Dienstag, 16. April 2019

Nacht im Chalet, Kapitel 1 Erotik


DIE ERSTE NACHT IM CHALET

von Joana Angelides
Der betörende Duft der Lust

Kapitel 1

Es war schon Zeit, dass der Sommer endlich wieder Einzug hielt.

Bellevue, das Chalet, lag inmitten eines großen Parks rund um das Herrenhaus, in der lieblichen Landschaft rund um Reims. Die grünen Fensterläden wurden neu gestrichen und die Fenster frisch geputzt. Der Rasen wurde geschnitten und die Holunderbüsche gestutzt.

Die Gartenmöbel standen unter den Platanen und das Seeufer war gereinigt. So geschah es jeden Sommer immer wieder.

Es wird wieder ein abwechslungsreicher Sommer werden, mit viel Musik und voller Lachen der jungen Leute. Das Chalet gehörte der Familie Montpelliers und stand der Jugend traditionsgemäß den ganzen Sommer zur Verfügung.
Es war weit genug vom Hauptgebäude entfernt, aber doch wieder so nahe, dass man die Infrastruktur des Anwesens nutzen konnte. War aber schwer einzusehen und so als Refugium für die Jugend prädestiniert.

Paul, der jüngste Sohn des Hauses stand auf der Terrasse vor dem Salon und blickte den beiden, die Auffahrt heraufkommenden Autos mit Freude entgegen. Er kannte die Insassen sehr gut; sie spielten schon als Kinder in dem weitläufigen Park und nun gingen sie alle auf dieselbe Universität. Sie waren außerdem die Hoffnungsträger der Oberschicht der Provinz.

Sie waren wieder eingeladen, auch in diesem Sommer, wann immer es ihre Zeit zuließ, ganz ungezwungen zu erscheinen und an gemeinsamen Spielen und kleinen Parties teilzunehmen.

Für dieses Wochenende waren Francoise, Clemens, Anne-Marie und Denis angesagt. Besonders freute sich Paul auf Anne-Marie. Sie hatten sich in den vergangenen Wochen einige Male heimlich in Paris getroffen und einige sehr heiße Nächte miteinander verbracht. Das war ein Bruch in ihrer verschworenen Gemeinschaft. Die Vereinbarung war so, dass sie sich zu erotischen Zusammentreffen nur gemeinsam trafen und die Partner, miteinander abgestimmt, wechselnden. Sie zelebrierten diese Treffen bereits zwei Sommer lang und es war bisher befriedigend und sehr anregend. Das Chalet eignete sich dazu hervorragend, es war geräumig, hatte sechs Schlafzimmer und vier Bäder und das Personal war verschwiegen und diskret.

Paul lief die Treppe von der Terrasse hinunter und riss gleich die erste Wagentüre schwungvoll auf. Francoise empfing ihm mit einem sinnlichen Kuss und wie immer gierigen Händen, die sofort seine Brustnippel durch das Hemd suchten. Sie wusste, dass sie ihm damit verrückt machte. Kurz darauf lagen sie sich alle gegenseitig in den Armen und begrüßten sich stürmisch. Anne-Marie war durch ihr schlechtes Gewissen ein wenig gehemmt und verunsichert. Doch auch sie ließ sich von allen herzen und küssen und lachte mit. Die letzte Woche mit Paul hatte ihre emotionalen Spuren hinterlassen.

„Und wer ist das?“, Paul hielt inne und blickte in die dunklen, fast schwarzen Augen einer Fremden, die als letzte aus dem Fond des Wagens stieg.

„Das ist Amelie! Wir haben sie mitgenommen, weil ihre Eltern während der Ferien nicht in Paris sind und sie sonst völlig alleine wäre in der großen Stadt. Ich denke sie passt zu uns und wird eine gute Ergänzung sein!“, sagte Denis, griff nach ihrer Hand und zog sie in den Kreis.

Paul nahm ihre andere Hand, beugte sich darüber und hauchte einen Kuss darauf.

„Ohja, willkommen Amelie!“.

Auch dieses Mal hatte Denis wieder eine bezaubernde Wahl getroffen. Die Überraschung von Paul war nur gespielt, denn sie bemühten sich immer wieder, mit wechselten Erfolgen, eine Außenstehende in ihren Kreis einzubringen und so zu vermeiden, dass in ihre erotischen Spiele Routine Einzug hielt. Dieses kleine Geheimnis blieb streng unter ihnen, um die Diskretion zu wahren und die Kandidatin nicht in Verlegenheit zu bringen.

Er warf Denis einen anerkennenden Blick zu, ohne dass es Amelie merkte.

Unter fröhlichem Gelächter und Zurufen holten nun alle ihre Gepäckstücke aus dem Auto und stellten sie bei der Treppe ab.

Die Dienerschaft war inzwischen ebenfalls erschienen und sie trugen dann gemeinsam alles die Treppe hinauf. Zwischen der Dienerschaft und den Besuchern war ein gewisses Einverständnis zu bemerken, sie kannten sich ja nun schon seit längerer Zeit und das Geheimnis der Ereignisse verband sie irgendwie.

Die Gäste verschwanden in den einzelnen Zimmern, die sie ja schon kannten um sich frisch zu machen. Für Amelie wurde rasch ein weiteres Zimmer hergerichtet und dann zog einmal Stille ein.

Sie nahmen das Dinner auf der großen Terrasse ein. Es waren Lampions ringsum in den Bäumen und an den Lampen befestigt, das Essen wurde weitgehend schweigend serviert, nur leise Musik von Debussy und Vivaldi untermalte ihre spärliche Unterhaltung. Es herrschte eine gespannte Atmosphäre; sie wussten alle, warum sie hier waren und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Sie ließen ihre Blicke im Kreise schweifen, tauschten kleine Lächeln aus, die Mädchen öffneten lasziv und vielversprechend ihre Lippen und strichen langsam mit der Zunge darüber. Die Atmosphäre heizte sich langsam auf.

Paul konnte seine Blicke nicht von Amelie lassen. Sie trug ein hautfarbenes Cocktailkleid mit schwarzer Stickerei am Oberteil, das lange schwarze Haar verschmolz fast mit den Ornamenten darauf und ihre ebenfalls sehr dunklen Augen glänzten im Licht der Lampions. Sie sah ein wenig ängstlich aber auch neugierig aus. Sie wusste noch nicht genau, was sie tatsächlich erwartete.

Anne-Marie wiederum hatte unter dem Tisch mit ihren Füßen Kontakt mit Paul gesucht und ihre Zunge befeuchtete in erregender Langsamkeit ihre Lippen. Denis und Francoise tranken gemeinsam aus einem Glas. Clemens wiederum stand hinter Anne-Marie und seine Finger glitten langsam und lasziv an ihrem Nacken bis zu den Schulterblättern auf und ab. Sie unterbrach aber deswegen ihre Annäherungsversuche an Paul unter dem Tisch keinesfalls.

Durch die Musik, dem lauen Abend und dem Champagner begann sich die Situation langsam aufzuschaukeln. Sie waren alle hungrig aufeinander, ihre Lust hatten sich schon den ganzen Tag und während der Fahrt so richtig aufgebaut und sie wollten nun endlich, dass der Abend wie immer, zu einem lustvollen Erlebnis werden sollte.

Paul stand endlich auf und hob damit die Tafel auf.
„Wir sollten nun zum angenehmen Teil unseres Abends kommen“, sagte er halblaut und alle erhoben sich und sie gingen gemeinsam ins Haus.

Amelie ging auf der Treppe hinter Paul und er konnte zaghaft ihre Finger an seinen Rückenwirbeln auf und abgleiten spüren. Offenbar war sie von den Freunden instruiert und eingeweiht worden. Paul erregte das sehr. Er liebte außerdem Frauen, die zeigten was sie wollten und ohne Umschweife darauf lossteuerten.

Ohne weitere Worte verschwanden die Pärchen, Denis mit Francois, Clemens mit Anne-Marie und Paul mit Amelie, in den einzelnen Zimmern, doch sie ließen die Türen offen, das war so vereinbart und Usus. So konnten die Partner und Mitspieler auch zwischendurch die Räume wechseln und jeder konnte außerdem hören was sich in den anderen Zimmern abspielte.

Eigentlich hatte Paul Anne-Marie als erste Gespielin eingeplant, als Fortsetzung ihrer amourösen Treffen während der vergangen Woche. Doch nun war er von der exotischen Schönheit Amelies so gefangen, dass er Anne-Marie nun einmal fürs erste vergaß. Er hatte Amelie sanft in sein Zimmer gedrängt, indem er sie im gehen umfasste und dabei intensiv auf den Mund küsste.

Da stand sie nun, ein wenig verlegen, hatte ihr Kleid geöffnet und ließ es einfach zu Boden gleiten. Ihre beiden Brüste leuchteten in der Dunkelheit wie zwei Lotosblüten, ihre Nippel waren dunkel und von einem großen Hof umgeben. Ihre Hüften waren schlank und das kleine hautfarbene Höschen verschmolz mit der Haut vollends. Sie hatte die Augen geschlossen, ihre Arme hoben ihre dunkle Haarmähne in die Höhe und sie ließ sie wie ein Gespinst aus dunkler Seide durch ihre Finger gleiten. Dabei sah sie wie eine Statue aus durchscheinendem Alabaster aus. Wie von Zauberhand entkleidet, fiel die Kleidung von Paul ebenfalls zu Boden und er umfasste unbeherrscht diese zarte zitternde Figur vor ihm, hob sie in die Höhe und trug sie kurzerhand auf das Bett. Seine Lippen umfassten eine ihrer Nippel und seine Hände glitten auf ihrer Haut auf und ab, streiften das Höschen ab und landeten zwischen ihren Schenkeln. Sie seufzte auf und begann sich langsam in seinen Armen zu winden. Sie schlang eines ihrer Beine um seine Hüfte und öffnet so ihre heiße und feuchte Vagina. Er spürte wie die totale Erregung von ihm Besitz ergriff und das Blut in seinen Ohren rauschte. Seine Finger umspielten ihre Perle, ließen sie aufstöhnen und sich aufbäumen und bevor sie ihren Orgasmus herausschreien konnte, war er bereits in sie eingedrungen. Sie fanden den gemeinsamen Rhythmus wie von selbst und nach einigen Minuten gemeinsamen Rittes über dem Abgrund ergoss er sich in ihr und mit ihr.

Ihre schwarzen Augen bohrten sich in die seinen, ihre Arme hielten ihn wie ein Schraubstock fest und sie hörte nicht auf, ihr Becken zu bewegen und ihn zu einem neuerlichen Höhepunkt zu treiben. Sie entwickelte ungeahnte Kräfte, sie strebte ihrer Erfüllung zu. Unerwartet hatte sie sich zu einer leidenschaftlichen Liebhaberin entwickelt.

Da spürte er plötzlich, wie sich in seinen Rücken scharfe Fingernägel bohrten, wie in seinem Nacken heißer Atem zu spüren war und das leise Flüstern einer Frauenstimme drang in sein Ohr.

„Nicht ohne mich, Du wirst das nun nicht ohne mich durchziehen!“, es war die raue Stimme Anne-Maries. Ihre Zunge glitt an seinem Rücken auf und ab, ihre Hände kamen nach vorne, krallten sich an seinen Nippeln fest und drehten sie, sodass er aufschrie vor Schmerz. Er warf sich herum, verließ die heiße Höhle, in der eben noch seinen Höhepunkt erlebte und rammte nun sein Schwert in die weiche und hungrige Vagina Anne-Maries. Diese stöhnte auf und erwiderte seine Stöße mit ungeheurer Gewalt.

Amelie hatte sich unter ihm aufgerichtet und begann nun, sich gleichzeitig mit den Brustspitzen von Anne-Marie zu beschäftigen und seine Rosette zu streicheln. Es war ein Ritt über dem Höllenfeuer und er verlor fast den Verstand. Er löste sich fast gleichzeitig mit Anne-Marie in einem multiplen Orgasmus auf und beide brüllten ihre Erlösung heraus.

Sie fielen nun alle drei auf das Bett zurück und man konnte hören, wie sie nach Luft hechelnden und das Schlagen von drei Herzen, das wie Dröhnen im Raum erklang, erfüllte den Raum.

Als es einigermaßen ruhiger geworden war, konnte man auch aus dem gegenüberliegenden Raum die erlösenden Geräusche der anderen hören, die unmittelbar nach ihnen ihre Orgasmen heraus schrieen.

Offenbar war Clemens zu ihnen gestoßen, als ihn Anne-Marie verließ, um sich Paul und Amelie anzuschließen.

Dieser Auftakt der Sommer-Saison versprach einen wunderbaren, sonnigen und befriedigenden Sommer.



LUST

 

Sie ist da, sie erfasst den Körper, schüttelt ihn
Züngelnde Flammen wirbeln ihn her und hin,
wie ein Schwert mäht sie alles nieder
immer wieder, immer wieder!
LUST

Erzeugt Hitze, Blitze, wir erzittern, glühen
Feuerwerke und Raketen beginnen zu sprühen
Jede Berührung lässt uns wohlig erschauern
Wir stürmen Berge, Seen, es hebt uns über Mauern.
LUST

Lässt uns rundum schlagen, lautlos schreien und betteln.
LUST

Wir wollen Hände spüren und Zungen erleben
Wollen in wohligen Schauern erbeben
Wenn uns der süße Tod überrollt, atemlos
Wollen wir es erleben. Hemmungslos
In Sinnen ertrinken, genießen, genießen
Und diese brennende Qual nie mehr missen.
LUST

Und es wird uns plötzlich bewusst
Wir können nicht mehr leben ohne sie,
der LUST


Montag, 15. April 2019

Liebenswerter Teufel, Erotik


Liebenswerter Teufel in meinem Bett


Heute ist wieder so ein Tag, dem ich seit Stunden entgegen zitterte


Wird er die Dinge, die wir vorige Woche gemeinsam im Sex-Shop eingekauft haben, auch benutzen?
Ich bin mit dünnen Seidentüchern ans Bett gefesselt und fühle mich meinen und seinen Sinnen total ausgeliefert, die Maske auf meinem Gesicht macht das übrige.
Ich liege da, die Stille wird immer lauter und das einzige, das ich hören kann ist mein Herzschlag. Da, ein Luftzug! Er betrat wieder den Raum.

Schon spüre ich etwas Warmes auf meinem Bauch und dann spüre ich wie Fingerkuppen es verteilen. Es riecht nach Moschus und Vanille.

Sehr lange kreisen diese Fingerkuppen um meinen Nabel, gehen nach oben, umkreisen meine Brust, sparen jedoch die Brustspitzen aus. Es macht mich verrückt, denn gerade da entzündet sich meine Erregung. Er will das scheinbar  bis zuletzt aussparen.

Dann gleiten diese Fingerkuppen wieder nach abwärts, massieren meine Hüften, gleiten die Schenkel außen nach unten und wieder innen nach oben. Ich bäume mich auf vor Lust.
Doch diese Berührungen stoppen plötzlich und gleiten wieder nach abwärts. In meine Kniekehle, weiter die Waden nach unten und umkreisen meine Füße. Sie gleiten an der Seite  bis zu den Zehen; Kratzen an ihnen, kratzen in den Zwischenräumen und meine Beine beginnen zu vibrieren. Diese Hände haben plötzlich Nägel, die Fingerkuppen sind verschwunden?
Er ist ein Teufel.
Sie beginnen auf der Fußsohle zu tanzen, zart zu kratzen. Ich stöhne.
Dann beginnen sie jeden Zeh zu berühren, darüber zu streifen, ich stöhne lauter. Es wird unerträglich und es hört nicht mehr auf. Ich beginne unkontrolliert zu zittern, möchte fliehen. Ich kann nicht fliehen, bin ich doch mit dünnen Seidentüchern an das Bett fixiert.

Alle meine Muskeln spannen sich nun an, der Körper versucht dieser Qual zu entkommen. Da, er hört endlich auf und ich atme auf, mein Körper sackt in sich zusammen.  Doch es war nur ein kurzer Moment, schon beginnt es wieder und diesmal sind es keine Fingerkuppen, keine Fingernägel, sondern es ist ein harter und doch elastischer Pinsel. Wahrscheinlich ist es der Pinsel mit  den Marderhaaren, den wir schon eine Weile haben. Er läßt meine Beine wieder unkontrolliert zucken, mich aufbäumen, mich betteln, er soll doch aufhören. Aber er weiß, dass ich eigentlich nicht wirklich möchte.
Ich spüre nur seinen warmen Atem auf meinem Bauch.
In der selbst gewählten Dunkelheit stelle ich mir vor, wie er über mich gebeugt es genießt, wie ich mich winde, um eine Pause flehe.


Der Pinsel bewegt sich auf der Fußsohle in wechselndem Tempo und in meinem Inneren beginnen sich bunte Kreise zu drehen. Ich muss da raus, ich halte es nicht mehr aus.
Plötzlich hört es auf.  Der Pinsel wandert an der Innenseite meiner Beine hinauf zu den Schenkeln und vermittelt den Eindruck von Millionen von Ameisen, die über meinen Körper laufen. Ich spüre, wie ich feucht werde, wie sich meine Vagina zusammen zieht.
Nun kommt dieser Pinsel langsam näher an mein Lustzentrum und ich halte nun auch den Atem an.
Zarte Finger teilen meine Scham und der Pinsel gleitet langsam zwischen meine Lippen. Er erreicht die Klitoris und beginnt langsam darüber zu kreisen. Die Impulse steigen in meinen Kopf, erzeugen bunte Ringe, drehende  Kreisel und das Gefühl nur mehr aus Gehirn und Klitoris zu bestehen.
Der Pinsel bewegt sich hin und her, am Punkt rundherum. Schneller, dann wieder langsamer, ich stöhne und stoße kleine Schreie aus. In dem Moment, als sich ein Orgasmus ankündigt, hört der Pinsel auf. Die Spannung fällt zusammen.  Ich beginne zu betteln, flüstern und schneller zu atmen. Doch er ist erbarmungslos.
Er hat mir einen wahnsinnig aufregenden Nachmittag versprochen und das scheint er nun doch in die Tat umzusetzen.
Er entfernt sich und läßt mich mit meiner Erregung alleine. Ich horche in die Dunkelheit, die Ameisen sind teilweise zur Ruhe gekommen. Doch vereinzelt spüre ich sie noch, besonders im Gehirn. Sie machen meinen Geist verrückt.

Da, er beginnt wieder sich mit meinen Füßen zu beschäftigen. Er reibt sie mit etwas Öl ein und beginnt schon wieder unter meinen Zehen zu tanzen, mit seinen Fingernägel meine Fußsohlen, besonders an den Seiten zu bearbeiten und mein Körper bäumt sich wie unter Strom auf, zuckt.  In Kürze werde ich die Kontrolle verlieren. Als es fast unerträglich wird, hört es auf.

Ich merke den Luftzug, den ein Körper verursacht, der sich ganz nahe bewegt. Ich spüre, wie sich dieser Körper über mich beugt und meine sehr harten, erregten Brustspitzen zwischen seine Lippen nimmt und sie preßt, dreht und mit seiner Zunge streichelt.
Ich werde mit ungeheurer Wucht von einem Sturm hoch gehoben und fliege nun hoch hinauf in die Wolken.

Seine Fingerkuppen erfassen nun wieder meine Perle und streicheln im selben Rhythmus darüber, wie seine Zunge meine Brustspitzen berührt. Jeder Zentimeter meiner Haut ist elektrisiert, es läuft Strom darüber, das Vibrieren hört nicht mehr auf.
Ist es ein Finger, sind es zwei oder drei, die nun in mich eindringen? Sie berühren meinen G-Punkt, sie katapultieren mich in den Orbit, kein Nerv in meinem Körper kann ruhig bleiben, die Nervenenden glühen. Die Finger massieren langsam aber  betont diesen Punkt und sein Daumen kreist über meiner Perle. Ich spüre  Kaskaden von Empfindungen in meinem Körper auf und ab zu laufen, wie Flut und Ebbe. Sie werden in Kürze über  mir zusammenschlagen.

Es kann unmöglich ein Mensch  alleine sein, der meinen Körper so zum Klingen bringt, oder er hat sich in ein Phantom mit hundert Armen und einigen Körpern verwandelt. Die bunten Kreise in meinem Gehirn werden immer schneller und ich fliege direkt über einen Vulkan, der sich plötzlich auftut, als er in mich eindringt, schnell und fordernd, kräftig und selbst pochend und zuckend.
Der erste gemeinsame Orgasmus schlägt über uns zusammen, reißt mich mit.

Die Stille danach ist wieder quälend. Ich spüre nur seine warmen festen Hände wie sie meinen Körper streicheln, seine Lippen über meine Brüste streichen, den Bauch hinunter wandern, im Nabel verbleiben und unruhig vibrieren, es verhindern, dass die  Erregung abflaut.

Er entfernt sich wieder und ich bleibe in der völligen Dunkelheit und Stille zurück.
Spüre plötzlich, wie Nebelfetzen, oder sind es Spinnweben?  Über mich gleiten.
Meine Schenkel berührt  und  sie auseinander drängt.  Er drängt sich in mein Lustzentrum und bleibt genau über meiner Klitoris stehen. Es sind tausend Zungen, die sich mit der noch immer sehr erregten Stelle vereinen und es beginnt wieder in meinem Körper  zu fließen, meine Nervenenden zum vibrieren bringend. Ich bin auf ein Rad gebunden, dass sich immer schneller dreht.
Warmer Atem ist spürbar über den Spitzen der Brust und eine, oder mehrere Zungen beginnen ihr Spiel.
Es gibt kein Entrinnen, die Ameisen kommen wieder, der Strom erfasst meine Fingerspitzen und breites sich aus bis zu den Zehen. Mein Mund trocknet aus, ich kann nur mehr stoßweise atmen.
Mein Körper wird gleichzeitig in glühende Lava getaucht, dann wieder in ein Meer von Eis. Die Zunge hört nicht auf, sie stülpt mein Innerstes nach Außen und dieses Innere ist  wie eine Pfingstrose mit tausend dunkelroten bebenden Spitzen.
Das Blut steigt und steigt in den Kopf, ein Feuerwerk explodiert und ich sehe nur mehr diese Sterne an einem schwarzen Nachthimmel.
Es ist ein neuerlicher Orgasmus, der nicht aufgehalten wird, nicht unterbrochen wird.
Nichts ändert sich, die Zunge arbeitet ruhig weiter, treibt mir den Schweiß aus allen Poren und ich spüre, wie die Erregung, die Lust tiefer eindringt in meinen Leib. Es tauchen aus dem noch nie sichtbaren Abgrund Gefühle auf, die den Körper aufblasen, ihn in der Luft treiben lassen und das ausbrechende Feuer lodern lassen.
Unmittelbar, ohne Vorwarnung überrollt mich der nächste Orgasmus, raubt mir fast das Bewußtsein.
Doch es hört nicht auf. Ich schreie diese schmerzhafte Lust hinaus, Er steckt mir seine Finger in den Mund, ich sauge daran spüre wie mir Tränen der Lust über die Wangen laufen.

Inzwischen kriechen seine Hände weiter über meinen Körper, machen ihn zittern, reizen die Nerven und  holen gutturale Töne aus mir hervor. Der glühende Körper bäumt sich auf, will dieser Qual ein Ende bereiten, ist jedoch chancenlos.

Inzwischen spüre ich seine Lippen am ganzen Körper, sie spielen mit ihm saugen an ihm und kühlen die glühenden Punkte.

Der ultimative Orgasmus überrollt mich, ich sehe in meiner Dunkelheit meinen Körper von innen heraus, sehe jede Sehne, jede Vene und jede Ader. Sehe wie sich glühende Lava in ihnen wälzt, sehe, wie sich mein Bauch nach außen wölbt, meine Brust sich öffnet und das Herz wie rasend schlägt. Alles was ich noch spüre ist die Explosion in meinen Kopf. Sehe, wie er von innen her zerrissen wird, wie die Feuerwerkskörper die Gehirnschale verlassen und werde gleich das Bewußtsein verlieren.

Bevor dies geschieht, fängt er mich mit seinen starken Armen auf und hält mich so lange, bis sich mein Körper beruhigt.

Es dauert eine Ewigkeit und eine Stunde.


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Feuer im Schnee, Erotik


Feuer im Schnee

von Joana Angelides

Hallo, mein Freund,
ich hoffe, du hast mich nicht vermisst?
Aber du hast dich ja in dein imaginäres Ritterschloss eingeschlossen und lässt eben nicht jeden an dich heran.

Aber deine heutige behutsame Nachricht veranlasst mich wieder, dir etwas aus meiner Welt zu erzählen.
Warst du schon einmal ganz hoch oben im Norden, wo die Kristalle sich an den Zweigen der Bäume bilden, im Sonnenlicht glänzen und beim Herabfallen leise klirren?
Kennst du die blauen Schatten der Eisberge und die grünen Tiefen des Nordmeeres?
Hast du gewusst, dass nicht nur die Gedanken und Seelen der Menschen zu sieben Teile unter der Oberfläche liegen, sondern dass es auch so bei den Eisbergen ist?

Nachdem er mich eingeladen hat, bin ich mit ihm mitgefahren; ganz hoch hinauf in den Norden.
Hast du gewusst, dass bei Hammerfest in den Monaten Mai bis Juli die Sonne nie untergeht, im Winter dagegen monatelang nicht auf? Hammerfest liegt auf der Insel Kvaloy, nördlich des Polarkreises.

Sie bauen da als Attraktion manche Häuser nur aus Eisblöcken, ja sogar Lokale, wo man essen kann. Das Licht fällt bläulich durch die dünnen Fensterscheiben, die aus geschnittenem Eis sind. Ich überlegte, wie lange diese Konstruktionen wohl stehen bleiben, ob man dann neue baut?
Als wir von der großen Hotelanlage wegfuhren, war es schon Mittag und trotzdem war es fast Nacht und eine dicke Schneedecke bedeckte alles. Die Kufen des Schlittens glitten sanft und weich darüber und die Geräusche der Pferdehufe waren kaum wahrnehmbar.
Der Kutscher saß vor uns auf dem Bock, dick verpackt in einen stark wattierten Parka, eine dicke Pelzmütze auf dem Kopf. Seine dicken Handschuhe ließen ruhig die Peitsche durchhängen und man konnte denken, er wäre mit dem Bock verschmolzen.
Unser Ziel war die nächste Ortschaft, hinter dem kleinen Berg am Horizont. Das Schlittengefährt gehörte zu den Attraktionen hier in der Gegend.

Wir saßen nebeneinander im Bauch der Kutsche, eingehüllt von Pelzdecken, eine schwere Pelzdecke auf den Knien. Meine Beine steckten in warmen, pelzgefütterten, geschnürrten Stiefeln die sich warm und angenehm anfühlten und meine Beine bis zu den Zehenspitzen wärmten. Links und Rechts waren die Türen bis in Schulterhöhe verschlossen, nur nach oben war die Kutsche offen und eröffnete einen wunderbaren klaren Himmel mit funkelnden Sternen.
Wir hatten schon am Morgen im Hotelzimmer vereinbart, dass ich den neuen, warmen Zobelmantel anziehen würde. Er hatte eine Kapuze und einen weiten, langen Schal und hüllte mich ganz ein. Er war lang und reichte bis zu den Knöcheln.
Darunter blieb ich nackt. Man sah nur die Stiefel hervorlugen.

Es war ein wunderbares Gefühl. Es erregte mich, zu wissen, dass niemand von meiner Nacktheit wusste, außer ihm. Und seine Gedanken spürte ich im Rücken wie kleine glühende Pfeile. Der Mantel war innen ebenfalls mit einem dünnen Pelz gefüttert und die feinen Härchen rieben an meiner Haut und liebkosten sie.
Er saß neben mir und roch wunderbar nach Erregung, frisch geschnittenem Holz, Moos und Tabak, meinem Lieblingsduft bei Männern.
Langsam kamen seine Hände nun immer näher, suchten ihren Weg in den offenen Mantel unter der dicken Decke und suchten quälend langsam meinen Körper. Sie waren warm und angenehm weich und zitterten ein wenig.
Er begann am linken Schenkel und fuhr aufwärts bis zur Hüfte. Jaja, er kam meinen Brüsten immer näher und streifte im Darübergleiten meine Brustspitzen. Immer wieder und genüsslich.
Ich begann zu schnurren.

Der Kutscher am Bock saß völlig regungslos da. Er konnte mein Schnurren nicht hören. Oder?
Seine Hände glitten nun seitlich aufwärts, in meine warmen Achselhöhlen und seine Finger übten abwechselnd Druck aus. Wie viele Nerven enden da, wieso spüre ich das auf der Kopfhaut, wieso zog sie sich zusammen? Und immer wieder suchten sie meine Brustspitzen, prüften ihre Festigkeit, um wieder weiter suchend weiter zu wandern; und das machte mich fast verrückt.
Mein Freund, kannst du dir vorstellen, wie es ist, wenn draußen klirrende Kälte herrscht und du wie in einer warmen, mit Pelz ausgelegter Höhle von zärtlichen Händen und Fingern langsam und behutsam erregt wirst, bis die Lust wie eine Lokomotive dahinrast? Dabei hinein gleitest in eine nächtliche, winterliche Landschaft?
Es ist aufregend und verheißend.
Unsere beiden Kapuzen näherten sich langsam an und sein warmer Atem ergoss sich rund um meinen Hals, breitete sich bis zum Nacken aus und eine seiner Hände strich langsam von der Achselhöhle nun nach rückwärts, passierten das Schulterblatt und berührte die Knorpel am Rücken. Bunte Kreise begannen sich zu drehen und lautlos schrie mein Körper nach mehr.
Die Stille die uns umgab, wurde immer lauter. Sie übertönte sicher mein lustvolles Stöhnen, das aus dem Pelz nach außen drang.

Bewegte sich der Kutscher unruhig?
Er zählte meine Rückenwirbel, glitt wieder nach oben und mein Körper begann wieder langsam zu vibrieren. Es ist dieses Zittern, das im Unterbauch beginnt, die Schenkel bis zur Kniekehle abwärts sich fortpflanzt und dann in den Zehenspitzen endet. Dann wieder nach oben schnellt und den Rest des Körpers wellenförmig in Aufruhr versetzt.
Plötzlicher Alarm, alle Nerven begannen zu glühen, fühlbar steckte seine zweite Hand nun in einem Fellhandschuh, unterbricht das wohlige, gleichmäßige Genießen! Dieser Handschuh begann genau am Nabel und kreiste in immer weiteren Wellen den ganzen Körper entlang. Er muss aus Nerz sein, denn nur Nerz ist so prickelnd auf der Haut.
Die feinen Härchen arbeiteten sich von Pore zu Pore weiter, kreisten und elektrisierten und der Körper beginnt zu betteln, ich hielt es fast nicht aus, bettelte jedoch um weitere Berührungen, schrie meine Erregung hinaus. Das anhaltende, nicht mehr beherrschbare Wimmern suchte sich seinen Weg durch die leicht geöffneten Lippen ins Freie.

Die Peitsche des Kutschers streifte die Tiere und sie wurden schneller. Der Kutscher schwankte ein wenig, bemühte sich die Tiere wieder zu langsamer Gangart zu bewegen. Ob er merkt, was sich hinter seinem Rücken abspielt?
Er verschloss meinen Mund nun mit einem Kuss, seine Zunge glitt rasch am Gaumen hin und her und jagte mir angenehme Schauer den Rücken entlang.
Nun hatten die Tiere wieder den langsamen gleichmäßigen Trott erreicht und wir näherten uns einem kleinen Wäldchen. Die hohen Bäume waren mit Schnee bedeckt und im Vorbeifahren fielen kleine Schneehäubchen auf unseren Schlitten und die uns einhüllende Pelzdecke.
Wir merkten es nur vage.
Während diese pelzige Hand weiter meine Haut elektrisierte, hatte seine zweite Hand meinen Schamhügel erreicht und versuchte mit zarten, suchenden Bewegungen meinen Lustpunkt zu finden. Ich hielt den Atem an, als er stockte und unruhig hin und her fuhr.

Denn, weißt du mein Freund, obwohl wir vereinbart hatten, dass ich unter dem Mantel total nackt bleibe, hatte ich meinen Slip, der eigentlich keiner war, mit den großen Perlen angelegt. Erinnerst du dich an meine Erzählung aus den „Intimen Beichten“ vom Erlebnis in der Bibliothek?
Dieser Slip, der aus einer Perlenschnur und einer Verbindung bestand, sich durch den Pospalt hindurch, weiter durch die Beine nach vorne spannt? Wo die einzelnen Perlen mich bei jeder Bewegung verrückt machen? Wo sich bestimmte Perlen mit meiner Perle treffen?

Auch ihn faszinierte anscheinend diese Perlenkette und er begann, wie mein „Opfer“ damals, die einzelnen Perlen zu zählen und dadurch tief in meine Empfindungen vorzudringen.
Seine gesteigerte Erregung wurde durch die Unruhe und aktivere Bewegung seiner Zungenspitze spürbar.

„Du faszinierende Teufelin.......“, seine Stimme war heiser und steigerte meine lustvolle Erregung immer mehr.
Sein Spiel mit den Perlen war aufregender als ich dachte. Er hatte Fantasie und war gefühlsmäßig eine Forschernatur. Was entdeckte er da, erforschte es minutenlang und sehr nachdrücklich. War ich es, die so erregt schnurrte und stöhnte? Ich versank immer tiefer in unserer pelzigen Hülle und durch die unruhigen Bewegungen meines nackten Körpers wurden alle Sinne geschärft und durch seine forschenden Finger und den sich bewegenden Perlen hemmungslos gereizt. Nach einigen heftigen Aktionen riss die Perlenkette. Der Weg war frei und ohne irgendwelche Hindernisse.
Irgendwann in diesem sich drehenden Kreisel der Leidenschaft, waren wir beide nackt und beachteten nicht mehr, ob die Kutsche schneller wurde, ob sie sich unregelmäßig bewegte oder schwankte.
Es war eine wunderbare Fahrt, durch die winterliche Landschaft, loderndem Feuer und dunklem, türkisblauem Himmel, eine wilde Jagd durch Eis und Schnee durch in einer geräuschgedämpften Winterlandschaft. So empfanden wir es in unserer warmen, aufregenden Bärenhöhle, egal welche Geschwindigkeit unser Himmelsschlitten wirklich hatte.
Es war jene Zeit, in der es nie wirklich Nacht wurde, die Dämmerung bis zum Morgen anhielt und es dann wieder heller wurde.
Wir fanden langsam in die Wirklichkeit zurück, flüsterten uns Worte ins Ohr, die fast unverständlich geflüstert und doch wunderbar zärtlich waren. Unsere Hände fuhren an den Konturen des anderen entlang, nahmen seine abklingende Erregung wahr und genossen die ermattete Weichheit des Anderen.
Die letzten Kilometer fuhr die Kutsche sehr langsam, der Kutscher rief uns zu, ohne sich umzuwenden, dass wir in einer halben Stunde am Ziel sein werden. Er war wirklich sehr dezent. Leider habe ich sein Gesicht nie gesehen. Als wir beim Hotel ankamen, stieg er vom Bock und verschwand eilig im Personaleingang.
Das Personal des Hotels half uns mit den Koffern und kümmerte sich um Tiere und Schlitten.
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Samstag, 13. April 2019

Kennen Sie meine Tante Frieda?, Satire Humor

Kennen Sie meine Tante Frieda?
Von Joana Angelides

Gestern hielt mich ein Mann auf der Straße an und fragte höflich, ob ich seine Tante Friede kenne.

Ich verneinte, kenne keine solche Dame. Ich selbst habe drei Tanten, sie heißen aber alle drei anders.

Dann ging ich weiter.

Doch er war hartnäckig.

„Eigentlich sollten Sie sie kennen! Sie wohnt hier in der Nähe!“, sagte er und hielt mir einen Zettel hin, auf dem eine Adresse stand.

Ich muss zugeben, das war hier in der Nähe, doch ich kenne Tante Frieda trotzdem nicht. Ich schüttelte verneinend den Kopf.

Dann ging ich weiter.

Leider habe ich nicht mit der Hartnäckigkeit des Mannes gerechnet. So leicht ließ er sich nicht abschütteln.

„Sie hat so einen kleinen Hund, so einen Fox-Terrier, der immer bellt und Lucky heißt!? Vielleicht haben Sie sie doch gesehen?“

Langsam begann er, mir auf die Nerven zu gehen.

„Hören Sie, ich kenne Ihre Tante nicht und auch nicht Lucky den Hund!“.

Dann ging ich weiter.

Er war aber sofort wieder neben mir.

„Sie ist nicht zu übersehen, sie trägt auch immer so einen großen Hut mit Blumen darauf und einen Sonnenschirm!“

Langsam kroch in mir die Wut empor. Ich blieb stehen.

„Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, diese Dame ist mir unbekannt!  Da gehen viele Damen mit Hut und Hund und Schirm spazieren, wie soll ich wissen, welche davon Ihre Tante Frieda ist?“, schrie ich ihn an. Einige Passanten blieben stehen.

„Na sehen Sie, Sie haben sie doch gesehen! Wie können Sie sonst wissen, dass sie hier spazieren geht?“

Meine Beherrschung war enden wollend. Ich atmete tief durch.

„Es interessiert mich einfach nicht, welche davon Ihre Tante Frieda ist, lassen Sie mich endlich in Ruhe!“, meine Hand hob sich wie von selbst abwehrend in die Luft.

„Deshalb brauchen Sie mich ja nicht gleich zu schlagen, ich suche sie ja nur, weil sie verschwunden ist!“, schrie er nun hysterisch. Die Leute ringsum sahen mich drohend an.

Ich drehte mich um und ging wütend und aufgeregt rasch weiter. An der Ecke hatte er mich wieder fast eingeholt.

„Sie verstecken sie wahrscheinlich, oder haben sie sogar entführt!“, schrie er nun laut hinter mir her.

Wieder blieben einige Leute stehen und blickten mich nun furchtsam an.
Ich drehte mich um und packte ihn an der Gurgel, er röchelte und fiel zu Boden.
Eigentlich wollte ich nur, dass er mich in Ruhe lässt!

Einer der Passanten hatte inzwischen die Polizei gerufen, der Beamte wendete einen polizeilichen Griff an und drehte mir meinen Arm auf den Rücken.

Ich war verhaftet!

Da ich nicht wusste, wo sich Tante Frieda befand, ich aber als gewalttätig eingestuft wurde, kam ich in eine Einzelzelle.

Morgen darf ich meinen Anwalt anrufen, ich stehe unter Mordverdacht

Den Tod vor Augen, Satire


Den Tod vor Augen!
Von Joana Angelides



Nach einem Besuch bei meinem Arzt vor einigen Jahren, hatte ich den Tod vor Augen!
Er hat mich geröntgt, ein EKG gemacht, mich abgeklopft und abgehört und dann mit dem Kopf hin und her gewackelt!


So ernst stand es um mich?

Dabei kam ich nur, weil mit der kleine Zeh weh tat! Den hatte er aber bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht beachtet!

Dazu wird er hoffentlich noch kommen.

„Alsoooooo..“, räusperte er sich, „das schaut gar nicht gut aus! Ich schicke Sie nun noch zur Blutabnahme, damit wir da Gewissheit haben, aber ich muss schon sagen….“, dann wackelte er wieder mit dem Kopf.

Mir wurde ganz anders!

Für mich stand fest, als fast Gesunder kam ich her und nun bin ich offensichtlich dem Tode geweiht! Wie bringe ich das nur meiner Frau und den Kindern bei?
„Sie müssen sofort mit dem Rauchen aufhören, Zucker oder Fett ist vom Teller zu streichen und natürlich auch der Alkohol und Sie müssen zumindest zwanzig Kilogramm abnehmen! Sonst kann ich für nichts mehr garantieren! Wir sehen uns dann, wenn Sie den Blutbefund haben, dann gehen wir es an!“

Ein hartes Urteil!

Mit dieser harten Diagnose verließ ich die Ordination. Was ich genau habe oder nicht mehr habe, wusste ich da nicht, aber es war trotzdem niederschmetternd.
Meine Zehe tat mir noch immer weh, doch das war ja wohl nun Nebensache!
Ich getraute mich nicht nach Hause, setzte mich in den nahen Park und haderte mit dem Schicksal.

Den Arzt strich ich in Gedanken von meinem Terminkalender, da er mir ja offenbar gar nicht mehr helfen kann! Was soll´s, die Überweisung zum Bluttest warf ich ebenfalls in den Papierkorb, von meinem Sparkonto hob ich die Hälfte ab und statt nach Hause zu gehen, ging ich in das Casino. Geld kann man bekanntlich ja nicht mitnehmen, wenn man in die Grube fährt. Das Schicksal verhöhnte mich, ich gewann und gewann und hatte mein Geld bald verdoppelt!

Da mir aber offenbar nur mehr einige Wochen blieben, entschloss ich mich, nun alles nachzuholen, was ich immer schon wusste, dass ich es versäumt habe!
Ich verschwieg meiner Frau mein wahrscheinliches Todesurteil, legte mir zwei Freundinnen zu und begann alles bewusster zu empfinden. Keinesfalls verzichtete ich auf mein gewohntes Essen und hin und wieder ein Gläschen Wein. Naja, wenn ich schon sterben muss! Im Fitness-Studie baute ich meine Muskeln auf, meine Kondition arbeitete ich bei meinen Gespielinnen ab. Die Monate verrannen.
Der Schmerz im Zeh war auch eines Tages verschwunden, ich wartete noch immer auf den Tod!

Auf den warte ich heute noch! Irgendwie habe ich den verdrängt, oder er hat es vorläufig aufgegeben!


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Donnerstag, 11. April 2019

Demagogie und ihre Demagogen, böse Satire


Demagogie und ihre Demagogen.
Von Joana Angelides

Wenn Menschen ein Ziel haben, dass sie unbedingt erreichen wollen, dann überlegen sie, mit welchen Argumenten man es präsentieren könnte.
Das ist so in der Politik und auch im Leben.
Da die Menschen keine generellen Motivationen haben, sondern jeder auf etwas Anderes anspringt, macht man vorerst eine Liste davon, was man anbieten könnte.
1.                  1Geld, bzw. monetäre Anreize stehen da einmal an erste Stelle.
2.                 2. Dann folgt Anerkennung, im Beruf und in der Familie.
      3.Erfolg ist sehr wichtig, man kann da automatisch mit Zustimmung       rechnen.
      4. Nicht vergessen sollte man die Zeitenwende zur Neuzeit! Die Franzosen haben es vorgemacht: Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit!
Nun muss man all diese Anreize an den Mann, bzw. an den Wähler bringen, wenn man das in der Politik anwenden will.
Als Manager sollte man Abstriche machen, Punkt vier könnte man relativieren.
Versprechen könnte man das alles zumindest einmal. Es wird sich dann herausstellen, welche Gruppen wohin tendieren und abwägen wie man die Prioritäten verteilt. Man kann das natürlich auch lenken, indem man mittels Umfrage einen gewissen Trend erzeugt! Die Probanden kann man ja bewusst auswählen und das Resultat dadurch ein wenig steuern.
Obwohl, man solle nur jenen Statistiken trauen, die man selbst erstellt und aufbereitet hat!
In der Politik kann man den Menschen vorgaukeln, sie dürfen, im Falle, dass man was zu sagen haben wird, ihre Meinung sagen. Lebende Demokratie, vom Volk ausgehend, sozusagen! Man befragt sie dann irgendwann schon, aber flugs lässt man die Umfragen-Ergebnisse in der Schublade verschwinden, wenn einem das Resultat nicht gefällt! Die Leute konnten immerhin Dampf ablassen!
Dann verspricht man Steuerbegünstigungen, nicht sofort, aber in naher Zukunft. Ist natürlich eine Sache der Perspektive, wie weit die nahe Zukunft noch entfernt ist. Eine Pfeife lang oder noch vor der Apokalypse? Aber, es ist wie bei einem Windhund Rennen, das Luder ist vorne und der Hund hetzt nach!
Es ist auch günstig Lobbyisten um sich zu versammeln, die das Feld für unsere Wünsche aufbereiten und bestimmten Gruppen Vieles versprechen, da diese Gruppen dann leichter zu Wahlkampfspenden bereit sind.
Als Manager verspricht man für das Jahresende fette Boni, wenn gewissen Ziele erreicht werden. Bekanntlich sind da Buchhalter ja flexibel und man kann die Zahlen je nach Bedarf auch schönen oder sie schrumpfen lassen.
Und da die Politik wie das Wetter ist, von vielen Faktoren abhängig und unberechenbar, kann das dann alles eintreffen, oder auch nicht. Es sind aber immer die anderen schuld, wenn es hagelt, anstatt dass die Sonne scheint. Schon Herodes hat seine Hände in Unschuld gewaschen, einer wurde dann gekreuzigt und er ist trotzdem in die Annalen damit eingegangen!
Wenn man allerdings dann endlich an den Hebeln der Macht sitzt, kann man an verschiedenen Schrauben und Rädern nach Gutdünken drehen, Ziel erreicht!

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Mittwoch, 10. April 2019

Lucky, der Glücksbringer, Tiergeschichte


Lucky, der Glücksbringer

von Joana Angelides
Lucky der Glücksbringer,

Sein Magen knurrt und außerdem war er pitschnass. Es regnet nun seit Tagen und es gibt keinen trockenen Unterschlupf, der nicht schon von anderen besetzt ist.

Die herumliegenden Kartons in der Seitengasse vom Restaurant sind alle durchweicht und hängen durch. Man kann sie daher nicht besteigen um zu den Abfalleimern hinaufzukommen. Dort sind manchmal ein paar Essenreste zwischen dem ganzen Müll zu finden.

Die Hintertüre vom Restaurant steht offen und durch die offene Türe fällt das Licht auf den vom niederprasselnden Regen glänzenden Asphalt. Doch es ist ein kaltes Licht, und wärmt einen nicht auf. Der kleine Hund schüttelt sein Fell und ein wahrer Schwall von Wasser versprüht in der Luft.


Es ist wieder Herbst und der Winter steht vor der Türe und kein warmer Schlafplatz ist in Sicht. Dort drüben, da stand bis vor kurzem noch ein altes Abbruchhaus. Dort konnte man die Nächte verbringen, wunderbar im alten Gemäuer herumschnüffeln und die lästigen Katzen aus der Umgebung verjagen. Manchmal konnte man auch einen Knochen vergraben, den man aus den Mülleimern hinter dem Restaurant herausholte.
 
Aber nun haben sie das Gelände eingezäunt und die Bagger sind gekommen und haben das alte Gemäuer nieder gerissen.
 

Der kleine Hund wird sich wohl oder übel ein neues Domizil suchen müssen.
 
Aber nicht mehr heute Nacht!

Dort steht ein altes Autowrack, die hinteren Sitze sind zwar zerrissen, aber für diese eine Nacht wird es zu seinem Quartier werden. Die vordere rechte Türe fehlt, mit einem Sprung ist er drin und macht es sich auf der hinteren Bank bequem und schläft sofort ein.

Was war los? Ist es Bello, der Hund vom Fleischer, der da so laut knurrt?
 
Es war sein Magen der dieses Geräusch erzeugte und ihn aus dem Schlaf reißt. Der Hunger hat ihn aufgeweckt und treibt ihn wieder auf die Straße. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und auch das Licht im Restaurant wurde gelöscht. Die Straße liegt völlig ruhig da.

Er hat das Auto gar nicht gehört. Es war eine dunkle Limousine, die langsam um die Ecke bog und genau in jenem Moment als er die Straße überqueren wollte, schneller wurde.
 
Er wird von dem rechten Vorderrad erfasst und zur Seite geschleudert und landet in einer Pfütze.
Auch das noch! Hungrig, nass und verletzt bleibt er liegen und leises Wehklagen ist zu hören.

Das Auto bremst und die Türe öffnet sich einen Spalt und eine schlanke, weiße Hand mit einem wunderschön blitzenden Ring am Finger ergreift ihn und hebt ihn empor.

„Du hast ihn überfahren, er ist tot!“ Ruft eine leicht hysterische Stimme und zwei besorgte blaue Augen starren ihn an.
 

Oh, tot? Eigentlich nicht, aber man konnte sich ja für einen Moment tot stellen, vielleicht bekommt man wenigstens ein paar Streicheleinheiten.
 

„Nein, Elvira, der Köter ist nicht tot, siehst du das nicht!“ Also, diese Stimme ist nicht sehr Vertrauen erweckend. Und was heißt denn „Köter“?
 
Doch sie hat ihn schon ins Auto hinein gehoben und neben sich auf den Sitz gelegt. Himmlisch weich und warm ist es hier drin!
 
Sie hat ihren Schal abgenommen und wickelt ihn sorgfältig darin ein.
 
„Schau, wie lieb der ist! Aber so mager und ganz schmutzig ist er! Na kein Wunder, du hast ihn ja von oben bis unten angespritzt und dann in die Pfütze geworfen. Wir werden ihn baden müssen und morgen gehen wir zum Tierarzt mit ihm.“
 
„Du wirst diesen Köter doch nicht behalten wollen?“
„Wir sind ihm das schuldig. Wenigstens ein paar Tage, damit wir wissen, ob ihm nicht vielleicht was fehlt.“

Oh, wie recht sie doch hat. Schließlich war er ja vorher schon trocken, als er auf Suche nach etwas Essbarem ging. Der kleine Hund lässt einen leisen jammernden Ton hören.
 
„Also gut, aber danach schmeißt du ihn wieder raus, der hat sicherlich Flöhe!“
 

Hättest du auch, wenn du so wie ich leben würdest! Er öffnet das rechte Auge ein wenig und betrachtet seine Retterin. Oh, sie ist wunderschön gekleidet und das blonde Haar glänzt ganz seidig. Vielleicht ist sie ein Engel aus dem Hundehimmel?
 
Ihre langen weißen Finger kraulen an seinem Kopf und sie gibt beruhigende Töne von sich. Er wäre fast eingeschlafen, als das Auto langsam ausrollt und stehen bleibt.
Er spürt noch, wie sie ihn sanft aufnimmt und mitsamt dem Schal an ihre Brust drückt. Es ixt ein wunderbares Gefühl.
Sie betreten ein großes Haus und seine Retterin begibt sich mit ihm sofort die Treppe hinauf ins Badezimmer.
Er wird gebadet, mit wohlriechendem Frottee abgerieben, wieder in den wunderbaren, weichen Schal gehüllt und auf ein großes weiches Polster vor die Badezimmertüre gelegt.
 
„Du, vielleicht hat er Hunger? Er schaut so ausgehungert aus!“

Wie recht sie doch hat!
 
„Ich bitte dich, gebe ihm schon was und komm dann endlich ins Bett, ich habe morgen einen anstrengenden Tag! Muss ja noch irgendwo eine Dose stehen die du noch für Rex gekauft hast.“ Die männliche Stimme klingt schon sehr ungeduldig.
 

Elvira eilt in die Küche und bringt einen Napf mit herrlich riechendem Futter und der kleine Hund beginnt sofort zu fressen, obwohl ihm die linke Vorderpfote sehr weh tut. Doch dieses Fressen konnte er sich auf keinen Fall entgehen lassen. Dann versinkt er in diesen himmlischen, weichen Polster und spürte gar nicht mehr, dass ihn seine Retterin mit einer weichen Decke zudeckt.
Im Einschlafen gibt er kleine zufriedene Laute von sich.
„Er ist einfach süß, können wir ihn nicht doch behalten?“
„Nein, ich mag keine Hunde, das weißt du. Was hatten wir doch für Probleme mit Rex, dauernd machte er was kaputt und immer mussten wir ihn überall hin mitnehmen. Er war einfach anstrengend. Sei froh, dass ihn deine Mutter übernahm.“
 
Es war gut, dass diese Worte der kleine Hund nicht hören kann, er befindet sich im Traumland der Hunde und schläft tief und fest.
 
Etwas schreckt ihn aus dem Schlaf.
Es war ein lauter, erstaunter Schrei, er kam aus dem Schlafzimmer.
„Hier ist ja meine Krawattennadel, sie lag versteckt hinter dem rückwärtigen Bettfuß. Seit Wochen suche ich sie. Weil sie ein Geschenk von meinem Chef ist, war es schon peinlich, dass ich sie nie trug! Wie kommt die so plötzlich hierher?“
 

Beschwingt betritt der große Mann den Flur und bleibt vor dem kleinen noch immer auf dem Polster liegenden Hund stehen.
 
Freundlich schaut er ihn an.
 
„Na, du kleiner Racker, bist du ausgeruht? Tut dir was weh?“

Der kleine Hund schaut ihn mit einem treuherzigen Blick so von unten herauf an und gibt vorsichtshalber und Mitleid heischend, einen kleinen jammernden Ton von sich. Was hat seine Meinung über Hunde so geändert?

„Liebste, schau einmal nach dem Hund, ich glaube, es tut ihm doch was weh.“
 
Dann läuft er die Treppe hinab.
 
Der Vormittag war wunderbar. Er bekam ein ausgiebiges Frühstück, wurde wieder in den Schal gewickelt, den er inzwischen liebte und dann ging es zum Tierarzt.
Der Tierarzt stellt zuerst einmal Flöhe fest, die er sofort mit einem verstäubenden Pulver bekämpft, dann bekommt er eine Injektion, die ein wenig weh tut und seine linke Vorderpfote wird geschient und festgebunden.
Dann fahren sie wieder nach Hause. Bevor sie das Haus betreten, lässt sie ihn sanft herunter und er humpelt ein paar Meter hin und her und kann sein Geschäftchen erledigen.

Nun wird er wieder in den Schal eingehüllt und an die Brust seiner Retterin gedrückt. Er zittert ein wenig vor lauter Glücksgefühlen und gibt auch kleine wohlige Geräusche von sich.
 Elvira holt das große weiche Polster und legt ihn im Wohnzimmer, in die Nähe des Kamins auf den Fußboden und er darf sich darauf legen.
Da fliegt plötzlich die Haustüre auf und der Herr des Hauses war wieder da.
 

Er sieht sehr aufgeregt aus, sein Mantel ist offen und in der Hand trägt er eine schwarze Tasche, die er neben der Haustüre auf das kleine Tischchen knallt.

„Wo ist der Hund?“ Ruft er
 
Der kleine Hund versinkt tief in das Polster und legt seinen Kopf auf die rechte Vorderpfote, die linke tut ihm ja weh und schließt erschrocken seine Augen.
Jetzt kommt’s, er wird ihn wieder rauswerfen. Sein kleines Herz klopft und er spürt Angst aufsteigen.

„Na hier ist er ja, was ist denn los?“ Elvira schaut auch ein wenig ängstlich, einmal zu ihrem Mann und dann wieder zu dem kleinen hilflosen Bündel dort am Polster.

Der Mann kommt mit schnellem Schritt auf den kleinen Hund zu, bleibt vor ihm stehen und blickt ihn an.
„Dieser Hund bleibt da, er ist scheinbar ein kleiner Glücksbringer. Seit Monaten laufe ich diesem Geschäft nach, heute kam es zum Abschluss, ganz ohne Probleme. Heute Morgen finde ich die Krawattennadel und am Weg ins Büro habe ich einen alten Freund wieder getroffen, den ich schon jahrelang nicht mehr gesehen habe!“

Nun öffnet der kleine Hund seine Augen und schaut ganz glücklich zu ihm auf.
 

„Wir werden ihn Lucky nennen, was meinst Du, Liebste?“

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Serenissima, Amore mia, erotisch


Serenissima, Amore mia


Sie holt sich den Brief vom Schreibtisch, der nun schon zwei Tage dort liegt, über den sie sich ungeheuer gefreut hat und macht es sich auf der breiten Sitzbank bequem.
Sie lehnt sich an ihr übergroßes Kuschelpolster und zieht die Beine an, ihre Füße sind nackt und ihre Zehen bewegen sich spielerisch.
Sie liest den Brief immer wieder. Alissia, eine Freundin aus der Studienzeit, die seit ihrem Abschluss in Venedig lebt, hat sie für ein paar Tage eingeladen bei ihr zu wohnen und zwar genau in jener Woche, wo der weltberühmte Karneval in Venedig stattfindet.

Als sie beide die Kunstakademie in Wien besuchten, gab es viele Wochenenden, an denen sie sich einfach in den Zug setzten und nach Venedig fuhren. Diese Stadt, Serenissima, die Perle an der Adria, hatte es ihnen schon damals angetan. Sie standen gerne auf der Rialtobrücke und ließen Blütenblätter ins Wasser fallen oder flirteten mit den Gondolieri, die unter ihnen durchglitten und manchmal schickten sie ihnen sogar Kusshändchen, um sie aus der Fassung zu bringen.

Sie wohnten immer in einer kleinen Pension in der Calle Modena.
Die Pension war sauber und billig, der Ausblick von den unverhältnismäßig großen Balkonen war überwältigend. Man hatte den Blick frei bis zum Canale Grande, rechts und links auch auf einigen Kirchen und alte Paläste. Die pastellfarbenen Fassaden der alten Palazzi sahen bezaubernd aus, man übersah die oft abbröckelnden Ecken über all diesem Charme, den die Stadt ausstrahlt.
Die Wirtin war eine kleine runde Person mit freundlichem Wesen und brachte immer irgendetwas extra für die „armen Studentinnen“ auf den Tisch.

Und war da nicht der Sohn ihrer Wirtin? Wie hieß er doch?
Sie lächelte verträumt vor sich hin. Er war damals wahnsinnig in sie verliebt und jedesmal wenn sie da wohnten, saß er so oft es ging auf den Stufen, die von der schmalen Calle zum Hauseingang und weiter in den ersten Stock hinaufführten und blickte mit verklärten Augen zu ihrem Balkon empor. Seine Bewunderung schmeichelte ihr und sie genoss es.


Von der stolzen Mama erfuhren sie, dass er ebenfalls Student an der Kunstakademie sei und sicher einmal ein großer Maler oder Bildhauer werden wird. So genau wollte sie sich da nicht festlegen.

Es machte ihr damals Spaß, in einem weiten weißen, fast durchsichtigen Kleid und einem Strohhut mit einem blauen Band, am Balkon zu sitzen, die bloßen Füße aufgestützt auf dem gegenüber stehenden Sessel, die Zehen spielerisch zu bewegen und so zu tun, als würde sie angestrengt in die Ferne blicken um Venedig zu zeichnen. Sie genoss seine sehnsüchtigen Blicke, die er vergebens zu verstecken suchte, indem er immer eine Zeitung in der Hand hielt.

Eines Morgens entschloss sie sich, einen Bleistift über die Balkonbrüstung fallen zu lassen und dem jungen Mann zuzurufen, ihr diesen wieder rauf zu bringen.
Sofort begann er diesen zu suchen und zeigte ihn ihr dann. Er lief die Stufen hinauf und kam atemlos oben an.
Als er so im Türrahmen stand, schwer atmend, ihm die schwarzen Locken in die Stirne fielen und seine dunklen großen Augen auf ihrem etwas verrutschten Kleiderausschnitt hängen blieben, erschien er ihr wie ein Bildnis vorn Michelangelo.
Seine natürliche Schönheit raubte ihr damals den Atem. Sie zeichneten des Öfteren auf der Kunstakademie nachlebenden Modellen, doch in dieser Vollkommenheit und ausgewogenen Balance hatte sie vorher noch nie ein Modell gesehen.
Sie überlegte wie alt er sein mochte und kam zu dem Schluss, dass er ungefähr in ihrem Alter war.

„Willst du mir Modell stehen? Ich werde dich zeichnen! Wie heißt du eigentlich?“
„Luciano!“ Sagte er ganz leise.

Ohne seine Zustimmung abzuwarten, nahm sie ihm bei der Hand und führte ihn in die Mitte des Raumes zu einem Sessel mit einem weinrot gemusterten Überwurf, wo ihr die Beleuchtung am günstigsten erschienen.

Er ließ es geschehen, ließ sich fast willenlos hin und herschieben, sein Hemd etwas mehr öffnen, so dass man seine linke Schulter sehen konnte. Als sie ihn berührte überzog eine zarte Röte seine Wangen. Sie musste heute noch zugeben, dass ihr das damals sehr gefiel.
Mit dem Zeigefinger hob sie sein Gesicht etwas in die Höhe und befahlt ihm, sie anzuschauen und den Kopf nicht zu bewegen.
Als sie seinen Körper abermals berührte, ihn ein wenig drehte, spürte sie wie er zitterte.

Sie hatte ihre Staffel zirka drei Meter von ihm entfernt aufgestellt und begann die Umrisse seines Kopfes bis zu den Schultern zu zeichnen. Sie saß auf einer Art Barhocker mit drei Beinen und einer kleinen Rückenlehne, ließ einen Fuß in der Luft baumeln und mit dem anderen stützte sie sich auf dem Fußboden ab. Er hielt ganz still und schaute sie ununterbrochen an. Seine Augen brannten aus seinem schönen Gesicht, nur manchmal zuckten die Augenlider. In den entsprechenden Gewändern würde er wie ein italienischer Edelmann der Renaissance aussehen, überlegte sie.

Er kam nun pünktlich jeden Nachmittag um ca. 15.ooh und setzte sich immer in derselben Pose ihr gegenüber hin. Um diese Zeit war der Lichteinfall in dem Raum am besten.

Sie sprachen kaum ein Wort, er blickte sie unverwandt an und sie ließ immer wieder den Kohlestift sinken und hielt seinem Blick stand. Nur hin und wieder entschlüpfte ihr ein tiefer Atemzug und ihr Mund öffnete sich leicht. Die Folge war, dass seine Augenlider mehrere Male hintereinander nervös zuckten, doch hatte er sich immer wieder in der Gewalt.

Sie zeichnete damals schon am liebsten mit bloßen Füßen, ließ ihre Zehen spielen oder setzte sie auf den Boden auf. Sie merkte, dass ihn diese Bewegungen am Rande seines Gesichtsfeldes, beunruhigten. Hin und wieder schweifte sein Blick ab und blieb an ihren nackten Füßen und den spielenden Zehen hängen. In solchen Momenten sah sie, wie sich sein Körper anspannte und er seine Lippen mit der Zunge benetzte.

Am dritten Tag ihrer Session heizte sich dann die Spannung noch mehr an. Sie kam einige Male zu ihm hinüber und tat als würde sie die Haltung seiner Schulter verändern.
Ihr loses Kleid, das ihren fast nackten Körper fließend umspielte, ließ dann tiefe Einblicke frei und sie merkte wie er auf dem Sessel unruhig hin und her rutschte. Seine Augen wurden zu einem unergründlichen tiefen schwarzen See, seine Lider senkten sich leicht.

Sie mußte lächeln in der Erinnerung daran.  Sie spielte mit ihm Katz und Maus. Obwohl sie beide ungefähr gleichaltrig waren, war sie ihm natürlich weit überlegen.

Das Bild blieb ein Fragment, nur der Kopf und die ausgeprägten Schultern zeigte es, als sie dann wieder wegfuhren.
Es war der letzte Aufenthalt während ihres Studiums, sie kam dann zwar noch öfter nach Venedig, doch niemals wieder in die kleine Pension.

Sie hatte dieses halbfertige Bild noch lange in ihrer Wohnung an die Wand gelehnt stehen und jedesmal wenn sie es ansah, mußte sie lächeln. Die Erinnerung an diese Nachmittage erzeugten immer wieder ein kleines Kribbeln in der Magengrube und ihre Zehen bewegten sich unbewusst hin und her, wie immer, wenn die Erregung in ihr aufzusteigen begann.

Auch heute noch!

Sie wird die Einladung annehmen, sie wird Venedig wiedersehen, die Perle der Adria. Sie wird die Calle Modena durchstreifen, den Balkon suchen auf dem sie saß und vielleicht .........

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EXIT das Wort des Jahres!


EXIT, das Wort des  Jahres!
Betrachtung von Joana Angelides

In unserer bisherigen  Gesellschaftsordnung hatte die Silbe „EX“ bisher immer dieselbe Bedeutung! Doch plötzlich wird es von ganzen Ländern verwendet und symbolisiert das Aussteigen, das Wegrennen aus einem Zustand, einem Vertrag.
Frau könnte nun, nur so als Überlegung, den Exputz, oder den Exkoch ausrufen und ein zumindest kurzfristiges Aussteigen aus dem Alltag zur Debatte stellen. Im Gegensatz zum Brexit würde natürlich sofort allen klar sein, dass das in einem totalen Chaos enden wird und die Abstimmung in den Familien würde klar dagegen ausfallen. Der breiten Masse eines Volkes, also mir und Dir, sind natürlich kaum alle Folgen bewusst, bzw. mangelt es an Wissen und Bildung, das abzuschätzen. Doch sind Massen wie Lemminge einmal in Bewegung, sind sie kaum mehr aufzuhalten.
Als die Initiatoren in Britannien, selbst überrascht über ihre eigene Überzeugungskraft, drauf kamen, dass sie nun alle Versprechen, die sie vollmundig verstreut hatten, einlösen müssten, haben sie das Handtuch geworfen und sich vertschüßt. Sie haben eine verblüffte Mehrheit von 52% der zur Wahl gegangenen und einen Scherbenhaufen zurück gelassen. Nach dem Motto, „hinter mir die Sintflut“. Sie hatten eben nur das Ziel im Auge, das genau einen Schritt vor dem Abgrund endete. Das war Plan A, einen Plan B gibt es nicht.
Dass nun die restliche Mehrheit aufschreit und alles wieder rückgängig machen will, ist bei diesem Dilemma vorprogrammiert. Doch, gewählt ist eben gewählt!
God save the Queen!
Wie immer bei Wahlversprechen wurden hier Dinge versprochen oder in Aussicht gestellt, die niemals eingehalten werden können, weil sie einfach nicht durchdacht und auch nicht auf die Realisierung hin überprüft wurden.  Natürlich kann man  Milch und Honig versprechen, aber wenn einem die nötigen Ríndviecher  und die nötigen Bienen fehlen, dann wird es unmöglich!
Hier sind insbesondere Populisten betroffen, die am Klavier von Emotionen, Momenten der Missgunst und Neid, sowie der Dummheit der breiten Masse, spielen. Sie spüren auf, was sich die Menschen wünschen und gaukeln ihnen vor, dass genau „DAS“ eintreten wird, wenn sie an die Macht kämen. Sie demonstrieren Härte, natürlich immer den „Anderen“ gegenüber! So hat auch die Französische Revolution funktioniert, so das Dritte Reich und so werden Diktaturen immer wieder untermauert.  Da es bei den Populisten meist immer nur eine Leitfigur, sowie  einen „Fra Diabolo“, eine graue Eminenz,  im Hintergrund gibt, dann aber gähnende Leere an fähigen Köpfen herrscht, werden sie meist über kurz oder lang scheitern!  Die Frage ist nur, ob kurz oder lang und außerdem, was in dieser Zeit alles zerschlagen wird oder den Bach runter geht.

Man sollte philosophisch betrachten, wie da  die Bedeutung von Experiment und Exempel hineinpasst. Eigentlich recht gut!


Natürlicher Rasenmäher, Satire

Ein Schaf mit aufgesetztem Sessel wird zum Verkauf angeboten. Als Sitz-Rasenmäher.Bildquelle: Standard vom 10.4.2019


Natürlicher Rasenmäher

Von Joana Angelides

Ein „Ganzjahresmodell mit automatischem Grasfänger und eingebauter Hinter-Düngung“
So wurde in Neuseeland ein Schaf mit einer Art Kindersessel am Rücken angeboten!
Die Auktion läuft und für Nachschub ist gesorgt, es gibt in Neuseeland ungefähr 27 Millionen Schafe, also kurze Lieferzeiten, ab Hof sozusagen!

Allerdings muss das Schaf selbst abgeholt werden, was die Sache für Europäer etwas erschwert!
Aber wenn man findig ist, dann meldet man in Europa das Modell als Patent an, Schafe gibt es ja in Europa von Irland bis Griechenland genug! Besonders Griechenland muss da an einem Export interessiert sein, da es dort nur sehr wenige mähfähige Grasflächen gibt! Und Irland könnte seine Exportzahlenauch ein wenig aufpäppeln!

Das ist doch eine Nische, die bisher noch von niemand besetzt wurde und bietet sich als Alternative für die stinkenden und ratternden Rasenmäher an, die uns sonst immer das Leben schwermachen!

Umweltfreundlich sind sie auch! Keine unerwünschten Co2-Ausstösse, höchstens vielleicht so kleine „Pupps“, aber die sind im Vergleich zu denen von den Rindviechern zu vernachlässigen! Denn man hat herausgefunden, dass diese „Ausstöße“ von Rindern weltweit eine Menge Methan in die Umwelt schicken!
Dass sie vielleicht ein wenig blöken, sollte man in Kauf nehmen, sind ja eigentlich Geräusche der Natur und wenn man da die Augen schließt, kann man sich im Urlaub wähnen!
Ein neuer Berufszweig würde auch entstehen, Rasenmäher-Scherer! Denn sie arbeiten sich nicht nur durch unsere Gärten, sie würden auch Wolle liefern! Sozusagen sind sie „Rasenfressdüngewollschafe“

Da sie ohne Mechanik oder Metallteilen auskommen, werden sie auch seltener kaputt, außer man opfert sie für den Ostertisch, aber da kann man ja dann auf ein Ersatz-Tier zurückgreifen! Der Kindersitz dagegen ist ja fast unverwüstlich!

Also sollten wir das Motto ausgeben, jedem Rasenbesitzer sein eigenes Schaf, oder zwei!

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