Im Netz der Gefühle
von Joana Angelides
Nun sitze ich dir
schon eine ganze Weil
e gegenüber. Das Kaffee ist nur mäßig besucht und liegt im
Halbdunkel. Ich, ein Mann der sich langweilt.
Im einfallenden Licht glänzt ein kleines Spinnennetz in der Fensternische.
Die schweren Vorhänge lassen das Licht nur gedämpft in den Raum, vereinzelte Sonnenkringel spielen mit deinem Haar und lassen es golden erscheinen.
Du hältst den Kopf
leicht nach links geneigt und blätterst unkonzentriert in einem Magazin. Immer
wieder schweifen deine Augen ab und treffen auch wie rein zufällig, mit meinem
Blick zusammen. Es trifft mich jedesmal wie ein Stromstoß. Es sind nur
Sekundenbruchteile, in denen sich unsere Blicke treffen, aber sie lösen totales
Chaos aus. Chaos in meinem Kopf und ganz langsam in meinen ganzen Körper bis zu
den zuckenden Zehenspitzen.
Meine Langeweile
mutiert zu Interesse!
Ich brauche immer einige Sekunden, um diese totale Erregung abklingen zu lassen. Danach ist dein Blick wieder völlig teilnahmslos auf das Magazin gerichtet.
Es ist wie ein
geheimes Spiel, das nur wir beide spielen.
In deinem Nacken kringeln sich kleine Haarsträhnen und wenn du den Kopf drehst, bewegen sie sich mit. Ich stelle mir gerade vor, wie meine Lippen darüberstreichen und ich es an meinem Gaumen bis in die trockene Kehle verspüre und dieses Gefühl dann in meinem Kopf mehrfach explodieren wird.
Seit geraumen Zeit
liegt mein Blick auf dir und meine Augen wandern nun von deinem Nacken weiter,
den Schultern entlang und berühren deine Brüste, die sich durch die dünne Bluse
in erregender Weise abzeichnen. Durch die leichte Anhebung deiner linken
Schulter, bewegen sie sich leicht. Ich kann deine Brustspitzen sehen, wie sie
deinen Atemzügen folgend, auf und nieder wandern. Mit einer Handbewegung
öffnest du nun unerwarteter Weise, zwei Knöpfe deiner Bluse, als wäre es zu
heiß hier im Kaffee. Ich kann nun deine linke Brust bis zur Hälfte sehen und
meine Ahnung, daß du unter der Bluse nichts weiter trägst als nackte Haut, wird
bestätigt.
Und wieder trifft
mich ein Blick von dir und gleichzeitig berührst du mit den Fingerspitzen, ganz
zufällig das Tal zwischen deinen Brüsten und fährst genüßlich, wie in Gedanken,
auf der nackten Haut auf und ab.
Das Blut steigt mir
in den Kopf und ich muß tief Luft holen, aus Angst das Bewußtsein zu verlieren.
Meine Erregung erreicht eine Spannung, die nur schwer zu verbergen ist.
Sehe ich da ein
leichtes Lächeln in deinem Gesicht?
Dein Blick läßt
wieder ab von mir und gleitet weiter durch den Raum und dann widmest du dich
wieder deinem Magazin.
Doch deine
Fingerspitzen gleiten noch immer gedankenverloren auf und ab, was mir nun
endgültig Schweißperlen auf die Stirne treibt.
Das Spinnennetz in
der Fensterecke wird durch den Luftzug der sich öffnenden Türe des Kaffees
leicht bewegt und ich sehe, daß sich inzwischen eine Mücke darin verirrt hat
und verzweifelt versucht, zu entkommen.
Nun nimmst du die große Tasche neben dir, welche deine Figur bisher vom Gürtel abwärts verdeckte, zur Hand und entnimmst ihr einen Handspiegel.
Du blickst hinein und
fährst dir mit den Lippen langsam über deine vollen Lippen um sie zu benetzen.
Dabei trifft mich wieder wie zufällig dein Blick und ich kann mich nicht
entscheiden, ob ich in deinen Augen versinken soll oder das Spiel deiner
Zungenspitze oder die Bewegungen deiner Brüste beobachten soll. Es macht mich
völlig verrückt und fahrig, ich schütte etwas von meinen Kaffee aus, den ich
eben zu meinen zitternden Lippen führe.
Du klappst nun den
Spiegel wieder zu und stellst die Handtasche aber nun auf die andere Seite, so
daß ich die zarte Rundung deines Po´s sehen kann, wie er sich quälend langsam
hin und her bewegt. Der dünne Rock liegt an deinen Hüften und Po eng an, diese
Linie wird durch keine Falte beeinträchtigt.
Es durchfährt mich
siedend heiß, es kommt mir der Gedanke, daß du eventuell kein Höschen trägst,
oder vielleicht so ein Nichts von einem Ding, das vorne nur ein kleines Dreieck
hat und rückwärts nur einen String, der sich zwischen deinen Pobacken nach oben
zwängt. Die Vorstellung wie dieses Riemchen bei jeder Bewegung dazwischen
deinen Damm und den empfindlichen Stellen deiner Pospalte bei dir vielleicht
Wellen von Gefühlen auslösen, erfaßte mich und stürzt mich in eine Spirale von
Empfindungen. Obwohl ich ein offenes Hemd und einen Pullover trage, wird es mir
eng. Ich fasse an meinen Hals und ziehe den Hemdkragen ein wenig nach unten.
Die Mücke im Spinnennetz versucht noch immer, sich zu befreien, verstrickt sich aber immer mehr in den dünnen Fäden. Irgendwie tut sie mir leid, ich kann mit ihr fühlen!
Deine Lippen kräuseln sich ein wenig und mit angehaltenem Atem sehe ich, wie sich dein rechter Fuß langsam nach oben streckt und du die Beine übereinander schlägst. Mein Herz spielt verrückt, es klopft und ich spüre, wie es das Blut schneller durch meine Adern pumpt.
Durch diese
Veränderung deines Körpers rutschte der Rock ein wenig nach oben und meine
Blicke können ungehindert die Waden deiner schlanken Beine nach oben zu den
Schenkeln und bis unter den Rocksaum wandern. Es ist wie eine Fahrt auf einer
Hochschaubahn. Ich bekomme einen leichten Schwindel im Kopf, meine Magengrube
wird immer tiefer und ein dumpfes Gefühl von Hilflosigkeit erfaßt mich.
Wie fühlt sich eine
Mücke in so einem Spinnennetz?
Nun sinkst du langsam
tiefer in die gepolsterte Bank, schlägst die Beine auseinander und stellst den
Fuß wieder auf den Boden. Du befreist dein rechtes Bein vom Schuh und meine
Blicke saugen sich hungrig an deinen Rot lackierten Zehenspitzen fest, die sich
langsam und rhythmisch hin und her, rauf und runter bewegen. Ich bemerke
plötzlich, wie meine Zunge diesem Rhythmus folgend, meine trockenen Lippen
benetzt.
Du bist nun ein wenig
nach rückwärts gebeugt, völlig entspannt und locker, deine Blicke liegen ein
wenig spöttisch und doch aufregend auf mir und ich beginne meine Hilflosigkeit
zu hassen.
Ich fühle mich wie diese kleine Mücke dort oben in der Fensterecke.
Das Netz wird immer
enger, die Bewegungen immer eingeschränkter, die klebrigen Fäden fesselnd, bis
zur Bewegungslosigkeit.
Ich kann kaum mehr
Luft holen.
Die Kellnerin reißt
mich aus meinen Phantasien. Sie geht vorbei, räumt meinen Tisch ab und ich
werde nun zahlen.
Mein Blick streift
dich, du sitzt nun wieder gerade da, deine Füße stecken in den Schuhen und
deine Blicke versinken wieder in dem bunten Magazin.
Ich stehe mühsam und
ein wenig zitternd in der Kniekehle auf und gehe zur Türe. Bevor ich sie öffne
blicke ich noch einmal zu dir hin und du schenkst mir ein süßes kleines,
unschuldiges Lächeln.
Ich lächle zurück.
Nur Frauen, diese wunderbaren Geschöpfe, können so unschuldig lächeln, nachdem sie einen Mann fast um den Verstand gebracht haben.
Es gibt zahlreiche
Kurzgeschichten, einige Romane und Gedichte von mir! Fast alles in e-Books
zusammengefasst! Download von amazon, Thalia Libri und allen Großhändlern!Großes
Lesevergnügen um wenig Geld!
Auch über https://www.bookrix.de/-joanavienna/