers jedoch, dass er vermutlich ermordet wurde. 

Ende Oktober 2018 wurden, nach amtlichen Angaben, die Ermittlungen über seinen Tod wiederaufgenommen. Ein bisserl spät und wird auch nur Wenige heute noch interessieren!

 Man sieht also, Fensterstürze gibt es seit über 500 Jahre, sie sind effektiv und beliebt. Stürze generell kann man sagen, denn in unserer Zeit fallen unliebsame Weggefährten oder Oppositionelle von Potentaten über die Schiffs Reling, vor ein Auto, oder, besonders praktisch, begehen sie gleich Selbstmord mit der ganzen Familie.

Man sollte also bei Häusern mit Balkonen Vorsicht walten lassen, wer weiß was oder wer da geflogen kommt!!!  Ist ja nicht mehr nur auf Prag beschränkt, wie man den Gazetten entnehmen kann! Globalisierung wohin man blickt!

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