Die Gestalten der Leidenschaft.
von Joana Angelides
Das Leben hat immer wieder Überraschungen für uns und es kommt vor, dass wir uns in manchen Momenten göttlich fühlen.
Wie fühlte sich Zeus in den verschiedensten Gestalten in den Momenten der
Vereinigung mit den jeweils gewählten Geliebten?
Fühlte er sich überlegen, als Sieger über die Unzulänglichkeit des allzu
menschlichen Körpers, den Götter in dieser Situation vielleicht auch haben?
Können wir uns in Momenten der Lust schwerelos in die Luft erheben, einem
Adler gleich. Können wir die Welt von oben sehen, uns eben „göttlich“ fühlen?
Solche Fragen stellen sich nie, da wir uns in solchen Momenten ja genauso
fühlen.
Wie war das Gefühl, als Zeus sich mit Danae als ein Regen aus Goldmünzen vereinigte?
Was fühlte Danae dabei? Gold ist auch heute noch hoch erotisch.
Können wir Frauen uns einem Stier unterwerfen und seine Kraft und seinen
Trieb genießen?
Oder uns vorstellen, von einem Schwan geliebt zu werden, wie eben Leda?
Eine unglaublich animalische Vorstellung.
Um Alkmene recht lange besitzen zu können, verlängerte Zeus einfach die
Nacht um das Dreifache und erschien ihr obendrein in der Gestalt ihres Gatten
Amphytrion.
Es mögen Sagen und Mythen sein, sie spiegeln aber die Macht der Leidenschaft
und der Liebe wider, die alles andere verdrängt.
Es gibt eben Stimmungen und Stunden, in denen wir uns einfach fallen lassen,
bereit sind uns von dem Menschen, der uns gerade im Arm hält, irgendwohin
tragen zu lassen. Jeder von uns hat, vielleicht hinter einem undurchsichtigen
Vorhang verborgen, seine eigene Fantasie-Welt. Mancher getraut sich aber oft nicht,
auch nur einen Zipfel zu heben.
Er weiß nicht, was ihm im Leben da vorenthalten bleibt.
Auch über https://www.bookrix.de/-joanavienna/
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