HANDWERKER ODER KÜNSTLER
von Joana Angelides
In einer
Gesprächsrunde wurde unlängst die Frage aufgeworfen, ob man den Ehemann als
Handwerker, den Liebhaber dagegen als den Künstler betreffend Sex bezeichnen
kann?
Ich konnte die Runde
davon überzeugen, dass der Ehemann nur dann zum Handwerker wird, wenn Frau es
gestattet oder duldet. Manche Frau ist unverständlicher Weise durchaus damit
zufrieden, wenn sie gediegene Handarbeit, oder was immer auch, bekommt. Bis sie
irgendwann entdeckt, dass es im Leben auch anders zugehen kann. Die Neugierde
wird geweckt und das kann eine Beziehung ganz schön ins Wanken bringen und vom
Status des „gefallenen Engel“ ist Sie dann nicht mehr sehr weit entfernt. Der
überwiegende Teil jedoch will feine, ins Detail gehende, einfühlsame und
eindruckstarke Facharbeit. Sie will tiefe Eindrücke, sie will es noch am
nächsten Tag in allen Muskel und Nervenfasern spüren und mit einem Lächeln dran
denken dürfen. Es soll wie bei einem gelungenen Opernabend noch immer
nachklingen, wenn sie die Augen schließt.
Um nun eine etwas in
den Alltag abgeglittene Beziehung wieder auf Hochglanz zu bringen, sollte Frau
(oder auch Mann) regulierend eingreifen. Man kann die zögerliche Hand des
Meisters in eine gewisse Richtung führen, Frau kann in einem Gespräch auf die
Feinheiten von meisterlicher Federführung (was man auch durchaus genauso
verstehen kann) hinweisen und auch selbst in das Geschehen eingreifen.
Frau kann oder sollte
den Ablauf vielleicht sogar mit Musik untermalen, Düfte einbringen oder
Ähnliches. Auf jeden Fall die nüchterne Welt aussperren und der Fantasie freien
Lauf lassen. Denn Sex ist keine Tätigkeit, die man so zwischendurch erledigen
kann, es sollte jedes Mal ein Ereignis sein
Da wird er nicht nur
zum Künstler, da wird er zum Michelangelo.
Sie wird sich wundern
(oder auch nicht) wie sich da die Szenerie verändert und es zu vermehrtem Da
Capo kommt.
Auch über https://www.bookrix.de/-joanavienna/
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