Mittwoch, 16. Oktober 2019

EIN ENGEL MIT AUFTRAG, Kurzgeschichte, romantisch


EIN ENGEL MIT AUFTRAG

von Joana Angelides

Gegenüber, im dritten Stock eines alten Patrizierhauses brennt wie in jeder Nacht, Licht. Der Engel schaut gedankenverloren hinüber. Schläft er nie?

Seit er sich  nun vor einer Woche hier etabliert hat, beobachtet er das in jeder Nacht. Er hat einen Auftrag zu erfüllen, er soll ein junges Mädchen und einen jungen Mann zu einem glücklichen Paar machen.


"Er" ist ein junger Mann, der scheinbar nur nachts arbeitet. Denn sie sieht  jede Nacht das Licht brennen und manchmal seine Gestalt an dem bis hinunter reichenden Fenster vorbeigehen, die Schatten auf die zugezogenen Vorhänge wirft.
Durch die Vorhänge hindurch kann man eine Sektion des Raumes sehen. Ein Schreibtisch mit einer noch zusätzlichen Arbeitslampe beleuchtet den Arbeitstisch. Ein Computerschirm ist zu erkennen und einige Bücher liegen herum.
Da sieht  ihn der Engel nun schon mehrere Tage  regungslos sitzen oder eifrig schreiben.

Nun steht er wieder einmal auf und tritt an das Gitter vor der Türe. Er raucht und man kann das Glimmen der Zigarette  durch das Dunkel der Nacht  sehen.

Die Aufgabe des Engels ist es nun, eine Verbindung herzustellen zwischen dem jungen Mann gegenüber und dem kleinen scheuen Mädchen aus dem dritten Stock.

Diese wiederum sitzt am Fensterbrett leicht an den Fensterstock  ihres Wohnzimmers gelehnt und hält ein Theatermanuskript in der Hand, in dem sie hin und wieder blättert.  Der Engel am Dachboden macht eine unbestimmte Bewegung und ein kleiner Windhauch weht eines der Blätter hinaus in die Nacht und beschreibt einen weiten Bogen um  sich dann zur Straße hin zu senken.

Der flatternde Papierbogen hat die Aufmerksamkeit der dunklen Gestalt gegenüber an der Balkontüre geweckt und endlich blickt er doch durch die Nacht zu ihr hinauf.

Sie erscheint ihm im Fensterrahmen wie eine Engelsgestalt. Sie trägt das Haar offen und über die Schulter fallend. Ihre Haarfülle, dem leicht gekraustem, naturblonden Haar, strahlt von weitem wie ein Lichterkranz durch eine kleine Lampe im Raum dahinter.
Das helle, weite, durchsichtige Hauskleid mit den langen weiten Ärmel, das ihre Gestalt umspielt und über ihre Knie gezogen ist, vermittelt den Eindruck einer Lichtgestalt. Der Engel am Dachboden verstreut noch ein paar goldene Lichteffekte, um den Eindruck zu verstärken.

Das Mädchen am Fenster merkt plötzlich, dass er nicht aufhört zu ihr herauf zu blicken und bleibt verlegen regungslos sitzen, bewegt nur hin und wieder den Kopf ein wenig. Die Lichteffekte des helfenden Engels über ihr  tanzen auf den Spitzen ihrer Haare und verstärken die Reflexe.
"Dort oben sitzt scheinbar ein Engel?" Der Mann kann seinen Blick nicht abwenden, so fasziniert ist er von dieser Erscheinung. Dann lächelt er leicht. Durch die Spiegelung  der Straßenbeleuchtung scheint dieser Engel einmal am Dachboden zu sein und dann wieder darunter in der beleuchteten Wohnung.
Ist es eine Sinnestäuschung?

Es ist eigentlich schade, dass das Mädchen dieses Lächeln von gegenüber nicht sehen kann.
Die Nacht wird kühler, ein leichter Wind kommt auf und spielt mit dem dünnen Stoff ihres Kleides und lässt ihren Schal leicht flattern.
Er steht noch immer regungslos gegenüber und blickt hinauf. Es scheint ihm, als würde sie jeden Moment ihre Flügel ausbreitet und wegfliegen.

Sie lässt sie sich von der Fensterbank gleiten und entschwindet so seinen Blicken, löscht das kleine Lämpchen im Raum und geht ins Bett. Sie merkt gar nicht die helle Lichtgestalt, die kurz vor dem Einschlafen über sie goldenen Sternenstaub verstreut und so ihre Träume beeinflusst. Sie sieht im Dämmerschlaf die Gestalt im Schatten gegenüber vor sich und träumt, dass er unentwegt zu ihr hinauf blickte.

Der Engel ist vorerst einmal zufrieden. Er macht Fortschritte bei dem Mädchen. Jetzt heißt es nur noch, den jungen Mann für das Mädchen zu interessieren.

Der  erste Blick des Mädchens am Morgen, noch mit der Kaffeetasse in der Hand gilt dem Fenster schräg unter ihr, gegenüber in dem schönen Patrizierhaus.
Alle Fenster und auch die hohe Türe mit dem Gitter sind verschlossen und man kann keine Bewegung sehen.
Irgendwie enttäuscht wendet sie  sich  ihrem Zeichentisch zu und beginnt zu arbeiten.

Ganz nervös flattert der Engel vom Dachboden nun hinüber zu der verschlossenen Balkontüre. Warum tut sich da nichts hinter der verschlossenen Türe?

Doch die Türe bleibt verschlossen, der Engel  muss wieder bis zum Abend warten.

Abends die gleiche Situation, wie gestern. Das Mädchen sitzt verträumt am Fensterbrett und liest in ihrem Manuskript.

Gegenüber tritt der Mann an die offene Türe  und blickte überrascht hinauf. Da war sie wieder, diese helle, weiße Gestalt, mit dem Lichterkranz um den Kopf und dem weißen, durchsichtigen Kleid, mit dem flatternden Schal, sein Engel!
Durch das Hochheben der Arme, sah es einen Augenblick aus, als würde dieser Engel wegfliegen wollen.

Er konnte seinen Blick nicht abwenden und er wünschte sich sogar, fliegen zu können, um  diesen Engel zu berühren.
Er überlegt sich, wie sich wohl das Haar anfüllen würde, wenn er mit seinen Fingern darin versinken würde? Wie würde der Engel, oder war es doch eine "Sie", wohl riechen? Nach weißem Leinen und Blüten, stellte er sich vor.

War sie nicht wieder auch am Dachboden, oder war es doch eine Spiegelung der Straßenbeleuchtung? Oder sah er schon überall Engel?

Sie sah ihn ebenfalls, an das Gitter seiner Türe gelehnt und zu ihr hinauf blicken. In diesem Moment war sie wie verwandelt. Sie genoss seine Blicke, die sie gar nicht sehen, sondern nur spüren konnte, fing seine Gedanken auf und konnte sich nicht entschließen, von der Fensterbank zu gleiten, um sich diesen Blicken zu entziehen.
Sie beließ die Arme oben und bewegte sich leicht, so wie als würde sie in sich in seinen Armen räkeln.
Sie nahm ihre Arme nun wieder herab und betrachtete den Mann am Fenster gegenüber. Seine Gestalt schien größer geworden zu sein, sie meinte seine Augen vor sich zu sehen. Sie spürte seinen Blick, wie er sich in ihre Seele senkte und sie nicht wieder los ließ.
Die Arme leicht ausgestreckt berührte er ihren Körper und sie fühlte sich von seinen Gedanken, schwebend über die Dächer davon getragen.
Es mischte sich Traum mit Wirklichkeit, ihre Haut wurde wie Pergament und der leichte Luftzug der Nacht gaukelte ihr Berührungen und ihre Haut liebkosende Lippen vor.
Es war, als würde ihr ganzer Körper im Takte der sich bewegenden Zweige des Baumes vor dem Haus, vibrieren. Es war Flüstern und Raunen zu hören, die Blätter summten ihr Lied dazu. Der Engel tat sein übriges dazu, er flog durch die Schatten, bewegte die Blätter der Bäume, ließ Harfentöne sich einflechten in das Summen der Blätter.

Das Mondlicht beleuchtete diese Szene mit seinem hellen weichen Licht und ließ alles unwirklich erscheinen. Neben dem Mond konnte man den Abendstern blinken sehen und sie stellte sich vor, wenn dann alle Menschen schlafen werden, dass sich die Beiden treffen.
Das Mädchen stellte sich vor, der Abendstern wird sich im Schoße von Frau Luna niederlassen, sich von der Sichel schaukeln lassen und erst mit der Morgendämmerung am Himmel unsichtbar werden.
Lächelnd ob dieser Träumereien, beschloss sie nun aber doch, wieder von der Fensterbank herab zu gleiten und in der Dunkelheit des Raumes zu verschwinden.

Na, funktioniert doch, lächelte der Engel, wir brauchen nur morgen einen Blumenstand vor dem Haus, dann wird sich alles Weitere ergeben.

Am nächsten Morgen wurde der Engel betriebsam.

Er macht eine Bewegung und holt aus dem Nichts so einen Verkaufsstand hervor, bestückt ihn mit Flieder, Freesien und Mimosen, Vergissmeinnicht in kleinen Sträußen und Stiefmütterchen in Schalen und stellt sich dahinter. Ein bunter Sonnenschirm schützt vor der Sonne und der Engel steht mitten in dem Blumenmeer und lächelt einladend.

Das Mädchen verlässt soeben das Haus und der junge Mann überquert die Straße.

Der Engel schaut ihn an.

„Blumen für das Fräulein Braut?“

Er blickt das Mädchen an, dann wieder den Engel und lächelt.

„Ja, geben Sie mir allen Flieder den Sie haben!“

Und zu dem Mädchen gewandt:
„Er passt so wunderbar zu Ihren Augen, mein Engel!“ Er überreicht ihr die Blumen.

Hörten die beiden das Glockenläuten auch oder konnte es nur der Engel am Blumenstand hören, als Belohnung von oben?

Der junge Mann blickt auf das Haus zurück. Sein Glücksgefühl gaukelt ihm einen Engel ganz hoch oben am Fenster der Dachbodenwohnung vor.
War es nur eine Luftspiegelung, oder war dort doch noch ein  Engel?

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Montag, 14. Oktober 2019

Verführung, erotisches Gedicht


Verführung
von Joana Angelides



Die Lampe erhellt mit ihrem Schimmer
Das abendliche Arbeitszimmer.
Papiere türmen sich ohne Ende
Was machen da deine Hände?

Sie streichen langsam den Rücken hinauf
Glühende Nerven beginnen ihren Lauf.
Ich sollte bis morgen früh fertig sein,
Oh, da zittert nun auch der Lampe Schein.

Eine deiner Hände, ich habe es gewusst
Gleitet nach Vorne, umfasst meine Brust.
Weib, du Verführung in Person
Ich zittere, bebe, seufze schon.

Dein Atem im Nacken macht mich blind
Ich kann nicht mehr sehen, wo die Akten sind.
Es wird eine lange heiße Nacht,
hast du das bedacht?

Du flüsterst mir  heiße Worte  ins Ohr,
ist es der Engel, oder des Teufels Chor?
Unruhe ergreift meinen Körper sofort,
Mach weiter, schreit er, gehe nicht fort.

Deine Hände gleiten an mir auf und ab
Lippen liebkosen, genau wie ich es gerne hab.
Du treibst mich immer weiter, bis ich mich winde
Mich in deinem Schoße wieder finde.

Ich werde die Arbeit dann später machen.
Ich hör es jetzt schon, dein tiefes Lachen
Wenn du wieder gehst,  mit glühenden Wangen
Mich alleine lässt mit aufgewühlten Gedanken.

Freitag, 11. Oktober 2019

Die Ratten sind unter uns, Satire


Die Ratten sind unter uns!
von JOana Angelides

  

Einer findet sie niedlich, der andere hat Angst vor ihnen.

In manchen Städten kommt auf jeden Einwohner eine. Wobei wir hier von PEST RATTUS sprechen, wie sie der Lateiner zu nennen pflegt, Mitbürger in den Kanälen jeder Stadt.

Bildergebnis für Pest RATTUSDie anderen, die unter uns leben, sind getarnt und leben sozusagen als verdeckte Agenten. Diesen begegnen wir täglich. Einmal von uns erkannt, können wir uns vor ihnen schützen, indem wir sie ignorieren, verachten oder uns vor ihnen in Acht nehmen.

Die gemeine Ratte, jene aus den Kanälen jedoch, bekommen wir sehr selten zu sehen. Ja, wir füttern sie sogar noch, indem wir unsere Abfälle die Toilette hinunterspülen, Essensreste in offenen Säcken der Müllabfuhr übergeben, oder achtlos alles aus dem Autofenster werfen.

Wir müssen uns gewärtig sein, wenn wir spät abends nach Hause kommen, dass wir von Dutzenden Augenpaaren aus allen Ecken und Randsteinen beobachtet werden.
Sie warten nur darauf, dass wir etwas Eßbares wegwerfen oder verlieren. Vielleicht hat jeder von uns eine Ratte, die nur ihn beobachtet, die wie ein Haustier sich als zugehörig fühlt?

Wissen wir, ob nicht am Ausgang des Abflussrohres unseres Hauses eine Rattenfamile ihren Standort hat und jedesmal wenn etwas weggespült wird, die Kinder und die Oma mit dem Aussortieren des Abfalles beschäftigt sind?

Mit der Zeit nützt es gar nichts, Gifte auszulegen, die wurden längst vom Familienoberhaupt an alten und kranken Familienmitgliedern ausprobiert und werden daher bereits im Vorfeld aussortiert.
Sie haben dadurch ein natürliches Ausleseverfahren. Das zumindest haben die Ratten uns voraus.
Wir können nur hoffen, dass dieser Modus Vivendi nicht bis in die oberen Etagen der jeweiligen Krankenkassen-Hochburgen vorgedrungen ist. Sonst gäbe es bereits eine Lex „Aktive Rechnungsabgrenzung für den zukünftigen Berechnungszeitraum“. Wir sollten also nicht alles den Tieren nachmachen, alles hat seine Grenzen.

Wogegen das Totbeißen von schwachen Führern oder Familienoberhäupter im Falle von Versagens, oder Nichterfüllung von Bedürfnissen der kleinen Ratten (Leute) bei diesen Tierchen Gang und Gebe ist.
Das wäre natürlich etwas, das manche Menschen sich schon überlegt haben, ob das die menschliche Rasse nicht übernehmen könnte. Man denke nur an den Ausspruch:
„Die Revolution frisst ihre Kinder!“
Revolutionen können ja überall stattfinden und man könnte ja an Stelle der Revolutionäre.........
Jedenfalls würde das in manchen Ländern das Ernährungsproblem und das Beseitigen von Diktatoren sehr erleichtern.

Tiere sind schon sehr kluge Wesen!

Vor einiger Zeit wurde von unserer Stadtregierung die Verantwortung für die in Grenzen zu haltende Publikation von Ratten in unserer Stadt den Hausbesitzern übertragen. Sie sollten sofort aktiv werden, sollten sich die Viecher zeigen. Sollten sie nicht gesehen werden, gibt es keine. Ist doch vollkommen logisch!

Wir können also nur hoffen, dass die Ratten keine Zeitungen lesen.

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Montag, 7. Oktober 2019

Gold des Herbstes, Gedicht


Gold des Herbstes

von Joana Angelides



Das Gold des Herbstes hüllt uns zärtlich ein.
Bunte Blätter fallen leise auf Wiese und Hain,
dämpfen unsere Schritte zwischen den Bäumen
bringen die Menschen im Wald zum Träumen.
Siehst Du die Kobolde, die zarten Feenschleier, nicht?
Oh, was streift da unser Gesicht?
Die Sonnenkringel spielen mit dem Moos
Abschieds- Stimmung lässt uns nicht mehr los.

Reife Beeren und Pilze locken alle Sinne,
wir bewundern die zarten Netze der Spinnen.
Es bricht sich das Licht in dem Tau auf Blättern
Farne wiegen sich im Wind wie schillernde Fächer.
Nach des Sommers strahlendem Licht
genießen wir, wie die Farbpalette sich um uns bricht.
Herbst ist Abschied und Versprechen zugleich
Die Natur beschenkt uns und macht uns damit reich.


Dämmerung, Gedicht




Dämmerung
von Joana Angelides

Der Tag ist müde, nähert sich der samtenen Nacht,
Wirft die letzten goldenen Strahlen in die Schlacht.
Taucht unter den Horizont, schließt die Augenlider,
Sucht Geheimnisse zu bewahren, sinkt hernieder.
Weiche, dunkle Schleier senken sich über das Land
Der Sonne Glanz ist Erinnerung nur, er verschwand.

Was bringt die Nacht, welche Träume werden uns tragen,
Werden unsere Sehnsüchte wecken, Wünsche hinterfragen?
Eros wird in der Tiefe unseres Bewusstseins auftauchen
Sich über uns beugen, uns zärtlich die Lust einhauchen
Uns in die Arme nehmen und uns mit seiner göttlichen Macht
Behutsam führen in eine goldene intensive Liebesnacht!
 

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Die Tote aus der Blockheide, Krimi




DIE TOTE AUS DER BLOCKHEIDE


e-Book von Joana Angelides

Ein weibliches Skelett ohne Kopf wird nach 20 Jahren durch Zufall im Naturpark Blockheide, zwischen den dortigen, gewaltigen Wackelsteinen und im dichten Wald entdeckt. Sofort ranken sich die wildesten Gerüchte und mystische Ahnungen um die Ereignisse. Hier im Waldviertel, nahe der tschechischen Grenze soll es Geister, Hexen und Druiden geben, es gibt  magische Gruppen, die diese Geister beschwören, Fast gleichzeitig wird der möglicher Weise fehlende Kopf in Wien bei Erdarbeiten in einer Kleingartensiedlung entdeckt. Kommissar Mahrer begibt sich in das kleine Dorf in der Blockhheide um die Hintergründe gemeinsam mit seinem Kollegen Inspektor Tom Bauer, zu klären. Im Zuge der Recherchen wird die Bibliothekarin, eine der selbst ernannten Hexen des Dorfes, ebenfalls ermordet. Kommissar Mahrer kämpft mit Vorurteilen, Geheimnissen und Leidenschaften, wird selbst von der Mystik ein wenig eingenommen.




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Freitag, 27. September 2019

Regen im Walde, romantisch, erotisch


Regen im Wald
von Joana  Angelides


Nun sitzt er schon tagelang hier fest. Es regnet in Strömen.
Das kleine Haus hier oben am Hang ist zwar gemütlich, doch stellten sich bisher trotz intensivem Bemühen nicht die Einfälle ein, die er sich erwartet hatte.

Eine Geschichte soll es sein, voller Romantik, Liebe und Happy End. So stellt es sich sein Verleger vor. Eine Geschichte aus der man dann auch ein Theaterstück machen kann.

Sein Blick versinkt in einer Nebelwand, sich bewegenden Schleiern und dunklen Schatten dahinter, die wohl von den Bäumen am Waldrand stammen dürften. Man kann das nicht genau bestimmen.
Durch die nun schon hereinbrechende Dämmerung scheinen sich die Schatten der Bäume und die von der Nässe schwer herunterhängenden Äste zu bewegen.

Da rinnt am Fenster so ein kleiner Regentropfen herab. Jetzt bleibt er stehen. Wahrscheinlich ist da eine kleine Unebenheit? Oder zögert er, weil es bisher so rasch ging?
Größere Tropfen fließen langsam die Scheibe hinab und vereinigen sich mit den anderen Tropfen, welche in unterschiedlichen Geschwindigkeiten nach unten streben.
Des Öfteren entscheiden sich der eine oder andere Tropfen dann doch in eine andere Richtung zu fließen und die Rinne, in der er bisher eingeschmolzen war, wieder zu verlassen. Manche hinterlassen eine Spur am Glas, die aber dann weiter oben wieder verblasst und ganz verschwindet.

Er dreht sich um und geht wieder zum Kamin zurück. Hier im Raum ist es wohlig warm und die Holzscheite knistern. Mancher Funke springt heraus und landet auf dem Steinboden davor. 
Die Einsamkeit hier heroben wird immer lauter und greifbarer.
Er entschließt sich hinaus zu gehen, sich den Elementen zu stellen und sich ein wenig den frischen Wind um die Nase wehen zu lassen.
Er greift sich den groben Lodenumhang und den großen Filz-Schlapphut und öffnet die Türe.
Der Raum ist sofort erfüllt vom Rauschen des Wassers und ein frischer Wind belebt den Raum und läßt auch das Feuer aufflammen.

Er schließt die Türe sorgfältig und nimmt für alle Fälle den knorrigen Stock zur Hand, der immer neben der Türe lehnt. Er gehört dem alten Thomas, der sonst immer in der Hütte wohnt, aber derzeit am Berg mit Sicherungsarbeiten beschäftigt ist und ihm für eine Woche das Haus zur Verfügung stellt.

Er schätzt mit einem Blick ab, OB das Holz an der Seitenwand des Hauses noch für diese Woche reichen wird und geht dann langsam in die Richtung des Waldes davon.
Im dichten Wald, zwischen den Bäumen ist der Regen nicht so stark, er kann nicht so ungehindert durch die grüne Kuppel von Ästen, Zweigen und Blättern durchdringen. Der Wald verströmt den typischen Geruch nach nassem Holz, Moos und Kräutern.
Da, waren da nicht Gestalten vorbei gehuscht? Knackten da nicht kleine Äste und wisperten Blätter?
Er blieb stehen um die Geräusche des Waldes auf sich einwirken zu lassen und da erblickte er sie. Inmitten der kleinen Lichtung mit den beiden großen Steinen lag sie auf dem größeren Stein. Ihr Körper war nach rückwärts gebogen, ihre Arme zu beiden Seiten ausgestreckt und das lange blonde Haar auf dem Stein verteilt. Sie hatte die Augen geschlossen und ein seltsames Lächeln lag auf ihrem Mund. Ihr Gesicht war verklärt und es schien, als würde sie es genießen, wie der Regen auf ihren Körper hernieder prasselte. Die weiße dünne Bluse spannte über ihrem Oberkörper und lag an der Haut an. Sie erschien dadurch nackt und man konnte das Heben und Senken ihrer Brüste genau sehen. Die Brustspitzen hoben sich dunkel von der Haut ab. Sie atmete tief und gleichmäßig und schien versunken in eine andere Welt.

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages konnte in die kleine Lichtung einfallen und verfingen sich in den einzelnen Regentropfen, die sich aus ihrem Haar lösen und manche Sekunde auch auf ihren Brustspitzen verweilen um dann abzurinnen und einem neuen Tropfen Platz zu machen.
Es schien, als würde sie von Diamanten eingerahmt daliegen und auf etwas warten.

Sie hat die Beine etwas gespreizt um einen guten Stand zu haben. Sie trägt einen langen, ebenfalls sehr dünnen Rock, der sich über die kleine Rundung ihres Bauches spannt und zwischen den Beiden ein wenig einfällt. Sie hat keine Schuhe an und ihrer Zehen graben sich in den weichen Boden unter ihr ein und bewegten sich ein wenig.

Sie liegt auf dem Stein, wie auf einem Altar und lässt sich vom Regen berühren, umfließen und liebkosen. Das Wasser scheint ihr nichts anhaben zu können, im Gegenteil, man sieht, dass sie es genießt. Es scheint, als würde sie den Regen als ihren Geliebten annehmen.

Er steht am Rande der Lichtung und hält den Atem an. Er hält den Atem an, aus Angst, dass irgendein Geräusch diese wundervolle Erscheinung zum Verschwinden bringen kann.


Der Regen fällt auf diese unwirklich scheinende Lichtgestalt und man merkt, dass ihr Atem immer schneller wird. Sie öffnet leicht den Mund und scheint etwas zu flüstern.
Er spürt eine unaufhaltsame Erregung in ihm aufsteigen, sie treibt ihn dazu, sich ihr langsam zu nähern. Je näher er kommt, desto anziehender und realer wird die Gestalt. Als er vor ihr steht, öffnete sie plötzlich die Augen und ihr Blick ist strahlender als er es sich vorgestellt hatte. Der Blick versinkt in der Tiefe seiner Empfindungen und läßt ihn nicht mehr los.

Sie richtet sich auf, streckt ihm die Arme entgegen, er ergreift sie und mit einem Ruck löst sie sich vom Stein und steht nun vor ihm. Die Spitzen ihrer Brüste berühren ihn. Ihre Augen sind noch immer in den seinen versunken, er hält ihre Arme fest, als wollte er verhindern, dass sie stürzt. Ihre biegsame Gestalt sinkt jedoch wieder nach rückwärts ohne ihn loszulassen. Er spürt, wie ihm langsam der Boden unter den Füßen entschwindet und findet erst wieder in ihren Armen liegend Halt.

Es erscheint ihm als würden sie sich beide schwebend über diesem Stein befinden, ihre strahlenden Augen sind weit geöffnet, ihren Mund verschließt er mit einem verschmelzenden Kuß. Es ist ihm, als würde er hinein tauchen in einen träge dahinfließenden Fluss. Es scheinen Stunden zu vergehen, der Regen scheint immer stärker zu werden, ein Gewitter entlädt sich mit Blitzen und Donner in der Ferne.

Doch der Traum scheint kein Ende zu nehmen. Er taucht ein in eine Welt von Gefühlen, Flüstern rundherum und in seinen Armen dieses sinnliche Geschöpf, aufgehend in Hingabe und abgehoben in jene andere Welt, die nur in einem süßen Tod enden kann.

Als der Regen plötzlich nachlässt und er wieder langsam in die Wirklichkeit zurückfindet, mit geschlossenen Augen zurücktaumelt, hört er ein helles Lachen und sieht nur mehr, wie das Mädchen mit wehendem Haar im Wald verschwindet.

Völlig durchnässt und erschöpft erreicht er wieder sein kleines Haus.
Er wirft die total durchnässten Kleider im Bad zu Boden und stellt sich unter die heiße, dampfende Dusche.
Ein unglaubliches Erlebnis! Unwirklich und märchenhaft. Vielleicht auch ein wenig verrückt? Wer war dieses Mädchen? Er hat sie noch nie gesehen.
War es Einbildung, durch den Nebel begünstigt, oder durch den geheimnisvollen, im Halbdunkel liegenden Wald?

Er beschloss, auf jeden Fall Thomas zu fragen, wenn er wieder zurückkam.

Eingehüllt in seinen Bademantel, mit einem Glas Whisky in der Hand setzt er sich an den Kamin und starrt in die Flammen.

In diesem Augenblick   wird heftig an die Türe geklopft.

Er öffnet die Türe und erstarrt. Sie steht vor ihm, genau dieses Mädchen, völlig durchnässt, das lange blonde Haar hinten zusammengebunden, das Wasser rinnt in einem Bach an ihr herunter. Sie hat allerdings eine Jacke umgehängt und ihre Füße stecken in Schuhen.

„Ja? Oh. sie sind ja ganz nass, kommen sie rein!“ Er murmelt es mehr, als er es sagt.

„Danke, ich habe eine Autopanne, bin im Morast am Ende des Hügels versunken. Ich irre schon eine Weile in der Gegen herum und habe ihr Haus erst jetzt gefunden. Darf ich bei Ihnen telefonieren?“
Ihre großen blauen Augen blicken ihn bittend an.

Sie hatte so ein kleines süßes Lächeln im Gesicht, sein Herz klopft ihm bis zum Hals.
Das konnte doch unmöglich das Mädchen aus dem Wald sein? Um ihn herum dreht sich alles. Er verstand gar nichts mehr.
Sie steht nun im Raum und unter ihren Füßen bildet sich langsam aber sicher ein kleiner See.

„Also vorerst werden wir was Trockenes für sie suchen, dann gehen sie ins Bad, duschen heiß und ich werde ihnen einen Tee machen und dann werden wir telefonieren!“

Vielleicht wird es doch was mit der romantischen Geschichte?

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Werwolf im Zwielicht, unheimlich


Werwolf im Zwielicht

von Joana Angelides



Der graue Wolf war wieder da. Er hörte ihn um das Haus herum schleichen und manchmal an der Rückseite des Hauses am Holz kratzen.
Es war ein einsamer Wolf, ohne Anschluss an ein Rudel und sicher halb verhungert. Entweder war er verletzt oder zu alt um selbst etwas zu reißen. Er kam nur nachts im Schutz der Dunkelheit. Bei Tage konnte er jedoch seine Anwesenheit im Dickicht des Waldes spüren.
Er warf ihm hin und wieder ein paar Fleischstücke oder Innereien der erlegten Tiere zur Wassertränke hin. Doch der Wolf wagte sich bei Tage nicht heran, er kam immer in der Dämmerung, wenn die Konturen verschwammen und er fast mit den Schatten verschmolz. Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung, war der Wolf ein scheues ängstliches Tier und fürchtete sich vor den Menschen. Nur im Rudel fühlte er sich stark.
Bisher hatte er ihn noch nie in seiner vollen Gestalt gesehen, er sah ihn als Schatten an der Wand der Hütte, oder gerade noch seine Rute mit dem hinteren Lauf im Dickicht verschwinden, wenn er sich die Fleischstücke geholt hatte. Niemals fraß er es an Ort und Stelle.
In den letzten Vollmondnächten war sein Heulen laut und schauerlich durch den Wald zu hören. Es klang wie Wehklagen eines unendlich traurigen und verletzten Tieres.
Was wird wohl aus ihm im Winter werden, wenn die Hütte verlassen und rundherum eine dicke Schneedecke alles Leben erschweren wird?
Er schüttelte den Kopf und schlürfte aus seiner dicken Keramikschale den Tee und schaute ins Feuer. Es knisterte, kleine Funken sprangen heraus und verglühten vor dem Kamin am Steinboden.
Er fühlte eine Seelenverwandtschaft mit dem einsamen grauen Wolf, obwohl dieser eindeutig im Nachteil war. Er hatte keinen sicheren, warmen Platz in kalten, windigen Nächten, hatte keine schützende Höhle, wie er selbst. Doch die Einsamkeit war ihr gemeinsamer Nenner. Diese Einsamkeit, die wie eine tiefe Höhle war und immer weiter in den Berg der Bedrückung hinein führte und kein Ende zu haben schien. Rufe, geschickt in die Dunkelheit, wurden verschluckt, kein Echo kam zurück.
Er stellte die Schale mit dem restlichen Tee wieder weg, nahm seinen Mantel und ging hinaus.
Die Nacht war kalt, der Himmel wolkenlos und klar und die runde Scheibe des Mondes am Himmel schien, je länger er sie ansah, immer größer zu werden.
Der Wald ringsum war in Bewegung. Die Schatten wurden durch die schwankenden Äste und Zweige der Bäume unruhig hin und her geworfen und zeichneten dunkle, fließende Konturen in das Moos.
Da, bewegte sich hier nicht nur der Schatten, sondern auch der Baum? Plötzlich schien der Wald zu leben. Was war es nur, dass ihn unwiderstehlich in den Bann dieses Waldes zog? War es die plötzlich Bewegung, die vermeintlichen Gestalten zwischen den Stämmen, die Möglichkeit von Gesellschaft in dieser Einöde, die er nun schon seit Wochen ertrug?
Er verdrängte die aufsteigenden Bedenken, den kleinen Rest von Angst und die angeborene Vorsicht und wagte sich tiefer hinein in das leise raunende, flüsternde Dickicht.
Plötzlich stand er vor ihm, dieser einsame graue Wolf und blickte ihn mit seinen hellen Augen ruhig an, machte kehrt und ging tiefer in das Gehölz. Nach einigen Metern blieb er stehen und drehte sich um, als wollte er sicher sein, dass er ihm auch folgte. Der Mann verspürte einen inneren Zwang, es war wie eine Aufforderung ihm zu folgen und er konnte sich dagegen nicht wehren.
Immer tiefer und tiefer drangen sie beide vor und standen plötzlich vor einer Lichtung mit einem kleinen See, den er noch nie bemerkt hatte.
Ein großer, hagerer Mann trat aus dem Schatten eines Felsens hervor und streckte ihm die Hand entgegen.
„Kommen sie, ich zeige ihnen unser Reich. Hier schöpfen wir Kraft und Licht.“
„Kraft und Licht?“ Stammelte er.
„Ja, das wenige Licht, das wir brauchen nehmen wir aus dem See. Es ist das Mondlicht, das sich auf dem See spiegelt. Wir nehmen es auf und streuen es um uns herum!“
Er bewegte sich auf das Wasser zu und es schien als würde er über das Wasser gleiten, bückte sich und nahm tatsächlich mit seinen Armen Licht auf und streute es ans Ufer.
Es war ein bleiches, silbernes Licht, das sich auf der Wiese ausbreitete und matt einige Felsen beleuchtete und dadurch wurden im Dunkeln an die Felsen gelehnten Gestalten sichtbar. Sie blickten ihn an und er hatte das Gefühl, sie schon lange zu kennen. Sie erhoben sich und umringten ihn. Ohne dass er es verhindern konnte, fassten sie ihn an, berührten seinen Kopf, seine Arme und blickten ihn durchdringend an.
„Wir sind seit Jahrhunderten hier. Es ist unser Wald. Früher gehörte dieser Wald den Druiden und Hexen, doch wir haben ihn vor langer Zeit erobert. Bleibe bei uns, wir führen dich zurück in die Vergangenheit, wir zeigen dir eine ganz andere Welt, werde einer von uns!“
Er fragte sich ob er zu ihnen gehörte, ob er zu ihnen gehören wollte. Es wäre eine Gemeinschaft, die ihn scheinbar mit offenen Armen aufnahm. Doch er ahnte auch, der Weg zurück war versperrt.
In seinem Brustkorb entstand ein Ziehen, süß und schmerzhaft zugleich. Er spürte, wie sich sein Körper zu wiegen begann und gleichsam von einer Gestalt zur anderen gebogen wurde. Es umschmeichelten ihn leise Sirenentöne und er wiegte sich einmal in den Armen dieser oder jener fast durchsichtig scheinenden lockenden Körper der Frauen unter den Anwesenden. Ihre Lippen liebkosten seinen Hals, gleichzeitig fassten seine Hände nach Schleiern und wallenden Haarmähnen. Sein Blut rauscht im Rhythmus der sich bewegenden Masse. Sein Körper fühlte sich schwerelos an und er verspürte plötzlich den Wunsch, diesem Zustand verhaftet zu bleiben für alle Ewigkeit. Willig überließ er seinen Körper dem zwingenden Tanze der sich an ihn schmiegenden, biegsamen Körper.
Er spürte die Vereinigung seines Blutes mit dem Blute der schwebenden Körper kaum, es war ein nahtloser Übergang von einer Existenz in die andere. Das Heulen des grauen Wolfes drang über den See durch den Wald und erreichte die Scheibe des Mondes, die zitternde Lichter über den See schickte.
Zwischen den Bäumen im Dunkel des Dickichts glühten, Glühwürmchen gleich, Augenpaaren, die ihn zu beobachteten schienen. Sie kamen immer näher, bohrten sich in sein Innerstes und er spürte seinen Brustkorb immer enger und enger werden.
Dann fielen sie über ihn in der Mitte der Lichtung her, warme haarige Wolfsleiber, die mit ihren rauen Zungen über sein Gesicht fuhren Sie beleckten seine Hände, ihr geifernden Atem schien blutige Striemen auf der Haut zu hinterlassen. Er schrie, doch man hörte es kaum. Der Wald verschluckte seine Schreie.
Um ihn herum tanzten die hohen Gestalten der Nacht, sie stimmten einen seltsamen Gesang an, der ihm fast die Sinne raubte.
Seine Kleider wurden ihm vom Leibe gerissen, doch er verspürte keine Kälte. Seine Hände, die er dem Mondlicht entgegenstreckte, sahen behaart und seltsam verändert aus, die Fingernägel krümmten sich und begannen zu wachsen. Seine Schreie wurden dem Heulen des grauen Wolfes über dem See immer ähnlicher.
Mit einem Male fühlte er sich dem Rudel der Wölfe verbundener, als er es je den Menschen war. So plötzlich, wie sie über ihn hergefallen waren, ließen sie auch wieder von ihm ab.
Sie nahmen ihn in seine Mitte und gemeinsam liefen sie zum See hin. Dort erwartete sie der große Graue und seine hellen Augen schienen ihn streng zu mustern. Dann machte er kehrt und lief am Ufer des Sees entlang. Das Rudel folgte ihm und er mitten unter ihnen.
Sie machten plötzlich halt und er blickte in den ruhig daliegenden See. Sein Gesicht war kaum zu erkennen, er war behaart und seine Augen standen weit auseinander. Sie waren hell und schräg geschnitten und die Iris weit aufgerissen.
Sein Körper war nackt und behaart, er befand sich in geduckter Stellung, in der Haltung angeglichen dem Rudel, dem er augenscheinlich zugehörig war.
Erschrocken wich er zurück und sein Schrei war dem des Heulen der Wölfe gleich.
Da ergriff ihn die Panik, er brach aus dem Rudel aus und lief, so rasch er konnte in das Dunkel des Waldes zurück. Er wusste nicht, wie lange er gelaufen war, er brach auf der Lichtung zusammen und verlor das Bewusstsein.
Er erwachte durch das helle Sonnenlicht des hereinbrechenden Tages. Seine Kleidung lag verstreut um ihn herum, sie war teilweise zerrissen, sehr schmutzig und blutig.
Nachdem er alles zusammen gerafft hatte und sich notdürftig bedecken konnte, rannte er zu seinem Haus.
Den Rest des Tages verbrachte er damit sich zu reinigen, seinen Körper zu verarzten, die Schürfwunden von Blut und Schmutz zu befreien und sich immer wieder im Spiegel zu betrachten.
Was ihn beunruhigte war die Erkenntnis, dass es kein Traum war, dass alles wirklich passiert ist.
Als die Dämmerung hereinbrach,  schloss er alle Fensterläden und löschte das Licht im Haus. Furcht stieg in ihm auf, doch er war entschlossen sich nie wieder dieser Situation zu stellen und die Wölfe zu vergessen, ja sie sogar aus dem Wald zu vertreiben.
Er saß im Dunkeln, den Kopf zurück gelehnt und die Augen geschlossen. In seinem Kopf formierte sich der Widerstand, in seiner Brust entwickelte sich ein Ziehen und Drängen nach draußen. Es zog ihn mit aller Kraft in den Wald, seine Füße stemmten sich dagegen, pressten sich auf den Fußboden und aus seinem Munde kam ein Stöhnen.
Er hörte sie, da waren sie wieder. Sie umkreisten das Haus, sie scharrten an der Türe, an den Fensterläden. Er konnte ihr Hecheln hören, ihr Knurren.
Sie waren wieder da, um ihn zu holen.
Langsam kroch der Schmerz von den Beinen empor, seine Arme begannen zu zucken, seine Hände zogen sich in die Länge und die Fingernägel kamen sichtbar und gekrümmt hervor.
Mit Entsetzen nahm er zur Kenntnis, dass sich die Verwandlung bereits zu vollziehen begann. Der Bademantel fiel von ihm ab, seine Brust war bereits zur Gänze behaart und die Behaarung setzte sich kontinuierlich über den ganzen Körper fort.
Mit unglaublicher Kraft und Energie stürzte er zur Türe und riß sie auf. Er stürmte in die Nacht und wurde vom auf ihn wartenden Rudel mit freudigem Heulen aufgenommen.
Er war umringt von Seinesgleichen, sie stürmten gemeinsam in den Wald, über die Lichtung und verschwanden in der Nacht.
In dieser Nacht wurden einige Schafe und Kälber gerissen, es zog sich eine Blutspur durch den Ort.
Er lebte von nun an im Zwielicht seines Bewusstseins. Bei Tage hielt er sich an den bisherigen Ablauf seines Lebens. Wenn das Zwielicht der Dämmerung hereinbrach, durchlebte er regelmäßig die schmerzhafte Wandlung seines Körpers und lechzte nach Jagd und Blut.
In mondlosen Nächten verkroch er sich in seinem Haus und lauschte auf die Geräusche von außen. Doch wenn der Mond am Himmel stand und ihm die Meute vor seiner Hütte rief, gab es kein halten für ihn.
Er wird nie wieder zu seinem alten Leben zurückkehren.

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Donnerstag, 26. September 2019

Are we human? satir. Betrachtung


Are we human?
Von Joana Angelides

Sind wir menschlich?
Wenn man den neuesten Film „Her“ von Spike Jonce analysiert, so fragen sich das die Computer offenbar, die man in naher Zukunft als Verbindung zwischen Computer und Mensch einzusetzen gedenkt. Kommende Technologien könnten unser Sexleben grundlegend revolutionieren und von Grund auf verändern.

Es zeigen sich Parallelen zu „1984“ von George Orwell, wo sich Parallel-Gesellschaften bilden, die nebeneinander existieren. Auf der einen Seite die kalte Welt der Bürokratie und Inhumanität und auf der anderen Seite die Sehnsucht des Menschen nach Wärme und Individualität.

Man wird sich in Zukunft eine eigene Welt über Apps steuerbar in das Schlafzimmer holen können, sich in Hologrammen verlieren, wo Berührungen und Lustempfinden per elektronischem Sexspielzeug übers Internet übertragen werden.

Diese neue Technik löst das Problem der Partnersuche, die ja mühsam und gefahrvoll genug ist, da Sexroboter wohl in Zukunft, nach persönlichem Gusto, für alle im Handel verfügbar sein werden und einfach vom Postboten frei Haus, ausgewählt aus dem Katalog, geliefert werden!

Wir brauchen uns dann nur mehr einen Namen überlegen und die richtigen Knöpfe und Hebel in Bewegung setzen. Natürlich werfen sich da auch moralische und ethisch ganz neue Fragen auf. Was ist, wenn wir den Robbi entsorgen wollen, ein anderes Modell finden, das uns besser gefällt? Kann man den nun gebrauchten und ausgedienten Robbi einfach in den Restmüll werfen, oder müssen wir den dann bei der Sondermüllabgabe abgeben? Wie macht man das, ohne rot zu werden?

Man darf sich natürlich nicht überlegen, ob der Computer vielleicht eventuell eine Beziehung zu uns aufgebaut hat, ob wir ihn da verletzen. Das ist dann sein Problem, auch wenn ihm vielleicht dann einige Dioden oder Sicherungen durchbrennen, einfach nur die Batterien entfernen!

Bis es aber so weit ist und diese Technologien Eingang in unseren persönlichen Lebensbereich finden, sollten wir so weitermachen, wie bisher und die warme und persönliche Begegnung weiter pflegen. Es geht ja schließlich auch um den Erhalt der Spezies, denn man muss sich überlegen, ob man anstelle von süßen Baby´s kleine metallene Roboter im Wohnzimmer herumwuseln haben will.
Andererseits würde das das Problem mit dem Windelwechseln lösen! Und es würden auch nur kleine rote oder grüne Lämpchen leuchten, wenn die Kleinen etwas wollen, oder ablehnen!
FUTURE IS NOW!




Mittwoch, 25. September 2019

Zauber in Salzburg, romantisch


Zauber in Salzburg
von Joana Angelides




Die Feste Hohe  Salzburg wacht  über der Stadt Salzburg und nimmt das bunte Treiben der Touristen mit Wohlwollen zur Kenntnis.

Von hier oben aus, sehen die Menschen wie emsige Ameisen aus und bringen Leben in die Straßen der Stadt. Besonders in der berühmten Getreidegasse bilden sie eine homogene Masse, die sich von einem Geschäft, von einem Hotel zum anderen hin  bewegt.

Vor dem Hotel „Zum goldenen Hirschen“ sind fast alle Tische besetzt
Der elegante Mann mittleren Alters lässt seinen  Blick gelangweilt über die Szene schweifen und da sieht er sie.

Sie hält mit graziöser Hand eine Schale Kaffe, die sie zum Mund führt und wieder absetzt. Ihre langen, schlanken Beine sind übereinander geschlagen und  der rechte Fuß wippt   auf und ab. Der Saum des leichten Sommerkleides kräuselte sich leicht und leitet den Blick zu der sanft verlaufenden Linie ihres Beines, das in einem bezaubernden  roten Riemchenschuh endet.

Der vor ihr stehende  Mozart-Kuchen ist noch unberührt. Nun  teilt sie das erste Stück mit der Gabel ab und führt diese langsam zum Mund. Ihre kirschroten Lippen öffnen sich erwartungsvoll und schöne weiße Zähne blitzen hervor. Dann schiebt sie das Kuchenstück in den Mund und leckt  mit der Zunge den Rest  der Sahne von den Lippen ab.
Man kann förmlich  sehen, mit welcher Hingabe sie sich dem Genuss hingibt, wie ihr der Kuchen schmeckt. Er zergeht ihr  auf der Zunge.

Ihre vollen Lippen wölben sich nun nach vor und sie nimmt einen Schluck  Kaffee aus der Tasse.
Er ist fasziniert von der Art, wie sie langsam und genussvoll das Stück Kuchen aufisst und den Kaffee schlürft. Die ganze Erscheinung des jungen Mädchens bezaubert ihn unendlich.

Nun stützte sie das Kinn auf die rechte Hand und sammelte mit dem Zeigefinger der  anderen Hand die noch übrigen  Brösel vom Teller und leckte sie vom Finger ab. Es war Genuss pur sie anzusehen und diese Konzentration mitzuerleben, mit der sie sich dem Kuchen widmete.

Er überlegte angestrengt, wie er es wohl schaffen könnte, sie anzusprechen ohne abgewiesen zu werden. Da blickte sie unvermittelt in seine Richtung und er bemühte sich,  sein charmantestes Lächeln  aufzusetzen.

Sie lächelte zurück!
Der halbe Weg war geschafft, er scheint dem Ziel nahe zu sein.
Er bewegte sich langsam in ihre Richtung, ihr  Lächeln wird intensiver und macht ihm Mut.

Nun befindet er sich nur mehr ca. drei Meter von ihr entfernt, als ihm plötzlich ein junger Mann überholt und  zwischen ihr und ihm zum Stehen kommt.
Sie steht auf, vertieft ihr Lächeln und die Beiden küssen sich.
Der junge Mann überreicht ihr die rote Rose in seiner Hand und dann  schlendern sie Hand in Hand die Getreidegasse hinunter.
Er kann nur mehr ihren bezaubernden Rücken mit einem tiefen  Seufzer  bewundern. Sein Blick folgt dem Paar mit Wehmut.

Er setzt sich an den nun frei gewordenen Tisch und lächelte über sich selbst.

Die hübsche Serviererin des Hotels steht vor ihm und blickt ihn erwartungsvoll an.

„Was darf ich Ihnen bringen?“

„Bringen Sie mir das Gleiche, was auch die junge Dame vorhin  bestellt hat!“

So verbindet ihn doch noch etwas mit dem bezaubernden Geschöpf, das er soeben in dem  Menschengewirr endgültig aus den Augen verlor.



Sirenen, Gedicht


SIRENEN

von Joana Angelides




Dort wo der Sirenen Gefilde sind
Schaukeln sich Wellen im Wind.
Dort wo sie verführerisch und süß singen
Um Jedermann um den Verstand zu bringen
Ist das Meer weit und tief

Odysseus widerstand dem Gesang
Der einmal wie der Säge Heulen klang
Dann wieder als süße Melodie erschien.
Manche vor ihm unterlagen, schieden dahin
In den Wellen der See. Verzaubert, entsetzt
Irren die Seelen der Männer bis jetzt
Im dichten Nebel des Mythos herum. Suchend,
Dem Wahnsinn hoffnungslos sich ergebend

Das Lachen der Sirenen umgibt sie allerorts
Sie hören das Locken und Rufen immerfort
Je mehr sie suchen, desto tiefer geraten sie in Not.
Der Nebel ist grau, undicht wird das Schott.
Das Meer ist weit und tief. 


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Donnerstag, 19. September 2019

Robbi lernt Schach spielen, Weltraummärchen


Robbi lernt Schachspielen
von Joana Angelides




Heute waren Tim und Tom sehr hektisch.
Sie hatten sich am Morgen verschlafen, konnten dann ihre Helme nicht finden, weil sie Omega auf irgendeiner Wolke versteckt hatte und dann mussten sie auch noch lange bei der Himmelstankstelle sehr lange auf ihren Treibstoff warten.
Aber nun waren sie endlich mit all den Postsäcken für die verschiedenen Planeten gestartet und schwenkten in die große Milchstraße ein.

„Wohin düsen wir denn zuerst?“, fragte Tim und Tom überlegte
„Vielleicht zum Taurus? Da habe ich das letzte Mal so ein neues Computerspiel gesehen, das ich gerne hätte. Da kämpfen die Monster vom Uranus mit den Bären vom Ursus und ich konnte das Spiel nicht fertig spielen, weil Du es so eilig hattest!“

„Das ist gar nicht wahr, Du hast sowieso die ganze Nacht gespielt und wir mussten ja die Post ausführen! Gib Acht! da fliegt ein riesengroßer Meteorit direkt auf uns zu, Du musst ausweichen!“  schrie Tim plötzlich.

Im letzten Moment konnte Tom das Steuer herumreißen, sonst wären sie direkt mit dem Meteorit zusammen gestoßen und  das hätte schlimm ausgehen können.
Robbi war gerade in der Bordküche und machte Tee für Tim und Tom, als Tom das Steuer herumriss um nicht mit dem Meteoriten zusammen zu stoßen.
„Vorsicht! W´wenn ich mir den Tee´tee raufschütte, da´dann habe ich wie´wieder einen Kurzschluss und stottottere wieder!“, rief er.
„Ach Robbi beruhige Dich wieder! Du stotterst ja eh´ schon!“, lachte Tim

Durch das Ausweichmanöver sind alle Postsäcke hinten im Laderaum umgefallen und plötzlich hörten sie leises Weinen.

„Was ist denn das?“, Tom riss die Augen auf und war sehr erschrocken.
„Ich glaube wir haben einen blinden Passagier!“ sagte Tim und ging nach rückwärts. Einer der Postsäcke war aufgerissen und ein kleiner Bub kam herausgekollert.

„Ja, wer bist Du denn und was machst Du denn da?“ fragte Tim. Es war sicher Tim, denn Tom musste vorne am Steuerrad sein, sollte wieder ein Meteorit vorbei fliegen, musste er manövrieren.

„Ich bin  Christian, ich will mit Euch mitfliegen, ich will zu einem anderen Planeten.“
„Ohje, das ist ja verboten. Zu welchem Planeten willst Du denn?“ Tim hob den rechten Zeigefinger.
„Das ist mir egal, aber dorthin wo Peter ist, mein Freund, von dem ich immer träume und mit dem ich am Computer immer Schach spiele!“
Tim nahm Christian bei einem Ohr und zerrte ihn nach vorne zu Tom.

„Tom, schau, wir haben einen blinden Passagier, der dringend wohin will, aber leider  nicht weiß, wohin!“

Tim und Tom lachten beide. Das war natürlich schlimm, wenn man in ein Flugzeug steigt und nicht weiß, wohin man will.
„Das ist ja verrückt, man muss doch wissen wohin man will. Ich wollte zum Mars!“, lachte auch Robbi

„Also, das ist so. Peter und ich spielen immer Schach am Computer und er hat mir erzählt, dass auf seinem Planten alle Menschen Schach spielen und sie auch immer Wettkämpfe da austragen. Früher habe ich immer mit meinem Papa Schach gespielt, aber er hat so viel zu tun und nur sehr selten Zeit. Und da wollte ich einmal bei so einem Wettkampf mitmachen. Und weil ihr heute bei uns die Postsäcke abgeholt habt, habe ich mich in einen hinein geschmuggelt!“

„Naja aber Dein Papa und Deine Mama werden sich  Sorgen machen, wenn Du plötzlich verschwunden bist! Wir müssen sie verständigen!“

„Nein, bitte nicht, bis zum Abendessen sind wir doch wieder zurück?“ Christian hatte gleich Tränen in den Augen.
„Nie und nimmer! Wir fliegen ja weit in das Weltall hinaus, die ganze Milchstraße entlang; biegen dann beim Merkur ab und werden auf Taurus zwei Tage bleiben!“ Tim und Tom schüttelten den Kopf und waren ganz ratlos.

Tom schaute den kleinen Christian fragend an:
„Von welchem Planeten bist du denn?“

„Ich bin von der Erde, Erdteil Europa und Land Österreich!“
„Wow, das klingt ja gut! Ich habe gehört, dort gibt es einen Prater, da kann man im Kreis fliegen und solche Sachen!“, schwärmte Robbi gleich.

„Tom, wir werden den Mann im Mond fragen, der ist ja so klug! Bei dem fliegen wir ja gleich vorbei. Also fast, wir werden einen kleinen Umweg machen. Der ist ja schließlich ganz nahe an der Erde.“
„Au ja, fein, ich wollte sowieso den Mann im Mond schon kennen lernen!“, rief Robbi.

„Robbi, mach den Tee fertig und passe auf den kleinen Christian auf. Wir fragen den Mann im Mond, wie wir eine Nachricht auf die Erde schicken können“, sagte Tom oder war es Tim?

Robbi machte einen neuen Tee fertig und brachten den Beiden je eine Tasse. Dann schob er sich zu Christian.

„Ich kann auch Schach spielen. Ich habe das einmal in einem Buch gelesen, da war ich noch zu Hause. Jetzt ist das mein Zuhause. Schade, dass wir kein Schach hier haben! Willst Du auch einen Tee?“
„Ja bitte, einen Hagebuttentee!“, strahlte Christian.
Dann griff Christian in seine Jacke und zog eine kleine Schachtel aus Holz mit einem Schiebedeckel heraus, der gleichzeitig ein Schachbrett war.
 „Ich habe immer eines mit dabei. Ich spiele auch in der Schule damit. Meist in der Pause mit einem anderen Freund. Aber wenn uns fade ist, dann spielen wir sogar während des Unterrichtes. Wenn Du willst, dann können wir jetzt spielen!“
Robbi ließ sich das Spielen von Christian erklären und merkte sich wie immer jeden Zug.
Christian war erstaunt, mit welcher Schnelligkeit der Roboter die Züge erkannte und über das Schachbrett zog.
„Das ist ja unfair! Du bist ja ein Roboter, da kann ich ja nicht gewinnen!“, fast hätte er begonnen zu weinen.
Robbi erkannte das und der Kleine tat ihm leid. Sogleich verlor er absichtlich die nächsten zwei Spiele. Christian merkte das natürlich nicht, aber plötzlich war seine Welt wieder in Ordnung und er strahlte.

Tim und Tom waren inzwischen beim Mond angekommen und Tom bremste das Raumschiff ab.
„Hallo, Mann im Mond, bist Du da?“ Nichts!
„Hallo, Hallo, Du musst ja da sein, wohin solltest Du den gehen?“, rief Tim, oder war es Tom?
„Brummmmmm, ja wer ist denn da? Ich habe geschlafen. Ich bin erst in der Nacht munter. Was wollt ihr denn? Seid ihr das Tim oder Tom?“.
„Ja wir sind das. Wir brauchen Deinen Rat!“.
„Achsoooo? Ich dachte schon, ihr habt ein Postpaket für mich, mit bunten Steinen. Ich habe die bestellt. Hier ist alles so eintönig, ich will ein wenig Farbe haben!“
„Nein, wir haben kein Paket für Dich!“. Dann erzählten sie ihm das Problem von ihrem kleinen blinden Passagier.
„Sagt einmal, Tim und Tom, gibt es da nicht immer so Sternschnuppen, die durch das Weltall flitzen? Ich sehe sie immer in der Nacht von hier aus am dunklen Himmel. Manchmal ruhen sie sich auch auf mir aus, dann plaudern wir ein bisschen. Wenn ihr nun einen Zettel für die Mama vom Christian schreiben würdet und ihn dann auf dein Schweif von so einer Sternschnuppe anbindet, kann sie ja den Zettel dann über dem Haus seiner Mama abwerfen?“

„Ach ja! Ich wusste es, Du hast immer die besten Ideen!“ riefen Tim und Tom gleichzeitig.

Sie schrieben eine Nachricht auf einen Zettel und versicherten, dass es Christian gut geht. Dann suchte Tom am Himmel nach der nächsten Sternschnuppe.
„Da, da kommt eine, die müssen wir aufhalten!“ rief Robbi, der ganz vorne am Sichtfenster vom Raumschiff stand.

Tim blinkte mit den Scheinwerfern und die Sternschnuppe landete langsam auf ihrem Raumschiff. Tom öffnete die Schleuse und ließ sie herein. Sie leuchtete golden.

„Was ist denn los?“, fragte sie mit einer hellen Stimme, die wie eine Glocke klang.

Tim erklärte ihr, wo Christians Mama wohnte, gab ihr den Zettel und die Sternschnuppe versprach, alles so zu machen, wie er ihr aufgetragen hatte, dann zischte sie wieder ab.
Robbi riss seine Augendeckel auf. Wie leicht es doch war, eine Sternschnuppe aufzuhalten und mit ihr zu sprechen!

Tim und Tom, Christian und Robbi waren nun schon zwei Tage mit dem Raumschiff unterwegs und sahen endlich in der Ferne durch das große Fenster vorne beim Raumschiff den Planeten Taurus, aus dem Magnasystem auftauchen.

„Schaut, da ist Taurus, nun sind wir endlich da!“, rief Tim, der am Steuer saß.

„Wo, Wo?“, rief Christian und Robbi und drängten zum Fenster.

„Da, der leuchtende Punkt der immer heller wird. Es ist nun Tag dort und die Sonne vom Magnasystem leuchtet voll darauf“, sagte Tom

Tom nahm das Mikrofon zur Hand und rief den Planeten Taurus.
„Hallo, hier ist sind die Sternenwanderer und Postboten Tim und Tom und wir erbitten Landeerlaubnis. Hier ist das Raumschiff  ERDE555“

„Erteilen Landeerlaubnis auf Landebahn 7, Sternenzeit 5127,3“

Nun mussten sich alle wieder niedersetzen und anschnallen. Für Robbi galt das ja nicht, er schwebte im Raub, nur für Christian war das neu. Aber er passte genau auf, was die anderen machen und machte es ihnen nach.

Sie landeten sanft und leise auf der Startbahn.
Sie durften alle Aussteigen. Tim und Tom warfen die beiden Postsäcke, die für Taurus bestimmt waren vorab aus der Ladeluke und sprangen dann auch nach unten.
Robbi schwebte vor Christian hinunter, aber dieser sprang ab.
Tim und Tom waren plötzlich verschwunden. kamen aber gleich wieder mit der Nachricht zurück, dass sie nun wüssten, wo Peter, der Freund von Christian zu Hause war.
Es war der Planet der Schachspieler, Chess. Dieser Planet war nur fünf Stunden Flugzeit von Taurus entfernt.
Christian durfte zu einem Funkgerät gehen, wo er mit Peter kurz sprechen konnte und dieser freute sich sehr. Er wird auf Christian warten wenn er in zwei Tagen kommt und versprach ihm auch, dass er an dem jährlichen großen Schachspiel als Vertreter der Erde teilnehmen darf.
Christian konnte es kaum erwarten, obwohl es ihm auf Taurus sehr gefiel, weil es einen großen Park und Kinderspielplatz mit Rutschen und Boot fahren gab. Während sich Christian in Begleitung von Robbi auf Taurus umsahen und den ganzen Tag spielte, spielte Tom am Computer und ließ die Bären von Ursus mit den Ungeheuern von Uranus kämpfen. Es haben die Ungeheuer von Uranus gewonnen.
Als sie dann endlich nach Chess weiterflogen war Christian sehr froh.

Sie wurden auf Chess mit großem Hallo empfangen und sofort in die große Halle weitergeleitet, wo das Schachturnier stattfand.
Robbi schwebte neben Christian, er wollte ihm helfen. Doch das war verboten! Also musste auch er bei den Zuschauern bleiben.

Inzwischen hatte in Wien die Mama von Christian alles erfahren und es geschafft, mittels Cam und ihrem Computer auch zuschauen zu können. Sie war sehr aufgeregt und hielt ihrem Christian die Daumen.

Peter und Christian spielten wieder gegen einander und Christian als Gast durfte eröffnen. Er spielte sehr gut und brachte Peter einige Male in Bedrängnis. Er nahm ihm einige Bauern, den Turm und einen Springer  weg und schlussendlich konnte er dann auch „Schachmatt“ sagen.

Christian dachte immer, er träume. Er hätte sie nie vorstellen können, dass er mit einem Raumschiff ins Weltall fliegen wird um dann auf einem fremden Planeten Schach zu spielen! Der Abschied fiel ihm sehr schwer! Aber Christian versprach ihm, dass er beim nächsten Turnier, das auf der Erde und in Wien stattfinden wird, auch kommen wird und sie sich dann wieder treffen. Sie vergossen ein paar Tränen beim Abschied.
 Robbi schluchzte auch vor sich hin. Tim, oder war es Tom, schaute ihn erstaunt an.
„Also Robbi, wieso schluchzt Du denn? Du kannst ja gar nicht weinen, Du bist ein Computer! Oder hast Du das vergessen?“, er musste lächeln.

„Ahja, ich bin ja ein Computer! Naja aber traurig bin ich trotzdem!“, beharrte er stur.
Tim und Tom schüttelten den Kopf. Ein seltsamer Computer war Robbi schon!


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