Montag, 24. August 2020

Verführung, Gedicht,


Verführung

 von Joana Angelides


Die Lampe erhellt mit ihrem Schimmer
Das abendliche Arbeitszimmer.
Papiere türmen sich ohne Ende
Was machen da deine Hände?

Sie streichen langsam den Rücken hinauf
Glühende Nerven beginnen ihren Lauf.
Ich sollte bis morgen früh fertig sein,
Oh, da zittert nun auch der Lampe Schein.

Eine deiner Hände, ich habe es gewusst
Gleitet nach Vorne, umfasst meine Brust.
Weib, du Verführung in Person
Ich zittere, bebe, seufze schon.

Dein Atem im Nacken macht mich blind
Ich kann nicht mehr sehen, wo die Akten sind.
Es wird eine lange heiße Nacht,
hast du das bedacht?

Du flüsterst mir  heiße Worte  ins Ohr,
ist es der Engel, oder des Teufels Chor?
Unruhe ergreift meinen Körper sofort,
Mach weiter, schreit er, gehe nicht fort.

Deine Hände gleiten an mir auf und ab
Lippen liebkosen, genau wie ich es gerne hab.
Du treibst mich immer weiter, bis ich mich winde
Mich in deinem Schoße wieder finde.

Ich werde die Arbeit dann später machen.
Ich hör es jetzt schon, dein tiefes Lachen
Wenn du wieder gehst,  mit glühenden Wangen
Mich alleine lässt mit aufgewühlten Gedanken.

Sonntag, 23. August 2020

Der Vogelmann, erotische Erzählung


DER VOGELMANN

Ich liebe Südamerika, insbesondere Peru. Ich liebe die wundervolle Landschaft besonders ihre Vulkane und Menschen und besonders die Landschaften, die sie geprägt haben.
Mit meiner Kamera bewaffnet durchstreife ich mit meinem Jeep und Proviant die Gegend um den Ubinas, der derzeit wieder auszubrechen droht. Der letzte Ausbruch war 2003 Er speit nun seit 2015 Asche und Rauch und ich hoffe spektakuläre Bilder einzufangen.
Leider kann man mit dem Auto nicht nahe genug heranfahren, da die Zufahrten derzeit gesperrt sind.  Ich quartiere mich in einem der kleinen Dörfer bei einer Familie ein und nahm mir vor, zu Fuß die Gegend zu erkunden. Meine Gastgeber raten mir erschrocken davon ab und gestikulieren wild dabei.
Auf jeden Fall soll ich noch vor Einbrechen der Nacht wieder hier sein, denn es ist alleine schon wegen dem Vogelmann nicht ratsam als Frau alleine herum zu gehen.
Der Vogelmann?  Noch nie davon gehört! Meine Neugierde ist geweckt. Bei einem sehr guten und sehr reichlichen Abendessen mit viel Alkohol gelingt es mir, näheres über den „Vogelmann“ zu erfahren.
Eigentlich ist er eine Ausgeburt der Hölle, er ist ein Nachfahre der Inkas, aber über zwei Meter groß und eine Mischung zwischen Tier und einem riesigen Vogel. Er lebt in den Wäldern rund um die vielzähligen Vulkane Perus und nimmt sich immer junge Frauen als Sklavinnen, mit denen er Kinder zeugt, die ebenfalls halb Mensch und halb Vogel sind. Er sperrt sie in Käfigen ein und hin und wieder verspeist er welche.  Er hat keine Hände, sondern nur Flügel, mit denen er sich in die Lüfte erhaben kann. Klingt ja alles sehr schauerlich. Ich begebe mich schlussendlich ins Bett und wie zu erwarten war, träumte ich von dem Vogelmann und wachte schweißgebadet auf. Ich hatte geträumt, der kam in der Nacht, riesig groß, wie der sagenhafte Vogel Greif, packte mich mit seinen Krallen und hob mich in die Lüfte und wir flogen über das Land, tief ins Innere von Peru. Bei einem der Vulkane setzte er mich ab. Er hatte einen muskulösen Körper, einen Menschenkopf und eine wallende Haarmähne. Als er sich mir mit dem Gesicht näherte, wachte ich auf.
 Ich trat hinaus in den Garten hockte mich ins Gras unter einem der Bäume und starrte in die Dunkelheit. Mein Herz pochte und mein Atem war schneller als sonst.
Nach einer Weile übermannte mich wieder die Müdigkeit und ich ging kopfschüttelnd hinein. Also, das musste der Alkohol sein, sowas zu träumen… ich schüttelte den Kopf.
Trotz der Schauermärchen am Abend zuvor, machte ich mich am Morgen auf den Weg hinauf zu dem Feuer speienden Bergen.  Es war anstrengend und ich musste einige Pausen einlegen, da auch die Luft hier oben viel dünner ist, als ich es gewöhnt bin. Mein Gepäck, dass ich am Rücken trug belastete mich auch. Doch es gelang mir einige spektakuläre Bilder einzufangen.
Die Stunden vergingen wie im Fluge und plötzlich wurde mir klar, dass ich den Abstieg zu meinem Quartier nicht mehr schaffen werde. Ich suchte mir einen Felsen, mit etwas grün rundherum, einen weichen Boden und eine schöne Aussicht auf das Tal vor mir und beschloss, hier zu biwakieren.
Ich packte meinen Schlafsack aus, aß meinen Proviant und kochte mir noch einen Tee auf dem kleinen Gaskocher, den ich immer mit hatte. Inzwischen war es richtig dunkel geworden und rundherum sah ich kleine Feuer, oder Funkenfontänen, die aus den Spalten und Ritzen der Felsen hervorstoben. Ich rollte mich in meinen Schlafsack ein und beschloss zu schlafen.
Ich hörte die Geräusche der Wildnis, das Knacken von Ästen. Wahrscheinlich lief da kleines Getier herum, oder sie brachen von den Pinien und Latschen rundherum ab.
Ich schloss meine Augen und genoss die Natur.
Und da stand er dann plötzlich vor mir. Ich riss meine Augen weit auf und blickte empor. Er stand mit gespreizten Beinen über mit, hatte die Flügel halb geöffnet und starrte mich an. Er war wirklich imposant. Seine Federn, die sich von der Schulter aus ausbreiteten, waren schwarz und grün schimmernd, die Spitzen waren weiß, wie ich es von den Steinadlern in den österr. Bergen kannte.  Seine Brust war breit und braun gebrannt, seine Muskeln am Bauch und seinen Lenden waren ausgeprägt, wie trainiert und zuckten ein wenig. Seine Männlichkeit verschwand im dichtem Federkleid, war jedoch sichtbar. Seine Beine waren kräftig und mündeten in krallenähnlichen gelben Füßen. Er war tatsächlich ein Mensch gewordener Adler der Lüfte.
Mein Atem stockte und Angst kroch in mir auf. Was wird er nun mit mir machen? Da beugte er sich über mich, mit seinen großen gelben Krallen hielt er meinen Schlafsack fest und federleicht erhob er sich in die Luft und das Land unter mir wurde immer kleiner. Ich wollte, konnte aber nicht schreien!
Wir flogen unter einem fast schwarzen Sternenhimmel, zwischen einzeln auftauchenden Wolkengebilden einem Gebirgszug entgegen und er wurde langsamer. Seine mächtigen Flügel bremsten den Flug ab und langsam ließ er sich auf ein kleines Plateau sinken und dort ließ er mich behutsam auf den nackten Felsen gleiten.
Er beugte sich wieder zu mir herunter und blickte mich mit großen, schwarzen Augen an. Sein Blick hypnotisch, seine Pupillen übergroß und goldfarben. Eine schwarze Haarmähne umrahmte sein braun gebranntes Gesicht.  Sein Mund war groß, sinnlich und halb geöffnet.
Hitze stieg in mir auf. Es war teilweise die wahnsinnige Angst, die mir die Kehle zuschnürte, dann waren es die glühenden Brocken von Lavagestein die rundum lagen und die Luft flimmern ließ. Ich befreite mich aus meinem Schlafsack und rollte mich ein wenig von ihm weg. Da kniete er sich neben mich und begann mich mit den Flügeln zu betasten, ja es fühlte sich eigentlich wie Streicheln an. Ich beruhigte mich ein wenig.
Mit den mächtigen Federkielen strich er über meine Haut, mein Gesicht und meine Beine. Es fühlte sich elektrisierend an. Als er mit den Flügelspitzen an meinen Hals kam, strich er ganz sanft darüber; eine der Federn glitt in mein Ohr und bewegte sich wie liebkosend darin. Es war, als könnte er jede einzelne seiner großen, fächerförmigen Federkiele einzeln bewegen. Sie versuchten unter meine Kleidung zu kommen, aber sehr sanft und zögernd. Da begriff ich plötzlich, dass er Nähe suchte, Sinnlichkeit und Zuwendung. Meine Angst schwand und wie in Trance spürte ich plötzlich unbändige Lust, mich diesem Vogelmann hinzugeben und seine Zärtlichkeiten zu erwidern. Ich entledigte mich meiner restlichen Kleidung und ließ mich von seinen Flügeln in die Höhe heben, von den einzelnen Federn liebkosen und erregen. Wenn diese festen, aber doch wieder weichen weißen Spitzen der Flugfedern auf meinen Brustnippeln auf und abglitten, erfasste m ich eine unbändige Lust, ich stöhnte und flüsterte vor mich hin und spürte, dass mich diese Liebkosungen fast zu einem Orgasmus trieben.
Er glitt tiefer, strich mit den Spitzen der Flugfedern über meinen Unterbauch, drängte meine Schenkel auseinander und legte meine Scham bloß. Wer niemals mit einer vibrierenden Feder auf seiner Perle zu einem Orgasmus getrieben wurde, der kann meine Empfindungen kaum verstehen.  Diese beweglich, sanften, aber doch festen Federn strichen über meine Perle, machten mich dabei verrückt und ließen mich letztendlich zitternd in den kräftigen Flügeln versinken.  Er hatte offensichtlich kein Gefühl für Zeit und Raum, dann er hörte nicht auf damit, trieb mich immer wieder zu Höhepunkten und umhüllte meinen nackten Körper dabei mit einem Federbett, von ebenfalls bebenden Flügeln eines mächtigen Vogels.
Nach einer halben Ewigkeit umfing er mich wieder mit beiden seiner mächtigen Flügel und drang in mich ein. Dieser Teil seines Körpers war offenbar ganz Mensch und voll funktionsfähig. Denn er entfachte in mir ein Feuer, das die uns umgebenden Feuerfunken und feuerspeienden Krater nicht zu scheuen hatte. Ich schloss meine Augen und ließ es geschehen. Irgendwann verlor ich das Bewusstsein.
Als ich wieder langsam zu mir kam, lag ich nackt neben meinem Schlafsack, hatte eine Decke umklammert und fühlte mich leicht und ruhig. Mein Blick streifte rundum in die Umgebung. Was war wohl geschehen? Wieso hatte ich mich ausgezogen?  Plötzlich erfasste mich Panik, die Erinnerung kam zurück. Wo war er, wo war dieser Vogelmann?  Ich sprang auf und blickte um mich. In der Ferne dämmerte es schon, das Tal lag ruhig vor mir und weit und breit war niemand zu sehen.
Ich zog mich schnell wieder an und hockte mich neben meinen Sachen einfach nur auf den Boden und lehnte mich an den Felsen an. Das gab mir Rückendeckung. Langsam kam die Erkenntnis, dass ich das alles nur geträumt haben konnte. Es erschreckte mich aber trotzdem. Ich packte meine Sachen zusammen und wollte nur mehr zurück in mein Quartier.

Mitten in meinen Sachen lag sie dann. Eine große schwarze Feder mit grünem Schimmer und weißen Spitzen, die sich im Winde bewegten. Ich blickte sie sinnend an, nahm sie aber dann mit. Sie steckt heute in einer schlanken schwarzen Vase in meinem Bücherregal. Manchmal blicke ich sie sinnend an und denke, es gibt ihn vielleicht doch, diesen Vogelmann!  


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Der Mitbewohner, humorige Kurzgeschichte



DER MITBEWOHNER

von Joana Angelides


+Ein Häuschen im Grünen ... Foto & Bild | architektur, ländliche ...

Jetzt suche ich schon seit drei Monaten ein ruhiges Appartement um zu schreiben. Es sollte am Rande der Stadt liegen, diese jedoch leicht erreichbar sein. Etwas im Grünen, mit einem kleinen Garten, viel Sonne, aber im Sommer nicht zu heiß! Und natürlich zu einem vernünftigen Preis. Vernünftig heißt, meinen finanziellen Möglichkeiten entsprechen. Mit einem Wort, fast nicht machbar.

Ich parkte mich am Gehsteigrand ein und kontrollierte nochmals die angegebene Adresse. Sah ja ganz nett aus. Es war ein Häuschen mit gemauertem Sockel, oben mit Holzverkleidung und einem kleinen Balkon unter dem Dach. Das wird wahrscheinlich das Schlafzimmer sein.
Rundherum ein kleiner Garten, der  scheinbar hinter dem Haus größer war.
Ich stieg aus und läutete an der Gartentüre. Sofort wurde die Haustüre geöffnet und eine kleine rundliche, weibliche Person öffnete.
„Oh, da sind sie ja. Pünktlich! Das habe ich gerne!“       

Ihre Freundlichkeit konnte die neugierigen Blicke nicht überdecken. Sie musterte mich von oben bis unten und schien zufrieden zu sein.
Ich betrat das Haus und es gefiel mir sofort. Die kleine Vorhalle war einladend und nicht zu klein, rechts davon ging es in die Küche, daneben führte eine Treppe in das Obergeschoss, und geradeaus in ein sehr großes Wohnzimmer.
Dort war ein sehr schöner, grüner Kachelofen in der Ecke. Er hatte eine Ofenbank und rechts einen Stapel Holz gelagert. Es sah sehr heimelig aus. Das Wohnzimmer war hell und freundlich, nicht zuletzt wegen des großen Fensters, das  den Garten  zeigte. Oh, es war eine grüne Oase, mit einem kleinen Gartenhäuschen ganz rückwärts und einer üppig grünenden Wiese mit einem Obstbaum in der Mitte und einer Sitzbank mit Tisch darunter. Dort würde man sicher sehr gut schreiben können!
Mein Herz schlug heftig. Ja, das war genau das was ich suchte. Ich wandte mich an die Vermieterin, um sie nach dem Mietpreis zu fragen, da kam er herein. Er war groß, so in mittleren Jahren, hatte einen grauen Bart und sehr wache Augen, mit denen er mich genau betrachtete. Es war nur ein kurzes Nicken seines Kopfes, das eine Begrüßung andeutete dann durchquerte er das Wohnzimmer und ging in den Garten hinaus steuerte auf das Gartenhäuschen zu und verschwand darin,  ohne die Türe zu schließen.
Die Vermieterin sah mich an.
„Das ist ein Mitbewohner, das Häuschen ist nur mit ihm zu mieten. Er stört aber nicht, ist ein sehr ruhiger Mitbewohner. Meist schläft er bei Tag, geht am Abend aus und ist sehr ruhig. Er war der Begleiter der Vormieterin. Sie ist ausgezogen, er ist geblieben. Sie hatten am Schluss glaube ich, ein gestörtes Verhältnis.“

Ich dachte kurz nach. Eigentlich wollte ich ja alleine hier wohnen. Aber wenn er  im Gartenhaus wohnte, bei Tag nicht störte und schlief und am Abend ausging, würden sich ja unsere Wege nicht oft kreuzen!

Nach einem kurzen Gespräch waren wir uns über den Mietpreis einig und ich zog am Wochenende ein.
Die ersten Tage waren ausgefüllt mit viel Arbeit. Ich musste meine Bücher einordnen, meine gesamte Habe im Haus verteilen. Meinen Mitbewohner sah ich äußerst selten! Er saß zwar manches Mal auf der Bank unter dem Baum, doch wenn ich den Garten betrat verschwand er in dem Gartenhäuschen. Manches mal hörte ich ihn nachts weggehen, doch er war sehr leise, kaum zu hören. Wann er dann  zurückkam konnte ich nie feststellen.
Mit der Zeit gewöhnte ich mich an ihn. Ich schrieb gerne im Garten und er saß immer öfter neben mir auf der Bank und schaute mir interessiert zu. An der Haltung seines Kopfes, oder wie er ihn hin und her bewegte konnte ich erkennen, ob ihm das Geschriebene gefiel oder nicht. Ich las es ihm auch manches Mal vor und er nickte wohlwollend. Er war aber nicht dazu zu bewegen, von sich aus Vorschläge zu machen.
Der Sommer ging  und es wurde kühler. Wir hatten uns inzwischen sogar angefreundet  und er kam nun immer öfter zu mir in das Wohnzimmer. Das Schlafzimmer war natürlich tabu! Zumindest vorläufig noch.
Wenn ich doch hin und wieder kochte, lud ich ihn zum Essen ein. Eigentlich war er Selbstversorger und aß meist auswärts.

Danach setzte er sich nun immer öfter auf die warme Ofenbank, rollte seinen Schwanz ein, schloss seine smaragdgrünen Augen und schnurrte behaglich. Wie das eben  Kater so machen.


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Freitag, 21. August 2020

Die Frau im Aquarium, Fiktive Erzählung


 DIE FRAU IM AQUARIUM 

von Joana Angelides


Niemand sah sie, außer mir! Niemand sah die Frau in meinem Aquarium!

Das begann so:
Anfangs sah ich sie manches Mal, wenn ich an der Kreuzung stand und auf Grün wartete. Da saß sie in dem Auto neben mir.

Sie schaute mich an und ich sah ein kleines Lächeln aufblitzen in ihren grünen Augen. Es ergriff mich jedes Mal ein unglaubliches Glücksgefühl. Die Ampel schaltet auf Grün und sie bog ab.

Mein Büro lag im sechsten Stock des Bürotowers mitten im Geschäftsviertel. Ich fuhr regelmäßig mit dem Lift hinauf und eines Tages sah ich sie auf den Lift zukommen. Doch sie kam zu spät, die Lifttüre schloss sich. Ich sah nur mehr ihr Lächeln und ihren Blick. Ich versuchte den Lift zu stoppen, doch es war zu spät. Die Türe war und blieb zu.

Der Vormittage vergingen in Windeseile mit Telefonaten, Besprechungen und dem Studium von Akten. Ich verdrängte dieses Gesicht, diese Augen kurzfristig aus meinem Gedächtnis.

An einem dieser Tage begab ich mich erst spät in den kleinen Schnellimbiss im dritten Stock des Bürogebäudes und suchte lustlos irgendetwas, um meinen Hunger zu stillen. Ich setzte mich in die hinterste Ecke und beginne meine Pizza zu verzehren. Da spürte ich sie wieder, diese Blicke! Ich sah mich suchend um und versank wieder in den grünen Augen dieser wunderbaren Frau. Mit einer ungestümen Bewegung schüttelte sie ihre dunkelbraune Haarmähne zurück, nahm ihre Handtasche vom Stuhl und strebte dem Ausgang zu. Ich versuchte mich rasch aus meiner Ecke frei zu schwimmen und stürzte in Richtung Ausgang, nicht ohne mit einigen Leuten zusammen zu stoßen. Endlich erreichte ich die Ausgangstüre und stürmte ins Freie. Ich sah gerade noch, wie sie ein Taxi bestieg und wegfuhr. Ich stand dann völlig hilflos, mit einer Serviette in der Hand am Rande des Gehsteiges.

Der restliche Nachmittag zog sich endlos in die Länge. Meine Gedanken schweiften immer ab und zu ihr. Ich konnte mich nur etwas beruhigen, wenn ich den Fischen in dem großen Aquarium in meinem Büro zusah. Es nahm die
Seitenwand des Büros völlig ein und diente der Meditation. Die Bewegungen der Fische hatten etwas Beruhigendes für mich. In meinen Träumen bin ich oft einer dieser Fisch gewesen, bin in völliger Stille und Harmonie zwischen den Wasserpflanzen geschwommen.

Nach Büroschluss traf ich dann Frank in der Bar unten im Erdgeschoss.
Zum wiederholten Male erzählte ich ihm wieder einmal von dieser Frau, der ich immer wieder um ein Haar begegnete, es aber nie wirklich schaffte, sie anzusprechen.

Wie bereits anlässlich meinen früheren Erzählungen, lachte er mich auch heute wieder aus. Viel zu oft habe ich ihn schon auf diese Frau aufmerksam gemacht, wenn ich sie auch in seiner Gegenwart sah. Doch er konnte sie nie sehen, er war einfach zu langsam und träge, konnte meinen Hinweisen nicht so schnell folgen. Dann war sie wieder in der Menge verschwunden.

In dieser Nacht träumte ich von ihr. Ich traf sie im Lift, wir fuhren langsam nach oben, sie lächelte mich an, sprach kein Wort. Sie ließ es geschehen, dass ich ihren Arm nahm und sie in mein Büro führte. Wir setzten uns und sie blickte fasziniert auf das Aquarium, auch ihr gefiel es, den Fischen zuzusehen. Ich erzählte ihr von meinen Träumen. Sie lachte.
Offenbar lachte sie mich aus. Ich spürte im Traum, wie Wut und Enttäuschung in mir aufstieg.
Ich packte sie am Arm, sie sollte näher an das Aquarium heran gehen, sollte sich ebenfalls als Fisch fühlen, mit mir zwischen den Pflanzen und künstlichen Steinen und Hindernissen hindurch schwimmen um zu verstehen, was ich meinte. Sie wehrte sich, doch ich war stärker. Im Traum bekam ich ungeahnte Kräfte und zog sie mit mir. Wir schwammen nun endlich gemeinsam, das Aquarium bekam eine ungeahnte Weite, wenn man sich in ihm befand. Im Traum sanken wir immer tiefer zum Grund, ihre Haare schwebten wie Schleier rund um uns, aus ihrem Mund kamen Wasserblasen und ihre Arme zeigten nach oben. Es war wie ein herrlicher, nie endenwollender Tanz in die wundervolle Tiefe des Ozeans. Ihre Augen starrten mich erstaunt an, nun endlich verstand sie, was ich meinte. Die Fische schwammen um uns herum, während wir immer tiefer sanken.
Sie war überwältigt, ich musste sie in meinen Armen halten, ich spürte Glücksgefühle in mir aufsteigen. Sie wird nun für immer bei mir bleiben, ich werde sie täglich ansehen, wie sie zwischen den Fischen hin und her schwebt und mir bei der Arbeit zusieht und wenn es mich gelüstet, werde ich zu ihr ins Aquarium tauchen und wir werden gemeinsam dahinschweben.
In meinem Traum war die Nacht lang und dunkel, ich machte einen Umweg vom Büro nach Hause, am Fluss entlang, hörte die Geräusche der Nacht, die in der Stadt immer zu hören waren.
Der Fluss war dunkel und undurchsichtig, mir war kalt und ich fröstelte.
Dann bin ich aufgewacht.

Am Weg ins Büro am Morgen schweiften meine Blicke herum, ich werde sie sicher wieder sehen, sie wird mach ansehen und doch dann wieder in der Menge verschwinden. Ich hätte ihr so gerne von meinem Traum und unserem gemeinsamen Erlebnis erzählt.


Der Tag fing an, wie jeder andere auch, wenn ich nicht am Morgen im Büro die Zeitung aufgeschlagen hätte. Da sah ich ihr Bild. Das Blut gerann mir in den Adern! Das Bild zeigte diese wunderbare Frau aus meinem Traum, jedoch mit geschlossenen Augen und seltsam starrem Gesichtsausdruck. Darunter stand, sie sei ermordet worden. Man hatte sie aus dem Fluss gefischt. Es traf mich wie ein Blitzschlag. Ich sprang auf und ging zum Fenster und riss es auf um Luft zu schnappen.
Unter mir pulsierte die große Stadt, der Verkehrslärm kam nur gedämpft zu mir herauf. Irgendwo da unten hatte sie gelebt, ich habe sie gekannt! Was hatte sie für eine Stimme? In meinem Traum hatte sie eine dunkle, erotische Stimme. Sie passte wunderbar zu ihr. Ich hielt mich am Fensterrahmen fest und holte tief Luft.
Ein Geräusch ließ mich in die Wirklichkeit zurückfinden und ich drehte mich um. Da sah ich sie wieder, sie schwamm in meinem Aquarium, das Wasser plätscherte und ihre Haare waren gelöst und umschmeichelten ihr Gesicht, aus ihrem Munde kamen wieder Wasserblasen und sie lächelte mir zu. Ihr wunderbarer Körper war über und über mit Schleiern bekleidet, die gemeinsam mit den Fischen im Wasser schwebten.

„Sie ist nicht tot, sie ist in meinem Aquarium!“, schrie ich immer wieder. Alle im Büro konnten mich hören. Sie kamen herein und starrten das Aquarium an. Gott sei Dank, jetzt konnten auch alle anderen und auch Frank sie hoffentlich endlich sehen.

Nun bin ich hier, ich sitze in einem fast völlig leeren Raum und warte. Nur ein Bett und ein kleines Tischchen sind hier drinnen. Mir ist kalt und ich möchte nach Hause gehen. Ich muss aber auf den Arzt warten, man hat mir gesagt, er möchte mit mir sprechen. Eigentlich wollte ich zu keinem Arzt.
Man hat mir auch erzählt, diese tote Frau hätte Wasser aus meinem Aquarium in der Lunge gehabt. Mir ist das unverständlich.

Ich freue mich schon, wenn ich wieder in meinem Büro sitzen werde und sie zwischen meinen Fischen und den Wasserpflanzen schweben wird.


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Donnerstag, 20. August 2020

Auch Engel fahren manchmal U-Bahn, Romantik



Auch Engel fahren manchmal U-Bahn

von Joana Angelides

 

Der Engel sitzt in der voll besetzten U-Bahn und betrachtet so die Menschen rund um ihn.

Er überlegte, welcher von den Fahrgästen wohl heute Nacht Sex hatte und welcher nicht. Er glaubte es an den Lichtern in ihren Augen erkennen zu können. Doch heute konnte er bei keinem der stumm und teilnahmslos dasitzenden Fahrgäste ein solches Licht erkennen.
Woran konnte das wohl liegen?

Vielleicht gab es schon welche die Sex hatten, aber es war keine Befriedigung dabei gewesen. Ja, das konnte ein Grund sein. Dann war es eigentlich kein Sex, sondern Abspielen von Pflichtritualen und der Beginn von Frust und Abneigung.
Oder waren die Menschen einfach desinteressiert, gab es nichts das sie an den neben ihnen liegenden Körpern reizte?

Er sollte das erforschen, das war sein Auftrag. Man wollte ganz oben, dass die Menschen glücklich sind. Man wollte die Ursachen für die seelischen Probleme der Menschen erfassen und im großen Buch niederschreiben. Doch wie fängt man das an?

Der Engel beschloss, einmal die Probe aufs Exempel zu machen, sozusagen „learning by doing“!
Rein wissenschaftlich natürlich, zur Erforschung der Menschen. So wird es jedenfalls in seinem Bericht, den er jede Woche abgeben muss, drinstehen. Irgendeine Begründung sollte man ja für jedes Tun haben, Oder?
Der Engel war in Gestalt einer jungen verführerischen Frau auf seinen Erkundungstrip gegangen. Diese Frauengestalt hatte einen engen Overall an, sehr figurbetont und lässig.

Ihr gegenüber saß ein junger, träumerisch wirkender junger Mann mit einem sympathischen Lächeln.

Sie hatte die beiden obersten Knöpfe des engen Oberteiles geöffnet und so konnte man den Brustansatz sehen. Der junge Mann vermutete, dass sie keinerlei Unterwäsche darunter trug.
Was ja auch stimmte.
Man konnte die kleinen Erhöhungen, die die Brustspitzen durch den weichen Stoff erahnen ließen, sehen. Wenn sie sich bewegte, dann schoben sich die beiden Brüste hin und her und er vermeinte einen süßen aromatischen Duft, vermischt mit dem Duft der Frauen allgemein, zu verspüren.
Eine unglaubliche Lust stieg in ihm auf sich vornüber zu beugen, auch die restlichen Knöpfe des engen Oberteiles aufzuknöpfen und mit den Fingerspitzen ihre Brustspitzen zu berühren und ihre Reaktion darauf zu sehen.
Doch er wußte, das Einzige was er machen konnte war, die junge Frau wie zufällig zu berühren. Er rutsche am Sitz etwas weiter nach vorne und berührte mit seinen Knien, ihre Knie. Sie musste es spüren, doch war ihr keine Reaktion anzusehen. Sie schaute weiter nach rechts oder links und ließ es geschehen. Seine anfängliche Verwunderung schwand und machte einem von sich weg strömenden Gefühl Platz. Dieses Gefühl strömte durch ihn hindurch, durchzog wärmend seine Lenden und bewegte sich kribbelnd die Schenkel hinab, um dann dem Druck nachgebend, sich bahnbrechend in die, nun spürbaren Gegendruck ausübenden Knie seines Gegenübers zu ergießen. Er wurde unruhig. Wie sollte es nun weitergehen? Er konnte sich ja schlecht nach vorne beugen und seiner Intention nachgebend, ihr Oberteil aufknöpfen? Auch konnte er nicht erwarten, dass sie sich zu ihm herüber beugen würde und ihrerseits irgendwelche strategisch wichtigen Knöpfe öffnen würde. Immerhin war die U-Bahn voll besetzt. Es war Rushhour. 
Er heftete nun seinen Blick auf ihr Gesicht und hoffte, einen Blick ihrer, unter den Lidern halb verdeckten Augen zu erhaschen. Es schien ihm, als würde sie ihn aus dem Augenwinkel heraus auffordernd ansehen. Dieser flüchtige Blickkontakt erzeugte in ihm eine Explosion von tausend Sternen, elektrisierte ihn und ließ ihn erzittern.

Wird alles in meinen Bericht stehen, in aller Unschuld natürlich, dachte der Engel und lächelte verschmitzt.

Und scheinbar meinte es auch das Schicksal mit dem jungen Mann gut. Mit einem plötzlichen Ruck blieb die U- Bahn stehen. Alle Fahrgäste wurden durcheinandergewirbelt und sein Gegenüber fiel wie zufällig auf ihn.

Wozu hat man schließlich Verbindungen zu den höchsten Stellen?

Er spürte ihren warmen Körper auf dem Seinen, ihr Duft raubte ihn fast den Verstand und seine Hände griffen abstützend nach ihr. Wie zufällig umfassten seine Hände ihre Brüste und er spürte die Härte ihrer Brustspitzen. Er spürte wohltuend ihren Körper auf dem seinen. Sie hatte sich fallen lassen und lag nun weich und sich anschmiegend auf ihm. Er hatte seine Körperfunktionen nicht mehr unter Kontrolle und erlebte in diesem Augenblick einen Höhepunkt, der sich in schon lang vermißter Intensität ergab. Ein kurzes Anschmiegen des weiblichen Körpers über ihm und sie richtete sich auf.

Halb über ihm gebeugt flüsterte sie:

„Fahren Sie öfter mit diesem Zug?“

Er konnte nur mehr Nicken, dann waren sie in die Station eingefahren und der Engel stieg mit den anderen Fahrgästen aus.

Er sah ihr hinterher. Wieso leuchtete ihr Haar, als wären tausend kleine Sternchen drin, und um ihre Gestalt nahm er einen leichten Schleier war, der wie eine Aura wirkte.

So stelle man sich Engel vor, dachte er und lächelte.

Heute hatte er dieses Leuchten in den Augen, welches der Engel vorhin so vergebens bei den Menschen  gesucht hatte.

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Der Tod trägt schwarz, Erotik


DER TOD TRÄGT SCHWARZ

von Xenia Portos




Endlich ist es wieder Abend und sie kehrt zurück. Ich stehe am Fernrohr, habe das linke Auge auf die Linse gepresst und starre hinüber. Sie ist heute nicht alleine. Mit ihr betritt ein dunkelhäutiger Mann das Wohnzimmer. Ich trete geschockt und ungläubig einen Schritt zurück, stürze jedoch sofort wieder vor und starre hinüber, drehe an der Linse, hole mir den Raum ganz nahe heran. Ja, ich habe richtig gesehen, er ist ebenfalls nackt. Sie haben beide eine Art Manuskript in der Hand, lesen es und lachen dabei. Yoko geht zu dem schwarzen Musikmöbel an der Wand und legt offenbar eine CD ein, während er bewundernd das riesige Aquarium betrachtet. Dabei bewegt sich ihr nackter Körper im Takt, sie kreist mit der Hüfte und bewegt den Oberkörper dabei. Meine Sinne spielen verrückt. Dann verteilt sie ihm Raum kleine rote Glaskugeln mit Kerzen darin. Sie sind eine Abwandlung von Windlichtern oder Lampions, die Flämmchen flackern ein wenig und zaubern geheimnisvolle Lichtspiele an die Wände rundum.

Sie setzen sich gleichzeitig mit verschränkten Beinen auf die Matte am Boden, sie achtet darauf, dass die schwarze Vase genau zwischen ihnen zu stehen kommt und dann legen sie die Manuskripte zur Seite.
Sie heben nun langsam beide ihre Arme, berühren sich mit den Handflächen, legen Fingerspitze auf Fingerspitze und lassen ihre Arme gemeinsam kreisen. Dabei bewegen sich auch parallel ihre Köpfe intensiv mit. Es sieht magisch aus, sie scheinen sich so gegenseitig in Trance zu versetzen. Ich höre ganz deutlich, wie sie dabei summen. Oder ist das Summen in mir, in meinem Unterbauch oder gar in meinem Kopf?
Sie beugt sich nun nach vor und berührt mit ihren Brustnippeln seinen Brustkorb und setzt die kreisenden Bewegungen fort. Das muss ihn doch verrückt machen, denke ich! Mich jedenfalls versetzt alleine die Vorstellung, ich sei an seiner Stelle in einen Rausch der Sinne. Das Dröhnen, das Summen in mir wird immer lauter und intensiver. Ihre Gesichter kommen sich langsam näher und dann sehe ich durch meine Linse, wie sich ihre Zungen berühren. Diese Zeremonie dauert minutenlang an. Ich sehe nur mehr rote Kreise vor meinen Augen, muss mich abwenden, um meine Fassung wieder zu gewinnen, beiße meine Handknöchel blutig.

Als ich mich wieder dem Fernrohr zuwende, sehe ich gerade noch, wie sie sich, ohne die Handflächen zu trennen, ohne das Zungenspiel zu unterbrechen, gegenseitig stützend, aus der Hocke erheben. Ich kann deutlich den erregierten Penis des Mannes sehen, wie er auf ihren Unterbauch klopft. Ihrer beiden Körper bewegen sich noch immer leicht, wahrscheinlich im Takte der Musik, die ich leider bis herüber nicht hören kann. Sie wiegen sich hin und her, biegen ihre Körper nach rechts und links, sie beugt sich zurück, er folgte ihr in der Bewegung, dann richtet sie sich wieder auf und nun beugt er sich nach rückwärts, tiefer immer tiefer, bis er fast mit dem Kopf den Boden berührt und sie auf ihm liegt und er eine Brücke bildet. In mir kommt langsam der Verdacht auf, dass sie beide Tänzer, oder Akrobaten sein müssen. Anders ist diese Harmonie und Spannkraft nicht erklärbar. Er muss eine ungeheure Spannkraft haben, seine Muskeln spielen im Licht der roten flackernden Lichter und sie reitet nun auf und sein Penis verschwindet zwischen ihren Schenkeln. Ihre Hände lösen sich, er richtet sich halb auf, umfasst ihre Lenden mit beiden Armen, krallt sich an ihren prallen Popacken fest, hebt einen ihrer Beine an und beginnt sie zu stoßen. Sie hat beide Arme gehoben und wirft den Kopf im Takt seiner Stöße zurück, ihr tiefroter Mund ist offen, ihre Zunge sucht und zuckt.
Sie kommen gleichzeitig zur Explosion, ihre Körper werden geschüttelt, doch sie stehen das aufrecht durch, sie fallen nicht um. Es scheint mir, dass sich die Fische im Aquarium schneller bewegen, dass auch sie eine gewisse Aufregung erfasst.

Ich habe den Ständer des Fernrohres zwischen meinen Schenkeln eingeklemmt und reibe mein Schwert daran und komme fast gleichzeitig ebenfalls. Wie von Ferne höre ich mich wimmern und stöhnen, kann aber den Blick nicht von den beiden Körpern gegenüber lösen.

Nun hebt er ihren hellen, noch immer sich wiegenden Körper mit einer Eleganz und Leichtigkeit auf, die an einen griechischen Helden erinnert, trägt sie ins angrenzende Schlafzimmer und legt sie behutsam auf die dunklen Laken. Ich folge ihnen mit dem Fernrohr, um ja nichts zu verpassen, um jede Berührung, jede Regung mitzubekommen.

Sie liegt wie ermattet vor ihm, streckt beide Arme in die Höhe und öffnet ihre Schenkel. Er presst die Schenkel noch weiter auseinander, hebt sie an, zieht sie näher an sich und kniet sich dazwischen. Ihre Handflächen begegnen sich wieder, er beugt sich über sie, küsst sie und gleichzeitig dringt er immer tiefer in sie ein. Quälend langsam bewegen sie sich, ihr Kopf bewegt sich hin und her, ihr Becken hebt und senkt sich, die beiden Körper sind wie verknotet, wunderschön zu sehen durch ihre unterschiedliche Haufarbe. Man kann ihre alabasterfarbenen Glieder sehen, wie sie sich um den fast ebenholzfarbenen Körper des Mannes schlingen. Ich kann seine glänzenden Muskeln spielen sehen und das Zucken seines Po´s, wenn er immer wieder in ihr kommt. Der Akt wird zu einem Schaukampf, als wollten sie sich gegenseitig zeigen, wie oft sie den anderen unterwerfen, ihn besiegen können. Ein Ballett der Lust und Leidenschaft.

Nach endlos langer Zeit beruhigt sich dieser Tanz, die Flämmchen brennen hinunter und übrig bleibt zuckende Glut. Er richtet sich wieder auf, blickt wie triumphierend auf sie hinunter und legt ihr sein Schwert auf das dunkle Delta zwischen ihren weißen Schenkeln.
Es ist eine Siegerpose, sie drückt Triumph und Sieg aus.
Sie streckt ihm graziös ihre beiden Arme entgegen, er ergreift sie und zieht sie zu sich empor.
Ich hatte erwartet, dass sie total ermattet und völlig willenlos in seinen Armen landen wird, doch plötzlich schwingt sie sich auf, packt seinen muskulösen Körper an den Schultern und wirft ihn nach rückwärts. Er landet auf dem Rücken und sie genau auf ihm. Sie presst seine Schulterblätter mit ausgestreckten Armen nieder und schwingt sich auf ihn. Er hebt sein Becken, will sie abschütteln, doch sie sitzt zu fest im Sattel.
Ich drehe wie verrückt an der Linse des Fernrohres, ich muss die Linse schärfer stellen, ich will ihr Gesicht sehen.
Es ist ein wilder Ausdruck in ihrem Gesicht, ein entschlossener Ausdruck, der mir Angst macht.
Es ist ihr gelungen ihn in ihr zu fixieren, sie beginnt ihn zu reiten wie ein zu zähmendes Wildpferd. Er ist der Hengst und sie die Amazone. Sie setzt sich immer wieder auf, lässt sich fallen, richtet sich wieder auf, bewegt sich nach Rechts und Links, nach vor und zurück, bis man sehen kann, wie sich sein Körper aufbäumt, sein Mund sich zu einem Schrei öffnet und seine Beine unkontrolliert zucken.
In diesem Moment sticht sie zu. Sie hat plötzlich ein langes Messer in der rechten Hand und sticht immer wieder zu, bis er sich nicht mehr rührt.

Ich bin wie betäubt. Das kann doch nicht real sein, das muss ein Traum, ein Albtraum sein. Es kam so unmittelbar, unerwartet.

Ich kann mich nicht von der Linse des Fernrohres trennen, ich starre wie gebannt hinüber. Sie löst sich von ihm, nimmt die Polster vom Bettrand und beginnt den Mann in das Bettlaken und die dünne Betteinlage einzurollen. Sie holt eine Rolle Klebeband aus der Küche und umschlingt den leblosen Körper solange, bis er nur mehr eine Rolle ist und stößt ihm vom Bett hinunter auf den Bettvorleger. Es wirkt alles so routinemäßig, als hätte sie das schon öfters gemacht. Dann nimmt sie sich eine Zigarette aus der Lade des Beistelltisches, zündet sie an, tritt auf die Terrasse hinaus und blickt in die Umgebung.
Obwohl ich genau weiß, dass sie mich nicht sehen kann, zucke ich zurück und ziehe mich in die Tiefe meines dunklen Zimmers zurück. Mein Herz klopft wie wild, mir ist übel und ich denke ich muss mich übergeben.  Ich habe gerade einen Mord mit angesehen! Ich gehe ins Bad, wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser ab und blicke in den Spiegel. Es starren mich zwei dunkle, entsetzte Augen an. Ein Fremder blickt mir entgegen.
Langsam getraue ich mich wieder nach vorne zum Fenster.
Die Kerzen in den roten Windlichtern sind inzwischen heruntergebrannt und fast erloschen, der Raum gegenüber liegt fast völlig im Dunklen.
Nur die schwarze Vase kann ich in der Mitte des Raumes schemenhaft sehen.
Dadurch, dass auch der Mond gewandert war, ist auch das Schlafzimmer nur mehr schemenhaft einsehbar.
Ich blicke angestrengt hinüber, aber der verschnürte Körper des Mannes ist nicht mehr zu sehen und sie selbst von der Terrasse verschwunden.
Ich greife zum Telefon, ich sollte die Polizei anrufen! Lege aber wieder auf. Dass was ich glaube gesehen zu haben, erscheint mir auf einmal so unwirklich. Vielleicht war es nur Einbildung! Ich müsste dann auch zugeben, dass ich ganze Nächte am Fernrohr stehe und die Leute in ihren Wohnungen beobachte.

Ich werfe mich, so wie ich bin auf mein Bett und starre an die Decke. Ich werde mich bei der Polizei melden, wenn sie in den nächsten Tagen Ermittlungen aufnimmt. Vielleicht klärt sie den Fall aber auch ohne mich.

Irgendwann in den frühen Morgenstunden wache ich auf, als gegenüber wieder Licht aufflammt. Ich schleiche mich im Dunkeln zum Fenster und presse mein Auge an die Linse. Sie hatte wieder, noch immer völlig nackt das Zimmer gegenüber betreten und nun die beiden Deckenfluter angeknipst. Sie durchschreitet, anmutig und ruhig wie immer, den Raum, geht nebenan ins Schlafzimmer und wirft sich aufs Bett. Ich stelle die Linse noch schärfer, um im Scheine der beiden Lampen aus dem Nebenraum vielleicht irgendwelche Spuren zu sehen. Doch das breite Bett scheint unverändert, die beiden Polster liegen an ihrem Platz, es sind offenbar auch neue schwarze Laken gespannt, so als wäre alles, was ich gesehen haben will, nicht geschehen.
Aber, es ist doch etwas anders, der Teppich vor dem Bett fehlt. Oder, war da überhaupt ein Teppich? Ich bin mir gar nicht mehr sicher.
Den Rest der Nacht schlafe ich unruhig, von Albträumen geplagt.

Sind es wirklich nur Albträume, die mir den Schweiß aus den Poren treiben, wälze ich mich auf meiner Liegestatt? Oder wähne ich mich in einem düsteren Dickicht?
Ich will erwachen, es scheint aussichtslos, ich will schreien, doch es schnürt mir die Kehle zu.
In meinem Traum erfassen mich bleiche gierige Hände und zerren mich in einen Kreis von dunklen Gestalten, zwingen mich in den Takt ihrer Bewegungen und ich verschmelze mit ihnen, werde zu einem Teil von ihnen.

Tief im Dunkel des Walds schweben irgendwelche Lichtgestalten, versuchen zu mir vorzudringen, signalisieren Rettung, einen Ausweg.
Ich strecke meine Arme nach ihnen aus, doch sie verschwinden irgendwann wieder in der Tiefe des Waldes und ich finde mich wieder alleine mit den Dämonen, die hämisch grinsen und mir ihre glühenden Augenhöhlen zeigen.

Irgendwann löse ich mich dann doch mit aller Kraft aus diesem Strudel aus Bewegung und beginne nun keuchend den Weg zurück zu laufen, stoße mich an Baumstämmen, stolpere über Wurzeln, Zweige und Dornen zerkratzen mir Gesicht und Hände.

Keuchend und verwirrt wache ich auf und ringe nach Luft. Es ist eine drückend heiße Nacht, irgendwo bellt ein Hund und ich sinke ermattet und in Schweiß gebadet in die Polster zurück.

Ich wache erst gegen Mittag auf und mein erster Weg ist zur Tür, um die Milch, das Gebäck und die Zeitung hereinzuholen. Einige in unserem Haus haben diesen Dienst abonniert und es hat sich bewährt. Besonders für mich, da ich ja meine Wohnung niemals verlasse.

Hastig öffne ich die Zeitung, suche die Meldung über die Auffindung der Leiche, doch vergebens. Naja, es ist sicher noch zu früh.  Kurz blicke ich auch durch das Fernglas nach Gegenüber, doch da ist nichts zu sehen, die Sonne spiegelte sich in den geschlossenen Scheiben ihres Appartements. Sie ist auch sicher schon weg.

Ich frühstücke, fütterte auch Einstein, meinen Kater und nehme am Zeichenpult Platz. Ich kaue an meinem Bleistift herum und denke nach. Das was ich in dieser Nacht zu sehen geglaubt habe, war sicher nur ein Trugbild, Einbildung verursacht durch meine erotischen Fantasien, die die nackte Yoko von Gegenüber in mir auslöst. Im hellen Tageslicht und am Morgen sieht nun doch alles anders aus.

Aber es hat sich festgesetzt und ich übertrage meine nächtliche Fantasie auf Gorgon, meiner Cartoon-Gestalt.

Er ist ein kleiner rundlicher Wicht, der sich von einem Hochhaus zum anderen schwingt und armen, oder ungerecht behandelten Bürgern der Stadt, vor allem schönen Frauen zu ihrem Recht verhilft und die Willkür und eventuelle Korruption der Stadt, besonders jene des Bürgermeisters aufzeigt. Es sind humorvolle Cartoons mit nur je sechs gezeichneten Bildern, doch damit ärgert mein Redakteur mit Inbrunst und Eifer den Bürgermeister von der Gegenpartei der nun sogar im Vor-Wahlkampf um den Behalt seines Sessels in seiner eigenen Partei kämpft.
Meine Cartoons laufen unter dem Pseudonym „Kastor“, sodass ich persönlich unangreifbar bin.
Ich lasse Gorgon nun einen Mord beobachten, den eine böse Hausbesitzerin an einem armen Studenten begeht, der die Mieterhöhung nicht zahlen kann, doch die Polizei findet weder seine Leiche noch ahnt sie etwas. Obwohl Gorgon einige Spuren legt und auch telefonische Tipps gibt. Er wird einfach als anonymer Spinner abgetan.

Ich ertappe mich, wie ich der Mörderin die Züge Yoko´s gebe und sie sogar so nenne. Die Szene, wo sie wild auf ihn einsticht, ist mir besonders gut gelungen! Ich beschließe, diese Geschichte auf mindestens drei Wochen auszudehnen!

Am nächsten Morgen kommt der Botenjunge vom Delikatessengeschäft gegenüber und bringt die wöchentliche Lieferung meiner Lebensmittel. Ich befrage ihn eingehend, doch er hat offenbar auch nichts gehört und ich will ja nicht zu deutlich werden. Jeden Morgen nun hole ich zu allererst die Zeitung herein….   aber Nichts. Kein Mord, niemand wird vermisst. Also doch eine Täuschung, Einbildung. Auf jeden Fall haben meine Fantasien einen positiven Erfolg, weil meine Cartoons sehr gut ankommen.

Gegenüber tut sich auch nichts besonders. Yoko turnt nach wie vor am Morgen und am Abend um ihre Vase herum, gewährt mir Einblicke, von denen ich nie gewagt hätte zu träumen, besonders, wenn sie ihre Füße wie eine Ballerina bei den Fersen nehmend nach oben schwingt und ich die dunklen, gekrausten Haare ihres Deltas genau vor meiner Linse habe. Ich sehe dann aber auch regelmäßig den sehr mächtigen, dunklen Penis eines dunkelhäutigen Mannes vor mir, wie er eindringt, wie er sie durchschüttelt, wie sie an ihm hängt und vergeht. Dann wird mir regelmäßig wieder übel, ich sehe alles wieder vor mir und stürze ins Bad.


Es ist nun eine Woche vergangen und der Alltag fasste wieder Fuß, als ich mich wieder abends an mein Fernrohr begebe und langsam die Fassade des Hochhauses gegenüber absuche. Der bullige Fernfahrer schlägt schon wieder seine Frau, das Pärchen ganz rechts liegt im Bett und macht Blümchensex und der einsame Pensionist im dritten Stock liest in einem Buch.

Da geht das Licht im Appartement von Yoko plötzlich an, sie ist soeben nach Hause gekommen, und sie ist nicht allein. Das Blut steigt in meinen Kopf, es klopft und hämmert. Ich greife nach dem Glas Wasser neben mir und nippe daran, dann presse ich wieder mein Auge an die Linse.
Der Mann ist diesmal mittleren Alters, hat eine bullige Figur, ist mindestens zwei Meter groß und hat einen unglaublich großen Penis, sowie Tätowierungen an der linken Schulter. Sein Penis reicht in derzeit noch ruhender Position fast bis zum halben Schenkel und er hat einen sehr dichten Haarwuchs. Eine imposante Gestalt, sie liebt offenbar das Extreme.

Aber wie macht sie das nur, dass sich ihre Besucher offenbar immer gleich im Vorraum nackt ausziehen?

Sie drängt sich lasziv an ihn, er umfängt sie gierig, fast grob und drückt sie an sich. Sie fährt mit einem Fuß von seiner Hüfte abwärts und beißt offensichtlich gleichzeitig in seine Brustwarzen, denn er zuckt zusammen und fährt mit seiner Hand hin. Sie macht sich anmutig frei und geht wieder zu dem Musikschrank. Sie sucht ein wenig herum, anscheinend um die richtige Musik zu finden, bückt sich und richtet sich wieder auf. Der Anblick ihres festen, weißen Po´s macht nicht nur mich an, auch der Mann gegenüber wird sichtbar unruhig, sein Penis richtet sich auf und er ist nun gewaltig. Er geht zu ihr hin, umfasst sie an beiden Hüften und reibt ihn fest an ihrem Hinterteil.
Sie erwidert seine Bewegungen, dreht sich von der Hüfte abwärts, hin und her und macht ihn damit total kirre.

Sie wird ihn auch ermorden! ` schießt es durch meinen Kopf. Am liebsten hätte ich hinüber geschrieen, oder mit einer Lampe Signale gegeben, aber ich bleibe wie versteinert stehen.
Offenbar hat das mit der Musik nun geklappt, dann sie bewegt sich nun tänzelnd im Takt, und geht langsam um ihn herum.
Sie dämpft das Licht der zwei Deckenfluter und stellt wieder einige ihrer Windlichter auf den Boden. Dann verschwinden beide aus meinem Blickfeld, sie verlassen das Wohnzimmer, kommen aber unmittelbar danach wieder zurück und er schiebt einen lederbezogenen Bock auf Rädern vor sich hin, wie man ihn aus Turnsälen kennt und stellt ihn in der Mitte des Raumes auf. Darauf liegen einige Dinge, die ich nicht genau ausnehmen kann.

Er lehnt sich leicht an dieses Gerät, sie kommt mit zwei Gläsern mit Drinks und sie stoßen an. Er steht mit dem Rücken zum Bock, hat beide Ellenbogen aufgestützt, sie kniet sich nun vor ihm hin und beginnt mit ihren Fingern von der Ferse aufwärts zu gleiten. Sie macht das sehr gründlich, sie kratzt an den Waden, an den Oberschenkeln, zwischen den Schenkeln, nimmt seine Hoden in ihre Hände und knetet sie, bis er den Kopf nach rückwärts wirft und sichtbar stöhnt. Doch sie hört nicht auf, richtet sich nun etwas auf und beginnt an seinem nun erregierten, ungeheuer großen Penis zu lecken, seine dicke Spitze zu umrunden, ihre Zunge vorne einzuführen und gleichzeitig mit ihren langen Fingernägeln an seinen Schenkeln auf und nieder zu kratzen. Er röhrt wie ein Hirsch, was ich nicht hören, sondern nur sehen kann. Und es dürfte ihm gefallen. Doch sie will ihm keine Ejakulation erlauben, denn als er fast zu kommen scheint, wird sie langsamer, hört auf, er bäumt sich auf und wirft den Kopf zurück.
Sie umfängt seine Lenden, hantelt sich langsam nach oben. Doch plötzlich nimmt er sie wieder grob bei den Hüften, packt ihre Schenkel. schlingt sie rechts und links um seine Taille und rammt ihr mit einem kräftigen Stoß diesen Wahnsinnspenis hinein. Sie ist überrascht, man sieht, dass sie das schmerzt. Sie fährt mit den Armen in der Luft herum, schnappt nach Luft, hämmert mit den Fäusten auf seinen Brustkorb, aber er will sein Ziel erreichen. Sie kratzt mit ihren blutroten Fingernägeln an seiner Brust und zieht eine Blutspur. Er zerrt unbeherrscht an ihren Beinen, um noch tiefer eindringen zu können. Ich befürchte fast er wird sie auseinander reißen! Er lässt erst ab, als er sein Ziel erreicht haben dürfte und stellt sie wieder auf den Boden. Sie taumelt ein wenig, er stützt sie.
Dann sagt sie etwas zu ihm, er nickt, dreht sich um und legt sich bäuchlings auf den Bock.
Nun, nachdem sie einige dieser Dinge, die darauf lagen in die Hand nimmt, kann ich sehen, dass es sich um Ketten und Schnüre handelt, um eine schwarze Lederkappe mit Halsband und Handschellen und eine lange dünne Gerte.

Ich ahne was nun kommt.

Sie zurrt ihn so fest, dass er sich kaum bewegen kann, tanzt dabei um ihn herum, er darf mit der Zunge an ihren Brustnippeln lecken, daran saugen, kann sich aber sonst kaum bewegen. Sie schiebt ihm nun eine rote Kugel mit zwei schwarzen Schnüren die sie am Hinterkopf zusammenbindet, zwischen die Zähne, sodass er sicher nicht mehr schreien kann.  
Dann stülpt sie die schwarze, rundum geschlossene Ledermaske über seinen Kopf und schließt das genietete Halsband. Sie führt durch zwei offensichtlich vorhandene Öffnungen in der Maske zwei dicke Strohhalme in seine Nasenlöcher ein. Ich nehme an, sie dienen zum Luft holen.
Er ist nun völlig hilflos, ausgeliefert, kann nicht einmal schreien, eventuell nur gurgelnde Laute von sich geben.
Und dann nimmt sie die Gerte zur Hand und beginnt, ihn systematisch auszupeitschen. Er windet sich, biegt den Rücken durch, genießt es anfangs sichtbar.
In meinem Kopf beginnt das Blut zu rauschen, mein Herz klopft. Ich habe das nur einmal in irgendeinem dieser Pornofilme gesehen, jedoch noch nie so in natura. Und sie ist erbarmungslos. Mein Magen rebelliert. Sie schlägt am Anfang dreimal sehr rasch hintereinander zu, dann beginnt sie Pausen von drei Sekunden dazwischen zu machen. Nach einer Weile beginnt er nun doch an den Ketten und Lederbändern zu zerren, seine Finger, die frei sind ballen sich zu Fäusten, öffnen sich wieder, kratzen an den Holzbeinen des Bockes, wo die Handgelenke festgezurt sind, es müssen furchtbare Schmerzen sein. Doch sie macht ungerührt ein rotes Muster auf seinem Rücken, auf seinen Schenkeln und Waden. Kleine rote Blutstropfen bahnen sich ihren Weg. Dazwischen macht sie eine kurze Pause, trinkt aus ihrem Glas, gießt den Rest davon auf seinen Rücken und wechselt die Hand mit der Gerte ab und schlägt mit größeren Intervallen wieder zu. Der Alkohol brennt offensichtlich an den wunden Stellen, er windet sich wild. Jedes Mal, wenn sie eine Pause macht, quält sie ihn noch zusätzlich, indem sie kurz mit den Daumen die beiden Strohhalme zuhält und ihm damit wahrscheinlich vorübergehend die Luft zum Atmen nimmt. Man sieht dann, wie er sich trotz Fesseln aufbäumt und nach Luft ringt. Durch mein Fernglas kann ich beobachten, dass ihr das gefällt. Sie flüstert ihm danach immer irgendetwas zu, und er nickt panisch.

Sie hat auch eine kleinere, fünffache Peitsche, mit der sie immer wieder auf seinen Penis einschlägt, der während der gesamten Prozedur erregiert ist und sich zwei Mal sogar ganz von selbst entlädt.
Mir wird wieder übel, ich laufe ins Bad und lasse kaltes Wasser über meinen Kopf fließen.

Als ich wieder zurückkomme und hinüberschaue, gefriert mir das Blut in den Adern. Sie hat die Gerte weggelegt, steht mit gegrätschten Beinen vor ihm und dem Bock und hält wieder mit beiden Daumen die Strohhalme zu, durch die er Luft bekommen sollte. Jetzt nimmt sie die Daumen für einige Sekunden weg, um sie aber gleich wieder auf die Öffnungen zu drücken. Sie spielt dieses Spiel einige Male. Sein Körper ist angespannt und zuckt. Er bäumt sich immer wieder auf, seine Arme scheinen die Fesseln zu sprengen, seine Beine stampfen auf so gut es geht, er versucht auch den Kopf hin und her zu werfen, doch nun ist offenbar der Moment gekommen, wo sie die Daumen nicht mehr wegnehmen wird! Nach einer Ewigkeit, wie mir scheint, sackt der massige Körper in sich zusammen und hängt nur mehr leblos an dem Bock. Sie lässt die Daumen noch einige Sekunden an die Öffnungen gedrückt, dann nimmt sie sie weg. Ihr Gesicht ist dabei völlig teilnahmslos

Ich starre hinüber. Er ist offensichtlich tot. Sie hat ihn ebenfalls getötet, einfach erstickt! Sie hat es wieder getan!
Ich taumle zurück in die Tiefe des Raumes, werfe mich auf das Bett, vergrabe meinen Kopf im Kissen und heule hilflos wie ein Wolf.

Als die Nacht hereinbricht, raffe ich mich wieder auf und schleiche mich voller Neugier und Angst, was ich nun zu sehen bekommen werde, wieder zu meinem Beobachtungsposten und führe mein Auge langsam an die Linse heran.
Die Wohnung gegenüber ist leer. Mein Fernrohr lasse ich an der Fensterfront entlang streichen, von Raum zu Raum ihres Appartements, doch niemand ist zu sehen. Sie muss den Bock mit der Leiche hinausgerollt haben!  Aber wohin? Ich stehe noch eine Weile da und starre grüblerisch hinüber. Die Windlichter stehen noch im Raum verteilt, am Boden, sind aber inzwischen fast erloschen, die Deckenfluter geben ihr sanftes Licht, doch sonst ist nichts zu sehen. Das Appartement ist leer.


Ich überlege. Sie haben sicherlich einen oder mehrere Lifte, das Haus hat acht Stockwerke und eine breite Fassade. Sie hätte ihn mit dem Turnbock vor sich her rollen können, in den Lift schieben und dann in der Garage in ihr Auto verfrachten können. Doch da gesehen zu werden ist riesengroß und auch wahrscheinlich! Und hat sie denn überhaupt ein Auto?
Wenn ich das Haus verlassen könnte, würde ich hinübergehen und mir die Gegebenheiten ansehen, doch das ist ausgeschlossen. Alleine das Öffnen der Wohnungstüre verursacht mir ein Schwindelgefühl und die Angst kriecht in mir hoch! Ich stampfe verzweifelt mit dem Fuß auf und bedecke meine Augen mit beiden Händen. Ich bin mein eigener Gefangener.

Nun sitze ich schon eine Stunde in meinem Polstermöbel und starre das Telefon an, greife auch immer wieder hin, zucke wieder zurück. Einstein hat sich neben mir eingerollt, knurrt drohend und schaut mich dabei an. Sein Schwanz ist unruhig, er spürt, dass etwas nicht stimmt. Doch er hat ja nicht durch das Fernrohr geblickt, er kann nicht wissen, welche Vorwürfe ich mir mache.
Ich bin sozusagen ein Mittäter! Hätte ich den ersten Mord gemeldet, würde der Tote von heute noch leben!

Inmitten meinen Überlegungen geht das Licht gegenüber wieder an. Ich springe auf.
Yoko betritt, nackt wie immer, wieder den Wohnraum, wiegt sich hin und her, beugt sich zurück, hebt ihre Arme, wirkt völlig gelassen und gelöst. Sie hat vor circa zwei Stunden einen Mann getötet und wiegt sich nun zu irgendeiner Musik hin und her? Wie kann das möglich sein?
Langsam lässt sie sich vor der schwarzen Vase zu Boden gleiten, zieht die Beine an, faltet ihre Hände und führt sie zum Gesicht. Vor ihr steht eine ebenfalls schwarze Schale, aus der leichter Rauch aufsteigt, den sie verzückt einatmet. Leicht den Oberkörper wiegend bleibt sie so in ihrer Stellung.
Zu meiner Verwunderung bemerke ich, dass sie dieses Mal einen hauchdünnen, durchsichtigen, hautfarbenen Schleier um sich geschlungen trägt. Das ist das erste Mal, dass ich sie nicht völlig nackt sehe. Obwohl dieser Schleier eigentlich nichts verhüllt, sondern nur geheimnisvoll umfließt, ihre Nacktheit nur noch mehr hervor streicht, steigert das unverständlicher Weise, meine Erregung.
Ich betrachte sie kritisch. Sie ist eine schlanke sylphidenartige Frau, durchtrainiert zwar, aber doch nicht sehr kräftig aussehend. Wie schafft sie es immer die Leichen alleine weg zu transportieren?

Ich komme daher zu dem Schluss, dass es unmöglich ist und ich irgendwelchen Tagträumen oder Albträumen erliege. Das wird es sein! Irgendwie beruhigt widme ich mich wieder meiner Arbeit.



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Die Gottesanbeterin, Erotik


DIE GOTTESANBETERIN
von Xenia Portos


Prolog: Es kommt gelegentlich vor, dass sie während oder nach der Paarung das Männchen, oder den Partner, auffrisst.


YOKO TRÄGT NUR NUDE
Seit einigen Tagen hat mein Leben einen neuen Inhalt bekommen. In eines der Appartements des Hochhauses mir gegenüber ist eine neue Mieterin eingezogen. Es traf mich wie der berühmte Blitz, als ich am darauffolgenden Abend mein Fernrohr wieder einmal die Fassaden der Häuser rund um mich abtastete und sie bemerkte.

Seither macht es mich geradezu verrückt, dass sie in ihrer Wohnung, bei voller Beleuchtung und hinauf gezogenen Rollos offenbar ausnahmslos nackt herumläuft. Alles an ihr ist graziös, anmutig und elegant. Sie trägt ihr schwarzes Haar sehr kurz zu einem Pagenkopf geschnitten, was ihren langen biegsamen Nacken erst so richtig zur Geltung bringt. Ihre Augen brennen schwarz wie Kohlenstücke in einem auffallend hell, fast weiß geschminktem Gesicht, und ihr Mund leuchtet in einem kräftigen, dunklen Rot. Was man sogar bei dieser Entfernung sehen kann. Sie bewegt sich betont langsam, wie eingelernt. Sie wirkt wie eine, durch Schnüre bewegte Marionette. Sie ist offenbar Asiatin, vielleicht Japanerin.
Die Einrichtung ihres Wohnzimmers ist äußerst spartanisch. Etwas, was sofort auffällt ist die Rückwand. Dort steht ein ca. zwei Meter hohes, die ganze Wand einnehmendes, schwach beleuchtetes Aquarium, mit vielen Fischen in unterschiedlichsten Größen darin und leicht sich hin und her bewegenden Pflanzen. Links davon lehnt eine Leiter, die offensichtlich dazu dient, die Fische zu Füttern
An der rechten Seitenwand steht ein schwarz lackierter Schrank, der offenbar als Musikschrank und Fernsehmöbel fungiert. Oben darauf steht eine schwarze Lampe mit goldenen Rändern, die den Raum nur sehr spärlich beleuchtet. Ihr Schirm ist eckig und nach oben offen, sodass sich, dass meiste Licht an der Decke verteilt. Daneben steht eine schwarze Stele, die irgendwie an einen Phallus erinnert und eine Rot lackierte Schale steht daneben. In der Mitte des Raumes findet sich, völlig alleine und ohne ersichtliche Logik, eine ebenfalls schwarze, Bodenvase auf einer geflochtenen Matte.

Sie schläft nackt, sie kocht nackt und sie lackiert ihre Zehennägel, auf einem Stuhl sitzend, ein Bein auf dem Boden, das andere auf der Sitzfläche aufgestützt, ebenfalls nackt. Ich kann ihr schwarzes, etwas krauses Delta zwischen den Beinen sehen, ich sehe ihre dunklen Brustnippel, den dunklen Hof rundherum und wenn ich mein Fernrohr dementsprechend einstelle, sehe ich sogar das kleine herzförmige Muttermal auf der Innenseite ihres linken Schenkels, wenn sie ihre morgendlichen Turnübungen vor der geöffneten Terrassentüre macht. Ob es echt ist, oder vielleicht ein Tatoo, kann ich aus dieser Entfernung nicht erkennen.

Ihre Turnübungen unterliegen einem strengen Ritual und sind jeden Morgen und jeden Abend immer die Gleichen. Sie tut das jedes Mal mit Hingabe und offenbar zu Musik, dann sie dreht und wendet sich rhythmisch im Takt um die in der Mitte des Raumes stehende schwarze Bodenvase. Sie macht mit ihren langen, muskulösen Beinen kreisende Bewegungen drum herum, bückt sich nach vorne, berührt mit einer Hand immer abwechselnd den gegenüberliegenden Fuß und man kann sehen, wie sich die Brüste hin und herschieben. Sie macht eine Brücke über der Vase nach Rückwärts, hebt abwechselnd immer ein anderes Bein und kreist mit den Füßen in der Luft.
Dann macht sie eine Rolle am Boden, wobei sie ihre nicht enden wollenden Beine abwechselnd hebt und senkt und sich dann verkehrt zum Fenster wieder erhebt. Dabei berührt sie niemals die Vase, sie ist ihr Mittelpunkt. Sie verlässt auch niemals die Matte, bewegt sich innerhalb ihres Umfanges.  Ihr muskulöser Rücken zeigt jeden Muskel sowie die gerade, aber biegsame Wirbelsäule die in ihrem nicht zu kleinen, aber doch sehr festen Po übergeht. Oberhalb des Po´s hat sie deutlich erkennbar, ein Tatoo, eine Art Wunderblume oder Arabeske, oder vielleicht einen Drachen.
Sie hebt immer wieder graziös beide Arme und schwingt sie hin und her. Der verrückteste Moment ist der, wenn sie ihre Übungen seitenverkehrt wiederholt und mir den Anblick dieser beiden Halbkugeln voll gewährt, ja sie mir geradezu entgegenstreckt und sich das Auge in ihrem dunklen Tunnel dazwischen verlieren kann.
Diese schlanke, biegsame Gestalt erregt meinen Körper, meinen Geist, lässt mein Blut durch die Adern rauschen und raubt mir für einige Sekunden das Gleichgewicht und den Verstand.

Das Fernrohr ist meine einzige Verbindung zur Außenwelt, da ich meine Wohnung, die gleichzeitig mein Zeichenatelier ist, niemals verlasse. Ich leide seit meiner Kindheit an Agrophobie. Ich wurde zu Hause unterrichtet, hatte niemals Freunde, keine Besuche außer meinen Lehrer, einen sehr strengen, aber sehr klugen Mann. Er öffnete mir ein wenig das Tor in die Welt da draußen, brachte Bilder mit, spielte mir Musik vor und erzählte mir Neuigkeiten aus der für mich unerreichbaren Außenwelt. Trotz meiner Sehnsucht nach dieser Welt, konnte mich niemand bewegen, das Haus zu verlassen. Irgendwann entschieden meine Eltern, dass meine Ausbildung abgeschlossen war und das Tor in die Welt fiel zu und blieb seither geschlossen.

Da ich kein eigenes Leben habe, nehme ich geheim am Leben anderer teil. Ich beobachte die Menschen, selbst im Dunkeln sitzend, durch das Fernrohr, blicke in ihre erleuchteten Wohnzimmer, Schlafzimmer und Büros. Ich weiß, wer wann Besuch bekommt. Weiß, welche Sekretärinnen auf der Couch ihres Chefs landen, wer wen küsst und welcher Mann seine Frau schlägt und wie oft es da und dort Sex gibt.

Immer wenn abends die Lichter in den einzelnen Fenstern angehen, stehe ich an meinem Fernrohr und gleite von Fenster zu Fenster, von Etage zu Etage und nehme mir einen Teil des Kuchens vom Leben anderer. Ich wurde sozusagen zu deren Familienmitglied, ohne dass sie eine Ahnung davon hatten. Ich habe mir sogar ein Zusatzgerät, ein Nachtsichtgerät, zusenden lassen, um auch in dunkle Räume hineinspähen zu können. So kann ich sich drehende und bewegende Körper auch im Dunkeln sehr gut sehen, kann sie in ihren intimsten Situationen beobachten und mit ihnen leben, lieben und leiden.

Doch bei Yoko, so habe ich sie wegen ihres japanisch anmutenden Äußeren bei mir genannt, ist es schlagartig zu einer Obsession geworden. Ich vernachlässige durch sie die anderen, mein Fernrohr ist nur mehr auf ihre breite erleuchtete Glasfront gerichtet. Es ist einer dieser neuen Bauten, die sehr breite Glasfronten haben, die direkt auf Terrassen münden und man fast die gesamten Innenräume einsehen kann. Wenn sie nicht da ist, tauchen meine Blicke in das Aquarium ein und ich schwimme selbstvergessen mit den Fischen herum.
Zwischen uns liegt ein Park, sodass sie vermeint, kein Gegenüber zu haben.
In den letzten beiden Nächten hatten wir Vollmond, ihr Schlafzimmer war hell erleuchtet und so konnte ich sie beim Schlafen beobachten. Ihre Laken und Polster sind dunkel, Schwarz oder Anthrazit und ihr nackter sylphidenhafter fast weißer Körper hebt sich darauf wunderbar ab. Ich starrte in der ersten Nacht unentwegt hinüber und registrierte jede ihrer Bewegungen. Nach Mitternacht begann sie plötzlich unruhig zu werden, fuhr mit den Armen auf dem Laken herum, wälzte sich hin und her, bis sie sich plötzlich aufrichtete. Sie saß aufrecht im Bett, ihre Silhouette hob sich, für mich aufregend lasziv gegen die dunklen Laken ab. Sie begann sich selbst an den Brustspitzen zu reiben, sie zu kneten, ihre Brüste zu umfangen, ihren Kopf in die Höhe zu heben, den Mund zu öffnen. Dann warf sie sich plötzlich herum, kniete auf dem Bett, spreizte ein wenig die Beine und ihre rechte Hand begann zwischen ihnen langsam hin und her zu gleiten. Sie kniete in schräger Position zu mir, präsentierte mir die wunderbaren weißen Halbkugeln ihres Po´s, der Drachen bewegte sich oberhalb des Gesäßes und gab dem Ganzen einen fantasievollen Anstrich. Durch das Fernrohr konnte ich sehen, wie ihre Finger von vorne zwischen ihren Schenkel durchkamen und sie sich offenbar selbst befriedigte. Dabei kamen diese langen Finger bis zu ihrer dunklen Rosette, wo sie ein wenig eindrang. Sie machte dabei einen Katzenbuckel, begann plötzlich unkontrolliert zu zittern, den Kopf wild nach oben zu werfen und fiel dann seitwärts um. Sie erging sich offenbar in einem Orgasmus, erlag ihm sichtlich. Sie strich noch eine Weile hin und her, ich konnte meinen Blick in dieser ersten Nacht nicht von diesem Bild abwenden. Das Mondlicht entschwand langsam und ihre hellen Konturen verschwammen langsam mit der Dunkelheit. Dann schlief sie wieder ein.
Sie hinterließ mich in völliger Erregung und Spannung und ich warf mich leise keuchend auf mein Bett bis auch für mich die Erlösung kam.

Seit drei Wochen wartet nun mein Verleger schon auf die Zeichnungen für die nächste Serie und obwohl ich sie ihm für diese Woche versprochen habe, kann ich mich nun einfach nicht mehr konzentrieren.

Wenn ich meinen Superheld Gorgon auf meinem Zeichenbrett zwischen den stilisierten Hochhäusern herum schwingen lasse, dann überlege ich seit zwei Tagen, hinter welchen der Fenster er vielleicht ebenfalls eine nackte Yoko sehen könnte. Ich lasse ihn auf Terrassen landen, sich durch die Luft erheben und durch Glasscheiben blicken.

Ich kann seit einigen Tagen nur arbeiten, wenn sie am Morgen die Wohnung verlässt, denn dann entschwindet sie meinem Blickfeld in einen toten Winkel und ich kann nicht sehen, ob sie vielleicht auch nackt das Haus verlässt, oder sich doch bekleidet. Für einen Normalbürger ist es sicher normal, anzunehmen, dass sie außerhalb ihrer Wohnung bekleidet ist, doch in meinen Wahnvorstellungen ist sie da ebenfalls nackt. In meiner Fantasie gehe ich eng hinter ihr und beschütze sie. Ich kann sie mir nicht in Kleidern vorstellen und sehe sie in der Menge, wie sie nackt zwischen den Menschen herumgeht. Es merkt offenbar niemand außer mir.
Es wäre interessant zu wissen, welchen Kleidungsstil sie bevorzugt, ob sie Kleider oder Hosen, leger oder figurbetont, vorzieht.
Doch eigentlich bin ich überzeugt, Yoko trägt nur Nude. Zumindest in meiner Realität!

Wenn am späteren Nachmittag gegenüber das Licht angeht springe ich sofort auf und es zieht mich unwiderstehlich zu meinem Fernrohr. Dass ich dabei manches Mal das kleine Tuschfläschchen über meine letzte Zeichnung gieße, bemerke ich erst später.


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