Montag, 25. März 2024

Des Teufels Palazzo, Erotik

 

Des Teufels Palazzo

von JoanaAngelides




 

Hallo, mein lieber Freund!

Nun ist er da, der Karneval und ich mittendrin! Seit drei Tagen halte ich mich nun schon in der Lagunenstadt Venedig auf und bin fasziniert vom Flair dieser Stadt, der Perle der Adria, der Serenissima!

 

Die Recherchen für unser Magazin gestalten sich als sehr mühsam und aufwendig, da die maßgeblichen Personen für meine Interviews entweder noch nicht im Büro oder schon wieder weg waren. Trotz Terminvereinbarungen kommt es immer wieder zu Verzögerungen und Verschiebung auf einen anderen Tag oder auf nächste Woche. Die Uhren in Italien, bzw. in Venedig gehen eben anders.

Der Zeitpunkt für diese Reise ist denkbar schlecht gewählt. Der Karneval ist buchstäblich ausgebrochen, er findet immer Anfang Feber statt und dauert 10 Tage, in denen man sich fast nichts ernsthaft vornehmen sollte.

Das Motto für heuer ist "La città delle donne" und dreht sich hauptsächlich um die Frau schlechthin.

Ganz Venedig ist eine Bühne. Am Marcusplatz jedoch drängen sich die schönsten Kostüme. Auf jeder Brücke, in jeder kleinen Gasse Venedigs sind Vogelmasken, Frauen mit Fantasiekostümen oder traditionellen Masken, riesigen Hüten mit Federgestecken, blauen, roten und grünen Taft- und Seidengewändern, glitzernd und glänzend, mit Glöckchen und Schellen, zu sehen, so weit das Auge reicht.

 

Es tummeln sich Principessa-Kostüme, Prinzen und Könige in samtenes und seidiges Wams, überall, alle hinter Masken, keiner kennt den anderen, alle sind ausgelassen und gut gelaunt.

Auf kleinen Plätzen, wie auf der Piazza S.Polo, sind kleine Bühnen zum Straßentheater aufgebaut, Musik aus alten Instrumenten ist zu hören. Sie spielen alte Stücke von Goldoni, alte venezianische Possen.

 

Man wird umarmt, gestoßen und gezogen. Lachen dringt von allen Seiten her, es ist ein Rausch der Farben und der Sinne. Sektgläser machen die Runde, es wird einander zugeprostet und fremde Menschen sprechen sich an, gehen dann wieder weiter.

Am Canale Grande fahren die Wasserbusse, voll besetzt mit lachenden maskierten Menschen vorbei. Wenn sie an den Stationen anhalten, steigen Massen von Menschen ein und aus.

Meine Augen schwelgen in Farben und Formen der mich umgebenden Weiblichkeit, Brüste quellen aus ihren engen Miedern hervor und mancher verheißungsvolle Blick lockt und verspricht das Paradies auf Erden.

 

In den Mauernischen, auf den Stufen der Brücken und in Hauseingängen drücken sich wollüstige Körper herum, manche blanken, prallen Brüste werden mit gierigen Händen umfasst, Küsse einfach geraubt. Eindeutige Körperbewegungen lassen ahnen, was unter dem Mantel der Dunkelheit hier zelebriert wird.

 

Du kannst Dir vorstellen, dass ich mit Inbrunst und Erregung dem Geruch des Intimen, vielleicht auch Verbotenem nachging. Ich fühlte mich wie ein Jagdhund auf der Fährte des zu erlegenden Wildes, folgte dem Geruch des Blutes.

 

Schließlich landete ich in den kräftigen Armen eines weiblichen Wesens, das mich durch die Menge wirbelte.

Sie war als Colombine verkleidet. Ihr Kleid war durchgehend rot, schulterfrei, bestückt mit roten Federn und schwarzen Applikationen und ließ einen tiefen Einblick in ihr üppiges Dekollete zu. Der rote, große Hut mit weit ausladenden schwarzen Federn, saß keck auf der aufgesteckten Frisur. Sie drehte und wand sich in der Menge und ich spürte, dass sie bemüht war, uns an den äußeren Rand der sich um einen imaginären Mittelpunkt drehenden Menschenmasse zu bringen.

Ich selbst hatte mir gleich nach meiner Ankunft in Venedig auf Rat des Portiers in meinem Hotel, ein Kostüm besorgt. Er meinte, dass die schönsten Kostüme immer sehr rasch vergeben sind. Ich steckte nun in einem engen Beinkleid, einem samtenen Wams und trug darüber ein Samtjäckchen mit weiten Ärmeln. Auf dem Kopf hatte ich eine schwarze Vogelmaske und einen Hut, wie ihn wahrscheinlich D´Artagnan getragen haben dürfte.

Das mit dem engen Beinkleid war natürlich keine sehr gute Idee, denn es tat sich was in meiner Hose, das offenbar den Stoff sprengen wollte. Der Vorteil daran war wiederum, dass man sich eng an seine Tanzpartnerin drücken konnte und sofort spürte, dass der Vulkan knapp vor dem Ausbruch stand. Als die erste starke Zuckung spürbar wurde, hob sie den Kopf etwas und sah mich durch die Augenschlitze ihrer goldenen Maske spöttisch an. Dann drängte sie sich noch enger an mich und bewegte ihren Schenkel. Es machte mich fast verrückt, wie sie ihre Bereitschaft kundtat, mir ihre Auffassung von Nähe und Intimität zu übermitteln.

 

Endlich hatten wir die um sich und dem Mittelpunkt kreisende Masse verlassen und fanden uns unter einer beleuchteten Straßenlampe wieder. Sie lehnte sich daran und atmete schwer. Ihre prallen Brüste sprengten fast ihr Miederoberteil. Ich fuhr mit je zwei Finger langsam über ihre von Flitter glänzende Haut und versenkte meine ganze Hand dann im Zwischenraum und hob beide Kugeln heraus. Ihre dunklen Nippel standen weg und es ergab sich automatisch, dass ich sie gierig mit meinen Lippen umfasste. Sie begann noch stärker zu atmen und hob die aufregende Last noch zusätzlich mit beiden Händen an. Sie genoss es sichtlich, ihre Zunge fuhr langsam über ihre Lippen und sie hielt ihre Augen geschlossen. Nach einigen tiefen Seufzern, dem ruckartigen Zusammenziehen der Schultern und ihrem allgemeinen Zittern sowie dem Einknicken in die Knie, nahm ich an, dass sie zu einem Orgasmus gekommen war. Es durchfuhr mich heiß und das Blut begann in meinen Ohren zu rauschen. Es war mir noch nie gelungen, dass eine Frau, nur allein, dass ich ihre Brustspitzen, wenn auch intensiv und wild, saugte und biss, dadurch zu einem Orgasmus kam.

Sie sackte mir fast weg, doch dann schlang sie ihre beiden Arme um meinen Nacken und drängte mich in die Dunkelheit, weg von der Lampe. Wir landeten in einer Mauernische neben irgendeiner Steinfigur. Eine Hand spürte ich plötzlich an meinem Schritt hart zupacken und sie massierte meinen Schwanz durch den Stoff der Hose heftig. Diesmal war ich es, der Halt suchte und mich an die abbröckelnde Mauer lehnen musste. Sie ging in die Knie und öffnete gekonnt meinen Gürtel, zog den Reißverschluss hinunter und war an dem Ziel ihrer Begierde angekommen. Als sich das enge Gefängnis für mein erregiertes Glied öffnete sprang es sofort heraus und reckte sich ihr entgegen. Oh, sie war eine Meisterin in ihrem Metier. Ob nun Gattin irgendeines Fremden, eine Hure oder eine Nonne, sie verstand es, es mich bis ins Gehirn fühlen zu lassen, dass ich ein Mann war. Sie leckte mit der Zunge auf und ab, kratzte an meiner Eichel, befeuchtete sie wieder, fuhr mit der Zunge in meinen Spalt ganz oben und rotierte, ließ die Zähne zupacken, die Zunge wie wild tanzen und als sich die Lava ergoss, so schluckte sie alles, was in ihrem Mund sich staute. Nicht dass Du denkst, dass sie sodann aufhörte! Nein, sie begann wieder von neuem, nahm ihre beiden Brüsten in die Hände, nachdem sie das Mieder noch weiter bis zur Taille geöffnet hatte und vergrub mein zuckendes Glied dazwischen. Dann begann sie es zu reiben und zu massieren und ich konnte nicht mehr denken. Jedes Mal, wenn es in die Nähe ihres Mundes kam, lecke sie daran, oder biss ein wenig hinein. Es war ein Gefühl des Schmerzes aber auch eine Hilflosigkeit und Geilheit, wie selten zuvor. Ich fühlte mich in einem Schraubstock gefangen, konnte und wollte mich aber auch nicht befreien.

 

Vorübergehende Pärchen und Gruppen hatten gerade nur einen flüchtigen Blick für uns. Es war ja Karneval!

Ich bemerkte in einem hellen Moment zwischen zwei Ergüssen plötzlich eine alte Frau, die sich gegenüber in ein Haustor drückte, und uns gierig dabei zuschaute. Sie hatte große dunkle Augen, in denen ein Feuer brannte, das ich bis hier her erkennen konnte. Aber nicht, dass mich das störte, im Gegenteil, es turnte mich an. Irgendwann schlich sie sich davon.

Was war nur aus mir geworden? Alles um mich herum konnte versinken, wenn ich nur meiner unbändigen Lust frönen konnte.

Ein vorbeikommender Harlekin umfing ruckartig meine Colombine an der Taille, hob sie empor und schleppte sie buchstäblich ab. Ich konnte noch sehen, dass er mit beiden Händen in ihr offenes Mieder fuhr, seinen Kopf darin versenkte und ihren Kopf zurückbog. Ich hörte noch ihr sinnliches Gurren und dann entschwanden sie um die Ecke. Es war nur mehr das leise Plätschernd des Kanals zu hören.

Ich lag halb in der Nische, musste mich erst sammeln und versuchen mein Beinkleid wieder halbwegs in Ordnung zu bringen. Was gar nicht so einfach war, weil mein gieriger Freund darin noch immer zu groß war. Ich gab es dann auf und schloß nur den Gürtel.

Ein Feuerwerk wurde abgefeuert, es war wieder laute Musik zu hören. Ich beschloss, mich wieder der Menge zuzuwenden und mich der ausgelassenen Stimmung anzuschließen. Mit weichen Knien und mich am Gelände festhaltend, überquerte ich eine kleine Brücke mit Stufen, die mich auf die andere Seite hinüberführte.

Als ich wieder in der Mitte des Gewühls war, sah ich die Menschen mit etwas anderen Augen an. Offensichtlich förderte die Maskierung den Trend, sich seinen Wünschen und Begierden in der Anonymität etwas freier hinzugeben. Ich sah Menschen, die sich, mehr oder weniger leidenschaftlich küssten, ich sah Frauen, die sich von Frauen küssen ließen. Ich sah Männerhände die fest und fordernd die Hinterteile ihrer Tanzpartnerinnen anpackten und ich sah sogar zwei Männer, die in einem der Haustore ungestört ihrem Trieb nachgingen. Das alles von lauter Musik, Lachen und Girren untermalt.

Ich wurde immer wieder herumgewirbelt, im Kreise gedreht und begrapscht.

 

Plötzlich hatte ich genug. Ich wollte diesem Treiben und dem Wirbel entkommen und beschloss, mein Hotel zu aufzusuchen.

Es fuhren zwar immer wieder Linienboote an mir vorbei, es gab auch Anlegestellen, doch ich wusste nicht, welches mich in mein Hotel zurückbringen würde.

Ich blickte mich um und da fiel mein Blick auf die Gondolieri. Ja, es würde einen schönen Abschluss dieser Nacht bedeuten, mich von einem von ihnen zu meinem Hotel bringen zu lassen.

Ich winkte einen herbei, hielt ihm die Karte des Hotels hin und ließ mir hineinhelfen. Er blickte suchend in die Runde, er suchte ein Signorina, wie er mir unmissverständlich andeutete.

„No, no solo!“, sagte ich und er stieß seine lange Stange ins Wasser und wir glitten davon.

Ich hatte am Morgen im Reiseführer nachgesehen. Jede der Gondeln ist von einheimischen Handwerkern handgefertigt und reich verziert. Früher waren die Gondeln knallbunt und prachtvoll, was heute jedoch verboten ist. So sind alle Gondeln schwarz lackiert. Wenn man sie genauer betrachtet, sieht man, dass sie nicht symmetrisch sind, sondern das Heck leicht abgebogen ist, was dem Gondoliere das Geradeausfahren erleichtert. Das war das, was die Touristen wissen sollten. Ich fand aber, dass sie vielmehr waren. Sie schaukelten sanft dahin, waren die echten Reiseführer Venedigs, zeigten die alten verfallenen Paläste und Dogenpaläste aus der Nähe und ließen ahnen, was sich unter dem Wasserspiegel eigentlich wirklich abspielte. Venedig ist, wenn man den Wissenschaftern glauben schenken konnte, dem Tode geweiht. Dieser Gedanke machte mich melancholisch.

 

Wir glitten dahin, ich sah in der Ferne die Inseln Murano und Isola Di San Giorgio Maggiore. Sie waren beleuchtet und ihre Lichter spiegelten sich im Wasser. Mein Gondoliere sang seine Melodie, ob nun eine Signorina mit war oder nicht.

 

Mein Körper beruhigte sich auch wieder langsam und mein Blut zirkulierte wieder in normaler Geschwindigkeit.

„Sind Sie Amerikaner?“, fragte er mich plötzlich.

„Nein, Wiener“, wieso hielt er mich für einen Amerikaner?

Er zuckte mit den Achseln.

 

„Wollen Sie wirklich ins Hotel? Es ist ja noch gar nicht so spät und ich könnte ihnen den Zugang zu einer privaten Soiree ermöglichen“, sagte er sinngemäß. Es war ein Kauderwelsch aus Englisch, Deutsch und Italienisch, doch gelang es mir, denn Sinn zu entnehmen.

 

Er hatte Recht. Es war noch nicht so spät, die Stadt war noch voller Leben, auch schien niemand heute Nacht in Venedig zu schlafen. Ein Geldschein wechselte den Besitzer und die Gondel wurde ein wenig schneller.

 

Nach einigen Minuten legte er bei einem offensichtlich privaten Steg an und half mir aussteigen. Ein Mann im Livree nahm mich in Empfang und öffnete eine alte, wunderbar geschnitzte Holztüre und ich trat ein in eine Welt von alter Vornehmheit, Luxus und verblichenem Glanz.

Es war eines der vielen alten Palazzi, die in Venedig oft vor sich hindösen und langsam verfallen. Hier hielt man offenbar den äußeren Glanz so halbwegs aufrecht. Auf jeden Fall war es eine andere Welt. Nach näherem Hinsehen stellte ich fest, dass ich offenbar in einer privaten, womöglich illegalen, Spielhöhle gelandet war.

In einem weitläufigen Vestibül standen einige gut besuchten Roulettetische, in einem Nebenraum Spieltische. Es huschten Lakaien in Kostümen herum und boten Trinkbares an. An den Tischen saßen teilweise steife, teilweise gierig dreinblickende Menschen und schmissen mit beringten Fingern irgendwelche Chips darauf.

Ich angelte mir eines der Gläser und mischte mich darunter.

 

Ich setzte hier einmal eine Kleinigkeit, dann wieder da und verlor immer. Ich langweilte mich.

Hin und wieder ging einer der Spieler eine Marmortreppe nach oben. Ich ließ die Treppe nicht aus den Augen und stellte fest, dass keiner wieder so schnell runterkam. Da sie aber niemand aufzuhalten schien, beschloss ich, ebenfalls einmal nach oben zu gehen.

Problemlos erreichte ich die obere Etage. Ein langer Gang, spärlich beleuchtet und mit Bildern von grimmig dreinschauenden Granden an den Wänden, empfing mich. Es gab einige, allerdings verschlossene Türen, an denen Schilder baumelten, wie man sie in Hotels benutzt, wenn man nicht gestört werden will.

 

„Gut, dass Sie endlich da sind, der Barone Vicente erwartet Sie bereits!“, sagte plötzlich neben mir ein ziemlich verdorrtes Männchen in einer Livree.

„Mich?“, fragte ich erstaunt.

Er sagte darauf nichts weiter, nickte nur und ging vor. Natürlich war ich neugierig und folgte ihm. Er führte mich ganz nach rückwärts zu einer geschlossenen Türe, die noch zusätzlich mit einem dicken Damastvorhang geschützt war. Er klopfte an und man konnte deutlich ein Brummen hören. Ich war nicht sicher, ob es sich um das Knurren eines Hundes oder eines Menschen handelte.

 

Der Bedienstete drückte die überdimensionale Türschnalle hinunter, öffnete die Türe und schob mich hinein. Der Raum lag im Halbdunkel, die schweren Vorhänge ließen keinen Lichtstrahl der nächtlichen Beleuchtung herein. Die zwei großen Kandelaber im Raum spendeten ganz wenig Licht, das wiederum von den Marmorplatten an den Wänden offenbar auch noch absorbiert wurde. Im Hintergrund konnte man drei Marmorsäulen sehen, die bis an die Decke reichten.

Ich musste meine Augen erst an die herrschende Dunkelheit gewöhnen, dann sah ich sie.

 

Sie, das war ein üppiges Weib auf einem erhöhten Podest liegend. Sie räkelte sich auf einer Bordeauxfarbenen Samtdecke und schaute forschend und abschätzend in meine Richtung.

Zwischen zwei der drei Säulen saß ein alter Mann in einem antiken, gepolsterten Sessel, seine Beine stützte er auf einem Hocker zu seinen Füßen ab. Er war in einem sehr eleganten Hausmantel gehüllt, hatte einen weißen glänzenden Satinschal um den Hals und im Mund einen Zigarettenspitz aus Bernstein, soweit man das in der Dunkelheit sehen konnte. In der Brusttasche des Hausmantels stecke eine rote Blume.

 

Als ich näherkam, machte er eine herrische Bewegung in Richtung der nackten Venus auf dem Podest und sagte, nein bellte, mit rauer Stimme nur:

 

„Los!“

Sie hob ihre Hand und ich sah, dass sie offenbar an einer Hand angekettet war.

Ich wollte mir nicht eingestehen, dass er das meinte, was ich offensichtlich gerade dachte. Wollte er uns zusehen? Wollte er, dass ich und das Weib da vor mir… ?

Sie hatte begriffen, dass ich zögerte und nicht recht wusste, wie ich mich verhalten sollte.

„Komm her, er will zusehen! Wenn Du nicht gut bist, Gnade Dir Gott!“, sie verdrehte die Augen. Sie sprach Englisch, mit italienischem Akzent.

Ich ging näher hin zu ihr und senkte meine Stimme etwas.

„Ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll. Ich bin nur Gast unten im Casino!“, flüsterte ich.

„Du bist nicht von der Agentur?“, flüsterte sie fragend.

„Nein!“

„Dann tue so, als würdest Du von dort kommen. Er bestellt immer wieder irgendwelche Gigolos, die uns vor seinen Augen ficken müssen und will dabei zusehen. Und wenn sie nicht gut sind, dann schlägt er mit der Peitsche zu!“, sie deutete mit einer Augenbraue zu ihm hin und da sah ich, dass er doch tatsächlich eine Peitsche in der linken knochigen Hand hielt. Der Schreck fuhr mir in die Glieder.

Wie komme ich hier wieder raus? Er hörte offenbar schlecht, denn er hatte sich in seinem Stuhl aufgerichtet, um besser hören zu können, was wir flüsterten.

 

Die Situation war schwierig.

„Was heißt UNS ?“, flüsterte ich wieder.

„Er hat mich und einige andere Mädchen in den angrenzenden Zimmern eingesperrt, die von Spielern als Pfand hiergelassen wurden, oder er lässt sie am Land als Dienstmädchen engagieren und benutzt sie dann als Sexsklavinnen! Er gibt uns an Freunde unter der Bedingung weiter, dass er zusehen kann, das erregt ihn, doch ist er nicht in der Lage selbst aktiv zu werden“.

Gäste, oder besser gesagt Spieler, die ihre Begleiterinnen als Pfand oder Einsatz hierlassen? Mir wurde schwindelig, wo war ich da hineingeraten?

 

Sie begann an meinem Gürtel zu nesteln und hatte mich mit einer Leichtigkeit von meiner sowieso offenen Hose befreit.

 

Lieber Freund, wie Du ja meine Situation einschätzen wirst, hatte mich dieses Gespräch bereits wieder erregt und mein Penis war hart und fieberte. Ich beschloss, die Sache nicht unbedingt aufzuklären, sondern mitzuspielen.

 

In der Nähe betrachtet, hatte dieses Weib, so wie es vor mir lag, so seine Reize und ich war daher einer unverhofften Session nicht unbedingt abgeneigt.

 

„Ausziehen!“, tönte im Hintergrund wieder seine krächzende Stimme herüber und dieses Mal bewegte er sogar die Peitsche ein wenig.

Ich zog daher rasch den Rest meines Kostüms aus und näherte mich kniend und mit erregiertem Schwanz den offenen Schenkeln vor mir. Sie war rasiert, ihre mächtige Klitoris leuchtete zwischen den Schamlippen hervor und sie hob leicht das Becken an. Ich spreizte mit zwei Fingern ihre feuchten Lippen auseinander und begann diese unglaublich große und pralle Klitoris zu bearbeiten. Sie stöhnte sofort auf und begann mit der nicht angeketteten Hand ihre Brustnippel zu massieren. Es war faszinierend, wie sie das genoss.

 

Sie bewegte sich im Rhythmus meiner Bearbeitung und ihr Stöhnen wurde immer lauter. Als Begleitmusik dazu war ein heiseres Keuchen hinter uns zu hören, das immer lauter wurde. Der Lüstling in seinem Sessel war offenbar im Geiste voll dabei.

Da mein Penis dabei genau vor ihrer Pforte stand, und bebend Einlass verlangte, schob ich mich langsam nach vor und drang in sie ein. Sie begann sich sofort, wild geworden, zu bewegen, ihr Becken zu heben und senken, ich konnte meine Eruption kaum zurückhalten. Sie war voll bei der Sache dabei, es gefiel ihr also, war nicht nur Zwang. Ich warf meinen Kopf zurück, aus meinem Mund kamen ebenfalls brunftige Laute. In diesem Moment traf mich der Schlag seiner Peitsche.

„Noch nicht! Nicht so schnell!“, keucht er und schlug nochmals zu.

 

Diese Hiebe hatten mich überrascht und auch empfindlicher werden lassen, aber auch ein wenig erregt. Ich hatte bisher noch nie mit einer Peitsche Bekanntschaft gemacht und es drückte mir die Luft aus der Lunge. Ich brüllte auf und hielt meinen Erguss mühevoll zurück, die Hiebe auf meinem Rücken hatten sich in mein Gehirn gebrannt.

 

„Weiter, jaaaa weiter!“ keuchte es hinter mir.

 

Angst, Erregung und Lust, das waren drei Faktoren eines unglaublichen Amoklaufes. Ich stieß in sie, ich bewegte mich, wand mich und ritt sie, bis wir beide dann doch mit lautem Gebrüll kamen.

Der Lüstling hinter uns begleitete das mit Schnauben und Keuchen. Seine Füße schlugen den Takt am Boden dazu. Ich brach über ihr zusammen. Sie klemmte mich mit ihren muskulösen, kräftigen Schenkeln jedoch ein und hörte nicht auf, sich langsam weiterzubewegen. Sie war wohl keineswegs am Ziel ihrer Lust, sie wollte mehr.

 

„Weiter!“, krächzte wieder der Rabe hinter uns und ließ, wie zur Warnung, die Peitsche leicht über meinen Rücken und meine Pobacken gleiten. Sofort überrieselten mich wilde Schauer, ich war gefasst auf neue Hiebe, ja erwartete sie sogar!

Auf ihr liegend begann ich ihren fordernden Bewegungen leicht zu folgen, rotierte ein wenig, hoffte ihren G-Punkt im Visier zu haben. Sie saugte sich an meinen Brustnippel fest, biss hinein und flüsterte Worte, die schmutzig und unanständig klangen. Dies erregte sie offensichtlich noch mehr, denn plötzlich richtete sie sich, soweit es ihre Kette erlaubte, auf, packte mich bei den Hüften und begrub mich unter sich. Sie ritt auf mich auf, ihr großes, pralles Hinterteil zeigte zu ihm und entlockte ihm schmatzende Geräusche. Sie drückte mich auf die Samtdecke, rammte ihre Knie neben mich in die Unterlage und begann auf und abzuwippen, nach vorne zu rutschen und wieder zurück. Mein Schwert drohte an der Wurzel abzubrechen, ich stöhnte und schrieb vor Lust und Schmerz, doch das beeindruckte sie keinesfalls. Sie fuhr fort und es bereitete ihr offensichtliches Vergnügen, dass sie mich zu einem Multihöhepunkt trieb, der nicht mehr zu stoppen war. Mein ganzer Körper wurde geschüttelt, meine Beine suchten Halt im Nichts, meine Hände krallten sich an ihren riesigen Brüsten fest und ich drohte unter ihr zu ersticken.

Das schmatzende Geräusch aus dem Hintergrund wurde lauter.

Als sich die Fülle ihrer schwarzen Haarpracht über mein Gesicht ergoss, weil ihr Kopf nach unten fiel, dachte ich, das nie und nimmer überleben zu können.

Sie rang hörbar nach Luft, bewegte zwanghaft ihr Becken, es war wie in einem Karussell im Inferno, das nie mehr anhält. Als sie ein wenig langsamer wurde, schlug offenbar die Peitsche bei ihr ein und sie begann zu kreischen, wurde wieder schneller und richtete sich auf. Einen Moment saß sie aufrecht auf mir, dann wieder machte sie einen Hohlrücken und hob ihren Po, ließ meinen Schwanz fast entkommen, doch dann senkte sie sich wieder und der Ritt begann von neuem.

 

„Ja, ja, ja, weiter, weiter…“, kreischte der Alte hinter uns und schlug offenbar wieder auf sie ein. Jeder Schlag fachte sie zu neuerlicher Aktion an, machte sie rasender.

Von einem Moment zum anderen jedoch fiel sie seitwärts um und blieb, schwer keuchend und nach Luft ringend, liegen.

Ein unwilliges Grunzen kam aus der Dunkelheit und er schlug einige Male mit der Peitsche auf den Boden. Was für ein Ungeheuer das doch war.

 

Du kannst Dir vorstellen, dass ich fast das Bewusstsein verloren hatte, mein Schwert schmerzte zwar, war aber seltsamerweise noch immer erregiert. Doch

der Gedanke, dass sich dieses pralle, vor Kraft strotzende Weib wieder über mich hermachen könnte, trieb mich auf. Ich sprang auf, raffte meine Kleidung zusammen und lief aus dem Raum.

Ich hörte noch seine krächzende, unwillige Stimme, als ich schon zwei Türen weiter, dabei war, mich notdürftig anzukleiden. Ich wollte nur weg.

 

Ich war nur mit großer Mühe imstande, die Treppe hinunterzugehen. Unten angekommen winkte ich einem der Lakaien und bat um eines der Wassertaxis. Ich hatte genug von Gondolieri.

 

Als mich das Taxi im Hotel ablieferte, war ich nur mehr eine leblose Hülle, der ganze Körper schmerzte mich und es tat weh, wenn mein Penis am Stoff meiner Hose scheuerte. Ich war bereit zu schwören, nie wieder in die Nähe einer Frau zu kommen.

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Weidengerten, Erotik

 

Weidengerten und ihre Wirkung

von Joana Angelides



 

Der Fürst lenkte das Pferd hinunter zum Ufer des Baches, der das Grundstück auf einer Seite begrenzte. Er hatte es auf die jungen, geschmeidigen Weidenruten abgesehen, die man da von den Bäumen abschneiden konnte.

Er hatte ein scharfes Messer bei sich und schälte die Gerten gleich an Ort und Stelle. Sie waren biegsam, dünn und sehr lang. Wenn man sie durch die Luft sausen ließ, hörte man sie surren.

 

Er nahm sich vor, sie heute Abend den beiden Frauen vorzuführen und stellte sich schon im Geiste vor, wie sie vor Schmerz aufschreien werden.

Natürlich musste man verhindern, dass sie im ganzen Hause zu hören waren, er dachte schon über zwei Knebel nach, und auch daran, ihnen die Augen zu verbinden.

 

Er band die Gerten an den Sattel des Pferdes fest und nahm einen Umweg über den nahen gelegenen Ort.

Er kaufte in einem Laden zwei lange Seidentücher, er würde sie ihnen als Geschenk machen, ohne dass sie vorher ahnen konnten, wozu sie gedacht waren.

 

Dann kehrte er in seine Lieblings-Gaststätte ein und genoss die urige Umgebung und das deftige Essen.

Die Wirtin mochte ihn, er ließ immer einige Münzen da, die sie sich heimlich einsteckte, bevor sie mit ihm auf eines der leeren Zimmer ging. Er mochte das nach dem Essen, ließ sich von ihr verwöhnen. Besonders liebte er es, wenn sie sein Schwert zwischen ihren prallen und festen Brüsten so lange rieb und drehte, bis sich seine Erregung entlud. Sie kniete dabei neben seinem Kopf und ließ seine Zunge auf ihrer Perle auf und ab gleiten. Er fasste ihre dreisten Pobacken dabei und krallte seine Finger hinein, bis sie vor Schmerz heulte. Oft schlug er auch kräftig zu und genoss ihre unterdrückten Schreie und die Rötung ihres Hinterteiles. So lief es auch heute ab.

 

Als er satt und sich wohl fühlend anschließend im Schloss ankam horchte er an der Schafzimmertüre seiner Gemahlin und hörte ihre gleichmäßigen Atemzüge. Lächelnd ging er in sein Zimmer und beschloss, sich ebenfalls auszuruhen, um heute Nacht fit zu sein.

 

Das Abendessen verlief wie immer, die beiden Damen tratschten und lachten viel und waren sehr aufgekratzt. Nun begann er nach dem Dessert seinen Angriff zu starten.

 

„Welche von euch beiden geht zuerst aufs Zimmer?“ raunte er über den Tisch.

Sie sahen ihn erstaunt und ein wenig erschrocken an. Bedeutete das, dass er  seine gestrige Drohung wahr machen würde? So nachtragend kann er doch nicht sein?

 

Doch ein Blick in seine lüsternen Augen belehrte sie eines besseren.

 

„Jene die zuerst hinauf geht, kommt auch als erste dran!“

 

Sollte dies eine Drohung, oder ein Versprechen sein?

 

Die beiden Frauen fassten sich unter dem Tisch an den Händen und standen gemeinsam auf.

„Wir gehen beide gleichzeitig, wenn Du willst kannst du ja nachkommen!“

Sie ließen die Stoffservietten auf den Boden fallen und  gingen gemeinsam hinauf.

 

Auch gut, es sollte ihm recht sein. Er aß sein Dessert fertig, trank noch ein Glas des roten, schweren Portweines und erhob sich dann auch.

 

Er hatte am Nachmittag die Weidenruten mit auf das Zimmer genommen und sie in feuchte Leinentücher gewickelt, sie mussten inzwischen feucht und sehr elastisch sein.

 

Er entledigte sich seiner Kleidung und zog den schwarzen Kimono über, den er von seiner letzten China-Reise mitgebracht hatte. Er hatte innen zwei Taschen, in denen er jene Tube mit der Salbe hineinsteckte, die er ebenfalls dort erstand. Sie war für anale Zwecke gedacht und verursachte starkes Brennen und schmerzhaftes Jucken, wenn sie mit Schleimhäuten in Berührung kam. Die beiden Damen werden das heute anal zu spüren bekommen.

Dann legte er sich die beiden Seidenschals über die Schulter.

Er betrat ohne anzuklopfen das Schlafzimmer von Natalia, in der einen Hand eine Flasche des roten Portweines, in der anderen Hand die beiden Weidenruten, die er hinter sich herzog.

„Was willst Du von uns? Das ist doch nicht dein Ernst? Nur weil wir gestern ein wenig Spaß machten?“

Er lehnte die beiden Ruten an den Kasten neben dem Bett und zog die beiden Seidentücher hervor.

„Das sind Geschenke für euch! Natalia, du bindest deine Freundin an den linken Bettpfosten, so, dass sie vor dem Bettende knien kann. Davor will ich, dass sie ihr Kleid und das Höschen auszieht und mir ihren Hinterteil präsentiert. Wenn das nicht geschieht, rufe ich das Mädchen, damit sie ihr dabei behilflich ist!“

 

Die beiden Frauen waren sehr erschrocken und taten, was er wollte. Das Mädchen sollte sie nicht in dieser Situation sehen.

Sie hatten ein wenig Angst, waren aber dann doch neugierig was er sich da ausgedacht hatte.

 

Als Alexa nun vor dem Bettenende kniete, nahm er eines der beiden Tücher und verband ihr die Augen.

 

Sie horchte in den Raum, wollte wissen was hinter ihrem Rücken geschah.

 

Der Fürst näherte sich nun seiner Frau und öffnete selbst ihr Kleid vorne und ließ es zu Boden fallen. Dann, als sie nackt vor ihm stand, verband er auch ihre Augen und drängte sie zur anderen Seite des Bettes. Dort warf er sie auf den Bauch und  band ihre beiden Hände ebenfalls an dem Bettpfosten an. Ihre beiden Beine band er zusammen und befestigte sie am Kopfende.

So konnte sie sich nicht rühren. Sie drehte und wendete den Kopf, aber sie konnte nichts sehen.

Dann nahm er den Elfenbeindildo von ihrem Nachtkästchen und  tat etwas von der geheimnisvollen Salbe darauf und trat hinter Alexa. Er  schob ihr den Dildo langsam anal ein und bewegte ihn einige Male.

Sie stöhnte überrascht auf, doch innerhalb einer Minute begann die Salbe fürchterlich zu brennen und Alexa begann zu schreien. Er fixierte den Dildo mit einem Polster und ließ sie stöhnen und schreien. Ihre Hände waren angebunden, sie kniete, konnte sich nicht aufrichten und war völlig hilflos. Es brannte höllisch und wurde immer stärker. Sie begann zu wimmern und Tränen rannen ihr über das Gesicht.

Dann nahm er eine der beiden Gerten und ging zu Natalia.

Diese lauschte in den Raum und verstand nicht, wieso Alexa so wimmerte und schrie. Es waren keine anderen Geräusche zu hören.

Als sie nun plötzlich ein Sausen in der Luft hörte und der erste Streich der feuchten, biegsamen Weidenrute auf ihrem Po landete, schrie sie sie ebenfalls schrill auf. Zu überraschend kam der Schmerz.

Der Fürst ließ ihr einige Sekunden Zeit, hörte wie sie die Luft gierig einzog und schlug wieder zu. Der Schrei war wieder gellend und schrill. Die dünne Gerte verursachte diesen schneidenden Schmerz und rote und schwarze Kreise, rotierten in ihrem Kopf. Nachdem er ihr sechs Hiebe versetzt hatte, war sie total aufgelöst und begann zu betteln, dass er doch aufhören sollte. Ihr Becken bewegte sich wild hin und her, sie wollte den Schlägen ausweichen.

Doch sie erreichte nur, dass die Hiebe auch auf ihren Schenkeln und seitlichen Lenden landeten. Es tat höllisch weh.

Alexa konnte nicht sehen, was mit der Freundin geschah, doch hörte sie das Sausen der Gerte und konnte es sich vorstellen. Doch sie war zu sehr mit dem eigenen Schmerz beschäftigt, um die Freundin zu bedauern.

Sie bewegte und drehte ihre Becken, sie wollte den Dildo loswerden, was ihr schließlich auch gelang. Doch das Brennen wurde damit nicht milder.

 

Der Fürst ließ nach dem  15 Schlag von Natalia ab und widmete sich nun Alexa. Natalia wimmerte vor sich hin, ihre Pomuskeln zuckten vor Schmerz.

 

Alexa spürte, wie er näher kam, verkrampfte sich und wimmerte nur mehr ganz leise. Da sauste der erste Schlag auf sie nieder und sie schrie genau so gellend wie Natalia auf. Auch sie bekam 15 Hiebe und spürte, wie ihre Haut zu brennen begann. Durch kleine Intervalle zwischen den Hieben, wurde es noch heftiger.  Der Schmerz war durchdringend und ließ den ganzen Körper erzittern. Sie schrie und schrie, nach jedem Hieb mehr und mehr.

 

Er ließ wieder von ihr ab und ging zu Natalia. Diese spürte, wie dieser irrsinnige Schmerz langsam den ganzen Körper empor kroch und sie beherrschte.

 

„Nein, keine Hiebe mehr! Es tut uns leid, wir werden so was nie wieder machen!“ rief sie verzweifelt.

Doch schlug er noch drei Mal zu.

Er stand hinter ihr, betrachtete die beiden roten Backen und  begann sie zu massieren. Die Striemen der Gerte waren deutlich zu sehen. Er zog die Pobacken auseinander und drang von rückwärts bei ihr ein. Sie begann sofort zu stöhnen, erstaunlicher Weise war sie sehr erregt.

Alexa hörte die Freundin wohlig stöhnen und so etwas wie Neid kam in ihr auf. Trotz des noch anhaltenden Brennens  wurde sie feucht und ihre Vagina begann sich ruckartig zusammen zu ziehen und wieder zu weiten.

Dem Fürsten machte es Spaß, zwischen den beiden Frauen hin und her zu pendeln.

Nach einem unglaublich starken Orgasmus ließ er wieder von Natalia ab und widmete sich Alexa. Er löste ihre Fesseln vom Bettpfosten und zog sie aufs Bett hinauf. Sie versuchte sich die Finger anzufeuchten und verzweifelt das Brennen an ihrem Anus zu mildern, doch er ließ es nicht zu, er nahm ihre Hand und leitete sie nach vorne. Sie sollte sich einmal selbst befriedigen, er wollte sie dabei betrachten.

Ihre Erregung war so groß, dass sie seinen Anweisungen folgte und ihre Perle immer schneller bearbeitete. Das war umso notwendiger, als sie doch durch ihre Bemühungen, den analen Schmerz zu mildern etwas von der Creme abbekam und nun ihre ganze Scheide ebenfalls zu brennen begann. Sie rieb wie wild und keuchte sich in die Ekstase.

Natalia horte es, sehen konnte sie nichts, denn sie hatte noch immer die Augenbinde.

Als er merkte wie ihre Zunge auf den Lippen hin und her fuhr, ihr Mund halb offen war, näherte er sein Schwert und genoss es, als sie daran saugte. Ohja, das gefiel ihm sehr!

Die Glieder des Trios wälzten sich in höchster Ekstase auf dem Bett, sie stöhnten und atmeten schwer.

Keiner der Drei konnte nachher feststellen, wie lange sie sich so gegenseitig fast in den Wahnsinn trieben.

Irgendwann verließ er die Beiden, nahm seine Gerten mit und verschwand in seinem Zimmer.

Natalia und Alexa merkten erst nach einer Weile dass sie alleine waren, sich mit verbundenen Augen nur mehr alleine vergnügten und rissen sich die beiden Schals von den Augen.

Sie küssten und leckten sich gegenseitig die Striemen, von denen einige sogar aufgesprungen waren. Natalia schwor Rache an dem Fürsten, Alexa beeilte sich, wieder in ihr Zimmer zu kommen, sie brauchte dringend ein Sitzbad, da die Creme noch immer höllisch brannte.

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Sonntag, 24. März 2024

Ödön von Horvaths Begräbnis, Satire

 

Ödön von Horvaths  Begräbnis

von Joana Angelides



Da gibt es ein Buch von Peter Turini, in dem er die endgültige Heimstätte der Knochen von Öden von Horvath beschreibt. Nämlich in einem Ehrengrab der Gemeinde Wien!

 

Abgesehen davon, dass es Menschen geben soll, die gar nicht wissen, wer dieser Ödön denn eigentlich war, ist es natürlich von kulturpolitischer Bedeutung, dass seine Gebeine schlussendlich dort zum Ruhen kommen, wo er sich schon immer wohl gefühlt hat, nämlich nicht weit von einem Wiener Heurigen entfernt. Dort versammeln sich bis spät in die Nacht Lügner und Spieler, angeberische Verführer, Verführte, Hoffnungslose und Hoffende, Trinker und solche die  dies noch werden wollen. So beschreibt Turini  sein jetziges Umfeld.

 

Er verrät uns auch, dass Horvath ursprünglich, nachdem er von einem herunterstürzenden  Ast erschlagen wurde, auf einem kleinen Pariser Friedhof, namens St.Ouen,  begraben wurde und  die Totenrede von dem Dichter Joseph Roth gehalten wurde, der so besoffen war, dass er in die offene Grube fiel.

Vielen  „Ondits“ zu Folge, soll das auch schon einigen Geistlichen anlässlich einer ganz normalen Bestattung passiert sein.

 

Wie es nun Dichtern oft geht, werden sie erst nach ihrem Tode als solche erkannt und auch erst dann posthum geehrt und geschätzt. So kam es dann eben, dass ihm ein Ehrengrab auf dem Heiligenstädter Friedhof  gewidmet wurde und die Exhumierung und Überführung in das Selbige im Jahre 1988, also 50 Jahre nach seinem Tode angeordnet wurde. Dies wurde einstimmig im Wiener Gemeinderat beschlossen, auch von jenen, die vielleicht noch nie was von ihm gehört oder gar gelesen hatten.

 

Das war natürlich schnell so dahingesagt! Man musste nun das Grab und die Gebeine erst finden. Der Totengräber bemühte sich auftragsgemäß, die angefragten Knochen gegen einen adäquaten Schmattes, sprich drei Kisten „Grünen Veltliners“, auszubutteln. Leider konnte man nicht mehr alle Knochen finden, aber der halbe Schädel, ohne Unterkiefer, einige Rippen, Speiche und Unterschenkelknochen, sowie ein Paar Mittelfußknochen konnten gefunden und vom Totengräber einwandfrei identifiziert werden. Was die Frage aufwirft, ob dies nach oder vor dem Genuss des Veltliners geschah?

 

Die  nun identifizierten Reste des großen  Dichters wurden, da sie ja nicht viel Platz benötigten, in einen Kindersarg verstaut. Eine sorgfältig erarbeitete Bestandsliste wurde angefertigt und alles dem Beauftragten für die Überführung übergeben. Der trat nun, mit dem Kindersarg unter dem Arm seine Reise nach Wien an. Natürlich erregte sein Handgepäck einiges Aufsehen bei der Zollabfertigung, besonders, da ein Hund der Zollfahndung sein Interesse an den Knochen durch lautes Gebell und Schwanzwedeln kundtat. Trotz Protest des Boten wurde der Sarg geöffnet und es konnte nicht verhindert werden, dass sich der Hund einen der Unterschenkelknochen schnappte und davonlief. Er wird sicher ein Disziplinierverfahren am Hals gehabt haben, doch das änderte  nichts daran, dass der Knochen verschwunden war.

So dezimiert landete der Kindersarg dann bei einem Wiener Bestattungsinstitut, das die Beerdigung im Ehrengrab vollziehen sollte.

Leider verzögerte sich die Bestattung, da der Bürgermeister immer wieder andere Termine hatte. Im Zuge der längeren Lagerung der Gebeine verschwanden noch einige Teile von Ödön, die man nie wieder auffinden konnte.

Doch letztendlich gelang es doch, unter Beisein des so genannten kulturellen Wiens, den prachtvollen Sarg mit den letzten verbliebenen Knochen und dem halben Schädel Ödön von Horvaths langsam in die Grube des Ehrengrabes zu versenken.

 

Horvaths Gebeine, oder der Rest, der noch da war, fanden so ihre ewige Ruhe.

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Kriegsgötter, Glosse

 


Kriegsgötter

Von Joana Angelides

 

Jede Zeit, jedes Volk hatte seinen eigenen Kriegsgott, böse Blicke, Kriegsrüstung und Schwerter gehörten zu ihm. Sie sind eine feste Größe in der Geschichte der Menschheit.

Ob der Kriegsgott nun Ares, Mars, Odin oder sonst wie hieß, er hatte immer den Blitz, das Schwert  in der Faust, um sie über seine Welt zu schleudern. Seinem Ruf, seiner Blutspur folgten Heerscharen  mit Geschrei.

Er fegte auf einem Pferd über das blutgetränkte Schlachtfeld und trieb die Soldaten oft in den unvermeidlichen Tod. Geschrei gehörte dazu, der Feind soll sich ja schon allein davor fürchten.

Dieses Image hat sich heute verändert. Doch es gibt sie noch immer, diese Kriegstreiber, nur haben sie heute Anzug und Krawatte an und fahren meist in gepanzerten Limousinen vor. Sie nennen es nicht mehr Krieg, sie betiteln es als Befreiung oder Expansion. Auf den Schlachtfeldern selbst findet man sie nie, oder fast nie.

Das Geschrei, die Hetze, findet in Medien, Gazetten, mittels Fake-Meldungen und Lügen statt und wird so glaubhaft dargestellt, dass die Lemminge dem Kriegsgott widerspruchslos folgen. Eventuelle Gegenstimmen verschwinden, fallen von Balkonen oder Schiffen oder werden eingegraben.

Das Kriegsgeschrei übertönt alles. Vor allem die Schmerzensschreie.

Sie glauben nur, dass sie Götter sind. In den meisten Fällen sind sie Psychopaten, Mörder und narzisstische Machtmenschen. Doch sie finden ihre Anbeter, werden verehrt. Vor allem natürlich von den Kriegsgewinnern!

Unter dem Mäntelchen des Kriegszustandes werden Gräuel zu Heldentaten hochstilisiert, Orden verliehen. Die echte Fratze des Krieges wird zum Januskopf.

Gefährlich ist‘s, den Leu zu wecken,

Und grimmig ist des Tigers Zahn,

Jedoch der schrecklichste der Schrecken,

Das ist der Mensch in seinem Wahn.

Ein kluger Mann dieser Schiller, er hat das schon frühzeitig erkannt. Nur die Menschheit erkennt es oft zu spät.

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Freitag, 22. März 2024

Der Geist aus der Flasche, Satire

 

Der Geist aus der Flasche

Von Joana Angelides



 

Eines der ältesten Waffen der Menschheit ist wahrscheinlich das Messer, nach dem Stein.

Zuerst nahm der Steinzeitmensch den nächstgelegenen Stein, um auf seinen Widersacher einzuschlagen, dann entdeckte er, dass man gewisse Steine auch zuschleifen kann und machte ein Schneidewerkzeug  draus. Es lag die ursprüngliche Absicht darin,  etwas zu zerkleinern, oder Felle zu präparieren.

Als er entdeckte, dass man ihn auch lang und spitz schleifen kann, geschah vielleicht der erste Mord in der Urzeit. Der Mensch ist eben innovativ.

So geschah und geschieht es immer wieder mit vielen Erfindungen. Naive, vom Forschergeist beseelte Wissenschaftler entdeckten Ursache und Wirkung vieler Dinge und freuen sich vorerst. Sie erschrecken erst dann,  wenn diese Erfindungen plötzlich missbraucht werden und waschen ihre Hände in Unschuld.

Too late!

Denn dann ist die Büchse der Pandora schon geöffnet und der Geist geht auch nicht mehr in die Flasche zurück. Will auch keiner!

Es steht doch unbestreitbar fest, dass ein Messer hervorragend dazu geeignet ist,  Brot zu schneiden, aber vom Menschen dazu auch  zweckentfremdet wird, um wirklichen oder vermeintlichen Feinden, das Leben zunehmen.

Der Dolch im Gewande hat über Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende, Wege geebnet oder Konflikte vergrößert.

Als Alfred Nobel das Dynamit erfand, hatte er keine Ahnung, wie es die Welt verändern wird. Im Bergbau sollte es vor allem eingesetzt werden und entwickelte sich zum absoluten Kracher! Das steht bombenfest außer Frage.  Seine angebliche Reue kam zu spät.

Einsteins  Relativitätstheorie ebnete den Weg für Oppenheimer zur Atombombe und was draus wurde, wissen wir. Und doch hat sie auch die Wissenschaft revolutioniert. Dass die Mathematik bis dato keinen Nobelpreis bekommt, ist vielleicht die Rache der Geschichte!

Dass man Elektrizität zähmen kann, ist Thomas Edison zu verdanken, das Patent für den elektrischen Stuhl verdankt die Welt dem Zahnarzt Alfred Southwick, er hatte 1881 einen Betrunkenen beobachtet, der einen Generator berührt hatte und auf der Stelle tot war. Er kam zu dem Schluss, dass der Tod durch Strom schnell und schmerzlos sei und baute den ersten elektrischen Stuhl. Wie kann einem sowas nur einfallen?

Naja, die Giftspritze hat denselben Effekt.

 

Der Mensch will immer mehr und größere Entdeckungen machen, was zu immer mehr Macht und Gewalt führen soll, um immer mehr Menschen, immer schneller töten zu können. Schließlich leben wir ja in der Zeit der Industrialisierung.

Der Mensch, an sich gut, hat im Laufe der Zeit Instrumente, Vorrichtungen und Konstruktionen erfunden, sich sogar patentieren lassen, die zur Tötung anderer dienen. Ganz ohne Skrupel! Kommt eben immer drauf an, auf welcher Seite des Zaunes man steht.

Es wurden auch Kräuter und Früchte  entdeckt, die zur Heilung von Krankheiten dienen können, doch auch hier ist es eine Frage der Dosierung, was man früher vor allem in Königshäusern und auch im alten Rom  schon erkannte. Und da sind es vor allem Frauen, die sich da kundig gemacht haben!

Einige hat Mann ja dann als Hexen verbrannt, denn irgendwie war das unheimlich!

Es ist aber auch kein Geheimnis, dass in Kriegszeiten immer wieder Erfindungen gemacht werden, die dann, neben anderen schrecklichen Auswüchsen, wohltuend  in Friedenszeiten einfließen.

Das ist das einzig Tröstliche über die menschliche Innovation zu sagen.

 

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Mittwoch, 20. März 2024

PYGMALION, Erotik

 

PYGMALION

Von Joana Angelides





Die Nacht war lang und voller Geräusche, schlaflos.
Das Licht des erwachenden Morgens fällt auf den in sich ruhenden Stein. Er steht inmitten von herumliegenden kleineren Steinen, achtlos abgelegten Werkzeugen und einigen dreibeinigen Sitzgelegenheiten.
Der Marmor hat eine feine Maserung, seine Oberfläche ist noch unregelmäßig und unbearbeitet und der rosa Schimmer gibt ihm Wärme und Lebendigkeit.
Dort oben, wo der Stein sich verjüngt, wird er den Kopf herausarbeiten. Ein wenig seitwärts geneigt wird er sein, man könnte meinen, er lauscht jedem Ton, der in der Luft schwingt.
Er nahm die Skizze auf, die neben seiner Liegestatt lag. Die Gestalt, die er erschaffen wollte, wird aussehen, wie sie, wird aussehen wie eine wunderschöne Frau in ihrer vollen Blüte.
Es überfluteten ihn diese unvergesslichen Bilder, unvergessen und immer nah.
Ihr schlanker Körper, sich wie fliegend über den Strand bewegend, das lange Haar flatternd im Wind, so hatte er sie in Erinnerung. Es war aber eben nur die Erinnerung geblieben.
Ihre Gestalt, zwischen ihm und der Sonne, mit Gold umflutet, war biegsam und sinnlich.
Er stand auf und begann zwischen dem Einsammeln der Werkzeuge und dem belebenden Kaffee in seiner Hand, den Stein mit forschenden abwiegenden Blicken zu umrunden.
Was sagte ein berühmter Bildhauer?
Eine Figur aus einem Stein heraus zu hauen ist einfach. Alles überflüssige Material muss weg, der Rest ist Feinarbeit.
Die nächsten Tage waren genau mit diesem Vorhaben ausgefüllt, die Vorderseite der Gestalt begann sich abzuzeichnen. Der Kopf war noch ohne Gesichtszüge, nur Silhouette mit aufgestecktem Haar. Der lange schmale Hals und die zarten Schultern steckten noch teilweise im Stein.
Er fährt mit den Fingerspitzen leicht über die rauhe Linie und endete an der abwärts gehenden, rechten Schulter. Es erzeugte Schauer in seinem Körper, sich vorzustellen, dass ihr Körper noch in diesem Stein steckte, hilflos und zur Unbeweglichkeit verdammt. Sie wird so lange in diesem Zustand verbleiben, bis er sie langsam herausholen wird aus diesem Gefängnis aus Stein.
Er entschloss sich, in den nächsten Tagen nur an der Vorderseite zu arbeiten.
Der Stein nahm Gestalt an, sieht nach unzähligen Stunden wie ein Relief aus, unlösbar verbunden mit dem kalten Stein.
Ihr Gesicht trat hervor, es war als wolle sie mit ihm sprechen. Der Haaransatz verlief nach rückwärts und verschmolz wieder mit der rauhen Struktur des Marmors. Außer ein paar kleine Kringel, die sich vorne lösten. Das linke Ohr war bereits frei und zu einem Drittel durch eine Haarsträhne verdeckt. Seine Lippen berührten dieses Ohr und flüsterten ihren Namen.
War da nicht ein kurzer Schauer durch den Stein gegangen?
Er meißelte mit vorsichtigen und zarten Bewegungen ihre beiden Brüste frei, diese Brüste, die ihn jedesmal, wenn er sie berührte, den Verstand raubten. Damals.
Doch sie waren noch rauh und unvollkommen. Seine Hände hielten die Werkzeuge zart und doch kraftvoll und vollendeten die Rundungen und die sichtbar werdenden Spitzen, die so wunderbar zitterten, wenn er sie mit seinen Lippen berührte. Immer wieder begann er von unten her und von oben kleine Unebenheiten zu entfernen. Er konnte sogar in diesen Stunden der angespannten Arbeit spüren, wie der Stein erregt atmete, sich der Brustkorb hob. Jaja, es war deutlich zu spüren.
In diesen Wochen vergaß er oft zu essen oder zu schlafen. Sein Verlangen, sie neu zu erschaffen, jeden Punkt ihres Körpers nachzuempfinden, war stärker.
Seit einigen Tagen war ihr zartes ovales Gesicht mit den leicht geöffneten Lippen und den durch die Lider halb verdeckten großen Augen, fertig. Ihr fein geformtes Kinn ging in einem sanften Bogen in ihren Hals über und dieser endete auf den zarten Schultern.
Einige Male schon stand er vor der Skulptur, presste seine Lippen auf die ihren und glitt langsam über das Kinn den Hals entlang. Dieser Kuss endete dann in dem entzückenden Grübchen zwischen ihren beiden zart hervorragenden Schlüsselbeinen. Gleichzeitig umspannten seine Handflächen ihre beiden festen Brüste und strichen über die heraus gemeißelten Spitzen.
Seine und ihre Erregung war für ihn deutlich zu spüren.
Ja, er meinte sogar, je länger er so dastand, seinen Körper an den Stein gepresst, dass dieser eine Wärme ausstrahlte, die auf ihn überging.
Die nun folgenden Tage wird er die, inzwischen nur angedeutenden Formen, ihre fließenden Hüften in ihre endgültige Form bringen. Er wird die leichte Wölbung ihres Bauches heraus meißeln und den Nabel, an dem sie immer so empfindlich reagierte, leicht andeuten. Nur andeuten, nur soviel, dass er ihn mit seiner Zunge umspielen kann, die Mitte suchen und leichten Druck ausüben. Sie wird sicher wieder dieses gurrende Lachen von sich geben, das er so liebte.
Wer sagt denn, dass ein Stein nichts empfinden kann? Er ist ein Teil der Natur und gerade Marmor lebt und atmet. Viele großen Künstler haben aus diesem Material unvergessliche Statuen geschaffen.
In einer der letzten Nächte, als eine Wolke das Mondlicht gerade ablenkte, hat sie sich aus dem Stein gelöst und ist langsam auf ihn zu gekommen. Sie stieg einfach von dem Sockel herab und kniete sich neben seine Liegestatt.
Er konnte den Schwung ihrer Wangen berühren, mit seinen Fingerspitzen ihre Lippen nachziehen und spürte ihre Zunge, wie sie sich leicht hin und her bewegte.
Ihre Arme glitten an seiner Seite langsam auf und ab und es war wie damals, als sie sich in Zeit und Raum verloren glaubten.
Als der Morgen aus der Dämmerung aufsteigt, die Dunkelheit sich in die Ecken des Ateliers zurückzog, erwacht er aus einem tiefen Schlaf. Sein erster Blick traf die Skulptur, die so dastand, als wäre in dieser Nacht nichts geschehen. Doch er wusste es besser.
Langsam nahm der Marmor Gestalt an. Der Schwung von den Hüften zu den Schenkeln gelang aus der Erinnerung in unglaublicher Formvollendung und endete in den zarten Füssen.
Er liebte ihre Füße, sie waren schmal und feinnervig. Was aber das Wunderbarste an ihnen war, sie waren sehr empfindlich. Sie liebte es damals immer, seine Fingerspitzen darauf zu spüren. Er liebte es, wenn er sie fast zum Wahnsinn trieb, indem er seine Fingernägel über ihre Sohle laufen liess und dabei gleichzeitig mit der anderen Hand über ihren Körper strich. In seltenen Fällen brachte er sie bis zum Höhepunkt, was er sehr genoss.
Bei jeder einzelnen Zehe verweilt er, arbeitet mit dem Meißel die zarten Nägel heraus, berührte jede Zehe an der Unterseite und lächelte, wenn er meinte, sie seufzen zu hören. Er nahm sich viel Zeit, er genoss es, als er zur Kenntnis nehmen musste, dass es ihn ebenfalls erregt.
Es folgten nun einige Tage, an denen er mit großer Akribie daran ging, den Bereich unter ihrem Bauch, zwischen den beiden geschlossenen Schenkeln, zu bearbeiten. Er arbeitet einen kleinen Hügel heraus, gewölbt und zart in ein Ypsilon auslaufend.
Es dauert sehr lange, bis er vollkommen zufrieden damit war Seine darüberstreichenden Hände fanden immer wieder eine Unstimmigkeit, eine Unebenheit und ließen Signale durch den Körper laufen, ihn ein wenig pausieren.
Es waren quälende Nächte, in denen er sich alles wieder herbeirief, ihre zarte Haut, die fließenden Formen. Die Gedanken an jene Augenblicke, wo er diese sanften Linien mit seinen Fingerkuppen teilen konnte, die Muschel ihre Perle preisgab und sie eingingen in eine Welt von Gefühlen, Feuer und Eis.
Nach Wochen hatte er noch immer nur die Vorderseite der Gestalt herausgearbeitet. Es ist, als wäre sie mit dem Stein verschmolzen, von ihm gefangen. In seiner Fantasie manifestiert sich auch der Glaube oder der Wille, sie wäre verwunschen für alle Zeit und in diesen Stein gefangen.
Er hatte den bearbeiteten Stein so aufgestellt, dass ihn das Mondlicht voll traf und er die heraus gearbeitete Skulptur von seiner Liege aus betrachten konnte. Seine Blicke konnten ungestört an den Konturen entlang gleiten, verweilen und sie auch liebkosen. Es steigerte sein Machtgefühl, dass sie es ihm nicht verwehren konnte, sie mit Blicken und auch mit seinen Händen zu berühren, solange und so intensiv, als er wollte.
Immer wieder bearbeitete er den Stein, ergänzte hier etwas und meißelt dort ein wenig weg, doch die totale Trennung, das Loslösen vom Stein, vermied er.
In manchen Nächten löste sie sich vom Marmorblock, stieg herab und verschmolz mit ihm in leidenschaftlichen Umarmungen. Er konnte ihren Atem spüren, die Erregung und das Pulsieren ihres Körpers.

Marmor ist ein warmer lebendiger Stein.


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Dienstag, 19. März 2024

Die kleine Wasserhexe, Märchen

 

Die kleine Wasserhexe

von Joana Angelides





Klaus und Lisa standen im Vorraum des kleinen Häuschens von Tante Monika und betrachteten interessiert die Bilder an der Wand. Es waren kleine Ölbilder, welche die Landschaft in der näheren Umgebung darstellten.  Eines der Bilder zeigte auch das kleine Häuschen von Tante Monika.  Da war die große Tanne, die rechts davon stand und noch ein kleiner Baum. Auf der anderen Seite des Häuschens war ein Ziehbrunnen zu sehen, den es heute nicht mehr gab.

 

„Schau, Klaus, diesen Brunnen gibt es gar nicht mehr vor dem Haus. Das ist sicher ein sehr altes Bild.“ Sagte Lisa gerade, als Tante Monika das Häuschen betrat.

 

„Ja, dieses Bild ist schon dreißig Jahre alt, da gab es den Brunnen noch. Das heißt, den Brunnen gibt es noch immer, aber ich habe ihn abgetragen und den Schacht, der sehr tief ist, abdecken lassen, damit niemand hineinfällt. Das ist eine sehr traurige Geschichte gewesen!“ Sie seufzte tief auf und erweckte damit die Neugierde der Kinder.

 „Ach, erzähle sie uns, bitte!“ riefen die Beiden gleichzeitig aus.

 

„Ach, Kinder ein anderes Mal, heute nicht.“ Sagte sie und ging mit ihrem Einkaufskorb in die Küche.

Klaus und Lisa waren sehr enttäuscht. Bisher war Tante Monika immer bereit gewesen, ihnen die unglaublichsten Geschichten zu erzählen und gerade diese eine Geschichte über einen Brunnen, wollte sie ihnen vorenthalten.

Sie zwinkerten sich zu und gingen geradewegs in die Küche.

 

„Bitte, bitte, wir wollen diese Geschichte hören. Bisher hast Du uns ja auch immer alles erzählt!“

 

Tante Monika setzte sich zum Küchentisch, wischte ihre nassen Hände in der Schürze, die sie umgebunden hatte, ab und bedeutete den Kindern, sie sollen sich ebenfalls setzen.

 

„In diesem Brunnen wohnten die Wassergeister aus dem ganzen Tal. Sie sorgten dafür, dass immer genug Wasser vorhanden war, sie bewässerten die Felder in der Umgebung und ließen das Wasser im Brunnen fallen oder steigen, je nach Bedarf und Jahreszeit. Da gab es auch eine junge Wasserhexe, die hatte immer nur Unsinn im Kopf.“ Tante Monika lächelte.

„Einmal in der Nacht schlich sie sich in die Stadt und brachte einen ganzen Kübel rosa Farbe mit und schüttete diese Farbe oben in den Fluß und der kleine Wasserfall, der den Eingang zum Märchenwald verdeckt, war plötzlich ganz rosa.“

„Oh, wie lustig!“ Riefen Klaus und Lisa und lachten herzlich.

 

„Naja, das sagt Ihr, aber der große Wassergeist wurde sehr böse. Er nahm ihr das Versprechen ab, dass sie niemals wieder so einen Unsinn anstellen werde. Sie versprach es hoch und heilig.

Onkel Eduard kannte die kleine Wasserhexe und setzte sich oft auf den Rand des Brunnens und warf kleine Margariten-Blumen hinunter. Dann kam die kleine Hexe herauf und sie unterhielten sich. Sie war sehr schön, hatte immer einen langen Schleier aus grünem Organza mit vielen kleinen Wassertropfen benetzt, umgewickelt. Immer hatte sie zwei Champagner-Gläser dabei, mit reinem Wasser und prostete Onkel Eduard zu. Onkel Eduard war damals noch sehr jung und auch immer zu Späßen aufgelegt. Sie erzählten sich lustige Geschichten und lachten und neckten sich gegenseitig.

Ihr müsst wissen, die Wassergeister lassen sich nicht gerne von den Menschen beobachten, sie sind sehr scheu. Nur die kleine Wasserhexe suchte immer wieder die Gesellschaft der Menschen, und besonders die von Onkel Eduard und einem jungen Handwerksburschen aus dem Nachbarort namens Hans, der immer Wiesen-Blumen hinunterwarf, um mit der kleinen Hexe zu sprechen.

Die kleine Wasserhexe heckte nun einen Streich aus. Sie erzählte Onkel Eduard, dass in diesem Brunnen Goldstücke zu finden seien. Die Wasserhexe hatte vom Berg einige Steine geholt die Glimmer enthalten und sie in den Brunnen geworfen. Diese glänzten nun durch das Wasser herauf, wenn der Mond sich darin spiegelte und Onkel Eduard glaubte, es ist wirklich Gold darin.“ Tante Monika seufzte tief, „Onkel Eduard erzählte es nun am nächsten Tag im Dorf.“

 

 „Ja, und? Haben die Menschen es denn geglaubt?“ Fragte Lisa und Klaus gleichzeitig.

 

„Ja, und es sind Viele gekommen, rund um mein Haus haben sie einen großen Wirbel veranstaltet, Einige wollten sogar in den Brunnen klettern, um die glitzernden Steine, von denen sie annahmen, sie seien Gold, heraufholen. Ganz besonders eifrig war der junge Handwerksbursche Hans aus dem Nachbarort. Er kam mit einem Seil und warf es in den Brunnen und wollte hinunterklettern, doch als er in der Mitte des Brunnenschachtes war, der Brunnen ist sehr tief, müsst ihr wissen, ist das Seil gerissen und er fiel ganz tief in den Brunnen hinein und niemand hat ihn je wiedergesehen. Man hat versucht hinunterzuklettern, man hat nach ihm gerufen, aber ohne Erfolg. Es heißt, die Wasserhexe hat in unten behalten. Der große Wassergeist wurde sehr sehr böse und hat die Wasserhexe bestraft für diesen Streich. Sie durfte nie wieder nach oben kommen.

Alle Menschen waren sehr traurig, dass der junge Mann verschwunden war und Onkel Eduard hat es sehr leidgetan, dass er diese Geschichte damals im Dorf erzählt hat. Er hat dann viele Nächte am Brunnen gesessen und immer wieder Margeriten hinuntergeworfen, aber die Wasserhexe ist nie wieder noch oben gekommen. Er wollte sie fragen, ob sie weiß, was mit dem jungen Mann denn geschehen ist. Dann haben wir eines Tages den Brunnen abgetragen und verschlossen. So, das ist die ganze traurige Geschichte.“ Sagte Tante Monika und wischte sich mit der Schürze ein paar Tränen aus dem Gesicht.

 

Die beiden Kinder waren sehr beeindruckt. Das war doch eine sonderbare Geschichte! Wie konnte denn ein Mensch in einem Brunnen so einfach verschwinden?

Am Nachmittag schlichen sie sich heimlich zum Brunnen. Klaus verschob zwei Bretter etwas und versuchte in die Tiefe zu blicken. Doch es war sehr dunkel und er konnte nicht sehr weit hinuntersehen.

Er nahm einen Stein und warf ihn hinein. Es dauerte eine ganze Weile, bis er das Aufklatschen auf dem Wasser hörte.

 

„Huch, muss ganz schön tief sein!“ Sagte er.

 

Sie legten die Bretter wieder zurück und gingen ins Haus.

 

„Sag, Tante Monika, hast Du nie versucht, zu erfahren, was wirklich mit dem jungen Mann geschehen ist? Hast Du nie mit den Wassergeistern sprechen können?“ Lisa schaute Tante Monika fragend an.

 

„Nein, die sind sehr scheu und sprechen nicht mit uns Menschen. Aber das ist so viele Jahre her, da war ich auch noch sehr jung und habe mich gar nicht getraut, das zu versuchen.“

 

„Aber heute, da würdest Du Dich doch trauen? Oder?“ Klaus schaute sie fragend an.

 

„Naja, heute schon. Aber die Geschichte ist ja schon lange vergessen.“

 

„Komm, wir versuchen es, wir steigen in den Brunnen hinunter und suchen die Wassergeister!“ Riefen die beiden Kinder.

„Oh, Ihr seid ja richtig mutig und unternehmungslustig, der Brunnen ist sehr tief! Das ist viel zu gefährlich! Aber, wir könnten vielleicht die Frösche fragen. Vielleicht wissen die was.“

 

„Welche Frösche?“

„Naja, die Frösche leben ja im Brunnen und im Teich gleich hinter dem Dorf und die haben viele Freunde unter den Wassergeistern! Aber das geht erst morgen, ganz zeitig in der Früh. Ich werde euch wecken, wenn ihr das wirklich wollt?“

 

„Ja, das wollen wir, wecke uns nur ruhig auf.“

Diese Nacht schliefen sie sehr unruhig, Klaus träumte immer wieder, dass er in den Brunnen gefallen ist, Lisa sah immer nur Frösche rundherum.

 

Es war noch nicht ganz hell, als sie von Tante Monika geweckt wurden. Nach dem eilig eingenommenen Frühstück stiegen sie in das kleine Auto und fuhren zu dem kleinen Teich, hinter dem Dorf. Schon von weitem hörten sie die Frösche quaken.

Tante Monika parkte das Auto ein wenig weiter weg, um die Frösche nicht zu erschrecken und sie stiegen aus.

Durch die ungewöhnlichen Geräusche gestört, hörten die Frösche sofort auf zu quacken und beäugten die Neuangekommenen neugierig. Lisa und Klaus setzten sich an den Rand des Teiches und Klaus versuchte mit einem kleinen Ast, eine der Wasserrosen heranzuziehen auf der ein Frosch saß.

„Lass das, ich falle runter!“ Quakte dieser und Klaus ließ sofort voller Schreck los, das Blatt der Wasserrose schnellte zurück und der Frosch fiel wirklich ins Wasser.

„Ich kann ihn verstehen, ich kann ihn verstehen!“ Rief Klaus ganz beigeistert aus.

„Ja natürlich, wenn Du mit mir da bist, dann kannst du sie verstehen, hast Du das vergessen?“ Fragte Tante Monika.

 

„Ich habe ihn auch verstanden", sagte Lisa.

 

„Also, wir werden jetzt unsere Bitte vortragen.“ Sagte Tante Monika und setzte sich auf einen Stein, der am Ufer des Teiches lag.

„Wer von Euch erinnert sich noch an die kleine Wasserhexe, die vor vielen Jahren immer heraufkam und lustige Streiche ausdachte?“

 

„Ich.“ Rief Quax der Größte der Frösche.

„Ich auch.“ Bekräftigte Quick der Schnellste von den Dreien.

„Ja, ich auch.“ Quickste Quecksi, er war der Kleinste.

 Sie waren schon sehr alt, man konnte es an ihren vielen Falten unter dem Maul sehen.

„Was ist mit der Wasserhexe?“ Fragte der Größte von ihnen neugierig.

„Nach der Geschichte mit dem verschwundenen Handwerksburschen Hans wurde sie nie wiedergesehen, ich habe erfahren, der große Wassergeist hat sie bestraft, sie darf nie wieder an die Oberfläche kommen.“

„Hmmmm, ja, seit damals haben wir sie auch nie wiedergesehen.“ Sagte Quax, „aber wir werden einmal den kleinen Wassergeist Auala aus dem Waldbach fragen, der weiß immer alles, was so vorgeht in der Welt der Wassergeister.“

Quack hüpfte in den Teich und verschwand unter der Oberfläche. Es gab ein paar große Luftblasen, eine Menge kleinere Luftblasen, dann wirbelte die Oberfläche auf und auf ihr erschien ein seltsames Wesen.  Es bewegte sich im Wasser hin und her, schien mit der Wasseroberfläche zu verschmelzen, dann nahm es wieder Konturen an und plötzlich erhob sich aus dem Teich ein wunderliches Männchen, durchsichtig, mit langen Haaren, die wir Schlingpflanzen aussahen, aus denen das Wasser hervorperlte. Es blieb halb im Wasser und schaukelte mit den Bewegungen der Wasseroberfläche hin und her.

„Wer wollte was wissen?“ Seine großen wasserblauen Kulleraugen schauten von einem zum anderen.

„Wir“, sagte Klaus und trat hervor, „wir haben gehört, Hans der Handwerksbursch ist in dem Brunnen von Tante Monika zu Tode gekommen, aber man weiß nichts Genaues. Weißt Du, was damals geschah?“

 

 „Ja natürlich. Das war eine aufregende Geschichte! Alle dachten er sei tot. Die Wasserhexe wurde bestraft, weil sie den Tod eines Menschen verursacht hatte, alle suchten den Grund des Brunnens ab, aber ohne Erfolg. Wir wollten ihn retten, ihn wieder an die Oberfläche tragen. Aber wir haben ihn nicht gefunden. Aber der Handwerksbursche ist gar nicht verschwunden. Er lebt schon viele Jahre in der großen Stadt. Er fiel zwar ganz tief in den Brunnen, wurde aber durch den darunterliegenden, unterirdischen Fluss ins Freie gespült. Er blieb dann betäubt und bewußtlos am Ende des Tales, wo der Fluß ins Freie tritt, liegen und erwachte erst wieder nach Stunden. Doch er schämte sich sehr, dass er nach dem falschen Gold getaucht war und beschloß, nie wieder zurückzukehren. Er bestieg den vorbeifahrenden Zug und blieb in der großen Stadt. Der große Wassergeist weiß das alles leider nicht, weil er uns verboten hat, jemals wieder darüber zu sprechen. Ich habe es nur durch Zufall erfahren, als dieser Hans es einem anderen Holzfäller bei der Arbeit erzählte.“

 

 

 „Ja aber, alle haben geglaubt, dass er verschwunden sei, ja sogar tot im Brunnen liegt.“ Tante Monika war ganz entsetzt über das, was sie da vom Wald-Wassergeist hörte. „Oh, Gott, das ist ja schrecklich! Alle haben gedacht er sei tot, auch Onkel Eduard hat sich immer wieder Vorwürfe gemacht. Die kleine Wasserhexe wurde bestraft, ich habe den Brunnen verschlossen. Dabei war alles ganz anders!“

Es gluckerte und rauschte und der Wald-Wassergeist vereinigte sich wieder mit dem Teich und langsam verloren sich seine Konturen an der Oberfläche. Nur ein paar Schlingpflanzen blieben übrig.

 

Klaus und Lisa hatten zugehört und auch sie waren ganz erstaunt, über das Gehörte.

„Also, wir müssen diesen Mann finden, er muss wieder zum Brunnen kommen und Wiesenblumen hineinwerfen, damit der große Wassergeist und die Wasserhexe wissen, dass er gar nicht tot ist. Dann müssen wir es Onkel Eduard sagen, damit er sich keine Vorwürfe mehr zu machen braucht. Außerdem müssen wir es im Gemeindeamt anschlagen, dass alle wissen, dass er gar nicht tot ist!“ Sprudelte es aus Klaus heraus.

 

„Ja, Klaus, Du hast vollkommen Recht, das müssen wir tun!“ Bekräftigte Tante Monika die lange Rede von Klaus.

 

„Also, wir danken Euch, ihr lieben Frösche, ihr habt uns sehr geholfen! Wir werden jetzt einmal zu Onkel Eduard fahren und ihm diese Neuigkeit erzählen. Dann werden wir Hans den Handwerksburschen im Wald suchen.“ Sagte Tante Monika.

„Quack, quack, quaaaack“, hörten sie noch lange hinter sich. Die Frösche waren ganz aufgeregt und unterhielten sich noch lange über diese längst vergessen geglaubte Geschichte.

 

Sie stiegen in das kleine Auto ein und fuhren sofort zu Onkel Eduard.

Dieser war vor seinem Haus mit dem Zerhacken von Holz für den Winter beschäftigt.

„Eduard, komm steig ein, wir fahren nach Hause und werden Kaffee trinken, ich muss Dir was sehr Wichtiges erzählen.“ Rief Tante Monika.

 

Onkel Eduard blickte fragend, ließ aber dann von dem Holz ab, nahm seine Weste, pfiff nach Snief und sie stiegen beide in das kleine Auto.

Zu Hause angekommen, machte Tante Monika zuerst Kaffee für sich und Onkel Eduard und eine große Kanne Kakao für die Kinder. Sie schnitt den duftenden Kuchen an, den sie am Morgen gebacken hatte und gab jedem ein großes Stück. Snief bekam ein Stück Wurst, die Tante Monika immer für ihn bereit hatte.

„Also, was gibt es so Interessantes?“ Fragte nun Onkel Eduard mit vollem Mund.

„Mit vollem Mund spricht man nicht!“ riefen beide Kinder gleichzeitig aus.

Er schwieg gleich ganz schuldbewusst und schluckte den Bissen im Munde hinunter.

Tante Monika erzählte ihm nun die ganze Geschichte und seine Augen wurden immer größer und erstaunter.

 

„Ja, das ist ja fürchterlich, ich meine, es ist natürlich gut, dass Hans der Handwerksbursche nicht tot ist, aber wir haben es doch alle geglaubt! Was machen wir denn jetzt?“

 

„Also, Du wirst erkunden, wann die Männer wieder in den Wald kommen und wir werden dann alle hingehen und ihn suchen. Dann muss er zum Brunnen kommen und wieder Wiesenblumen hineinwerfen, zum Zeichen, dass er lebt. Wir werden sehen, was dann passiert!“

Am nächsten Morgen machte sich Onkel Eduard auf den Weg in den Wald. Aber die Männer waren nicht da. Auch nicht am nächsten und am übernächsten Tag. Sie wurden schon ganz mutlos.

Doch am vierten Tag kam Onkel Eduard ganz atemlos angerannt.

„Sie sind da, sie sind da!“ Rief er schon von weitem.

Sofort machten sie sich auf dem Weg in den Wald. Sie ließen das kleine Auto am Waldesrand stehen und gingen den Geräuschen der Holzfäller nach.

Sie kamen dann auf eine kleine Lichtung, wo bereits einige Stämme gestapelt waren. Es waren fünf Männer, die mit den Holzarbeiten beschäftigt waren. Es war ein schrecklicher Lärm. Die Sägen durchschnitten die Ruhe des Waldes und störten alle Tiere. Viele sind geflüchtet, oder haben sich in Erdhöhlen versteckt. Besonders laut war die Maschine, die die Stämme von den Ästen befreiten. Die kleinen Vogelnester waren heruntergefallen, die kleinen jungen Vögel piepsten jämmerlich, doch es hörte sie keiner.

 

Als es eine kleine Pause gab, weil wieder neue Stämme herbeigeschafft wurden, rief Onkel Eduard einem der Männer zu:

„Wir suchen Hans, er soll hier arbeiten!“

 

Einer der Männer deutete zu einem großen hageren Manne hin, der gerade damit beschäftigt war, die Maschine zum Entfernen der Äste an einem Baumstamm anzubringen.

Onkel Eduard ging zu ihm hin.

„Hallo Hans, erkennst Du mich wieder? Ich bin Eduard aus dem Dorf!“

Hans schaute auf und blickte Onkel Eduard eine Weile fremd an. Dann erhellte ein Lächeln sein Gesicht.

 

„Oh, ja, Eduard! Mein Gott ist das lange her! Was machst Du denn da?“ Fragte er dann.

„Wir haben Dich gesucht. Alle dachten Du bist tot, als Du damals in den Brunnen gefallen bist. Wir haben auch nie wieder was von Dir gehört!“

 

Onkel Eduard erzählte ihm nun, was geschah, nachdem er verschwunden war. Hans war sehr erschrocken und setzte sich auf den Baumstamm.

„Ja, und was kann ich jetzt machen?“

„Du musst mitkommen und zuerst einmal am Gemeindeamt die Meldung machen, wo Du dich jetzt aufhältst und dann komm zu Tante Monika und dem Brunnen beim Haus. Wir werden dann wieder unsere Blumen hineinwerfen, vielleicht kommt die kleine Wasserhexe wieder?“

Beide lachten und Hans versprach, es sofort, wenn die Arbeit hier im Wald erledigt sein wird, so zu machen.

 

Nach einigen Tagen, Tante Monika, Onkel Eduard und die Kinder saßen vor dem Haus und Onkel Eduard erzählte eine Geschichte, kam Hans. Er hatte einen wunderschönen Strauß mit Wiesenblumen in der Hand.

 

„Hallo, guten Tag euch allen. So wo ist denn nun der Brunnen?“ Er konnte ihn nirgendwo sehen, weil ihn Tante Monika damals abbauen hat lassen und den Schacht mit Brettern verschlossen hatte.

 

„Komm mit, Hans, hier ist der Brunnen. Du musst nur die Bretter wegnehmen", sagte Onkel Eduard.

Während Hans die Bretter wegnahm, lief Onkel Eduard in das Haus und holte seine Margariten aus der Vase in der Küche, die er vorbereitet hatte.

 

Sie nahmen nun die letzten Bretter gemeinsam weg. Hans und Onkel Eduard stellten sich nun an den Rand des Schachtes, die Kinder und Tante Monika daneben und blickten hinunter.

„Also, los, werft die Blumen nach unten!“ Sagte Tante Monika.

 

Die beiden Männer beugten sich nach vorne und ließen die beiden Blumensträuße hineinfallen. Alle hielten den Atem an. Doch es geschah nichts. Man hörte auch gar nicht, ob die Blumen nun auf dem Grund des Brunnens ankamen, dazu waren die Blumen wohl zu leicht.

Enttäuschung machte sich auf allen Gesichtern breit.  Sie standen noch eine Weile da und schauten hinunter, dann drehte sich Tante Monika um und sagte:

„Das war leider nichts. Entweder ist die Wasserhexe gar nicht mehr da, oder sie darf nicht heraufkommen. Na, kommt ins Haus, ich mache wieder eine gute Jause.“

Sie wollten sich schon alle wieder ins Haus begeben, da hörten sie aus dem Schacht ein helles Lachen, leises Klirren, wie wenn zwei Gläser zusammenstießen und aus dem Schacht kam ein helles grünes Organzatuch, über und über mit Wassertropfen benetzt, herauf und schwebte in der Luft. Onkel Eduard lief schnell hin und wollte danach greifen, doch da fiel es schon wieder in den Brunnen zurück und wieder kam ein helles Lachen herauf.

 

„Oh, sie ist wieder da!“ Strahlte Onkel Eduard über das ganze Gesicht.

 

Am nächsten Morgen kam er mit einer Scheibtruhe voller Ziegel an, mit einer Winde, einem Seil und einem Wasserkorb. Er mauerte einen neuen Brunnen und brachte auch die Winde wieder an. Dann ließ er den Wasserkorb an dem langen Seil hinab.

 

Er betrachtete sein Werk wohlwollend, setzte sich auf den Rand des Brunnens und zündete sich seine Pfeife an.

 

 

Tante Monika schaute hin und wieder aus dem Küchenfenster und lächelte. Sie wusste, dass er nun wieder jeden Abend kommen wird und immer wieder Margariten hinab werfen wird. Ob aber die Wasserhexe wiederkommt?




 

 

 

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