Der dritte Mann.
Joana Angelides
Wien war immer schon Drehscheibe
und Geheimtipp für Spione.
Stimmt das?
Mehrere Medien haben in
der Vergangenheit immer schon auf die Rolle Österreichs bei der Spionage,
insbesondere als Stützpunkt für russische Geheimdienstoperationen, hingewiesen.
Die Washington Post nannte Wien „einen Treffpunkt für Spione“, während NBC
erklärte, dass Wien „weithin als die Spionagehauptstadt der Welt gilt“. Die BBC
bezeichnete es als „Zentrum für Spionage“.
„Wenn etwas Seltsames
passiert, wenn etwas nicht erklärt werden kann und wenn diplomatische
Verwicklungen und Spionage im Spiel sind, dann heißt es immer, das sei der
österreichische Weg“, Emil Bobi gegenüber wien.ORF.at. und „Die Agenten stellen aber keine Gefahr für
Wien da. Es ist mehr als Fremdenverkehrsphänomen zu verstehen.“
Also ein legaler Tummelplatz
für Spione und Mata Haris, denn solange es sich nicht gegen Österreich wendet, ist
spionieren nicht strafbar. Wenn in Wien also ausländische Staaten andere
ausländische Staaten ausspionieren, ist das völlig legal. Unser neutrales
Land zwischen Ost und West sowie die Gesetzeslage begünstigen
Spionagetätigkeiten. Dazu kommt, dass der Justiz hierzulande die Sensibilität
für nachrichtendienstliche Aktivitäten fehlt. In den seltensten Fällen werden
Ermittlungsverfahren eingeleitet, bisher hat es im Sprengel Wien absurderweise
noch nie eine Verurteilung wegen Spionage gegeben.
Darüber hinaus befinden
sich in Wien zahlreiche Top-Ausspähziele wie internationale Organisationen und
große Botschaften. Der neutrale Status, die zentrale geografische Lage und die
hohe Lebensqualität erleichtern das Geschäft zusätzlich.
Das muss erhalten
bleiben, wir wollen diesen zweifelhaften Ruf ja nicht verlieren.
Ganz schön aufregend!
Der Grazer
Spionageforscher Siegfried Beer behauptet etwa auch, dass in Wien mindestens
7.000 Personen damit beauftragt sind, geheime Informationen zu beschaffen und
zu übermitteln. Für Bobi ist jedoch ein weit älteres Phänomen dafür
verantwortlich, warum Wien für Agenten attraktiv ist: „Der Grund ist, weil der
sogenannte echte Wiener im privaten Bereich das gleiche macht, was
Geheimdienste machen. Wiener sind
Naturagenten“
Man denke nur an die
gute alte Hausmeisterin! Sie wusste immer alles und hat ihr Wissen auch
geschickt ausgespielt!
Man könnte
meinen, dass einem in Wien auf Schritt und Tritt Spione über den Weg laufen. Kann
schon sein kann man da sinnieren und sich misstrauisch umdrehen.
Na, ganz schön aufregend
für den Normalbürger!
Die geographische Nähe
zum Osten, der eiserne Vorhang und die Kanalisation im Untergrund waren immer
schon das richtige Ambiente für solche
Szenarien.
Nicht erst seit dem
Film „Der Dritte Mann“ von Carol Reed aus dem Jahre 1949 und nach der Affäre „Oberst
Redl“ um die Jahrhundertwende 1900, die mit dem Freitod durch Erschießen 1913 auf
Anordnung von F.C.von Hötzendorf endete. Oberst Redl diente 1912 beim
Generalstab und er spionierte für Russland.
Die neue Kreml-Elite
schätzte an Österreich, dass sich hier gewisse Dinge schneller bewerkstelligen
ließen, gleich ob Passvergabe, Immobilienerwerb, Einstieg in Unternehmen oder
die Gründung einer diskreten Privatstiftung. Auch politisch wurden die Bande
enger geknüpft. So setzte sich Österreich auf EU-Ebene dafür ein, die
Sanktionen gegen Moskau im Gefolge der Krim-Annexion (2014) so rasch wie
möglich zu beenden. Dabei war schon damals ein spürbarer Anstieg der
Spionageaktivitäten offensichtlich.
Was ja stillschweigend goutiert
wurde.
Und nun haben wir
2024 den ersten einheimischen Spionageverdacht „EGISTO OTT“ aufgedeckt
Wie aufregend und
auch blamable!
Rund um jenen
österreichischen Ex-Verfassungsschützer, der seit Jahren für Russland spioniert
haben soll, überschlagen sich die Entwicklungen. Egisto Ott wurde in Kärnten
festgenommen und es wurde U-Haft wegen Verdunkelungsgefahr und
Tatbegehungsgefahr über ihn verhängt. Irgendwie war das Zeitlupe, wenn schon
jahrelanger Verdacht bestand.
Aber bei uns in Österreich geht
alles nicht so schnell….. nur net hudeln.
Ein Bericht der „Kronen
Zeitung“, wonach er ein „Teilgeständnis“ abgelegt habe, wurde vom Wiener
Landesgericht nicht bestätigt. Doch gibt es zugleich neue Informationen, wie
die geheimen Daten von Wien direkt zum russischen Inlandsgeheimdienst FSB
gewandert sein sollen. Wer hat das ausspioniert?
Involviert auch einige
Spitzenbeamte des Verfassungsschutzes.
Das sind eigentlich Spielverderber.
Sie ruinieren unseren guten internationalen Ruf. Spionage schon, aber nicht
gegen uns gerichtet.
Wien
soll Wien bleiben!
In Google und allen Suchmaschinen sowie meine Blog:
https://joanasgeschichten.blogspot.co.at
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