Dienstag, 4. Januar 2022

Alexa make me happy!, Satire

 

Alexa, make me happy!

von Joana Angelides




 

 

Also mir war es bisher unheimlich, in meinem Wohnzimmer einen kleinen runden Geist zu haben, der wie der Dschinn aus der Flasche, meine Wünsche erfüllt. Nun habe ich Alexa und nutze sie einige Male täglich. Happy wird Alexa mich nicht unbedingt machen, aber eine Pizza kann ich bestellen, Theaterkarten oder vielleicht auch einen Call-Boy? Sie sagt mir den Wetterbericht oder erzählt mir ein Märchen! Sie dreht das Licht an oder ab, je nach meinem Wunsch und wünscht mir einen guten Tag! Man müsste dann aber auch alle Parameter eingeben, eventuell immer wieder ändern, ihr seine geheimen Träume verraten. Alexa wird zum Familienmitglied.

Eigentlich ist es ja unehrlich, dieses Ding „Alexa“ zu nennen! Warum hat man es nicht gleich „Dschinn“. genannt? Obwohl, dieser erfüllt nur drei Wünsche auf einmal, Alexa ist da flexibler, angeblich!

Außerdem stellt sich die Frage, ob Alexa nun alles mithört, was man so sagt oder tut? Das würde ja die persönliche Freiheit erheblich einschränken und man traut sich ja gar nicht mehr über diesen, oder jenen zu lästern. Das ist ja dann so, als hätte man einen Spion oder Feuermelder im ganzen Haus!  Wer weiß, vielleicht steht irgendwann die Stapo vor der Türe und man wird gleich vorsorglich mitgenommen und in einen Karzer gesteckt, sollte sich die Gesetzeslage doch dahingehend ändern! Gegen einen Feuermelder ist ja nichts einzuwenden, aber so ein Spion macht schon irgendwie Angst! Da wird das Buch „Big Brother“ von George Orwell zur Realität! Da hat man ja den Feind in den eigenen vier Wänden!

Wobei es schon vorgekommen sein soll, dass die Feuerwehr kam, weil irgend so ein gelehriger Papagei „Feuer, Feuer“ in der Nähe Alexas geplappert haben soll.

Freunde, oder Kontakte von meinem Handy, die ebenfalls eine Alexa haben, können direkt über Alexa mit mir sprechen! Die Welt wird kleiner!

Also, wenn ich die Wahl hätte, zwischen Alexa und einem realen Dschinn, würde ich den Dschinn wählen! Die Flasche mit dem Dschinn kann ich ja jederzeit wieder zustöpseln, wer weiß, ob man Alexa so einfach abdrehen kann? Man kann nun einwenden, man könnte den Stecker ziehen. Aber einerseits ist das dann kontraproduktiv und außerdem, vielleicht auch nicht sicher! Wer weiß?

 

In Zeiten von IT-Hackern, Gesichtserkennung, DNA und Fingerabdrücken wird der Mensch immer gläserner und öffentlicher. Wenn jetzt auch noch die Gedankenpolizei eingreift, sind wir im A…. ! Wir werden für „die da oben“ ein offenes Buch!

Das Glück ist allerdings, dass man uns nicht zwingt, Alexa zu adoptieren, sie in unser Wohnzimmer zu holen! Denn…. Alexa hört mit! Und wer weiß, wer noch!

Wir könnte aber auch selbst dafür sorgen, dass wir happy sind! Die Pizza selbst bestellen und den Call-Boy nur im äußersten Notfall!

Man kann sich aber auch durch leise Musik von Schumann, Beethoven oder auch Mantovani durch den Tag tragen lassen!

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Samstag, 1. Januar 2022

Der Orkan der Gefühle, Gedicht

 

Der Orkan der Gefühle

Von Joana Angelides





Kann man einen Orkan erahnen, voraussehen?

Oder einen Tsunami der über uns zusammenschlägt?

Davon kann man ebensowenig ausgehen

wie vor dem Gefühl, das uns den Atem verschlägt.

Es ist einfach da, erfasst all unsere Sinnlichkeit,

nistet sich im Herzen ein, erfasst das Sein,

Sendet Signale im Körper aus. Trotz Wehrhaftigkeit

Ist es nicht zu vertreiben, gräbt sich immer tiefer ein.

Man wehrt sich, schlägt um sich und landet doch

auf einer Wolke der Verliebtheit und der Hilflosigkeit,

unter Beben, Weinen und Lachen im Liebeshoch.

Umgeben von goldenem Gespinst der Glückseligkeit.

Man spürt die Hände des Geliebten, und um Fassung ringt

Sein Suchen und Finden jener Zonen, die die Lust

erwecken, sie zum Tanzen auf dem Vulkan bringt.

Es rast die Erregung durch den Körper, erfasst die Brust.

Der Leib sich an ihn drängt, man will das Gefühl nicht missen.

Die Sinne spielen verrückt, man nach Erfüllung schreit

man flüstert und bettelt, man will es nun wissen.

Die Geilheit die Schenkel erzittern lässt, sie öffnen sich weit.

Das Schwert dringt ein, vorerst  langsam und gefühlvoll

Der Körper zittert und bebt, bis man die Erfüllung hinausschreit.

Und es war fantastisch, unendlich und tief und gleichzeitig wundervoll.

Donnerstag, 30. Dezember 2021

Der Kasperl und das Krokodil, Satire

 

Der Kasperl und das Krokodil.

von Joana Angelides




 

Der Kasperl ist in unsere Kultur eingegangen, genauso wie sein Krokodil und der Polizist, die der Kasperl immer besiegt.

 

Warum nur? Wir identifizieren uns mehr oder weniger geknickt, mit dem Kasperl. Einerseits, weil wir doch immer wieder merken, dass auch wir im Leben manchmal einen solchen abgeben, andererseits, weil wir gerne eine Keule in der Hand hätten und den diversen Krokodilen rund um uns auf die Schnauze hauen würden; es nur nicht dürfen, weil wir eben in einem anderen Stück des Lebens spielen, als der Kasperl auf seiner kleinen Bühne.

 

„Aber morgen, da zeige ich es ihm…“, Solches sich vorzunehmen befreit uns vom momentanen Druck und lässt unser Auge blitzen und uns gleich zwei Meter groß zu werden.

Schon beim Einsteigen in die U-Bahn merken wir, dass wir auch nicht grösser sind, als die anderen Fahrgäste und beim Eintritt ins Büro drücken wir uns schon ein wenig an der Wand entlang, weil die gewaltige Stimme des Chefs durch die gepolsterte Türe hindurch zu hören ist.

 

So um 10.ooh, nach der Kaffeepause ist es soweit. Wir atmen tief auf, nehmen als Waffe einen Akt in die Hand und stürmen, an der Sekretärin vorbei das Chefzimmer.

Wir grüßen kaum, den Blick über den Chefsessel hinweg in den blauen Himmel gerichtet beginnen wir energisch unsere Stimme zu erheben.

 

„Ich bin heute da, um Ihnen meine Meinung zu sagen und unterbrechen Sie mich bitte nicht!  Ich arbeite seit Jahren in Ihrem Büro, Sie kennen mich kaum. Ich heiße Berger und nicht Taler, wie sie immer meinen. Ich weiß schon, Sie wollen mich nur auf eine gewisse Bedeutungslosigkeit zurück stutzen. Tal ist ja schließlich niedriger und unscheinbarer als ein Berg. Also merken Sie es sich endlich, BERGER mein Name und ich arbeite in der Buchhaltung!“

 

Wir stampfen mit dem rechten Fuss leicht auf, um unseren Worten auch Nachdruck zu verleihen, und machen eine energische Handbewegung um eventuelle Einwänden des Chefs von Anfang an abzuwürgen.

 

„Jetzt rede ich! Da ich vor kurzem geheiratet habe und Nachwuchs erwarte, erwarte ich nun Ihrerseits eine Gehaltserhöhung, denn sonst würde ich mir eine andere Stelle suchen müssen und Sie können sich ihre Bücher selber halten.“

 

Ja, genauso werden wir morgen unser Begehren vortragen, wenn der Chef im Büro sein wird und um keinen Ton weniger laut und aggressiv. Dann legen wir den angeforderten Akt auf seinen leeren Schreibtisch und gehen tief einatmend wieder raus.

Das war die Generalprobe.

 

Abends, beim nach Hause fahren in der U-Bahn, nehmen wir uns nun vor, um wenigstens eine Teilbefriedigung zu erreichen, mit dem Drachen von einem Hauswart Schlitten zu fahren. Was bildet die sich denn ein? Immer hat sie was auszusetzen. Man streift die Schuhe nicht genügend ab, man schließt die Haustüre zu laut oder man pfeift auf der Treppe, wenn sie schläft!  Schließlich hat man ja als Mieter auch seine Rechte!

 

Pfeifend und innerlich wieder zwei Meter groß, biegt man um die Ecke. Da steht sie schon, bewaffnet mit einem Besen und einem grimmigen Blick in unserer Richtung hebt sie den Kopf und sucht furchtlos unseren Blick. Die gepfiffene Melodie bleibt uns auf der Lippe stecken.

 

Wir straffen den Rücken, Schultern zurück und schließen die Hände in der Tasche zu Fäusten und zeigen dem Hauskrokodil unsere Zähne.

Lächeln ist sicher noch immer die angenehmste Art, Zähne zu zeigen.

Muss ja nicht heute sein, wir sind heute sowieso im Stress und außerdem beginnt ja gleich der Krimi im Fernsehen. Aber Morgen!

 

Pfeifend stürmen wir die Treppe hinauf, schließlich schläft der Hausdrachen ja erwiesener massen nicht und man hat ja sicher auch seine Rechte als Mieter. Die Türe fällt uns leider aus der Hand und wir hoffen, dass der Knall doch bis unten hörbar war. Irgendwie müssen wir uns schon durchsetzen!

 

Das liebend Weib kann man nun auch nicht unbedingt als Krokodil bezeichnen, oder wenn doch, dann stillschweigend und nur im Innersten.

Zumindest verbal könnte man nun ja die Keule schwingen und lautstark nach dem Abendessen rufen, doch irgendwie überlegt man dann doch, dass der Kasperl auch schon einmal gegen die Hexe verloren hat, oder zumindest sehr verstrubbelt aus dem Kampf hervorging. Es war ein anstrengender Tag, man ist müde und resigniert.

 

Aber was ist denn das? Wieso schnappt denn der Goldfisch nach einen? Schwups, zwischen der Faust ein wenig gequetscht und links und rechts je ein Klaps. Was glaubt denn der, will nach dem Herrl schnappen? Ha, jetzt schwimmt er aber sehr schuldbewusst wieder im Kreise. Na also!

 

Schließlich ist man ja nicht der Wurstel oder Kasperl, mit dem man alles machen kann!

 

 

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Karneval in Venedig, Erzählung

 


Karneval in Venedig

von Joana Angelides

 

Sie steht am Fenster und schaut auf das winterliche Wien. Der Morgenmantel umhüllt ihre schlanke Gestalt, betont die Konturen sanft und doch deutlich.

 

Es ist noch früh am Morgen, die Morgendämmerung beginnt sich aufzulösen und der Himmel hat eine zart rosarote Färbung angenommen, die nach oben hin verblaßt.

 

Ihre kleine Mansarde liegt ganz oben des Miethauses und erlaubt einen Blick über die Dächer. Ganz weit weg sieht man den Donauturm wie eine spitze Nadel in den Himmel ragen, die neue Uno-City zeichnet sich als ein dunkler Block gegen den Himmel ab und der Mileniumstower mit seinem Licht ganz oben, blinkt herüber.Auf der anderen Seite sieht man den Stephansdom als dunklen Schatten gegen das Licht. Man sieht auch schon vereinzelt Lichter  in den Häusern, die dadurch aus dem Häusermeer  hervortreten.

 

 

Das Pfeifen des Teekessels aus der Küche läßt sie aufschrecken. Sie eilt in die Küche und bereitet  ihr Frühstück vor.

Leicht duftet der Earl-Grey in der Kanne und die Brötchen sind knusprig. Nach dem Frühstück zieht sie sich ihren bequem Hausanzug an und schlendert wieder in den kleinen Wohnraum ihrer Mansardenwohnung.

 

Inzwischen hat sich die Dämmerung verkrochen und ein sonniger Wintermorgen ist angebrochen. Das unschuldige Weiß der Schneedecke auf den Straßen wird wahrscheinlich braun und unansehnlich werden, wenn die Menschen darüber hasten, ohne die Schönheiten ringsherum zu sehen. Heute wird das ein wenig später so sein, da heute ja Sonntag ist.

 

Besonders schön sind die Parks rund um die Innenstadt, der Stadtpark, der Burggarten und auch der Rathauspark. Die Äste der Bäume dort behalten ihren kleinen Schneehäubchen, und nur wenn ein Vogel sich darauf setzt, oder sie im Fluge streift, fallen sie lautlos zu Boden, wie reiner, weißer Staub. Ach, sie liebt diese Stadt, mit ihrem Flair, ihren Stimmungen, ihrer Schönheit zu jeder Jahreszeit und den Menschen da.

Sie geht gerne vom Ring, der Prachtstraße Wiens, durch den Burggarten in das Zentrum, wenn es die Zeit zuläßt. Aber meist ist es unerläßlich mit dem Auto einfach durchzufahren, die Hektik des Tages erfordert es.

Doch heute ist eben Sonntag und sie kann die Hektik für ein paar Stunden vergessen.

 

Sie holt sich  den Brief vom Schreibtisch, der nun schon zwei Tage dort liegt, über den sie sich ungeheuer gefreut hat und macht es sich auf der breiten Sitzbank bequem.

Sie lehnt sich an ihren übergroßen Kuschelpolster und zieht die Beine an, ihre Füße sind nackt und sie spielt leicht mit den Zehen.

Sie liest den Brief immer wieder. Alissa, eine Freundin aus der Studienzeit, die seit ihrem Abschluß in Venedig lebt, hat sie für ein paar Tage eingeladen bei ihr zu wohnen und zwar genau in jener Woche, wo der weltberühmte Karneval in Venedig stattfindet.

 

Als sie beide die Kunstakademie in Wien besuchten, gab es viele Wochenenden, an denen  sie sich einfach in den Zug setzten und nach Venedig fuhren. Diese Stadt, Serenissima, die Perle an der Adria, hatte es ihnen angetan. Sie standen gerne auf der Rialtobrücke und ließen Blütenblätter ins Wasser fallen oder flirteten mit den Gondolieri, die unter ihnen durchfuhren und manchmal schickten sie ihnen sogar Kußhändchen, um sie aus der Fassung zu bringen.

 

Sie wohnten immer in einer kleinen Pension in der Calle Modena.

Die Pension war sauber und billig, der Ausblick von den unverhältnismäßig großen Balkonen war überwältigend. Man hatte den Blick frei bis zum Canale Grande, rechts und links auch auf einigen Kirchen und alten Paläste. Die pastellfarbenen  Fassaden der alten Palazzi sahen bezaubernd aus, man übersah die oft abbröckelnden  Ecken über all diesem Charme, den die Stadt ausstrahlt.

Die Wirtin war eine kleine runde Person mit freundlichem Wesen und brachte immer irgend etwas extra für die „armen Studentinnen“ auf den Tisch.

 

 

Und nun lebt Alissa in Venedig, war dort verheiratet, arbeitet nun als freie Künstlerin und besitzt selbst eine Galerie in S.Polo, in der Nähe  der Rialtobrücke, in einer schmalen Calle beim Canale Grande, nicht weit weg von ihrem damaligen Studentendomizil.

 

Sie freut sich aufrichtig über diese Einladung und war in Gedanken schon mehr in Venedig als sonst irgendwo.

 

Die Tage bis hin zur Reise nach Venedig wollen ganz und gar nicht schnell vergehen, doch heute war es soweit. Sie steht am Hauptbahnhof von Venedig, Santa Lucia, und hält Ausschau  nach ihrer Freundin.

 

„Susanne!  Hallo, herzlich Willkommen!“ 

Bevor sie noch antworten kann, hat sie eine quirlige kleine Person bereits um den Hals genommen, küßt sie wild und glücklich und hängt an ihrem Hals.

 

„Ich freue mich, du! Mein Gott, gut schaust du aus!“

 

Susanne wehrt nun die Freundin lachend ab.

„Du läßt mich ja gar nicht zu Wort kommen, ich kriege keine Luft.“ Ruft sie lachend.

 

Alissa hat sich fast gar nicht verändert, ihre schulterlangen dunklen Haare sind nach wie vor wunderbar voll und glänzend. Sie wirkt elegant und gepflegt und ihre Kleidung ist wie sie immer war, teuer und nach der neuesten Mode.

 

Susanne nimmt ihre Reisetasche und die beiden Frauen hacken sich unter und streben dem Ausgang zu.

 

Sie nehmen eine Taxe und fahren so weit es eben geht in die Stadt rein und nehmen dann einen schwimmenden Bus am Canale Grande bis ins Zentrum.

 

Dort ist es nicht weit bis zu dem kleinen Palazzo, in dem Alissa wohnt und auch ihre Galerie hat.

 

Die Freundinnen haben sich eine Menge zu erzählen. Während der Fahrt sprudeln sie nur über vor Neuigkeiten.

Nachdem Susanne das Gästezimmer in Besitz genommen, ihre Kleider in dem entzückenden Renaissanceschrank verstaut hatte, ruht sie sich ein wenig aus.  Alissa wird die Galerie heute etwas früher schließen und sie haben vereinbart einen kleinen Bummel durch das abendliche Venedig zu machen.

In zwei Tagen wird der Karneval beginnen und sie haben beide noch immer kein Kostüm.

 

Trotzdem der kühle Abend eigentlich gegen einen Spaziergang sprach, wollten sie in einen anderen Stadtteil Venedigs gehen, in ein Geschäft mit der Bezeichnung „Maschere a Venezia“. Dort gibt es die schönsten Kostüme und Masken der ganzen Stadt.

 

Sie schlendern durch die engen Gassen, überqueren kleine Kanäle über entzückende Brücken und konnten hin und wieder schon Menschen mit Masken vor den Gesichtern und dunkle Umhänge sehen, die darunter verborgene Kostüme zu verbergen suchten.

 

In dem gesuchten Geschäft fühlt Susanne sich in eine andere Welt versetzt. Ein Arlecchino mit weißer Gesichtsmaske  steht regungslos gleich neben dem Eingang. Plötzlich bewegt er sich und fragt nach ihren Wünschen. Er verweist sie in das Innere des Geschäftes, das sich weit bis nach hinten erstreckte.

 

Überall blicken sie Masken an, von der Decke baumelnd, oder an den Wänden befestigt. Puppenhafte  Gesichter, phantasievolle Federngebinde, die im Luftzug leicht wippten und reich gestaltete Kostüme aus Taft und mit Pailletten bestickten Stoffen, in vielen Farben, mit Gold und Silber verziert. Da fällt die Wahl schwer.

Susanne entscheidet sich für ein Kostüm der Colombina, in Gold und Rot, das viel Bewegungsfreiheit hat..

Alissa  entscheidet sich für ein prächtiges Kostüm in tiefem Blau und einer weißer Maske, das einer Comtessa zu aller Ehre gereichen würde, mit aufwendigem Kopfschmuck und vielen Perlen.

Man könnte die Kostüme kaufen, aber auch leihen und sie entscheiden sich dazu, die Kostüme zu leihen.

Als sie dann wieder zu Hause sind und die Pakete abgeladen hatten, hat Susanne nur einen Wunsch, sie will ein wenig in der Galerie stöbern, sehen welche Objekte und Bilder da zum Verkauf angeboten werden.

 

Alissa geht mit ihr hinunter und führt  sie durch die Räume. Es sind große Räume im Renaissance Stil, mit schweren Brokatvorhängen, üppig gerafft und schöne Sessel und Bänke, die zum verweilen und betrachten der ausgestellten und beleuchteten Bilder einladen. Der Fußboden ist in Schwarz und Weiß gehalten und im Schachmuster angelegt  und unterstreicht  den klassischen Stil des Raumes.

 

„Ach, du! Die Räume sind ein wunderschöner Rahmen für deine Bilder!“ Susanne war begeistert.

 

„Danke, ja mir gefällt es auch hier, ich fühle mich richtig wohl.“

 

„Ja aber sag, gibt es denn da keinen Conte oder Princippe oder irgendwas Männliches in deinem Leben? Nie hast du mir etwas geschrieben, nur einmal Geheimnisvolles angedeutet?“ Die beiden Freundinnen sahen sich an.

 

„Ja doch, gab es. Aber irgendwie ist mir alles entglitten und er verschwand in den engen Kanälen und Gassen von Venedig.“ Sie sah traurig aus.

 

„Ach, schau nicht so traurig, jetzt beginnt der Karneval und da werden wir lustig und übermütig sein und vielleicht  finden wir ihn dann, eben irgendwo in den kleinen Gassen oder auf einer Brücke?“ Sie legte den Arm um die Freundin. Diese lächelte.

 

„Und, wenn wir schon dabei sind, wo ist denn dein Traummann? Bist ja auch alleine gekommen?“

 

„Naja, ich glaube mir ging es wie dir, nur daß es die engen Gassen von  Wien waren, die Hektik des Alltags und...., naja ich weiß es auch nicht!“ Sie lachten beide.

 

 

„Oh, was ist das?“ Susannes Blick bleibt im letzten Raum an einem Bild hängen, das sie sofort fasziniert.

 

Es ist nicht das Kunstwerk an sich, das sie faszinierte sondern es ist das Motiv.

Es ist der Balkon in der alten Pension, wo sie immer gewohnt hatten, im gleißenden Sonnenlicht, im Hintergrund die Konturen von Venedig mit ihren vielen Kirchtürmen. Am Balkon ist ein junges Mädchen mit einem Sonnenhut zu sehen, in einem strahlend weißen Kleid.

 

Es ist ein schönes Bild, im Stil von Monet, mit viel Sonne und flimmernden Licht.

 

Nun ist er da, der Karneval!

 

Ganz Venedig ist eine Bühne. Am Marcusplatz drängen sich die schönsten Kostüme. Auf jeder Brücke in jeder kleinen Gasse Venedigs, mit Vogelmasken, mit weißen Masken, riesigen Hüten mit Federgestecken, blauen, roten und grünen Taft- und Seidengewändern, glitzernd und glänzend, mit Glöckchen und Schellen.

Prinzen und Könige in samtenen und seidigen Wamse, jedoch alle mit Masken. Niemand kennt den Anderen, alle waren ausgelassen.

Auf kleinen Plätzen, wie auf der Piazza S.Polo  sind kleine Bühnen als Straßentheater aufgebaut, Musik aus alten Instrumenten ist zu hören. Sie spielen alte Stücke von Goldoni, alte venezianische Possen.

 

Man wird umarmt, gestoßen und gezogen. Lachen dringt von allen Seiten heran, es ist ein Rausch der Farben und Sinnen. Sektgläser machen die Runde, es wird einander  zugeprostet und fremde Menschen sprechen sich an und gehen dann wieder  weiter.

Am Canale Grande fahren die Wasserbusse, voll besetzt mit lachenden Menschen in Masken vorbei, halten an den Stationen an und Massen von Menschen steigen ein und aus.

 

Alissa und Susanne halten sich an den Händen um sich ja nicht zu verlieren. Sie prosten  einigen Masken zu, tanzen über den Markusplatz und versuchen, sich nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Ein ausgelassener Capitano reisst Alissa jedoch irgendwann von ihrer Seite und sie ist  in dem Getümmel alleine. Sie ruft zwar noch einige  Male nach ihr, aber es ist vergebens.

 

Doch da wird sie schon wieder von einer Maske herum gewirbelt, bekommt ein Glas Sekt und wird weiter gegeben an eine Maske mit Vogelgesicht, mit der sie einen Tanz lang verbunden ist.

Völlig außer Atem lehnt sie sich dann an einen der Lichtmaste im Zentrum des Markusplatzes. Alles dreht sich um sie, sie kann nur mehr Gestalten sehen, der Ton tritt in den Hintergrund und sie schließt die Augen. Ihre Brust hebt und senkt sich und sie glaubt wie ein Ballon  aufzusteigen.

Sie war unglaublich erregt und trunken vom Fest der Farben und Sinne.

Als nun auch noch irgendwo Feuerwerk abgeschossen wird und sich der Himmel in allen Farben darbietet, fühlt sie sich endgültig emporgehoben.

 

„Hallo, schöne Colombine! Tanzen wir quer über den Platz?“ Eine Stimme hinter ihr reißt sie aus diesem ekstasischen  Gefühl.

Bevor sie noch etwas sagen kann, nimmt sie ein Conte mit rotem Wams, goldenen Applikationen und schwarzer enger Hose, einem hohen Samthut mit breiter Krempe und einer weißen Maske, die den Mund frei ließ, in den Arm und fliegt mit ihr über den Platz. Sein Umhang wirbelt um sie beide herum. . Das heißt, soweit es möglich ist, da der Platz ja voller Menschen ist.

 

Wo war nur Alissa? Sie wird sie in diesem Getümmel sicher nicht wiederfinden.

„Sie sind die schönste Colombine von Venedig! Drehen sie sich, springen sie, fliegen sie mit mir!“ Ruft ihr Conte und lacht laut und übermütig.

Irgendwann kam er ihr abhanden, flog davon mit einer schönen Sizilianerin mit tiefem Dekollete

 

Der Campanille läutet, ein neues Feuerwerk beginnt  und die Sektkorken knallen. Susanne ist  gefangen in einem Tornado von Geräuschen, Lichtern, und Eindrücken

Sie wird mit Blumen beworfen, die Menschen winken ihr zu. Venedig ist wie eine sich drehende Kugel, mit glitzernden  Steinchen und Spiegeln.

 

Irgendwann findet  sie ihre Freundin Alissa in dem Getümmel wieder. 

 

Es waren Tage voller Lebensfreude und Erinnerungen.

 

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Donnerstag, 23. Dezember 2021

Ein Kind ward geboren, Gedicht

 

Ein Kind ward geboren

von Joana Angelides

 

Ein Kind verändert die ganze Welt,

Ein heller Stern den Himmel erhellt.

Drei Könige irren suchend umher

Sie kommen aus der Fremde einher.

Geschenke im Gepäck, suchen sie auf Erden,

Jenen, der gekommen ist um König zu werden

 

Sie haben sich in Palästen verneigt

Wo Licht ist und Überfluss sich zeigt.

Doch das Kindlein liegt einfach nur so

Im Stall, auf feuchtem, kalten Stroh.

Bewacht von Maria, Josef, Esel und Rind.

Lächelt es selig vor sich hin, dieses heilige Kind.

 

Es wird der Welt die Erlösung bringen,

Es werden Cherubine und Engel singen.

Er wird unser aller Schuld erkennen

Und die Sünden der Welt auf sich nehmen

Den Kelch leeren, den der Vater ihm reicht

Bis das Leben aus ihm qualvoll entweicht.

 

Er wird aber auch das Licht sein, das emporsteigt

Den Himmel erreicht, den Thron besteigt

Das Paradies verspricht, uns aufnimmt

Und unserer Seele Heil bestimmt.

 

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Prominente als Engel, Satire

 

Prominente als Engel

von Joana Angelides




 

Hat sich schon jemand Gedanken darüber gemacht, ob Märchenfiguren auch einmal alt werden, dann sterben und in den Himmel kommen?

 

Nehmen wir einmal Schneewittchen und die sieben Zwerge.

 

Die  Zwerge sollen ja unsterblich sein. Was noch zu erforschen wäre.

Aber Schneewittchen?

Man hat auch noch nichts darüber gehört, ob es im  Himmel denn auch Zwerge gibt?

 

Vielleicht liegt es daran, dass keiner genau weiß, was Schneewittchen denn mit  s i e b e n  Zwergen so gemacht hat. Naja.....

 

Steht da nicht in dem Märchenbuch:

Der Prinz nahm Schneewittchen zur Frau, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Nehmen wir einmal an, Schneewittchen, inzwischen weißhaarig und gebückt, geht in den Himmel ein.

 

Wenn Prominente sterben, und Schneewittchen ist ja schließlich prominent,  dann werden sie sicher auch im Himmel bevorzugt behandelt.  Es ist überall das gleiche, man hat so seine Erfahrungen.

 

Wenn sie überhaupt in den Himmel kommen!

 

Doch wenn sie es schaffen, dann funktionieren diese Lobbies sicher im Himmel auch, mit  gegenseitigen Hilfestellungen und Mauer machen.

 

Manche kennen da einen Engel aus dem Club, oder aus Lech, oder Ibiza, der schon oben ist. Der tauscht dann das übervolle Sündenregister gegen ein nur wenig beschriebenes  Blatt, fast blütenrein und halbwegs sauber, aus. Man muss ja alles relativ betrachten und so kleine Sünden.......

 

Die bekommen dann eine Wohn-Wolke im Zentrum, oder in besonders günstiger und schöner Lage (z.B. in höher gelegenen Sphären, wo die Harfenmusik nicht so stört), werden reserviert und die „Freunde“ werden dorthin bugsiert. Man ist ja im Himmel fast schwerelos.

Wozu sind  schließlich solche Verbindungen da?

In aller Unschuld, man will ja schließlich unter sich bleiben, Engel hin oder her!

 

 

Mit Schneewittchen wird es da so seine Schwierigkeiten geben, Braucht sie nun eine Appartement-Wolke für sich und den Prinzen und einige Wolken für die Zwerge, falls sie doch noch  kommen?

Denn, ein Schneewittchen ohne Zwerge ist ja kein Schneewittchen, Oder doch?

 

 

Petrus sieht da gefließentlich weg, er ist ja auch nicht mehr der Jüngste und froh, wenn ihm Arbeiten abgenommen werden.

 

Also, ich beteilige mich an  so was ja  nicht!  Liegt vielleicht auch daran, dass ich nie prominent war, keine Prominenten persönlich kenne und auch keine Märchenfigur.

 

Das heißt,  eine Märchenfigur hatte ich schon, naja  als Model das ich damals war! Und einige Prominente kannte ich auch, (nicht offiziell natürlich), naja mit der Figur!!! Waren mir trotzdem teure Freunde,  je nach gemeinsamen Neigungen.

Ich war immer willig, aber natürlich nicht billig.

 

 

Sie hätten meine Muskeln sehen sollen, aber alles andere war auch ganz schön knackig! Und erst mein markantes Profil!

 

Ich kannte Gott und die Welt. Ohje der  Ausdruck ist nicht sehr passend! Gott kannte ich nur vom hören und sagen, kenne ich heute noch nicht persönlich. Man kommt so schwer an ihn ran.

 

Als ich so vor dem Himmelstore stand  konnte mir nicht vorstellen, dass alle meine Freunde auch da sein werden.  In der Hölle wäre das was anderes, dachte ich mir. Ich bin sicher, der eine oder andere wird schon dort sein.

 

Aber einige habe ich auch hier getroffen, unschuldig blickend, in weißen Gewändern. Sie blickten einfach durch mich hindurch. Als würden sie mich nicht kennen. Typisch, aber ich werde es mir merken. Werde mich dran erinnern, wenn es zur nächsten Kleiderausgabe kommt.

 

Irgendwie muss sich der kleine Mann, äh, Engel, ja auch wehren.

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Der zerbrochene Engel, unheimlich

 

Der zerbrochene Engel

 von Joana Angelides




Wie in jeder der vergangenen drei Vollmondnächte saß er auch in dieser Nacht auf dem dunklen Stein des Mausoleums in der Ecke des Friedhofes und starrte auf den weißen Marmorengel hinüber.
Seine Gestalt faszinierte ihn, die Reinheit im Gesichtsausdruck forderte seine Fantasie heraus.


Der Mond wurde nun teilweise von vorbeiziehenden dunklen Wolken verdeckt und die Schatten wurden dichter.

Er wußte, es waren nur noch einige Minuten bis Mitternacht und dann war es soweit. Vom nahen Kirchturm tönten die zwölf Schläge in die Nacht. Der Engel bewegte sich plötzlich und senkte die Arme, die sonst immer wie schützend über dem Grab unter ihm ausgestreckt waren. Es war eine Skulptur aus Marmor, mit langem gelockten Haar und einem wallenden, faltigen Umhang.

Der Engel setzte sich auf die Grabumrandung und schlang seine Hände um die Knie, als würde er sich ausruhen wollen.

Aus der dunklen Ecke rechts glitt der dunkle Schatten heraus und positionierte sich hinter ihm.

Seine linke Hand reckte sich aus dem schwarzen, rot ausgeschlagenen Umhang hervor und berührte den Engel an der Schulter. Dieser sprang auf und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit.
Die Gestalt hinter ihm verschmolz fast mit den Schatten der Grabsteine und des Baumes, der dahinter seine Zweige ausbreitete.

„Wer ist da?“ Die Stimme war ängstlich, belegt und ein wenig schrill.

„Nur ich, ein Freund, habe keine Angst!“ Durch das Ausbreiten seiner beiden Hände wurde der Umhang geöffnet und das blutrote Futter leuchtete fast drohend. Dieses Rot war beängstigend, es war am Friedhof ungewohnt.

„Nein, laß mich los, ich kenne dich gar nicht, sah dich hier noch nie!“

„Ich bin jede Nacht hier, ich sitze da drüben“, er deutete in die dunkle Ecke neben dem Mausoleum, „und bewundere dich jede Nacht. Ich liebe die Art, wie du deine Haare trägst, ich bewundere deine zarte Gestalt, wie sie sich durch den in Marmor gemeißelten Faltenwurf durchdrückt, als würdest du atmen!“

„Höre auf, ich will das gar nicht hören“, der Engel streckte beide Arme abweisend nach vorne.

Doch die dunkle Gestalt wich keinen Zentimeter zurück. Er wußte was er wollte. Er wollte diesen wunderschönen Engel nie wieder an den kalten Marmor verlieren, er mußte diese Stunde nutzen, ihn in seine Welt herüber zu retten.
Diese Stunde, Mitternacht am Gottesacker, lockte nicht nur den Engel aus der Erstarrung, es waren auch andere dunkle Gestalten unterwegs, die sie beobachteten, um sie herumschlichen. Man hörte leises Flüstern, hüsteln aus dunklen Umhängen, bleiche Gesichter und lange dünne Finger, die diese Umhänge hielten. Gierige Augen bohrten sich in die weiße unschuldige Gestalt, als wollten sie sie aufsaugen.

Er stelle sich hoch aufgerichtet vor den verängstigten Engel, seine Arme waren nach rückwärtsgerichtet, als wollte er die Gestalt an sich pressen und verdecken.

Inzwischen hatte sich der Engel ganz bis zu dem Grabstein zurückgezogen und kauerte erschrocken am Kopfende des Grabes.

Viele dunkle Gestalten umringten die beiden und es drangen Zischlaute, höhnisches Lachen und drohendes Gemurmel herüber. Die schwarzen Vögel des Friedhofes krächzten erschrocken und mancher flog tief, quer über die gespenstige Szene

„Geht weg, verschwindet!“ Er schrie es laut und mit hoher Stimme.
Der Engel begriff nicht, was geschah. Doch es machte sich das trügerische Gefühl in ihm breit, dass er von dieser hohen, dunklen Gestalt, die ihm vorher Furcht eingeflößt hatte, nun beschützt wurde.
Er richtete sich auf und suchte hinter dem breiten Umhang des vor ihm stehenden, Schutz.

Das Gefühl die ihm die hinter ihm zitternde Engelsfigur vermittelte, der mit fliegendem Atem an ihn gepreßter Körper, gab ihm Kraft und mit einer raschen, wilden Bewegung verscheuchte er die dunklen schwebenden Gestalten rund um sie und drehte sich rasch um.

Nun blickten sie sich direkt in die Augen, der weiße Engel und der Vampir mit seinen brennenden Augen in den dunklen Höhlen.
Seine schlanken, fast dünnen Finger glitten in die herabfallenden Haare, zogen das Gesicht ganz nah heran und bevor der Engel begriff was geschah, neigte der Vampir seinen, in der Kapuze fast verschwundenen Kopf und glitt zu dem weißen Hals, der sich ihm nun offen dar bot.

Es war nur ein kurzer Schmerz, dem ein wohliges Gefühl folgte. So fühlte es sich an, wenn ein wenig warmes Blut langsam am Hals entlang herabfließt. Es waren jene Tropfen, die sein gieriger Mund nicht auffangen konnte.
Der Engel konnte sich kaum bewegen, nicht verhindern, dass der Lebenssaft aus ihm herauslief.
Seine Seele, die nur für diese eine Stunde erwachen sollte, löste sich von ihm und ging über in schwarze Schleier, die sich zu einer durchsichtigen dunklen Gestalt formten.
Als die nahe Kirchturmuhr Ein Uhr schlug, war die Symbiose abgeschlossen, triumphierendes Lachen der dunklen Gestalt weit in die Nacht zu hören.

Er ließ die marmorne, steinerne Gestalt los. Sie fiel zu Boden und zerschellte in viele Stücke.

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Dienstag, 14. Dezember 2021

Der unbedeutende Schattenmann, Erotik pur

 

Der unbedeutende Schattenmann.

von Joana Angelides

Auszug aus dem e-Book "Erotique Fou"





 

Ja, wir waren drei Freundinnen, die in vielen Dingen sehr ähnlich waren, in manchen Dingen aber total verschieden.

Während Lisa und ich in unserem Beruf sehr intensiv aufgingen, so hatte Eve das nicht unbedingt nötig, sie hatte ein kleines Vermögen hinter sich und brauchte nicht unbedingt zu arbeiten. Sie bekam eine jährliche Apanage aus einer Stiftung ihrer Eltern und außerdem verdiente Emile, ihr Ehemann als Börsenmakler, sehr gut.

Es gab zwischen uns keine Geheimnisse, also auch totale Offenheit von Eve über die Beziehung zu Emile. Bisher hatten wir Emile als Anhängsel in unserer Dreierbeziehung gesehen, der so am Rande mitlief und hin und wieder an den routinemäßigen lesbischen Nachmittagen von Lisa und Eve teilnahm, wenn er einmal früher nach Hause kam. Er war wie ein Schatten im Hintergrund, ohne eigene Meinung und irgendwelcher Bedeutung. Wenn er und Eve alleine war, wurde dieses Thema niemals angeschnitten, es war tabu, weil es Eve offenbar so wollte.

Er verstand die Beziehung zwischen Eve und Lisa nicht, wie er des Öfteren betonte, tolerierte es aber. Wie selbstverständlich fand er es aber, sich wortlos zu ihnen zu gesellen und sich an ihren Aktivitäten zu beteiligen.

Eve erzählte, dass sie es als äußerst belebend ansahen, dass er es liebte, sich neben sie zu knien, wenn sie und Lisa es mit dem Doppeldildo trieben, was oft über eine Stunde dauern konnte. Sie lagen dann quer über das breite Bett, der Dildo verschwand zwischen ihnen und wurde nur durch ihre gegenseitigen Bewegungen in ihnen aktiv. Je härter sie gegeneinander stießen, desto tiefer drang er ein und je erregte sie waren, desto schneller ging das vor sich. Sie keuchten oft beide und stöhnten, was wieder die andere antrieb. Emile kniete in der Mitte und liebkoste oder streichelte sie dann, biss manchmal auch in ihre Nippel, oder hielt den Dildo fest. Dann schrien sie auf, sodass er wieder losließ.

Er umrundete sie auch manchmal, sodass Eve mit der Zunge auf seinem Penis auf- und abgleiten konnte und ihm auch erlaubte, zu kommen. Offensichtlich gefielen ihm diese Spiele, denn er beteiligte sich ohne Worte daran.

Es kam auch vor, dass Lisa sich auf den Gyn-Stuhl legte und er auch sie bis zum Orgasmus lecken musste, während Eve seine Brustnippel drehte oder Krokodil-Klammern anbrachte, was ihm zum jedes Mal Wimmern brachte. Sie öffnete diese biestigen Dinger dann immer wieder, ließ sie aber wieder zuschnappen und er heulte jedes Mal wie ein Wolf auf. Eve liebte sein Aufheulen und Lisa seine Zunge, denn dann wurde er schneller und intensiver! Eve war eigentlich die wirkliche Lesbe von ihnen Dreien, bzw. war erklärte Bisexuelle und genoss Beides. Es kam erst ein einziges Mal vor, dass wir es alle Drei gleichzeitig trieben, das dauerte aber dann auch Stunden und wir waren völlig verausgabt.

Lisa sah danach gerne zu, wenn er sich außer Kontrolle bebend, auf Eve stürzte und sie in der Missionarsstellung nahm. Es erregte sie! Regelmäßig verschwand er dann im Bad und die beiden Frauen liebkosten und leckten sich noch eine ganze Weile. Von Emile war dann meist nichts mehr zu sehen.

Natürlich erweckte Emile immer wieder meine Neugierde, aber nur, wenn wieder die Rede auf ihn kam, wenn Lisa und Eve von solchen Sessions erzählten. Im Allgemeinen war er, wie schon gesagt ein grauer Schatten im Hintergrund.

Bis zu jenem Abend im November, als ich im Regen am Straßenrand stand und vergebens nach einem Taxi Ausschau hielt. Als mich ein vorbeifahrendes Auto mit einem Wasserstrahl endlich total durchnässte und ich nach rückwärts sprang und fast gefallen wäre, blieb ein dunkler Wagen neben mir stehen und die Beifahrertüre ging auf.

„Magritt, um Gottes willen, wie schaust Du denn aus, steig ein!“ rief eine bekannte Stimme, es war Emile. Dankbar nahm ich an.

Er fuhr mich nach Hause und drückte sein Bedauern aus, dass ich so durchnässt war.

„Komm, ich trage Deine Pakete, ich gehe mit Dir nach oben!“, sagte er besorgt. Und ich war wirklich froh.

Im Appartement angekommen schickte ich ihn in den Salon und bat ihn zuwarten, ich musste mich unbedingt abtrocknen und umziehen, die nassen Kleider loswerden.

„Nimm bitte Platz, ich mache uns einen Tee!“, rief ich aus dem Schlafzimmer hinüber. Er schien mich nicht zu hören.

Als ich nach einigen Minuten, nur mit einem Frotteemantel bekleidet aus dem Bad kam, stand er schon im Vorraum und hatte meine Teekanne in der Hand.

„Ich habe alles gefunden, der Tee ist fertig!“ sagte er mit einem kleinen, verlegenen Lächeln im Gesicht.

„Oh, das ist ja fantastisch!“, lächelte ich zurück.

Ich nahm die Teetassen aus dem Schrank und stelle alles auf das Tischchen. Er schenkte wie selbstverständlich ein und setzte sich neben mich auf die Couch. Mir war noch immer kalt und ich zitterte ein wenig. Mit beiden Händen hielt ich die heiße Tasse in der Hand und nippte daran.

Wie selbstverständlich begann er, meinen Rücken zu massieren, mich trocken zu reiben. Es tat gut.

Langsam kehrte wieder Wärme in mich zurück, er hörte aber nicht auf und rieb weiter, immer langsamer und intensiver, bis seine Hände auch nach vorne kamen und wie zufällig auf meine nackte Haut trafen.  Ich schloss die Augen und genoss es. Es war angenehm und belebend, erregend!

„Magritt, Du hast etwas Magisches an Dir“, flüsterte er.

Es kam überraschend, aber ich wollte es hören, was eigentlich verrückt war. Wir kannten uns schon viele Jahre und es hat noch nie irgendeinen Funken zwischen uns gegeben, der das berechtigt hätte.

Doch es war sein warmer Atem, seine zärtliche, aber bestimmte Art, die mich dahinschmelzen ließen.

Seine Hände umfassten meine Brüste, sein Mund strich an meinem Hals entlang, seine Zunge zog eine heiße Spur bis zu meinen Brustnippeln und umrundete sie. Tausende Ameisen begannen in mir munter zu werden, ich schrie auf, doch er verschloss mir mit seiner Hand den Mund.

„Bitte, genieße es, lass es zu!“ flüsterte er.

Und an diesem Abend konnte auch ich diese Zunge genießen, von der Lisa so hingerissen sein dürfte. Er drang mit ihr tief in mein Innerstes, ließ meine Klitoris aufheulen, ließ mich keuchen und hecheln und brachte mein Blut zum Kochen. Alles geschah anfangs unheimlich langsam, steigerte sich zu einem Sturm an Gefühlen und Impulsen und endete einige Male in einem Tornado, von ungeheurem Ausmaß. Das also war der scheue, zurückhaltende Emile! Er war wie ein Vulkan mit glühender Lava in seinem Inneren, der unvermutet ausbricht. Davon hatte Eve noch nie berichtet! Wie ein kurzer Spot fiel mir die Schilderung von Eve ein, wie sie ihn mit der Möwenfeder aus der Fassung gebracht hatte! Ich hatte aber keine!

Ich lag da, mit geschlossenen Augen, überließ mich seiner kraftvollen Zunge, seinen langen, gefühlvollen Fingern und seinem glühenden Schwert, das in mir tief wütete. Es war eine dunkle, dumpfe Lust, tief und nicht enden wollend. Sie grub sich in mein Innerstes ein und erzeugte einen Wirbelsturm mit Donner und Blitz: irgendwie beängstigend. Ich klammerte mich an ihn, hatte Angst nicht mehr aufzuwachen.

Irgendwann dazwischen dürfte Serge, mein Nachbar, nach Hause gekommen sein. Er spielte am Klavier das Warschauer Konzert von Addinsell, mit einer Vehemenz, wie man es selten hört. Es passte genau!

Ich löste mich dabei in den Armen von Emile auf, ging in Wellen von Musik, Lust und Leidenschaft unter. Im Vergleich zu meinen letzten Episoden, Erlebnissen und Hingaben war dies das Tiefgreifendste was ich bisher erlebt habe. Emile, der Unscheinbare, der Schattenmann hatte es mir beschert.

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Montag, 13. Dezember 2021

Der Duft von Jasmin, Erotik

 

Der Duft von Yasmin


von Joana Angelides

 

 

Als das Flugzeug ausrollte, schloss ich für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Es war ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass drei wundervolle Wochen vor mir lagen, ohne Telefon, ohne Radio und ohne die Hektik des Büros. Man hatte mir das Paradies versprochen und ich hatte es gemietet.


Ein Paradies, das ohne Verena nicht vollkommen sein wird. Ihr Lachen wird mir fehlen und auch ihre Unbekümmertheit, wie sie mit den Problemen des Lebens umging.
Während mich eine Änderung des Tagesablaufes oft total aus der Bahn werfen konnte, zuckte sie einfach mit den Achseln und dachte schon wieder an Morgen.
Sie weigerte sich ganz einfach, Dinge ernst zu nehmen, oder ihnen große Bedeutung beizumessen.


Zerbrach eine Vase, bedauerte sie dies einfach und kaufte eine Neue. Sie konnte nicht verstehen, dass andere Menschen den Verlust tagelang bereden konnten und den Wert der zerbrochenen Vase mehrmals betonten. Für sie war es einfach ein schönes Objekt, der Wert war ihr egal.
Für sie hatte es keine Bedeutung, ob wir mit dem Auto, oder mit dem Fahrrad wohin fuhren. Für sie war es nur wichtig, dass der Tag harmonisch verlief und wir uns liebten.
Sie war spontan bereit, sich in jeder Umgebung ihren Gefühlen hinzugeben. Der Geruch von Heu war für sie genauso erregend, wie der Geruch eines teuren Hotelzimmers in irgendeiner Stadt.
Als der Alltag begann unsere kleine Welt zu bedrängen, immer mehr Dinge des täglichen Lebens an Gewichtigkeit zunahmen, ist sie einfach gegangen.


Zum Abschied legte sie mir einen Zweig mit Yasminblüten auf unser Bett. Ich ließ ihn tagelang, auch nachts, unberührt dort liegen. Er schien langsam zu sterben und im Sterben verströmte er seinen süßlichen Duft.


Das vom Reisebüro versprochene Paradies lag direkt am Meer, außerhalb eines kleinen Ortes, umgeben von uralten Olivenbäumen und nur durch einen mehr als holprigen Weg zu erreichen. Es war ein geräumiger Bungalow, ausgestattet mit allem was das Leben lebenswert macht. So stand es im Katalog und was meine leiblichen Bedürfnisse betraf, schien es zu stimmen.
Der Bungalow stand direkt am Strand, am Rande eines geheimnisvollen Olivenhaines, mit wunderschönen alten Olivenbäumen.

Er hatte einen großen Wohnraum mit sehr gediegenem Rattanmöbel bestückt. Sie waren mit großzügigen Polstern in den Farben Orange, Grün und Gelb belegt. Diese Farben verstärkten den Eindruck von Urlaub, Natur und Erholung.

Große flache Glasschalen waren mit frischen Früchten gefüllt und verströmten exotische Düfte.

Nach vorne hinaus zum Meer ging er in eine überdachte Terasse über, die in der Mitte einen Springbrunnen plätschern ließ. Auch dort waren großzügige Sitzmöbel wahllos verteilt und luden zum Verweilen ein.


In der Tiefe des Wohnraumes befand sich eine gut bestückte Bar, mit einigen Hockern davor.
Links neben der Bar ging es in den Schlafraum. Er war an der, der Sonne abgewandte Seite angelegt, wahrscheinlich um ihn kühl und dunkel zu halten. Das große Bett stand in der Mitte des Raumes und war mit einer weißen Decke aus grober Spitze belegt. Es lagen auch mehrere Polster aus diesem Material darauf und luden zum Ruhen ein.

An den Wänden waren großzügige Wandschränke angelegt, die viel Platz boten.
Rechts von der Bar ging es in eine moderne, helle, kleine Küche. Sie war ausgestattet mit einem vollem Kühlschrank und einer Eiswürfelmaschine.


Überall standen große Pflanzen in übergroßen Töpfen aus Messing herum.
Es musste auch einen hilfreichen Hausgeist geben, denn es standen überall Blumen, schön in Vasen dekoriert und der Kühlschrank war mit frischem Obst und einem kleinen Imbiss gut ausgestattet. Doch war bisher niemand zu sehen.


Nachdem ich den Bungalow inspiziert hatte, meine wenigen Kleidungsstücke aus meinem Koffer achtlos auf das Bett geworfen hatte, beschloss ich, nur mit meiner Badehose bekleidet hinauszulaufen um den Sand und die sanften Wellen am Ufer spüren zu können.
Es überkam mich ein unglaubliches Glücksgefühl, ich ließ mich zu Boden fallen und spreizte meine Arme seitwärts aus und atmete tief die klare, würzige Luft ein.


Die Sonne stand nun schon sehr tief und zauberte effektvolle Lichter auf das sanft bewegte Wasser in der Bucht.


Ich beschloss, den frühen Abend, mit einem guten Buch auf einer der breiten Liegen auf der Terasse mit Blick auf die uralten Olivenbäume zu verbringen.


Die Sonne stand schon sehr tief, auch das Summen der Bienen war verstummt und nur in der Ferne war das leise Geräusch eines Motors draußen am Wasser zu hören. Dann verstummte auch dies und man konnte nur mehr das Schlagen der Stöcke auf das Boot hören, mit dem die Fischer die Fische anlockten.


Der Duft von Yasmin war plötzlich da und erinnerte mich an längst vergessene Zärtlichkeiten, einen warmen Frauenkörper und leises Flüstern.


 

War ich nicht alleine? Bewegte sich da etwas zwischen den uralten dunklen Stämmen der Olivenbäume?


Als ich, ohne meinen Kopf zu bewegen, nach meinem Glas griff, berührte ich eine Hand, die das Glas ebenfalls umspannte.
“Ich hole ein neues Glas, dieses hier ist leer.“


 

Es war die Stimme eines jungen Mädchens, leicht und zart, mit jenem tiefen Unterton der mich jedes einzelne Haar an meinem Nacken spüren ließ.
Verena? Wie kam sie hier her?

Es war nicht Verena, sie war ja aus meinem Leben gegangen, diese große Leere hinterlassend.
Der Duft von Yasmin umschmeichelte mich neuerlich. Sie trat zwischen mich und der untergehenden Sonne, beugte sich über mich und reichte mir das Glas, außen beschlagen und mit einer Blume geschmückt.

“Wer bist du?“ Meine Frage war leise, meine Stimme ein wenig heiser.

“Warum willst du das wissen? Ist es nicht bedeutungslos?“

“Ja, eigentlich schon.“


Ich nahm das Glas und nippte daran. Meine Augen hatten sich inzwischen an das Wechselspiel von Licht und Schatten gewöhnt und ich konnte die schlanke biegsame Gestalt nun näher betrachten. Es war nicht Verena, konnte sie auch gar nicht sein. Und doch......


Diese traumhafte, unerwartete Erscheinung bot sich in einem langen weißen, vorne offenen Kimono dar, der sich im zarten Abendwind leicht bewegte und ihre Figur sanft umschmeichelte. Da er vorne offen war, konnte ich ihre Beine hinauf fast bis zu ihrer intimsten Stelle sehen. Was mich ungeheuer erregte. Von meiner Position aus waren ihre Beine unendlich lang und schienen fast nie zu enden. Ein leichter Wind bewegte die beiden Vorderteile und es wurde kurz ein kleines dunkles Dreieck sichtbar. Die Sonne schien durch sie hindurch zu leuchten und Lichtblitze zu senden. Ihre langen schwarzen Haare fielen ihr über die Schultern und eine der Strähnen lag genau auf ihrer linken Brustspitze, die sich durch den dünnen Stoff hindurch deutlich abhob und sich mit jedem Atemzug bewegte. Es war unübersehbar, sie war nackt, nur eingehüllt in diesen weißen, dünnen Kimono, der mehr zeigte als verbarg.


 

Ich machte eine einladende Handbewegung, die ihr bedeuten sollte, sich zu setzen. Ich wollte den Anschein des hilflos aufschauenden Mannes beenden.
Sie trat seitwärts an mich heran und setzte sich neben mir auf die Liege, die breit genug für uns beide war.

Wegen des nun plötzlich wieder voll auf mich fallenden Sonnenlichtes musste ich die Augen schließen, da spürte ich ihre gespreizten Finger in meinem Haar langsam versinken. Ihre Fingerkuppen berührten meine Kopfhaut und tausend Sterne explodieren hinter meinen geschlossenen Augenlidern.
Ich beschloss, meine Augen nicht wieder zu öffnen. Offenbar hatte sie beschlossen, die Initiative zu ergreifen und ich ließ es geschehen. Hatte man mir nicht das Paradies versprochen? Vielleicht war es doch Verena?
Unmittelbar spürte ich nun ihren Mund über meine Haut nach meinen Lippen suchend über meine Wangen streifen. Ich vermeinte zitternden Lippen zu spüren, wie sie sich auf die meinen senkten und es entstand ein ungeheures Spannungsfeld.
Was war das nur, war es ein Traum oder Wirklichkeit? Oder geträumte Wirklichkeit?
Ihr Körper war nun völlig entspannt, leicht über mich gebeugt, ihre nach unten gerichteten Brustspitzen zitternden leicht unter dem dünnen Stoff, berührten meinen Brustkorb und Wellen von sinnlichen Gefühlen durchdrangen mich. Durch den sich nach unten bauschenden Kimono, konnte ich ihre beiden festen, vollen Brüste sehen. Ihre dunklen Brustspitzen wurden voll durchblutet und waren daher sicher sehr empfindlich.
So war es zumindest bei Verena. Meine Gedanken schweiften ab. Wenn sie über mich gebeugt war, kniend neben mir, ihre Brüste nach unten zeigten und ich die Spitzen leicht zwischen meinen Lippen rieb, dann begann sie zu zittern, zu stöhnen und konnte in dieser Stellung nie lange innehalten.
Wie war sie doch leicht erregbar, unglaublich intensiv in ihrer Hingabe.
Aber, das war Vergangenheit und ich wollte es eigentlich vergessen.
Unbändiges Verlangen erfasste mich und ließ mich vibrieren, ich verschmolz zu einer Sinfonie aufgepeitschter Sinne.
Nun schienen unzählige Hände, weiche Lippen, urplötzlich an meinem Körper entlang zu gleiten, sein Vibrieren noch zu verstärken und an besonders empfindlichen und bereits erregten Stellen einen Sturm von Empfindungen auszulösen.
Ihr Mund flüsterte mir längst vergessene Worte der Liebe ins Ohr und trug mich mit intensiven Liebkosungen ganz hoch hinauf bis zum Ursprung eines tosenden Wasserfalles.
Ich griff nach ihr, spürte ihre Erregung und tastete an ihrem Körper entlang. Ich nahm wieder den Geruch von Yasmin, Geschmack nach Salz und Begierde in mich auf und liebkoste und umschmeichelte sie nun meinerseits so lange, bis wir beide gemeinsam den letzten ultimativen Höhepunkt unserer Sinne und Lust sich aufbäumen fühlten und als tosender Wasserfall in die Tiefe stürzten, aufgelöst in einzelne Tropfen eines gewaltigen Ganzen.
Die neuerliche Vereinigung nach dieser totalen Auflösung und des sich Fallenlassens geschah, als wir dann am Fuße dieses ungeheuren Gebirges zu Tode stürzten und uns gleichzeitig wieder vereinten und als aufgewühlter, aber geschlossener Fluss, mitsammen unlöslich verbunden, in unserem Flussbett weiter flossen, uns aneinander schmiegten und uns als kleine weiße Schaumkronen flüsternd verloren.
Inzwischen war die Sonne vollends in das Meer getaucht und samtene Dunkelheit umfing uns.
Es geschah unbemerkt, wir tauchten ein in diese dunkelblaue Nacht, ließen uns tragen von unseren Empfindungen.
Plötzlich löste sie sich schwerelos aus meinen Armen und verschwand in dieser Dunkelheit, ohne ein Wort zu sagen, als wäre sie nie da gewesen.
Ich blieb noch eine Weile liegen und horchte in meinen aufgewühlten, völlig entspannten Körper hinein und eine unglaubliche Sehnsucht nahm Besitz von mir. Es wurde mir plötzlich bewusst, dass man sich bereits im Augenblick der Trennung nach neuerlichem Zusammensein sehnen kann.
War es nun Wirklichkeit oder Traum?
Es konnte kein Traum gewesen sein, der Geruch von Yasmin und ihr ganz persönlicher Geruch lag noch immer über allem.
Die morgendliche Sonne zauberte Sonnenkringel auf meine Decke und das leise Geräusch der Wellen drang zu mir.
Warum war ich so ruhig, so unglaublich entspannt und ......?
Den ganzen Tag über war ich aufmerksam und achtete auf jedes Geräusch. Wieder gab es frische Blumen, frisches Obst und einen kleinen Imbiss im Kühlschrank.
Ich hatte auch endlich Gelegenheit meinen Hausgeist zu sehen. Es war eine kleine rundliche Frau, mit einem Knoten im Genick und zwei Einkaufstüten, die sie in meinem Kühlschrank verstaute.
Sie sang und summte den ganzen Vormittag und verteilte wieder Blumen in den Vasen. Meine Fragen nach der Frau in Weiß konnte sie auch nicht beantworten, doch schien es mir, als würde sie mir mit dem linken Auge zu zwinkern.
Ich hielt daher weiterhin Ausschau nach der Frau in Weiß von gestern Abend. Ich streifte sogar durch die nähere Umgebung, entdeckte mehrere  einiger Entfernung, konnte jedoch nirgends meine Yasminblüte entdecken.
Gab es das Paradies nur abends, oder war es das schon gewesen? Kam meine Yasminblüte nie wieder?
Mein Hausgeist hatte inzwischen Handtücher und auch Seife für zwei Personen ins Badezimmer gelegt, sowie eine neue Flasche mit Badeöl.
Ich versuchte meine Gedanken anderen dingen zuzuwenden, hörte Musik und versuchte alleine Schach zu spielen. Doch es waren gar nicht meine Gedanken, die mich quälten, es war mein Körper, der in dauernder Erregung war.
Als sich die Sonne wieder langsam anschickte ins Meer zu versinken, zog es mich in den Schatten des alten Olivenbaumes auf meine Liege.
Die Sonne stand nun schon sehr tief und das ungelesene Buch entglitt soeben meiner Hand, als er wieder da war, dieser unverwechselbare Duft nach blühendem Yasmin und der Duft nach Begehrlichkeit.
Sie löste sich aus dem Schatten der Bäume hinter mir und blieb dann stehen.
Ich drehte den Kopf, um sie mit meinen Augen zu suchen, da legte sie eine Hand auf meine Augen und mit dem Zeigefinger der anderen Hand verschloss sie meinen Mund.
Ich hob meinen linken Arm und griff nach dem biegsamen Körper über mir. Ich spürte ihr Zittern, sie war sofort wieder Gefangene meiner Gefühle. Langsam kam sie aus dem Schatten des Baumes nach vor und setzte sich neben mich. Ihr langes schwarzes Haar fiel über ihre Schultern und berührte im Gegensatz zu gestern, beide Brustspitzen und ich stellte mir sofort vor, dass ich es war, der sie berührte. Mit einer Hand zog ich sie zu mir und mit der anderen suchte ich ihre festen Brüste. Mein Mund fand seinen Weg wie von selbst und ihre zitternden Brustspitzen wurden von meiner Zunge umkreist. Sie warf ein wenig den Kopf zurück und ich hörte, wie hörbar der Atem zwischen ihren geöffneten Lippen entwich.
Im gleichen Rhythmus meiner nun einsetzenden zärtlichen Bewegungen spürte ich ihre Hände von meinem Brustkorb abwärts gleiten und mein Blut begann langsam zu glühender Lava zu werden.
Mit unglaublichem Einfühlungsvermögen lotete sie die Grenzen meiner Empfindungen aus, trieb mich in mehreren Anläufen immer wieder an den Rande des Ertragbaren, um mir dann Augenblicke des Abflauens abzutrotzen und mich neuerlich so zu erregen, dass ich mein Verlangen hinaus schrie, bis ich heiser wurde.
An diesem Abend glaubten wir in einem dunkelblauen Zelt zu liegen, abgeschirmt von der Außenwelt, nur die Sterne über uns blinkend im Takt unseres Herzschlages. Die knisternde Seide ihres Kleides erzeugte funkelnde Lichtbögen von elektrischer Spannung.
Unsere Gefühle trugen uns gegenseitig empor zu Höhen, die unerreichbar schienen. Es war eine unendliche Ansammlung von hell blinkenden Sternen, der Milchstraße gleich.
Ich nannte sie Verena, sie nahm mich namenlos, wie ich war. An all den folgenden Abenden, war ihre Haut kühl und weich, wurde jedoch dann im Laufe des Abends, nahtlos übergehend wie die Dunkelheit, heiß und wie elektrisch geladen. Nach unzähligen Höhepunkten, Ruhephasen, leisen Seufzen und Flüstern, verschwand sie wieder von einem Moment zum anderen.
Sie hinterließ aber immer diesen betörenden Duft nach blühendem Yasmin.
Es waren zwei wundervolle Wochen, mit ungeduldig verbrachten Tagen, erfüllten Nächten und tiefen Gefühlen.
In der Nacht vor meiner Abreise jedoch wartete ich vergebens. Sie kam nicht mehr.
Ich musste eingeschlafen sein, die blutrot aus dem Meer steigende Morgensonne weckte mich. Ich flüsterte leise den ihr von mir verliehenen Namen. VERENA. Auf dem kleinen Servierwagen neben mir lagen einige Yasminblüten.

Der Traum wurde immer realistischer.

Ich beschloss, sofort nach meiner Rückkehr alles daran zu setzen, Verena in meiner Welt da draußen wieder zu finden. Oder sollte ich den Rest meines Lebens in dieser Bucht verbringen und hier auf sie warten?

Es gibt zahlreiche Kurzgeschichten, einige Romane und Gedichte von mir! Fast alles in e-Books zusammengefasst! Download von amazon, Thalia Libri und allen Großhändlern!Großes Lesevergnügen um wenig Geld!

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