Samstag, 3. Juli 2021

Die Karosse der Feenkönigin, Märchen

 


Die Karosse der Feenkönigin
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von Joana Angelides

 

 

Tante Monika war schon frühmorgens sehr beschäftigt. Sie lief Treppe ab und Treppe rauf, sodass die Kinder es hören konnten.

Lisa war als Erste munter. Sie stand vorsichtig auf um Klaus nicht zu wecken und öffnete die Türe des Kinderschlafzimmers einen Spalt.

Sie sah gerade noch, wie Tante Monika die Treppe wieder hinunter flitzte und ihren großen Korb über den Arm trug. Lisa trat hinaus und lief zum Treppenabsatz.

„Tante Monika!“ rief sie, „Was ist denn los?“

„Kinder aufstehen, heute gehen wir auf den Markt, ich muss dort was erledigen!“

 

Lisa ging zurück und weckte Klaus, sie wuschen sich und putzten die Zähne und liefen hinunter, wo Tante Monika schon das Frühstück vorbereitet hatte.

Nach dem Frühstück stiegen sie dann in das Auto ein. Die beiden Kinder wieder auf dem Rücksitz und der Korb wurde im Kofferraum verstaut.

 

„Wir fahren noch bei Onkel Eduard vorbei, den nehmen wir heute mit auf den Markt.“ Sagte Tante Monika.

„Onkel Eduard?“ Fragten Lisa und Klaus gleichzeitig.  Sie hatten schon von Onkel Eduard gehört. Doch Mama wollte nicht über Onkel Eduard sprechen, sie sagte immer, er sei das schwarze Schaf der Familie. Keiner wusste warum, aber es war eben so.

Die Kinder waren sehr neugierig auf Onkel Eduard. Sie hatten ihn noch nie gesehen. Tante Monika blieb vor einem kleinen Haus, gleich beim Bach neben der Strasse stehen und hupte zweimal.

Sofort ging die Türe auf und es kam ein großer, hagerer Mann heraus. Er hatte eine lange Hose an, die mit einem breiten Gürtel gehalten wurde und ein kariertes Hemd. Darüber eine schwarze, ärmellose Weste mit vielen Taschen. Auf dem Kopf trug er eine Mütze.  Er verschloss sorgfältig die Türe und drehte sich um, als ob er etwas suchen würde. Ein leiser Pfiff ertönte und schon kam ein kleiner brauner Hund gerannt und blickte zu ihm auf. In Erwartung des Kommenden wedelte er mit dem Schwanz und gab kleine spitze Laute von sich.

 

„Komm schon, Eduard, wir haben es eilig.“ Rief Tante Monika. Er stieg vorne bei Tante Monika in das Auto und der kleine Hund setzte sich zu seinen Füßen.

Er drehte sich zu den Kindern um und lächelte sie an.

„Hallo, ihr Beiden! Wir kennen uns noch nicht. Ich bin Onkel Eduard, komme so selten in die Stadt zu euch. Das ist Snief.“ Dabei zeigte er auf den kleinen Hund.

„Guten morgen, Onkel Eduard, guten morgen Snief.“ Sagte Lisa und Klaus nickten dazu.

Tante Monika war inzwischen wieder angefahren und sie fuhren die schmale Straße neben dem Bach entlang, in der Richtung zur kleinen Stadt wo der Markt heute stattfand.

 

„Also, Monika, was gibt es denn so Wichtiges, dass du mich unbedingt dabeihaben musst?“

fragte Onkel Eduard.

„Die Feenkönigin aus dem Märchenwald hat heute die Biene Salfi zu mir geschickt und mich um Hilfe gebeten. Sie muss an einem Treffen aller Feenköniginnen teilnehmen und hat keine Staatskarosse. Es ist aber wichtig, dass sie wie eine richtige Königin auftritt, weil sie sich sonst bei dem Treffen nicht wohl fühlt unter all den anderen Königinnen. Und ich weiß nicht genau, wo wir die Karosse hernehmen sollen. Wir fahren auf den Markt und werden uns dort umsehen. Es kommen immer so viele fremde Menschen von außerhalb und auch viele Tiere und auch Zauberer und Hexen, vielleicht weiß jemand einen Rat. Dich brauche ich, weil ich nicht mit allen Tieren sprechen kann. „

 

„Waas, Hexen und Zauberer am Markt?“ riefen Lisa und Klaus gleichzeitig.

„Ja, ihr erkennt sie aber nicht. Ich aber schon.“ Sagte Tante Monika ganz selbstverständlich.

Inzwischen waren sie angekommen und hatten das Auto geparkt. Tante Monika nahm wieder ihren Schirm und den großen Korb, hakte sich bei Onkel Eduard unter und deutete den Kindern, ihr zu folgen. So marschierten sie gemeinsam in den Markt ein.

Es herrschte ein emsiges Treiben. Die Marktfrauen hatten schon ihr Obst und Gemüse aufgebaut und priesen alles mit lauten Stimmen an. Es waren auch einige Gaukler erschienen, die Kunststücke mit dem Ball vorführten und dann ein paar Münzen als Dank erhielten. Es wurden auch Hühner und Gänse angeboten, die noch lebendig in den Käfigen saßen und das uneingeschränkte Mitleid von Tante Monika hatten. Snief der Hund von Onkel Eduard zog an der Leine und wollte dahin und dorthin. Es waren so viele Gerüche, die ihn reizten!

Da war eine alte Frau am Ende der Hauptstraße, die auf ihrem Tisch viele getrockneten Kräuter und Wurzeln anbot. Sie sah sehr lustig aus, hatte eine lange Nase und einen Zopf, der unter dem Kopftuch hervor zu sehen war. Dorthin zog sie Tante Monika.

„Hallo, Essmeralda", sagte sie. „Wie geht es dir denn?“

„Ach ja, danke gut. Habe ein paar Zaubermittel für dich.“ Sie zog einige kleine Fläschchen hervor und deutete auch auf die Säckchen auf ihrem Tisch.

„Nein danke, heute brauchen wir Deinen Rat.“

Und sie beugte sich hinunter zu der alten Frau und flüsterte ihr was ins Ohr. Die alte Frau nickte und flüsterte ihrerseits wieder was zurück.

„Ah, bei den Fischen?“  Fragte Tante Monika ganz erstaunt. Essmeralda nickte und deutete zu einer der Lagerhallen hin.

„Vergiss den Kürbis nicht!!“ Rief sie ihnen noch nach.

„Komm, Eduard, Kinder folgt mir!“ Zielstrebig ging sie über die Straße und alle folgten ihr.

Bevor sie die Lagerhalle betraten, kaufte Tante Monika noch einen großen Kürbis. Lisa fand das sehr seltsam. Wozu braucht sie jetzt einen Kürbis?

Die Lagerhalle lag etwas dunkel vor ihnen, da das Tageslicht nur durch die Fenster am Dach hereindrang und die Halle sehr hoch und groß war.

„Sag, Tante Monika, war das eine Hexe?“ Fragte Klaus ganz kleinlaut.

„Ja, eine sehr liebe und sehr alte Hexe, die ich schon lange kenne.“ Antwortete Tante Monika ganz selbstverständlich.

„Hier müssen wir nach rückwärtsgehen, zwischen den großen Paletten soll eine Türe sein.“ Onkel Eduard ging mit Snief voran. Schließlich war er viel größer als die anderen und außerdem war er ein Mann. Er fühlte sich ganz als Beschützer.

Sie gingen ganz nach rückwärts und stießen schließlich an die letzten Paletten an, die mit Fischen vollgepackt waren. Hier roch es ganz fürchterlich nach Fischen und Meertang, so dass sich die Kinder die Nase zuhalten mussten.

Onkel Eduard klopfte mit der Hand die Paletten ab, aber es tat sich nichts, hier konnten sie nicht weitergehen. Doch da sprang Snief am Ende der Reihe an einer Palette hoch und bellte laut. Onkel Eduard lief zu ihm hin um ihn zu beruhigen, doch als er mit der Hand die Palette berührte, schob sich diese zurück und es tat sich ein Spalt auf und Tante Monika deutete ihnen, sie sollten durchschlüpfen.

Das taten sie dann auch und blieben ganz erstaunt stehen, Vor ihnen lag eine Küstenlandschaft, ein wunderschöner Sandstrand, mit Palmen und niedrigen Sträuchern. Auch ein Boot war da. Und da war sie wieder, die alte Frau vom Markt, doch diesmal war sie viel schöner gekleidet und hatte ein wunderschönes Kleid aus blauen Netzen an, über und über mit Muscheln behangen.

„Ihr müsst in das Boot einsteigen und hinausfahren. Dort wird euch Milan, der Barsch weiterhelfen. Viel Glück.“

Sie stiegen in das Boot ein; Snief mussten sie hochheben, er war zu klein um selbst in das Boot zu kommen.

Onkel Eduard nahm die Ruder und mit kräftigen Schlägen trug sie das Boot hinaus aufs offene Meer. Die Kinder konnten es gar nicht fassen. Mama würde ihnen das alles nicht glauben!!!

Sie waren eine Weile gerudert, da stieß etwas an das Boot an. Onkel Eduard legte die Ruder ins Boot und schaute ins Wasser.

„Oh, bist du Milan der Barsch?“ fragte er

Der Fisch antwortete:

„Ja, bin ich. Habe gehört, ihr braucht meine Hilfe?“

„Wir kommen von der Feenkönigin aus dem Märchenwald. Sie braucht eine Karosse für das Treffen der Feenköniginnen, und wir konnten keine finden.“ Sagte Onkel Eduard.

„Hmmmm, ja, hmmmmm“ Offensichtlich dachte der Barsch nach.

„Kommt zu mir herunter, wir werden bei den See-Anemonen und Korallen schon was finden.“ Sagte er und tauchte unter.

„Was hat er gesagt?“ Fragte Tante Monika. Sie konnte mit allen Tieren sprechen, nicht aber mit Fischen, das konnte nur Onkel Eduard. Er war einmal Fischer und da hatte er gelernt, mit den Fischen zu sprechen.

Er sagte ihnen alles, was Milan der Barsch gesagt hatte und Tante Monika nickte dazu.

„Oh, wie sollen wir denn da folgen?“ Klaus und Lisa schauten ängstlich drein.

Da öffnete Tante Monika ihren Korb und entnahm ihm den großen Kürbis, den sie am Markt auf Anraten der Hexe Essmeralda gekauft hatte. Onkel Eduard schnitt ihn unten auf, höhlte ihn aus und machte Löcher, wie Fenster darin, verschloss diese mit einer durchsichtigen Nylonfolie, die er in einer seiner Jackentaschen hatte und legte ihn aufs Wasser und er wurde immer größer und größer. Bis er riesengroß war. Lisa und Klaus rissen die Augen auf und wunderten sich.

Er wurde so groß, dass sie alle in den Kürbis hineinpassten.

Außer Snief, der wollte lieber im Boot bleiben.

Der Kürbis funktionierte wie eine Taucherglocke.

Als sie alle drinnen waren, sank der Kürbis ganz langsam zum Meeresgrund. Durch die Fenster, die Onkel Eduard geschnitten hatte, konnten sie Fische vorbeischwimmen sehen, die sie noch niemals im Leben gesehen hatten. In der Ferne konnten sie einen großen Rochen sehen. Wunderschön in der Bewegung und sehr langsam.  Es schien, als ob er durch das Wasser flog.

Als sie am Meeresgrund angekommen waren, blieb der Kürbis mit einem Ruck stehen. Da kam schon der große Barsch Milan herbei und brachte acht wunderschöne Seepferdchen mit.

„Das sind die Pferdchen für die Karosse", brummelte er, „und dort drüben, seht ihr, habe ich eine wunderschöne Karosse aus Korallen und Seeanemonen gemacht. Sie wird emportauchen, durch die Fluten des Meeres und die Wellen werden weiße Schaumkronen bilden und die Algen werden wie Glas rund um die Karosse erstarren. Es wird die schönste Karosse sein, die jemals gesehen wurde.“

Die Seepferdchen schwammen zu der Karosse hin und wurden von den anderen Fischen eingespannt und die Kinder konnten sehen, wie sie sich emporhob und langsam an die Oberfläche schwebte.

„Ach, ich danke dir im Namen der Feenkönigin", sagte Tante Monika", sie wird sich riesig freuen und die Elfen und Feen aus dem Märchenwald werden für euch tanzen. Eduard, übersetze ihm das!“

Onkel Eduard übersetzte es ihm und der Barsch machte eine Bewegung zu Tante Monika hin, als würde er sich verneigen. Seine seitlichen und die Rückenflosse machten wellenartige Bewegungen.

Onkel Eduard stieß sie nun mit den Füssen vom Meeresgrund ab und auch der Kürbis begann langsam aufzusteigen. Als sie wieder an der Oberfläche waren, kletterten sie in das Boot und wurden von Snief freudig begrüßt.

„Schau, Tante Monika, wie wunderschön!“ Lisa und Klaus zeigten hinaus aufs Meer und da tauchte auch die Karosse auf. Sie war zartrosa, hatte wunderschöne weiße Krönchen rundherum, aus dem Schaum der Wellen geboren und dazwischen grüne Blüten und Blätter, wie aus Glas. Die acht Seepferdchen zogen die Karosse ans Ufer und da stand sie nun, Ganz prachtvoll anzusehen.

Tante Monika machte ihren großen Korb auf und griff hinein. Als sie mit ihrer Hand herauskam, saß die Biene Salfi auf ihrem Finger.

„Du kannst zur Feenkönigin fliegen und ihr sagen, dass hier die Karosse auf sie wartet. Wir müssen jetzt wieder zurück.“ Sagte sie und hob den Finger in die Höhe und die Biene flog in einem großen Bogen davon.

Sie machte den Korb wieder zu und befahl Onkel Eduard auch ans Ufer zu rudern.

Als sie dort ankamen, warteten die Seepferdchen schon ungeduldig.

 

„Ganz ruhig", sagte Tante Monika, „die Feenkönigin wird gleich da sein.“

 

„Und wir gehen jetzt wieder nach Hause und trinken Kakao und essen einen Kuchen, den ich heute gebacken habe.“  Tante Monika nickte zufrieden vor sich hin.

Sie gingen über den Sandstrand zu dem Lagerhaus zurück und tauchten wieder in das Halbdunkel ein, das zwischen den Paletten herrschte. Als sie wieder am Markt draußen standen, liefen Klaus und Lisa um das Lagerhaus herum, um das Meer noch mal zu sehen. Doch da war kein Meer, keine Palmen, kein Strand. Es waren nur kleine Häuser, die sich aneinanderschmiegten und alte Kastanienbäume.

Auch die Hexe Essmeralda war verschwunden. Ihr kleiner Tisch war nun von einer anderen Marktfrau besetzt, die frisches Obst verkaufte.

Sie gingen zum Auto zurück. Tante Monika hatte den Korb im Kofferraum verstaut, Onkel Eduard saß auch schon im Auto. Nur Snief wartete mit wedelndem Schwanz auf sie.

„Also wo ward ihr denn? Steigt ein, wir fahren nach Hause.“

Tante Monika gab Gas und sie fuhren wieder zurück in das kleine Haus am Rande des Waldes, neben dem Bach.

Und es war, als wäre nichts geschehen.

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Dienstag, 29. Juni 2021

Fallende Kirschblüten, Soft-Erotik

 

Fallende Kirschblüten

von Joana Angelides




Es sind diese zarten, rosa Blüten des Kirschbaumes, innen leicht pink und sehr empfindlich, die mich immer an Pucchinis Butterfly erinnern.

An diese Oper, mit ihrer wunderbaren Musik, die mir am Ende immer Tränen über die Wangen laufen lässt.

 

Wenn die Luft leicht darüberstreicht, verlieren viele Blütenblätter ihren Halt und trudeln langsam zu Boden, wiegen sich im Wind, drehen und winden sich.

Sie landen als rosa Flocken im hellgrünen frischen Gras unter dem Baum und blinken mich wie einzelne Seelen an.

Ein nackter Frauenkörper, mein nackter Körper, liegend unter solch einem Baum, kann mit geschlossenen Augen die Blätter auf der Haut spüren, mit leichtem Schauern aufnehmen und spüren, wenn sie der Wind wiederholt und wegbläst.

Du kniest neben mir, meinen Kopf in deinem Schoß und wartest auf jedes einzelne Blütenblatt, um es entweder wegzublasen, oder mit deinen Lippen aufzuheben. Du umrundest mit deinem Finger meinen Mund, wenn er lächelnd diese Gefühle genießt

Der leichte Windhauch deines Atems erweckt leises Zittern in mir und die Haut zieht sich genau da zusammen.

Um nicht in die Sonne zu blinzeln, halte ich meine Augen geschlossen und spüre, wie deine Hand langsam zwischen meinen Brüsten nach unten zu meinem kleinen Bäuchlein gleitet und dann über den Venushügel zwischen meinen Schenkeln zum Stillstand kommt.

Die Anspannung des Körpers in diesem Moment breitet sich aus und erreicht jede Faser, Zehen- und Fingerspitze, sprengt fast die Kopfdecke.

Langsam gleitet die Hand wieder nach oben und eine kleine Entspannung macht sich breit.

Inzwischen sind weitere Blütenblätter herunter geschwebt und eine hat sich auf das geschlossene linke Augenlid gelegt. Du befeuchtest deinen Finger und legst nun auch auf meinem rechten Augenlid eines dieser kleinen Wunderwerke der Natur.

"Halte deine Augen geschlossen, ich will nicht, dass du siehst, was ich mache! Will dich immer wieder überraschen, " dringt es flüsternd an mein Ohr

Ich bin angespannt, meine Baudecke wird hart, mein Gehör und mein Fühlen schärfen sich

Ich spüre, wie du meinen Kopf loslässt und dich aufrichtest. Es brechen leise Äste, Bewegung um mich ist spürbar.

Du kniest nun an meiner anderen Seite. Und ich spüre, wie kühle Blätter, zarte Fühler über meine Brüste streichen, wie kleine, ein wenig steife Äste, die Spitzen reizen.

Es fühlt sich kühl an, wispernd und liebkosend, die Blüten streichen darüber, kommen von der anderen Seite, verbleiben an den Brustspitzen, tanzen darauf.

Es sind leichte Berührungen wie die Wimpern einer Elfe, wie die Flügel eines Schmetterlings. Und doch versetzen sie den Körper in Aufruhr, senden Signale aus.

Sagt man nicht, es wird durch den Flügelschlag eines Schmetterlings hier bei uns, irgendwo weit weg, auf einem anderen Kontinent, ein Tornado ausgelöst?

Nun beginnst du, mit kleinen Ästen voller Blüten meinen Körper auf und ab zu gleiten, öffnest meine Schenkel und drehst und bewegst sie, lässt diese Kleinen Zweige und Blätter auf der Innenseite tanzen und kleine Lustschreie entweichen meiner Kehle.

Es sind diese leichten, kaum spürbaren Berührungen, die nur über die Oberfläche streichen, die diese Reaktionen auslösen, die Nerven so unmittelbar unter der Haut reizen und zum Schwingen bringen.

Nun lässt du die Zweige nach unten tanzen, die geöffneten Beine entlang, in der Kniekehle verweilen und die Fußsohlen erreichen. Du streichst auf und ab und der Körper beginnt nun wie im Winde zu vibrieren und erreicht die gleiche Leichtigkeit wie die herab schwirrenden Blüten, er hebt ab.

Die Haut hat eine Sensibilisierung erreicht, die mit normalen Instrumenten wahrscheinlich nicht mehr messbar wäre und jedes dieser leichten rosa Blütenblätter, die herabfallen, lassen ihn zusammenzucken.

Nun beginnst du mit der Zungenspitze die Blätter von meinen Brustspitzen zu entfernen und drehst wieder ganz leicht, aber schnell einen kleinen Zweig mit Blüten darüber, wie einen Pinsel, wenn er Gold auf einem wertvollen Stück aufträgt um es zu vergolden.

Längst ist dieser mein Körper nicht mehr beherrschbar, er bäumt sich auf, er windet sich und dreht sich und mit jedem neuen Blütenblatt wird er empfindlicher. Jedes Blütenblatt erzeugt Blitze im Gehirn.

Irgendwann, wenn alle Nerven singen und unter der Haut tanzen, hörst du auf und nimmst mich in den Arm und wir vergessen alles Andere rund um uns.

Ich höre die Arie der Butterfly, höre ihren Gesang, der nicht endenwollenden Liebe ausdrückt und verliere mich in einem Blütenmeer von rosa Kirschblüten für eine kleine Ewigkeit.

 

Sonntag, 27. Juni 2021

"EROTIQUE FOU", Erotik

 

KAPITEL I  AUS  „ÉROTIQUE FOU“

e-Book




 

Mein Name ist Magritt.

Magritt, wie der belgische Maler. Mein Vater, ein Belgier, war Sammler von seinen Bildern und Bewunderer. Er hätte lieber einen Sohn gehabt, hätte ihn dann René Magritt genannt. So musste ich dann mit diesem Namen leben, was immer wieder zu Verwechslungen mit Marquerite führte. Das Einzige, was wir beide gemeinsam hatten, war unsere unbändige Abhängigkeit von Erotik und Sex. Er ließ keine Gelegenheit und keine Frau aus, um das ausleben zu wollen, was dazu führte, dass sich meine Eltern trennten und er aus meinem Leben verschwand.

Und eben diese Gene beherrschten auch mein Leben!

„Luc, ich brauche Dich!“

Mein Anruf war kurz und bündig und Luc, wusste sofort, was ich meine!

Luc ist im strengeren Sinn eigentlich ein Call-Boy der ersten Sahne! Er hat einen Körper wie Gott Apoll, Einfühlungsvermögen wie eine Katze und die Gefährlichkeit eines Tigers in der Brunft! Und… er ist für Geld zu haben!

In meinem Beruf, ich bin Managerin eines großen Konzerns, muss ich 24 Stunden des Tages taff, jeder Situation gewachsen und hart in den Entscheidungen sein und darf keine Schwäche zeigen.

Doch irgendwann brauche ich Entspannung, muss den Bogen entspannen und als einziges Ziel totales Fallenlassen bekommen. Das finde ich bei Luc.

Er hat ein Loft über den Dächern von Paris, mit einem Wintergarten. Ein Teil seines Appartements dient der Entspannung, Da gibt es ein Spiegelzimmer, mit einem großen Bett in der Mitte und an der Decke und an drei Wänden Spiegel, leise Musik und Lichteffekten. Einen abgedunkelten Raum mit Kamin und loderndem Feuer. Er ist in einem Farbspiel zwischen Rot und Orange gehalten, indirekte Beleuchtung und vielen kleinen Lämpchen an der Decke und am Fußboden eingelassen. Hier bin ich am liebsten!

Nachdem er mir einen Termin gegeben hat, fiebere ich dem entgegen. Es ist übermorgen. Ich ordne meine Termine, verlege einige und nehme mir zwei Tage frei. Der erste Tag gehört Luc, den zweiten Tag brauche ich um wieder in die Wirklichkeit zurückzufinden und abzuschalten. Denn Luc treibt meine Nerven an den Rand eines Abgrundes, wühlt meinen Körper bis zu Erschöpfung auf und lässt mein Gehirn kochen. Doch danach fühle ich mich wie neu geboren und die in den vergangenen Wochen verloren gegangene Energie ist wiedergekehrt.

Ich nehme mir ein Taxi zu seinem Haus in der Vorstadt und drücke den kleinen Messingknopf. Es gibt kein Namensschild, doch nur den einzigen Klingelknopf. Die Türe summt und ich drücke sie auf.

Er steht oben auf der Treppe und streckt mir beide Arme entgegen. Er hat einen langen weißen Kaftan an und seine halblangen Haare liegen auf seiner Schulter.

„Liebste, ich freue mich!“, ruft er mit leiser Stimme. Oh, wie liebe ich dieses Timbre. Es jagt mir Schauer über den Rücken und hat mich schon beim ersten Mal fasziniert.

Das erste Mal kam ich mit Eve, meiner Freundin mit, sie hat mich eingeführt und empfohlen. Wir erlebten damals einen wahnsinnigen Tag zwischen „Menage a trois“ und einer lesbischen Orgie. Ich war danach wie betäubt und lernte eine Seite an Eve kennen, die ich bisher nicht kannte. Sie war eine schmeichelnde Katze, eine gleitende Schlange und eine wilde Hexe, eine fauchende Wildkatze und ein anschmiegsames Frauchen. Seit damals lassen wir uns an manchen Sonntagen so richtig gehen und jagen über mein breites französisches Bett bis zur totalen Auflösung. Durch sie habe ich auch den „Doppeldildo“ kennengelernt, mit dem sich Frauen miteinander und gegenseitig  befriedigen können. Sie war Meisterin darin! Doch es kommt niemals an das Erlebnis mit Luc heran.

Als ich oben ankam, nahm er mich sofort in den Arm und strich über meinen Rücken. Sanft aber doch sehr energisch. Er weckte sofort meine Lust, umso mehr, als ich unter meinem Seidenkleid nichts weiter trug als Chanell No. 5

Wir gingen in sein Loft, er servierte mir ein Glas kalten Champagner und wir betrieben leise Small-Talk, wo es fast nur um Befindlichkeiten und meine Freundin Eve ging. Eve nahm ja immer wieder seine Dienste in Anspruch, auch ohne mich. Er sprach in den höchsten Tönen von ihr und man könnte den Eindruck gewinnen, dass er in sie verliebt war, wenn man nicht genau wusste, was Luc eigentlich war. Ein Tool zur Befriedigung der geheimsten Wünsche von frustrierten Frauen, ein Erfüllungsgehilfe für die eigene Leidenschaft Gier und Lust.

Als er aufstand und mein Kleid über meinen Kopf zog, meine Arme nach oben zog und meine Brustnippel zwischen seine Lippen nahm, entrang sich mir der erste Seufzer.

Als wäre ich eine Feder, hob er mich auf und trug mich hinüber in das Spiegelzimmer und legte mich auf das Bett. Das Laken war kühl und angenehm. Verschiedene Utensilien lagen darauf herum, Ohne seine Lippen von meinem Brustnippel zu lösen, begann er mit einem Nerzhandschuh auf meiner Haut auf und ab zu gleiten. Nerz ist ein sehr erotisches Fell, erotisierend und erregend. Ich schloss die Augen und ließ es geschehen. Er setzte nun auch seine Zähne ein und der kleine Schmerz erhöhte meine Gier auf noch mehr. Meine kleinen spitzen Töne ließen ihn ungerührt. Als seine Hand an meinen Innenschenkeln bis in die Kniekehle und retour strich, begann ich langsam zu zittern. Ohja, ich liebe das!

Seine Lippen glitten nun abwärts zum Nabel und seine Zunge begann einen wilden Tanz dort. Ja, sie bohrte sich nahezu hinein und ich spürte das in meinem Kopf, ganz oben an der Schädeldecke.

Der Nerzhandschuh hatte nun endlich alle Nerven geweckt und ich spürte das Kribbeln an den Extremitäten, den Füßen und Fingern, sie wurden unruhig und fuhren ziellos herum.

Inzwischen hatte auch er den Kaftan abgelegt und legte sich nun eng neben mich. Ich spürte seine Haut, spürte seine zuckenden Muskeln und mir wurde nahezu schwindelig. Ohne mit dem Nerzhandschuh eine Pause zu machen, fand seine andere Hand auf meinem Rücken die einzelnen Wirbel und mit seinem  Daumenrücken fuhr er auf und nieder und weckte auch dort mein Nervensystem.  Mein Körper war nur mehr ein zuckendes Bündel. Er sparte die wirklich erogenen Zonen bewusst aus, es war ja erst der Anfang und er wollte mich nur langsam auf den Gipfel der Lust und Gier treiben. Er wusste, irgendwann würde ich betteln und wimmern vor Verlangen.

Er spielte dieses Spiel über eine Stunde, drehte mich um, ließ seine Fingerkuppen über meinen Rücken laufen und spielte mit meinen Fußsohlen, in dem er die Fingerspitzen einsetzte. Ich lag da, eine Arme waren erhoben, meine Finger verkrampften sich, meine Zunge tanzte auf meinen Lippen.

Er küsste meinen PO, befeuchtete meine Rosette und strich langsam und genüsslich darüber, mein Po begann zu zittern.

Dann hob er mich auf und trug mich hinüber in das rote Zimmer, Hier war es kuschelig warm, wir tranken Champagner und ich lag am Rücken vor dem Kamin, meine Beine angezogen. Er drängte sie sanft auseinander und drückte meine Schamlippen ebenfalls auseinander. Er beugte sich hinunter und nahm meine Perle zwischen Daumen und Zeigefinger und begann sie ganz langsam zu drehen und zu massieren. Das Feuer begann zwischen meinen Beinen, pflanzte sich in meinen Unterbauch fort und mein Stöhnen wurde laut und gurgelnd. Langsam setzte er seine Arbeit fort, Glut breitete sich aus.  Wellen durchliefen meinen Körper, Welle für Welle. Er ermüdete keinesfalls, seine Bewegungen waren kontinuierlich und konsequent. Langsam kroch in mir die Lava aus dem Vulkan meines Unterleibes und ergoss sich in mir. Ich stöhnte wie ein wundes Tier! Durch die fortlaufenden, regelmäßigen Bewegungen, seinen Lippen auf meinen Brustnippel und seinen Damenkuppen an meinen Wirbeln am Rücken, verlängerte er diesen langsam sich fortpflanzenden Orgasmus bis zum Unerträglichen. Rote Kreise drehten sich hinter meinen Augenlidern, Raketen explodierte in meinem Gehirn, er arbeitete weiter. Es war eine gefühlte Ewigkeit. Der Orgasmus ebbte langsam ab, schwoll wieder an, doch hörte nicht ab. Ich schwamm in einem Meer von Gefühlen, der Ozean schlug über mir zusammen, ich keuchte und wimmerte.

Plötzlich spürte ich, wie er über meine immens angewachsene Klitoris etwas stülpte! Es war seine, mir schon bekannte, batteriebetriebene Tulpe. Es war eine Art Saugnapf in Tulpenform, die Innen zwei sich drehende Walzen hatte, man oben einen kleinen Ball drücken konnte und ein Vakuum entstand, der die Klitoris ansaugte und mich schon das letzte Mal zum Wahnsinn getrieben hatte. Sie vibrierte und saugte und saugte und vibrierte, die Walzen drehten sich am Schaft meiner Klitoris und ich schrie meine Empfindung hinaus, schrill und grell. Es dauerte! Immer wieder drückte er ein wenig auf den Ball, um die Luft erneut abzusaugen und mir rannen vor Lust und Begierde buchstäblich die Tränen über die Wangen.

Ich weiß nie, wie lange meine Körper das durchhält, doch er war gespannt wie eine Feder, lief immer wieder neu an und brachte mich um den Verstand.

Dazwischen penetrierte er meine Vagina mit gerippten Vibratoren, ließ sie tief versinken in mir, holte sie wieder teilweise heraus, um meinen G-Punkt zu massieren, ließ sie anschwellen, oder absinken!

Ich keuchte, schrie, schlug um mich, soweit ich es konnte. Er hielt mich immer fest in seinen Armen und ich hauchte dort auch offensichtlich mein Leben aus! Ich starb tausende Tode!

Wieviele Orgasmen das im Endeffekt waren, kann ich im Nachhinein nie sagen. Auf jeden Fall schmerzen mich noch tagelang alle Muskeln, die ich ja angespannt hatte, die sich wiederholt verkrampften und sie mich wie einen Bogen über Stunden angespannt in einem nach oben gebogenen Zustand hielten.

Langsam ließ er los, entfernte die Tulpe von meiner Klitoris und entfernte auch den Vibrator. Dann schob er seinen Kopf zwischen meine heißen zitternden Schenkel und seine Zunge versuchte meine Perle zu beruhigen. Doch war das eher eine süße Draufgabe, eine letzte Liebkosung. Sie bearbeitete langsam die Spitze meiner Klitoris, saugte an ihr, ließ die Zunge tanzen und setzte auch seine Zähne ein wenig ein und brachte mich, völlig ermattet zu einem neuerlichen sanften Orgasmus. Ich fiel und fiel in eine Wolke von Watte und hauchte meine Lust heraus.

 

Mein Körper lag noch immer zitternd unter ihm, da drang er dann mit seinem mächtigen Schwert schlussendlich in mich ein. Es war wie der ersehnte Höhepunkt! Trotz meiner Ermattung, dem heißen und getriebenen Körper, schaffte er es, mich aufzuwühlen, die Tigerin erneut zu wecken und einen Ritt hinzulegen, der mich fast in den Wahnsinn trieb.

„Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaajaaaaaaaaaaaaaa,“ hörte ich mich schreien, und dieser Schrei ging wieder in Gurgeln über, bis er jäh abbrach und ich in mich zusammenfiel. Ich werde sicherlich morgen heiser sein!

All diese Erlebnisse muss man sich, verteilt auf einen ganzen Nachmittag, bis spät in die Nacht vorstellen. Er lässt mich dann immer vor dem Kamin ein wenig einschlafen, sieht nach einer Weile nach mir, bringt mir Champagner und Obst und hilft mir auf. Er hebt mich wieder wie eine Feder auf, mein Kopf liegt an seiner Schulter und trägt mich ins Wohnzimmer. Ich könnte nicht sofort wieder auf den Beinen stehen.

Wenn ich dann, so gegen Mitternacht in den Fond des Taxis falle, fühle ich mich matt und total erschöpft.

 

Samstag, 19. Juni 2021

Magic - Sex, Erotik

 

Bergkristalle

von Joana Angelides



 

Oh, es gibt die unterschiedlichsten Hexen.

Es gibt solche und solche und meine Hexe gehört zu den Solchen.

Zu jenen Hexen, die mich jeden Tag neu verbrennen.

 

 

Es ist gut, dass die Menschen nicht wissen, dass manche Berge tief in ihrem Inneren Geheimnisse bergen, verwinkelte Gänge sich zu Höhlen formen, die durch phosphoreszierende Steinwände ihr Licht beziehen. Manche Höhlen haben auch Tageslicht, geleitet durch viele geheime Schächte und reflektierende glatte Steinwände.

 

Manchmal muss man eine Steinplatte nur verschieben und steht vor einem der stillen, tiefen Seen. Sie liegen fast unbeweglich wie Spiegel da, oder werden durch unbekannte Ursachen gekräuselt und bewegt.

 

An ihren Rändern türmen sich Bergkristalle. Wenn sie berührt werden, senden sie Töne aus, die wie Sirenengesänge anmuten.

Tief im Inneren, wo die Erde wärmer und wärmer wird, wo in der Tiefe rote kochende Lavaseen brodeln, dort tanzen aber auch unheimliche Gestalten, tauchen fauchende Ungeheuer auf und ein Tor tut sich auf, dass man besser nicht durchschreitet.

 

Hier leben jene schier unsichtbaren Geister und Hexen, die die Menschen nur kurz wahrnehmen und die plötzlich wieder verschwunden sind, weil sie sich einfach in einen Spalt im Felsen schieben.

Nur sehr selten können Menschen an diesen Wundern teilhaben. Sie kennen die Wege und Eingänge nicht und wenn sie welche finden, verirren sie sich hoffnungslos und bleiben oft für immer verschwunden.

 

Ich werde jedoch heute meinem Herrn einen Teil diese Wunder zeigen!

 

Schon den ganzen Tag umschwirre ich ihn, gleite mit den Händen in sein halb offenes Hemd und streiche über seine Brust, über seine Brustspitzen und abwärts bis zu seinem Nabel.

Er kann sich dabei nur sehr schwer beherrschen und ruhig bleiben. Es bereitet mir ungeheuren Spaß, wenn er etwas verschüttet oder ihm auch einmal ein Krug aus der Hand fällt.

Die Gäste schütteln dann nur den Kopf und nehmen seine gemurmelten Entschuldigungen zur Kenntnis.

Ich weiß, dass er die Sperrstunde heute gar nicht mehr erwarten kann, er schaut immer wieder auf die Uhr und versucht zu erraten, wo ich mich gerade aufhalte, wo ich sitze.

 

Als endlich die letzten Gäste gehen, schließt er ab und ruft leise meinen Namen.

 

Ich bewege den Vorhang bei der Türe, lasse einen Armreifen fallen und plötzlich kann er mich, sitzend auf der Theke sehen.

Ich habe ein Bein über das anderen gelegt und wippe mit den nackten Zehen.

 

„Ach, Esmeralda, du bist eine richtige Hexe! Siehst du nicht, wie ich zittere? Was hast du heute mit mir vor?“

 

„Komm, wir laufen in den Wald, ich zeige dir was!“

 

Er sträubt sich energisch, sein Blick geht nach oben, zur Treppe die zum Schlafzimmer führt.

 

„Dahin kommen wir später, vorher zeige ich dir was Wunderbares!“

 

Ich eile voraus, umrunde die Bäume und Sträucher des Waldes, halte das Licht hoch das ihm den Weg weist und er stolpert hinter mir her.

Er merkt gar nicht, wie sich der Spalt in dem Felsen öffnet, er läuft schlafwandlerisch hinter mir her.

Das helle Licht der Höhle blendet ihn, er hält sich die Hand vor die Augen und taumelt fast.

Die Höhle ist umrandet von großen, aufrechtstehenden, sechseckigen Bergkristallen. Ich eile von Kristall zu Kristall, berühre sie und entlocke ihnen die hellsten und wunderbarsten Töne, dann nehme ich ihn bei der Hand und führe ihn in die Mitte des Raumes. Hier treffen sich die einzelnen Töne und werden zu einer wunderbaren Symphonie. Das Licht kommt gebündelt von oben und beleuchtet eine mit Kissen aus Moos und Blüten übersäte Liegestatt. Er hebt den Kopf und blickt gebannt in das gleißende Licht. Meine Hände gleiten an seinem Körper entlang und streifen sein Gewand ab, er weht sich kaum. Es ist wie selbstverständlich, dass wir beide nun nackt in diesem Licht stehen. Unsere Hände machen sich selbständig, gleiten an unseren Körpern auf und ab, streifen durch Täler, sanften Erhöhungen und Hügeln entlang.

 

Je mehr sich unsere Körper diesen Gefühlen hingeben, sie auskosten und spüren, desto intensiver wird die uns umgebende Musik.

Das Licht beginnt sich zu drehen, funkelnde Sterne in verschiedenen Farben umspielen uns, kratzen sanft an unserer Haut, erzeugen Schauer und erzeugen punktuell Schmerz, der gerade noch erträglich ist.

 

Unter dem sanften Eindruck des Lichtes sinken wir gemeinsam auf die vorbereitete Liege. Alles dreht sich, unsere Blicke sehen einmal das gleißende Licht über uns, dann wieder unsere die unendlichen Tiefen unserer Augen, die ineinander verschmelzen.

 

Die Musik wird lauter, die Töne werden höher, unsere Hände schneller. Sie suchen und finden jene Punkte, die sich finden lassen wollen, die zu glühenden Zonen werden.

Als unsere Körper nur mehr aus flüssigem Gold bestehen, vereinigen sie sich

 

Es gibt Höhepunkte, die man kommen spürt, sie füllen plötzlich das ganze Innere aus. Es ist als würde man ein unregelmäßig geformtes Gefäß aus Glas mit flüssigem Gold anfüllen. Das flüssige Gold dringt in alle Ausbuchtungen, alle Nischen ein und langsam beginnt das Gefäß zu glänzen. Ja, wie eben ein mit Gold gefülltes Glas fühlt es sich dann an.

 

Im Moment der höchsten Erregung erlischt das Licht von oben, die Musik verstummt und wir finden uns im Schlafzimmer wieder.

 

Doch wir merken es nicht gleich. Die Töne sind zwar leiser, aber immer noch da, das Licht ist in uns und unsere nackten Körper sind aneinandergepresst.

 

Wir haben eine wundervolle Nacht gewonnen, aber alle Kleider in der Höhle verloren.

Er wird es nicht verstehen, es war ja nur ein Traum.

 

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Donnerstag, 17. Juni 2021

Dunkelblaue Nächte, ERotik

 

Dunkelblaue Nächte

von Joana Angelides



Dunkelblaue Nächte

 

Liebster, ich hoffe sehr, dein Flug war angenehm und du bist gut angekommen. Den ganzen Tag habe ich an dich gedacht. Trotzdem im Büro heute wieder alles so hektisch war.

 

Du bist nun so weit weg und das mit dem Telefonieren ist auch sehr schwierig, wie sich heute herausgestellt hat. Die Zeitverschiebung tut dann das Übrige und ich vergehe vor Sehnsucht nach deiner Stimme, einer Berührung von dir.

Wenn ich nun zu Bett gehe und der Platz neben mir wird leer sein, werde ich mich zusammenrollen und die Augen schließen.

 

Meine Fantasie und auch teilweise meine Erinnerung an die vergangenen Nächte mit dir werden mir dann die schönsten Bilder vorgaukeln.

 

Es ist so, dass Liebende natürlich immer das Bedürfnis haben, sich nahe zu sein. Ich, z.b., will im Halbdunkel deine Hände auf meiner Haut spüren, deinen Atem im Gesicht, am Hals und zwischen dem Haaransatz und dem Nacken. Dort stellen sich dann meine ganz feinen Haare auf und erzeugen ein kribbelndes Gefühl und die Kopfhaut zieht sich zusammen. So ist das immer wieder bei mir.

 

Dann werde ich meine Augen schließen und spüren, wie deine gespreizten Finger in meinem Haar langsam versinken. Wie du es immer wieder so zärtlich machst! Deine Fingerkuppen berühren dann imaginär meine Kopfhaut und tausend Sterne werden hinter meinen geschlossenen Augenlidern aufglühen.

Dann werde ich deinen sinnlichen Mund auf meiner Haut nach meinen Lippen suchend spüren, sie werden über meine Wangen streichen und ich öffne schon, noch bevor du ganz dort bist, meine Lippen erwartungsvoll.  Die Spannung wird fast unerträglich sein!

 

Ich werde mir dann vorstellen, du siehst mir in die Augen, ganz tief und erforscht meine Gefühle, meine Empfindungen. Dann werde ich mich nach deinen Fingerspitzen sehnen, auch nach deinen Fingerkuppen, die meinen Körper erforschen, jede Regung registrieren. Die tief in meine Erregung tauchen und mich so lange behutsam berühren, bis ich zu seufzen beginne. Dann werde ich deine Haut mit meinen Lippen berühren, dich ebenfalls zum erzittern bringen, deine Erregung, dein Begehren spüren.

 

Ich werde mir vorstellen, dass sich unsere Körper erwärmen werden, der Duft unserer Haut sich vereinen wird, und sie sich aneinander reiben werden und es in Gedanken genießen.

 

Meine Gefühle werden langsam von meinem ganzen Körper Besitz ergreifen und mich zum Wahnsinn treiben, mich auf eine ungeahnte Höhe heben, mir den dunklen Himmel mit abertausenden Sternen zeigen, es besteht die Gefahr, dass ich sterben werde, wie ein schwarzen Stern. Doch vorher werde ich in das Universum eintauchen und in einem Sternenschauer verglühen.

 

Dann werde ich mir wünschen, dass du mich wie immer sanft in den Arm nimmst.

 

Ich würde heute abend so gerne mit dir hier irgendwo sitzen, angelehnt an die Kacheln des Kamins im Wohnzimmer oder an unserem großen Kuschel-Polster, über dieses und jenes sprechen, mit dir flüstern. Ich würde gerne die Wärme deines Brustkorbes spüren, deine Arme um mich herumgeschlagen und vielleicht zu unseren Füßen wie immer, zwei Gläser mit Rotwein stehen haben. Wir könnten über den heutigen Tag sprechen, über irgendwelche Ereignisse lachen und dann wieder schweigen oder uns küssen.

 

 

Ich stelle mir auch vor, ich werde dein Gesicht mit der Innenseite meiner geöffneten Hände berühren und dich ganz zu mir ziehen, um dir ganz nahe zu sein. Ich werde mich heute Nacht in Gedanken immer wieder in deine Arme begeben und den Tag ausklingen lassen, ich zwinge den Traum meinen Wünschen zu folgen.

 

 

Ich, dein Pfauenauge, liebe Dich

 


Montag, 14. Juni 2021

Das Chalet in den Bergen, Erotik

 


DAS CHALET IN DEN BERGEN

 

Niemand weiß von uns.

Wie lange wir das noch geheim halten können, liegt im Ungewissen.

Es ist gut, dass John so oft nach New York fliegen muss, da stehlen wir uns davon und treffen uns in dem kleinen Hotel in den Bergen.

Ich liebe dieses kleine Chalet tief in den Wäldern der Champagne, in der Nähe von Paris, mit seiner dunklen Täfelung, den rosa Vorhängen vor den kleinen Fenstern und den dunklen Sesseln und Tischen in den Nischen, den alten Truhen an der Wand, altes Tongeschirr auf den Regalen und der Ritterrüstung im Speisesaal.

Alles vermittelt Vergangenheit, Mystik und Geheimnisse.

Jeder von uns parkt sein Auto hinter dem Haus unter der alten Platane und wir betreten das Chalet getrennt.

Der Wirt kennt uns schon, er deckt uns immer den hintersten Tisch, ein wenig abgeschirmt und versteckt hinter einem Paravent und einer riesigen Pflanze.

Zwischen den rosa Stoffservietten liegt schon immer der Zimmerschlüssel bereit, es erspart uns die Peinlichkeit, ihn zu verlangen.

Du sitzt schon da, hast ein Weinglas in der Hand und hebst die Hand mir entgegen Deine dunklen Augen glühen und dein Mund verspricht mir eine  wunderbare Nacht.

Als du hinter mir stehst und meine Jacke nimmt, drückst du mir einen Kuss in den Nacken und dein warmer Atem lässt mich kurz einknicken, doch die fängst mich sofort an der Hüfte ab und drückst mich an dich.

Ich drehe mich langsam um und wir küssen uns.

Schweigend serviert nun der Wirt an unserem Tisch, gießt den Wein nach und lächelt.

Wir essen fast schweigend, genießen das ländliche, würzige Mahl, genießen den tiefroten Landwein und sind in Gedanken schon im ersten Stock in unserem Zimmer. Wir werden dann nach oben gehen und bis morgen früh wird die Welt um uns versinken.

Es ist ein typisches Landhausgasthaus, die Möbel gediegen, das Bett breit und mit einem Baldachin, an den Seiten vier gedrechselte Säulen und einer dunklen, blumigen Tapete. Die Lampen geben ein sanftes Licht durch die Porzellanschirme ab und der Teppich schluckt jedes Geräusch unserer Füße.

Das Bad ist wie immer vorgeheizt, sogar die Handtücher! Es stehen Kerzen am Boden und am Beckenrand und einige Flacons mit duftenden Ölen sind vorbereitet.

Kaum haben wir das Zimmer betreten und vorsorglich abgesperrt, umfasst du mich, biegst meinen Nacken zurück und küsst meinen Hals, während du gleichzeitig meinen Verschluss hinten am Kleid öffnest. Es ist ein zartgrünes Seidenkleid, dass mich umfließt und du weißt, dass ich wie immer, darunter nichts trage als meine Haut. Es gleitet zu Boden, du hebst mich wie eine Feder auf und trägst mich zum Bett. Du legst mich behutsam darauf und bedeckst meinen nackten Körper mit Küssen!

Ohja, ich schließe meine Augen, lass es geschehen und weiß, dass das der Anfang eines wunderbaren Vorspieles ist.

Nachdem du ebenfalls alles abgelegt hast, liegen wir nebeneinander und streichen gegenseitig über unsere Haut, lassen unsere Fingerkuppen über Täler und Berge gleiten, versenken sie in Höhlen und Tiefen und loten die Gefühle des anderen aus.

Du kniest zwischen meinen Schenken, öffnest mit deinen Fingern meine Schamlippen und spürst die Feuchte und blickst in meine rosa Vulva. Dein Atem wird schneller und ich sehe, wie deine Muskeln zu zittern beginnen. Du suchst meine Perle und deine Daumen beginnt langsam auf ihr zu tanzen. Deine Augen suchen meine Pupillen und wir versinken in lustvollen Augenblicken. Du bringst mich zum Stöhnen; deine Finger haben sich inzwischen in meiner Nässe versenkt, beginnen sich beim G-Punkt zu krümmen und tauchen immer tiefer ein. In meinem Unterbauch beginnt es zu brodeln, der Vulkan ist erwacht. Deine Lippen senken sich über meinen Brustspitzen und die raue, warme Zunge bringt mein Nervensystem zum Singen, wie eine elektrische Leitung unter Hochspannung.

Mein Flüstern erreicht dein Ohr, mein Kopf beginnt unruhig hin und her zu pendeln und meine Finger krallen sich in deinen Rücken.

„Jaaa, komm meine Blume, ich will sehen, wie Du in meinem Armen verglühst, will den ersten Orgasmus des heutigen Abends genau sehen, will Deine Auflösung erleben…“, flüsterst du mir ins Ohr, ohne deine Liebkosungen zu unterbrechen. Dass dein Daumen an meiner Perle kreist und deine Finger meinen G-Punkt streicheln, ist die italienische Methode, mit der Mann jede Frau verrückt machen kann. Und du weißt das!

In dem Moment nun wo mich die Lust überrollt, mein Körper zu brennen beginnt und die Lava meinen Unterbauch durchströmt, beginne ich laut zu stöhnen, zu hecheln und nach Luft zu ringen. Du hältst mich wie immer fest in deinen Armen und genießt meine totale Auflösung. Es sind gefühlte lange Minuten, in denen ich total die Beherrschung verliere, du nicht aufhörst mich von einer Welle zur anderen zu treiben. Ich habe mich längst in deiner Schulter verbissen und nur langsam kann sich mein Körper beruhigen.

Du kniest noch immer zwischen meinen Schenkeln und dein Schwert steht knapp vor dem Eingang zur Höhle des Paradieses.

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Ein Butler mit Facetten, Kapitel 1, Erotik

 

EIN BUTLER MIT  FACETTEN


als e-Book erhältlich

 

Mit Dieser Bewerbung begann für den Butler James eine aufregende Zeit in der Chelsea-Road, kurz nach London in einem kleinen verschlafenen Ort inmitten von mehr oder minder großen Ländereien.

Einige Güter in den Londoner Vororten sind bereits seit Generationen im Besitz verschiedener adeliger Familien.

 

Alleine die Atmosphäre der alten Gemäuer verbot bisher jegliches Abweichen von Traditionen und Gewohnheiten.

Hier dienten auch Generationen von Dienerschaften ihren Herren, ergeben und devot, aber mit großem Stolz und Selbstvertrauen. Übergriffe in die Privatsphäre der Herrschaft waren so gut wie ausgeschlossen.

So steht es in den Annalen.

Da nun aber die Zeit bekanntlich an allen Mauern und Gewohnheiten seine Spuren hinterlässt, weichte sich auch die Ethik und die Moral der Butler-Generationen im Laufe der Zeit ein wenig auf und es schlichen sich Anomalien ein, die von Außenstehenden nur schwer auszumachen waren. Immer wieder poussierten Butler auch mit den Kammerzofen und so manche feine Dame nahm gerne die diskreten Dienste eines potenten Butlers in Kauf, wenn es darum ging, kleine Engpässe im Bereich des Sexus zu überbrücken.

Natürlich unter dem strengen Mantel der Verschwiegenheit und oft auch im Schutze der Nacht.

Leider werden nun Butler in vornehmen Häusern immer weniger gebraucht, die Menschen wurden selbständiger und moderner und der Butler-Nachwuchs auch immer profaner. Die Standesdünkel verschwanden langsam und Butler zu sein wurde ein Beruf wie jeder andere. Ja, es gibt nun schon Schulen und Kurzlehrgänge, die über Jahrhunderte erworbenes altes Wissen in Kürze vermittelten sollen. Da bleibt natürlich das Standesbewusstsein auf der Strecke, das kann man nicht in so kurzer Zeit manifestieren.

 

Unser Butler, der Held dieses Buches, kam zwar aus einem alten Geschlecht von Butlern, doch war der Lack vieler Herrschaften längst ab und auch ihre Bankkonten und Ländereien in den Kolonien waren zusammengeschmolzen, sodass sie sich immer seltener einen Butler leisten konnten. Dafür tauchten die Neureichen nun auf und schafften sich so ein Faktotum an, fürs Prestige, sozusagen.

Wir nennen unseren Butler JAMES. Er war ein schlanker, groß gewachsener Mann, Mitte der Dreißig und gab sich sehr distinguiert und vornehm. Er hatte immer weiße Handschuhe an und meist eine Hand am Rücken. Sein dunkler Anzug, sein weißes Hemd und seine schwarze Fliege waren immer tadellos.

Sein dunkles Haar war zurückgekämmt und sah immer wie frisch vom Coiffeur aus. Sein Lächeln unverbindlich und unaufdringlich und er war immer da, wenn man ihn brauchte, oder unsichtbar, wenn nötig.

Er hatte vorzügliche Zeugnisse aus den besten Häusern vorzuweisen und betonte das auch immer sehr geflissentlich. Natürlich war der Zug der Zeit auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen und es fehlte ihm der Hang zur Tradition, er hatte die Grenze zur Moderne schon sehr früh überschritten und sah seine Rolle in der heutigen Gesellschaft in einem anderen Licht. Die Position seiner Ahnen nötigte ihm nur ein kleines Lächeln ab.

Wie es nun das Schicksal so wollte, war er derzeit jedoch auf der Suche nach einem neuen Haus, wo er seine Dienste anbieten konnte und da ergriff er die Gelegenheit eines guten Freundes, der ihm ein solches Haus empfahl und sich auch als Bürge anbot. Er hatte nur Gutes über James gehört und die ihm bekannte Familie suchte gerade einen Butler.

Er kannte James schon etliche Jahre und war von ihm immer sehr angetan. Was er nicht kannte, war die dunkle Seite von James, sein dunkles Geheimnis, das ihn immer wieder bewog, seine Stellungen mehr oder weniger freiwillig zu wechseln.

Dieses Geheimnis wurde nicht nur von James sorgsam gehütete, sondern auch von seinen Ex-Arbeitgebern, sie wollten keinen Skandal.

Und so ging James wieder einmal auf Jobsuche und schrieb den eingangs erwähnten Brief.

Die Antwort auf dieses Schreiben ließ einige Tage auf sich warten und so entschloss sich James, dem ein zweites folgen zu lassen.

Mylady,

 

Ich habe mir vor einiger Zeit erlaubt, mich bei Ihnen als Butler zu bewerben, doch bisher keine Antwort erhalten. Ich nehme daher an, dass Ihnen mein Profil nicht so zugesagt hat, wie ich es mir wünschte.

 

Da ich aber, wie bereits angekündigt, ein Butler mit verschiedenen Talenten und Facetten bin, erlaube ich mir heute, Ihnen meine andere, meine dominante Seite offen zu legen.

 

Selbstverständlich wahre ich immer nach außen hin den Status eines Butlers, begegne der sich mir anvertrauenden Dame mit äußerstem Respekt. Doch legt meine dominante Seite Wert darauf, dass in den privaten Räumen mein Wille und meine Vorschriften eingehalten werden.

 

Sie müssen zur Kenntnis nehmen und es auch akzeptieren, dass Sie dann zur Sklavin mutiert sind!

 

Um den Rhythmus des Lebens meiner Herrin nicht zu stören und es unauffällig bleibt, so können wir zwei Tage in der Woche festlegen, wo ich dieser dominante Butler sein werde und Sie die Sklavin.

 

So habe ich es auch mit meinen bisherigen Herrinnen gehalten und es hat sich bewährt.

 

Sie dürfen mich dann nur ansprechen, wenn ich Sie dazu auffordere und ausschließlich mit „Gebieter, ich gehöre Dir!“

 

Das erste Gebot ist, dass meine Sklavin in diesen zwei Tagen in meiner Gegenwart niemals und das meine ich rigoros, ein Höschen anziehen darf, dass sie die Augen immer gesenkt hält und mich nur anspricht oder anblickt, wenn ich sie dazu auffordere.

 

Wenn ich morgens das Schlafzimmer betrete, hat sie sofort die Bettdecke zurückzuschlagen und mir ihren stilisierten Venushügel darzubieten. Fein rasiert und parfümiert, versteht sich. Wenn sie es wünschen, dann erledige ich diese Rasur für Sie! Ich alleine entscheide außerdem, ob ich ihr die Gunst erweise und sie mit meiner Zunge für den aufkommenden Tag in Stimmung versetze und wie oft.

 

Ich lege auch Wert darauf, dass meine Sklavin an diesen beiden Tagen permanent stimuliert und erregt ist, daher werde ich ihr selbst jene beiden japanischen Liebeskugeln in die Vagina einsetzen, die das bei jeder ihrer Bewegung garantieren. Und ich will es im Laufe des Tages gemeldet bekommen, wenn sie zu einem Orgasmus führen. Sexuelle Begegnungen zwischen uns sind situationsgebunden.

 

Ein unerlässliches Tool der Unterwerfung meiner Sklavin ist meine Gerte. Sie ist dünn, schwarz und elastisch. Jedes kleinste Vergehen wird mit 6 Peitschenhieben bestraft und an einem der zwei festgelegten Tage exekutiert. Die Sklavin selbst muss es in einem Büchlein notieren und um die Bestrafung bitten. Tut sie es nicht, führt dies zu außer ordentlichen 25 weiteren Gertenhieben. Selbstverständlich verbürge ich mich dafür, dass ich nur jene Körperteile mit der Gerte bearbeite, die ein Außenstehender garantiert nicht sehen kann. Was natürlich unter Umständen schwierig ist, wenn Sie verheiratet sind.

 

Oh, ich bin ein Meister darin, meine Gerte trifft genau die Bedürfnisse der Sklavin, die selbstverständlich ich festlege. Die nötigen Accessoires, wie Gerte, Fesseln, Knebel und Handschellen, mein Handwerkszeug sozusagen, bringe ich selbst mit.

 

An all den anderen Tagen der Woche bin ich ihr ergebener Butler. Ich kann selbstverständlich einige Referenzen und Zeugnisse beibringen. Viele auch aus den vornehmsten Kreisen der Stadt.

 

Meine Diskretion versteht sich von Selbst!

Ihr ergebener Butler James.

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Freitag, 4. Juni 2021

Das Bett, erotisch

 

Das Bett

von Joana Angelides



 

Da steht es, mitten im Raum. Dieses riesige Bett, mit den seidenen Laken. Eigentlich könnten hier auch drei Personen bequem Platz finden.

Ich umrunde es schon das dritte Mal und berühre mit meinen Fingerspitzen die kühlen, glänzenden Laken.
Es ist eigentlich ungewöhnlich für ein Bett, so mitten im Raum zu stehen, doch wir sind auch nicht in einem gewöhnlichen Hotel, sondern in einem sehr teuren, exklusiven Hotel in Bahrein.
Und ich habe die Aufgabe für meine Zeitung einen Bericht über diesen Nächtigungstempel zu schreiben.

Die Vorderfront des Raumes ist offen und läßt die Augen über die Weite des Meeres gleiten, nur weiße durchsichtige Schleier wehen im leichten Wind, befestigt mit großen Ringen aus Messing (oder sind sie aus Gold?) an den Vorhangstangen.

Die Fußböden sind aus weißen Marmorplatten, die mit goldfarbenen Metalleisten verbunden sind. Tischchen, Elefanten darstellend, mit Rauchglasplatten tragen Schüsseln mit Obst. Wasserkaraffen stehen herum. Große Bodenwasen beinhalten weiße große Liliengewächse und Windspiele erwecken Fantasien.

Ob ich mich einfach einmal auf dieses Bett setzen darf?
Ich drücke es leicht hinunter und spüre elastischen Widerstand. Mein Po hinterläßt eine kleine Verschiebung sowie Fältchen auf dem Laken und ich streiche es wieder glatt.
Eigentlich kann man alles ganz leicht wieder ungeschehen aussehen lassen.

Ich werde mutiger und entschließe mich, mich quer über dieses überdimensionale Bett zu legen. Ich lege mich auf dem Rücken und blicke hinauf in den Himmel. Der Himmel besteht aus ebenfalls weißen Schleiern, die zusammengefaßt von einer in der Mitte sich drehenden Kugel gehalten werden. Die Kugel besteht aus vielen bunten Glassteinen und kleinen Spiegelstücken.

Sie beginnt sich langsam zu drehen und sendet kleine flimmernde Lichter aus. Von rückwärts umfassen mich plötzlich zwei starke Arme und ich habe das Gefühl, mein Kopf wird angehoben und zärtliche Finger verlieren sich in meinen Haaren.
Seltsam, ich dachte, dass ich alleine im Raum bin. Die Rezeption hat mir die Karte für das Türschloß ja alleine überlassen!
Aber, man sollte immer den Augenblick geniessen und daher schließe ich meine Augen und lasse diese Fingerkuppen meine empfindlichen Nervenenden massieren und reizen.
Das Blut schießt in den Kopf und erweckt ein Rauschen, das aber auch vom Meer vor der Terrasse sein kann.

Ich drehe mich ein wenig seitwärts, hebe meine Arme über den Kopf, ziehe die Beine etwas an und lasse diese Hände an meinen Hüften abwärts, bis zu den Kniekehlen streichen.
Die Kugel da oben dreht sich scheinbar schneller und ich höre im Hintergrund helle Glöckchen eine Melodie spielen.
Flüstern da warme Lippen etwas in mein Ohr? An sich ist es egal, was es ist, es klingt aber unglaublich zärtlich. Ich strenge mich an, die Worte zu verstehen, aber es gelingt nicht. Vielleicht ist es aber auch arabisch? Egal, es klingt wunderbar.

Hundert Hände meine ich auf meinem Körper zu spüren, das dünne Kleid kann nichts abhalten, ich genieße es.

Sehe ich da so einen kleinen Diener, der mit einem großen Fächer aus Pfauenfedern die Luft ein wenig bewegt?
Eine mit bunten Ringen bestückte kräftige Hand reicht mir eine Karaffe mit kühlem Orangensaft und eine andere Hand steckt mir süße kleine Fruchtstücke in den Mund.
Irgendwie ist mir mein dünnes Kleidchen abhandengekommen und ich spüre nun das kühle Laken auf meiner nackten Haut.

In den darauffolgenden Stunden, oder waren es Tage, wird diese Haut jedoch einige Male zum Glühen gebracht, mein Inneres explodieren und die Glöckchen immer lauter.

Ich sehe Sonnenuntergänge, aus dem Meer wieder auftauchende Sonnenscheiben, vorbei ziehende Boote und höre schwermütige Gesänge der Fischer.

Mein Körper bewegt sich auf den kühlen Laken, wird bewegt, gedreht und gehoben, die Polster verändern ihre Position, Schleier des Baldachins senken und heben sich.

Tiefe Schlafphasen wechseln mit hellwachen Momenten in denen ich mit Getöse gemeinsam mit dem Wasserfall in die Tiefe stürze.

Das Läuten des Telefons reißt mich aus meinen Träumen, oder war es kein Traum?

Es dauert eine Weile, bis ich begreife, dass ich auf diesem Bett liege, hinauf starre in den Baldachin und die sich drehende Kugel bewundere.

Endlich habe ich den Hörer gefunden und melde mich mit heiserer Stimme.
Die Rezeption wollte nur wissen, wie lange ich noch zum fotografieren brauche. Noch eine Weile, ich habe noch gar nicht angefangen!

Zuerst aber muss ich mein Kleid wieder anziehen und meine Frisur in Ordnung bringen.

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Ein Zelt in der Wüste , Erotik

 

Ein Zelt in der Wüste.


von Joana Angelides

 

 

Ohja, so Zelte im Wüstensand, im Schatten von Dattelbäumen der Oase, haben schon immer unsere Fantasie beschäftigt.

Die Zelte spannen sich im Bogen über den von Hand geknüpften Teppichen ausgelegten Innenräumen und werden erwärmt vom so genannten „Mangali“. Das sind Kupferkessel, die mit glosenden Kohlenstücken gefüllt und mit einem Kupferdeckel abgedeckt sind und in die Zelte hineingetragen werden.

Sie können auf einem Eisengestell stehen, oder, sich verjüngend nach unten in einem Stück, am Boden stehen. Sie strahlen eine angenehme Wärme aus, um die kühlen Wüstennächte angenehmer zu machen. Die darin verglühenden Dufthölzer betören nicht nur unsere Seele.

Natürlich liegen auf der niederen Bettstatt genügend Polster herum, teils aus Seide, teils als Kelim geknüpft, immer mit Quasten oder sogar kleinen Glöckchen bestückt, die bei jeder Bewegung der darauf liegenden Körper leicht erklingen.

Rund um die Lagerstatt stehen Schalen mit süßen Früchten, Datteln und Feigen herum, mit kleinen Wasserschalen, um die Finger sauber halten zu können.

Vielleicht kniet hinter einem Paravent ein kleiner Junge und bewegt mit einem Seil den über allem schwebenden Baldachin, um die Luft ein wenig zirkulieren zu lassen.

Vor dem Zelt spielt ein Lautenspieler leise und tragend auf einem Saiteninstrument und der vor der Türe aufgebaute Hüne, seines Zeichens Eunuch, bewacht mit verschränkten Armen den Zelteingang.

Die kleinen Laternen aus durchbrochenem Metall, mit farbigen Glassteinen hinterlegt, werfen bunte Lichter an die Zeltwand, die durch den nächtlichen Wüstenwind leicht bewegt werden. 

Das alles nehmen wir in unserem Unterbewusstsein wahr, unsere ganze Aufmerksamkeit jedoch richtet sich auf uns. Wir tauchen ein in die vom Moschusduft getragene Gefühlswelt des Orients.

Wir spüren, wie unsere Nervenbahnen die Zärtlichkeiten des Anderen aufnehmen, wie die Hautoberfläche wie von tausend Fingerkuppen berührt wird, warmer Atem uns langsam einhüllt und wir auf sanften Kamelen durch eine wunderschöne, goldglänzende Wüstenlandschaft mehr fliegen als reiten.

Wir sehen die Sterne über uns, das dunkle Blau des Himmels und die satte Scheibe des Mondes, ohne dass wir das Zelt jemals verlassen.

Unser Flüstern, unser nicht enden wollendes Verlangen, wird in diesem Zelt für alle Liebenden, für alle Zeiten zu hören und zu spüren sein.

War es nur eine Nacht, waren es 1001 Nächte? Es macht keinen Unterschied.



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Dienstag, 1. Juni 2021

Blutgier, vampirig

 

Blutgier

von Joana Angelides



Er meidet die Stadt bei Tage. Vor allem das Licht, die vielen Menschen und die Hektik sind für ihn unerträglich. In seinen dunklen Verstecken wartet er die Dämmerung ab.

 

Ihm gehört die Stadt von Beginn der Dämmerung an bis zum Morgengrauen. Er liebt es, aus seinem dunklen Verlies zu kommen, mit den Schatten der Nacht zu verschmelzen und die Geräusche und das Raunen der Nacht in sich aufzunehmen, sie zu analysieren.

 

Seit drei Jahrhunderten bewegt er sich zwischen den sich veränderten Straßenzügen, hat gelernt sich den jeweiligen Bedingungen anzupassen. Im Vergleich zu früher, kann man heute nicht mehr so viele Menschen in der Dunkelheit der Nacht vorbei eilen sehen. Sie fahren heute in Autos, fahren an ihm vorbei, ohne ihn zu sehen. Und wenn sie seiner ansichtig werden, beeilen sie sich aus seinem Gesichtskreis zu kommen. Er ist ihnen unheimlich.

 

An diesem nebeligen Novembertag drückt er sich in eine Hausnische, um nicht von den grellen Scheinwerfern gestreift zu werden. Er scheut das helle Licht, es tut ihm in den Augen weh.

 

Sein Ziel ist der Dachboden des gegenüberliegenden kleinen Theaters. Der Dachboden ist alt und baufällig. Es gibt da viele lockeren Backsteine und Bretter. Diese kann man verschieben oder anheben und hat einen wunderbaren Blick in die darunter liegende Garderobe des kleinen Theaters.

Er genießt es, die zarten kleinen Körper der Elevinen des Balletts zu betrachten. Ihre kleinen Brüste mit den Augen zu verschlingen, wenn sie die Trikots wechseln, kichernd sich gegenseitig aus den Balletschuhen helfen, nur mit kleinen weißen Slips bekleidet sich in den Sesseln räkeln.

Seine Augen gleiten hungrig über die zarten Nacken, den schlanken Hälsen, bis zu den Brustansätzen. Sie gleiten tiefer, streifen die flachen Bauchdecken und verweilen an den kleinen Hügeln zwischen den Beinen und er verliert sich in Träumen. Diese Träume nehmen konkrete Formen an, wenn sein Blick an den schlanken und wohlgeformten Beinen nach abwärts und wieder aufwärts gleitet. Die zarten Körper tanzen vor seinem geistigen Auge hin und her.

 

Er weiß, wenn diese Geschöpfe in seine Welt eingetreten sind, ihr Blut sich mit dem seinem  vermischt hat, sie schwerelos und losgelöst in seine Welt übergingen, dann erleben sie gemeinsam eine ungeheure Auflösung. Die Tore der Hölle öffnen sich und die lodernden Flammen verbrennen ihre Körper. Ihre Schreie, zwischen Lust und Schmerz, gehen in den Schreien der anderen Kreaturen unter.

Die Körper erheben sich jedoch  immer wieder wie der Phönix aus der Asche und vermählen sich mit der  Dunkelheit der Nacht.

Trotzdem will er es immer wieder erleben.

 

Sein Atem  entweicht stoßweise und zischend zwischen seinen Zähnen.

 

Er hält es nicht mehr aus. Es muß heute sein.

 

Sein Blick bleibt wie so oft am Nacken einer kleinen, blonden Tänzerin hängen. Dort ringeln  sich ihre blonden Haare, zum Leuchten gebracht durch die kleinen Lampen rund um den Garderobespiegel. Sein Blick gleitet weiter zu dem zur Seite gebogenen Hals und verweilt dort.

Ja genau dort wird er ansetzen.

 

Er schließt einen Moment die Augen, spürt die Weichheit ihrer Haut, das Pulsieren der Schlagader, spürt, wie ihr Körper steif vor Angst wird, wie ihr das Blut zu Kopf steigt und genau in diesem Augenblick wird er...

 

Es erfasst ihn fast so etwas wie ein Schwindel, als er vermeint die Süße ihres Blutes zu spüren, wie es warm und stoßweise aus ihr entweicht.

 

Das helle Lachen aus der Garderobe unter ihm holt in aus seinen Träumen wieder zurück.

Dieses Lachen verfolgt ihn nun schon viele Nächte und auch Tage, wenn er in der Dunkelheit seines Versteckes versucht, diese quälenden Stunden verstreichen zu lassen.

 

Die Mädchen necken sich, helfen sich beim Anziehen und stecken ihre Haare auf.

 

Er schiebt vorsichtig und leise die Backsteine und die Bretter an seinem Platz zurück und gleitet unhörbar das Treppenhaus hinab.

Mit dem Torbogen neben dem hinteren Ausgang des Theaters verschmilzt seine dunkle, hohe Gestalt. Seine linke Hand hebt den schwarzen Umhang um auch sein fahles Gesicht zu verdecken.

 

Da kamen sie, sie füllten die ganze Türe aus, lachend und plaudernd quollen sie heraus und liefen alleine oder in Gruppen in verschiedenen Richtungen davon.

 

Dieses Mädchen, das er für sich auserkoren hatte,  kam als letzte durch die Türe, als er schon aufgeben wollte.

Schnell drückt er sich wieder in der Nische zurück. Die Kleine geht arglos an ihm vorbei, summt sogar ein Lied.

Er schwingt sich aus der Dunkelheit des Torbogens   heraus und gleitet leise hinter ihr dahin.

 

Jetzt, genau jetzt schien es ihm günstig. Sie überquert eine kleine, enge Nebenstraße, die Häuser darin sind bis auf zwei schmale Fenster, völlig fensterlos. Aus der einzigen Türe, weiter oben in der Gasse dringt fahles Licht.

Er streckt seine Hand aus, um sie an der Schulter zu fassen, da fällt ein Mistkübel um. Eine Katze hatte darin Eßbares gesucht.

Der Lärm hallt durch die Nacht und schreckt einige Passanten auf.

 

Das Mädchen erschreckt, aus der offenen Türe kommt ein Mann heraus, verjagt die Katze und richtet den Mistkübel wieder auf.

 

In diesem Moment hat das Mädchen die helle Hauptstraße erreicht und läuft dem gerade in die Haltestelle einfahrenden Bus entgegen.

 

Er verschmilzt mit dem Baum hinter der Haltestelle. Er lehnt sich an die abgewandte Seite des  Stammes und ein tiefes Stöhnen kommt aus  seiner Brust.

 

Er hört gar nicht mehr, wie der Bus abfährt Seine Augen sind geschlossen, seine dünnen Finger krümmen sich um den Umhang und er verschwindet auf der Suche nach einem anderen Opfer in der Dunkelheit.

 

Aber er wird die kleine Tänzerin sicher nicht vergessen, das Theater ist nach wie vor sein bevorzugtes Ziel.

 

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