Der Palazzo des Teufels,
Kapitel 2
Ein Feuerwerk wurde abgefeuert, es war wieder laute Musik zu
hören. Ich beschloss, mich wieder der Menge zuzuwenden und mich der
ausgelassenen Stimmung anzuschließen. Mit weichen Knien und mich am Gelände
festhaltend, überquerte ich eine kleine Brücke mit Stufen, die mich auf die
andere Seite hinüber führte.
Als ich wieder in der Mitte des Gewühls war, sah ich die
Menschen mit etwas anderen Augen an. Offensichtlich förderte die Maskierung den
Trend, sich seinen Wünschen und Begierden in der Anonymität etwas freier
hinzugeben. Ich sah Menschen, die sich, mehr oder weniger leidenschaftlich
küssten, ich sah Frauen, die sich von Frauen küssen ließen. Ich sah Männerhände
die fest und fordernd die Hinterteile ihrer Tanzpartnerinnen anpackten und ich
sah sogar zwei Männer, die in einem der
Haustore ungestört ihrem Trieb nachgingen. Das alles von lauter Musik, Lachen
und Girren untermalt. Ich wurde immer wieder herum gewirbelt, im Kreise gedreht
und begrapscht.
Plötzlich hatte ich genug. Ich wollte diesem Treiben und dem
Wirbel entkommen und beschloss, mein Hotel zu aufzusuchen.
Es fuhren zwar immer wieder Linienboote an mir vorbei, es gab
auch Anlegestellen, doch ich wusste nicht, welches mich in mein Hotel
zurückbringen würde.
Ich blickte mich um und da fiel mein Blick auf die
Gondolieri. Ja, es würde einen schönen Abschluss dieser Nacht bedeuten, mich von einem von ihnen zu meinem
Hotel bringen zu lassen.
Ich winkte einen herbei, hielt ihm die Karte des Hotels hin
und ließ mir hinein helfen. Er blickte suchend in die Runde, er suchte ein Signorina,
wie er mir unmissverständlich andeutete.
„No, no solo!“, sagte
ich und er stieß seine lange Stange ins Wasser
und wir glitten davon.
Ich hatte am Morgen im Reiseführer nachgesehen. Jede der
Gondeln ist von einheimischen Handwerkern handgefertigt und reich verziert.
Früher waren die Gondeln knallbunt und prachtvoll, was heute jedoch verboten
ist. So sind alle Gondeln schwarz lackiert. Wenn man sie genauer betrachtet,
sieht man, dass sie nicht symmetrisch sind, sondern das Heck leicht abgebogen ist,
was dem Gondoliere das Geradeausfahren erleichtert. Das war das, was die
Touristen wissen sollten. Ich fand aber, dass sie vielmehr waren. Sie
schaukelten sanft dahin, waren die echten Reiseführer Venedigs, zeigten die
alten verfallenen Paläste und Dogenpaläste aus der Nähe und ließen ahnen, was
sich unter dem Wasserspiegel eigentlich wirklich abspielte. Venedig ist, wenn
man den Wissenschaftern glauben schenken konnte, dem Tode geweiht. Dieser
Gedanke machte mich melancholisch.
Wir glitten dahin, ich sah in der Ferne die Inseln Murano und
Isola Di San Giorgio Maggiore. Sie waren beleuchtet und ihre Lichter spiegelten
sich im Wasser. Mein Gondoliere sang seine Melodie, ob nun eine Signorina mit
war oder nicht.
Mein Körper beruhigte sich auch wieder langsam und mein Blut
zirkulierte wieder in normaler Geschwindigkeit.
„Sind Sie Amerikaner?“, fragte er mich plötzlich.
„Nein, Wiener“, wieso hielt er mich für einen Amerikaner? Er
zuckte mit den Achseln.
„Wollen Sie wirklich ins Hotel? Es ist ja noch gar nicht so
spät und ich könnte ihnen den Zugang zu einer privaten Soiree ermöglichen“,
sagte er sinngemäß. Es war ein Kauderwelsch aus Englisch, Deutsch und
Italienisch, doch gelang es mir, denn Sinn zu entnehmen.
Er hatte Recht. Es war noch nicht so spät, die Stadt war noch
voller Leben, auch schien niemand heute Nacht in Venedig zu schlafen. Ein
Geldschein wechselte den Besitzer und die Gondel wurde ein wenig schneller.
Nach einigen Minuten legte er bei einem offensichtlich
privaten Steg an und half mir aussteigen. Ein Mann im Livree nahm mich in
Empfang und öffnete eine alte, wunderbar geschnitzte Holztüre und ich trat ein
in eine Welt von alter Vornehmheit, Luxus und verblichenem Glanz.
Es war eines der vielen alten Palazzos, die in Venedig oft
vor sich hin dösen und langsam verfallen. Hier hielt man offenbar den äußeren
Glanz so halbwegs aufrecht. Auf jeden Fall, war es eine andere Welt. Nach
näherem Hinsehen stellte ich fest, dass ich offenbar in einer privaten,
womöglich illegalen, Spielhöhle gelandet
war.
In einem weitläufigen Vestibül standen einige gut besuchten Roulettetische,
in einem Nebenraum Spieltische. Es huschten Lakaien in Kostümen herum und boten
Trinkbares an. An den Tischen saßen teilweise steife, teilweise gierig
dreinblickende Menschen und schmissen
mit beringten Fingern irgendwelche Chips darauf. Ich angelte mir eines der
Gläser und mischte mich darunter.
Ich setzte hier einmal eine Kleinigkeit, dann wieder da und
verlor immer. Ich langweilte mich.
Hin und wieder ging einer der Spieler eine Marmortreppe nach
oben. Ich ließ die Treppe nicht aus den Augen und stellte fest, dass keiner
wieder so schnell runterkam. Da sie aber niemand aufzuhalten schien, beschloss
ich, ebenfalls einmal nach oben zu gehen. Problemlos erreichte ich die obere
Etage. Ein langer Gang, spärlich beleuchtet und mit Bildern von grimmig
dreinschauenden Granden an den Wänden, empfing mich. Es gab einige, allerdings
verschlossene Türen, an denen Schilder baumelten, wie man sie in Hotels
benutzt, wenn man nicht gestört werden
will.
„Gut, dass Sie endlich da sind, der Barone Vicente erwartet
Sie bereits!“, sagte plötzlich neben mir ein ziemlich verdorrtes Männchen in
einem Livree.
„Mich?“, fragte ich erstaunt.
Er sagte darauf nichts weiter, nickte nur und ging vor.
Natürlich war ich neugierig und folgte ihm. Er führte mich ganz nach rückwärts
zu einer geschlossenen Türe, die noch zusätzlich mit einem dicken Damastvorhang
geschützt war. Er klopfte an und man konnte deutlich ein Brummen hören. Ich war
nicht sicher, ob es sich um das Knurren eines Hundes oder eines Menschen
handelte.
Der Bedienstete drückte die überdimensionale Türschnalle
hinunter, öffnete die Türe und schob mich hinein. Der Raum lag im Halbdunkel,
die schweren Vorhänge ließen keinen Lichtstrahl der nächtlichen Beleuchtung
herein. Die zwei großen Kandelaber im Raum spendeten ganz wenig Licht, das wiederum
von den Marmorplatten an den Wänden offenbar auch noch absorbiert wurde. Im
Hintergrund konnte man drei Marmorsäulen sehen, die bis an die Decke reichten.
Ich musste meine Augen erst an die herrschende Dunkelheit
gewöhnen, dann sah ich sie.
Sie, das war ein üppiges Weib auf einem erhöhten Podest
liegend. Sie räkelte sich auf einer Bordeauxfarbenen
Samtdecke und schaute forschend und abschätzend in meine Richtung.
Zwischen zwei der drei Säulen saß ein alter Mann in einem
antiken, gepolsterten Sessel, seine Beine stützte er auf einem Hocker zu seinen
Füßen ab. Er war in einem sehr eleganten Hausmantel gehüllt, hatte einen weißen glänzenden Satinschal um
den Hals und im Mund einen Zigarettenspitz aus Bernstein, soweit man das in der
Dunkelheit sehen konnte. In der Brusttasche des Hausmantels stecke eine rote
Blume.
Als ich näher kam, machte er eine herrische Bewegung in
Richtung der nackten Venus auf dem Podest und sagte, nein bellte, mit rauer
Stimme nur:
„Los!“
Sie hob ihre Hand und ich sah, dass sie offenbar an einer
Hand angekettet war.
Ich wollte mir nicht eingestehen, dass er das meinte, was ich
offensichtlich gerade dachte. Wollte er uns zusehen? Wollte er dass ich und das
Weib da vor mir… ?
Sie hatte begriffen, dass ich zögerte und nicht recht wusste,
wie ich mich verhalten sollte.
„Komm her, er will zusehen! Wenn Du nicht gut bist, Gnade Dir
Gott!“, sie verdrehte die Augen. Sie sprach Englisch, mit italienischem Akzent.
Ich ging näher hin zu ihr und senkte meine Stimme etwas.
„Ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll. Ich bin nur
Gast unten im Casino!“, flüsterte ich.
„Du bist nicht von der Agentur?“, flüsterte sie fragend.
„Nein!“
„Dann tue so, als würdest Du von dort kommen. Er bestellt
immer wieder irgendwelche Gigolos, die
uns vor seinen Augen ficken müssen und will dabei zusehen. Und wenn sie
nicht gut sind, dann schlägt er mit der Peitsche zu!“, sie deutete mit einer Augenbraue
zu ihm hin und da sah ich, dass er doch tatsächlich eine Peitsche in der linken
knochigen Hand hielt. Der Schreck fuhr mir in die Glieder.
Wie komme ich hier wieder raus? Er hörte offenbar schlecht,
denn er hatte sich in seinem Stuhl aufgerichtet um besser hören zu können, was
wir flüsterten.
Die Situation war schwierig.
„Was heißt UNS ?“, flüsterte ich wieder
„Er hat mich und einige andere Mädchen in den angrenzenden Zimmern
eingesperrt, die von Spielern als Pfand hier gelassen wurden, oder er lässt sie
am Land als Dienstmädchen engagieren und benutzt sie dann als Sexsklavinnen! Er
gibt uns an Freunde unter der Bedingung weiter, dass er zusehen kann, das
erregt ihn, doch ist er nicht in der Lage selbst aktiv zu werden“.
Gäste, oder besser gesagt Spieler, die ihre Begleiterinnen
als Pfand oder Einsatz hier lassen? Mir wurde schwindelig, wo war ich da hinein
geraten?
Sie begann an meinem Gürtel zu nesteln und hatte mich mit
einer Leichtigkeit von meiner sowieso
offenen Hose befreit.
Lieber Freund, wie Du ja meine Situation einschätzen wirst,
hatte mich dieses Gespräch bereits wieder erregt und mein Penis war hart und
fieberte. Ich beschloss, die Sache nicht unbedingt aufzuklären, sondern
mitzuspielen.
In der Nähe betrachtet, hatte dieses Weib, so wie es vor mir
lag, so seine Reize und ich war daher einer unverhofften Session nicht
unbedingt abgeneigt.
„Ausziehen!“, tönte im Hintergrund wieder seine krächzende
Stimme herüber und dieses Mal bewegte er
sogar die Peitsche ein wenig.
Ich zog daher rasch den Rest meines Kostüms aus und näherte
mich kniend und mit erregiertem Schwanz den offenen Schenkeln vor mir. Sie war
rasiert, ihre mächtige Klitoris leuchtete zwischen den Schamlippen hervor und
sie hob leicht das Becken an. Ich
spreizte mit zwei Fingern ihre feuchten Lippen auseinander und begann
diese unglaublich große und pralle Klitoris zu bearbeiten. Sie stöhnte sofort
auf und begann mit der nicht angeketteten Hand ihre Brustnippel zu massieren.
Es war faszinierend, wie sie das genoss.
Sie bewegte sich im Rhythmus meiner Bearbeitung und ihr
Stöhnen wurde immer lauter. Als Begleitmusik dazu war ein heiseres Keuchen
hinter uns zu hören, das immer lauter wurde. Der Lüstling in seinem Sessel war
offenbar im Geiste voll dabei.
Da mein Penis dabei genau vor ihrer Pforte stand, und bebend
Einlass verlangte, schob ich mich langsam nach vor und drang in sie ein. Sie
begann sich sofort, wild geworden, zu bewegen, ihr Becken zu heben und senken,
ich konnte meine Eruption kaum zurück
halten. Sie war voll bei der Sache dabei, es gefiel ihr also, war nicht nur
Zwang. Ich warf meinen Kopf zurück, aus meinem Mund kamen ebenfalls brunftige
Laute. In diesem Moment traf mich der Schlag seiner Peitsche.
„Noch nicht! Nicht so schnell!“, keucht er und schlug
nochmals zu.
Diese Hiebe hatten mich überrascht und auch empfindlicher
werden lassen, aber auch ein wenig erregt. Ich hatte bisher noch nie mit einer
Peitsche Bekanntschaft gemacht und es drückte mir die Luft aus der Lunge. Ich
brüllte auf und hielt meinen Erguss mühevoll zurück, die Hiebe auf meinem
Rücken hatten sich in mein Gehirn gebrannt.
„Weiter, jaaaa weiter!“ keuchte es hinter mir.
Angst, Erregung und Lust, das waren drei Faktoren eines
unglaublichen Amoklaufes. Ich stieß in sie, ich bewegte mich, wand mich und
ritt sie, bis wir beide dann doch mit lautem Gebrüll kamen.
Der Lüstling hinter uns begleitete das mit Schnauben und
Keuchen. Seine Füße schlugen den Takt am Boden dazu. Ich brach über ihr zusammen.
Sie klemmte mich mit ihren muskulösen, kräftigen Schenkeln jedoch ein und hörte
nicht auf, sich langsam weiterzubewegen. Sie war wohl keineswegs am Ziel ihrer
Lust, sie wollte mehr.
„Weiter!“, krächzte wieder der Rabe hinter uns und ließ, wie
zur Warnung, die Peitsche leicht über meinen Rücken und meine Pobacken gleiten.
Sofort überrieselten mich wilde Schauer, ich war gefasst auf neue Hiebe, ja
erwartete sie sogar!
Auf ihr liegend begann ich ihren fordernden Bewegungen leicht
zu folgen, rotierte ein wenig, hoffte ihren G-Punkt im Visier zu haben. Sie
saugte sich an meinen Brustnippel fest, biss hinein und flüsterte Worte, die
schmutzig und unanständig klangen. Dies erregte sie offensichtlich noch mehr,
denn plötzlich richtete sie sich, soweit es ihre Kette erlaubte, auf, packte
mich bei den Hüften und begrub mich unter sich. Sie ritt auf mich auf, ihr
großes, pralles Hinterteil zeigte zu ihm und entlockte ihm schmatzende Geräusche.
Sie drückte mich auf die Samtdecke, rammte ihre Knie neben mich in die
Unterlage und begann auf und ab zu wippen, nach vorne zu rutschen und wieder
zurück. Mein Schwert drohte an der Wurzel abzubrechen, ich stöhnte und schrieb vor
Lust und Schmerz, doch das beeindruckte sie keinesfalls. Sie fuhr fort und es
bereitete ihr offensichtlich Vergnügen, dass sie mich zu einem Multihöhepunkt
trieb, der nicht mehr zu stoppen war. Mein ganzer Körper wurde geschüttelt,
meine Beine suchten Halt im Nichts, meine Hände krallten sich an ihren riesigen
Brüsten fest und ich drohte unter ihr zu ersticken.
Das schmatzende Geräusch aus dem Hintergrund wurde lauter.
Als sich die Fülle ihrer schwarzen Haarpracht über mein
Gesicht ergoss, weil ihr Kopf nach unten fiel, dachte ich, das nie und nimmer
überleben zu können.
Sie rang hörbar nach Luft, bewegte zwanghaft ihr Becken, es
war wie in einem Karussell im Inferno, das nie mehr anhält. Als sie ein wenig
langsamer wurde, schlug offenbar die Peitsche bei ihr ein und sie begann zu
kreischen, wurde wieder schneller und richtete sich auf. Einen Moment saß sie
aufrecht auf mir, dann wieder machte sie einen Hohlrücken und hob ihren Po,
ließ meinen Schwanz fast entkommen, doch dann senkte sie sich wieder und der Ritt begann von
neuem.
„Ja, ja, ja, weiter, weiter…“, kreischte der Alte hinter uns
und schlug offenbar wieder auf sie ein. Jeder Schlag fachte sie zu neuerlicher
Aktion an, machte sie rasender.
Von einem Moment zum anderen jedoch fiel sie seitwärts um und
blieb, schwer keuchend und nach Luft ringend, liegen.
Ein unwilliges Grunzen kam aus der Dunkelheit und er schlug
einige Male mit der Peitsche auf den Boden. Was für ein Ungeheuer das doch war.
Du kannst Dir vorstellen, dass ich fast das Bewusstsein
verloren hatte, mein Schwert schmerzte zwar, war aber seltsamer Weise noch
immer erregiert. Doch
der Gedanke, dass sich dieses pralle, vor Kraft strotzende
Weib wieder über mich hermachen könnte, trieb mich auf. Ich sprang auf, raffte
meine Kleidung zusammen und lief aus dem Raum.
Ich hörte noch seine krächzende, unwillige Stimme, als ich
schon zwei Türen weiter, dabei war, mich notdürftig anzukleiden. Ich wollte nur
weg.
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