Montag, 4. Juli 2022

Ein guter Einstieg in den Tag, Erotik

 

Ein guter Einstieg in den Tag

von Joana Angelides




 

Heute Morgen wachte ich mit starker Migräne auf und ein Brummen in meinem Unterbauch!

Es ist ja immer so, dass ich voller Lust und Gier aufwache und am liebsten sofort einen Orgasmus hätte, doch heute war es besonders stark. Vielleicht, weil ich gestern nur drei Orgasmen hatte?

Mein Herr und Gebieter war sehr beschäftigt und da konnte ich mich noch so sehr zu seinen Füßen auf meinem Polster räkeln und mit meinen befeuchteten Fingern an meinen Brustnippen hin und gleiten, er war unerbittlich.

„Ach Du Nymphomanin, wenn Du auch noch so lasziv herumtust, ich habe heute keine Zeit und nein, ich erlaube Dir nicht, Dich selbst zu befriedigen!“, raunte er zwischen seiner Emsigkeit. Ich wurde fast verrückt und klopfte mit der Faust auf den Fußboden.

„Fünf!“, sagte er nur. Das bedeutete, dass er bei der nächsten Strafe mit der Gerte noch fünf Hiebe anhängen wird, weil ich aufmüpfig war.

Ich ging ins Bad und sah am Beckenrand schon den Klistierbehälter stehen. Das bedeutete, dass ich mir eine Analdusche verabreichen muss, weil mein Herr und Gebieter mich wahrscheinlich anal nehmen will!

Alleine schon das Einführen des elastischen Schlauches bereitete mir Lust, ich stöhnte auf.

„Ah, schon aufgewacht und beim Genuss des Klistiers? Ich sehe es Dir an, es erregt Dich!“, er stellte sich vor mich hin und begann meine Brustnippel zu drehen und zu kneten.

„Oh, mein Herr und Gebieter, jaaaaa! Oh ich brauche dich heute unbedingt!“ flüsterte ich und stützte meinen Kopf an seinem Bauch ab. Er ließ wieder von mir ab und ein unwilliges knurren war von mir zu hören.

Als ich dann geduscht hatte und am Frühstückstisch saß, rutschte ich nervös hin und her, meine Gier nach Befriedigung ließ mich nicht los.  Es gefiel ihm offenbar, denn immer wieder stand er auf und strich über meine Nippel, die aus dem Negligee vorne durch die beiden Schlitze hervorlugten! Diese Negligees sind sehr raffiniert geschnitten, er hatte an verschiedenen Stellen Zugriff zu meinen erogenen Zonen, Höschen dürfte ich sowieso nie tragen. Sodass er jederzeit prüfen konnte ob ich feucht war. Und heute war ich besonders feucht!

Plötzlich hob er mich vom Stuhl auf und trug mich ins Schlafzimmer und legte mich auf das Bett. Er drängte meine Schenkel auseinander und schob sein Gesicht dazwischen. Er leckte und küsste wieder mein Brandmal, das erregte ihn immer wieder.

Dann schob er drei Finger in meine feuchte Höhle und sein Daumen rotierte langsam auf meiner Perle. Ich schrie leise auf, mein Becken hob sich und meine Hände krallten sich an seinen Schultern fest. Langsam kroch die Lust in mir empor erreichte mein Gehirn und die Raketen explodierten dort. Ich begann zu keuchen, zu stöhnen und zu wimmern und wie von selbst überrannte mich mein erster Orgasmus. Es war wie eine Befreiung, ich schrie meine Lust hinaus. Er genoss das sichtlich, hörte aber mit seinen Bewegungen nicht auf, krümmte und streckte seine Finger in mir und massierte intensiv meinen G-Punkt. Mein Körper stand unter Strom, ich wandt und bewegte mich und badete in einem Meer von Feuer und grellen Blitzen.

„Ohja, mein Herr, ich werde verrückt, jajajajaa, mache weiter so!“ schrie ich und mein Kopf flog hin und her.

Doch auch seine Erregung war groß, sein Schwert stand waagrecht von ihm weg und war wie immer immens groß und zuckte. Nach dem zweiten Orgasmus zog er seine Hand zurück und setzte seine Eichel an. Sie war wie immer sehr dick und mächtig, er schob sie langsam in mich und dabei kam es sofort wieder zu einem Orgasmus, der mich fast zerriss.

„Also, heute bist Du aber sehr aktiv, meine Nymphomanin! Das gefällt mir!“, er schrie es fast, er war komplett in mir angekommen und begann nun seinen Ritt. Er nahm meine Hüften fest in seine Hände, hob mich an und stieß immer wieder hart zu. Mein offenbar blank liegende Nerv tief in mir verursachte wie immer einen höllischen Schmerz, zerriss meine Nervenstränge und ließ mich aufbrüllen. Gefühlte endlose Minuten war mein Körper in Ekstase gefangen und vermittelte das Gefühl, in einem Vulkankrater zu liegen. Ich hechelte, wimmerte und stöhnte, bis alles in sich zusammenfiel. Ich begann zu schluchzen.

Er wurde langsamer, leckte meine Nippel und streichelte meinen Rücken.

„Oh, das war ja ein Naturereignis! Offenbar sollte ich Dich öfter ein wenig kurzhalten, damit du dann desto intensiver kommst!“, lächelte er.

„Oh, nein mein Herr, ich brauche Dich täglich, ich brauche diese Orgasmen, sonst werde ich wahnsinnig!“

Er verließ meine Höhle, sein Schwert war noch immer aufrecht und seine Eichel zitterte ein wenig. Er hab mich an und drehte mich auf dem Bett herum.

„So, damit das Klistier heute nicht vergebens war, werde ich nun langsam Deine Rosette eincremen!“, er griff zu dem Nachttischchen, wo die Creme lag und mit zwei Fingern, begann er meine Rosette zu öffnen, einzudringen und langsam die Creme zu verteilen. Das war nötig, da sein Schwert und besonders die Eichel immens groß waren und mir Schmerzen bereiten würden. Er machte das gründlich, dehnte die Öffnung auch etwas und massierte gleichzeitig meine Perle. Und sofort wieder war mein Körper in Aufruhr!

Ich kam auf die Knie und er nahm wieder meine Hüften, diesmal von rückwärts und setzte nun an. Sehr behutsam und langsam begann er Druck auszuüben und langsam schob sich seine Eichel in mich. Es tat, trotz der Creme, ein wenig weh und ich stöhnte, mein Kopf hing herab mein Mund war geöffnet und meine Zunge leckt hin und her. Als er die Enge überwunden hatte, schrie ich kurz auf.

„Ohja, das liebe ich! Halte durch!“, flüsterte er und bewegte sich in mir anfangs langsam, dann immer schneller werdend. Es war wie aufsteigende Glut, die unbändige Lust in mir begann zu flackern. Bei jedem Stoß verging der Schmerz ein wenig mehr und machte einem Lustgefühl Platz. Er machte das sehr einfühlsam und langsam, massierte zwischendurch immer wieder meine Perle, biss mich zärtlich in den Nacken. Es schien als könnte er gar nicht mehr aufhören. Dazwischen hielt er immer wieder still, um dann wieder zu beginnen und irgendwann schwappte die Welle des Ozeans über uns zusammen und wir entluden uns gemeinsam.

Wir kippten seitwärts um und genossen diese Wellen von Gefühlen.

Nachdem er ins Bad verschwand blieb ich noch minutenlang liegen und versuchte mich zu beruhigen.

Also, das war ja ein guter Anfang für heute!

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Meine kleine Fischtaverne, Reminiszenz, Kurzgeschichte

 

Meine kleine Fischtaverne

 von Joana Angelides



In dieser kleinen griechischen Taverne, nicht weit weg vom Trubel der Touristenströme,

aber doch noch unberührt vom Tourismus, treffen sich fast nur Stammgäste. Der Wirt kennt sie alle beim Namen und kennt auch ihre kleinen und größeren  Probleme; denn manche seiner Gäste haben nicht nur ihr Herz bei ihm ausgeschüttet sondern auch ihre Familienfeste in seinem Lokal gefeiert, Freud und Leid liegt sozusagen eng beieinander.

 

Da sind zum Beispiel die drei Baumeister Kosta, Lefteri und Harry. Drei völlig verschiedene Charaktere und doch seit Jahren in Freundschaft verbunden, zusammengeschweißt durch ihre gemeinsame Arbeit, verschiedene Erlebnisse, Erfolge und auch Pleiten.

 

Sie sind immer auf der Suche nach Aufträgen. Das war früher leichter als heute, viele Grundstücke wurden in dem kleinen Ort schon verbaut, es stehen nun Appartementhäuser darauf. Nur hin und wieder hält sich trotzig eines der kleinen Sommerhäuser zwischen den großen Häusern. Das sind die Themen, die unsere drei Baumeister bewegen.

 

Nacheinander kommen sie in die Taverne und bestellen durch lautes Zurufen dreimal Ouzo beim Wirt. Dieser nimmt die Bestellung durch zustimmendes Nicken des Kopfes zur Kenntnis. Er bringt drei kleine Fläschchen gemeinsam mit einer Schale Eiswürfel und einen  Teller mit pikanten Häppchen und stellt alles auf den Tisch. Sodann bringt er auch noch einen Korb mit frischem Brot und eine große Karaffe mit kaltem Wasser. Die drei  Freunde gießen den Ouzo langsam und bedächtig in die Gläser und geben je nach Geschmack ein oder zwei Eiswürfel dazu. Sofort färbt sich der Ouzo durch die schmelzenden Eiswürfel milchig ein. Sie stoßen an  prosten sich zu  und sehen sich dabei an. Dann nehmen sie einen kleinen Schluck und wenden sich den Häppchen am Teller in der Mitte zu. Es ist eine Auswahl des reichhaltigen Angebotes an Vorspeisen. Es ist bemerkenswert mit welcher Liebe jedes kleine Tomatenstück, jeder in Olivenöl angebratene Paprika zerteilt wird und gemeinsam mit einem Stück Weißbrot im Mund verschwindet.

Es ist freitagnachmittags und sie unterhalten sich über die vergangene Woche, über die Hitze in der nahen Stadt der sie soeben entkommen sind und auch über den letzten Bestechungsskandal und  über alle anderen kleinen Begebenheiten. Ihr dunkles, zufriedenes Lachen mischt sich mit den Rauschen der Wellen und den gedämpften Geräuschen aus der Küche zu einer Symphonie der Lebensfreude.

Am übermütigsten ist immer Harry. Wenn einer seiner Freunde etwas Passendes zum besten gibt oder einen Witz gut plaziert, schlägt er mit der rechten Hand über den Tisch in dessen Hand ein und ruft ihm ein Prost zu, um gleich anschließend auch sein Glas zum Mund zu führen. Ihre Unterhaltung wird immer lustiger und lauter. Eigentlich sollte Harry nach Hause gehen, da seine Frau mit dem Essen auf ihn wartet, doch er kann sich nicht von seinen Freunden trennen und erzählt immer wieder lustige Geschichten und Anekdoten über die alle lachen, obwohl sie schon alle kennen. Nun kommen auch noch andere Gäste in das Lokal, die Tische werden besetzt und das Spiel für den Wirt beginnt wieder von neuem.

Einer wird besonders laut und freudig begrüßt und am Tisch für ihn Platz gemacht. Es ist Vassili, einer der Zulieferer für die Projekte der drei Baumeister. Er hat schon eine Stunde zuvor telefonisch einen großen Fisch am Rost   bestellt und setzt sich nun zu den Freunden; nicht ohne vorher eine große Geste der Begrüßung nach rückwärts in die Tiefe des Lokales zu senden und damit gleichzeitig zu signalisieren:

“Ich bin da, Ihr könnt servieren!”

 

Der Wirt ist schon unterwegs und bringt neuerlich einen Korb mit frischem Brot, vier Weingläser und einen zusätzlichen kleinen Teller. Den kleinen weißen Teller deshalb, da anzunehmen ist, dass auch Vassili von den kleinen Häppchen die noch am Tisch übrig geblieben sind, etwas nehmen wird. Dann eilt er wieder zurück und holt die bereits vorbereitete Fayence  mit dem großen, am Rost durchgebratenen Fisch und stellt sie mit einer wahrlich königlichen Geste in die Mitte des Tisches. Einen leichten weißen Tischwein, die Lieblingsmarke der Freunde hat er unter dem Arm eingeklemmt und stellt ihn ebenfalls hin.

 

Der Fisch liegt nun in seiner ganzen Pracht hier mit leicht geöffnetem Maul  und zwischen zwei  Petersilienstämmchen lässt er die Zähne durchblitzen, das eine sichtbare Auge starrt ins Leere. Seine Außenhaut  ist von der Holzkohle geschwärzt und in den Einschnitten ist das weiße Fleisch zu sehen.  Heute Morgen hat er noch gelebt und sich in den Fluten des Mittelmeeres getummelt Die Vergänglichkeit des Lebens wird in diesem Moment dem Betrachter nicht wirklich bewusst, es gewinnt schon mehr die Vorfreude auf den bevorstehen Genus die Oberhand.  Erst wenn ich diese Momente in meiner Erinnerung abrufe, drängt sich dieser Gedanke in mein Bewusstsein.

Ein großer Teller mit Salat, sowie eine kleine Schüssel mit einer Mischung aus Olivenöl und Zitrone folgen noch nach. Der Kopf  wird nun von Vassili vom Körper des Fisches getrennt und zum Tellerrand geschoben. Mit der Gabel unter Zuhilfenahme der Finger wird nun die obere Hälfte des Fisches abgehoben und auf den  vor ihm stehenden Teller gelegt. Das mit Zitrone vermischte Olivenöl wird mit einem Löffel sorgfältig über den Fisch gegossen. Mit einer einladenden Geste fordert er die Freunde auf, sich ebenfalls zu bedienen.

 

Der golden schimmernde Wein wird in die Gläser gefüllt, diese gehoben und alle prosten sich zu.

Kosta greift, wie immer wenn sich die Möglichkeit ergibt, zum Kopf des Fisches. Er liebt es, diesen sorgfältig zu zerteilen und jedes kleinste Stück genüsslich in den Mund zu schieben. Nur wirkliche Kenner und Genießer von Fischen können einen Fischkopf mit einer solchen Perfektion zerteilen und auslösen.

Harry winkt ab. Seine Frau wartet; was ihn jedoch nicht daran hindert nach einigen Minuten doch zuzugreifen und sich dem verlockenden Genuss hinzugeben.

Der Vierte im Bunde, Lefteri hat selbst kleine Fische bestellt und bekommt diese soeben serviert. Es sind kleine Goldbarben, die ein wunderbar zartes Fleisch haben und zu den “Edelfischen” gehören. Auch er bittet die Freunde zuzugreifen.

 

Es ist immer wieder ein wunderbarer Anblick, wenn Menschen voller Lebensfreude mit sich und der Natur vereint, sich dem Augenblick  so hingeben können wie unsere Freunde.

 

Dieses Mahl wird sich sicher bis in  den späten Nachmittag hinziehen.

 

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Donnerstag, 30. Juni 2022

POLYAMORIE; Ertotik

 

POLYAMORIE, Teil I


 

 

Es war schon Zeit, dass der Sommer endlich wieder Einzug hielt.

 

Bellevue, das Chalet lag inmitten eines großen Parks. Die grünen Fensterläden wurden neu gestrichen und die Fenster frisch geputzt. Der Rasen wurde geschnitten und die Holunderbüsche gestutzt.

Die Gartenmöbel standen unter den Platanen und das Seeufer war gereinigt.

 

Es wird wieder ein abwechslungsreicher Sommer werden, mit viel Musik und voller Lachen der jungen Leute. Das Chalet gehörte der Familie Montpelliers und stand der Jugend  traditionsgemäß den ganzen Sommer zur Verfügung.

Es war weit genug vom Hauptgebäude entfernt, aber doch wieder so nahe, dass man die Infrastruktur des Anwesens nutzen konnte. War aber schwer einzusehen und so ein Refugium der Jugend.

 

 

Paul stand auf der Terrasse vor dem Salon und blickte den beiden, die Auffahrt heraufkommenden Autos mit Freude entgegen. Er kannte die Insassen  sehr gut; sie spielten schon als Kinder in dem weitläufigen Park und nun gingen sie alle auf dieselbe Universität. Sie waren die Hoffnungsträger der Oberschicht der Provinz.

 

Wie immer waren sie eingeladen, im Sommer, wann immer es ihre Zeit zuließ, ganz ungezwungen zu erscheinen und an gemeinsamen Spielen und kleinen Parties teilzunehmen.

 

Für dieses Wochenende waren Francoise, Clemens, Anne-Marie und Denis angesagt. Besonders freute sich Paul auf Anne-Marie. Sie hatten sich in den vergangenen Wochen einige Male heimlich in Paris getroffen und einige sehr heiße Nächte miteinander verbracht.

Das war ein Bruch in ihrer verschworenen Gemeinschaft. Die Vereinbarung war so, dass sie sich zu erotischen Zusammentreffen nur gemeinsam trafen und die Partner, miteinander abgestimmt, wechselnden. Sie zelebrierten das bereits zwei Sommer lang und es war bisher befriedigend und sehr anregend. Das Chalet eignete sich dazu hervorragend, es war geräumig, hatte sechs Schlafzimmer und vier Bäder und das Personal war verschwiegen und diskret.

 

Paul lief die Treppe hinunter und riss gleich die erste Wagentüre auf. Francoise empfing ihm mit einem sinnlichen Kuss und gierigen Händen, die sofort seine Brustnippel durch das Hemd berührten. Sie wusste, dass sie ihm damit sofort verrückt machte. Kurz darauf lagen sie sich alle gegenseitig in den Armen und begrüßten sich stürmisch.

Anne-Marie war ein wenig gehemmt und verunsichert. Doch auch sie ließ sich von allen herzen und küssen und lachte mit. Die letzte Nacht mit Paul hatte ihre

Spuren hinterlassen.

 

„Und wer ist das?“, Paul hielt inne und blickte in die dunklen, fast schwarzen Augen einer Fremden, die ein wenig abseits stand.

„Das ist Amelie! Wir haben sie mitgenommen, weil ihre Eltern während der Ferien nicht in Paris sind und sie sonst völlig alleine wäre. Ich denke sie passt zu uns und wird eine gute Ergänzung sein!“, rief Denis, griff nach ihrer Hand und zog sie in der Kreis.

 

Paul nahm ihre andere Hand, beugte sich darüber und hauchte einen Kuss darauf.

 

„Ohja, willkommen Amelie!“.

 

Unter fröhlichem Gelächter und Zurufen holten alle ihre Gepäckstücke aus dem Auto und stellten die Koffer zur Treppe.

Die Dienerschaft war inzwischen ebenfalls erschienen und sie trugen dann gemeinsam alles die Treppe hinauf. Zwischen der Dienerschaft und den Besuchern war ein gewisses Einverständnis zu bemerken, sie kannten sich ja nun schon seit längerer Zeit und das bestehende Geheimnis verband sie irgendwie.

 

Die Gäste verschwanden in den einzelnen Zimmern, die sie ja schon aus dem Vorjahr kannten um sich frisch zu machen. Für Amelie wurde rasch ein weiteres Zimmer hergerichtet und dann zog einmal Stille ein.

 

Sie nahmen das Dinner auf der großen Terrasse ein. Es waren Lampions ringsum in den Bäumen und an den Lampen befestigt, das Essen wurde schweigend serviert und leise Musik von Debussy und Vivaldi untermalten ihre Gespräche.

Paul konnte seine Blicke nicht von Amelie lassen. Sie trug ein hautfarbenes Cocktailkleid mit schwarzer Stickerei am Oberteil, das lange  schwarze Haar verschmolz fast mit den Ornamenten und ihre ebenfalls sehr dunklen Augen glänzten im Licht der Lampions.

 

Anne-Marie hatte unter dem Tisch mit ihren Füßen Kontakt mit ihm gesucht und ihre Zunge befeuchtete ihre Lippen. Denis und Francoise tranken gemeinsam aus einem Glas und Clemens stand hinter Anne-Marie und seine Finger glitten langsam und lasziv an ihrem Nacken auf und ab.

 

Durch die Musik, den lauen Abend und dem Champagner begann sich die Situation langsam aufzuschaukeln.

 

Sie waren alle hungrig aufeinander, sie hatten sich schon den ganzen Tag und während der Fahrt so richtig aufgeheizt und wollten, dass der Abend zu einem lustvollen Erlebnis werden solle.

 

Paul stand auf und hob damit die Tafel auf.

„Wir sollten nun zum angenehmen Teil unseres Abends kommen“, sagte er halblaut und alle erhoben sich und sie gingen ins Haus.

 

Amelie ging auf der Treppe hinter Paul und er konnte ihre Finger an seinen Rückenwirbeln auf und abgleiten spüren. Offenbar war sie von den Freunden eingeweiht worden. Paul erregte das sehr. Er liebte Frauen, die zeigten was sie wollten und ohne Umschweife darauf losgingen.

 

Ohne weitere Worte verschwanden die Pärchen, Denis mit Francois, Clemens mit  Anne-Marie und Paul mit Amelie, in den einzelnen Zimmern, doch sie ließen die Türen offen, das war vereinbart. So konnten die Partner auch zwischendurch die Räume wechseln und man konnte hören was sich in den einzelnen Zimmern abspielte.

 

Eigentlich hatte Paul Anne-Marie eingeplant, doch nun war er von der  exotischen Schönheit Amelies so gefangen, dass er Anne-Marie vergaß. Diese Neuregelung brachte die Situation irgendwie durcheinander, weil sie es immer so einrichteten, dass einmal zwei Partner und dann drei miteinander in einem der Betten landeten. Sie wechselten sich ab und es begann ein reges Hin und Her zwischen den Zimmern. Paul war so auf Amelie konzentriert, dass er die Anomalie  gar nicht merkte.

 

Da stand sie nun, hatte ihr Kleid geöffnet und ließ es einfach zu Boden gleiten. Ihre beiden Brüste leuchteten in der Dunkelheit wie zwei Lotosblüten, ihre Nippel waren dunkel und von einem großen Hof umgeben. Ihre Hüften waren schlank und das kleine hautfarbene Höschen verschmolz mit der Haut. Sie hatte die Augen geschlossen und ihre Arme hoben die dunkle Mähne ihres Haares in die Höhe, Sie sah wie eine Statue aus Alabaster aus. Wie von einem Orkan entkleidet, fiel die Kleidung von Paul ebenfalls zu Boden und er umfasste unbeherrscht die kleine schlanke Figur, hob sie in die Höhe und trug sie auf das Bett. Seine Lippen umfassten eine ihrer Nippel und seine Hände glitten auf ihrer Haut auf und ab, streiften das Höschen ab und landeten zwischen ihren Schenkeln. Sie seufzte auf und begann sich langsam in seinen Armen zu winden. Sie schlang eines ihrer Beine um seine Hüfte und öffnet so ihre heiße und feuchte Vagina. Er spürte wie die totale Erregung von ihm Besitz ergriff und das Blut in seinen Ohren rauschte. Seine Finger umspielten ihre Perle, ließen sie aufstöhnen und sich aufbäumen und bevor sie  ihren Orgasmus heraus schreien konnte, war er bereits in sie eingedrungen. Sie fanden den gemeinsamen Rhythmus wie von selbst und nach einigen Minuten gemeinsamen Rittes über dem Abgrund ergoss er sich in ihr und mit ihr.

 

Ihre schwarzen Augen bohrten sich in die seinen, ihre Arme hielten ihn wie ein Schraubstock fest und sie hörte nicht auf, ihr Becken zu bewegen und ihn zu einem neuerlichen Höhepunkt zu treiben.

 

Da spürte er plötzlich, wie sich in seinen Rücken scharfe Fingernägel bohrten, wie in seinem Nacken heißer Atem zu spüren war und er hörte das leise flüstern einer Frauenstimme:

„Nicht ohne mich, Du wirst das nun nicht ohne mich durchziehen!“, es war die raue Stimme Anne-Maries

 

Ihre Zunge glitt an seinem Rücken auf und ab, ihre Hände kamen nach vorne, krallten sich an seinen Nippeln fest und drehten sie, sodass er aufschrie vor Schmerz.

Er warf sich herum, verließ die heiße Höhle, in der eben noch seinen Höhepunkt erlebte und rammte nun sein Schwert in die weiche und hungrige Vagina Anne-Maries. Sie stöhnte auf und erwiderte seine Stöße mit ungeheurer Gewalt.

Amelie hatte sich unter ihm aufgerichtet und begann nun, sich gleichzeitig mit den Brustspitzen von Anne-Marie zu beschäftigen und seine Rosette zu streicheln. Es war ein Ritt über dem Höllenfeuer und er verlor den Verstand. Er löste sich fast gleichzeitig mit Anne-Marie in einem multiplen Orgasmus auf und brüllte sein Erlösung heraus.

 

Sie fielen nun alle drei auf das Bett und man konnte hören, wie sie nach Luft hechelnden und auch das schlagen von drei Herzen, das wie Dröhnen klang.

 

Als es einigermaßen ruhige geworden war, konnte man aus dem gegenüberliegenden Raum die erlösenden Geräusche der anderen hören, die unmittelbar nach ihnen ihre Orgasmen heraus schrieen.

 

Offenbar war Clemens zu ihnen gestoßen, als ihn Anne-Marie verließ, um sich Paul und Anne-Marie anzuschließen.

 

Dieser Auftakt der Sommer-Saison versprach  einen wunderbaren, sonnigen und befriedigenden Sommer.

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Mittwoch, 29. Juni 2022

Sterben verboten, Satire

 

Sterben verboten.

von Joana Angelides


 


Es gibt einen Landesteil in Norwegen, da ist sterben verboten! 

Zumindest ist es derzeit so, doch kann sich das in absehbarer Zeit leider ändern.

Es ist Spitzbergen in Norwegen. Spitzbergen, auch Svalbard genannt, liegt im Arktischen Ozean auf halbem Weg zwischen Norwegen und dem Nordpol. 

Bisher war die andauernde Temperatur dort nie über 6 Grad Celsius, der Boden vom Dauerfrost hart und undurchdringlich gefangen und es war bisher unmöglich, dort Gräber auszuheben, oder einen Friedhof anzulegen. In Longyearbyen (Hauptstadt) ist es so kalt, dass der Permafrost den Boden komplett ausgekühlt hat.

Außerdem ist das Eis dort dauernd in Bewegung und es würden die Särge, bzw. Körper immer wieder an die Oberfläche drängen. Schwimmende Friedhöfe also.

Der Vorteil wäre, man würde sich viel Geld für Grabsteine und Blumengebinde ersparen; und es gibt möglicherweise sogar Eisblumen gratis.

Dieses Verbots-Gesetz wurde im Jahr 1950 erlassen und hat eben diesen nachvollziehbaren Grund. Was vorher mit den Toten geschah liegt im Dunkeln, bzw. am Meeresgrund.

Also, wenn man dort schon sterben will oder muss, muss man sich aufs Festland begeben, um sich eingraben zu lassen.

 

Es bleibt einem also nichts Anderes übrig, als ewig zu leben, was ja bei dem Permafrost nicht so schwer sein kann.  Denn man sollte also auch annehmen, dass sich biologisch in dieser Kälte sowieso alles verlangsamt, kryotechnisch gesehen. 

Also, auf nach Spitzbergen und das ewige Leben genießen!

Naja, wer die Mitternachtssonne mag, bzw. lange dunkle Winter, oder Ausflüge zum Nordpol am Wochenende.

Man fragt sich nur, warum es dann nur 2.300 Einwohner gibt? Bei diesen Temperaturen ist offenbar die Fortpflanzung irgendwie eingeschränkt….

Doch leider verändert der Klimawandel auch dort diese kleine Wunder-Welt und die Erderwärmung lässt den Permafrost aufweichen, lässt die Eisschollen unter den Pfoten der Eisbären dahinschmelzen. Es soll nun sogar hin und wieder Regen geben, was den Bewohnern bisher unbekannt war, da sich die Temperatur seit 1970 um 7 Grad Celsius erhöht hat.

 

Vielleicht ist es doch keine so gute Idee, nach Spitzbergen auszuwandern?

 

 

Samstag, 25. Juni 2022

Der Mann vom Strand, romantische Kurzgeschichte

 

Der Mann vom Strand

von Joana Angelides

 




Es sind die ausklingenden Tage, die immer diese melancholische Stimmung aufkommen lassen.
Wer kennt nicht diese beginnende Dämmerung; es ist noch Tag, der Abend jedoch kündigt sich schon an.
Es erscheint dann alles in einem durchscheinenden Licht, teurem Porzellan gleich. Wenn man dann auch noch das Glück hat, von einer Terrasse über das Meer bis zum Horizont blicken zu können, kann man das zarte Rosa der hinter den Wolken versinkenden Sonne in sich aufnehmen und träumen.
An den Rändern der Wolken setzt sich diese zarte Farbe ab und wenn man es will, verheißt sie Zartheit, Stille und Bereitschaft seinen Gefühlen Platz zu geben.
Sie geht dann am Strand entlang, wühlt mit den Zehen im feuchten Sand und nimmt die beginnende Kühle in sich auf.
Und dann kommt er, regelmäßig und verlässlich, immer zur selben Zeit. Er kommt aus der entgegengesetzten Richtung, hat die untergehende Sonne im Rücken, einen großen Sonnenhut auf und ein kleiner lebhafter Hund läuft vor ihm oder hinter ihm her und findet hin und wieder etwas Interessantes, um es zu beschnüffeln.
Er taucht immer plötzlich auf, wie aus dem Nichts. Manchmal bleibt er stehen und stochert mit dem Stock in seiner rechten Hand in den Sand, so als würde er etwas suchen. Der kleine Hund stürzt dann sofort herbei und schnüffelt neugierig herum, um dann enttäuscht wieder weiter zu laufen.
Er ist sicher nicht mehr jung, sein Alter ist aber nicht so leicht bestimmbar für sie. Sie sieht seine Silhouette immer nur gegen die Sonne, die lange weite Hose und das dünne, vorne offene Hemd sind konturlos, verschwimmen mit dem Hintergrund.
Seine Erscheinung erinnerte sie an Ernst Hemmingway. Sonne, Meer und die Fischerboote die hinauszogen taten ihr Übriges.
Wenn er für sie sichtbar wird, dann ist er immer noch weit weg und sie hat Gelegenheit, ihren Gedanken und Fantasien freien Lauf zu lassen.
Sie glaubt erkennen zu können, dass sein Körper trainiert und kräftig ist, seine Schritte elastisch und sicher, seine Schultern breit und gerade.
Trotz der legeren Kleidung macht er einen eleganten Eindruck.
Meist setzt sie sich auf den großen Stein neben den Sträuchern am Strand und versucht, ihn einzuordnen. Noch nie kam er bis zu ihr um vorbei zu gehen. Einige Meter vor ihr drehte er immer um und ging wieder zurück in die inzwischen stärker werdende Dämmerung. In derselben unnachahmlichen Art, schlendernd und doch elegant, wie er gekommen war.
Er schien sie nicht zu bemerken, oder wollte es nicht. Nur ein einziges Mal kam der kleine Hund zu ihr gelaufen, schnupperte an ihren Füßen, lief aber sofort wieder weg, als leises Pfeifen zu hören war.
Dieser geheimnisvolle Mann nahm Besitz von ihren Gedanken und trieb sie jeden Tag auf demselben Weg in die Abenddämmerung. Sie konnte schon am Nachmittag nichts anderes denken und Unruhe machte sich in ihr breit.
Sie nahm sich an einem der Abende vor, etwas früher da zu sein, weiter vor zu gehen, um seinen Weg kreuzen zu können, ihn anzusehen und vielleicht einen Gruß von ihm zu erhalten, einen Blick auf ihn werfen zu können.
Doch genau an diesem Abend kam er nicht zur üblichen Zeit. Sie war schon sehr weit über ihrem üblichen point of return hinausgegangen und kehrte resigniert wieder um.
Heute wird ganz offenkundig aus ihrer Begegnung mit ihm nichts werden wird. Ein wenig enttäuscht setzte sie sich wieder auf ihren Stein neben den Büschen und warf kleine Steinchen auf die Wasseroberfläche des leicht gekräuselten Meeres.

 
Die Sonne blendete sie, sie kniff die Augen ein wenig zusammen und nahm das Flimmern der untergehenden Sonne auf den kleinen Wellen besonders deutlich wahr.


Da hörte sie in der Ferne das helle Bellen des kleinen Hundes und sah auch schon die hohe Silhouette des Mannes aus dem abendlichen Dunstschleier heraustreten.

 
Es war ihr, als würde er sich heute etwas schneller vorwärts bewegen, schneller auf sie zukommen, als sonst

.
Sie hielt den Atem an, als sie merkte, dass er nicht wieder kehrt machte, um in der Ferne zu entschwinden, sondern die kleine

Bodenerhebung zu ihr hin überschritt und genau vor ihr stehen blieb.


Sein großer Hut und seine breite Gestalt warfen ihren Schatten auf sie und sie blickte zu ihm auf.
Er sprach kein Wort, schaute nur zu ihr herab und sie konnte seine blauen Augen sehen, die unergründlich tief waren.

 
Was hatte Hemmingway für eine Augenfarbe? Sicher blau, ja blau, sie erinnerte sich, es irgendwo gelesen zu haben.

 
Er trug sogar den gleichen Bart und auch der Hut war ähnlich.

 
Sie blickte ihn fasziniert an und hob ihr Gesicht dabei. Er streckte seine rechte Hand aus und hob ihr Kinn noch höher, um sie prüfend anzusehen.
Ihr Herz begann zu klopfen, als er sich zu ihr hinab beugte und sie küsste. Es geschah so urplötzlich, so selbstverständlich, dass sie sich weder sträubte, noch den Willen aufbrachte, sich zu wehren; es ja auch gar nicht wollte.
Im Gegenteil, es war so, dass sie es als Erfüllung eines geheimen Wunsches wertete. Ja, sie wollte, dass er sie küsste.
Als er sie empor zog, mit beiden Armen umfasste, schmiegte sie sich an ihn und spürte seinen nackten Brustkorb, den Sand auf seiner Haut und den festen Druck seiner Arme auf ihrem Rücken.

 
So standen sie eine Weile, versunken in diesen langen nicht enden wollenden Kuss und dieser Umarmung, die alles rundherum in Vergessenheit geraten ließ. Als ihre beiden Beine nachgaben und sie unweigerlich in den Sand glitten, spürte sie jeden Sandkorn sich unter ihr bewegend, Gefühle verstärkend.

 
Sein Begehren steigerte sich von einem leichten Windhauch, zu einem stürmischen Wind und steuerte einem Orkan zu. Sie wurden beide empor gehoben, trieben zwischen den Wolken am tiefblauen Himmel und ließen sich treiben, bis sie sich auflösten. Auflösten wie diese kleinen Wolken, die ihre Gestalt dauern verändern, sich zusammenfinden, teilen und sich dann ganz verlieren.

 
Aufgeschreckt durch den Ruf einer Möwe hoch oben am Himmel wurde sie wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt.

 
Sie saß im Sand, an den Stein gelehnt, ihr Puls raste und der Aufruhr in ihrem Körper war noch immer nicht abgeklungen. Sie spürte das Salz des Meeres und seine Küsse auf ihren Lippen und atmete gierig den verbliebenen leichten Duft seines Körpers ein.

 
Verwirrt richtete sie sich auf und ihre Blicke streiften suchend umher. Dort vorne, mit dem Rücken zu ihr, ging er langsam als dunkle Silhouette in die Dämmerung hinein. Wie lange war sie hier gelegen, hatte seine Umarmung und sein Begehren in sich aufgenommen und sich mit den Wolken treiben lassen?

 
Es war wie jeden Tag, die Sonne hatte fast den Horizont erreicht, die Schatten wurden länger und seine Gestalt schien sich langsam in der Dämmerung aufzulösen.

 
Sie schwankte zwischen Traum und Wirklichkeit und beschloss, es nicht näher erforschen zu wollen.
Ihr Herz stockte einen Moment, als er sich plötzlich umdrehte und sie anzusehen schien.
Es war also doch ein besonderer Tag.

 

 

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Aus der Tiefe des Sees, tiefgründige Kurzgeschichte

 

Aus der Tiefe des Sees

von joana Angelides

 


 Das Bild, gemalt von Bernie, ist überdimensional und den Raum beherrschend. Es stellt die Oberfläche eines Sees, gesehen aus einem Flugzeug, dar. Wenn sie, wie jeden Nachmittag von ihrem Schreibtisch aus auf die gegenüberliegende Wand auf das Bild starrt, dann beginnt sich nach einer Weile das Wasser des Sees leicht zu kräuseln und leichte Wellen schlagen am Ufer  an.

 

Das Bild zeigt den  See  an manchen Stellen, besonders im Zentrum dunkelblau, zu den Rändern hin ein wenig heller und eine imaginäre Sonne zaubert Sonnenkringel auf einige Wirbelkämme.

 

Ganz tief am Grunde dieses Sees liegt Bernie.

Sie weiß es, sie sah zu, wie er langsam und ohne sich zu wehren darin versank. Sie konnte nichts dagegen tun, sie saß wie gelähmt am Ufer. Dieses Versinken in den Fluten  war der Schlussakkord eines langen, sich durch viele Wochen hinziehenden Kampfes einer verzweifelten Seele.

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Alles begann damit, dass genau vor einem Jahr Margo verunglückte und starb. Sie war sein Leben, seine Muse und jene Kraft, die sein Leben in geordneten Bahnen leitete und sich um alle kleinen und großen Dinge ihres gemeinsamen  Lebens kümmerte. Plötzlich war sie nicht mehr da und all diese Dinge stürmten nun auf ihn ein.

Wie sollte er sich um Bezahlung offener Rechnungen kümmern, dafür Sorgen, dass der Kühlschrank gefüllt war und die Blumen im Garten betreut werden, wo er  bisher nicht einmal gemerkt hatte dass dies alles erledigt werden musste, um das Sein auf dieser Welt reibungslos ablaufen zu lassen?

Er hatte sich bisher nur um seine Malerei gekümmert, sich in seine Bilder versenkt, Er begann immer drei oder vier Bilder gleichzeitig zu malen, aß oft tagelang nichts, tobte manches Mal in seinem Atelier herum um dann wieder stundenlang völlig apathisch vor einem der Bilder zu sitzen und es anzustarren.

Margo war die einzige, die dann das Atelier betreten durfte, sich manchmal auch  zu seinen Füßen setzte und mit ihm litt.

Unweit des Hauses lag der See. In den Abendstunden schlenderte er oft dahin, saß dann am Ufer und ließ seine nackten Zehen von den gekräuselten Wellen umspielen. Er gab ihm Kraft und Inspiration und glättete seine zerfurchte Seele. Es gab immer wieder Bilder, in denen der See eine zentrale Rolle spielte.

An manchen Tagen, kehrte er oft erst in der Dunkelheit zum Haus zurück. Margo saß dann immer im Halbdunkel im Wohnraum und wartete auf ihn. Schweigend nahmen sie das Abendessen gemeinsam ein. Und immer nahm er sie dann in die Arme. Oft lagen sie dann nur regungslos nebeneinander, ließen ihre Hände auf der Haut des anderen auf und ab gleiten, oder liebten sich leidenschaftlich bis sie erschöpft einschliefen.

Sie schämte sich nun fast, in diese intimen Details der Beiden eingedrungen zu sein, doch es war ein unwiderstehlicher Drang, das vor ihr liegende Tagebuch Margo´s zu lesen.

Sie, Margo und Bernie hatten eine unbeschwerte, gemeinsame Kindheit. Sie waren unzertrennlich und eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie liebte Bernie von Anbeginn und litt schrecklich darunter, dass er plötzlich nur Augen für Margo hatte. Wenn sie alle Drei so im Gras lagen und den Wolken nachsahen, stützte er sich auf seine Hand, blickte aber immer nur auf Margo nieder;  manches Mal neckte er Margo auch mit einem Grashalm. Dann fühlte sie sich immer wie das fünfte Rad am Wagen, völlig überflüssig.  Die beiden flüsterten und lachten gemeinsam und sie war dann immer ausgeschlossen und wollte fliehen, doch sie blieb letztlich.

Als sie eines Tage sein Atelier  betrat um ihn etwas zu fragen, prallte sie erschrocken zurück. Überlebensgroß war das Bild Margos auf der Staffel zu sehen. Er hatte sie nackt gemalt, das Bild strahlte ihre völlige Hingabe aus. Da erkannte sie zum ersten Mal sein unglaubliches Talent und auch, dass die beiden sich liebten.

Im ersten Moment war sie sehr zornig, sie fühlte sich ausgeschlossen, betrogen und hintergangen. Doch dann siegte die Vernunft und sie gestand sich ein, dass sie das ja in den vergangenen Jahren bereits gewusst, nur verdrängt hatte!

Als sie das Haus verließ, ohne dass sie Bernie angetroffen hatte, spürte sie eine ungeheure Erleichterung.  Nun war es offenkundig und nicht mehr wegzuleugnen.

Kurze Zeit später zog Margo zu Bernie und sie galten offizielle als Liebespaar.

Er absolvierte die Akademie und begann in der Folge, sich einen Namen zu machen. Ihre Freundschaft bestand weiterhin und sie unternahmen vieles gemeinsam, lachten und philosophierten Nächte lang über Gott und die Welt.

Sie liebte ihn weiterhin ohne Wenn und Aber, nahm es hin, dass ihre Liebe nicht erwidert wurde.

Sie und Margo vertrauten sich so ihre kleinen Geheimnisse an, über ihrer beiden Gefühle über Bernie sprachen sie jedoch niemals. Es war ein Tabuthema zwischen ihnen.

 

Zwischenzeitlich zog sich zurück, denn sie wollte nicht den Eindruck erwecken, dass sie sich zwischen die Beiden drängen wollte. Obwohl sie es gerne getan hätte. Denn irgendwie gehörte Bernie auch zu ihrem Leben!

 

Als sie im Zentrum der Stadt eine Kunstgalerie  eröffnete, übernahm sie auch immer wieder Bilder von Bernie. Sie verkauften sich gut. Auf diese Art hatte sie nun einen neuen Zugang zu Bernie gefunden und konnte es so einrichten, dass sie stundenlang gemeinsam über seine Bilder diskutierten und es schien fast wieder so zu werden wie früher.

 

In den Wochen nach dem Tod Margos hatte sie an manchen Tagen und in Nächten, in denen sie wach lag, mit Gewissensbissen zu kämpfen. Hätte sie den Tod der Freundin verhindern können, wenn sie sie rechtzeitig zurückgezogen hätte, als der Zug in die Station einfuhr? Wieso war sie wie gelähmt und konnte sich nicht vom Fleck rühren, sie nicht zurückreißen?

Oder hatte sie doch nach ihr gegriffen, sie vielleicht sogar  gestoßen, anstatt sie zu halten?

 

Sie verdrängte die Gedanken darüber, wollte sich damit nicht auseinander setzen. Sie hörte jedoch noch immer die Schreie der Menschen, das Kreischen der Bremsen, als sie die Treppe hinauflief und sich oben übergeben musste.

Eigentlich stand sie weiter hinten und konnte auch keinerlei Angaben machen, als sie befragt wurde. In ihrer Erinnerung kamen die Ereignisse immer durcheinander, sie hörte nur den Schrei, sagte sie aus. Alles andere war Einbildung, Fiktion, da war sie sich ganz sicher.

 

Nach dem Tode Margos wurde Bernie immer stiller, unruhiger und chaotischer. Er verstand nicht, wieso der Strom abgeschaltet wurde, weil er einfach vergaß die Rechnung zu bezahlen oder die Blumen im Garten verdursteten.

Sie versuchte einiges für ihn zu regeln, doch es gelang ihr nicht, Zugang zu ihm zu finden. Auch seine Bilder wurden immer greller, unverständlicher und in der Folge unverkäuflich.

 

Die totale Abhängigkeit Bernies von Margo war ihr vor deren  Tode eigentlich gar nicht so aufgefallen.  Erst als Margo nicht mehr da war, wurde es offensichtlich.

 

Er begann immer öfter über den Tod zu sinnieren, entwickelte unübersehbar eine Todessehnsucht, die ihn immer mehr in sich zurückziehen ließ.

 

Wie im Nebel sah sie immer wieder, wie Bernie gestern ohne ein Wort zu sagen, sich von ihr löste, sie einfach am Ufer stehen ließ und langsam aber stetig auf den See zuging. Er ging ohne zu zögern weiter, das Wasser stieg immer höher und höher.
Erst als er sich einfach ins Wasser gleiten ließ, rücklings aufschlug, seine Arme ausstreckte und in den Himmel blickte, rief sie seinen Namen. Doch er reagierte in keiner Weise, er hörte sie gar nicht.

 

Er trieb langsam auf den See hinaus, und plötzlich versank er einfach.

Sie starrte ungläubig hinaus, die Oberfläche kräuselte sich noch eine Weile und dann war die Wasseroberfläche wieder so ruhig, wie vorher.

Sie kam  gar nicht auf den Gedanken, ihm nachzulaufen, zu versuchen ihn wieder heraus zu holen. Sie stand nur da und starrte auf die Wasserfläche.

 

Die Polizei machte ein Protokoll mit ihr, sie unterschrieb es. Wahrscheinlich wird sie eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung bekommen.

Es war nur ein weiterer Baustein in dem abbröckelnden Gebäude ihres Lebens

 

Sie löschte das Licht, ordnete einige Papiere auf dem Schreibtisch und schloss die Galerie ab

Während der Fahrt hinaus zum See, passierte sie einige Orte ihres gemeinsamen Lebens. Die kleine Kirche in der Mitte der Siedlung, die kleine Schule daneben, in der sie alle Drei die ersten Schuljahre verbrachten,  die n der Hauptstraße liegenden Elternhäuser und den Bahnhof.

Dann bog sie langsam in die Forststraße ein, die zum See führte und parkte nicht weit vom Ufer des Sees und stieg aus. Ohne den Wagen zu versperren, wozu denn auch, ging sie langsam auf den See zu. Es begann zu regnen.

Ihre Tränen flossen nach innen, unbemerkt.  Die  Sehnsucht, sich umarmen zu lassen erreichte ihren Höhepunkt. Es wäre Erlösung sich von den Wellen empfangen,  umschließen zu lassen vom schwarzen Glas der Fluten. Sie hörte  Rufe  aus der Tiefe, es klang wie seine leise flüsternde Stimme. Die Wellen erzeugten Bewegungen, Treppen gleich, die abwärts führten. Sie war vor Tränen fast blind, sie mischten sich mit dem Regen. Sie ließ sich führen von ihrer Sehnsucht. Sie ging diese Treppe hinab, ließ sich ziehen und locken und Erleichterung machte sich breit.

Der Tod umklammerte sie mit ehernen Armen, die Strudel  zogen sie hinab in die Erlösung.

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Donnerstag, 23. Juni 2022

Fallende Kirschblüten, Erotik

 

Fallende Kirschblüten

von Joana Angelides




Es sind diese zarten, rosa Blüten des Kirschbaumes, innen leicht pink und sehr empfindlich, die mich immer an Pucchinis Butterfly erinnern.

An diese Oper, mit ihrer wunderbaren Musik, die mir am Ende immer Tränen über die Wangen laufen lässt.

 

Wenn die Luft leicht darüberstreicht, verlieren viele Blütenblätter ihren Halt und trudeln langsam zu Boden, wiegen sich im Wind, drehen und winden sich.

Sie landen als rosa Flocken im hellgrünen frischen Gras unter dem Baum und blinken mich wie einzelne Seelen an.

Ein nackter Frauenkörper, mein nackter Körper, liegend unter solch einem Baum, kann mit geschlossenen Augen die Blätter auf der Haut spüren, mit leichtem Schauern aufnehmen und spüren, wenn sie der Wind wiederholt und wegbläst.

Du kniest neben mir, meinen Kopf in deinem Schoß und wartest auf jedes einzelne Blütenblatt, um es entweder wegzublasen, oder mit deinen Lippen aufzuheben. Du umrundest mit deinem Finger meinen Mund, wenn er lächelnd diese Gefühle genießt

Der leichte Windhauch deines Atems erweckt leises Zittern in mir und die Haut zieht sich genau da zusammen.

Um nicht in die Sonne zu blinzeln, halte ich meine Augen geschlossen und spüre, wie deine Hand langsam zwischen meinen Brüsten nach unten zu meinem kleinen Bäuchlein gleitet und dann über den Venushügel zwischen meinen Schenkeln zum Stillstand kommt.

Die Anspannung des Körpers in diesem Moment breitet sich aus und erreicht jede Faser, Zehen- und Fingerspitze, sprengt fast die Kopfdecke.

Langsam gleitet die Hand wieder nach oben und eine kleine Entspannung macht sich breit.

Inzwischen sind weitere Blütenblätter herunter geschwebt und eine hat sich auf das geschlossene linke Augenlid gelegt. Du befeuchtest deinen Finger und legst nun auch auf meinem rechten Augenlid eines dieser kleinen Wunderwerke der Natur.

"Halte deine Augen geschlossen, ich will nicht, dass du siehst, was ich mache! Will dich immer wieder überraschen, " dringt es flüsternd an mein Ohr

Ich bin angespannt, meine Baudecke wird hart, mein Gehör und mein Fühlen schärfen sich

Ich spüre, wie du meinen Kopf loslässt und dich aufrichtest. Es brechen leise Äste, Bewegung um mich ist spürbar.

Du kniest nun an meiner anderen Seite. Und ich spüre, wie kühle Blätter, zarte Fühler über meine Brüste streichen, wie kleine, ein wenig steife Äste, die Spitzen reizen.

Es fühlt sich kühl an, wispernd und liebkosend, die Blüten streichen darüber, kommen von der anderen Seite, verbleiben an den Brustspitzen, tanzen darauf.

Es sind leichte Berührungen wie die Wimpern einer Elfe, wie die Flügel eines Schmetterlings. Und doch versetzen sie den Körper in Aufruhr, senden Signale aus.

Sagt man nicht, es wird durch den Flügelschlag eines Schmetterlings hier bei uns, irgendwo weit weg, auf einem anderen Kontinent, ein Tornado ausgelöst?

Nun beginnst du, mit kleinen Ästen voller Blüten meinen Körper auf und ab zu gleiten, öffnest meine Schenkel und drehst und bewegst sie, lässt diese Kleinen Zweige und Blätter auf der Innenseite tanzen und kleine Lustschreie entweichen meiner Kehle.

Es sind diese leichten, kaum spürbaren Berührungen, die nur über die Oberfläche streichen, die diese Reaktionen auslösen, die Nerven so unmittelbar unter der Haut reizen und zum Schwingen bringen.

Nun lässt du die Zweige nach unten tanzen, die geöffneten Beine entlang, in der Kniekehle verweilen und die Fußsohlen erreichen. Du streichst auf und ab und der Körper beginnt nun wie im Winde zu vibrieren und erreicht die gleiche Leichtigkeit wie die herab schwirrenden Blüten, er hebt ab.

Die Haut hat eine Sensibilisierung erreicht, die mit normalen Instrumenten wahrscheinlich nicht mehr messbar wäre und jedes dieser leichten rosa Blütenblätter, die herabfallen, lassen ihn zusammenzucken.

Nun beginnst du mit der Zungenspitze die Blätter von meinen Brustspitzen zu entfernen und drehst wieder ganz leicht, aber schnell einen kleinen Zweig mit Blüten darüber, wie einen Pinsel, wenn er Gold auf einem wertvollen Stück aufträgt um es zu vergolden.

Längst ist dieser mein Körper nicht mehr beherrschbar, er bäumt sich auf, er windet sich und dreht sich und mit jedem neuen Blütenblatt wird er empfindlicher. Jedes Blütenblatt erzeugt Blitze im Gehirn.

Irgendwann, wenn alle Nerven singen und unter der Haut tanzen, hörst du auf und nimmst mich in den Arm und wir vergessen alles Andere rund um uns.

Ich höre die Arie der Butterfly, höre ihren Gesang, der nicht endenwollenden Liebe ausdrückt und verliere mich in einem Blütenmeer von rosa Kirschblüten für eine kleine Ewigkeit.

 

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Mittwoch, 22. Juni 2022

Königin der Nacht, Erotik

 

Königin der Nacht

v. Joana Angelides

 


 

Ich musste meinen Aufenthalt in Antigua auf jeden Fall auch dazu nutzen, um auf den  Pacaya, einen aktiven Vulkan, zu wandern. Von Freunden habe ich den Tipp bekommen, dies entweder in der Früh, oder am Abend zu tun, denn  da kommt die Lava erst so richtig und schön zum Vorschein. Man sollte das aber nur mit einem Führer machen, der Vulkan ist unberechenbar und kann gefährlich sein.

 Wir waren eine Gruppe von sechs Personen, incl. eines Führers und wir starteten am späten Nachmittag. Die Tour war nicht sehr anstrengend und wir erreichten den Krater als es schon zu dämmern begann. Vor Beginn der Tour bekamen wir auch leihweise Gasmasken, da der Vulkan auch giftige Dämpfe ausstoßen kann.

 

Am Krater angelangt, blieben wir überwältigt stehen um das Schauspiel der Naturgewalten auf uns einwirken zu lassen. Einige gingen näher ran, einige weiter nach rechts oder links. Ich fand einen etwas erhöhten Standplatz, mit einem kleinen Felsenvorsprung und begann mit meiner Kamera zu filmen. Geschützt vor der Hitze, im Schatten eines Überhanges entdeckte ich einen Kaktus, der wunderlicher Weise offenbar hier um sein Dasein zu kämpfen schien.

Er hatte ganz oben eine große rote Knospe, die kurz vor dem sich Öffnen stand. Ich war so fasziniert, dass ich unachtsam wurde, mich vorbeugte und fast ausgerutscht wäre. Wie konnte hier, in dieser Hitze, offensichtlich auch vergifteter Atmosphäre, so eine geheimnisvolle, fragile Blüte existieren?

 

„Sie ist wunderschön, nicht wahr?“, hörte ich ein leises Flüstern. Wie aus dem Nichts löste sich aus einer dunklen Nische eine fast nackte Frauengestalt, nur mit einem dunkelroten Schleier bekleidet, mit schwarzem Haar, das ihr bis zu den Knien fiel und dunklen Augen, in denen sich das flammende Rot der Lava spiegelte. Oder waren es kleine Flämmchen, die darin tanzten?

 

„Ohja, es ist wie ein Wunder! Und wer bist Du?“, ich versuchte in der nun hereinbrechenden Finsternis diese wundersame Begegnung deutlicher zu sehen, doch sie zog sich wieder  in die Nische zurück und so konnte ich nur ein wunderbar geformtes Bein erspähen, das irgendwo im roten Schleiergewebe  verschwand. Dann beugte sie sich plötzlich wieder nach vor, blickte in meine Augen und ich wurde ein wenig schwindelig und versuchte mich am Fels anzuklammern.

 

„Ich bin Vesuvia, die Rote, die Brennende!“, ihr Lachen klang tief und heiser. Dann trat sie doch ganz aus der Nische hervor und begann vor mit zu tanzen. Sie sah wie eine lebendig gewordene Lohe aus, ihre roten Haare flogen um sie herum und ihre langen Armen griffen mit gierigen Fingern nach mir. Ich konnte nur starr verharren. Sie tanzte nun um mich herum, einmal war sie hinter mir, einmal vor mir, ihr biegsamer Leib war dauernd in Bewegung, verbog sich, umschlang mich und rankte sich an mir empor. Ich griff nach ihr und obwohl ich das Gefühl hatte, in rot glühende Kohle zu greifen, verbrannte ich mich nicht.

 

„Oh, sie kommt!“ flüsterte sie mir ins Ohr und  deutete auf die Kaktusblüte. Diese begann sich nun langsam zu öffnen. Die Knospe hatte sich aufgelockert, einzelne längliche Blätter lösten sich langsam vom Kern und breiteten sich nach allen Seiten aus. In der Mitte zitterten Staubgefäße mit kleinen roten Fäden rund herum. Es dauerte einige Minuten, bis sich die Blüte zu einer vollendeten Blume entwickelt hatte. Trotz der vorherrschenden Dunkelheit leuchtete das Zartrosa der Blüte wie gesponnenes Gold. „Sie wird sich ganz öffnen und dann sterben! Sie wird nur diese eine Nacht blühen, als Königin der Nacht!“

 

Als sich die Blüte dann vollends geöffnet hatte, merkte ich erst, dass ich zwischen den Felsen am Boden lag, über mir schaukelte und wand sich dieses brennende Wesen. Sie war in mich gedrungen, hatte Besitz von mir ergriffen und es begann ein Höllenritt, von glühenden Funken der austretenden blutrot glühenden  Lava im Krater umflossen, vorbei gleitendem Schein der sich wälzenden geschmolzenen Steinmassen und dem matten Schein des Mondes umspielt. Als wir explosionsartig in einem gemeinsamen Orgasmus aufgingen hörte sich ihr befreiender Schrei wie das ferne Donnergrollen aus den Tiefen  des Vulkanes an. Ich geriet in eine Art Dämmerzustand, griff immer wieder nach oben, griff plötzlich ins Leere und verspürte eine tiefe Sehnsucht nach Feuer und Sturm, nach Auflösung und Vergehen.

 

Die Stimmen der anderen Tourenteilnehmer kamen wieder näher, ich stand auf, raffte meine Habseligkeiten und meine Kamera zusammen. Ich blickte mich um. Wo war nun die Königen der Nacht, wo meine geheimnisvolle Vesuvia mit dem glühenden Körper und dem heißen Atem der Lust?  Die vielen dunklen Nischen rund um mich waren leer, in manchen bewegten sich Schatten, jedoch nur ausgelöst durch den Schein der glühenden Lava vor mir. Ich fühlte mich plötzlich einsam und alleine gelassen.

 

Es war vergebens nach ihr Ausschau zu halten. Waren sie und die Königin der Nacht nur eine Fata Morgana, durch Gase ausgelöst, aus der Hitze des Vulkanes geboren?

Ich werde es im Moment nicht lösen können; ich begrub mein Geheimnis tief in mir beim Abstieg mit der Gruppe.

Ich dämmerte den Rest der Nacht vor mich hin und wälzte mich auf dem breiten Bett im Hotel hin und her. Die leichte Decke, die am Fußende lag, berührte ich kaum. Es war noch immer eine brennende Hitze in mir, wenn ich die Augen schloß spiegelte sich mein Blut an der Netzhaut hinter meinen Augen wieder. Wallende Schleier erzeugten Schwindel in mir.

Mühsam schleppte ich mich ins Bad und starrte den Fremden im Spiegel erschrocken an. Ich war kaum wieder zu erkennen. Ich musste mich am Waschbecken anhalten. Das kalte Wasser auf meinem Gesicht hatte keinerlei Wirkung. Meine Stirne war heiß, die Zunge klebte an meinem Gaumen.

 

Der Autobus, der uns zum Flughafen bringen sollte, stand vor dem Hotel und der Chauffeur hatte schon zweimal ungeduldig gehupt. Aber ich wusste, ich werde nicht mitfahren können. Ich musste nochmals auf den Berg hinauf, ich musste erkunden, ob Vesuvia und ihre Königen der Nacht nur eine Fata Morgana, ein Traum, waren, oder ob es sie wirklich gab.

Die Freunde schüttelten verständnislos den Kopf, doch ich war nicht umzustimmen, ich blieb hier.

 

Abends schloss ich mich einer der neuen Gruppen an, die ebenfalls auf den Pacaya wollten. Wir brachen wieder in der aufkommenden Dämmerung auf. Die Stimmung der Kameraden war erwartungsvoll und neugierig. Sie unterhielten sich angeregt und gut gelaunt. Manchmal streifte mich ein bedauernder Blick, sie wussten nicht recht, was mit mir los war, weil ich schweigend hinter ihnen aufstieg und mich nicht an der allgemeinen Unterhaltung beteiligte. Ich war voller Ungeduld und wie in Trance.

 

Und wieder separierte ich mich von der Gruppe und suchte meinen Fels, „meine“ Nische und wartete. Wenn es Vesuvia wirklich gab, dann konnte sie nur hier sein, hier in den dunklen geheimnisvollen Nischen, hier, ein wenig abseits von den lärmenden Menschen. Die Dämmerung war in Finsternis übergegangen und man konnte  die glühenden Funken gen Himmel sprühen sehen. Der Himmel über mir war blutrot. immel war blutrotHDie austretende Lava wälzte sich in einiger Entfernung ins Tal und hin und wieder flammte Verbrennendes auf. Die Hitze war bis hierher spürbar. Ich schloss die Augen und ließ sie auf meiner Haut einwirken.

 

„Da bist Du ja wieder!“, ihre Stimme elektrisierte mich, sie war heiser und tief, so wie ich sie kannte. Sie stand hinter mir, ihre beiden Hände strichen über mein Gesicht, der dunkelrote Schleier wallte um mich herum und fiel über meine Augen, alles war nun wieder in Rot getaucht. Ihre Hände glitten langsam über  mein Gesicht, den Hals entlang und verschwanden in meinem Hemd. Sie waren überraschender Weise kühl und ließen langsam  meine Nerven  vibrieren. Sie zog mich an sich, sodass wir nun eng aneinander gepresst dastanden und sich ihr heißer Körper an meinem Rücken reiben konnte.

Meine Nackenhaare sträubten sich, ihr heißer Atem verbrannte mir fast die Haut, stärker als es die Hitze des fließenden Magmas vermochte. Sie hielt mich fest und begann im Rhythmus zu ihrem tiefen, gleichmäßigen Summen mit mir zu tanzen. Ihre langen Beine schlangen sich von rückwärts um meine Hüfte, sie bog meinen Oberkörper sanft nach hinten, hielt einen Arm von mir nach oben und zog mich so tänzelnd mit sich in eine der dunklen Nischen.

Hier war man dem Vulkan noch näher, es ging tief in den Fels hinein, man hörte das Brodeln und Fauchen des flüssigen Gesteins, betäubende Gase kamen aus den Blasen der brodelnden Masse.

Sie schlang ihren Körper weiter um mich herum, ließ mich zu Boden gleiten und riss mir voller Leidenschaft die Kleidung vom Leib. Sie ließ ihre Zunge auf meiner Brust auf und ab gleiten, ihre großen flammenden Augen versanken in den meinen und bohrten sich bis ins Herz. Ich spürte, wie sie es umklammerte und hatte den Eindruck sie würde es mir gleich heraus reißen. Sie saß nun mit erhobenem Kopf gerade auf mir, ihre wallende rote Haarmähne umhüllte sie fast ganz und ihre glühenden pulsierenden Schenkel hielten mich fest wie ein Schraubstock!

Es wurde ein Höllenritt dem ich nicht entgehen konnte und auch nicht wollte. Meine Schreie hallten in dem Gewölbe wider, wir brannten zusammen lichterloh. Ich klammerte mich an ihren prallen Brüsten so fest ich konnte und verglühte. Flammen loderten rund um mich, mein Fleisch brannte, mein Blut kochte. Meine Bewegungen wurden immer wilder fordernder und ich spürte ein glühendes Schwert in mir, das sich drehte und wand und meine Eingeweide zerriss. Dann wurde sie in den Bewegungen ruhiger, aber intensiver. Jedes Mal wenn sie ihren Körper auf mich niedersinken ließ, blieb sie Sekundenbruchteile über mir, um dann mit einem wilden Schrei und einem gewaltigen Ruck auf mich nieder zu sinken. Meine Schreie hallten in der Felsenhöhle wieder, meine Stimme versagte und ging in ein Gurgeln über. Es wird in aller Ewigkeit so weiter gehen und ich werde mit der Lava und dem heißen Magma verschmelzen.

Als ich wieder zu Bewusstsein kam, lag ich vor der Höhle, mein Gesicht im Geröll vergraben, meine Haare versengt und mit Brandmalen übersät. Ich hob den Kopf und blickte in das pulsierende Rot der geöffneten Blüte auf dem Kaktus vor mir. Die Blüte hatte sich geöffnet und ihre zarten rotgoldenen Blätter mit den roten Fäden rundum bewegten sich in der aufsteigenden Hitze zart und langsam.

Ich richtete mich ein wenig auf und mein Blick ging suchend umher. Ich suchte mein Feuerwesen, ich suchte Vesuvia, ihren roten Schleier und ihren glühenden Körper. Doch es war nur mehr Dunkelheit, Hitze und leises Grollen aus der Tiefe des Kraters um mich. Ich griff nach der Blüte und riss sie an mich. Ich wollte die Erinnerung an diese Ereignisse für mich alleine bewahren. Auch, um mir zu beweisen, dass dies alles kein Traum, sondern Wirklichkeit war.

Beim Abstieg vom Pacaya hatte ich Mühe, als Letzter der Gruppe nicht den Anschluss zu verlieren. Meine Kleidung war teilweise angesengt, ebenso meine Haare und das Gesicht geschwärzt. die mitleidigen Blicke der anderen Teilnehmer ignorierte ich einfach.

Ich bin zurückgekehrt in diese Welt, ich funktioniere wie eine gut geölte Maschine,  doch mein Körper fühlt sich leer und ausgebrannt an. Er wird von Lust und Verlangen geschüttelt und verzehrt. Meine Gedanken kreisen immer wieder um den Pacaya und Vesuvia, meiner Königin der Nacht.

 

Irgendwann werde ich zurückkehren und in meiner Fantasie sehe ich mich in der glühenden Lava vergehen, hinein gezogen von begehrlichen Armen.


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