Montag, 29. Juli 2019

Der Mitbewohner, Kurzgeschichte.


Der Mitbewohner



Jetzt suche ich schon seit drei Monaten ein ruhiges Appartement um zu schreiben. Es sollte am Rande der Stadt liegen, diese jedoch leicht erreichbar sein. Etwas im Grünen, mit einem kleinen Garten, viel Sonne, aber im Sommer nicht zu heiß! Und natürlich zu einem vernünftigen Preis. Vernünftig heißt, meinen finanziellen Möglichkeiten entsprechen. Mit einem Wort, fast nicht machbar.

Ich parkte mich am Gehsteigrand ein und kontrollierte nochmals die angegebene Adresse. Sah ja ganz nett aus. Es war ein Häuschen mit gemauertem Sockel, oben mit Holzverkleidung und einem kleinen Balkon unter dem Dach. Das wird wahrscheinlich das Schlafzimmer sein.
Rundherum ein kleiner Garten, der  scheinbar hinter dem Haus größer war.
Ich stieg aus und läutete an der Gartentüre. Sofort wurde die Haustüre geöffnet und eine kleine rundliche, weibliche Person öffnete.
„Oh, da sind sie ja. Pünktlich! Das habe ich gerne!“        Ihre Freundlichkeit konnte die neugierigen Blicke nicht überdecken. Sie musterte mich von oben bis unten und schien zufrieden zu sein.
Ich betrat das Haus und es gefiel mir sofort. Die kleine Vorhalle war einladend und nicht zu klein, rechts davon ging es in die Küche, daneben führte eine Treppe in das Obergeschoss, und geradeaus in ein sehr großes Wohnzimmer.
Dort war ein sehr schöner, grüner Kachelofen in der Ecke. Er hatte eine Ofenbank und rechts einen Stapel Holz gelagert. Es sah sehr heimelig aus. Das Wohnzimmer war hell und freundlich, nicht zuletzt wegen des großen Fensters, das  den Garten  zeigte. Oh, es war eine grüne Oase, mit einem kleinen Gartenhäuschen ganz rückwärts und einer üppig grünenden Wiese mit einem Obstbaum in der Mitte und einer Sitzbank mit Tisch darunter. Dort würde man sicher sehr gut schreiben können!
Mein Herz schlug heftig. Ja, das war genau das was ich suchte. Ich wandte mich an die Vermieterin, um sie nach dem Mietpreis zu fragen, da kam er herein. Er war groß, so in mittleren Jahren, hatte einen grauen Bart und sehr wache Augen, mit denen er mich genau betrachtete. Es war nur ein kurzes Nicken seines Kopfes, das eine Begrüßung andeutete dann durchquerte er das Wohnzimmer und ging in den Garten hinaus steuerte auf das Gartenhäuschen zu und verschwand darin,  ohne die Türe zu schließen.
Die Vermieterin sah mich an.
„Das ist ein Mitbewohner, das Häuschen ist nur mit ihm zu mieten. Er stört aber nicht, ist ein sehr ruhiger Mitbewohner. Meist schläft er bei Tag, geht am Abend aus und ist sehr ruhig. Er war der Begleiter der Vormieterin. Sie ist ausgezogen, er ist geblieben. Sie hatten am Schluss glaube ich, ein gestörtes Verhältnis.“

Ich dachte kurz nach. Eigentlich wollte ich ja alleine hier wohnen. Aber wenn er  im Gartenhaus wohnte, bei Tag nicht störte und schlief und am Abend ausging, würden sich ja unsere Wege nicht oft kreuzen!

Nach einem kurzen Gespräch waren wir uns über den Mietpreis einig und ich zog am Wochenende ein.
Die ersten Tage waren ausgefüllt mit viel Arbeit. Ich musste meine Bücher einordnen, meine gesamte Habe im Haus verteilen. Meinen Mitbewohner sah ich äußerst selten! Er saß zwar manches Mal auf der Bank unter dem Baum, doch wenn ich den Garten betrat verschwand er in dem Gartenhäuschen. Manches mal hörte ich ihn nachts weggehen, doch er war sehr leise, kaum zu hören. Wann er dann  zurückkam konnte ich nie feststellen.
Mit der Zeit gewöhnte ich mich an ihn. Ich schrieb gerne im Garten und er saß immer öfter neben mir auf der Bank und schaute mir interessiert zu. An der Haltung seines Kopfes, oder wie er ihn hin und her bewegte konnte ich erkennen, ob ihm das Geschriebene gefiel oder nicht. Ich las es ihm auch manches Mal vor und er nickte wohlwollend. Er war aber nicht dazu zu bewegen, von sich aus Vorschläge zu machen.
Der Sommer ging  und es wurde kühler. Wir hatten uns inzwischen sogar angefreundet  und er kam nun immer öfter zu mir in das Wohnzimmer. Das Schlafzimmer war natürlich tabu! Zumindest vorläufig noch.
Wenn ich doch hin und wieder kochte, lud ich ihn zum Essen ein. Eigentlich war er Selbstversorger und aß meist auswärts.

Danach setzte er sich nun immer öfter auf die warme Ofenbank, rollte seinen Schwanz ein, schloss seine smaragdgrünen Augen und schnurrte behaglich. Wie das eben  Kater so machen.

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