Sonntag, 15. April 2018

Meine kleine Fischtaverne, Kurzgeschichte


Meine kleine Fischtaverne

von Joana Angelides

 Bildergebnis für griechische Fischtaverne

In dieser kleinen griechischen Taverne, nicht weit weg vom Trubel der Touristenströme,
aber doch noch unberührt vom Tourismus, treffen sich fast nur Stammgäste. Der Wirt kennt sie alle beim Namen und kennt auch ihre kleinen und größeren Probleme; denn manche seiner Gäste haben nicht nur ihr Herz bei ihm ausgeschüttet, sondern auch ihre Familienfeste in seinem Lokal gefeiert, Freud und Leid liegt sozusagen eng beieinander.

Da sind zum Beispiel die drei Baumeister Kosta, Lefteri und Harry. Drei völlig verschiedene Charaktere und doch seit Jahren in Freundschaft verbunden, zusammengeschweißt durch ihre gemeinsame Arbeit, verschiedene Erlebnisse, Erfolge und auch Pleiten.

Sie sind immer auf der Suche nach Aufträgen. Das war früher leichter als heute, viele Grundstücke wurden in dem kleinen Ort schon verbaut, es stehen nun Appartementhäuser darauf. Nur hin und wieder hält sich trotzig eines der kleinen Sommerhäuser zwischen den großen Häusern. Das sind die Themen, die unsere drei Baumeister bewegen.

Nacheinander kommen sie in die Taverne und bestellen durch lautes Zurufen drei mal Ouzo beim Wirt. Dieser nimmt die Bestellung durch zustimmendes Nicken des Kopfes zur Kenntnis. Er bringt drei kleine Fläschchen gemeinsam mit einer Schale Eiswürfel und einen Teller mit pikanten Häppchen und stellt alles auf den Tisch. Sodann bringt er auch noch einen Korb mit frischem Brot und eine große Karaffe mit kaltem Wasser. Die drei Freunde gießen den Ouzo langsam und bedächtig in die Gläser und geben je nach Geschmack ein oder zwei Eiswürfel dazu. Sofort färbt sich der Ouzo durch die schmelzenden Eiswürfel milchig ein. Sie stoßen an prosten sich zu und sehen sich dabei an. Dann nehmen sie einen kleinen Schluck und wenden sich den Häppchen am Teller in der Mitte zu. Es ist eine Auswahl des reichhaltigen Angebotes an Vorspeisen. Es ist bemerkenswert mit welcher Liebe jedes kleine Tomatenstück, jeder in Olivenöl angebratene Paprika zerteilt wird und gemeinsam mit einem Stück Weißbrot im Mund verschwindet.
Es ist freitagnachmittags und sie unterhalten sich über die vergangene Woche, über die Hitze in der nahen Stadt der sie soeben entkommen sind und auch über den letzten Bestechungsskandal und über alle anderen kleinen Begebenheiten. Ihr dunkles, zufriedenes Lachen mischt sich mit dem Rauschen der Wellen und den gedämpften Geräuschen aus der Küche zu einer Symphonie der Lebensfreude.
Am übermütigsten ist immer Harry. Wenn einer seiner Freunde etwas Passendes zum Besten gibt oder einen Witz gut plaziert, schlägt er mit der rechten Hand über den Tisch in dessen Hand ein und ruft ihm ein Prost zu, um gleich anschließend auch sein Glas zum Mund zu führen. Ihre Unterhaltung wird immer lustiger und lauter. Eigentlich sollte Harry nach Hause gehen, da seine Frau mit dem Essen auf ihn wartet, doch er kann sich nicht von seinen Freunden trennen und erzählt immer wieder lustige Geschichten und Anekdoten über die alle lachen, obwohl sie schon alle kennen. Nun kommen auch noch andere Gäste in das Lokal, die Tische werden besetzt und das Spiel für den Wirt beginnt wieder von neuem.
Einer wird besonders laut und freudig begrüßt und am Tisch für ihn Platz gemacht. Es ist Vassili, einer der Zulieferer für die Projekte der drei Baumeister. Er hat schon eine Stunde zuvor telefonisch einen großen Fisch am Rost   bestellt und setzt sich nun zu den Freunden; nicht ohne vorher eine große Geste der Begrüßung nach rückwärts in die Tiefe des Lokales zu senden und damit gleichzeitig zu signalisieren:
„Ich bin da, Ihr könnt servieren!“

Der Wirt ist schon unterwegs und bringt neuerlich einen Korb mit frischem Brot, vier Weingläser und einen zusätzlichen kleinen Teller. Den kleinen weißen Teller deshalb, da anzunehmen ist, dass auch Vassili von den kleinen Häppchen die noch am Tisch übriggeblieben sind, etwas nehmen wird. Dann eilt er wieder zurück und holt die bereits vorbereitete Fayence mit dem großen, am Rost durchgebratenen Fisch und stellt sie mit einer wahrlich königlichen Geste in die Mitte des Tisches. Einen leichten weißen Tischwein, die Lieblingsmarke der Freunde hat er unter dem Arm eingeklemmt und stellt ihn ebenfalls hin.

Der Fisch liegt nun in seiner ganzen Pracht hier mit leicht geöffnetem Maul und zwischen zwei Petersilienstämmchen läßt er die Zähne durchblitzen, das eine sichtbare Auge starrt ins Leere. Seine Außenhaut ist von der Holzkohle geschwärzt und in den Einschnitten ist das weiße Fleisch zu sehen.  Heute morgen hat er noch gelebt und sich in den Fluten des Mittelmeeres getummelt Die Vergänglichkeit des Lebens wird in diesem Moment dem Betrachter nicht wirklich bewußt, es gewinnt schon mehr die Vorfreude auf den bevorstehen Genuß die Oberhand.  Erst wenn ich diese Momente in meiner Erinnerung abrufe, drängt sich dieser Gedanke in mein Bewußtsein.
Ein großer Teller mit Salat, sowie eine kleine Schüssel mit einer Mischung aus Olivenöl und Zitrone folgen noch nach. Der Kopf wird nun von Vassili vom Körper des Fisches getrennt und zum Tellerrand geschoben. Mit der Gabel unter Zuhilfenahme der Finger wird nun die obere Hälfte des Fisches abgehoben und auf den vor ihm stehenden Teller gelegt. Das mit Zitrone vermischte Olivenöl wird mit einem Löffel sorgfältig über den Fisch gegossen. Mit einer einladenden Geste fordert er die Freunde auf, sich ebenfalls zu bedienen.
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Der golden schimmernde Wein wird in die Gläser gefüllt, diese gehoben und alle prosten sich zu.
Kosta greift, wie immer, wenn sich die Möglichkeit ergibt, zum Kopf des Fisches. Er liebt es, diesen sorgfältig zu zerteilen und jedes kleinste Stück genüßlich in den Mund zu schieben. Nur wirkliche Kenner und Genießer von Fischen können einen Fischkopf mit einer solchen Perfektion zerteilen und auslösen.
Harry winkt ab. Seine Frau wartet; was ihn jedoch nicht daran hindert nach einigen Minuten doch zuzugreifen und sich dem verlockenden Genuß hinzugeben.
Der Vierte im Bunde, Lefteri hat selbst kleine Fische bestellt und bekommt diese soeben serviert. Es sind kleine Goldbarben, die ein wunderbar zartes Fleisch haben und zu den „Edelfischen“ gehören. Auch er bittet die Freunde zuzugreifen.

Es ist immer wieder ein wunderbarer Anblick, wenn Menschen voller Lebensfreude mit sich und der Natur vereint, sich dem Augenblick so hingeben können wie unsere Freunde.

Dieses Mahl wird sich sicher bis in den späten Nachmittag hinziehen.




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6. Der Zauberer Paron und der schwarze Felsen, Märchen

Der Zauberer Paron und der schwarze Felsen

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Als der schwarze Rabe mit an sehen mußte, wie die Hexe Bora in den Spiegel gefangen genommen wurde, flog er davon, um den Zauberer Paron zu suchen.
Dieser Zauberer, das wußte er, hatte sehr große Kräfte und konnte aus dem Reiche der Finsternis Hilfe holen. Die Hexe mußte unbedingt wieder befreit werden. Doch der Rabe wußte auch, zuerst mußte er den großen schwarzen Felsen erreichen, in dessen Inneren er zusammen mit der Hexe Bora gelebt hatte.
Denn nur von dort konnte er mit dem Zauberer Kontakt aufnehmen.

Inzwischen ist im Feenreich wieder Ruhe eingekehrt. Die Feenkönigin hatte einen neuen Spiegel machen lassen, den sie ja schließlich für ihre Garderobe brauchte. Alle Schäden im Schloß wurden behoben, und wieder alle Vorhänge frisch genäht und aufgehängt.

Das Zauberbuch der Hexe Samantha wurde wieder vorsorglich weg gesperrt, damit sie ja nur nicht wieder falsche Zauberverse verwenden konnte.
Die kleine Hexe Samantha mußte gleich am nächsten Tag wieder vormittags in die Schule gehen und am Nachmittag im Garten arbeiten. Sie lernte alles über Kräuter, Blumen und Sträucher und wie man sie am besten einsetzten konnte.

Der Rabe war am großen schwarzen Felsen angekommen und krächzte laut. Am Fuße des Felsen lag der Nebel des Morgens und darunter waren einige Felsbrocken verstreut, die bei der Flucht der Feen und Elfen hinuntergestürzt waren. Da aber die böse Hexe Bora ihre Zauberkraft verloren hatte, konnte sie die Gesteinsbrocken nicht mehr hinaufschaffen.
Der Rabe flog direkt auf das große Loch im Felsen zu, krächzte noch einmal und verschwand in der Tiefe des Felsens.
Sofort verstummten die Vögel im Wald, die Eichhörnchen liefen wie in Panik den Stamm hinauf zu ihren Nestlöchern, ein paar Molche verkrochen sich unter dem Laub. Sogar die kleinen Häschen getrauten sich nicht aus dem Erdloch hinaus. Es herrschte Totenstille.
Alle hatten nun Angst vor dem was nun geschehen wird.
Der Rabe setzte sich im Innenraum auf seinen Platz, einem hohen Stab neben dem großen tiefen Sessel der Hexe und blickte in die Runde. Wo war nur die große Kristallkugel, die die Hexe immer drehte und in die sie hineinblickte und die bösen Kräfte aus der Schattenwelt rief.
Ahja, da war sie ja. Aber wie sollte er sie drehen? Er konnte es nicht mit seinen Flügeln und seinem Schnabel. Er überlegte und schloß dabei das linke Auge. Das rechte Auge starrte ins Feuer am Kamin.
„Ja, so wird das gehen,“ sagte er laut zu sich selbst. Er erhob sich in die Luft, breitete seine Flügel aus und flog zu dem Tisch hin und nahm das Tischtuch in seinen Schnabel, dann flog er langsam im Kreise um den runden Tisch und bewegte so die Kugel. Den Zauberspruch konnte er natürlich nicht sagen, denn dann hätte er das Tischtuch aus dem Schnabel verloren.
So kam nur ein unnatürliches Krächzen aus ihm heraus.
Aber scheinbar hatte das genügt und ein plötzlicher Donnerknall erschütterte die Höhle. Weißer und roter Nebel schoß empor, Rauch kam aus allen Fugen des Fußbodens und ein Stampfen war zu hören.
Der Rabe ließ vor lauter Schreck das Tischtuch los und flüchtete sich hinter den Sessel der Hexe.
„Wer hat mich gerufen?“ hallte es durch die Höhle und eine furchterregende Gestalt richtete sich auf. Es war der Zauberer Paron. Er hatte einen schwarzen Umhang um, auf seinem Kopf trug er einen Spitzen Hut. Mit seinen langen Fingern strich er durch seinen Bart und seine Augen blitzten.
„Ich,“ tönte es hinter dem Sessel hervor.
„Wer ist Ich,“ er fuhr herum und drehte sich einmal im Kreise und sein schwarzer Umhang blähte sich auf und einige Tassen und Töpfe von den Regalen fielen herab.

Der schwarze Rabe flog mit einigen kleinen Flügelschlägen in die Höhe und setzte sich am Kopfende des Stuhles hin.
„Und, was willst Du? Wo ist die Hexe Bora?“
Da erzählte der Rabe dem Zauberer die ganze Geschichte von Anfang an. Als er geendet hatte, brach der Zauberer in schallendes Gelächter aus.
„Sie hat sich in einen Spiegel fangen lassen?“ Er schlug sich mit der Hand vor lauter Schadenfreude auf den Bauch.
„Und was willst du von mir?“
„Wir sollten sie retten, Wir sollten nach Avalon fliegen und dem Elfen Mo, die Truhe wieder abnehmen.“
„Oh nein, wie stellst Du Dir das vor? Ich kann doch nicht einfach nach Avalon fliegen und dort die Hexe und den Elfen Mo suchen. Noch dazu wo sie in dieser großen Truhe gefangen gehalten wird und aus lauter Glasscherben besteht.“  Er grölte laut, als er sich das so vorstellte.

„Ja willst du denn, daß das Feenreich über uns triumphiert? Daß die Feenkönigin gewinnt?“ der schlaue Rabe drückte ein Auge zu und betrachtete den Zauberer listig.
Vielleicht konnte er seinen Ehrgeiz wecken.

„Naja, das ist natürlich ein Argument. Aber ich alleine werde das nicht können. Sollte es mir gelingen die Hexe zu befreien, dann stelle ich aber Bedingungen!“
„Ja? Welche denn?“  fragte der Rabe.

„Ich werde in diese Felsenhöhle einziehen, und die Hexe wird mir Untertan. Alle Schätze, die sie angehäuft hat, gehören in Hinkunft mir.“ Er stellte sich vor dem Raben in voller Größe auf und verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Natürlich!!“ schrie der Rabe, ohne nachzudenken. Zuerst wollte er die Hexe befreien, über das andere konnte man nachher noch immer reden, dachte er.

„Ich will das aber niedergeschrieben haben.“ Rief der Zauberer und nahm ein großes Blatt                                Papier vom Tisch der Hexe zur Hand.
Der Rabe nahm das große Tintenfaß und öffnete es, riß sich eine Schwanzfeder aus und begann zu schreiben.
Der Zauberer blickte ihm dabei über seinen Kopf hinweg zu und korrigierte hin und wieder eines der Worte.
Als der Rabe fertig war, faltete er das Blatt Papier zusammen und ließ es in seinem weiten Umhang verschwinden.
Dann hob er seine beiden Hände über den Kopf, drehte sich im Kreise und rief:
„Halagraziwuzudumdum, kommt ihr Mächte der Finsternis aus Euren Höhlen, Tiefen und Höhen der schwarzen Berge und versammelt Euch auf der großen Lichtung vor dem Felsen!“
Dann erhob er sich ungefähr einen Meter in die Höhe und flog durch den Felsenspalt ins Freie und senkte sich auf die Lichtung.
Im Walde war Totenstille, kein Blatt rührte sich, alles hielt den Atem an.
Da kamen sie alle, aus der Luft aus der Erde, aus den Felsspalten und Felshöhlen. Dunkle Gestalten, mit Augen ganz groß und Feuer versendenden Fingern. Mit großem Getöse und Gepfauche sanken sie auf die Lichtung nieder.
„Was wünschst du, Herr und Gebieter?“ Riefen sie.
Der Zauberer Paron stellte sich auf einen großen Stein, der in der Mitte der Lichtung lag und verschränkte seine Arme.
„Wir haben uns hier versammelt um die Hexe Bora aus ihrem Gefängnis unter der Insel Avalon zu befreien. Sie ist dort in einen Spiegel gefangen und kann nur entfliehen, wenn wir den Spiegel wieder zusammensetzen.“

„Avalon ist aber weit“, riefen alle gleichzeitig aus.



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