Montag, 25. April 2022

Die Vampire tanzen, vampirig

 

Die Vampire tanzen.

von Joana Angelides






Ob er heute wieder da sein wird?

Sie schlendert durch den bereits in Dunkelheit versinkenden Park gegenüber ihrem Haus. Um zu ihrem Haus zu gelangen, mußte sie den Park durchqueren, um nicht einen großen Umweg in Kauf nehmen zu müssen.

In den vergangenen Tagen hatte sie immer um die gleiche Zeit eine seltsame Begegnung mit einem sehr einsam wirkenden Mann, der wie ein Schatten aus dem Nichts auftauchte. Er war sehr schüchtern, sehr zurückhaltend, aber ausgesprochen freundlich.

Er mußte sie schon von weitem hören können, denn sie sah ihn jedesmal von der Parkbank aufstehen und in Richtung der Biegung des Weges blicken, wenn sie den Park am oberen Ende betrat.

Sie tat dies sehr leise, sich am Tor vorbeidrückend, um von ihm nicht gleich bemerkt zu werden. Und trotzdem stand er jedesmal auf, schon, wenn sie den ersten Schritt in den Park setzte, um sich dann wieder zu setzen.

 

Am ersten Tag ihrer Begegnung hätte sie ihn fast übersehen. Er saß ganz am Ende der Bank, fast von Gebüsch verdeckt. Sie wäre an ihm vorbeigegangen, ohne ihn zu bemerken, wenn ihr nicht die Tasche von der Schulter gerutscht wäre und zu Boden fiel.

Er sprang aus der Dunkelheit hervor und hob die Tasche auf und überreichte ihr diese mit einer eleganten, sehr altmodisch wirkenden Verbeugung.

Seine dunklen brennenden Augen nahmen sie sofort gefangen. Sie lächelte ihn dankend an.

 

So kamen sie ins Gespräch.

Er liebt den Park, nachts wenn es dunkel ist, wenn die Schatten undurchdringlich werden und es kleine Geräusche gibt, undefinierbar und verhallend.

 

Sie erzählte ihm, dass sie sich eigentlich im Park fürchtet und bisher immer versuchte noch vor Eintritt der Dämmerung diesen zu queren, um zu ihrem Haus zu kommen. Vor allem hatte sie Angst vor den Fledermäusen, die immer um die Lampen herumschwirrten und so seltsame Geräusche von sich gaben.

Sein Lachen war kehlig und es kam ihr einen Augenblick lang sogar unheimlich vor.

Eigentlich fand sie es ja sehr ungewöhnlich, dass er jeden Abend hier saß und scheinbar auf etwas wartete, das nie kam.

Auch heute war er wieder hier und schien zu warten. Sie steuerte auf die Bank zu und setzte sich neben ihn, ließ aber einen größeren Abstand zwischen ihnen beiden.

„Es wird kalt werden, der Winter kommt“, sagte sie.

„Ja, die Blätter sind schon teilweise abgefallen und gelb gefärbt. Die Kälte umgibt uns und der Wind zerrt an unseren Kleidern. Auch die Tage werden kürzer und die Nebel kriechen in Bodennähe.“ Er sagte das völlig leidenschaftslos, ohne besondere Betonung und doch spürte sie, dass es ihm Angst machte.

„Wo wohnen sie denn?“

Er machte eine vage Bewegung in Richtung des alten verfallenen Fabriksgeländes.

Sie wußte, dort lebten einige Obdachlose, hatten sich eingenistet in den zugigen Gängen und Hallen der alten Sargfabrik.

Sie schaute ihn mit einem verstohlenen Blick von der Seite an. Eigentlich sah er gar nicht wie ein Obdachloser aus. Seine Kleidung war schwarz, sein Umhang ebenfalls, seine Schuhe waren zwar altmodisch, aber völlig in Ordnung.

„Dort können sie doch nicht wohnen, das Gebäude ist ja halb verfallen!“

„Ich habe Freunde dort, die ich täglich besuche. Wenn sie möchten, könnten wir hinübergehen und ich stelle sie vor?“

„Naja“, sie war sehr unentschlossen.

Er ignorierte ihr Zögern und stand auf.

„Aber ich werde sie tragen, dort ist der Boden aufgeweicht und der heutige Regen machte den Boden dadurch grundlos“.

Bevor sie sich dagegen wehren konnte, hatte er sie auf den Arm genommen. Er trug sie mit einer Leichtigkeit, als würde er schweben. Oder schwebten sie wirklich?

 

Am großen Tor der Fabrik setzte er sie behutsam ab und ging vor ihr in die Dunkelheit.

Um nicht alleine am Tor stehen zu bleiben bemühte sie sich unmittelbar hinter ihm zu gehen und nirgends anzustreifen, es war alles voller Spinnweben und irgendwo hörte sie Wasser tropfen. Das Geräusch ihrer Schritte hallte nach.

 

„Ich möchte wieder zurück“ flüsterte sie.

 

„Wir sind gleich da, haben sie keine Angst!“

Er drehte sich zu ihr um und sie konnte sein bleiches Gesicht mit den dunklen brennenden Augen im Halbdunkel sehen.

 

In diesem Moment kamen aus eben diesem Halbdunkel der großen Halle zwei weibliche Gestalten in ungewöhnlich langen Kleidern auf sie zu und aus einer der beiden Türe an der Seite trat ein sehr großer, hagerer Mann und begrüßte sie beide mit einem Kopfnicken.

 

„Du kommst spät, die Party läuft längst“ Er sprach kehlig, mit einem leisen Vorwurf in der Stimme.

Die beiden Frauen nahmen sie in die Mitte und zogen sie tiefer in die Halle hinein und erst jetzt konnte sie sehen, dass sich mehrere Menschen im Hintergrund aufhielten und einige eng umschlungen im Vordergrund tanzten. Rechts waren einige Nischen, in denen sich Pärchen aufhielten, die eng umschlungen da saßen und die Welt um sich vergessen schienen.

Es sah alles sehr unwirklich und auch irgendwie desolat aus.

Pärchen hielten sich eng umschlungen, einige Gesichter auf den Hals des Anderen gedrückt lagen sie halb in den Sitzgarnituren, scheinbar völlig bewegungslos.

 

Während dessen spielte im Hintergrund eine Musik, die aus dem Nichts zu kommen schien.

 

Im fahlen kalten Licht der Fabrikslampen konnte man nichts Genaueres erkennen. Die Lampen hingen sehr hoch oben und schwangen leicht hin und her und erzeugten bewegliche Schatten an den Wänden, vorgaukelnd, es wären viel mehr Menschen im Raum, als tatsächlich da waren.

Die Lampen warfen auch Schatten an die Wände und es kam ihr vor, als würden schwarze Gestalten, Fledermäusen nicht unähnlich, durch den Raum schweben.

Einige der Anwesenden waren ganz in Schwarz gekleidet, andere wieder waren jene typischen Obdachlosen, die kurios anmutende Kleidungsstücke kombiniert hatten. Diese wurden von den schwebenden, schwarz gekleideten Gestalten regelrecht umschlungen, hingen kraftlos in ihren Armen.

 

An den Wänden lehnten einige der Tänzer, bleich und völlig ermüdet, hielten sich kaum noch aufrecht und schauten mit völlig leeren Augen in den Raum.

 

Sie befreite sich aus den Armen der beiden Frauen und suchte mit den Augen nach dem Mann der sie hier hergebracht hatte. Doch sie konnte ihn nicht finden und geriet in Panik.

Sie wurde auch einige Male zum Tanz aufgefordert, doch es gelang ihr immer wieder sich zu verweigern.

Das Gefühl der immer stärker aufsteigenden Panik in ihr trieb sie den Weg, den sie gekommen war zurück.  Sie verlor einen ihrer Schuhe, als einer der schwarz gekleideten Männer sie am Arm festhalten wollte.  Um besser laufen zu können, warf sie auch den zweiten weg.

Endlich hatte sie den Ausgang des Gebäudes erreicht!

 

Dann lief und lief sie durch den Morast des Geländes ohne stehen zu bleiben und ließ die unheimlichen Geräusche und Musik hinter sich. Sie blieb erst wieder stehen, als sie im Park war und die Lichter der Häuser am anderen Ende sehen konnte.

Jetzt erst merkte sie, dass sie die ganze Zeit den Atem angehalten hatte.

Sie holte nun einmal tief Luft und lief auf diese Lichter zu. Endlich stand sie völlig verschmutzt, zitternd und ohne Schuhe vor ihrem Wohnhaus. Mit bebenden Fingern fand sie das Türschloß und begann erst wieder normal zu atmen, als die Türe hinter ihr ins Schloß fiel.

 

Was war das? Hatte sie eine Vision, war das eine Täuschung der Sinne im dämmrigen Park?

 

Völlig erschöpft ließ sie heißes Wasser in die Badewanne ein und gab sich dem wohltuenden, sie umschmeichelnden Naß hin.

Als sie am Morgen beim Frühstück saß und der Duft des frisch gebrühten Kaffe durch die Wohnung zog, erschien ihr das Erlebnis des vergangenen Abends so unwirklich, dass sie überlegte, ob es nicht doch ein schrecklicher Traum war.

 

Doch die Tatsache, dass sie ihre Schuhe nicht finden konnte und der Mantel im Vorraum sehr verschmutzt am Boden lag, holte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie nahm sich vor, in den nächsten Tagen doch lieber den Umweg zu wählen, anstatt durch den Park zu gehen.

 

Wie immer kaufte sie ihre Zeitung am Kiosk und stieg in den Bus ein. Er war nicht sehr voll und sie fand einen Platz und begann zu lesen.

Der Schrei der ihr entfuhr veranlaßte alle Mitfahrer sie anzustarren.

 

Sie mußte es immer und immer wieder lesen:

 

„In den frühen Morgenstunden wurde eine Polizeistreife auf das stillgelegte Firmengelände der Sargfabrik Mühlmann & Co aufmerksam, da dort seltsame Musik, Licht und viele Stimmen zu hören waren. Sie forderten Assistenz an und betraten das Gelände.

Die Polizei fand zahlreiche Obdachlose die auf Gerümpel und alten Möbeln lagen und saßen. Sie waren teilweise betrunken, teilweise völlig apathisch oder bewußtlos. Sie wiesen zahlreiche Wunden, Bissen gleich, am Hals und den Handgelenken auf. Sie hatten sehr viel Blut verloren und eben diese Tatsache gibt viele Rätsel auf; die Vorkommnisse werden untersucht. Die aufgefundenen Opfer verschiedener Altersstufen konnten noch nicht einvernommen werden und befinden sich noch in ärztlicher Betreuung.

Die oberen Stockwerke mit dem noch vorhandenen Sarglager wurden versiegelt. Das Gelände wurde geräumt und abgesperrt“.

 

 

 

Die Mutation des Katers Lord, vampirig

 

Die Mutation des Katers Lord.

von Joana Angelides



 

Vor einigen Tagen ist gegenüber von mir ein junges Mädchen eingezogen. Sie ist wohl nur nachts aktiv, da bei Tage die Vorhänge immer zugezogen sind, und man keine Bewegung wahrnimmt. Anfangs hat mich das nicht sonderlich interessiert, und ich habe nur selten von meinem Zeichenbrett aufgeschaut. Aber irgendwie wurde dann doch meine Neugier geweckt. Man will ja schließlich wissen, wer so in der Nachbarschaft wohnt.

 

Auch Lord, mein Angorakater, wollte das ergründen. Vor ein paar Tagen sah ich ihn auf dem Geländer des Balkons balancierend hinüberschleichen. Unhörbar und vorsichtig sprang er herunter und versuchte, zwischen den Vorhängen der Balkontüre etwas zu erspähen. Man konnte sein leises Miauen hören. Er schlich den Balkon entlang. Aber scheinbar war nichts Interessantes zu beobachten, und so kam er wieder zurück. Er nahm zu meinen Füßen Platz und rollte sich ein. Ich konnte ein unwilliges Schnurren hören, wie mir schien. Und er war angespannt. Das zeigte sein Schwanz ganz deutlich. Die Spitze blieb keinen Moment lang ruhig. Sie ging hin und her, und auch die Ohren waren dauernd in Bewegung.

 

Die Unruhe meines Katers steckte mich an. Zwischen den einzelnen Zeichnungen legte ich immer öfter den Bleistift fort und blickte hinüber zu dem leeren, einsamen Balkon.

Heute legte sich die Dämmerung schon früh über die Stadt. Es war Herbst, und die Tage wurden kürzer. Da, eine Bewegung gegenüber. Ein nackter Arm erschien zwischen den Vorhängen, und die Balkontüre wurde einen Spalt breit geöffnet. Dieser nackte Arm erregte mich. Er war wie eine lockende, mich fordernde und zugleich in die Schranken weisende Geste. Ich stand auf und trat an die Balkontüre. Auch Lord hatte die Bewegung bemerkt und schoss augenblicklich zwischen meinen Füßen hindurch. Ich beobachtete ihn, wie er wieder über das Geländer balancierend auf leisen Pfoten den gegenüberliegenden Balkon erreichte und durch den Türspalt im Zimmer  verschwand. Ja, so eine Katze hat eben andere Möglichkeiten als wir.

 

Ich kehrte zu meinem Schreibtisch zurück, knipste die Lampe an und versuchte weiterzuarbeiten. Doch meine Gedanken waren bei Lord. Was machte er da drüben so lange? Normalerweise war er sehr scheu. Dieses ‚Hingezogensein’ zu meinem Gegenüber wunderte mich. Inzwischen war es dunkel geworden, und meine Neugier wurde  immer intensiver. Ich trat auf den Balkon hinaus und begann, meinen Kater zu rufen. Da öffnete sich die Türe ganz, und meine neue Nachbarin erschien. Auf dem Arm trug sie Lord, der sich an sie schmiegte und sich mit geschlossenen Augen von ihr kraulen ließ.

 

Sie trug ein langes, schwarzes Hauskleid, sehr weit und mit glitzernden Effekten ausgestattet, die bei jeder Bewegung kleine Lichtpunkte aussandten. Ich bemerkte ihren tiefen Ausschnitt, gerahmt  von Lords felligem Körper. Mein Kater genoss es sichtlich, mit ihrer nackten Haut in Berührung zu kommen. Ihr Lächeln war geheimnisvoll und verhalten. Es schien durch die Dunkelheit zu mir herüberzuleuchten. Ihr langes Haar berührte ihre Schultern und umrahmte ihr blasses Gesicht mit dunklen, brennenden Augen. Sie neigte den Kopf etwas seitwärts und entließ Lord mit einer kurzen Bewegung auf den Boden.

 

Dort entdeckte ich eine weitere Katze, die neben ihren Beinen stand, und sich mit erhobenem Schwanz an ihnen rieb. Beide, Lord und diese fremde Katze, rieben nun ihre Köpfe aneinander, und  eine seltsame Vertrautheit schien zwischen ihnen zu sein. Sie schnurrten und knurrten und wälzten sich schließlich auf dem Boden. Ich hob meine Hand und deutete einen Gruß an. Meine Nachbarin hob die linke Schulter und ihre kleine entzückende Hand. Inzwischen war Lord auf meinen Balkon zurückgekehrt und schmiegte sich an mein Bein. Es war eine Geste, mit der er um Entschuldigung bat für sein langes Ausbleiben. Wir gingen hinein. Der Abend verlief sehr ruhig. Ich las, und Lord saß an der Balkontüre und schaute unentwegt hinüber. Meine Nachbarin musste weggegangen sein, denn es brannte kein Licht, und keine Bewegung war auszumachen.

 

Die Nacht  schritt voran, dunkel und spröde wie schwarzes Glas. Ich lag in meinem Bett und wälzte mich hin und her. Ich hatte den Eindruck, dass diese dunklen, brennenden Augen über mir wachten. Dieses geheimnisvolle Lächeln und die vollen Lippen kamen mir immer näher. Lord lag am Fußende meines Bettes. Ich hörte sein leises Schnurren, das mir seltsam verändert vorkam. Es war lauter, unruhiger. So, als würde er schlecht träumen. Ich sprang auf und öffnete die Balkontüre etwas weiter, um frische Luft hereinzulassen. Dann legte ich mich wieder auf mein Bett. Mit offenen Augen starrte ich an die Decke und sah vereinzelt Lichter von draußen sich am Plafond treffen und wieder verschwinden.

 

Allmählich spürte ich, wie sich endlich der Schlaf einstellte. Er kam wie ein Schatten über mich, senkte sich langsam herab.  Ich schloss  die Augen, und der Schatten legte sich warm und weich auf mich. Ich spürte den Hauch des tiefen Schlafes. Geheimnisvolle Wesen flüsterten mir unglaubliche Worte ins Ohr. Die Bettdecke wurde zu einem  fordernden, drängenden Körper, mich umschlingend und umschließend. Ich spürte weiche, warme Lippen, die meinen Hals berührten, und dann einen stechenden Schmerz, als sich kräftige Zähne in meinen Hals bohrten. Doch ich empfand diesen Schmerz wie das Liebkosen mit roten Rosen voller Dornen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Es hob mich empor. Ich schwebte zwischen Himmel und Erde, und ihr weißes Gesicht leuchtete über mir.

 

War es ein Traum? Ich öffnete meine Augen und versank in einem tiefschwarzen Augenpaar mit grünen Lichtern und einem furiosen Feuerwerk. Ihr federleichter Körper löste sich von meinem, hielt über mir Sekunden lang inne, um sich dann schwebend in  Richtung der Balkontüre zu entfernen. Dort saß Lord mit funkelnden Augen. Sein Fell war gesträubt. Mein Angorakater hatte ein prächtiges Volumen. Seine Augen zeigten ein eigenartiges Feuer, und seine spitzen Eckzähne waren deutlich zu sehen. Wir waren eine Einheit, spürten unsere totale Übereinstimmung. Schlagartig wurde mir klar, dass Lord und ich in eine andere Welt eingetreten waren. Eine Welt, die darauf wartete, von uns weiter erforscht und ausgelotet zu werden. Dieser wunderbare Körper, der vor wenigen Minuten in mir aufgegangen war, schwebte wie selbstverständlich zum gegenüberliegenden Balkon und verschmolz mit der Dunkelheit des Raumes.

 

Wusstest du, dass Vampire Haustiere haben? Ich habe Lord, meinen Angorakater.



 

Samstag, 16. April 2022

Die treueste Freundin, Betrachtung, Glosse

 

Die treueste Freundin.

Von Joana Angelides

 

Im Leben einer Frau gibt es immer wieder wechselnde neue Freunde, alte Freunde, Ex-Freunde, Freundinnen.  Das bringt das Leben so mit sich.

Aber es gibt eine, die uns immer begleitet. Ihr anvertrauen wir immer alles an, sie bewahrt unsere intimsten Geheimnisse und wir nehmen und nahmen sie immer überall hin.

Es ist schlicht und einfach, die Handtasche. Wir geben gerne zu, wir haben da einige, passend zum Anlass oder zum Out-Fit, aber eine darf niemals fehlen.

Für die Männerwelt ist es immer ein Grund zum Schmunzeln, weil sie nicht genau wissen, was sie so in ihrer Tiefe da beherbergt, aber sie sind immer froh, wenn wir das herbeizaubern, was sie vielleicht gerade brauchen.

Manche, die praktisch veranlagten von uns von uns, brauchen unbedingt große Taschen, in deren Tiefen sich vom Hansaplast bis zur Schere und Sicherheitsnadel alles findet. Bei Müttern besonders wichtig, sie haben Taschentücher mit und auch Babyflaschen in ihren Bags, und sonstige Geheimnisse, von Mary-Poppins wissen wir es genau!

Die Standard-Ausführung von Lippenstift über Handspiegel und Parfumflacon ist sowieso in jeder Tasche automatisch drin und hat auch in den kleinsten Täschchen Platz.

Als besonderes Vorbild gilt da die Queen. Man sieht sie nur mit einer dieser Handtäschchen, sie sind ihr fast an der behandschuhten Hand angewachsen! Niemand weiß genau, wie viele sie hat, oder was sie enthalten, doch hört man, sie gelten auch als Signal für die Hofdamen. Sie signalisiert damit, ob sie gehen will, ob sie vielleicht “muss“ oder Sonstiges. Je nachdem, wie sie sie hält oder dreht.

Auch Angela Merkel hielt sich, ob nun bei Putin oder auf Gemeinschaftsfotos, an solch kleinen Handtäschchen fest.  Eine Umhängetasche hatte sie nie.

Besonders aufmerksamen Betrachtern von ägyptischen oder altertümlichen Reliefen wird auffallen, dass viele der Pharaonen oder Könige ebenfalls kleine Handtäschchen in ihren Händen tragen. Bis heute weiß man nicht, was das zu bedeuten hat und was sie enthalten sollten.

Also sind Handtaschen historische Bestandteile viele älteren Kulturen und wir ihre Bewahrer.

Sie hat sich auf der ganzen Welt durchgesetzt und man kann sich Frau ohne sie gar nicht vorstellen.

Manche Frauen sind süchtig nach neuen Modellen oder Trends, und kurbeln so einen Wirtschaftszweig gewaltig an.

Die Mode wollte sie auch zu einem nötigen Assessoire für Männer machen, doch hat sich das nicht wirklich durchgesetzt. Manche finden das zu feminin!

Wir halten ihr aber die Treue, ob sie groß oder klein, aus Leder oder Stoff, von Vuitton oder eine No-Name-Ausführung ist.

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Donnerstag, 14. April 2022

Serenissima, Amore mia, Erotik,

 

Serenissima, Amore mia

von Joana Angelides



 

Sie holt sich den Brief vom Schreibtisch, der nun schon zwei Tage dort liegt, über den sie sich ungeheuer gefreut hat und macht es sich auf der breiten Sitzbank bequem.

Sie lehnt sich an ihr übergroßes Kuschelpolster und zieht die Beine an, ihre Füße sind nackt und ihre Zehen bewegen sich spielerisch.

Sie liest den Brief immer wieder. Alissia, eine Freundin aus der Studienzeit, die seit ihrem Abschluß in Venedig lebt, hat sie für ein paar Tage eingeladen bei ihr zu wohnen und zwar genau in jener Woche, wo der weltberühmte Karneval in Venedig stattfindet.

 

Als sie beide die Kunstakademie in Wien besuchten, gab es viele Wochenenden, an denen sie sich einfach in den Zug setzten und nach Venedig fuhren. Diese Stadt, Serenissima, die Perle an der Adria, hatte es ihnen schon damals angetan. Sie standen gerne auf der Rialtobrücke und ließen Blütenblätter ins Wasser fallen oder flirteten mit den Gondolieri, die unter ihnen durchglitten und manchmal schickten sie ihnen sogar Kußhändchen, um sie aus der Fassung zu bringen.

 

Sie wohnten immer in einer kleinen Pension in der Calle Modena.

Die Pension war sauber und billig, der Ausblick von den unverhältnismäßig großen Balkonen war überwältigend. Man hatte den Blick frei bis zum Canale Grande, rechts und links auch auf einigen Kirchen und alte Paläste. Die pastellfarbenen Fassaden der alten Palazzi sahen bezaubernd aus, man übersah die oft abbröckelnden Ecken über all diesem Charme, den die Stadt ausstrahlt.

Die Wirtin war eine kleine runde Person mit freundlichem Wesen und brachte immer irgendetwas extra für die „armen Studentinnen“ auf den Tisch.

 

Und war da nicht der Sohn ihrer Wirtin? Wie hieß er doch?

Sie lächelte verträumt vor sich hin. Er war damals wahnsinnig in sie verliebt und jedesmal wenn sie da wohnten, saß er so oft es ging auf den Stufen, die von der schmalen Calle zum Hauseingang und weiter in den ersten Stock hinaufführten und blickte mit verklärten Augen zu ihrem Balkon empor. Seine Bewunderung schmeichelte ihr und sie genoß es.

 

 

Von der stolzen Mama erfuhren sie, dass er ebenfalls Student an der Kunstakademie sei und sicher einmal ein großer Maler oder Bildhauer werden wird. So genau wollte sie sich da nicht festlegen.

 

Es machte ihr damals Spaß, in einem weiten weißen, fast durchsichtigen Kleid und einem Strohhut mit einem blauen Band, am Balkon zu sitzen, die bloßen Füße aufgestützt auf dem gegenüber stehenden Sessel, die Zehen spielerisch zu bewegen und so zu tun, als würde sie angestrengt in die Ferne blicken um Venedig zu zeichnen. Sie genoss seine sehnsüchtigen Blicke, die er vergebens zu verstecken suchte, indem er immer eine Zeitung in der Hand hielt.

 

Eines Morgens entschloss sie sich, einen Bleistift über die Balkonbrüstung fallen zu lassen und dem jungen Mann zuzurufen, ihr diesen wieder rauf zu bringen.

Sofort begann er diesen zu suchen und zeigte ihn ihr dann. Er lief die Stufen hinauf und kam atemlos oben an.

Als er so im Türrahmen stand, schwer atmend, ihm die schwarzen Locken in die Stirne fielen und seine dunklen großen Augen auf ihrem etwas verrutschten Kleiderausschnitt hängen blieben, erschien er ihr wie ein Bildnis vorn Michelangelo.

Seine natürliche Schönheit raubte ihr damals den Atem. Sie zeichneten des Öfteren auf der Kunstakademie nachlebenden Modellen, doch in dieser Vollkommenheit und ausgewogenen Balance hatte sie vorher noch nie ein Modell gesehen.

Sie überlegte wie alt er sein mochte und kam zu dem Schluss, dass er ungefähr in ihrem Alter war.

 

„Willst du mir Modell stehen? Ich werde dich zeichnen! Wie heißt du eigentlich?“

„Luciano!“ Sagte er ganz leise.

 

Ohne seine Zustimmung abzuwarten, nahm sie ihm bei der Hand und führte ihn in die Mitte des Raumes zu einem Sessel mit einem weinrot gemusterten Überwurf, wo ihr die Beleuchtung am günstigsten erschienen.

 

Er ließ es geschehen, ließ sich fast willenlos hin und herschieben, sein Hemd etwas mehr öffnen, so dass man seine linke Schulter sehen konnte. Als sie ihn berührte überzog eine zarte Röte seine Wangen. Sie mußte heute noch zugeben, dass ihr das damals sehr gefiel.

Mit dem Zeigefinger hob sie sein Gesicht etwas in die Höhe und befahlt ihm, sie anzuschauen und den Kopf nicht zu bewegen.

Als sie seinen Körper abermals berührte, ihn ein wenig drehte, spürte sie wie er zitterte.

 

Sie hatte ihre Staffel zirka drei Meter von ihm entfernt aufgestellt und begann die Umrisse seines Kopfes bis zu den Schultern zu zeichnen. Sie saß auf einer Art Barhocker mit drei Beinen und einer kleinen Rückenlehne, ließ einen Fuß in der Luft baumeln und mit dem anderen stützte sie sich auf dem Fußboden ab. Er hielt ganz still und schaute sie ununterbrochen an. Seine Augen brannten aus seinem schönen Gesicht, nur manchmal zuckten die Augenlider. In den entsprechenden Gewändern würde er wie ein italienischer Edelmann der Renaissance aussehen, überlegte sie.

 

Er kam nun pünktlich jeden Nachmittag um ca. 15.ooh und setzte sich immer in derselben Pose ihr gegenüber hin. Um diese Zeit war der Lichteinfall in dem Raum am besten.

 

Sie sprachen kaum ein Wort, er blickte sie unverwandt an und sie ließ immer wieder den Kohlestift sinken und hielt seinem Blick stand. Nur hin und wieder entschlüpfte ihr ein tiefer Atemzug und ihr Mund öffnete sich leicht. Die Folge war, dass seine Augenlider mehrere Male hintereinander nervös zuckten, doch hatte er sich immer wieder in der Gewalt.

 

Sie zeichnete damals schon am liebsten mit bloßen Füßen, ließ ihre Zehen spielen oder setzte sie auf den Boden auf. Sie merkte, dass ihn diese Bewegungen am Rande seines Gesichtsfeldes, beunruhigten. Hin und wieder schweifte sein Blick ab und blieb an ihren nackten Füßen und den spielenden Zehen hängen. In solchen Momenten sah sie, wie sich sein Körper anspannte und er seine Lippen mit der Zunge benetzte.

 

Am dritten Tag ihrer Session heizte sich dann die Spannung noch mehr an. Sie kam einige Male zu ihm hinüber und tat als würde sie die Haltung seiner Schulter verändern.

Ihr loses Kleid, das ihren fast nackten Körper fließend umspielte, ließ dann tiefe Einblicke frei und sie merkte wie er auf dem Sessel unruhig hin und her rutschte. Seine Augen wurden zu einem unergründlichen tiefen schwarzen See, seine Lider senkten sich leicht.

 

Sie mußte lächeln in der Erinnerung daran.  Sie spielte mit ihm Katz und Maus. Obwohl sie beide ungefähr gleichaltrig waren, war sie ihm natürlich weit überlegen.

 

Das Bild blieb ein Fragment, nur der Kopf und die ausgeprägten Schultern zeigte es, als sie dann wieder wegfuhren.

Es war der letzte Aufenthalt während ihres Studiums, sie kam dann zwar noch öfter nach Venedig, doch niemals wieder in die kleine Pension.

 

Sie hatte dieses halbfertige Bild noch lange in ihrer Wohnung an die Wand gelehnt stehen und jedesmal wenn sie es ansah, mußte sie lächeln. Die Erinnerung an diese Nachmittage erzeugten immer wieder ein kleines Kribbeln in der Magengrube und ihre Zehen bewegten sich unbewußt hin und her, wie immer, wenn die Erregung in ihr aufzusteigen begann.

 

Auch heute noch!

 

Sie wird die Einladung annehmen, sie wird Venedig wiedersehen, die Perle der Adria. Sie wird die Calle Modena durchstreifen, den Balkon suchen auf dem sie saß und vielleicht .........

 

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Die verhinderte Probefahrt, Satire

 

Die verhinderte Probefahrt.

von Joana Angelides

9.ooh morgens

Oh, in der Chefetage im dritten Stock gibt es scheinbar eine Neue!

 

Ich habe sie gerade eben beim Kopierer getroffen und natürlich sofort meine Antennen ausgefahren.

Man muss ja auf dem neuesten Stand sein, was so in der Firma vor sich geht.

Da ich ein Autofan bin, habe ich sie sofort kategorisiert:

Das Fahrgestell ist hinreißend, besonders die vorderen Stoßdämpfer kräftig und schwer in Ordnung! Ausladend und wohlgeformt die seitlichen Rundungen, kräftig und fest auch die Polsterung.

Sie hat mich angeblinkt und ich war sofort auf Hundert! In Null Komma Nix!

Ob man mit ihr eine Probefahrt machen kann? Ich sollte sie Mittag in der Kantine darauf ansprechen.

 

10.ooh vormittags

Laut Peter aus der Buchhaltung ist sie wie ein Cabriolet, offen für Alles, aber sehr teuer in der Wartung. Mindestens einmal täglich einen Strauß Blumen, mit Karte natürlich! Gegen den Fahrtwind liebt sie eine Nerzstola und das Tanken spielt sich im Bereich von Champagner und Kaviar ab. Natürlich liebt sie Autoschlüsselanhänger mit des „Girls best Friend“, also Glitzersteinchen, mit zumindest einem Karat dran baumelnd. Peter ist immer „full informed“, wenn es um solche Luxuskarossen geht.

 

11.ooh vormittags

Telefonat mit meinem Bankbetreuer, zwecks Aufnahme eines kurzfristigen Kredites. Es war nur ein Pfauchen zu hören, er versprach aber dann doch, mich zumindest zurückzurufen.

 

12..ooh mittags

Nach dem Stürmen des Speisesaales musste ich leider feststellen, dass das blonde, imaginäre Ferrari-Cabriolet noch nicht da war. Naja, auf Schönes und Begehrenswertes kann man auch ein wenig warten.

Nachdem ich bereits drei Mal die Menüfolge auf und abgegessen hatte und vom Abteilungsleiter bereits ausgerufen wurde, habe ich mich resigniert an meinen Schreibtisch verkrochen.

 

14.ooh nachmittags

Mein Bankbetreuer sichert Kredit zu, aber nur nach Überschreibung meines Hauses und einer Liegenschaft meiner Frau.

Das werde ich meiner mir angetrauten Gemahlin aber nicht plausibel erklären können.

 

16.ooh nachmittags

Überprüfung meiner Barschaft, Auskuppeln, niedrigeren Gang rein und Zurückschalten auf Normalbetrieb, Resignation.

 

17.ooh Geschäftsschluss

Wir sind uns beim Verlassen des Bürohauses wieder im Lift begegnet. Ich bekam ein kleines Lächeln von ihr   und in der Folge einen roten Kopf.

Ich hielt ihr die Tür auf, als wir auf die Straße traten, nahm allen Mut zusammen und wollte sie gerade um ein Date bitten, als sie strahlend lächelnd an mir vorbeieilte und in einem roten, höchstwahrscheinlich gemieteten Cabrio, Platz nahm. Hinter dem Steuer saß nämlich Peter, dieser falscher Fünfziger, winkte mir zu und brauste mit meinen beiden Träumen davon. Dem Cabrio und der dazupassenden Ausstattung.

 

Vielleicht sollte ich zu sparen beginnen? Naja, wer weiß, ob es in 100 Jahren noch Cabrios gibt?

 

Nach harter Landung auf dem Boden der Wirklichkeit, und Anerkennen der realen Tatsachen, musste ich feststellen, dass ein solides und sich bereits bewährtes System wie mein Audi, der immerhin bequeme Sitze und vier Türen hat, Anerkennung verdient!

 

Trotz einer gewissen Enttäuschung verlief dann der weitere Abend gemeinsam mit meinem soliden Familienauto, meiner wunderbaren Ehefrau an meiner Seite, unerwartet schön und harmonisch.

Positiv ist auch, dass eine Probefahrt absolut unnötig war.

Aber……….. Mann wird doch noch hin und wieder träumen dürfen?

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Montag, 11. April 2022

Ein Hund sieht rot, Tiergeschichte

 

Ein Hund sieht rot.

von Joana Angelides



 Also, wir beide sitzen jetzt schon eine ganze Weile im Park, Sandra und ich. Sandra auf der Parkbank, ich zu ihren Füßen, leicht mit dem Schwanz wedelnd.

Sie heult vor sich hin. Also, irgendwie verstehe ich die Menschen nicht wirklich. Dieser Typ, den wir jetzt acht Wochen kannten, ist es sicher nicht wert, dass man um ihn weint.

 

Ich konnte ihn gleich nicht leiden. Wir lernten ihn in unserem Kaffee kennen, als er bei der Türe herein stürmte und ohne zu grüßen nach dem Telefon fragte. Sandra stand gerade bei der Theke und richtete ein Stück Torte an.

 

Ich merkte gleich, dass er ihr gefiel. Sie sah ihn mit diesem undefinierbaren Blick an, den ich von der kleinen süßen Promenadenmischung aus dem Park schon kenne. Die hat diesen Blick auch immer, wenn wir uns begegnen. Doch ich bin da total immun dagegen, schließlich habe ich einen Stammbaum und sie höchstens ein Gebüsch.

 

Sandra machte damals eine ausladende Bewegung in Richtung Telefon, er stürmte drauf los und schleuderte meine Wasserschüssel mit dem Fuß in die andere Ecke. Das war meine erste Wahrnehmung  dieses Menschen.

 

Dann telefonierte er furchtbar aufgeregt mit irgendeinem Mechaniker, der sein Auto so schlecht repariert hätte, dass es schon wieder nicht weiter fährt. Er nannte ihn einen Windhund. Also, Windhunde brauchen auch keine Autos zu reparieren. Wie kommt er zu diesem Vergleich?

 

Nach dem Gespräch mit dem Mechaniker und einem weiteren mit dem Autoclub, setzte er sich zur Theke und bestellte  Kaffee.

„Aber bitte rasch, weil der Autoclub gleich kommt!“

Nana, der kennt wohl das Zauberwort nicht, ohne das ich von meinem Frauchen gar nichts bekomme.

Ich, wo ich nicht sprechen kann, muß da immer mit dem Schwanz wedeln. Er macht gar nichts?

 

Doch sie bemerkt das gar nicht! Mit Sternchen in den Augen stellt sie ihm den Kaffee hin und lächelt auch noch. 

Ich schlenderte langsam zur Theke hinüber und setzte mich unter dem hinter ihm stehenden Barhocker und knurrte leise.

„Ist denn der Köter bissig?“ 

Diese Frage beförderte ihn endgültig zu den Abschußkanditen.

 

„Nein, das ist ein ganz Lieber. Wenn sie ihn über den Kopf streichen, dann leckt er ihnen die Hand ab!“     Ihre sanfte Stimme vibrierte leise als sie mit ihm sprach.

 

Naja, das wird es nicht spielen, da irrt sie sich. Diesem Kerl pinkle ich höchstens ans Bein!

Ich habe mein linkes Auge geschlossen, mit dem rechten Auge habe ich ihm im Visier.

 

„Nein danke, da müßte ich mir ja die Hände waschen“, sagte er und warf einen besorgten Blick in meine Richtung.

„Für dich besorge ich mir sogar ein paar Flöhe von einem Hund aus dem Park!“ Dachte ich bei mir und knurrte wieder.

 

In den folgenden Tagen kam er dann öfter und trank jedesmal einen Kaffee an der Theke und verwickelte Sandra in  immer privatere Gespräche. Mich ignorierte er ständig.

 

Ich konnte ihn nicht riechen. Das lag einerseits daran, dass er ein furchtbar aufdringliches Aftershave benutzte und anderseits war da auch noch ein anderer Geruch, so nach Damenparfum, aber anders als das von Sandra, das kannte ich ja.

 

Bis er eines Tages auch abends zu uns nach Hause kam. Sandra war schon den ganzen Tag  aufgeregt, summte vor sich hin und vor dem nach Hause gehen kauften wir einiges ein. Mich vergaß sie ganz,  ich mußte ja schließlich auch was fressen! Durch die Auslage beobachtete ich sie genau und bemerkte, dass sie bei dem Regal für Hundenahrung einfach vorbei ging, wo wir doch nichts mehr zu Hause hatten!

Als sie aus dem Geschäft herauskam, weigerte ich mich einfach wegzugehen, zog an der Leine und bellte.

Endlich verstand sie mich. Sie verstaute das Eingekaufte im Kofferraum und ging noch einmal zurück und holte für mich mein Lieblingsfutter. Das tat sie immer, wenn sie gute Laune hatte. Na also, war dieser Kerl doch zu was gut!

 

Zu Hause trällerte sie vor sich hin und rumorte in der Küche. Ich machte es mir im Wohnzimmer neben ihrem Lieblingsstuhl bequem und döste vor mich hin und träumte ein wenig von der entzückenden Pudeldame von nebenan, die seit einigen Tagen fast nackt herum stolzierte, sie war beim Hundescherer. Oh, hatte die eine Figur!

 

Es läutete und mir war klar, er ist da! Außerdem roch ich ihn sofort. Ich knurrte unwillig, erhob mich und setzte mich in die Mitte des Raumes und ignorierte ihn einfach. Er sollte sehen, ich war schließlich hier zu Hause.

 

Doch er blickte mich mit einem strengen Blick an und seine Augenbrauen zogen sich zusammen.

„Kannst du den Hund nicht woanders hinschicken? Er stört uns einfach“.

 

Zu meiner großen Enttäuschung, deutete Sandra auf mich, schickte mich in das Vorzimmer und schloß die Türe. Aus Protest habe ich vor Verlassen des Raumes noch ein kleines Pfützchen hinterlassen. Irgendwie muß man sich ja wehren!

 

Da lag ich nun im Vorzimmer, völlig beleidigt und gekränkt und hörte auf die Stimmen und das Lachen aus dem Wohnzimmer und kam mir sehr verlassen vor. Da bemerkte ich seinen Mantel und seine Tasche. Die Tasche stand auf dem kleinen Tischchen und war offen. Erstens war mir langweilig und zweitens war ich zornig. Einige Male mußte ich gegen das Tischchen stoßen, bis die Tasche endlich runterfiel.

 

Ich war sehr erschrocken über das laute Geräusch, doch die beiden waren so vertieft, ihr Lachen war so laut, sie hörten es nicht

Ich begann nun den Inhalt der Tasche im Vorzimmer zu verstreuen. Es waren Autoschlüssel sowie auch noch andere Schlüssel.

Und auch eine Brieftasche! Die Brieftasche war halb offen und einige Bilder und Zettel fielen heraus. Ich nahm sie einzeln ins Maul und verteilte sie rundherum.

Da war ein Bild von seinem Auto, mit ihm davor. Ekelhaft protzig!

Dann ein Bild von einer Frau, mit Widmung. Konnte ich leider  nicht lesen!

Ein zweites Bild mit Frau und zwei Kindern.

Ein drittes Bild mit Frau, zwei Kindern und ihm!

Und was lag da unter dem Tischchen und glänzte?  Ein Ehering!

Oh, jetzt war meine Stunde gekommen! Attacke!

Ich begann jämmerlich zu winseln und zu bellen. Sandra riß erschrocken die Türe auf um nach mir zu schauen.

 

Ich saß inmitten der Dinge aus der Tasche, die Bilder hatte ich mit meiner Nase schön nebeneinander plaziert, wedelte mit dem Schwanz und setzte meinen unschuldigsten Blick auf.

So schnell hat uns noch kein Besucher verlassen, wie dieser an jenem Abend und wir haben ihn auch nie wieder gesehen.

Und jetzt heult Sandra auf der Parkbank. Es zerreißt mir fast mein kleines Hundeherz!

Aber ich hatte ja noch einen Trumpf in meinem Halsband! Ärmel habe ich ja keinen!

Denn ich hatte Sandra am Nachhauseweg in den Park gezogen, wohl wissend, dass täglich um diese Zeit der nette Polizist hier vorbeikommt, der meiner Sandra immer so sehnsüchtige  Blicke und mir hin und wieder einen kleinen Leckerbissen zuwirft.

Wenn er um die Ecke kommt, werde ich aufspringen, mit dem Schwanz wedeln und leise bellen. Ich hoffe, er wird uns trösten!

Diese Menschen haben ja oft eine lange Leitung, aber wozu sind denn wir da, wir Begleiter in allen Lebenslagen!

 

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Sonntag, 10. April 2022

Eroberung im Sturm, Erotik

 

Eroberung im Sturm

v on  Joana Angelides



 

Susanne freute sich schon auf den Besuch ihrer Freundin Melanie. Sie hatten sich schon sehr lange nicht gesehen. Seit Susanne geheiratet hat, lebte sie in einer anderen Stadt und sie telefonieren mehr, als sie sich sehen können.

Susanne seufzt. Wie glücklich sie doch war, damals in den ersten Jahren ihrer Ehe. Paul war ein sehr zärtlicher Ehemann, liebte sie und begehrte sie.

Er betonte immer, wie er ihre schlanke, aber doch sehr frauliche Figur mit den ausgeprägten Brüsten und ihren etwas betonter Hüftlinie liebe. Er berührte sie gerne und die Abende und Nächte waren sehr reizvoll und erfüllend.

Doch im Laufe der Jahre wurde alles zur Selbstverständlichkeit und die gewohnte Entspannung und Befriedigung stellte sich immer seltener ein. Susanne lag oft wach, horchte dem ruhigen Atem ihres Mannes nach und sehnte sich nach Berührung und Befriedigung.

Ihre zaghaften Berührungen stießen selten auf Reaktionen. Ihre Begegnungen wurden immer seltener und kürzer.

Eine attraktive Frau wie Susanne, mit ihren langen dunklen Haaren, den verträumten Augen und der ausgeprägt fraulichen Figur, bekam natürlich immer wieder Angebote, war Ziel von begehrlichen Männeraugen.

Doch sie wollte eigentlich nur immer von ihrem Mann begehrt werden. Langsam resignierte sie.

Sie blickte in den Spiegel. Wie sah sie denn heute aus?

Gut sah sie aus, fand sie selbst und lächelte ihr Spiegelbild an. Sie hatte eine geblümte Bluse mit tiefem Ausschnitt, der ihren üppigen Brustansatz betonte. In der Taille eng und ihre Hüften betonend. Der rostbraune, längere Rock fiel leicht um ihre Hüften und am Po hinunter und lief glockig aus. Man konnte die schwarzen hochhackigen Stiefel gerade noch sehen. Die langen, glatten Haare fielen ihr über die Schultern auf den Rücken und waren ein schöner klassischer Rahmen für ihr Gesicht. Alles in allem, eine attraktive Anfangsvierzigerin mit einem ovalen, schön geformten Gesicht.

In diesem Moment fuhr das Taxi vor und ihre Freundin stieg aus. Der junge Mann in ihrer Begleitung war wohl Joachim, der Sohn ihrer Freundin, den sie das letzte Mal gesehen hatte, als er zehn war.

Es schien ihr fast unglaublich, wie sich der junge Mann entwickelt hatte, er musste 1,90 m groß sein, hatte eine durchtrainierte, schlanke Figur, seine Bewegungen waren ausgewogen und hatten etwas von einer Wildkatze an sich. Die Haare waren tiefschwarz, kurz geschnitten und sehr dicht.

Susanne stand am Balkon ihrer Wohnung und rief freudig ein Willkommen hinunter.

Beide, Mutter und Sohn blickten nun zu ihr empor und winkten ihr zu.

Sein Blick traf sie wie ein Blitz. Was war los, wieso ließ sie dieser Blick erschauern? Das war doch lächerlich, sie könnte seine Mutter sein.

Der Abend verlief harmonisch, die beiden Frauen hatten sich eine Menge zu erzählen. Joachim beteiligte sich an der Unterhaltung nur spärlich, warf hin und wieder einen Satz ein. In der übrigen Zeit sah er Susanne mit seinen aufmerksamen Augen unverwandt an, sodass sie unruhig wurde.

Im Laufe des Abends stellte sich heraus, dass Melanie nicht bleiben konnte, da sie eine dringende geschäftliche Angelegenheit erledigen musste und bat Susanne, Joachim für einige Tage bei sich aufzunehmen.

Sie einigten sich darauf, dass Susanne mit ihm einige Ausflüge in die nähere Umgebung machen wird und sie auch ein wenig die nahe Stadt erkunden werden.

Sie hatten viel Spaß miteinander, Joachim entpuppte sich als sehr humorvoll und zuvorkommend.

Den Ausflug in die nahe Stadt hatten sie sich für den letzten Abend vorgenommen

Susanne wollte zwei Einbettzimmer im voraus telefonisch bestellen, doch war das nicht so einfach. Die Mittelklassehotels waren alle ausgebucht und die anderen Hotels, die in Frage kamen, waren sehr teuer.

Sie konnte aber dann doch noch in einem ihr bekannten Hotel zwei Zimmer bekommen und dem Ausflug in die Stadt stand kein Hindernis mehr im Wege.

Nachdem sie einige Sehenswürdigkeiten hinter sich und auch zu Mittag gegessen hatten, schlenderten sie nur mehr auf der Promenade dahin und besuchten zuletzt eine Diskothek. Es war der ausdrückliche Wunsch Joachims, den sie letztlich dann akzeptierte. Ihr Einwand, dass sie nun doch aus diesem Alter heraus sei, wischte er mit einem Lachen und einen kleinen Kuss auf ihre Wangen weg.

"Wer? Du? Du bist jünger als so manches Mädchen in meinem Alter!", Sagt er lachend. "Und wesentlich hübscher auch noch dazu!"

Dieser Satz trieb ihr ein wenig Röte ins Gesicht, was sie sehr wütend machte.

Und nun waren sie in diesem Hotelzimmer, das zu allem Überfluß auch noch dazu ein Doppelbett, hatte. Ihre Reklamation nützte nichts, es gab kein anderes Zimmer. Die beiden bestellten Einzelzimmer wurden irrtümlich vergeben.

Sie stand nun im Badezimmer vor dem Spiegel und betrachtete sich eingehend. Eigentlich war sie aus dem Alter heraus, sich von einem achtzehnjährigen Teenager den Hof machen zu lassen, aber gefallen hatte es ihr schon, musste sie lächelnd zugeben.

Doch wenn sie gewusst hätte, dass sie mit Joachim ein Zimmer teilen musste und das auch noch in einem Doppelbett, sie hätte sie sich zumindest einen Pyjama mitgenommen, hochgeschlossen und mit langen Ärmel.

Das rote Seidennachthemd, welches sie eingepackt hatte, hatte an beiden Seiten einen langen Schlitz der bis zum Ende des jeweiligen Beines offen war. Es umspielte ihren Körper und ließ die Konturen mehr als nur erahnen.

Sie hatte eigentlich keine anderen Nachthemden, sie liebte Seide und liebte es auch, aufreizende Dessous zu tragen.

Susanne spürte seine Blicke, als sie das Badezimmer verließ. Sie wusste, dass das Licht des Badezimmers im Rücken hindurch schien und ihre Beine bis hinauf zur Scham zeigten.

Er lag auf dem Bett, nur zugedeckt mit einer leichten, dünnen Decke und hatte den Kopf auf die linke Hand aufgestützt. Er sah sie voll an und seine Augen schienen im Halbdunkel des Zimmers zu brennen. Das Licht der Lampe auf dem Nachtkästchen warf ihren Schatten auf seine Augen und ließ seinen Mund, der ein wenig geöffnet schien, in vollem Licht erscheinen.

Susanne spürte, wie die Luft plötzlich zu knistern begann, sie spürte unsichtbare Funken auf ihrer Haut sich entzünden, es war ihr, als würde sie brennen, ohne dass es schmerzte.

Dieser Blick aus seinen großen dunklen Augen unter dem schwarzen, kurzgeschnittenen Schopf der seine Stirn krönte, erinnerte sie plötzlich an Paul, als sie noch verliebt waren und solche Stunden in eine leidenschaftliche Begegnung umwandelten. Sie waren nachher atemlos und erschöpft nebeneinander eingeschlafen. Doch das war sehr lange her.

Sie löschte das Licht im Badezimmer nicht. Es drang in das Zimmer als langer, schmaler Streifen ein und sie stellte ihn sich als Pfeil in ein unbekanntes Abenteuer vor.

Sie musste Lächeln. Die Anwesenheit eines so jungen, vom Leben noch unverbildeten jungen Menschen löste scheinbar bei ihr verkrustete Empfindungen aus früheren Zeiten aus.

Langsam sich ihrer Wirkung bewußt, ging sie auf das Bett zu und setzte sich mit angezogenen Beinen auf die Decke. Sie schlang ihre Arme um ihre Knie und blickte ihn an.

Seit Susanne das Badezimmer verlassen hatte, fiel zwischen ihnen beiden kein einziges Wort. Die Stille war fühlbar.

Das halb abgedeckte Licht der Nachttischlampe, traf nun auch auf sie.

Dadurch, dass sie aufrecht saß, bedeckte der Schatten ihr ganzes Gesicht und endete als halbrunder Kreis genau über ihren Brüsten.

Das Rot der unregelmäßigen Spitzen am Ausschnitt des Nachthemdes hoben und senkten sich wie kleine lodernde Flammen, bewegt durch ihren nun unregelmäßigen, fliegenden Atem.

Langsam bewegte sie ihre Zehen wie zufällig und spürte, wie seine Blicke genau darauf fixiert waren und nun langsam entlang ihren Beinen nach oben glitten. Sein Blick blieb an der Falte in der Beuge ihrer Beine eine Weile haften, dann glitt er langsam nach oben und verweilte an ihren üppigen Brüsten.

Durch die rote Spitze hindurch schimmerten rosa ihre Brustspitzen, zwischen denen nun sein Blick hin und her wanderte.

Nun schien er doch ein wenig aus dem Gleichgewicht zu kommen. Seine Zunge befeuchtete die Oberlippe und seine großen dunklen Augen hefteten sich fest an ihr Gesicht, als wollten sie sich da festhalten.

Als sich ihrer beiden Blicke begegneten fühlte sie sich ihm wie ausgeliefert, mit Ketten an ein Bett gefesselt.

Obwohl er sich nicht bewegte, hatte sie den Eindruck, er streife ihr das Nachthemd hinunter und in diesem Augenblick fühlte sie sich total nackt.

Schon während des ganzen Tages, im Café und auch beim Einkaufsbummel bemerkte sie seine Blicke, wich ihnen aus, obwohl sie mehrmals errötete. Er quittierte es jedesmal mit einem kleinen Lächeln.

Mit seiner freien rechten Hand schob er nun plötzlich die Decke weg und lag vollkommen nackt vor ihr. Er war erregt und diese Tatsache verdeutlichte sich an seinem erigierten Penis.

Susanne fühlte sich ertappt, als hätte er ihre Gedanken gelesen.

"Komm, ich will dich!" Seine Stimme war ruhig, allerdings dunkel vor Erregung. Er streckte seine rechte Hand nach ihr aus und wie von unbekannter Macht getrieben stand sie auf und setzte sich auf sein Bett.

Sein ganzes Verhalten war von verhaltener Erotik. Trotz seiner achtzehn Jahre war er keinesfalls unerfahren, er wusste was er wollte und worauf es ankam.

"Aber.......", sie wusste plötzlich nicht mehr, was sie einwenden wollte oder sollte.

Er ließ ihr auch keine Zeit für Überlegungen, hatte sie schon an den Armen ergriffen und zog sie langsam zu sich hinunter.

Er selbst lag nun auf dem Rücken, seine Augen hielten sie fest und dann trafen sich ihre Lippen. Es war wie ein Blitz, der von ihrem Scheitel bis zur Fußsohle durch sie hindurch fuhr.

Sie lag nun auf ihm und durch die dünne Seide hindurch spürte sie, wie sein Penis pochte, seine Erregung stieg.

Sie löste sich von seinen Lippen und richtete sich auf. Nun saß sie rücklings auf seinen jugendlich durchtrainierten Schenkeln und blickte auf ihn herab. Seine Hände fuhren langsam an ihren Beinen hinauf und verschwanden unter ihrem Nachthemd. Sie spürte die Wärme seiner Hände, die trotz seiner Jugend sehr wissend zu sein schienen. Sie fuhren hin und her und blieben dann in ihrer Beuge liegen. Er übte einen leichten Druck aus und hob ein wenig sein Becken.

"Zieh das aus!" Er deute mit seinem Kopf auf ihr Hemd.

Magisch beeinflußt von der Selbstverständlichkeit, wie er sie behandelte, zog sie das Hemd über ihren Kopf.

Sie spürte den Widerstand den ihre Brustspitzen auslösten, als der Stoff darüber glitt und er verursachte ein heftiges Gefühl in ihren Lenden.

Sie beugte sich nun über ihn, öffnete ihre Beine und schwebte einen Moment über seinem Penis, bevor sie sich langsam auf ihn senkte.

Sie ließ ihn aber nur einige Zentimeter eindringen, hob ihr Becken wieder und verweilte einige Sekunden genau auf seiner Spitze.

Seine Augen waren geschlossen, seine Zunge benetzte wieder seine Oberlippe und sein Atem wurde schneller.

Sie kreiste langsam mit dem Becken und senkte sich dann wieder über ihm.

Nun faßte er sie wieder an den Hüften, als wollte er sie daran hindern, sich wieder zurück zu ziehen.

Sie spürte, wie ihr ganzer Körper in den Zustand eines Vulkans kam, sich der Ausbruch der Lava im Hintergrund ankündigte.

Wie von unbekannten Wesen gehetzt, durch düstere Welten getrieben und auf ungeahnte Höhen, auf dem Rücken eines ausgebrochenen Hengstes sitzend, gejagt, begann sie ihn plötzlich zu reiten. Unbarmherzig, sein Stöhnen und Flüstern mißachtend. Seine Hände krallten sich in das Laken, sein Kopf hob und senkte sich, als wollte er fliehen. Doch er war gefangen, gehalten von den starken Schenkeln seiner Reiterin.

Sein Stöhnen klang wie das Keuchen eines aus der Koppel ausgebrochenen und von einer Meute verfolgten, Pferdes. Es schien als würden seine Lenden bluten, seine Mähne flog und sein Körper war schweißgebadet.

Sie spürte das Aufsteigen der sich ankündigten Entladung. Sie begann zu glühen, ihre Muskeln begannen zu vibrieren und sich zu versteifen. Sie verspürte jeden Stoß in ihrem Inneren, an den sich im Krampf bewegenden Seitenwänden ihrer Vagina, dem einen Punkt, der sie immer wieder zum Wahnsinn trieb.

Als der unter ihr liegende, glühende, zitternde Körper sich ebenfalls zu versteifen begann, sich die Explosion ankündigte, geschah es auch in ihrem Körper zu erzittern, sie warf den Kopf zurück, ihre Hände krallten sich in die seinen und ihre beiden Höhepunkte entlud sich gleichzeitig.

Es war einer jener Höhepunkte, bei denen man denkt, man selbst ist ein Lichtbogen zwischen zwei Punkten in einem Hochspannungswerk

Solche Höhepunkte, die den Körper mit unglaublicher Wucht treffen, ihn haltlos werden lassen und hin und her werfen, sind es dann aber auch, die einen fast den Verstand rauben.

Sie fiel über ihm zusammen, spürte seine Vibrationen, das Nachklingen in ihrem Körper und war unglaublich glücklich. Nur eben glücklich, gelöst und in einem wunderbaren erschöpften Zustand.

Sie spürte seine etwas zittrige Hand in ihrem langen Haar, wie sie langsam auf und abfuhr, ihre Kopfhaut mit den Fingerspitzen massierte.

Das Licht der Nachttischlampe lag auf ihren Körpern, nur die Gesichter lagen im Halbdunkel.


                                                                  *******

 

Als Melanie am nächsten Tag wieder kam um ihren Sohn abzuholen, ging alles sehr schnell und die beiden hatten nur wenige Augenblicke um sich zu verabschieden.

Sie blickten sich an und in ihren Augen war ein kleines Feuer, tief drinnen, das brannte.

Sie lächelten sich an und plötzlich war die vergangene Nacht zur unvermeidlichen Selbstverständlichkeit geworden. Sie werden sie bewahren.



 

 

 

Werden Prominente im Himmel bevorzugt? Satire

 

Werden Prominente im Himmel bevorzugt?

von Joana Angelides








Es heißt doch immer, vor dem Höchsten Richter sind alle gleich. Doch als gelernter Mann des Volkes kann man getrost daran zweifeln.

„Da, schau der „Sowieso“ steht da auch auf der Leiter!“  tuscheln die Engel.

Gemeint ist damit die Himmelsleiter. Die vor ihm Stehenden drehen sich um, die unter ihm recken die Hälse.

Der eine oder andere wird dabei runterfallen, so verrenken sie sich. Aber das ist ihnen wert, einmal den Prominenten so direkt ins Antlitz zu schauen.

Natürlich hat er das Lenkrad eines Mercedes in der Hand und nicht eines vom Volkswagen. Tot ist er zwar auch, aber tot ist nicht gleich tot.

Er kommt direkt aus der Klinik, die anderen aus dem Spital.

Sein Pyjama ist aus Krawattenseide, mit Stecktuch, versteht sich.  Und hinter dem Stecktuch lugt ein goldener Kuli hervor. Man leistet sich ja sonst nix!

Beim Himmelstor wird ihm mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als den anderen dahinter, wie im irdischen Leben.

„Oh, sie sind ja der „Sowieso“, auch schon da?“ Petrus widmet ihm jedenfalls mehr Zeit als den anderen und er winkt ihm zu, nach oben zu kommen. Schließlich haben Prominente ja nicht so viel Zeit, wie normal Gestorbene, sind es nicht gewöhnt, in der Schlange zu warten.

Himmel hin oder her.

Im Hintergrund stehen einige Engel und riskieren den einen oder anderen Blick auf den prominent Neuankömmling.

Ganz wie im irdischen Leben.

Sicher bekommt er ein schöneres Hemdchen, er ist ja prominent. Auf jeden Fall auch eine komfortablere Wolke, schließlich ist er ja einen gewissen Luxus gewöhnt. Bereits reserviert ist eine Wolke im Zentrum, damit Engel ihn besser sieht, wenn Engel vorbeifliegt. Schließlich waren Engel ja auch einmal Menschen!

Und ein Parkplatz ist auch schon reserviert, denn Prominente bekommen auch ein eigenes Himmelsauto. Sollen sie mit den öffentlichen Kometen mitfahren, am Ende noch am Schweif sitzen?

Himmel hin oder her.

Vielleicht kann man auch einen Blick von ihm erhaschen? Vielleicht spricht er sogar mit einem?

Es werden sich alle anderen drum reißen in seiner Nähe zu logieren. Sie werden dann bei den Himmelsbewohnern damit angeben, ihn zu kennen, mit ihm schon den einen oder anderen Blick gewechselt zu haben.

Natürlich nimmt der prominente Anwärter das alles huldvoll, ja wie selbstverständlich entgegen, man ist ja schließlich prominent. Will denn keiner ein Autogramm?

Dass man in den Himmel kam, war ja ausgemachte Sache.  Und schon bei Lebzeiten klar. Oder?

Gerechtigkeit hin oder her.

Die Leiter nach oben war zwar voll und alle Sprossen besetzt, aber so ein paar Ellenbogentricks und ein gestelltes Bein hatten einem dann schlußendlich doch ein paar Stufen weiterkommen lassen. Das ist Erfahrungssache und wurde auch im Leben oft angewandt.

Learning by doing!

So blasse Typen, nichtssagend und unbedeutend, aus den unteren Etagen des Bürohauses haben ja nichts im Himmel verloren, so ein Fußvolk aber auch!

 Man müßte dringend telefonieren, Frau und süßes Häschen anrufen! Aber weit und breit kein Telefon und das Handy liegt im Auto.

Auch in dem Flugzettel, den man beim Besteigen der Leiter bekommen hat, steht nichts von einem Telefon. Kontaktaufnahme ist sowieso verboten, bzw.  wird so schwergemacht, dass man es gar nicht erst versuchen soll. Da sollte man intervenieren, wozu ist man denn prominent!

 Oh, da bemühen sich ja ganz reizende Engelhäschen um den Prominenten, sie schubsen und stützen ihn, strahlen ihn an, fast wie auf Erden!

 Jaaaa, schaut gut aus, eine Obstschale zur Begrüßung auf der Wolke.  Eine VIP- Karte für besondere Räume, und auch schon Einladungen zum Treffen einiger aus dem Hochadel.

Die sind auch da? Naja.

 Was tut sich denn da drüben?

 Laute Musik und Spots, Engel jede Menge und ein reichhaltiges Buffet. Nicht für jedermann, nur für Musikstars. Die sterben schließlich auch irgendwann einmal. Ob sie selbst es glauben oder nicht.

 Elvis, John oder Karajan.

Also, wenn man nicht Prominenter ist, dann wartet man auf der Leiter, still und geduldig, bis man drankommt, nimmt sein Hemdchen, die Herrgottsschlapfen und die Flügel entgegen und wartet wieder geduldig, bis man eine Wolke zugewiesen bekommt. Ohne Obstschale und keiner VIP-Karte natürlich.

 Genauso hat man es erwartet, man ist ja schließlich nicht prominent.

Es gibt zahlreiche Kurzgeschichten, einige Romane und Gedichte von mir! Fast alles in e-Books zusammengefasst! Download von amazon, Thalia Libri und allen Großhändlern!Großes Lesevergnügen um wenig Geld!

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Dienstag, 22. März 2022

Das Läuten der Glocken, e-Book, Printausgabe!!

 

Das Läuten der Glocken





Kaiserwalzer Oder…

Manche mögen es tatsächlich besonders heiß. Nicht dass man beim Walzertanzen nicht warm würde. Was solls. Da schwitzt man nämlich besonders gut. Die Autorin Joana Angelides macht uns, bringt uns auf andere Art, IHRE ART auf Betriebs-Temperatur. Die Dame stammt aus Wien und hat schon einiges an literarischer Erotik unters lesende Publikum gestreut. Nein, kein Porno! Niemals. Das muss, soll hier heute durchaus betont werden. Ein Beispiel. Der letzte Miniband nennt sich „Das Läuten der Glocken“. Eh ich dahinterkam das jenes „Glockenspiel“ nur virtuell zu schauen beziehungsweise zu verstehen war und nur durch eine spontane Umarmung ausgelöst ward hat es bei mir geraume Zeit gedauert. Man(n) ist halt manchmal etwas langleinig. Langbeinig sind zwar manche ihrer Frauenfiguren, aber nie langweilig, aber das ist mehr in anderen Miniausgaben zu bewundern. Sie kann das gut (be-)schreiben, ohne anzüglich daherzukommen! Also erotisch,aber eben keine Pornos. Das manifestiert sich in all ihren E.Books (www.bookrix.de/-joanavienna). Zurück zum Kaiserwalzer. Der spielt im letzten, neuen Minibücherl eine tragend Rolle und rundet den kleinen superben Erzählband ab. Der kommt insgesamt daher wie ein kleines Drehbücher-Sammelbändchen. Der Autor hatte nicht schlecht Lust daraus in Gedanken Filme zu machen. Auch das kann J.A., sie könnte es durchaus und hat schon an Theaterstücken mitgewirkt. Nun, Drehbücher sind ein andres Kaliber, aber immerhin, wer Märchen und Krimis zu Papier bringt, der kann sicher auch das. Cosmopolitisch ist die Autorin allemal, sie spricht Deutsch, Griechisch, Englisch und Französisch. Und bei ca. 50 E-Books, siehe oben, ist dies sicher hilfreich. Nun also der „Glockenband“, das Bändchen für die Westentasche, gendergerecht auch fürs Damenhandtäschchen. Das sei betont, einundzwanzig kurzweilige Erzählungen, sicher teils erlebt und teils ihrer Fantasie entsprungen. In der Tat eine Art Neujahrskonzert aus Wien. Ohne Noten aber nicht ohne die Dirigentin Joana. Es macht Freude darin zu lesen, wenn man es aufschlägt, egal welche Seite, dann liest man sich fest, und  dann das Bändchen von Vorn nochmals.
Wünschen wir der Autorin weiterhin solche Musen-Stücke, und ein glückliches Autorenhändchen, widerspiegelnd diesen Wiener Schmäh ... halt so wie Donauwellen und Kaiserwalzer.

Udo Klingner

Weitere Informationen zum Miniaturbuch unter: www.carlotto.de und www.minibuch.homepage.t-online.de, auch erhältlich als e-book bei www.bookrix.de/-joanavienna.

 

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