Samstag, 26. Dezember 2020

Kunst ist relativ, Satire

 

KUNST IST RELATIV

von Joana Angelides




Julia ist umwerfend und meine neue Urlaubsflamme! Sie loderte neben mir an der Theke des Strandcafe´s des Hotels und sog weithin hörbar durch ihren Strohhalm ein giftgrünes Getränk aus einem großen Glas.

Als ich wie zufällig mit meinem Ellenbogen den ihren berührte, drehte sie sich zu mir um und versenkte ihren Blick tief in meine Seele! Sie bemerkte offenbar meinen etwas irritierten Gesichtsausdruck als ich ihre Piercings sah, gar nicht. Sie hatte einen silbernen Nasenring, eine kleine Metallkugel an der linken Augenbraue und einen Ring an der Unterlippe. Ihr linkes Ohr war eingerahmt von ca.  20 kleinen Metallringen und am Ohrläppchen hing ein Totenkopf.

„Na, Bruder, suchst Du Kontakt?“, ihre Stimme war unerwartet hell und freundlich.

„Immer…“, stammelte ich, rückte aber trotzdem ein wenig ab.

Dadurch bekam ich nun die gesamte linke Ansicht meiner Nachbarin in den Focus. Die linke Schulter zierte ein wunderbares Tatoo in Form eines Schmetterlings, begleitet von einem grünen Skorpion und unzähligen Blättern eines Efeugewächses, das sich über den Hals irgendwo an ihrem Rücken verlor. Was sich jedoch auf ihrer rechten Seite tat, konnte ich so noch nicht sehen.

„Bist Du auch wegen der Bilder von Arcor hier, findest Du sie auch so gigantisch schön und ausdrucksvoll? Sie offenbaren das Geheimnis des Universums, sie lassen Dich erschauern, oder?““

Wer war Arcor?  Das wusste ich in diesem Moment noch nicht, sollte es aber gleich erfahren.

„Ich hatte noch keine Gelegenheit..“, stammelte ich verlegen.

Sie stellte ihr fast leeres Glas mit einem Ruck auf die Theke, rutschte vom Barhocker, packte meinen Arm und zog mich mit sich. Im hinteren Teil des Lokals gab es einige Paravents, die zwei Wände mit überdimensionalen Bildern verbargen. Ich bin offenbar in eine Vernissage geplatzt.

Mit weit geöffneten Augen starrte ich auf die Bilder, sie waren tatsächlich unfassbar, umwerfend und eindrucksvoll! Sie zeigten Orgien von Farbflecken, willkürlich auf die Leinwand aufgetragen. Die vorherrschenden Farben waren Rot und Blau, dazwischen Schwarz mit gelben, verwischten Einschlüssen. Irgendwie konnte man den Eindruck Weltall und Universum nicht ganz verleugnen. Da musste ich ihr Recht geben.

Sie hob ihre rechte Hand, verdrehte ihre Augen und deutete auf eines der Bilder. Es war ein roter Wirbel in der Mitte des Bildes, blaue verwischte Streifen umrahmten ihn und gelbe Punkte verloren sich im Irgendwo bis zum Rand des Bildes.

„Das hier war sein Erstlingswerk, die Geburtsstunde des Genies! Er hielt die Geburtsstunde von Gaia, der Göttin der Erde und der Gattin von Kronos fest! Siehst Du, wie sich das Universum öffnet?“

Ich war fassungslos.  Wie konnte ich das nur nicht erkennen?

„Und hier! Dieses Bild musst Du einwirken lassen. Hier wird Arcor irgendwie von Dali beeinflusst, es zeigt, wie die Zeit verrinnt und dann wieder stillsteht, wie sich alles nur um den Augenblick dreht!“

Ich starrte auf das Bild. Ja, irgendwo zwischen den breiten roten Pinselstrichen könnte man meinen, einen schwarzen Uhrzeiger sehen, der sich spiralförmig um einen dunkelblauen Fleck windet, oder doch nicht? Also da sind mir Dalis Bilder schon lieber!

„Ohja,…“, ich stammelte es und suchte mit einem Auge nach der Möglichkeit eines Rückzuges.

„Und hier ist das einzige Bild, wo Arcor Grün verwendet! Er hasst Grün und dieses Bild zeigt seinen Hass auf Krähen. Dieser Hass verfolgt ihn seit seiner Kindheit, seit ihm eine Krähe ein Auge ausgepickt hat!“

Ohja, das war des Rätsel Lösung! Ein einäugiger Maler, der nur eindimensional sehen und malen konnte. Dafür aber waren seine Bilder wirklich eindrucksvoll. Das Grün auf diesem Bild war grell und wirkte tatsächlich drohend auf mich. Rot kam nur so links unten am Rand einmal vor. Dafür stritt sich Schwarz und Grün um die Vorherrschaft in der Mitte! Irgendwo sollte sich da eine Krähe verstecken!?  Langsam bekam ich offensichtlich einen Blick für moderne, gegenstandslose Malerei für wahrscheinlich das 22. Jahrhundert! Ich war nur noch nicht reif dafür!

Wir waren jedoch nicht die einzigen Bewunderer auf dieser Vernissage und man hörte rundum Ausrufe der Bewunderung und des Entzückens. Wieso fällt mir plötzlich das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ ein?

Meine Begleiterin war endgültig überzeugt, dass ich zu den Bewunderern von Arcor gehörte, dass wir eine gemeinsame Linie in Sachen Kunst haben und gab mir in den letzten Urlaubstagen die Gelegenheit auch ihre rechte Körperseite genau zu erforschen und da erlebte ich so manche Überraschung. Man muss nur eintauchen in die Kunst und alle Höhen und Tiefen erforschen und auf sich wirken lassen!

Kunst ist eben relativ!


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Freitag, 25. Dezember 2020

Meine erste Session mit Emile, Erotik pur

 

Meine erste Session mit Emile!

von Joana Angelides




 

Emile ist eigentlich der eher ruhige Typ, nie aufdringlich, immer charmant liebenswürdig. Er ist ein Hüne von einem Mann und wirkt immer ein wenig tollpatschig.

Wir kennen uns seit der Oberstufe des Gymnasiums und besuchten auch gemeinsam die Uni. Er studierte Medizin, ich Jus Wir gehörten einer, in der Struktur immer wieder wechselnden Gruppe an, wir trafen uns im alten Bistro gegenüber der Uni. Emile und Julie galten immer wieder als Paar, außer Julie tanzte aus der Reihe und wandt sich kurzfristig einem anderen Objekt ihrer Lust zu. Doch irgendwie kehrte sie immer wieder zu Emile zurück.

Ich tauschte manches Mal Blicke mit Emile aus, wenn wir im Kreise saßen, wenn uns das Thema des Gespräches gerade nicht interessierte und es kam doch manches Mal ein warmes Gefühl in mir hoch. Ich redete mir dann immer ein, dass es reine Sympathie war!

 

„Er ist so ein fader Liebhaber, aber ein guter Zuhörer und immer wieder da, wenn man ihn braucht!“ vertraute Julie mir einmal an. Ich fand aber, dass das nicht genügen kann. Und so sah ich Emile immer als einen faden Lückenbüßer für Julie.

 

Bis, ja bis ich eines Tages auf dem Weg vom Gericht in mein Büro auf der Rue Galle an einer unebenen Stelle der Straße umkippte und mir den Fuß verstauchte. Da saß ich nun, mit einem schmerzenden Knöchel, verstreuten Papieren rings um mich und blickte mich verzweifelt um. Zwei Passanten bemühten sich um mich, als ich die vertraute Stimme von Emile hörte.

 

„Kleines, Louise, was machst Du denn da?“, sagte er mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht und hob mich einfach auf. Er roch angenehm nach Holz, Vanille und Moos, sehr männlich eigentlich, fand ich in diesem Moment. Er trug mich zu seinem geparkten Auto und setzte mich auf den Vordersitz.

 

„Emile, Dich schickt mein Schutzengel!“

„Also Dein Schutzengel hätte besser auf Dich aufpassen sollen!“, sagte er lachend, „lass sehen!“

Und er hob meinen Fuß leicht an.

 

„Der Knöchel ist leicht geschwollen, komm wir fahren in meine Praxis, ich schaue mir das genauer an. Ich bin zwar Gynäkologe, wie Du weißt, aber wir werden sehen, was ich machen kann“, sagte er und wir fuhren los.

 

Er trug mich wieder mühelos zum Lift und wir fuhren hinauf, in seine Praxis.

 

„Meine Sprechstundenhilfe ist nicht da, wir haben diese Woche Urlaub und meine Praxis ist eigentlich geschlossen!“, sagte er entschuldigend.

Er trug mich in seinen Behandlungsraum und setzte mich einfach auf den Gyn-Stuhl.

„So kann ich mir das besser ansehen!“ lächelte er. Er hob meine Beine hoch und legte sie links und rechts auf die Fußstützen. Dann zog er mir den einen Schuh aus, den ich noch anhatte und nahm meinen linken Fuß zart in seine Hände.

 

„Der braucht eine feste Binde, ich werde ihn Dir verbinden. Du solltest ihn dann einigeTage schonen!“

 

Er kam wieder mit einer elastischen Binde und legte sie mir an. Dann beugte er sich über mich.

„Hast Du noch Schmerzen?“, fragte er mit einem mitfühlenden Blick. Seine Augen waren unglaublich blau, tiefblau! Wieso ist mir das noch nie aufgefallen? Sein Blick hatte sich irgendwie in meinen Augen festgesetzt und kam immer näher.

Und plötzlich küssten wir uns. Spontan und überraschend.  Es war anfangs ein scheuer, fragender Kuss, doch er wurde immer intensiver und begann in mir warme Lavaströme zu aktivieren. In einer kurzen Pause flüsterte ich:

„Emile, ich…..“

„Sei still, das wollte ich immer schon!“ flüsterte er und begann mein Kleid aufzuknöpfen. Es war ein heißer Julitag und ich hatte darunter nicht viel mehr als ein kleines Nichts von einem Slip. Seine Hände glitten über meine erhitzte Haut, blieben bei meinen inzwischen sehr harten Nippeln und begannen sie zu stimulieren. Es begannen sich bunte Kreise um mich zu drehen und ich verlor mich in seinen Küssen, die immer leidenschaftlicher wurden. Seine Lippen wanderten nun meinem Hals entlang und rasteten bei den Nippeln ein und ich begann zu stöhnen und zu flüstern. Dieser Hüne entwickelte sich zu einem unglaublich zärtlichen Kenner des weiblichen Körpers! Ich bewegte mich sanft und dann wieder wild unter seinen Berührungen. Irgendwie, landete er dann auf den Knien zwischen meinen beiden Beinen und dem Gyn-Stuhl, er hob meinen Po an schnitt mit einem Instrument vom Nebentischchen einfach meinen Slip entzwei und seine Finger teilten meine Scham, ich stöhnte auf. Ich spürte noch, dass sich der Stuhl etwas anhob, er ihn offenbar in Position brachte. Dann näherte sich sein Mund meiner Perle und er begann ein unglaubliches Furioso mit seiner Zunge. Seine Finger spielten eine Rhapsodie an meinen Brustknospen und mein Körper begann zu lodern. Seine Zunge war fordernd, zärtlich und dann wieder liebkosend, lockten meine Perle aus der Tiefe meines Unterbauches, ich schlug um mich. Er ließ aber nicht locker, ließ sie weiter einen Csárdás tanzen, dann wieder einen sanften Tango zwischen meinen Orgasmen, tauchte mit seinen Fingern in meine zuckende Vagina, ließ mich stöhnen, hecheln und gurgeln. Noch nie befand sich mein Körper in einem solchen Sturm der Gefühle, der Explosionen und des tiefen Sturzes in die Fängen der Lust. Und….  er hörte nicht auf! Laaangsam strich seine Zunge an der Innenseite meiner Schamlippen entlang, trafen dann wieder auf die Perle und sie begann ihr Spiel von Neuem. Er kniete dabei weiter zwischen meinen Beinen und ich spürte seinen warmen Atem. Als ich schon dachte, dass ich geschmolzen war, nur mehr eine brennende Masse von Lust und Gier war, stand er auf und ich spürte, wie er unmittelbar in mich eindrang. Es war wie das Aufblitzen eines Kometen, er drang tief ein, bewegte sein Becken, die Stöße machten mich fast wahnsinnig und es war ein unglaublicher, letzter Orgasmus, der mich in den Weltraum katapultierte. Unsere Schreie vereinigten sich schlussendlich.

Ich weinte aus Lust und Erschöpfung.

 

Es war inzwischen dunkel geworden, der Raum bestand nur mehr aus Umrissen und Schatten, als mich Emile aufhob und hinüber in seinen privaten Raum trug. Dort ließ er mich sanft auf die Couch gleiten und hielt mich weiterhin in seinen Armen fest und versenkt seine Lippen in meinen Haaren.

 

Und das tut er nun seit zehn Jahren!


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Mittwoch, 23. Dezember 2020

Sinnestäuschung, Kurzgeschichte, mystisch

 

SINNESTÄUSCHUNG

von Joana Angelides







Er begann den Aufstieg zur flachen Spitze des Berges schon in den frühen Morgenstunden. Da war die Luft noch kühl und man spürte die Frische der Nacht bei jedem Atemzug. Der Aufstieg bereitete ihm einige Mühe, er musste des Öfteren Halt machen und sich an einen der Bäume lehnen. Er war ja nicht mehr der Jüngste, hatte den Zenith seines Lebens bereits weit überschritten.

Es gab zwar einen ausgetretenen Pfad, der sich durch die sanften Hügel wandt, doch er suchte die Stille des Waldes, die eigentlich gar keine Stille war. Man hörte es knacken und flüstern, es war, als wären rund um ein noch vieles, unsichtbares Wesen, die sich im Schutze des Waldes herumtreiben.

Die Blätter und Zweige des Mischwaldes schwangen leicht im Wind und erzeugten eine eigenartige Melodie.

Die Sonne stand schon ziemlich hoch und fand immer wieder Wege, ihre Strahlen durch das dichte, grüne Dach des Waldes auf den weichen, mit Moos bewachsenen Boden zu senden. Seine Schritte wurden durch das Moos gedämpft, nur unterbrochen von leisem Knacken, wenn sie auf einen herabgefallenen dünnen Ast oder Zweig trafen.

Er nahm sich vor, eine kurze Rast noch im Schutze des Waldes einzulegen, um dann von der Lichtung aus, die schöne Landschaft zu seinen Füßen zu genießen. Er hatte da einen bestimmten Platz im Auge, von dem aus die Aussicht besonders schön war. Es war eine Felsengruppe, umgeben von sieben oder acht alten, Schatten spendenden Fichten. Der Blick war nach einer Seite völlig frei.

Als er nach kurzer Rast aus der Tiefe des Waldes hervortrat, sah er sie. Sie hatte sich an den Felsen angelehnt die Beine angezogen und das Kinn auf den Knien aufgestützt. Sie blickte geradeaus vor sich, als würde sie ihren Gedanken nachhängen.

Kann das denn sein, kann sich die Geschichte wiederholen?

Können sich längst vergangene, versunkene Ereignisse erheben und Wirklichkeit werden?

Ein weißer Hut aus Organza beschattete ihr Gesicht bis zu den Augen, die im Schatten lagen, nur ihr voller, roter Mund trat aufreizend ins Licht hervor. Oh, wie bewunderte er diesen Mund immer, wie schmerzte jede Entbehrung in jeder Minute!

Wie damals war der Rest ihrer Kleidung wieder war ganz in Weiß gehalten, ihre kleinen, ebenfalls weißen Schuhe standen neben ihr im Gras und ihre nackten Füße bohrten sich langsam in die weiche Erde. Er blieb stehen und betrachtete fasziniert diese unwirkliche Gestalt. Sie schien auch deswegen so unwirklich, da das gleißende Sonnenlicht die Umrisse verschwimmen ließ und die Konturen des Bildes, das sich ihm bot, immer wieder vor seinen Augen verschwammen.

Wie schnell vergisst man Namen, aber niemals Bilder oder Konturen die unvergesslichen Erlebnisse zementieren.

Er trat einen Schritt nach vor in ihre Richtung, doch sie rührte sich nicht, schien ihn gar nicht zu bemerken.

Als sie nun beide Arme hob und hinter ihrem Kopf verschränkte, erkannte er, lediglich an dieser, ihm so vertrauten Bewegung, dass es Marion war. Marion, aus einem anderen Leben, das er längst vergessen hatte. Sie waren jung, unbeschwert und unheimlich verliebt. Er erinnerte sich an dieses Kleid aus dünnem, fast durchscheinendem Organza, ihre weiße, zarte Haut, die sich im Ausschnitt des Kleides verlor und ihm in der Fantasie die tollsten Bilder vorgaukelte! Er erinnerte sich an das zarte rosa, die ihre Brustspitzen ahnen ließen und ihm die Sinne raubten. Damals wollte er in diesen Sekunden nichts anders, als sie mit seinen Lippen berühren, vielleicht ihr Seufzen hören.

Er trat noch einige Schritte näher an sie heran und sein Schatten fiel auf ihr Gesicht. Nun erst schien sie ihn zu bemerken. Sie öffnete die Augen und lächelte ihn an. Er hatte kurz Angst sie würde erschrecken, oder aufspringen. Doch nichts dergleichen geschah.

Er konnte auf sie hinunterblicken, ihren dunkelroten, halb offenen Mund, das tiefe, alabasterfarbene Dekollete vor sich und konnte wieder, wie damals, die rosa Spitzen ihrer Brüste sehen. Ihre Brust hob und senkte sich in gleichmäßigen Atemzügen.  Mit einer langsamen Bewegung nahm sie den Hut vom Kopf und warf ihn von sich. Wie damals, als sie beide von tiefen Gefühlen für einander beseelt waren. 

Er fiel in die Knie, nahm ihren Kopf in beide Hände und senkte seine Lippen auf diese lockende, rote Blüte mitten in ihrem Gesicht. Seine Hände glitten abwärts, streiften auf ihrem Körper auf und ab, fassten ihre vollen Brüste und schoben sie nach oben, sodass sie die enge der Korsage verließen. Sie lagen in voller Pracht vor ihm und er konnte endlich seine Lippen über ihre Spitzen wandern lassen. Nach so vielen Jahren, war dies die Erfüllung eines Traumes.

„Endlich bist du wieder da, wo warst du denn so lange?“

Er hörte diese Frage wie aus weiter Ferne, konnte jedoch nicht antworten, seine Kehle war trocken und wie zugeschnürt. Sein Gesicht wühlte in der Fülle des Dargebotenen er nahm ihren Duft in sich auf, die Wärme ihrer Haut und das Pulsieren seines eigenen Blutes.

Es war als würde sich der feine, dünne Stoff ihres Kleides unter seinen Händen auflösen, als würden seine Hände direkt ihre Haut berühren. Es war als würden all diese Jahre, die inzwischen vergangen waren, im Nichts verschwinden und sie wären wieder jung und verliebt und ohne Gedanken an die Zukunft.

Sie lagen nebeneinander, halb angelehnt an den Felsen im Gras und er genoss die sie umgebende Stille.

Mit geschlossenen Augen konnte er ihren erregten Atem hören, hörte sie leise flüstern, Worte die er nicht verstand, aber doch wusste, dass sie ihm galten und war seit langem wieder sehr glücklich. Er träumte einen wunderschönen Traum

Eine Wolke, die sich vor die Sonne schob, holte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Er blickte sich um und stellte fest, dass er alleine war. Wo war sie hin?  Sein Blick streifte in die Runde, suchte den weißen Organzahut im Gras, ihre Lichtgestalt in seinen Armen.  Nur die sich bewegenden Schatten der Bäume um ihn herum zauberten helle und dunkle Flecken ins Gras. Er fuhr sich mit der Hand über die Augen.

Es war also offensichtlich eine Sinnestäuschung gewesen, Täuschung durch das Sonnenlicht, als er aus dem dunklen Schatten des Waldes trat. Täuschung durch die eigenen Wünsche und verschütteten Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit.

Und doch fühlte er sich wunderbar, ja fast glücklich.

 

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OH DU FRÖHLICHE, Weihnachtsgeschichten




 OH DU FRÖHLICHE, 

Märchenbuch von Joana Angelides




Ein e-Book mit Weihnachtsgeschichten, nicht nur für unsere Kleinen, sondern auch teils humorvolle und kritische Betrachtungen über Weihnachten und den WeihnachtsmaBesinnliches und a
uch etwas zum Schmunzeln.

Samstag, 19. Dezember 2020

It´s ME, God! , English

 It´s ME, God !

by Joana Angelides


Whether we are believers or not, who hasn't called on God and said he should do something!

Of course not carrying down the dung, but he could muck out the Augean stable! Doesn't have to do it himself, why does he have angels in heaven?

Letting a little thunder and lightning strike so that some people wake up could already happen. Even with collateral damage….

Earlier, or in some cultures today, there were or are gods, minor gods or demigods who had to deal with such activities. Today there should only be one in our “civilized” culture. But he's responsible for everything.

This is called monotheism! But apparently that doesn't quite work. If we could get a little blasphemous. He should be responsible for world peace and also for winning the lottery! A little too much to ask.

On earth we have raised the doctor, the god in the white coat, who doesn't always manage to defeat all diseases, or a rock star we adore, from his fans to god, who then turns out to be a coke or weakling even on closer inspection turns out. They are promptly and ruthlessly pushed by the cloud we placed them on! This is what happened to the angel Lucifer! And what happened to him? Exactly!

We have made the experience that God cannot be everywhere and that we should also do a little something ourselves, such as swimming movements. For example, when we're drowning, or lifting our heads and looking at the sun instead of looking for coins on the ground.

Some try to attribute the inexplicable to gods who once came from space, but one should only look for a logical explanation, or just find it impressive, sometimes beautiful.

Of course you can raise your hand, wave and shout “It's Me, God!” And hope he hears us, but that's not certain! Because many are calling, far too many!

There are a lot of wishes of them!

But since man is supposed to be a being created by God, even in his own image, if one wants to stick to this diction, there is something divine in every man anyway!

So we can go on shouting: “It's Me!” And stand up and take action! The world will definitely hear us!



e-Books
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Erotique Fou, Teil 1 Akt 6

 

Nadeln unter der Haut.


von Joana Angelides

 

Der Sonntag verlief ruhig, bis zu dem Moment, als Lisa klingelte.

Eigentlich hätte ich diesen Sonntag als Entspannung und Beruhigung nach dem wieder aufwühlenden Abend bei Luc gebraucht, doch aus dem wurde vorläufig nichts, dank Lisa.

Ich öffnete kaum die Türe, als sie hereinstürmte und sich meine Couch im Salon warf.  Mir leib nur mehr übrig, die Türe wieder zu schließen und den Mantel von Lisa aufzufangen.

Sie hatte sich eine Zigarette angezündet und ihre langen Beine übereinandergeschlagen.

„Hast Du schon einmal innerhalb von Minuten komplett die Beherrschung über deinen Körper verloren, Dich in Minuten in einem Orgasmus befunden, der Dein Gehirn zum Kochen brachte?“, fragte sie mich unvermittelt.

„Also Luc..“, ich wollte da Luc loben.

Sie unterbrach mich.

„Niemals, gegen diesen Mann ist Luc nur ein Abklatsch, ein Schatten!“, sie warf den Kopf zurück.

Ich hatte inzwischen zwei Grappa in Gläser gefüllt und stellte sie hin.

„Also, erzähl es mir, aber von Anfang an!“, ich erhob mein Glas und wir tranken ein paar Schlückchen.

Sie dämpfte die Zigarette aus und lehnte sich zurück.

„Ich habe Dir doch erzählt, dass es im Tennisclub einen neuen Masseur gibt. Ich hörte, dass er auch privat engagiert werden kann und dass er Magier Händchen haben soll. Also wollte ich es ausprobieren. Irgendwie will ich mich ja von Marc trennen, das Arrangement mit ihm dauert mir schon zu lange und irgendwie ist da die Luft raus. Also, ich vereinbarte einen Massagetermin bei mir zu Hause. Er kam mit seinem Massagetisch, ein kleines Klapptischchen und einem kleinen Koffer. Also, dieser Koffer hatte es in sich. Er beinhaltete einige kleine Fläschchen, einige Ölflacons und ein geheimnisvolles Etui.

Er baute alles im Salon auf, wir legten die Frotteetücher darauf und ich legte mich hin. Wir machten Small-Talk, er fragte mich, wo ich verspannt sei und nickte immer wieder wissend.

Er hatte das Köfferchen auf dem Klapptischchen abgestellt und geöffnet. Ein wenig Öl verteilte er auf seine Handflächen und begann es großflächig von meinem Nacken abwärts zu verteilen. Er strich bis zu meinem Grübchen am Ende der Wirbelsäule, kreiste dort und strich wieder nach oben. Oh, er machte es sehr langsam und blieb immer wieder auf einer Stelle ruhend und mit seinem Daumen und manchen Fingern fand er immer wieder eine Stelle, auf der er verweilte und Druck ausüben konnte.

Er fragte mich auch kurz, ob er das Handtuch von meinem Po entfernen dürfe und ich bejahte das. Er strich dann auch druckvoll über meine Po-Backen und ging zu meinen Schenkeln über. Besonders lange hielt er sich in meinen Kniekehlen auf und da begann es plötzlich heiß zu werden. Irgendwie setzte die Wirkung seiner Lotion erst nun ein und Wärmewellen durchfluteten mich. Er strich auch zwischen meine Innenschenkel hin und her und weckte dort schlafende Impulse. Plötzlich war ich elektrisiert und innerlich zittrig. Als er über meine Waden bei den Füßen landete und dort auf und abstrich, seine Daumen und Fingernägel an der Sohle einsetzte, stöhnte ich auf. Er stand ja seitwärts des Tisches und konnte nun mit beiden Händen meine Rückenpartie und die Füße behandeln, wie ein Cello, er spielte auf mir.

Er massierte jeden Muskel an meinem Rücken, bewegte meine Rückenwirbel, sodass sie elektrische Stromstöße aussandten, verschob sie, richtete sie wieder ein und strich immer wieder darüber. Ich denke, er hatte auch andere Öle mit, dann ich hörte Glas klirren, Stöpsel einrasten und spürte auch kleine, streichende Bürstchen. Was in den Ölen noch war, bleibt sein Geheimnis! Er geilte meine Nervenstränge auf.

Er machte mich ganz langsam verrückt und heute weiß ich, dass das beabsichtigt war.

`Madame, Sie haben auch Akkupunktur angekreuzt, ich gehe nun dazu über! Wollen Sie es bis zur letzten Konsequenz? `, fragte er leise und völlig ohne irgendeine Regung in seinem Gesicht. Ich nickte nur.

Das Etui lag geöffnet da und ich sah wie er ihm lange dünne Nadeln entnahm und spürte, wie er sie auf meinem Rücken platzierte. Ich spürte sie eindringen und Schauer durchfluteten mich. Er hielt sie eine Weile still, zog sie ein wenig heraus und ging wieder tiefer, drehte sie dann und in meinem Gehirn explodierten tausend Seifenblasen in den buntesten Farben. Manche Nadeln waren am Ende vergoldet, manche empfand ich als glühend, was natürlich nicht der Fall war, aber es fühlte sich so an. Immer wenn er eine neue Nadel einsetzte, drehte er an den anderen und seine andere Hand massierte mit dem Daumen meinen Nacken, oder meine Hüfte. Manche Nadeln waren kürzer, es schien mir auch ein wenig dicker zu werden und die erzeugten einen dumpfen Klang in mir. Ich weiß nicht, wie viele Nadeln er platzierte, aber manches Mal strich er nur so mit der flachen Hand darüber und sie bewegten sich wie ein Kornfeld im Wind und ich begann zu zittern, stöhnte. Die Nadeln in meinem Nacken sandten Signale an das Gehirn, ich sah Blitze, sturmgepeitschte Gewässer und rollende bunte Kugeln. Die Nadeln an meinen Wirbeln erregten mich und ich erlebte einen Sturm von Orgasmen, die mich durchschüttelten und mich in Flammen versetzten. Das war dann `die letzte Konsequenz`, wie er es nannte!

Ich kann Dir nicht sagen, wie lange es dauerte, jedenfalls denke ich, es waren gefühlte fünf Stunden. Und während all dieser Behandlung blieb er völlig ungerührt, kein einziges Mal würde es schlüpfrig oder unangenehm. Während der gesamten Session drehte er meinen Körper zwei Mal um, entfernte die Nadeln, setzte immer wieder neue, tauchte sie in verschiedene Flacons, drehte und berührte sie und hatte sicherlich jeden meiner Muskeln mindestens zweimal zwischen seinen starken, muskulösen Fingern.

Als er gegangen war, kauerte ich unter der lauwarmen Dusche und weinte. Mein Nervenkostüm war total zerrüttet und ich spürte jeden Muskel. Eingehüllt in meinen Frotteemantel rollte ich mich am Bett zusammen und schlief sofort ein“, sie holte tief Atem und lehnte sich wieder zurück.

„Ach Lisa, war doch ok so, oder? Offenbar hat es Dir gefallen, hast Du etwas Neues erlebt!“, versuchte ich sie zu beruhigen. Offenbar hatte der Masseur etwas in ihr geweckt und es nicht ganz vollendet. Sie war noch immer geil und gierig auf Befriedigung

 

„Kann ich heute bei Dir schlafen? Ich will nicht alleine sein!“, sie schaute mich bettelnd an.

Wir verbrachten den restlichen Sonntag gemeinsam vor dem Fernsehgerät und sie hielt während der ganzen Zeit meine Hand.


Auszug aus dem e-Book "Erotique Fou Teil1 "

 

Freitag, 18. Dezember 2020

It´s Me, God!! Satire

 

It´s Me, God!  Hello ?

Ich bin´s, Lieber Gott, Hallo?

 

Von Joana Angelides




 

Ob wir nun gläubig sind oder nicht, wer hat nicht schon einmal Gott angerufen und gemeint, er sollte doch was tun!

Natürlich nicht den Mist runtertragen, aber den Augias-Stall ausmisten könnte er schon! Muss es ja nicht selber machen, wozu hat er denn Engel im Himmel?

So ein bisschen Donner und Blitz einschlagen lassen, damit manche munter werden, könnte schon passieren. Auch mit Kolateralschäden….

Früher, oder auch noch in einigen Kulturen heutzutage, gab oder gibt es so Götter, Nebengötter oder Halbgötter, die mussten sich mit solchen Tätigkeiten beschäftigen. Heute sollte es in unserer „zivilisierten“ Kultur halt nur einen geben. Aber der ist für alles zuständig.

Monotheismus nennt man sowas!  Aber offenbar funktioniert das nicht ganz. Wenn wir ein wenig blasphemisch werden dürften. Er sollte für den Weltfrieden zuständig sein und auch für einen Lottogewinn! Ein wenig zu viel verlangt.

Auf Erden haben wir den Arzt, den Gott im weißen Kittel, der es auch nicht immer schafft, alle Krankheiten zu besiegen, oder einen von uns angebeteten Rockstar, von seinen Fans zum Gott erhoben, der sich dann auch bei näherem Hinsehen als Kokser oder Schwächling herausstellt. Sie werden sofort und unbarmherzig von der Wolke, auf die wir sie setzten, gestoßen! So erging es auch dem Engel Luzifer! Und was ist aus ihm geworden?  Na eben!

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Gott nicht überall sein kann und dass wir da auch ein wenig was selber machen sollten, Schwimmbewegungen z. B, wenn wir gerade am Ertrinken sind, oder den Kopf heben und in die Sonne schauen, anstelle am Boden nach Münzen zu suchen.

Manche versuchen Unerklärliches auf Götter zu schieben, die einst aus dem All gekommen sind, dabei sollte man aber nur eine logische Erklärung suchen, oder es einfach nur als beeindruckend, manches Mal als schön, empfinden.

Natürlich kann man die Hand heben, winken und rufen „It´s Me, God!“  und hoffen, er hört uns, aber sicher ist das nicht!  Denn es rufen Viele, viel zu Viele!

Wünsche sind es derer eine Menge!

Da aber der Mensch ein von Gott geschaffenes Wesen sein soll, sogar nach  seinem Ebenbild, wenn man in dieser Diktion bleiben will, so steckt doch in jedem Menschen daher sowieso etwas Göttliches!

Daher können wir ruhig weiter rufen: „It´s Me!“  und uns aufrichten und zu Taten schreiten! Die Welt wird uns auf jeden Fall hören!

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Weltuntergang, Polemik, Satire

 

Ein jüngst nicht stattgefundener Weltuntergang

Von Joana Angelides



 

Also gut, jetzt haben wir ihn, wieder einmal, überstanden!

Wen oder was? Na den Weltuntergang!

 

Mit solchen vorausgesagten Ereignissen sollte man es machen, wie mit Kriegen! Man sollte einfach gar nicht hingehen! Dann verläuft sich das Ganze im Sand, oder wird einfach weit weg geschoben. Am besten Milliarden von Jahren!

 

Wir haben es so weit weg geschoben, dass es schon einer Menge von Generationen bedarf, dass dieses Ereignis eintrifft. Und weil diese Voraussagen und Prophezeiungen dann so lange her sein werden, wird sich vielleicht keiner mehr daran erinnern und die Geschichte wird lügen, wie Bernhard Shaw einmal so treffend bemerkte.

 

Die alten Maya haben es sich ja auch leicht gemacht! Sie haben den Termin recht weit entfernt festgelegt und sind dann einfach aus der Landschaft verschwunden. Die spärlich vorhandenen Nachkommen waschen ihre Hände natürlich in Unschuld, ja können diese mühsam in Stein gehauenen Zeichen und Phrasen heute gar nicht mehr entziffern. Viele von uns übrigens auch nicht!

 

Wenn man so in der Vergangenheit nachliest, gab es solche Voraussagungen schon unzählige Male.

 

Die erste, die nach der Zeitrechnung bekannt war, wurde im Jahre 30 von Jesus Christus selbst angedeutet.

 

Denn nach der Kunde von der Auferstehung ihres Herrn erwarteten die Gläubigen den Jüngsten Tag mit jeder Stunde. Und so warten sie noch heute...


Und so ging es weiter! Alle paar hundert Jahren einmal geisterte diese Angst in den Gehirnen der Menschen herum, wurde von Klugen benutzt, gedeutet und wieder verworfen!

Gemäß der Prophezeiung des Heiligen Johannes im Jahre 1000 n.Chr. wird Satan nun bald von seinen Ketten befreit, denn die tausend Jahre gehen zu Ende...

Kaiser Otto III, der mächtigste Mann seiner Zeit, kroch auf dem Bauch herum und gelobte, Mönch zu werden, wenn sich dadurch das Jüngste Gericht aufhalten lasse. Er schaffte es offenbar, die Welt ging nicht unter, er wurde daher auch kein Mönch!

 

Mitte Februar des Jahres 1420 sollte nach der böhmischen Taborite-Bewegung Christus erneut auf der Erde erscheinen und den Weltuntergang einleiten. Als er dann doch nicht erschien, lehrten die Priester, das Christus im geheimen und deshalb nicht für jeden sichtbar gekommen war und gründeten eine

apokalyptische Sekte, die gegen ihre Gegner mit Waffengewalt vorging.

Offenbar geistern die noch immer auf Erden herum, dieses System hat sich durchgesetzt!

 

 

Der erste Februar des Jahres 1524 wurde gleich von mehreren Astronomen als Weltuntergangstermin festgesetzt. Denn an diesem Datum trafen sich die Planeten Jupiter, Saturn und Mars im Sternbild der Fische - ein sicheres Zeichen für eine Sintflut. Tief beeindruckt flohen 20.000 Londoner auf die umliegenden Hügel, um ihren Gott beim Ende der Welt näher zu sein. Am 2.2. zogen sie trockenen Fußes wieder in die Stadt und tranken um 5.00h ihren Tee, Tea-time sozusagen.

 

Martin Luther sagte dieses Ereignis für das Jahr 1532 auch voraus, verschob es immer wieder, bis er es dann irgendwann aufgab! Da wäre ja sonst die Übersetzung der Bibel ins Deutsche sinnlos gewesen!

 

Am 14. Februar 1835 predigte Joseph Smith, der Gründer der Mormonen, auf einer Versammlung:
'Das Kommen des Herrn ist nahe, es sollen noch 56 Jahre bis dahin vergehen.'


Die 56 Jahre sind mittlerweile vergangen und der Herr lässt immer noch auch sich warten... Aber die haben ja Zeit, beschäftigen sich halt in der Zwischenzeit mit Familienplanung!

 

Im Mai 1910 näherte sich der Halley’sche Komet zum 27. Male seit seiner ersten Beobachtung der Erde. Das war ja vielleicht ein guter Moment, die Welt untergehen zu lassen! Sogar Nestroy beschäftigte sich mit dem „Kometen“ und sang:

„Die Welt steht gar nimmer lang, lang…“

Doch die ganze Aufregung war umsonst, der Halley’sche Komet flog vorüber und die Erde drehte sich weiter...

Sie steht noch immer!

 

Nach Auffassung des kalifornischen Pastors Mihran Ask sollte im Januar 1957 der große Kampf zwischen Gut und Böse stattfinden. Millionen von Menschen sollten verbrannt und die Erde versengt werden. Aber tatsächlich brannte nur die Sonne auf den Schädel des Pastors und versengte ihm sein Hirn.

 

Der schottische Astronom Piazzi Smyth veröffentlichte 1860 ein Buch, welches sich mit der Pyramidenforschung beschäftigte. Er glaubte, dass in den Abmessungen der Pyramiden Botschaften über die Zukunft versteckt wären. Aus seinen Studien schloss er, dass die Welt noch vor Ende des Jahres 1960 untergehen würde. Tatsächlich ist 1960 aber nur diese Theorie untergegangen

 

 

Im Jahre 1975 ging für die 'Zeugen Jehovas' zum vierten Male die Welt unter.

 

Laut Bhagwan Spree Rajneesh, werden Tokyo, New York, San Francisco, Los Angeles und Bombay von der Erdoberfläche verschwinden, die Menschheit wird mit der größten Flut seit Noah geschlagen und schwerste Erdbeben und Vulkanausbrüche sind an der Tagesordnung. All das und noch viel mehr sah Bhagwan Shree Rajneesh, Guru der Rajneesh-Bewegung, für die Jahre 1984-1999 voraus. Die besagten Städte gibt es heute immer noch, nur Bagwahn ist schon von der Erdoberfläche verschwunden.

 

 

Der amerikanische Fernsehprediger Harold Camping erklärte vor Millionen von Zuschauern, dass die Welt im September 1994 untergehen werde. Im Oktober '94 schwankten seine Anhänger gefühlsmäßig zwischen herber Enttäuschung und grenzenloser Erleichterung.

 

Dazwischen fanden zahlreiche Menschen den Tod, nur, weil sie an solche abstrusen Lehren und Weis-Sagungen geglaubt haben.

Aber es gruselt sich eben so schön!

 

Um das Jahr 2000 wurden noch mehr, ja unzählige Szenarios erfunden, dargestellt, oder angedroht, aber zum Leidwesen der Propheten und der gläubigen Jünger der Thesen, hat keiner dieser Weltuntergänge je stattgefunden!

 

Gott sei Dank, wir leben noch!

 

 

Angesagte Revolutionen und Weltuntergänge finden eben selten statt!


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Montag, 14. Dezember 2020

Die blaue Mondblume, Weltraummärchen

 

Die blaue Mondblume

von Joana Angelides



 

„Kinder, wir fahren am Rückweg vom Einkaufen in der Bibliothek vorbei, wir haben Bücher zum zurückgeben und neue auszuleihen.“

 

„Ja fein, da sehen wir ja Sternchen wieder!“

Die Kinder freuen sich sehr auf Frl. Stern, die sie ins Herz geschlossen haben, besonders nach dem Abenteuer auf Omega gemeinsam mit Tim und Tom.

 

In der Bibliothek gingen sie unwillkürlich auf Zehenspitzen, weil es da so ruhig war, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte.

 

Fräulein Stern saß hinter ihrem Pult, trug ihre Augengläser ganz vorne auf der Nasenspitze und blickte in ihren Computer.

 

„Guten Tag Sternchen!“ Riefen Hans und Lisa gleichzeitig.

 

„Wie Tim und Tom seid ihr, die sprechen auch immer gleichzeitig!“ Lachend nahm Fräulein Stern ihre Augengläser in die Hand.

„Guten Tag, Tante Monika und ihr Beiden, was kann ich heute für euch tun?“

 

„Wir haben hier drei Bücher, die wir schon gelesen haben. Und wir suchen uns neue aus.“

 

Tante Monika legte die Bücher und ihren Bibliotheksausweis auf das Pult und nahm aus ihrem Korb ein zusammengefaltetes, kariertes Küchenhandtuch heraus.

„Sternchen, da habe ich für Sie ein Stück Kuchen mitgebracht, frisch aus dem Ofen.“

 

Sie zwinkerte Fräulein Stern zu und legte den Kuchen auf das Pult neben die Bücher.

 

„Oh, danke vielmals! Es gibt ein neues Buch mit Tim und Tom, es heißt: DIE BLAUE MONDBLUME“

 

„Auf dem Mond gibt es Blumen?“ Lisa schaute ganz erstaunt.

 

„Ich weiß es nicht, Lisa. Du musst eben das Buch lesen, “ lachte Sternchen.

 

„Ja, Tante Monika, das leihen wir uns aus, das will ich lesen.“

Sie gingen gemeinsam mit Sternchen die Treppe hinauf, wo die Abteilung „Astronomie“ war. Dort standen in einer Reihe die Bücher von Tim und Tom.

„Da ist es ja, schau Tante Monika!“

Lisa nahm das Buch zur Hand und blätterte sofort darin. Sie hielt es schräg in der Hand und merkte plötzlich, dass ein blaues Blütenblatt herunterfiel, wollte sich bücken und da merkte sie wie aus dem Buch silberner Sternenstaub herausfiel und sie alle vier einhüllte.

 

„Tim, Tom, lasst das! Wir haben heute keine Zeit!“ Rief Tante Monika, die sofort erfasst hatte, welche Folgen das haben wird. Aber es war schon zu spät. Durch den Sternenstaub verursacht, waren sie schon wieder in silberne Anzüge gekleidet und neben dem Regal öffnete sich das Weltentor und die Arme von Tim und Tom streckten sich ihnen entgegen.

Da Lisa und Klaus bereits drüben waren, musste Tante Monika folgen und da Sternchen ihre Augengläser in der Hand hielt und gar nichts sehen konnte, schritt sie automatisch hinter Tante Monika her.

„Willkommen an Bord, wir freuen uns. Sei ruhig Omega!“

 

Omega der kleine Hund sprang ganz aufgeregt an Tante Monika hoch und roch an dem Korb, den sie mithatte. Er roch so wunderbar nach Wurst und Speck.

 „Oh, ihr habt ja das neue Buch über unser Abenteuer mit der blauen Mondblume mitgebracht. Ach, das ist eine aufregende Sache! Aber die Angelegenheit ist noch immer nicht wirklich erledigt.“

„Nein?“  Lisa und Klaus schauten ganz neugierig und Tante Monika setzte sich in einen der freien Stühle.

„Die Mondblume ist nach wie vor verschwunden und wir suchen sie noch immer.“

 „Ich habe noch nie etwas von der Mondblume gehört, wo wächst denn die Mondblume?“ Lisa wurde immer neugieriger.

 Da sprang nun Sternchen mit ihrem Wissen ein.

„Ich habe darüber gelesen. Die Mondblume wächst überall dort, wo es Liebe gibt, wo die Menschen träumen. Im Unterschied zu den anderen Pflanzen produziert die Mondblume keine Samen, sondern sie entsteht einfach. Man kann sie auch nicht pflücken, oder wegtragen.  Sie löst sich dann in wenigen Minuten einfach auf. Man darf sie nur ansehen und ihren betörenden Duft genießen. Aber wenn sie verschwunden ist, dann werden die Menschen nie wieder glücklich, die sie einmal gesehen haben. Sie kann man nicht mit normalem Wasser gießen, sie wird nur mit Tau gegossen, den man mit einem weißen Tuch von der Wiese aufnehmen muss und dann über den Blumen auswinden.“

 

Tim und Tom nicken zustimmend.

 

„Oh Sternchen, was du alles weißt. Ja es ist richtig, so empfindlich ist die Mondblume. Es gibt nicht viele von ihr auf der Erde, weil die Menschen zu wenig Geduld haben. Sie braucht zu lange zum wachsen, sie öffnet das erste Mal ihre Blüten in einer Vollmondnacht. Und nun hat der mächtige Xenos von einer entfernten eiskalten Galaxie, wahrscheinlich alle Mondblumen mit seiner eisigen Hand gepflückt und sie sofort in Eiswürfel gesperrt, damit sie sich nicht auflösen können. Da kann er zwar ihren Duft nicht wahrnehmen, aber ansehen kann er sie. Wir haben nun den Auftrag vom Mann im Mond bekommen, die Mondblumen wieder zu finden und ihm zu bringen. Er wird sie dann in einer Vollmondnacht wieder ausstreuen.“

 

„Oh und wie wollt ihr ihn finden, den mächtigen Xenos in seiner eisigen Galaxie?“ Fragte Tante Monika.

 

„Naja, er hat eine verräterische Gewohnheit. Wenn er was Böses getan hat, dann freut er sich so, dass er immer wieder lautes triumphierendes Lachen ausstößt und das hört man im ganzen Weltraum. Wenn er das nächste Mal laut lacht, werden wir den Schall zurückverfolgen und wenn wir dann seine Galaxie gefunden haben, müssen wir versuchen, ihm die Eiswürfel mit den Mondblumen wegzunehmen.“ Tim und Tom schilderten das so drastisch, dass Lisa und Klaus mit offenem Mund zuhörten.

 

In diesem Moment hörten sie auch schon, wie fernes Donnergrollen, den mächtigen Xenos lachen.

 

Omega der kleine Hund winselte sofort vor Schreck und verkroch sich unter dem Sessel von Tante Monika. Tante Monika umklammerte erschrocken den Korb in ihrem Schoß und Lisa und Klaus umarmten sich. Fräulein Stern wurde blass wie eine Nebelwand und schloss die Augen.

 

Nur Tim und Tom blieben ruhig. Sie hatten das schon des Öfteren gehört und es erschreckte sie daher nicht.

Ganz im Gegenteil, sie waren froh darüber, denn nun konnten die Instrumente am Schaltpult genau die Richtung angeben, woher dieses Donnergrollen kam.

 

„Von drei Uhr, da vorne rechts kam es. Wir müssen jetzt nur die Milchstraße bis an die Krümmung fliegen und dann in den Andromedar-Nebel einschwenken und dann immer geradeaus!“ Rief Tim, oder war es Tom?

 

„Bitte schnallt euch an, wir werden jetzt die Höchstgeschwindigkeit nehmen!“

 

Sie saßen nun alle in die Sessel gepresst, angeschnallt und hatten alle ihre Helme auf, sogar Omega kam in seinen kleinen Käfig, der am Boden angeschraubt war und hatte einen kleinen Helm auf. Man hätte fast lächeln können, wenn die Situation nicht so angespannt wäre.

 

Das Sichtfenster vorne war bis auf einen kleinen Sehschlitz abgedeckt, der Raum verdunkelt und ab ging es, mit großer Geschwindigkeit in die Tiefe des Weltraumes.

 

Sie wussten alle nicht, wie lange sie schon geflogen waren, aber es schien ihnen schon sehr lange zu dauern. Plötzlich drosselten Tim und Tom die Geschwindigkeit und das Raumschiff glitt nur mehr lautlos dahin.

Tim und Tom öffneten wieder die vordere Abdeckung des Sichtfensters und so konnten sie hinaus sehen in eine ruhige dunkle Sternennacht. Die Sterne glitten an ihnen vorbei und nur hin und wieder flog auch eine Sternschnuppe in die Dunkelheit. In einiger Entfernung sahen sie eine große Menge von Planeten, eingehüllt in einen weißen Nebel, von glitzernden Eiskristallen umgeben.

 

„Tante Monika schau, wir sind da. Sternchen schläfst du?“ Tim rüttelte Sternchen an der Schulter. Diese war tatsächlich eingeschlafen und öffnete nun langsam die Augen. Sie waren noch vom Schlaf umwölkt. Schlagartig fiel ihr wieder alles ein und sie riss die Augen vor Schreck auf.

 

„Sind wir wirklich schon da?“ Ihre Stimme war belegt.

„Ja, wir sind da. Seid aber nicht zu laut, denn Xenos überwacht den Weltraum in seiner Nähe und vernichtet sofort alles, was er nicht kennt.“

 

Alle nickten und Tante Monika ging nach vorne zu Tim und Tom.

„Also, jetzt sind wir da. Was machen wir aber nun?“

 

„Wir wissen es auch nicht, Tante Monika. Aber wir wollen die Mondblumen aus seinem Palast holen. Hast du keine Idee?“

 

Tante Monika dachte einige Augenblicke nach.

„Welche Farbe haben die Mondblumen?“

Tim und Tom sagten beide gleichzeitig:

„Blau, sie sind blau, wie das Mondlicht.“

Tante Monika nahm aus ihrem Korb ein kleines rosafarbenes Taschentuch und faltete es so, dass es zwischen ihrem Daumen und Zeigefinger wie eine Blume aussa

„Könnt ihr Kontakt aufnehmen mit Xenos?“ 

Tim und Tom nickten.

„Wir rufen Pagomenia, wir rufen Xenos!“ 

 

Tim sagt zu Tom: „Er antwortet, ich öffne den Kanal! 

„Hier ist Xenos, was wollt ihr? Ihr seid es? Tim und Tom? Ich erwarte euch nicht!“

 "Ja, hier ist Tim und Tom und Tante Monika vom Planet Erde.“ 

„Tante Monika? Planet Erde? Kenne ich nicht.“

 „Doch, du kennst den Planet Erde. Du warst in einer der letzten frostigen Tage auf der Erde   und hast die blauen Mondblumen mitgenommen, wir brauchen sie wieder!“

„Die Mondblumen gehören jetzt mir. Ihr könnt ja neue anbauen. Ich habe hier ja überhaupt keine Blumen.“

„Das geht nicht, Xenos. Man kann Mondblumen nicht anbauen. Es gibt nur wenige Menschen, bei denen sie gedeihen und sie entstehen nur, wenn die Menschen reinen Herzens sind und nicht traurig. Aber nun sind alle traurig.“

Ein Murmeln und Brummen kam durch den Lautsprecher.

„Bist du noch da, Xenos?“ Tante Monikas Stimme war sehr laut und alle schauten sie an.

„Ja, bin noch da!“ Brummte Xenos und man hörte heraus, dass er ein wenig ratlos war

„Du darfst ja eine Mondblume behalten, und ich bringe dir auch noch andere Blumen mit, eine rosa Blume und Eisblumen. Die anderen Mondblumen musst du aber zurückgeben. Darf ich zur dir hinunterkommen? “

Tante Monika hielt ihre Hand in die Höhe, damit es Tim, Tom, Sternchen und die Kinder sehen konnte. Sie hatte noch immer das rosa Tüchlein gefaltet zwischen Daumen und Zeigefinger.

 

„Was sind Eisblumen?“  Die Stimme von Xenos war plötzlich leise und neugierig.

 

„Wenn ich zu dir kommen darf, dann zeige ich sie dir!“ Tante Monika zwinkerte den anderen zu.

 

„Naja, also gut! Aber nur du, sonst niemand!“

„Ja, geht in Ordnung!“ Tante Monika wäre fast vor lauter Freude in die Höhe gesprungen.

Tim und Tom landeten nun langsam und vorsichtig auf einer der großen Eisschollen vor dem großen weißen Turm, der weit in den Himmel ragte und Tante Monika stieg die ausgefahrene Treppe hinunter. Es war so bitter kalt, dass die Treppen sofort einfroren und Tante Monika sehr vorsichtig einen Schritt vor den anderen setzte. 

Aus dem weit geöffneten Tor des Turmes kam ein Schlitten gefahren, gezogen von vier Seehunden und Tante Monika stieg schnell ein. Sie wickelte sofort die warme Decke, die drinnen lag um ihre Beine, ihr war sehr kalt. 

Die Seehunde fuhren mit ihr in den Turm hinein und das Tor hinter ihr wurde geschlossen.

„Oh, Tim und Tom, hoffentlich kommt sie wieder?“ Lisa und Klaus sahen sehr besorgt aus und auch Sternchen ging unruhige im Raumschiff hin und her.

 

Unterdessen war Tante Monika in der großen runden Halle des Turmes eingetroffen und wurde von Xenos persönlich begrüßt.

„Wo sind nun die rosa Blumen und die Eisblumen?“ Er kam sofort zur Sache.

„Zuerst möchte ich die Mondblumen sehen, dann sehen wir weiter!“ Sagte Tante Monika mit fester Stimme. 

Nun, wo sie Xenos gegenüberstand, stellte sie fest, dass er gar nicht so böse zu sein schien, wie alle sagten. Er war halt ein sehr großer Mann, mit mächtigem Bart und in dicke weiße Bärenfelle gekleidet. Doch seine Augen schauten irgendwie lustig unter den dichten Augenbrauen hervor. Auf jeden Fall aber war er Respekt einflößend.

„Sie sind in meinem Arbeitszimmer, die Treppe nach oben!“ Er machte sogar so etwas wie eine kleine Verbeugung und ließ Tante Monika vorgehen.

Während sie sich mit Xenos unterhielt, liefen dauernd kleine weiß gekleidete Männchen um sie herum und betrachteten sie neugierig.

„Wer sind denn diese Männchen?“ Fragte Tante Monika.

„Haha, das ist meine Leibgarde, schauen doch lustig aus, oder?“ Er lachte schallend und war sicher wieder im ganzen Weltraum zu hören, „ich brauche eigentlich gar keine Leibgarde, wer soll mir schon was tun? Hahaha!“ Und er lachte wieder. 

Als sie den Arbeitsraum betraten blieb Tante Monika ganz erstaunt an der Türe stehen. Er war rundherum mit Regalen ausgestattet und da befanden sich eingegossen in große Eiswürfel, die unterschiedlichsten Dinge. Es sah aus wie eine Bibliothek, nur anstelle der Bücher waren eben Sammelstücke darin.

Sie konnte bunte Federn von tropischen Vögeln sehen, einen Mistelzweig, Kieselsteine, eine wunderschöne Birne, ein kleiner bunter Ball, zwei Edelsteine welche sicher vom Mond waren und allerlei so kleine Dinge, die Xenos von der Erde oder von anderen Planeten mit genommen hatte, um sie ansehen zu können. Es waren lauter bunte, farbige Dinge.

Plötzlich verstand Tante Monika auch, warum Xenos all diese Dinge besitzen wollte. Wohin man in seinem Reich blickte war alles nur weiß und aus Eis.

Ja, und da waren auch die Eiswürfel mit den Mondblumen. Es waren alle sechs Mondblumen da, je eine von jedem der fünf Erdteil auf dem Planet Erde und eine zusätzlich, die war sicher vom Mond.

„Oh, da sind ja die Mondblumen!“ Rief Tante Monika und eilte auf das rechte Regal zu.

 

Doch Xenos stellte sich davor und breitete die Arme aus.

„Sie gehören jetzt mir!“ Sagte er fast trotzig.

„Nein, sie gehören den Menschen, aber eine darfst du behalten. Ich werde mit dem Mann im Mond sprechen, er bekommt eine andere. Die anderen fünf sind für uns Menschen, je eine für jeden Erdteil: Europa, Afrika, Asien Amerika und Australien.“ 

Xenos legte seinen mächtigen Kopf schief und schien nachzudenken.

„Na gut, wenn ich eine behalten darf? Und wo sind jetzt die versprochenen rosa Blüten und die Eisblumen?“

„Hier, sind die rosa Blumen.“ Tante Monika hielt die Hand hoch und zeigte ihm die gefaltete Blüte, „und sie bleibt so wie sie ist, du braucht sie nicht in einen Eiswürfel stecken, sie kann nicht kaputtgehen!"

Sie setzte sich auf einen der aus Eis gehauenen Stühle, griff in ihren geheimnisvollen Korb und zauberte noch ein paar Tüchlein heraus und machte für Xenos einen ganzen Strauß von diesen Stoffblumen. 

Einer der kleinen Männchen brachte eine weiße Vase aus Eiskristallen und sie arrangierte die Stoffblumen darin.

„Und wo sind die Eisblumen?“ Er hatte es nicht vergessen.

„Sag, wieso hast du denn keine Fenster in deinem Arbeitsraum?“

„Wir haben keine Fenster, die Wände sind aus Eis und da kommt ja genug Licht hindurch, wir brauchen das nicht. Außerdem wird es sonst zu kalt.“

 

„Wenn du ein Fenster machen lässt, dann zeige ich dir die Eisblumen.“ 

Xenon deutete auf einen der kleinen weißen Männchen und der lief eiligst davon und brachte einen etwas Größeren, ebenfalls ganz in weiß gekleideten Mann mit, der sofort begann mit einer Säge aus dem Eis eine Öffnung zu schneiden und ein Fenster einzusetzen. Es war eigentlich kein richtiges Fenster, sondern es war ein Bullauge, wie es Xenos auf seinen Schiffen hatte, mit denen er durch das Meer fuhr und fischte.

Dann ging Tante Monika hin zu dem Bullauge und hauchte eine Weile auf das Glas.

Plötzlich begannen sich auf der Scheibe Kristalle zu bilden, sie wuchsen zu Blüten und Blättern und es waren die schönsten Eisblumen zu sehen. 

Xenos lief hin und klatschte in seine Hände.

„Ach, Tante Monika, wie schön sind diese Blüten. Aber wenn du weggehst, bleiben die dann auch?“

„Ja sicher. Alleine durch deinen Atem in diesem Raum werden sie immer wieder neu und in den wunderbarsten Formen entstehen!“ 

„Ich werde den Befehl geben, dass alle auf unserem Planeten solche Fenster einbauen sollen und dann gibt es Blumen in jedem Haus!" 

Dann ging er hin zu dem Regal, wo die Mondblumen standen und überreichte Tante Monika fünf der sechs Eiswürfel.

„Eine darf ich behalten, hast du mir versprochen!“

„Ja, habe ich. Aber ich kann sie nicht so tragen, ich brauche eine Kühlbox, damit das Eis nicht schmilzt, bevor wir wieder auf der Erde sind.“ 

Nun verabschiedete sie sich von Xenox und nahm sich vor, allen zu erzählen, dass Xenox eigentlich ein sehr lieber Mann war, mit Sehnsucht nach Farbe und schönen Dingen.

Xenox gab den Befehl sofort an seine Leibgarde, den kleinen weiß gekleideten Männchen dies zu erledigen und als Tante Monika wieder in den Schlitten stieg, stellten sie die Kühlbox zu ihren Füßen hin. 

Mit großer Erleichterung wurde Tante Monika dann an Bord des Raumschiffes empfangen und bestürmt, ihre Erlebnisse mit Xenox zu schildern. 

„Jaja, ich erzähle euch sofort alles, aber vorher brauche ich einen heißen Kakao, ich bin total durchgefroren. Es ist ja wahnsinnig kalt auf Pagomenia!“

Dann erzählte sie Tim und Tom, Sternchen und den Kindern alles von Xenon und als dieser diesmal wieder aus Freude über die Eisblumen an seinem Fenster sehr laut lachte, stimmten sie ein und waren gar nicht mehr erschrocken.

 

                                                           ***************

 

„Also, Lisa, du lässt ja das Buch über die Mondblumen gar nicht aus der Hand! Ist es denn so interessant?“

Sternchen stand schon an der Treppe, sie musste wieder runtergehen, Kunden warteten auf sie.

„Oh, ja, ich...“  Lisa stammelte herum und wusste nun nicht, hatte sie das alles nur geträumt, oder hatte sie das wirklich erlebt?

„Kinder kommt nun endlich, wir haben ja ein Buch gefunden und außerdem ist mir kalt, ich Lisa sah, wie Tante Monika ihr zuzwinkerte und nahm ihre Hand um die Treppe ebenfalls runter zugehen, sie war eiskalt.


Aus dem e-Book "Die Sternenwanderer"

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