Donnerstag, 10. Dezember 2020

GEOUTET,., Satire

 

GEOUTET

von Joana Angelides



 

Ich habe schon seit langem festgestellt, dass ich bisexuell bin.

 Meine Ehe, hetero natürlich, habe ich schon vor 20 Jahren geschlossen, meine Neigungen  zu Homo-Partner habe ich heimlich gepflegt.

 So was ist gar nicht einfach und erfordert intensives Organisationstalent. Wer zählt die Ausreden, nennt die erfundenen Überstunden, die ich meinem Eheweib servieren musste. Ich frequentierte einschlägige Gay-Bars, oder riss so Ohne-Day-Stands im Hallenbad auf. Naja, man nimmt eben was man so kriegt im Leben.

 Aber bisher waren es immer nur so kleine Sprünge ans andere Ufer, flüchtige Abstiege in die Gärten der homosexuellen Laster.

 Aber als ich am letzen Kostümball als Zarah Leander ging (wegen meiner tiefen, erotischen Stimme), wurde alles anders.  Ich traf den Mann meines Lebens. Wir trafen an der Bar zusammen, blickten uns an und wussten sofort, aus uns wird was.

 Er war als Pirat verkleidet, hatte Muskeln wie Henry Morgen war tätowiert und roch nach Meer und Rum. Yohohoho! Er schwang seinen knackigen Po auf den neben mir freien Barhocker und bestellte für mich und ihn selbst zwei Whiskys.

 „Hallo, woher kommst Du denn so plötzlich?“, seine Stimme war tief und rau

 „Ich bin Zarah Leander und komme aus  Schweden!“, dann prostete ich ihm zu.

 „Zarah, Du bist schlecht rasiert und Dein Adamsapfel geht rauf und runter“, lachte er mich an.

Inzwischen hatte ich meinen Ehering vom Finger gezogen und im Ausschnitt verschwinden lassen. Der BH war ausgestopft und fing ihn auf.

Wir vertieften unsere Bekanntschaft weiters bei einer Flasche Champagner und diversen „untergriffigen“ Berührungen unter der Bar und waren sofort Feuer und Flamme füreinander.

 Er erzählte mir, sein Letzter war ein Latino, ein Feuerwehrmann. Der hat ihn aber dann mit dem Bezirksvorsteher betrogen. Das war nun in der Folge ein sozialer Aufstieg für den Feuerwehrmann, denn der Politiker hat sich, wie es nun ja modern ist, vor einigen Wochen geoutet und hat sich mit dem Latino trauen  lassen. Nun war er wieder auf der Suche und so hat er mich gefunden.

 

Nun leben wir in einer Demokratie und alle Menschen haben die gleichen Rechte. Die Psychologen sagen, man soll seinen Neigungen immer nachgeben und seine Vorlieben ausleben. Ich habe mich nun entschlossen, meine zwei Leben auszuleben. Ohne Zweifel schwanken meine Vorlieben zwischen homo und hetero und daher habe ich das Recht dies auch offiziell zu tun.

 ICH DENKE DA AN CONCHITTA UND DAHER IST ES MIR WURST, WAS SO MANCHE ANDERE DENKEN!

 Vielleicht kann ich auch einmal in Brüssel auftreten, muss ja nicht singen, kann ja auch eine flammende Rede halten und für die sexuelle Freiheit eintreten.

 Kurz und bündig, ich bin nun aufs Standesamt gegangen und habe meine neue Partnerschaft offiziell anmelden wollen!

 Der Standesbeamte hat mich entrüstet zurück gewiesen! Ich kann nur einmal verheiratet sein! Will ich ja, einmal hetero und einmal homo!

 Das hat ihn nicht überzeugt, ich sei schließlich nur eine Person, Basta!

 Nun werde ich zum Psychiater gehen und mir Schizophrenie bescheinigen lassen!  Es leben  schließlich doch offensichtlich auch zwei Persönlichkeiten in mir! Das ist medizinisch erwiesen und wird sogar von der Krankenkasse anerkannt.

 Meinem Hetero-Weib ist es egal, sie besteht nur darauf, dass ich, wenn ich bei ihr bin, keine Frauenkleider trage und sie einmal meine Pension bekommt.

 



Also irgendwie hat sie sich dadurch aber auch geoutet, sie dürfte einen Hang zum Partnerwechsel haben. Wir könnten vielleicht einmal einen Single-Club besuchen?

CHANUKKA DAS LICHTERFEST


CHANUKKA     DAS LICHTERFEST  !!!




Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr.) nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand der Juden Judäas gegen hellenisierte Juden und makedonische Seleukiden, wie er im Ersten Buch der Makkabäer, bei Flavius Josephus und im Talmud überliefert ist. Die Makkabäer beendeten die Herrschaft des Seleukidenreiches über Judäa und führten den traditionellen jüdischen Tempeldienst wieder ein. Sie beseitigten den zuvor im jüdischen Tempel aufgestellten Zeus-Altar, den hellenisierte Juden, die JHWH mit Zeus gleichgesetzt und auf griechische Art verehrt hatten, errichtet hatten.

Die Menora, der siebenarmige Leuchter im Tempel, sollte niemals erlöschen. Nach der späteren Überlieferung war aufgrund der Kämpfe mit den Seleukiden nur noch ein Krug geweihtes Öl vorzufinden. Dieses Öl reichte für gerade mal einen Tag. Für die Herstellung neuen geweihten Öls werden acht Tage benötigt. Durch ein Wunder habe das Licht jedoch acht Tage gebrannt, bis neues geweihtes Öl hergestellt worden war. Daran erinnern die acht Lichter des 8- bzw. 9-armigen Leuchters Chanukkia. Jeden Tag wird ein Licht mehr angezündet, bis am Ende alle acht brennen.

Der Leuchter hat oft neun Arme oder Lichterhalter, das neunte Licht ist der Diener (hebräisch שׁמשׁ Schamasch). Nur mit diesem dürfen die anderen angezündet werden, nachdem die notwendigen Segen (hebräisch ברכה Brachot) gesprochen wurden. Als Lichter werden Kerzen oder Öllämpchen benutzt. Oft wird Olivenöl verwendet, wie bei der Menora im ehemaligen Tempel.

Nach der „Entweihung“ des Zweiten Tempels durch den Zeuskult wurde das Chanukkawunder zur Erinnerung an die Wiedereinweihung gefeiert (1 Makk 4,36–59 EU2 Makk 10,5–8 EU (Septuaginta)) (eine Zeitangabe im Neuen Testament (Joh 10,22 EU) datiert nach dem Fest der Tempelweihe), bis im Jahre 3830 jüdischer Zeitrechnung (70 n. Chr.) der Tempel durch die Römer endgültig zerstört wurde. Chanukka wird in Familien und Gemeinden gefeiert



QUELLE:  WIKIPEDIA

Der Panther, Gedicht v. Rainer Maria Rilke

 




 Der Panther

Rainer Maria Rilke 



Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe

 

so müd geworden, dass er nichts mehr hält.

Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe

und hinter tausend Stäben keine Welt.


Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,

der sich im allerkleinsten Kreise dreht,

ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,

in der betäubt ein großer Wille steht.


Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille

sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,

geht durch der Glieder angespannte Stille –

und hört im Herzen auf zu sein.

 

Rainer Maria Rilke schrieb das Gedicht Der Panther im Jahre 1903 welches der Epoche des Symbolismus zuzuordnen ist.

Wie der Untertitel des Gedichts beschreibt, bezieht sich das Gedicht auf einen Panther, den Rainer Maria Rilke im "Jardin des Plantes" (ein botanischer Garten im Südosten von Paris) selbst gesehen hat.

In den drei Strophen vom Gedicht Der Panther geht es um einen gefangenen Panther, dessen Wildheit und Lebenswille in der Gefangenschaft gebrochen wurde und der nur noch als Schatten seiner selbst existiert.

Die drei Strophen umfassen "Blick, Gang und Wahrnehmung" des gefangenen Tieres. 

 

Erste Strophe:

In der ersten Strophe wird der begrenzte Lebensbereich (Kosmos) des Panthers thematisiert.

Sein Blickfeld umfasst nur noch die Gitterstäbe und weil er keine Hoffnung mehr hat, ist es auch ohne Bedeutung, ob es außerhalb der Gefangenschaft noch eine lebenswerte Welt gibt. 

 

Zweite Strophe:

Die zweite Strophe widmet sich der immer noch großen Kraft und Geschmeidigkeit des wilden Tieres, das aber gezwungen ist, "sich im allerkleinste Kreis" zu drehen.

Durch diese stereotype Handlung ist der Wille des Panthers gebrochen. 

 

Dritte Strophe:

In der dritten und letzten Strophe wird die ganze Leblosigkeit des Panthers beschrieben.

Jede äußerer Reiz, der noch seinen Weg ins Innere des Tieres findet, erlischt in der Hoffnungslosigkeit seines Daseins.

 


Dienstag, 8. Dezember 2020

Wann ist es Liebe?, Gedicht

 

Wann ist es Liebe?

von Joana Angelides




 

 

Gibt es sie, oder ist sie ein Gerücht?

Welche Kriterien fallen ins Gewicht?

Können zwei Menschen das Selbe empfinden,

Sich für ein ganzes Leben aneinander binden?

Ändert sich nur ein Baustein in dem Gefüge

Entsteht Entfremdung, kommt es zur Lüge,

Stürzt das Gebäude unter Stöhnen zusammen

Und begräbt alles unter sich.

 

Wenn es sie aber doch gibt, die Liebe?

Stark und tief, voll Gefühle und Triebe,

Wenn sie nichts erschüttern kann,

Man gezogen wird in ihren Bann.

Man nur mehr Licht und Sonne sieht,

nur Wunderbares rund um uns geschieht.

Wenn die Welt sich plötzlich schneller dreht

Manchmal sogar einfach stille steht.

Dann ist es Liebe, wie sie im Buche steht.

 

Montag, 7. Dezember 2020

L´ultimo Natale

 

L´ultimo Natale.

Von Joana Angelides




 

Balthasar, ein uralter Mann sitzt im Rollstuhl am Balkon seines Chalets in Alvera, mit Blick ins Tal auf den Ort Cortina D´Ampezzo.

Dort herrscht lebhaftes Treiben, es ist Heilig-Abend und die letzten Geschenke werden noch gekauft.

Er kann die Weihnachtsbeleuchtung vom Hotel Cortina bis zu ihm herauf sehen, obwohl es heftig schneit.

Doch er wäre viel lieber in dem alten Steinhaus bei den drei Zinnen, die Lavaredo-Hütte, wo heute, Weihnachtsabend, sicher nur weniger Menschen sein werden und könnte die Stille der Berge genießen.

Er würde einstimmen in den Gesang einiger Jugendlichen die, wie jedes Jahr dort, das Lied  „La Montanara“ von Ortelli singen würden. und dem Echo nachhören.

Als ehemaliger Chorleiter des Kirchenchors fehlen ihm schmerzlich diese Erlebnisse, doch es blieben nur die Erinnerungen!

Er zieht die wärmende Decke etwas höher und seine Gedanken schweifen ab, durchwandern ein Leben voller Musik und seine Liebe zu den Bergen, seinen Dolomiten, die er nun nur mehr aus der Ferne sehen kann. Das Schneetreiben wird stärker, die Geräusche wirken gedämpfter.

 

Die Glocken der Kirche aus dem Ort dringen durch das Schneegestöber gedämpft herauf. Es ist Mitternacht und die Christ-Mette offenbar zu Ende.

Der Wind triebt Schneewehen von Haus zu Haus, sie drehen und wenden sich, sehen aus wie Engel mit mächtigen Flügeln, sie winken ihm zu, strecken ihre Arme nach ihm aus. Ja, er wird gerne mit ihnen gehen, seinen Frieden finden, den allgegenwärtigen Schmerzen entgehen!

Er streckt ihnen ebenfalls seine Arme entgegen und schließt seine Augen.

Vor dem Haus tauchen plötzlich aus der Dunkelheit einige Gestalten auf, einige tragen Laternen, einige Kerzen in den Händen.

Sie formieren sich und beginnen zu singen, sie singen „Glory Glory Hallelujah“, und heben die Lichter in die Höhe. Ihre Stimmen dringen kräftig zu ihm hinauf.,

Er sieht sie wie durch einen Schleier und Tränen rinnen über sein Gesicht! Sie haben ihn nicht vergessen! Er singt leise mit, drückt seinen Kopf zurück auf die Lehne und lässt sich von den Engeln gerne in ein anderes Sein führen.

 

Es war sein Last X-Mas, sein ultimo Natale

 

 

 

 

Sonntag, 6. Dezember 2020

FAST EIN ENGEL, Kurzgeschichte, Weihnacht

 


FAST EIN ENGEL


von Joana Angelides


Wie jeden Tag, gegen Mittag kommt ein vielleicht 12-jähriger Bub und führt seine Schwester mit ihrem Tragkorb zu der Stiege bei der Ponte die Pugni in der Nähe vom Campo San Barnaba in Venedig. Dort steht immer ein Maronen und Kartoffel Bräter und bietet seine Ware an. Der Ofen strahlt Wärme aus. Das Mädchen hat einen Korb mit kleinen Blumensträußchen mit, die sie dort feilbietet. Sie setzt sich auf ihrem mitgebrachten Polster auf die vierte Stufe der Treppe und zieht den Umhang enger um sich und lächelt ins Leere. Erst nun bemerkt man, aber nur, wenn man neben ihr steht, dass sie blind ist. Der Bub rückt ihr noch den Schal zurecht und streicht ihr dann über die Wange, was ihr Lächeln vertieft, und läuft die Treppe hinauf und lässt sie allein.  Er wird sie am späten Nachmittag wieder abholen.

Und wie jeden Tag auch, kaum, dass sie dort sitzt, erklingt aus dem zweiten Stock des Palazzos Fini leise Geigenmusik. Sie hebt den Kopf, blickt hinauf und lauscht. Sie liebt es,

Am Balkon des Palazzos steht ein junger Mann und spielt, nur für sie! Er verlässt kaum das Haus, lebt nur seiner Musik. Er hatte als Kind einen Unfall und hinkt seitdem und ein Teil seines Gesichts hat eine üble Narbe, die von der Stirn über das linke Auge bis zur Wange geht und ihn entstellt. Er hasst die mitleidigen und neugierigen Blicke der Menschen und bleibt daher lieber zu Hause.

Er spielt heute „Nessun Dorma“ aus Puccinis Turandot und sie lauscht ihm verzückt! Ihr Lächeln ermutigt ihn. Vielleicht sollte er es doch wagen? Einmal nur ihre Hand berühren, ihre Stimme hören?

Er könnte ja einen Kapuzenumhang nehmen, den Kopf geneigt lassen?

Als er neben ihr steht, hebt sie ihre Hand und reicht ihm eines der Blumensträußchen.

„Das ist ein kleiner Dank, für Ihre Musik. Heute ist vigilia di Natala, Weihnachtsabend, bitte nehmen Sie!“

Er beugte sich herab und sieht zuerst nur ihr bezauberndes Gesicht und dann erst, dass sie blind ist!

 

„Darf ich Ihr Gesicht berühren? Wie ist Ihr Name?“, fragt sie leise und hebt die Hand.

„Ja!  Mein Name ist Angelo“, stammelt er.

„Oh, Angelo, ein Engel! hab mir schon gedacht, dass nur ein Engel so schön spielen kann!“, lächelte sie und tastet sich über sein Gesicht mit geschlossenen Augen, „un bel viso, ein schönes Gesicht!“

„Wirklich, finden Sie?“, fragte er mit leiser, verhaltener Stimme.

„Ja, und eine wunderbare Stimme, una voce meravigliosa!“.

Sie lachte dabei und ihr Lachen klang wie eine silberne Glocke, sodass einige Leute sich lächelnd umdrehten.

„Eigentlich sollte mein Bruder schon wieder da sein, habe schon fast alle Sträußchen verkauft!“, sagte sie dann und ein suchender Ausdruck prägte ihre Miene.

„Darf ich Sie nach Hause begleiten? Es würde mir Freude bereiten!“

Als er dann, das Mädchen am Arm führend, die Treppe hinaufging, streifte er die Kapuze ab. Es war im egal, ob ihn wer ansah, oder nicht. Ihre Schönheit überstrahlte sowieso alles!

 

 

 

 


Samstag, 5. Dezember 2020

EROTIQUE FOU, Teil 1 Akt 4

 



Gefühle mit Musik und Leidenschaft

 

Gestern trafen wir uns nun alle Drei im Salon „Beauté“.

Wir hatten die Frisiermäntel an und warteten auf unsere Behandlungen. Nur Lisa hatte bereits eine straffende Maske im Gesicht, Eve und ich mussten noch warten. Wir bestellten uns jeder einen gesunden Drink, mit einem Schuss Grappa darin und schwärmten von dem neuen Schuhsalon!

Jedoch war das Hauptthema unsere Relationen zu den Männern, unsere verschiedenen Sichtweisen und die Auswirkung auf unser Leben im Allgemeinen.

Eve war als einzige verheiratet und daher ihr Aktionsradius etwas eingeschränkt. Natürlich wusste Emile von ihren gelegentlichen Ausritten, doch da sein Eheleben offenbar davon inspiriert wurde und profitierte, nahm er es in Kauf.

„Hat Dir Eve von unserem Wochenende erzählt?“, fragte mich Lisa.

„Ohja, sie war ja offensichtlich sehr angetan und es dürft euch beiden auch gut getan haben!“, versicherte ich. Was ja auch stimmte.

Eve war gut gelaunt, irgendwie in sich ruhend und schnurrte symbolisch wie eine Katze.

„Ich werde Marc aber irgendwie ein wenig zurückdrängen, ich habe da einen jungen Masseur im Visier. Er ist neu im Tennisklub und soll magische Hände haben!“, schwärmte Lisa in den höchsten Tönen.

„Ach, da wird er aber traurig sein, er scheint sich in Dich verliebt zu haben und macht seine Sache doch gut?“ Eve schaute erstaunt drein.

„Ja, und genau das macht mir Sorgen, er ist zu anhänglich, da fühle ich mich bedrängt! Aber ich kann ja was arrangieren zwischen Dir und ihm, wenn Du das willst?“, Lisa schaute Eve fragend an.

„Nein, wir wollen das nicht so plump machen, aber gib mir seine Telefonnummer, falls ….“, Eve lächelte vielsagend.

„Magritt, was ist mit Dir?“ wandte sich Lisa fragend an mich.

„Also ich bin derzeit mit Luc sehr zufrieden und er bleibt auch auf Distanz. Niemals ruft er an, es bin immer wieder ich, die sich um Termine bemüht.“

Ich wollte mir nicht von einer Freundin abgelegte Liebhaber weiterreichen lassen.

„Ohja! Naja Luc ist da was Besonderes. Er ist der geschliffene Diamant, das Juwel in der Welt der Liebhaber. Aber er kostet auch einiges!“, sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht.

Ich lächelte zurück. „Ja, das ist wahr“, gab ich zu. Alleine die Erwähnung seines Namens erregte mich bereits.

Pierre, der schwule Friseur, hatte uns zugehört und sagte:

„Oh, ihr kennt Monsieur Luc? Ja, der ist bei Damen sehr beliebt und alle schwärmen von ihm!“, er rollte begeistert mit den Augen.

Bekanntlich sind ja der Frauenarzt und der Friseur die einzigen Männer, die fast alle Geheimnisse von Frauen zur Gänze kennen. Daher war er für uns ein Neutrum und es war uns egal, ob er unser Geheimnis kannte oder nicht.

„Will eine der Damen unter Euch, oder alle, vielleicht eine Intimrasur noch vor dem Wochenende? Ich hätte anschließend noch Zeit?“, er nahm seinen Block, der an einer Kette um seinen Hals hing, zur Hand.

„Nein Danke!“, sagten wir fast gleichzeitig. Er zuckte mit den Schultern und holte für mich die Packung für meine Haare.

Während ich so da lag, meine Haare in der Silberfolie verpackt, mein Gesicht unter einer Maske versteckt und Melanie, die Maniküre mich bearbeitete, überlegte ich, ob ich mir vielleicht doch noch einen Liebhaber zulegen sollte. Luc war natürlich das Non-plus-Ultra für meine erotischen Bedürfnisse, ein Tool, das alle Finessen kannte und auch ausspielte, aber irgendwie wäre eine sanftere Variante so zwischendurch nicht zu verachten!

Serge, ein Musiker der in derselben Etage wie ich ein Appartement bewohnte, wäre da vielleicht eine Option. Ich bin ihm schon im Lift begegnet und da sind mir seine großen dunklen, verträumten Augen aufgefallen und sein Geigenkasten. Er hielt ihn immer fast zärtlich im Arm und blickte mich verstohlen von der Seite eher schüchtern an. Sein Gruß war oft nicht mehr als ein Nicken, dann senkte er immer die Augen. Er musste romantisch und zärtlich, aber schüchtern sein, fand ich und entschloss mich, diese Festung zu stürmen.

Runderneuert und mit neu erwecktem Jagdinstinkt verließ ich den Salon und meine Freundinnen und nahm mir ein Taxi.

Zuhause angekommen, ließ ich mein Etuikleid einfach hinabgleiten und schlüpfte in meinen bequemen Kaftan und ging hinüber zur Türe von Serge und läutete.

Er öffnete sie einen Spalt.

„Ja?“, er errötete ein wenig

„Bin gerade nach Hause gekommen und wollte mir Tee machen, mir fehlt allerdings Zucker, können Sie mir aushelfen?“, ich hielt eine kleine Schale in Händen und schaute ihn bittend an.

„Ja, natürlich!“, seine Stimme war tief und samtweich, stellte ich elektrisiert fest. „Kommen Sie herein!“

Sein Vorraum lag im Halbdunkel und es roch nach Sandelholz. Er nahm meine Schale und ging in die Küche, ich hörte ihn rumoren.

Ich blickte durch eine offene Türe in sein Wohnzimmer. Da lagen auf einem Klavier seine Geige und der Bogen und daneben stand ein Cello.

Er kam mit der Schale zurück.

„Sie habe da ja ein ganzes Orchester!“, sagte ich echt erstaunt.

„Ich bin Mitglied im Orchester der Pariser Oper. Lieben Sie Musik?“, fragte er mich.

„Ohja, nur kann ich leider nur etwas Klavier spielen, doch komme ich nur selten dazu und habe auch keines. Aber ich höre gerne zu. Besonders wenn jemand Geige spielt!“

Er stellte die Schale mit dem Zucker auf dem kleinen Tischchen unter dem Spiegel ab, nahm meine Hand und führte mich ins Wohnzimmer, drängte mich zur Couch und ich setzte mich.

Er ging zum Klavier, nahm seine Geige und den Bogen und setzte an

Er spielte das Violinkonzert in e-Moll von Mendelsson Bartholdy. Er spielte es mit geschlossenen Augen, sehr gefühlvoll! Ich war fasziniert. Die Schwingungen der Musik setzten sich in meinem Inneren fort und ich lehnte mich etwas zurück. Er kam näher und blickte mich nun voll an. Ich genoss diese süßen Töne, stützte mich auf einem der Polster auf und spürte, wie sich mein Körper loslöste von der Realität. Er legte die Geige weg, mit zwei Schritten war er neben mir und küsste meine Hand. Ich spürte, dass seine Lippen zitternden. Seine zweite Hand glitt nach Rückwärts und er hob mich sanft an, sodass ich vom Polster hinunterrutschte und nun in einem Meer von Gefühlen, Polster und seinem Fluidum versank. Der Raum war noch immer voller Musik und den von ihm erzeugten Tönen. Mein Kaftan war schon längst aufgegangen und ich spürte seine Lippen auf meiner Haut, seine Hände waren überall, er schien hundert  Hände zu haben. Wir vergaßen meinen Tee, vergaßen, dass es draußen immer dunkler wurde, sondern gingen voll ineinander auf. Und es bestätigte sich, dass er sanft und zärtlich war, er konnte nicht nur Geigen zum Singen bringen, sondern auch meinen Körper und als sich ein Orgasmus entlud, schien ich auf einer Wolke zu schweben, die von Geigen und Harfen umgeben war. Die Vereinigung unserer beiden Körper gestaltete sich als sehr intensiv, begleitet von sehr langsamem Adagios und dann wieder wildem Prestissimo, übergehend in ein Allegretto und einem liebevollen Amoroso.

Sein Körper war muskulös, durchtrainiert und biegsam wie eine Gerte. Er war ausdauernd und unermüdlich. Er war das Gegenteil von Luc, seine Höhepunkte raubten Raum und Zeit die Berechnung, er ließ mich schweben und träumen. Seine Leidenschaft erwachte immer wieder, es war eine tiefe Leidenschaft, die an ungarische Musik erinnerte, tragend und melancholisch, süß und dann wieder wild, wie die der Wildpferde in der Puszta.

Als wir uns endlich lösten, war es bereits dunkle Nacht. Er machte eine kleine Tischlampe mit durchbrochenem Schirm an und tausend Lichter tanzten um uns herum.

Er half mir auf, küsste meinen Nacken, strich langsam über meinen heißen Körper und geleitete mich hinaus. Wir sprachen kein Wort, war auch nicht nötig!

Ich nahm meine Schale und ging wieder.

Ich wusste nun, wohin ich gehen musste, wenn ich tiefe intensive Zärtlichkeit mit Musikbegleitung brauche!

 

Aus dem e-Book "EROTIQUE FOU  Teil 1"

Ein jüngst nicht stattgefundener Weltuntergang, Satire

 

Ein jüngst nicht stattgefundener Weltuntergang

von Joana Angelides



 

Also gut, jetzt haben wir ihn, wieder einmal, überstanden!

Wen oder was? Na den Weltuntergang!

 

Mit solchen vorausgesagten Ereignissen sollte man es machen, wie mit Kriegen! Man sollte einfach gar nicht hingehen! Dann verläuft sich das Ganze im Sand, oder wird einfach weit weg geschoben. Am besten Milliarden von Jahren!

 

Wir haben es so weit weg geschoben, dass es schon einer Menge von Generationen bedarf, dass dieses Ereignis eintrifft. Und weil diese Voraussagen und Prophezeiungen dann so lange her sein werden, wird sich vielleicht keiner mehr daran erinnern und die Geschichte wird lügen, wie Bernhard Shaw einmal so treffend bemerkte.

 

Die alten Maya haben es sich ja auch leicht gemacht! Sie haben den Termin recht weit entfernt festgelegt und sind dann einfach aus der Landschaft verschwunden. Die spärlich vorhandenen Nachkommen waschen ihre Hände natürlich in Unschuld, ja können diese mühsam in Stein gehauenen Zeichen und Phrasen heute gar nicht mehr entziffern. Viele von uns übrigens auch nicht!

 

Wenn man so in der Vergangenheit nachliest, gab es solche Voraussagungen schon unzählige Male.

 

Die erste, die nach der Zeitrechnung bekannt war, wurde im Jahre 30 von Jesus Christus selbst angedeutet.

 

Denn nach der Kunde von der Auferstehung ihres Herrn erwarteten die Gläubigen den Jüngsten Tag mit jeder Stunde. Und so warten sie noch heute...


Und so ging es weiter! Alle paar hundert Jahren einmal geisterte diese Angst in den Gehirnen der Menschen herum, wurde von Klugen benutzt, gedeutet und wieder verworfen!

Gemäß der Prophezeiung des Heiligen Johannes im Jahre 1000 n.Chr. wird Satan nun bald von seinen Ketten befreit, denn die tausend Jahre gehen zu Ende...

Kaiser Otto III, der mächtigste Mann seiner Zeit, kroch auf dem Bauch herum und gelobte, Mönch zu werden, wenn sich dadurch das Jüngste Gericht aufhalten lasse. Er schaffte es offenbar, die Welt ging nicht unter, er wurde daher auch kein Mönch!

 

Mitte Februar des Jahres 1420 sollte nach der böhmischen Taborite-Bewegung Christus erneut auf der Erde erscheinen und den Weltuntergang einleiten. Als er dann doch nicht erschien, lehrten die Priester, das Christus im geheimen und deshalb nicht für jeden sichtbar gekommen war und gründeten eine

apokalyptische Sekte, die gegen ihre Gegner mit Waffengewalt vorging.

Offenbar geistern die noch immer auf Erden herum, dieses System hat sich durchgesetzt!

 

 

Der erste Februar des Jahres 1524 wurde gleich von mehreren Astronomen als Weltuntergangstermin festgesetzt. Denn an diesem Datum trafen sich die Planeten Jupiter, Saturn und Mars im Sternbild der Fische - ein sicheres Zeichen für eine Sintflut. Tief beeindruckt flohen 20.000 Londoner auf die umliegenden Hügel, um ihren Gott beim Ende der Welt näher zu sein. Am 2.2. zogen sie trockenen Fußes wieder in die Stadt und tranken um 5.00h ihren Tee, Tea-time sozusagen.

 

Martin Luther sagte dieses Ereignis für das Jahr 1532 auch voraus, verschob es immer wieder, bis er es dann irgendwann aufgab! Da wäre ja sonst die Übersetzung der Bibel ins Deutsche sinnlos gewesen!

 

Am 14. Februar 1835 predigte Joseph Smith, der Gründer der Mormonen, auf einer Versammlung:
'Das Kommen des Herrn ist nahe, es sollen noch 56 Jahre bis dahin vergehen.'


Die 56 Jahre sind mittlerweile vergangen und der Herr lässt immer noch auch sich warten... Aber die haben ja Zeit, beschäftigen sich halt in der Zwischenzeit mit Familienplanung!

 

Im Mai 1910 näherte sich der Halley’sche Komet zum 27. Male seit seiner ersten Beobachtung der Erde. Das war ja vielleicht ein guter Moment, die Welt untergehen zu lassen! Sogar Nestroy beschäftigte sich mit dem „Kometen“ und sang:

„Die Welt steht gar nimmer lang, lang…“

Doch die ganze Aufregung war umsonst, der Halley’sche Komet flog vorüber und die Erde drehte sich weiter...

Sie steht noch immer!

 

Nach Auffassung des kalifornischen Pastors Mihran Ask sollte im Januar 1957 der große Kampf zwischen Gut und Böse stattfinden. Millionen von Menschen sollten verbrannt und die Erde versengt werden. Aber tatsächlich brannte nur die Sonne auf den Schädel des Pastors und versengte ihm sein Hirn.

 

Der schottische Astronom Piazzi Smyth veröffentlichte 1860 ein Buch, welches sich mit der Pyramidenforschung beschäftigte. Er glaubte, dass in den Abmessungen der Pyramiden Botschaften über die Zukunft versteckt wären. Aus seinen Studien schloss er, dass die Welt noch vor Ende des Jahres 1960 untergehen würde. Tatsächlich ist 1960 aber nur diese Theorie untergegangen

 

 

Im Jahre 1975 ging für die 'Zeugen Jehovas' zum vierten Male die Welt unter.

 

Laut Bhagwan Spree Rajneesh, werden Tokyo, New York, San Francisco, Los Angeles und Bombay von der Erdoberfläche verschwinden, die Menschheit wird mit der größten Flut seit Noah geschlagen und schwerste Erdbeben und Vulkanausbrüche sind an der Tagesordnung. All das und noch viel mehr sah Bhagwan Shree Rajneesh, Guru der Rajneesh-Bewegung, für die Jahre 1984-1999 voraus. Die besagten Städte gibt es heute immer noch, nur Bagwahn ist schon von der Erdoberfläche verschwunden.

 

 

Der amerikanische Fernsehprediger Harold Camping erklärte vor Millionen von Zuschauern, dass die Welt im September 1994 untergehen werde. Im Oktober '94 schwankten seine Anhänger gefühlsmäßig zwischen herber Enttäuschung und grenzenloser Erleichterung.

 

Dazwischen fanden zahlreiche Menschen den Tod, nur, weil sie an solche abstrusen Lehren und Weis-Sagungen geglaubt haben.

Aber es gruselt sich eben so schön!

 

Um das Jahr 2000 wurden noch mehr, ja unzählige Szenarios erfunden, dargestellt, oder angedroht, aber zum Leidwesen der Propheten und der gläubigen Jünger der Thesen, hat keiner dieser Weltuntergänge je stattgefunden!

 

Gott sei Dank, wir leben noch!

 

 

Angesagte Revolutionen und Weltuntergänge finden eben selten statt!


Sokrates, Philosophisches, Gedanken

 



Sokrates!

Von Joana Angelides

 

Sokrates gilt ja als Vater der Philosophie!

Einer der unbeirrt seine Gedanken unter das Volk bringen wollte,

Er philosophierte über Alles und Jedes und sammelte seine Schüler, seine „Jünger“ sozusagen, um sich. Auf Märkten, bei Versammlungen, beim Umtrunk für das gemeine Volk! Das versuchen auch heute noch viele Politiker, oder solche die als solche gesehen werden wollen, 2500 Jahre später!

Vom wem, wenn nicht vom Vater der Philosophie kann man eben was lernen!

Leider haben die meisten den Satz:

„Ich weiß, dass ich nichts weiß!“

nicht übernommen. Schriftlich gibt es diese Erkenntnis nicht, doch sein Zitat ist überliefert.

Da er aber einigen, die es damals geschafft haben Politiker zu werden, damit auf den Schlips getreten ist, brachte ihm das den Schierlingsbecher ein, den er auch nahm, weil er sich dem staatlichen Urteil nicht entziehen wollte!

Und nicht wegen Xanthippe, seinem Weibe, wie das oft hinter vorgehaltener Hand geflüstert wurde. Denn das haben bösartige Männer behauptet, die ihre eigene Unfähigkeit gerne nicht bei sich, sondern ungerechter Weise bei dem schwachen Geschlecht abladen wollten.  Denn es steht fest, hinter jedem erfolgreichen Manne steht eine starke Frau, die seine Schwächen vor der Welt verschleiert und ihn nur dann schwach werden lässt, wenn sie es will. Ein Biotop im Kleinen!

Das Urteil lautete: „Verführung der Jugend“

Wozu hat er sie verführt? Zu selbständigem Denken, zur Infragestellung der herrschenden Obrigkeit. Das geht also gar nicht, damals nicht und auch heute nicht!

Denn wenn sich die Regierenden irren könnten, so meinte Sokrates, dann müsse es den Regierten doch auch erlaubt sein, sich gegen Fehlentscheidungen zu wehren. Ansonsten müssten ja die Regierten, also die Schwächeren, etwas tun, das den Stärkeren in Wahrheit abträglich ist.

 

Obwohl er klug genug war, ja nichts Schriftliches zu hinterlassen, das überließ er seinen Schülern Platon und Xenofon, wurde er gerade deshalb angefeindet und schlussendlich zum Tode verurteilt.

Das kann den heutigen Politikern nicht mehr passieren. Sie dürfen ihre politischen Ergüsse ungestraft verbreiten, solange sie im Rahmen der Gesetze sind. Nur wir, das Volk können ihnen den Todesstoß versetzen, sie nicht mehr wählen und damit zur Bedeutungslosigkeit verurteilen!

Ganz ohne Schierlingsbecher!


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