Dienstag, 30. November 2021

Eine Weihnachtsfahrt, Satire

 

Die Weihnachtsfahrt

eine Satire

im Netz gefunden, von Joana Angelies

 


 

Denkt Euch, ich habe das Christkind gesehen,
ich hab's überfahren, es war ein Versehen.
Ich hatte gerade die Äuglein zu,
ich träumte beim Fahren in himmlischer Ruh.

Das Christkind hat in dieser heiligen Nacht
Bekanntschaft mit meinem Kühler gemacht.
Später sah ich auch noch den Weihnachtsmann,
er feuerte grad' seine Rentiere an.

Ich überholte den langsamen Wicht,
doch sah ich den Gegenverkehr dabei nicht.
Ich wich noch aus, doch leider nicht Santa,
ein kurzes Rumsen und er klebte am Manta.

 

Am Ende sah ich auch den Nikolaus,
er stürmte gerade aus dem Kaufhaus.
Er kam ganz hektisch über die Kreuzung gelaufen,
wollt am Automaten harte Zigi sich kaufen.

Mein Auto und mich hat er wohl nicht gesehen,
jedenfalls blieben von ihm nur die Stiefel stehen.
So ist die Moral von dem Gedicht,
Fahr zu schnell Dein Auto nicht.

Denn als ich zuhause war, da musste ich heulen,
mein schöner Wagen, der hatte drei Beulen,
vom Christkind, vom Niklas und vom Santa Claus,
ja, dieses Jahr fällt Weihnachten dann wohl aus!

Samstag, 27. November 2021

Alte Puppe im neuen Kleid, Weihnachtsgeschichte

 


Alte Puppe im neuen Kleid

von Joana Angelides

 

Doreen hatte schon länger vor, ihr altes Kinderzimmer im Hause der Eltern zu durchforsten und alles, was nun nicht mehr gebraucht wurde, wegzuwerfen, oder zu verschenken.

Vater wollte sich schon lange einen kleinen Bastelraum da einrichten und nun, da er in Pension ging, wurde die Sache dringend.

 

Zugegebener Maßen hing sie doch sehr an ihrem ehemaligen Kinderzimmer, obwohl sie es ja schon lange nicht mehr benutzte. Sie hatte ihr eigenes Haus in der Nähe ihrer Eltern mit einem wunderschönen Garten und die Kinder hatten nun auch ihr eigenes Kinderzimmer.

 

Mit einem großen Pappkarton und dem eisernen Willen nun die Sache wirklich anzugehen, fuhr sie vor dem Haus der Eltern vor.

 

Sie betrat das Zimmer mit einem Anflug von Nostalgie. Hatte sie doch hier ihr eigenes Refugium, träumte hier ihre Jungmädchenträume und weinte auch so manche Enttäuschung in die Kissen.

 

Als erstes musste einmal dieser Kasten mit all den alten Spielsachen ausgeräumt werden.

Sie öffnete die Türen, begann im obersten Fach und arbeite sich langsam nach unten.

 

Da lagen sie, die kleinen und großen Bären, die sie einst gesammelt hatte. Einige hatten nur mehr ein Auge und bei Florian, dem Bären mit der Lederhose, fehlte sogar ein Bein. Sie wußte gar nicht mehr, wann er es verlor. Sie trennte nun die Bären die noch intakt waren, von den anderen und legte sie in den vorbereiteten Karton. Die mit Defekten legte sie auf die Seite.       

Oh, da war ja der große Nussknacker, den ihr einmal Onkel Edi in der Vorweihnachtszeit mitbrachte und sie sich beim ersten Mal Nüsse knacken gleich in den Finger gezwickt hatte. Heulend lief sie damals zur Mutter, die den Nussknacker dann gleich in Verwahrung nahm.

Ein Stück nach dem anderen landete nun in dem Karton oder daneben, je nach Zustand und Aussehen.

Der kleine Husar fehlte gar nichts, er war noch genau so schön, wie ehedem. Sie glaubte sogar, wenn sie ihn genau ansah, dass er ihr zuzwinkerte. Sie musste unwillkürlich lächeln. Er sah ihrer ersten Liebe aus der Parallelklasse ähnlich und durfte damals ab sofort auf ihrem Nachtkästchen stehen. Sie war immer überzeugt, dass er wusste wieso! Er landete im Karton für weitere Verwendung.

 

Die kleine Schmuckkassette mit der Tänzerin oben drauf stand ganz rückwärts in der Ecke, dort wo auch der schmucke Husar stand. Eigentlich sollte sie sich bei Musik drehen, wenn man den Deckel aufmachte. Aber der Schlüssel, mit dem man das Spielwerk aufzog, ging verloren und so verlor sie auch das Interesse an diesem Spielzeug. Sie legte die Kassette zu den defekten Sachen, die entsorgt werden sollten.

Doch, was war das? Im Karton gab es ein polterndes Geräusch. Der kleine Husar hatte sich scheinbar aufgerichtet und lugte nun aus dem Karton heraus auf die kleine Tänzerin in der Kassette. Rann ihm nicht auch eine kleine Träne übers Gesicht?

                    

 

 

Doreen schüttelte den Kopf und lächelte über ihre Fantasie. Sollte sie nun, als erwachsene Frau sentimental werden? Papperlapapp......

 

Sie legte den kleinen Husaren wieder auf seinen Platz im Karton und wandte sich dem anderen Spielzeug zu.

 

 

Oh, da war noch die alte Porzellanpuppe, mit den sich schließenden Glubschaugen und den Echthaarzöpfen. Sie betrachtete sie genauer. Eigentlich hatten ihre blauen Glasaugen jeglichen Glanz verloren. Woran lag das wohl? Vielleicht waren sie auch im Laufe der Zeit schmutzig geworden. Sie befeuchtete ihren Zeigefinger und wischte über die Augen. Na, also sie glänzten ja wieder. Doch als die Augen wieder trocken waren, war der Glanz wieder weg. Sie blickte eigentlich traurig vor sich hin. An sich hatte sie allen Grund, denn das Kleid, das sie anhatte war schon sehr abgetragen und fleckig, der Kragen abgerissen und vorne am Kleid fehlten drei Knöpfe. Und außerdem fehlte ihr ein Schuh!

Sie erinnerte sich, dass sie mit dieser Puppe seit ihrer frühesten Kindheit nicht mehr gespielt hatte. Früher nähte ihre Mutter jedes Jahr ein neues Kleid und die Puppe lag, zu ihrer hellen Freude immer wieder neu eingekleidet unter dem Weihnachtsbaum. Doch irgendwann gab es dann Puppen mit Plastik-Gesichtern, die auch sprechen konnten oder Barbie-Puppen, wie sie alle Mädchen hatten, die etwas auf sich hielten und die gute alte Gliederpuppe mit den wunderschönen Glasaugen und Echthaarzöpfen wurde unmodern und landete im Kasten irgendwo, ganz hinten.

 

Sie hielt die Puppe noch immer in Händen während ihr all diese Gedanken durch den Kopf gingen. Sie hatte direkt ein schlechtes Gewissen.

 

Was wäre wenn.......

Sie legte die Puppe auf ihr altes Bett und nahm sich vor, nachzudenken was sie wohl mit der Puppe machen könnte. Es widerstrebte ihr, sie wegzuwerfen. Aber sie wollte sie auch nicht an fremde Menschen verschenken, die sie vielleicht dann doch wegwarfen, weil sie eben nicht der derzeitigen Mode entsprach.

 

Und wieder gab es ein Geräusch um Karton und seltsamer Weise stand der kleine Husar schon wieder aufrecht und blickte vom Kartonrand hinunter zur Tänzerin. Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu!

Sie hob die Kassette wieder auf und betrachtete sie aufmerksam. Es war eine sehr schöne Handarbeit mit Einlegearbeit an den Seiten und die Tänzerin war aus Porzellan.

Sie beschloß, das kleine Kunstwerk doch zu behalten und legte es neben die alte Puppe.

 

Es dämmerte schon, als sie beschloß, für diesen Tag ihre Arbeit zu beenden und in den nächsten Tagen weiter zu machen.

 

 

                                                            *

 

 

 

 

Es waren nur mehr zwei Tage bis Weihnachten und das Haus strahlte im weihnachtlichen Glanz. Es fehlten nur mehr der Weihnachtsbaum und der Mistelzweig über dem Eingang zum Wohnzimmer.

Seit einigen Tagen war Doreen damit beschäftigt, für die alte Puppe, die sie aus dem Elternhaus mitgebracht hatte, ein neues Kleid zu nähen und auch die Frisur in Ordnung zu bringen. Sie flocht die Haare neu zu einem dicken Zopf, es sah sehr elegant und wunderschön aus. Sie hatte in einem kleinen Geschäft in der Innenstadt sogar neue Schuhe für die Puppe gefunden. Sie zupfte noch einmal an den gebauschten dunkelroten Samtärmel der Puppe herum und betrachtete sie liebevoll. Sie hatte ihr auch neue Unterwäsche genäht und die Spitze blitzte unten am Rock hervor.

Hoffentlich wird sie Barbara auch gefallen, sie hatte noch nie eine solche Puppe besessen.

 

Die Kassette mit der Tänzerin stand auf der Kommode in ihrem Schlafzimmer und der schicke kleine Husar stand daneben. Sie erweckten unerklärlicher Weise den Eindruck, dass sie zusammengehörten. Immer, wenn sie die beiden anschaute, musste sie lächeln. Sie musste über sich selbst lächeln, dass sie sich eine so romantische Ader erhalten hatte, all die Jahre hindurch.

 

Der Weihnachtstag war von Nervosität geprägt. Barbara schlich den ganzen Tag um die geschlossene Wohnzimmertüre herum und horchte auf jedes Geräusch das zu hören war. Paul saß betont gelangweilt in seinem Arbeitszimmer und las die Zeitung und versuchte seine Geschenke wie von ungefähr vor ihr zu verbergen und Doreen selbst kämpfte in der Küche mit der Zubereitung für das Abendmenue.

 

Irgendwie kam der lang ersehnte Abend dann doch, alle waren endlich dem Anlass entsprechend umgezogen. Die Großeltern kamen endlich an und Barbara stand erwartungsvoll und von einem Fuß auf den anderen steigend, vor der Wohnzimmertüre. Für ihre fünf Jahre war sie ein sehr aufgewecktes liebes Ding, das nur einen Fehler hatte, sie hatte keine Geduld. Noch dazu wo sie durch die Türe Geräusche hörte, Papier rascheln und sogar leise Glöckchen zu hören waren.

 

Als die Türe endlich aufging, der wundervoll geschmückte Baum in hellem Licht erstrahlte und das unvermeidliche „Stille Nacht, Heilige Nacht“ ertönte, war sie nicht mehr zu halten. Sie stürmte hinein und blieb mit einem lauten „Oh“ verzückt vor dem strahlenden Baum stehen. Ihre großen Augen strahlten und der kleine Mund blieb offenstehen.

 

Dann ging sie langsam Schritt für Schritt weiter, bis sie sich plötzlich besann und sofort von allen Geschenken Besitz ergriff. Sie riß ungeduldig die Verpackungen auf und besah sich die Inhalte. Bis sie plötzlich die Puppe sah. Sie lehnte an einem der großen Pakete und sah wie immer traurig in den Raum. Doreen dachte insgeheim, dass es eigentlich undankbar von ihr war, wo sie doch neue Kleider bekommen hat, einen neuen Friseur und neue Schuhe.

 

Barbara ging auf die Puppe zu, blickte sie forschend an und dann hob sie sie auf. Sie hielt sie vor sich her, hob ihren weiten Rock und betrachtete die Spitzenunterwäsche genau, dann legte sie die Puppe in ihren Arm, bemerkte, dass sich die Augen je nach Lage der Puppe öffneten oder schlossen und ganz impulsiv küsste sie sie.

 

„Mama, schau, sie kann die Augen auf und zu machen! Und sie ist wunderschön. Noch nie sah ich so eine wunderschöne Puppe! Wie soll ich sie den nennen, sie braucht doch einen Namen?“

 

Doreen war richtig erschrocken. Ja, wie nannte sie sie denn, damals als es noch ihre Puppe war?

 

„Ich finde, Isabella, ja Isabella ist ein schöner Name, oder was meinst du?“ Ja, genauso hatte sie sie damals genannt.

 

„Ja, Mama, ich werde sie Isabella nennen!“ Barbara war begeistert. Anscheinend hatte sie all die anderen Spielsachen vergessen, denn sie hielt die für sie neue Puppe den ganzen Abend im Arm, ja sie nahm sie sogar mit in ihr Bettchen, bis sie endlich ganz müde und erschöpft einschlief.

 

„Na, Isabella, glücklich?“

Als Doreen die beiden zudeckte, machte die Puppe, obwohl sie lag, die Augen auf und Doreen hatte den Eindruck, dass sie sie anlächelte.

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 24. November 2021

IRRGARTEN DER LUST EROTIK PUR

  IRRGARTEN DER LUST

von Joana Angelides


aus dem e-Book "Begierde Teil 1 und 2"

 

Lieber Freund,

 

ich werde wahrscheinlich niemals wieder diesem Hexenkessel meiner Sinne und meines Sexus entkommen können. Trotz meiner Flucht, meiner Enthaltsamkeit und meinem selbst gewählten Exil in die Welt der Normalität, wurde ich wieder in die Wirbel von Lust und Begehrlichkeit gerissen. Es war ein halbherziger Versuch. Ich habe den Druck und die Abhängigkeit davon unterschätzt und  wurde daher wieder hinein gezogen in einen Strudel der Sinne. Ich habe keine Kraft mehr, mich daraus zu retten und will auch darin untergehen. Ich habe wieder begonnen zu leben!

 

Als ich das kleine blaue Büchlein in der U-Bahn fand, nahm ich es nur mit, weil ich es schon aufgehoben hatte und beim Durchblättern sah, dass es mit der Hand geschrieben war. Es war eigentlich nass und schmutzig, denn es dürften schon einige Leute unachtsam darüber gegangen sein und es regnete draußen, ich steckte es aber trotzdem ein.

 

Wer, bitte, schreibt heute noch mit der Hand? Man SMS´t oder schreibt Mails übers Handy, aber nicht per Hand in ein kleines blaues Notizbuch!

Meine Neugierde war geweckt, ich vertiefte mich in den Inhalt.

Als die U-Bahn in der Endstation hielt, war ich fast erschrocken. Ich war angekommen.

Eigentlich wollte ich ja das Loft in der alten, aufgelassenen Glasfabrik kündigen, nachdem ich da, umgeben von einigen skurrilen Künstlern und anderen Verrückten vereinnahmt wurde und mich fast im Sumpf von Drogen und gefangen in meiner Welt der Lust, nach fast totalem körperlichen Ruin, verloren hätte. Notgedrungen nahm ich mir eine Auszeit, hing auf einigen Ägäischen Inseln ab, trampte irgendwo am Festland, schlief in Scheunen oder auch bei einfachen Weinbauern. Ich gönnte meinem Körper und Geist eine Erholungspause.

Die Glasfabrik, in der ich mein Domizil hatte, war von der Endstation in einigen Minuten erreichbar. Ich stieg langsam hinauf zu meinem Loft auf der Dachterrasse. Es war wie immer still und dunkel um mich herum. Die Hausbeleuchtung funktionierte wieder einmal nicht. Der ganze Komplex war eigentlich abbruchreif.

Das Büchlein legte ich auf die Ablage beim Eingang, ging vorerst zur Küchenzeile und stellte Wasser für Tee auf. Dann holte ich es wieder und knipste die Lampe neben meiner Couch an. Der Duft des Earl Grey verbreitete sich angenehm im Raum, die leise Musik umschmeichelte meine Ohren und die Decke auf meinen Beinen tat ihr übriges. Ich fühlte mich wohl. Nun nahm ich das blaue Büchlein zur Hand und begann darin lesen.

Schon nach den ersten Seiten war ich fasziniert und auf das Höchste erregt.

 

Hier beschrieb eine offenbar junge, leidenschaftliche Frau über ihre Mitgliedschaft in einem geheimen Club, dessen einziger Zweck es ist, seine Lust voll auszuleben und sich mit Leib und Seele der eigenen, unbändige Gier nach Befriedigung hinzugeben. Dies weckte Erinnerungen an die hinter mir liegende Periode der maßlosen Unterwerfung meiner eigenen Gier und Lust meines Körpers zu dieser taumelnden Sucht.

Du siehst, mein Freund, ich bin keinesfalls Herr über meinen Körper und Geist.

 

Sie beginnt ihr Bekenntnis mit folgendem Satz:

 

Nicht nur Meeresfluten und Wände können sich in meiner Fantasie öffnen, nein auch Felsenwände bergen für mich Geheimnisse. Wer weiß schon vorher, was sich im Inneren verbirgt, wie tief es nach unten oder in den Berg hinein geht, vielleicht sogar bis zur  glühende Hölle des Erdkerns? Was erwartet mich dort? Vielleicht wirklich die Hölle? Teufel, die nur den einen Wunsch haben, mir ihre glühenden Schwerter in den Leib zu stoßen, bis ich endlich das Bewusstsein verlieren kann?

 

Wieso kann es sein, dass  dunkle Mächte sich meiner bemächtigen, dass durch Wecken der sinnlichen Triebe in mir, lodernde Flammen der Lust genährt werden, ich auf glühenden Kohlen zu liegen komme und die Fratze des reinen Begehrens und die Gier nach Befriedigung immer wieder Oberhand über mich gewinnen?

 

All diese wahnhaften Vorstellungen sind immer mit Schmerz und Feuer und dem Unheimlichen verbunden.

Dann verliere ich mich übergangslos  meiner Fantasien, teils angstvoll und teils gierig in den Armen des Teufels und spreize meine Schenkel so weit es geht, empfange das glühende Schwert  und lasse es in mich stoßen, immer wieder, bis ich vor Lust schreie.

Sind das wirklich meine Wünsche und Vorstellungen von Sex und nicht endenwollenden Orgasmen? Bin ich wirklich dazu  verdammt? Ich reite Zerberus, den Höllenhund, rase durch züngelnde Flammen und sehe erschrocken das geifernde Gesicht meines Unterbewusstseins, sehe in einem Spiegel  die eigene verzerrte Fratze des Begehrens und will trotzdem immer mehr.

 

In solchen Momenten verkaufe ich meine Seele und meinen Körper an den Fürsten der Unterwelt, in Gestalt von Andreusz, lasse den Körper brennen und bis zur Weißglut verglühen. Wenn mein Körper den ersehnten Zustand  erreicht, ich  geschüttelt werde von Orgasmen, die mich mit glühenden Zangen festhalten, ist das Ziel erreicht. Ich spüre den glühend heißen Wind auf meinem Gesicht, gierige Hände krallen sich in meinem Fleisch fest, reißen Stücke heraus und lassen mich letztlich fallen. Fallen in den brodelnden Rachen meiner eigenen Begierde.

Diese Vorstellungen und Gefühle überfallen mich, urplötzlich und ohne Rücksicht auf meine Umgebung, egal wo ich mich gerade befinde.

Alle Mitglieder unseres Clubs haben sich gleichende Gefühle und Lusterlebnisse, noch  gesteigert dann, wenn wir unsere Zusammenkünfte haben. Sie erzählen es offen, ohne Hemmungen zu haben. Wir versuchen Gleichgesinnte zu finden und  versuchen sie an uns zu binden. Wir brauchen diese Auffrischungen um die Lust durch Abwechslung am Köcheln zu halten. Allfälliger Ablehnung begegnen wir durch sanfte Einwirkung, eventuell auch mit kleinen Prisen eines geheimen Pulvers, das uns  von Andreusz zugeteilt  wird. Ich verehre ihn, er hält unsere Gruppe zusammen, er leitet und führt uns mit großer Umsicht. Unsere Mitgliedsbeiträge sind nicht sehr klein, doch es lohnt sich. Ich verzichte gerne auf Vieles, nur um dabei sein zu können.

 

Sie beschrieb Zusammenkünfte in alten Gebäuden, verlassenen Bauernhöfen und auch Felsenhöhlen, die dementsprechend adaptiert wurden. Treffpunkte werden durch SMS an die Mitglieder bekannt gegeben.

Ich spürte, wie das Verlangen und die Lust nur durch das Lesen dieser Zeilen an meinem Körper empor kriechen, wie sich das Ziehen in meinem Unterleib verstärkte und mein Penis wieder ins Zucken kam, sich machtvoll und geil erhob und mich wieder willenlos machte. Er begann wieder, mich zu beherrschen.

Dunkle Erinnerungen kamen wieder daran hoch, als ich noch teilnehmen durfte an den Zusammenkünften in der ebenerdig aufgelassenen Glasschmelze, als sich  in meinem Drogenrausch dort die Öfen öffneten und sich seltsame Gestalten auf mich stürzten und ich mich in Teufelinnen mit glühenden Augen verlieren konnte, sie mein Schwert zum Glühen brachten,  rund um mich sich nackte Körper wälzten und die Ereignisse in einem einzigen Schrei endeten.

 

Einstein mein Kater war angespannt. Seine Augen waren weit aufgerissen seine Ohren kreisten und sein Schwanz ging unruhig hin und her. Er wusste, es ging  wieder los, er spürte, dass ich angestrengt und erregt war.

 

Dieses kleine blaue Büchlein hatte es geschafft, meine journalistische Neugierde zu wecken und meine Lust neuerlich zu entfachen, ängstigte mich aber auch. Würde ich wieder in die Falle der absoluten Abhängigkeit von meinem Verlangen, meiner grenzenlosen Lust, fallen?

 

Offensichtlich gibt es da irgendwo geheime Zusammenkünfte, Lusthöhlen. Die Bereitschaft der Mitglieder, da mitzumachen wird durch Verabreichung von irgendwelchen Drogen und sexuellen Erlebnissen gefestigt um alle bei der Stange zu halten. Ich muss da hinein kommen! Die Hauptfrage ist nun, wie man diesen Andreusz wohl aufspürt, um sich der Gruppe anzuschließen.

 

Bevor ich mich nun auf diese Sache einließ, kontaktierte ich meinen Redakteur und lotete seine Bereitschaft aus, dieses Thema und seine Aufarbeitung in unserem Magazin auch zu bringen. Bekanntlich besteht ja in der Öffentlichkeit  immer eine gewisse Neugier, wenn es sich um Sex, Geld oder Macht handelt. Er stimmte nun einmal unter der Bedingung zu, dass es nicht zu irgendwelchen Enthüllungen kommen darf, die vielleicht unseren Verlag in Probleme bringen könnten. Vermutlich meinte er damit, dass besonders exponierte Persönlichkeiten, also so genannte VIP´s nicht involviert sein dürfen, obwohl er wusste, dass das die Auflage steigern würde. Vorsichtig und feige wie immer!

 

Ich durchforstete das Büchlein nach irgendwelchen Andeutungen, Bezügen oder Ortsangaben und wurde fündig. Die letzten Zusammenkünfte fanden alle  in einer Felsenhöhle, inmitten der mystischen Welt der Wackelsteine irgendwo in den dichten Wäldern an der Tschechischen Grenze, statt. Benachrichtigungen gingen per SMS an die Mitglieder weiter. Jene die offenbar kein Handy hatten, oder anonym bleiben wollten, konnten in einer  Spalte einer bestimmten Statue im Park des Belvederes den Hinweis finden. Nachdem ich  eine Woche lang jeden Tag dort Nachschau hielt, wurde ich endlich fündig. Ich fotografierte den Plan und steckte den Zettel wieder hinein. Es war sichtlich ein toter Briefkasten!

 

Ich fuhr schon zwei Tage vor dem angegeben Termin dort hin. Die Ortsangabe war knapp und offenbar an einem für die Mitglieder bekannten Ort. Es lag auch eine kleine Skizze dabei, sicher für jene, die die letzten Treffen versäumt hatten. Ich werde also aufmerksam suchen müssen. Die Wälder an der Grenze sind dicht, übersät mit mehr oder minder großen Steinen. Es ist mystisch und ein wenig unheimlich, wenn man vor übereinander getürmten riesigen Steinen steht, die, aufeinander liegend, jeden Moment umzukippen drohen. Doch sie liegen wahrscheinlich schon Jahrhunderte da, oft nur durch eine kleine Auflagefläche miteinander verbunden. Ich mietete mich in einem kleinen Gasthof mit nur zwei Fremdenzimmern ein und streifte stundenlang durch den Wald. Hin und wieder hatte ich das Gefühl nicht alleine zu sein, in meiner Fantasie sah ich sogar Gestalten um mich herum. Einmal grüßte mich sogar eine dieser weißhaarigen Gestalten, nur mit einer Art Kutte bekleidet und einem knorrigen Stock in der Hand, die aber sofort wieder in der Tiefe des Waldes verschwand. Ein Druide vielleicht, oder was sonst? Ich musste lächeln, dieser geheimnisvolle Wald verleitete mich offensichtlich zu Halluzinationen.

 

Am zweiten Tag, dem Tag des angekündigten Treffens, machte ich mich schon zu Mittag auf den Weg und durchstreifte den dichten Wald und seinen mit Wackelsteinen übersäten Lichtungen.

Mein Freund, es ist eine mystische Gegend, voller Sagen und Geschichten, man fühlt sich in die Welt der Druiden und Zwergen versetzt.

 

Da stand ich nun, umgeben von alten Bäumen, zwischen zwei dieser Felsentürme auf einer kleinen Lichtung und wagte nicht, sie zu berühren. Durch das Dickicht schimmerte im Hintergrund eine Felsenwand durch, die ich bisher nicht bemerkt hatte. Ich beschloss, sie näher zu erkunden. Da setzte plötzlich  leichtes Nieseln ein und abendlicher Nebel stieg auf.

 

Mein Blick versank in dieser Nebelwand, den sich bewegenden Schleiern und dunklen Schatten dahinter, die wohl von den Bäumen am Waldrand  stammen dürften. Ich konnte das nicht mehr genau bestimmen.

Durch die nun schon hereinbrechende Dämmerung warfen die von der Nässe herunter hängenden Äste dunkle Schatten und diese schienen sich auf mich zu zu bewegen. Plötzlich  begann es auch noch stärker zu regnen, ja es schüttete geradezu.

 

Da, waren da nicht Gestalten vorbei gehuscht? Knackten da nicht kleine Äste und wisperten Blätter?

Trotz des starken Regens blieb ich stehen um die Geräusche  des Waldes auf mich einwirken zu lassen und da erblickte ich sie. Inmitten der kleinen Lichtung mit den beiden großen Steintürmen und einigen weiteren einzelnen Steinen  lag sie auf einem der größeren, flachen Steine. Ihr Körper war nach rückwärts gebogen, ihre  Arme zu beiden Seiten ausgestreckt und das lange blonde Haar auf dem Stein verteilt. Sie hatte die Augen geschlossen und ein seltsames Lächeln lag auf ihrem Mund. Ihr Gesicht war verklärt und es schien, als würde sie es genießen, wie der Regen auf ihren Körper hernieder prasselte. Die weiße dünne Bluse spannte über ihrem Oberkörper  und lag an der Haut an. Sie erschien dadurch nackt und man konnte das Heben und Senken  ihrer Brüste genau sehen. Die Brustspitzen hoben sich dunkel durch den Stoff ab. Sie atmete tief und gleichmäßig und schien versunken in einer anderen Welt zu sein.

 

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages konnten in die kleine Lichtung einfallen und verfingen sich in den einzelnen Regentropfen, die sich aus ihrem Haar lösen und einige Sekunden auch auf ihren Brustspitzen verweilten um dann abzurinnen um einem neuen Tropfen Platz zu machen. Es schien, als würde sie mit  Diamanten übersät da liegen und auf etwas  warten.

 

Sie hatte die Beine etwas gespreizt um einen guten Stand zu haben. Sie trug  einen langen, ebenfalls sehr dünnen Rock, der sich über die kleine Rundung ihres Bauches spannte und zwischen den Beinen ein wenig einfiel. Sie hatte keine Schuhe an, ihrer Zehen gruben sich in den weichen Boden unter ihr  ein und bewegten sich lasziv.

 

Sie lag auf dem Stein wie auf einem Altar und ließ sich vom Regen berühren, umfließen und liebkosen. Das Wasser schien ihr nichts anhaben zu können, im Gegenteil, es schien mir, als würde sie den Regen als ihren Geliebten annehmen.

 

Ich stand am Rande der Lichtung und hielt den Atem an. Ich hielt den Atem an, aus Angst, dass irgendein Geräusch diese wundervolle Erscheinung zum Verschwinden bringen könnte.

Der Regen fiel weiterhin auf diese unwirklich erscheinende Lustgestalt und man merkte, dass ihr Atem immer schneller wurde. Sie öffnete leicht den Mund und schien etwas zu flüstern. Ich spürte eine unaufhaltsam aufsteigende Erregung in mir aufsteigen,  sie trieb mich dazu, sich ihr langsam zu nähern. Je näher ich kam, desto anziehender und realer wurde sie für mich. Als ich vor ihr stand, öffnete sie plötzlich die Augen und dieser Blick ging mir durch und durch. Ihre Augen waren wie glühende Kohlen und brannten sich in mein Gehirn.

Sie richtete sich ein wenig auf und streckte mir die Arme entgegen. Ich ergriff sie und mit einem Ruck löste sie sich vom Stein und stand nun in voller Größe vor mir. Die Spitzen ihrer Brüste berührten mich, ihr Gesicht war direkt vor mir, ihre Augen brannten noch immer und ihr Mund umschloss meinen Mund und ihre Arme hielten mich fest, wie in einem Schraubstock.

Nun beugte sie ihre biegsame Gestalt jedoch wieder nach rückwärts ohne mich  loszulassen. Ich  spürte, wie  langsam der Boden unter meinen Füßen entschwand und fand erst wieder in ihren Armen liegend, Halt.

 

Es erschien mir, als würden wir uns Beide schwebend über diesem Stein befinden, ihre glühenden Augen waren weit geöffnet, ihr Mund zwang mir einen leidenschaftlichen Kuss auf, der mir fast den Verstand raubte, ihr Atem war heiß. Es war, als würde ich hinein tauchen in einen träge dahin fließenden Fluss aus Lava. Mein Penis hatte sich zwischen ihre Schenkel gedrängt und war in sie eingedrungen. Sie erwiderte meine Stöße fest und rhythmisch, hielt mich mit den Muskeln ihrer Vagina fest. Sie zwangen mich, härter zuzustoßen und kam völlig übergangslos, mit einem kehligen Schrei zu ihrem Orgasmus, ohne mich jedoch loszulassen. Ihr Körper forderte mich, trieb mich an und ich spürte, dass sich ihr inneres Feuer quälend in mich fraß. Plötzlich war es wieder da, dieses atemlose Verlangen, diese unbändige Gier nach Sex und Aufgabe des Geistes. Mein Fleisch war nur mehr von Lust und Trieb nach dem ultimativen Ausbruch beseelt. Ich rammte mich in sie, ließ sie keinen Moment zur Besinnung kommen und entlud mich einige Male in ihr. Unsere schmerz- und lostvollen Schreie gingen in dem Unwetter unter und wir vereinigten uns mit den Elementen.

Es schienen Stunden zu vergehen, der Regen schien noch stärker zu werden, ein Gewitter nach dem anderen entlud sich  mit Blitzen und Donner.

Ich tauche ein in eine Welt von Gefühlen, Donner und Blitz rund um mich und in meinen Armen dieses glühende, Besitz ergreifende Geschöpf, aufgestiegen aus einem Traum, der nur in einem süßen Tod enden kann.

 

Als der Regen plötzlich nachließ und ich wieder langsam in die Wirklichkeit zurück fand, mit geschlossenen Augen zurück taumelte, hörte ich ein dunkles, gurrendes Lachen und sah nur mehr, wie das Mädchen mit wehendem Haar im Wald verschwand.

 

Mein Atem flog, ich stand inmitten der Lichtung, das Wasser ran buchstäblich in Bächen an mir hinab, ich sank auf den nassen Boden und krallte meine Finger in die nasse Erde. Ich hatte mich schon lange nicht so lebendig gefühlt, wie in diesem Moment. Doch eines war klar, alle meine bisherigen Bemühungen, meinen Sexus zu beherrschen, meine innere Ruhe wieder und zu einem normalen Leben zu finden, war vergebens. Die Monate, die ich fast in Abstinenz verbracht hatte, waren vergessen und sinnlos und mein Sinnen und Trachten nach Sex und Lust wieder unbändig mächtig und beherrschend.

 

Langsam richtete ich mich auf und tastete mich zu jenem Stein, auf dem mich gerade Eros in Versuchung geführt und wieder in seinen Einflussbereich geholt hatte.

 

Nun hörte ich doch tatsächlich Stimmen, sie kamen aus dem Wald, aus der Felsenwand, die ich vorher schon bemerkt hatte. Sollte ich hier den geheimen Treffpunkt gefunden haben? Ich ging langsam und  zögernd darauf zu. Licht drang durch Ritzen und Spalten und es war ein Raunen und Flüstern hörbar. Kam dieses Raunen aus dem Wald, kam es zwischen den Steinen hervor, säuselte der Wind durch die Zwischenräume der Wackelsteine oder wurde es von den Schatten und Schleiern rund um mich verursacht?

Ich versuchte gerade durch eine Öffnung im Gestein meine Kamera zu schieben, als ich von hinten gepackt und unsanft durch einen schmalen Spalt in das Innere gestoßen wurde.

Ein Hüne von einem Mann, bekleidet mit einem schwarzen Mantel mit Kapuze, darunter völlig nackt, stieß mich in die Mitte, wo ich stolperte und bäuchlings am Boden liegen blieb.

 

„Er spionierte draußen herum! Er hat keine Marke und auch kein Tatoo, er gehört also nicht zu uns!“ rief er aus.

 

Nun erst hob ich meinen Blick und stellte fest, dass ich von ungefähr zwanzig Leuten umringt war, die nur sehr spärlich bekleidet, jedoch mit grüner und blauer Farbe beschmiert waren. Ihre Augen waren schwarz umrandet und auf der Stirn hatten sie jeweils einen weißen Punkt. Sie wiegten sich im Takt hin und her und summten eine monotone Melodie.

Wo war ich da hineingeraten?

 

Nun öffnete sich ein Durchgang und ein, mir riesig erscheinender Mann, ebenfalls mit einem schwarzen Mantel bekleidet trat daraus hervor.

 

„Woher kommst Du und wie hast Du uns gefunden?“ Er verschränkte seine Arme vor der Brust und sah mich erwartungsvoll an. Er wirkte jedoch keinesfalls bedrohlich, was mich irgendwie beruhigte.

 

Ich versuchte mich aufzurichten, doch der Mann hinter mir, stellte sofort seinen nackten Fuß auf meinen Nacken und fixierte mich wie ein Schlangenfänger auf den Boden.

 

„Ich bin ein Spaziergänger, wurde vom Regen überrascht und hatte eine wunderbare Begegnung im Walde, die mich das Unwetter vergessen ließ!“ brachte ich mühsam hervor. Ein Raunen ging durch die Gruppe, das Summen wurde lauter.

 

„Steh auf!“, herrschte er mich an.

Der Fuß in meinem Nacken ließ von mir ab und ich konnte endlich aufstehen. Voll aufgerichtet reichte ich meinem Gegenüber gerade noch bis zur Schulter. Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte:

„Was tun sie alle hier, ist das eine Theatergruppe?“, was anderes fiel mir nicht ein.

„Nein, wir sind ein geschlossener Club mit genau definiertem Ziel!“, sagte er, ein wenig belustigt.

„Mit welchem Ziel?“, diese Frage drängte sich irgendwie auf, obwohl ich es mir ja aufgrund des blauen Büchleins, vorstellen konnte.

„Wir sind eine Gemeinschaft, die sich dem Sexus, der übersinnlichen Erotik und der grenzenlosen Lust verschrieben hat! Übrigens mein Name ist Andreusz“,

er sagte das ernst aber ohne Pathos und reichte mir seine Hand, die ich ergriff.

„Mein Name ist Peter“, sagte ich mit einem Frosch im Hals. Er war schon eine einschüchternde Persönlichkeit.

 

Ich lächelte, tat als wäre ich verlegen.

„Können sie mich nicht in ihren Club aufnehmen? Welche Kriterien muss ich da erfüllen?“, ich war äußerst gespannt auf seine Antwort.

„Wir nehmen nur Leute auf, die sich ebenso wie wir der Erotik und der Lust verschrieben haben, potent und verschwiegen sind. Der jeweilige Partner wird durch ein Los bestimmt  Wir treffen uns ungefähr zwei Mal im Monat. Gewalt ist verpönt, außer sie dient zur Steigerung der Lust oder wird als Bestrafung verordnet… und zwar nur von mir!“ Naja, das klang ein wenig schauerlich!

Er betrachtete mich nun ein wenig genauer, sein Blick wurde forschend, durchbohrte mich.

 

„Ohja, das würde mich interessieren, ich würde gerne Mitglied werden!“, es war mir wirklich ernst. Nach all den Erlebnissen im letzten Jahr, im Vergleich zum Gang durch  die Hölle, durch die ich ging, konnte das hier nicht schlimmer werden. Erschreckend war, dass sich mein Körper plötzlich wieder danach sehnte, dass die Wunden, die ich mir selbst schlug und die ich geheilt wähnte, wieder aufgebrochen werden und in den letzten Minuten das Ziehen in meinen Lenden fast unerträglich wurden. Während ich auf seine Antwort wartete blickte ich verstohlen in die Runde.

Es war offenbar eine natürliche Höhle, die jedoch durchwegs umgestaltet erschien. An den Wänden waren, wahrscheinlich mit Spritzmaschinen befestigende Betonapplikationen angebracht. Sie glitzernden und flimmerten in verschiedenen Farben. Auch waren an der Wand Ketten mit Handschellen eingelassen, alles war ausgelegt mit weichen Matten. Überall standen Gefäße und Laternen verteilt herum und an der Decke hing eine, sich drehende, beleuchtende  Diskokugel herab. Eigentlich könnte man die Ausstattung als kitschig bezeichnen, wenn da nicht die Menschen rund herum wären, die mich mit teils ernsten, teils lüsternen Blicken betrachteten. Ich kam mir als Ware vor, ja als Beute.

„Wenn Du das ernst meinst, dann ziehe Dich aus. Zuerst bekommst Du ein Tatoo, dass Dich vorläufig als unser Mitglied ausweist, dann wollen wir prüfen, ob Du unseren Anforderungen entsprichst“.

Er meinte das wirklich ernst, er sah mir dabei ruhig in die Augen.

 

Nun blickten mich auch diejenigen interessiert an, die sich bisher mit sich selbst oder mit einem Partner beschäftigt hatten. Ein Paar war besonders intensiv dabei den Körper des anderen zu erkunden. Sie machten das mit Zungen und Lippen, der männliche Part bewegte seinen Penis sehr schnell und drang immer nur mit der Spitze in seine blaugrüne Partnerin ein, machte immer wieder kleine Sekundenpausen und schien eine unendliche Kondition zu haben. Sie keuchte und hechelte bereits die ganze Zeit über, seit sich Andreusz mit mir beschäftigte. Sie lag auf einem flachen Stein, wie ich ihn eben draußen gesehen hatte, ihr Kopf hing nach unten und die blonde Haarmähne streifte den Boden. Ihre Hände waren nach rückwärts gestreckt und in die seinen verkrallt. Ihre Beine umklammerten seine Lenden und die Zehen bewegten sich krampfartig. Sie war in höchster Ekstase.

Wie lange noch würden die beiden das durchhalten?

Eine der bemalten Frauen kam mit einem Topf und einem Pinsel und bestrich den Mann mit noch mehr Farbe. Sein Kopf hob und senkte sich plötzlich schneller, sein Mund war offen, seine Zunge flog wild hin und her.

 

Nun war ich ebenfalls nackt und die interessierten Blicke der Runde tasteten meinen sehnigen Körper Zentimeter für Zentimeter ab. Einige flüsterten sich etwas zu, andere starrten mich nur an. Der Mann im schwarzen Mantel, der mich anfangs fand, lenkte mich zur Wand und kettete mich dort an.

Eine der bemalten Frauen kam nun mit einem Farbtopf zu mir und begann auch mich mit grüner Farbe zu bestreichen. Innerhalb wenige Sekunden wurde mir sehr heiß, ich sah vor mir blutrote Spiralen sich drehen und mein Mund wurde trocken. In der Farbe war offenbar eine Droge, die meinen Körper in Trance versetzte. Nun verstand ich auch, wie es möglich war, dass das von mir beobachtete Paar so lange durchhielt. Als eine andere Frau auf mich zukam und mir auf den linken Schenkel ein Zeichen mittels des aus spitzen, dünnen Nadeln bestehenden Stempels tief in das Fleisch trieb, schrie ich grell auf und konnte vor Schmerz fast nichts mehr sehen. Das war also offenbar das Tatoo, von dem Andreusz sprach. Meine Beine zitterten, ich sank fast zu Boden, die Ketten an der Wand hielten mich jedoch fest und aufrecht.

 

Mein Körper war inzwischen mit blauer und grüner Farbe bedeckt, mein Gehirn völlig leer aber meine Gier nach Befriedigung ungeheuerlich. Mein Herz schlug doppelt so schnell, meine Erektion schmerzte, mein Pfahl stand senkrecht vom Körper ab. Sofort kamen einige  der Frauen zu mir, wobei sich eine vor mich hinkniete und mit der Zunge an meinem Penis auf und ab glitt, ihn total verrückt machte. Oh, wie hatte ich diese Gefühle vermisst! Ich genoss es mit allen Sinnen. Sie saugten an meinen Nippel, glitten in meine Pospalte, drangen ein wenig ein.

Es war sicher eine der Göttinnen, mit den vielen Armen, wie ich sie an den Wänden der indischen Tempel gesehen habe, die sich nun mit meinem Körper beschäftigte! Ich kam einige Male explosionsartig, das Feuer loderte in meinem Körper, meine Sinne spielten verrückt. Als sie mich endlich behutsam von der Wand nahmen, ich auf eine Matte sinken konnte, begannen einige Teufelinnen einen Ritt auf mir, der mich fast das Bewusstsein verlieren ließ. Sie fuhren auch mit kleinen Metallrechen über meinen Rücken, meine Schenkel und meine Füße, ließen sie zucken und sich verkrampfen. Der ganze Körper war nur mehr gieriges Fleisch! Mein Becken hob und senkte sich. Ich stieß in dunkle Höhlen vor, drehte und wand mich, unterwarf unter mir diese lüsternen Körper immer wieder bis sie glühten und ließ sie vor den Augen aller explodieren! Irgendwann verweigerten meine Stimmbänder den Dienst, ich konnte nur mehr keuchen, röcheln. Dazwischen trugen Frauen mit ihren Farbtöpfen und ihren breiten Pinseln auf meine Haut immer wieder neue Farbe auf und jedes Mal explodierte mein Gehirn neuerlich.

 

In einigen lichten Momenten konnte ich sehen, dass sich rund um mich die gleichen Szenen abspielten, Es wandten und drehten sich Körper, wurden geritten, spießten sich gegenseitig auf und schrieen ihre Lust hinaus.

Andreusz selbst hatte ebenfalls seinen Mantel abgelegt und stand völlig aufrecht, mit beiden Händen einen biegsamen Körper an sich gepresst, deren Beine sich um seine Lenden schlangen und stieß diesem Körper mit voller Wucht sein Schwert bis zum Anschlag pausenlos hinein. Dieser Körper war grün und blau schuppenartig, schlangenartig bemalt und schien völlig unter dem Eindruck der Droge zu stehen. Er war steif und zuckte rhythmisch, ja krampfartig. Schreie und Röcheln waren zu hören.

Die Gruppe war völlig abgehoben und ihrer Sinne nicht mehr mächtig. Und immer wieder kamen  Frauen und bestrichen ihre Körperteile mit einer leuchtend grünen oder blauen Farbe. Dann zuckten sie jedes Mal zusammen und  wurden noch gieriger. Einige weinten sogar, schrieen vor Lust und wollten doch immer mehr.

In einer Ecke genoss der Hüne von vorhin, dass ihn eine der Frauen, die offensichtlich in dienender Position teilnahmen mit einer schwarzen Peitsche gnadenlos schlug. Er flehte und bettelt um mehr, obwohl man die Striemen auf seinem Rücken und Po bereits leuchtend rot sehen konnte, trotz der grünen Farbe auf seiner Haut. Er kniete auf einer Matte und wankte unsicher hin und her, wollte aber nicht, dass sie aufhörte. Sein Penis hatte eine gewaltige Größe erreicht und entlud sich während der Prozedur einige Male. Er heulte wie ein Wolf mit erhobenem Kopf.

 

Ich nahm das alles wie durch einen Schleier wahr. Immer wieder, wenn ich eine neue Dosis Farbe aufgetragen bekam, schwanden mir fast die Sinne, mein Puls pochte und mein Gehirn sprengte meine Schädeldecke.

Mein Freund, ich werde diese Drogen sicher niemals wieder aus meinem Körper bringen und weiß auch gar nicht, ob ich das will!

Ich denke, es dauerte Stunden während derer ich in diesem Höllenfeuer war. Ich erlitt es, genoss es, ertrug es nicht mehr und wollte doch, dass es nie wieder aufhöre.

 

Irgendwann ließ man von mir ab, die Lichter erloschen, die Höhle leerte sich und ich war alleine. Meine Haut prickelte, mein Atem kehrte langsam zurück und die Spiralen vor meinen Augen wurden langsamer. Ich fühlte das Leben wiederkehren. Als ich die Kühle der Nacht auf meinem nackten, geschundenen Körper verspürte, sammelte ich meine Kleidung ein und verließ die nun leere Höhle durch den schmalen Spalt. Der Morgen dämmerte schon herauf.

 

War das nur ein Spuk? An dem nun plötzlich wieder auftretendem Schmerz an meinem Schenkel und der Farbe an meinem Körper erkannte ich jedoch schlagartig, dass es keiner war. Ich hatte sie gefunden, ging durch die Vorhölle der Begierde und war wieder Sklave meiner Gier nach Lust und Erfüllung.

In der Brusttasche meines Sakkos fand ich ein Kuvert mit einer Art Vertrag und der Vorschreibung für den Mitgliedsbeitrag. Offenbar hatte ich die Prüfung bestanden!

Ich werde diesen Vertrag zu Hause durchlesen und dann entscheiden, ob ich beitrete oder nicht. Aber ich wusste bereits in meinem Unterbewusstsein, dass ich mich diesem Arrangement nicht mehr entziehen werde, nicht mehr entziehen kann! Ich war wieder erwacht.

 

Mein Redakteur wartet heute noch auf den Bericht.

Mein Freund, bitte verurteile mich nicht. Vielleicht bist Du der Glücklichere von uns Beiden. Aber nur, weil Du nie erlebt hast, wie es ist, wenn Dir alles egal ist, Dein Körper nur seine Lust befriedigen will und Du Dich in ihr verlieren möchtest.

 

Dein Freund Peter

 

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Donnerstag, 18. November 2021

Begierde, Erotik pur, Fortsetzung

 

BEGIERDE,  

von Joana Angelides




aus dem e-Book "Begierde Teil 1 und 2"


Als ich einige Tage danach wieder eine Einladung zu einem Dinner in die Botschaft bekam, erfasste mich eine fieberhafte Unruhe. Würde ich sie wiedersehen? War sie wirklich ident mit der Frau des Botschafters, oder war es nur eine zufällige Ähnlichkeit?

 

Dieses Mal blieb ich nicht seitwärts bei der Palme stehen und ließ die Geschehnisse an mir vorbeigehen, sondern beteiligte mich aktiv an den Gesprächen. Als der Botschafter mit seiner Frau am Arm den Raum betrat,

gewann ich Gewissheit.

Ich begab ich mich hinter sie, bückte mich und tat als würde ich etwas aufheben.

 

Aus dem Nichts stand plötzlich dieser große Mann hinter mir den ich nun schon kannte! Ich wusste sofort, wo ich ihn schon gesehen hatte.

 

„Sie haben etwas verloren!“ Ich hielt den Kamm in der Hand. Sie drehte sich um und blickte mir voll ins Gesicht. Ihre großen schwarzen Augen wurden noch dunkler und noch größer und es war mir als würde sich ein Schleier darüberlegen.

„Oh, danke, er muss eben hinuntergefallen sein! Vielen Dank! Wir kennen uns noch nicht, Herr…?“  Sie lächelte mich an.

 

War da ein leichtes Blitzen in ihren Augen?

 

„Peter, Peter Parton.“ Ich verneigte mich formvollendet.

 

„Danke vielmals Herr Parton!“ Sie schenkte mir noch ein reserviertes Lächeln und wandte sich sofort wieder ihrer Gesprächspartnerin zu.

 

Dieser große Mann, der sie offenbar auf Schritt und Tritt begleitete, nahm mir den Kamm aus der Hand, steckte ihn ein und schuf gleichzeitig Distanz zwischen mir und der Frau des Botschafters, indem er sich breitbeinig hinstellte und die Arme verschränkte. Mir blieb nur mehr der Geruch nach Moschus und Rosen.

 

So, und nun war es wieder so weit, ich tanze auf dem Vulkan und werde verbrennen!

Ich beschloss, die Party zu verlassen und ging die Treppe hinab ins Foyer. Ich konnte nun keinesfalls die diversen klugen Reden vor dem Dinner ertragen, mein Schwanz würde das nicht aushalten.

 

Da spürte ich, dass hinter mir jemand stand. Es war der mir schon bekannte schweigsame Begleiter der Frau, die offenbar in zwei Welten lebte.

 

In seiner Hand hielt er ein kleines weißes Kuvert, reicht es mir, verneigt sich leicht und ging einfach wieder weg. Das Kuvert roch nach Moschus und Rosen.

Mir fiel auf, dass ich ihn einfach nur so zur Kenntnis nahm, ihn als Beigabe für diese unglaubliche Frau registrierte. Ich riss das Kuvert auf und las erstaunt die Notiz.

„Nehmen Sie Morgen abends die Kutsche vor dem Hotel, sie wird Sie zu mir bringen. Den Kutscher kennen Sie bereits, das Pferd hat außerdem eine rote Feder am Geschirr. Rahna“.

 

Irgendwie fühlte ich mich benutzt, fühlte mich wie ein Werkzeug, das nach Gebrauch einfach wieder weggelegt und nach Bedarf wieder hervorgeholt wird.

Ich suchte mit meinen Blicken den Boten, doch er war bereits über die Treppe entschwunden. Ich wollte eigentlich absagen, obwohl ich spürte, wie das Blut in meinen Kopf und in meinen Penis schoss. Es war der letzte jämmerliche Rest meines Stolzes.

 

Am Nachhauseweg im Taxi verglich ich die beiden Frauen, die mich in letzter Zeit am meisten beschäftigten. Da war Sita, diese erotische Tempelikone, mit dem prallen Leib des Weibes schlechthin, hier die filigrane, biegsame, jedoch ebenso leidenschaftliche Sylphide, die unter der beherrschten kühlen Fassade einen Vulkan beherbergte. Sie waren nicht vergleichbar. Es wäre jedoch einen Versuch Wert, sich beiden gleichzeitig hinzugeben, von beiden gleichzeitig befriedigt zu werden und sie im Gegenzug auch gleichzeitig zum Orgasmus zu bringen.

Ich hatte wieder eine wilde, bewegte Nacht. Meine Hände waren nicht über Decke zu halten, ich musste diesem Drang nachgehen, suchte Entspannung, die nur kurz anhielt. Der Raum war erfüllt vom leidenschaftlichen Stöhnen meiner indischen Nächte und dem leisen Seufzen und Flüstern der Sylphide vor einigen Tagen.

 

Mein Freund, ich wollte es nicht, wollte mich von dieser Frau oder ihren steten stummen Begleiter nicht wie einen Sklaven irgendwohin beordern lassen. Mein Wille war stark, doch mein Fleisch war schwach. Es schrie nach diesem biegsamen Körper in seinem goldenen Kleid, den in den Haaren eingeflochtenen Perlen auf meiner Haut.

Als ich in jener Nacht vor das Hotel trat, stand hinter den Taxis, die immer dastanden, tatsächlich eine Kutsche mit einem schwarzen Pferd davor, das eine rote Feder am Geschirr hatte.

Der nun schon bekannte Schweigsame fuhr sofort los, als ich eingestiegen war. Das Gefährt war eine Art Einspänner, überdacht und mit nur zwei Rädern.

Wir fuhren aus dem Ort hinaus, eine ganze Weile an immer kleiner werdenden Häuschen vorbei, ich hörte lateinamerikanische Musik, sah viele Lichter. Dann stoppte er plötzlich, befestigte die Zügel an einem Baum und bedeute mir, auszusteigen. Vor mir lag eine scheinbar undurchdringliche grüne Wand. Dichter Bewuchs rundum, totale Finsternis, aus der nur unheimliche Geräusche und Tierlaute zu hören waren.

Ich fuhr zurück. Kalte Finger berührten meine Hand und zogen daran. Ich drehte mich erschrocken um. Vor mir stand eine unglaublich dicke Farbige undefinierbaren Alters. Sie hatte eine weiße Bluse über ihren mehr als üppigen Busen und einen weiten, roten Rock an. Ihre Arme waren mit weißen, kalkigen Symbolen übersät. Auch ihr Gesicht war mit weißen und roten Zeichen bemalt, ihre gelblichen Zähne blutunterlaufen. Sie grinste mich an und ich begann mich wirklich zu fürchten. Mein Kutscher war wieder einmal verschwunden.

 

Die Frau summte monoton vor sich hin und zog mich hinein in das Dickicht und immer noch weiter. Plötzlich hörte ich vor mir Musik, Trommeln und monotones Singen. Feuerschein drang durch das Dickicht und unmittelbar befand ich mich auf einer Lichtung, die voller Menschen war. In der Mitte brannte eine Art Scheiterhaufen, um den einige herumtanzten. Eine junge Frau lag in der Mitte des Platzes und zuckte mit Armen und Beinen. Über ihr stand ein Schwarzer, hatte ein Huhn in der Hand, dem er gerade den Hals durchgeschnitten haben dürfte und ließ das Blut auf sie tropfen. Auf dem Boden lagen einige primitiv aussehende Puppen, denen teilweise die Köpfe fehlten, teilweise waren sie mit dicken Nadeln gespickt, oder es waren ihnen die Körper aufgeschlitzt und Sägespäne lagen daneben.

Am Rande lagen noch einige Körper, die mit Blut beschmiert waren, gelabt oder festgehalten wurden.

Na also, da hatte ich ja, was mein Redakteur von mir wollte! Er wollte ja einen Bericht über den Ablauf von solchen Voodoo-Messen!

 

Der Lärm war ohrenbetäubend, die Gesänge fast hysterisch, sie übertönten das Kreischen der am Boden liegenden, zuckenden Frau, das Schreien des Mannes mit dem Huhn und die Schreie der Tänzer, die wild bemalt, mit Speeren, Messern und Totenköpfen am Rande ihre Tänze vollführten.

 

 

„Da bist Du ja!“, flüsterte hinter mir die zarte Stimme meiner Sylphide. Ich drehte mich um… und erschrak. Sie war in ein weißes langes Hemd gekleidet, das wie ein Totenhemd aussah, hatte eine Art Krone aus Hühnerfedern auf dem Kopf und den Oberteil eines Schädels in der Hand, der außen bemalt war. Sie benutzte ihn offensichtlich als Trinkgefäß und trank auch daraus, dann reichte sie ihn mir. Unter normalen Umständen hätte ich ihr dieses Trinkgefäß aus der Hand geschlagen, doch ich war bereits in einer Art Trance. Rund um das Feuer hing eine Wolke, die offensichtlich durch irgendwelche Kräuter und Zugaben, die die Menge dauernd hineinwarf, eine betäubende Wirkung hatte. Ich trank diesen roten, süßlichen Saft auf einen Zug aus.

Heute, nach einigen Tagen und wo ich Dir diesen Brief schreibe, ahne ich, dass es Blut, oder teilweise Blut, war.

Sie nahm mich bei der Hand und begann, mich im Kreise mit den anderen um das Feuer herumzutreiben. Ich wurde dann in die Mitte des Kreises gezogen und einfach entkleidet. Sie strichen weiße Farbe auf meinen Körper und schlugen mich mit belaubten Ästen. Meine Haut begann zu brennen und zu jucken, meine Nerven begannen zu singen und ich verlor die Herrschaft über meinen Körper. Rahna zog ihr weißes Totenhemd über den Kopf, beugte sich mit gespreizten Beinen über mich und senkte sich langsam auf mein hartes, riesiges Schwert. Unter dem Geschrei der Umstehenden ritt sie mich bis zur Ekstase. Ich lechzte danach, denn jede Berührung auf meinem Körper brachte mir Erleichterung, denn sie vertrieb kurz dieses grässliche Jucken. Mein Gehirn begann zu kochen und Bilder aus meinem Leben tauchten auf und verschwanden wieder. Es war wie ein Film.

Plötzlich tauchte Sita auf, sie stand vor uns, war nackt und begann an ihren Brustnippeln zu reiben und sie zu drehen.

Wie kam Sita hierher? Das Unglaublichste war, dass es sie gar nicht wunderte mich so zu sehen. Sie kniete sich neben uns und begann nun die Brustnippel von meiner reitenden Amazone zu liebkosen, die beiden küssten sich und wechselten dann die Position. Nun kniete Rahna neben mir und Sita war auf mich aufgesprungen und machte da weiter, wo Rahna aufgehört hatte.

In einem klaren Moment wusste ich, dass das alles nicht wirklich passieren konnte, sondern das Rahna meine Gedanken und mein Unterbewusstsein steuerte. Doch konnte ich mich nicht wehren. Zwischendurch kamen immer wieder diese tanzenden Teufel vom Rande es Kreises und schlugen mit den belaubten Zweigen auf uns ein.

Ein großer Mann, ganz in einem schwarzen Trikot gekleidet, mit aufgemaltem Totenkopf und Skelett erschien plötzlich und streute Knochen in die Menge. Einige nahmen diese Knochen auf, einige schrieen fürchterlich, als sie davon getroffen wurden.

Er rief immer wieder „morte, morte!“ und klopfte mit einem Stab auf, den er in der Hand hielt. Dann verschwand er wieder.

Die neben uns liegende Frau mit den Zuckungen war inzwischen ganz ruhig geworden und wurde weggetragen. Wir hatten nun mehr Platz.

 

Sita reduzierte inzwischen ihr Bemühen, mich zu Tode zu reiten und gab meinen Penis sozusagen an Rahna weiter, die sich sofort daranmachte, ihn mit den Lippen zu umrunden, ihn tief in den Rachen aufnahm und meine Hoden dabei fast zerquetschte. Mein Schreien ging in dem allgemeinen Inferno unter. Sita selbst nahm jene Stellung ein, die sie sehr liebte! Sie schob sich ganz nach oben und öffnete mit beiden Händen ihre Schamlippen und ließ ihre Klitoris von meinen Zähnen so lange quälen, bis sie in einem Orgasmus explodierte.

Die Geräuschkulisse um uns nahm langsam ab. Der Rauch verzog sich und einige Gestalten aus meinem Leben, die ich permanent gesehen hatte, mit ihm. Plötzlich war auch Sita verschwunden! Da nützte es gar nichts, dass ich nach ihr schrie, sie war weg.

 

Irgendjemand half mir auf und überreiche mir meine Kleider. Das Feuer erlosch wie von Geisterhand und es trat Stille ein.

Die vorher so laut singenden und schreienden Menschen rund um mich wurden immer wenige, sie verschwanden im Dickicht. Einige wurden gestützt, die Frau die vorhin noch zuckend neben mir lag, auf einer Bahre weggetragen. Um nicht zurück zu bleiben orientierte ich mich an ihnen und stand plötzlich wieder in völliger Dunkelheit bei meiner Kutsche und dem ruhig dastehenden Pferd.

Aus dem Nichts tauchte mein Kutscher, schweigend wie immer, auf und half mir in den Einspänner, wir fuhren los.

 

Ich weiß nicht mehr, wie ich auf mein Zimmer kam, wachte nachts immer wieder schweißgebadet auf und hatte, trotz Mundspülungen permanent diesen süßlichen Geschmack im Mund.

 

Ich werde morgen wieder abreisen, werde versuchen diese Nacht und diese Frau, die in zwei Welten lebt vergessen.

 

Mein Tanz auf dem Vulkan geht offenbar weiter!

 

Mein lieber Freund, du mutierst langsam aber sicher zu meinem Beichtvater!

Aber, die Ereignisse sind so intensiv und beschäftigen mich sehr, da muss man es niederschreiben, um auch Ordnung in die Gedanken und Gefühle zu bringen.

 

Wie geht es Einstein?

 

Dein Peter


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Begierde, Erotik pur

 

Eine Frau in zwei Welten

                                               
                                             von Joana Angelides


 aus dem e-Book "Begierde Teil 1 und 2"

Lieber Freund,

 

Nur schweren Herzens hatte ich Sita, eine tickende Bombe in Sachen Sex und Erotik in Kajuraho/Indien, verlassen. Nachdem wir in einem Strudel von leidenschaftlichem Sex fast ertrunken waren, beschlossen wir, das heißt ich beschloss, dass wir uns für einige Zeit trennen müssen. Es gab aber mehrere Gründe die dafür sprachen.

 

Wie gesagt, der eine Grund war meine fast rettungslose Verstrickung in Gier und Geilheit nach weiblichen Körpern, ihrer Sexualität und das Feuer, in das es mich hineinzog, der andere Grund war einfach die Angst um die nackte Existenz und die Drohung meines Redakteurs, mir die finanziellen Zuwendungen so lange zu streichen, bis wieder Berichte von mir auf seinem Schreibtisch landeten.

An einem dieser Abende, wo mir der Portier grantig und unwillig eines der Telexe vor die Nase hielt, blickte ich mich wieder einmal nach langem bewusst in den Spiegel meines Badezimmers. Meine Wangen waren etwas eingefallen und meine Augen brannten in den Höhlen und waren blutunterlaufen.  Meine Brust wies Spuren der langen Fingernägel von Sita, meinem selbst gewählten Sexteufel, auf und auf meinem Hals und Nacken prangten einige Hemmatome, die dadurch entstanden waren, dass sie sich immer in mich verbiss, sich ansaugte, wenn sie in einen minutenlangen Orgasmus verfiel. Mein Körper hatte seine Spannkraft verloren, meine Gedanken kreisten nur mehr um die unglaublich fantasievollen und wunderschönen Darstellungen von hunderten erotischen Variationen an den Tempelfassaden von Kajuraho. Ich hatte dadurch mehrmals am Tage eine Erektion und verbiss mich dann in meine Handknöchel, in Polster allem was ich erreichen konnte, nur um nicht zu stöhnen. Diese erotischen Darstellungen waren unsere Vorbilder, beflügelten unsere Lust und hielten uns in den Nächten wach und aktiv. Wir hatten sie bald alle durch, es fehlten nicht mehr viele, doch ich kam an diesem Abend doch zur Erkenntnis, dass, wenn wir die letzte der Darstellung nachempfunden haben werden, sich mein Körper selbst aufgeben wird.

Unsere vorläufige Trennung war schwer, schien fast unmöglich zu sein. Die letzte Nacht verbrachten wir auf den Stufen des Tempels, rasend vor Verlangen nach Erfüllung. Ich stürzte mich immer wieder zwischen ihre geöffneten Schenkel. Mein Schwert bohrte sich tief in sie, ließ sie schreien und toben. Sie grub ihre Fingernägel in meinen Rücken, wenn meine Zunge auf ihrer Klitoris tanzte und ihre, mit unzähligen Goldringen geschmückte Finger zerrten und rieben an ihren Brustspitzen bis sie mehrmals in wilde Zuckungen verfiel.

 

Selbst als ich schon auf der Gangway des Flugzeuges stand, spürte ich, wie sich mein Leib zusammenzog, mein Penis pochte.

 

Nun war ich in der Karibik angekommen und hatte die erste fast schlaflose Nacht hinter mir. Der Ventilator surrte leise und erinnerte mich an das Hotelzimmer meiner lüsternen Nächte mit Sita. Ihr biegsamer Schatten beugte sich über mich, ihr Gesicht mit den brennenden Augen und ihrem zärtlichen Mund lockte. Sie streckte imaginär die Arme nach mir aus, zog mich langsam zu sich und ich atmete gierig ihren betörenden Duft ein.

Dann wurde ich wieder wach.

Ist da ein Flüstern, höre ich zärtliche Worte, goldverbrämt und sinnlich?

Streichen gierige Hände über meinen Körper, erspüren jeden weichen Punkt, umkreisen ihn, berührt meine Zunge ihre Haut, erfasst ihre Brustspitzen, bringt sie zum Zittern?

Schatten bewegten sich und zauberten Gestalten in den Raum, die flüstern und raunen. Sie umschweben mich, berühren mich mit zärtlichen Fingern und bringen meinen Körper zum Klingen.

Meine Augen versinken in den ihren, erfassen die Glut darin und versuchen sie noch weiter anzufachen, ein Feuer zu entzünden. Meine Hände gleiten über den sanften Hügel ihres Bäuchleins, spüren die Vibrationen, die von ihrem Schoss ausgehen und verstärken den Druck.

Ihre Hände wandern über das Laken, zittrig und suchend. Sie werden unruhiger, wenn meine Hand langsam über den Flaum streicht und eintaucht in eine heiße blutrote, sich öffnenden Blume. Die Berührung des erotischen Mittelpunktes darin wirft sie in die Höhe und lässt sie seufzen und tiefer atmen. Ihre Hände streichen über meine Körper; es ist ein Flehen, diese Berührungen nicht zu unterbrechen, mich zu halten, meine aufsteigenden Gefühle noch zu verstärken, mich hinauf zu tragen auf den Gipfel, der brennenden Sonne entgegen.

Es war wie der Schrei der Möwen über dem Meer, als wir uns beide in die Glut der Sonnenscheibe verlieren und mit ihr im Meer als glutrote Punkte versinken.

Alles nur Einbildung.

 

Endlich fiel ich in einen dumpfen, von weiteren wilden Träumen dominierten Traum.

 

Mit einiger Mühe hatte ich endlich doch eine Einladung für die abendliche Soiree des Botschafters erhalten. Es trafen sich hier einige Wirtschaftsbosse und Magnaten und sicher auch Möchtegerne mit mehr oder weniger dicken Brieftaschen.

Ich lehnte an der Wand, die eine Hand in der Tasche meines Smokings, in der anderen Hand einen Wodka-Martini und betrachtete die Menschen rund um mich. Ich beteiligte mich nicht an diesem Zeremoniell der Eitelkeit, war froh halb durch eine große Zimmerpalme verdeckt zu sein. Mit Schaudern dachte ich an die sicher langweilige Rede über Entwicklung der Industrie in Südamerika und die Möglichkeiten, die Erträge für Kapitalgesellschaften zu maximieren.

 

Als die Doppeltüre, die den privaten Bereich des Botschafters von den offiziellen Räumen trennte, geöffnet wurde, blickte alles in diese Richtung und die Gespräche verstummten.

 

Auch ich stellte mein Glas langsam und ohne hinzusehen auf eines der kleinen Tischchen an der Wand. Ich hörte die Begrüßungsworte des Botschafters nur entfernt und im Hintergrund ablaufend, denn meine ganze Aufmerksamkeit wurde nun von der Frau an seiner Seite gefesselt.

 

Sie war eine dieser unglaublichen Schönheiten Südamerikas, mit tiefschwarzem Haar, straff nach hinten gekämmt, in einem breiten, schweren Knoten endend.

Sie trug ihren Kopf wie eine Kostbarkeit, gehalten von einem schlanken, langen und biegsamen Hals.

Die Augenbrauen waren wie Schmetterlingsflügel geformt und ebenfalls tiefschwarz.

Sie umrahmten zwei unglaublich große dunkle Augen, die ein wenig gelangweilt in die Menge blickten, beschattet von langen Wimpern.

 

Das bodenlange Kleid umfloss sie wie flüssiges Gold, es betonte die sanften Linien ihres Körpers und ließ nur ihre Schultern frei. Sie waren vollendet geformt. Man konnte bei jeder ihrer Bewegungen auf der hellbraun schimmernden Haut, raffiniert verteilte Goldpunkte aufblitzen sehen.

Mir blieb der Atem weg und am liebsten hätte ich den obersten Knopf meines Smokinghemdes geöffnet.

 

Die Rede des Handelsdelegierten hörte ich kaum, sie rann an mir ab, wie Wasser auf einer Ölhaut. Wie immer bei solchen Veranstaltungen lagen diese Reden am Ende der Veranstaltung in schriftlicher Form für jene auf, die des Englischen nicht so mächtig waren. Ich habe sie dieses Mal auch schlussendlich mitgenommen.

Ich war vom ersten Augenblick von dieser Frau so fasziniert, dass in meinem Kopf nichts anderes Platz fand. Ihre Aura hatte sich da festgesetzt und ließ keine anderen Gedanken zu.

 

Ich saß schräg hinter ihr am Pressetisch und konnte sie besonders gut beobachten. Ich sah ihren schlanken, biegsamen Rücken, übergehend in einen ausgeprägten Po. Meist hatten so schlanke Frauen, wie sie es war, einen kleinen Po, doch bei ihr war dies nicht der Fall. Er war fest und rund und sie bewegte ihn hin und her, so als würde sie unruhig sein und jeden Moment aufstehen wollen. Sie beugte sich etwas nach vor und dann nach rechts und sagte

ihrem Mann irgendwas ins Ohr. Ich beobachtete das Spiel ihre Muskeln und die Bewegungen der einzelnen Knorpel auf ihrem Rückendekollete, das elegant im Stoff ihres Kleides, versank, genau dort, wo die beiden Grübchen am Ende des Rückgrates waren.

Ich konnte mich des Eindruckes nicht erwehren, dass sie unter ihrem Kleid nichts trug. Ich meinte zu wissen, dass sie völlig nackt darunter war und das machte mich fast verrückt.

 

Da das Dekollete rückwärts sehr tief war, war ihr Körper wie eine Blüte, die aus dem sie umschließenden Kleid wie aus einem Blatt emporwuchs. Der Haarknoten glänzte im Licht der vielen Glühbirnen im Raum, als wäre er eingeölt. Nun erst bemerkte ich die vielen kleinen weißen Perlen die mit eingeflochten waren.

 

In den nächsten Tagen war es unmöglich für mich, mich zu konzentrieren. Wohin ich auch blickte, ich sah immer wieder diese biegsame Gestalt in dem goldenen Kleid sich hin und her wiegend. Ich war offenbar der einen Venusfalle entkommen und sofort in den nächsten Krater eines Vulkans hineingestolpert.

 

Vor einigen Tagen abends schien im Hotel eine Menge los zu sein. Es gab eine Party, organisiert von der französischen Botschaft.

 

Der Swimmingpool war von unten beleuchtet und es schwammen zusätzlich kleine leuchtende Lampions auf dem Wasser.

Dazwischen sah man einzelne aufgeblasene Sitze und auch Luftmatratzen. Überall waren lachende Gesichter, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Dezente Musik war im Hintergrund zu hören. Ich beschloss, da der Abend noch jung war, an dieser Party kurz teil zu nehmen.

 

Obwohl ich mir vornahm, nur einen Drink zu nehmen und dann wieder zu gehen, blieb ich ganz am Ende der Poolbar hängen. Es wartete ja niemand im Zimmer auf mich. Ich blieb jedoch nicht sehr lange alleine.

Sie setzte sich mit dem Rücken zu mir auf den freien Barhocker neben mir und stellte ihr Glas auf die Theke. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr fast bis zu ihrem knappen Bikinihöschen. Sie hatte kleine weiße Perlen in das Haar geflochten und die Spitzen ihrer Haare bewegten sich durch ihre etwas unruhigen Bewegungen an ihrem Po hin und her. Ihre langen Beine steckten in atemberaubend hochhackigen Schuhen aus Glas, mit weißen Perlen darauf. Einer ihrer Beine war angewinkelt, der andere berührte fast den Boden. Die Zehennägel waren rot lackiert und bewegten sich im Rhythmus der Musik.

 

Ich starrte ihren Rücken an und spürte, wie sich langsam ein Würgen in meinem Hals einstellte. Sie erinnerte mich an jene Frau, die mir seit Tagen den Schlaf raubte, die in meinen erotischen Wachträumen erschien.

Da lachte sie auf und es war ein dunkles Lachen, mit einem leichten Timbre darin. War sie es? Ich entschloss ich, mir Klarheit zu verschaffen.

 

„Entschuldigen Sie...!“ Ich berührte leicht ihre rechte Hand und sie drehte sich mir zu

„Ja?“  Ihre großen dunklen Augen sahen mich fragend an.

 

„Sind Sie alleine da?“, würgte ich hervor. Die Frau meiner unerfüllten erotischen Träume saß tatsächlich so einfach da!

 

„Sie nicht?“  Sie hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen und ihre dichten schwarzen Wimpern senkten sich noch tiefer über ihre Augen. „Wir sollten das aber ändern, finden Sie nicht?“

 

Sie rutschte vom Barhocker und nahm bereitwillig meine hilfreiche Hand an, ließ sie danach aber nicht mehr los.

 

„Setzen wir uns dort hinten in einen der Strandkörbe?“ Sie lächelte geheimnisvoll und öffnete leicht ihre blutrot geschminkten Lippen.

 

Die Strandkörbe standen etwas abseits, halb im Dunkeln und waren für zwei Personen konzipiert. Es lagen einige Polster drauf und einige Handtücher auf dem Tischchen daneben.

 

Wie in Trance ging ich mit und schloß die Augen, um den von ihr ausgehenden schweren Geruch nach Moschus und Rosen tief einatmen zu können. Vielleicht war dies die Erfüllung meiner Träume, die mich schon in den vergangenen Tagen im Banne hielten.

 

Sie setzten sich und nahmen zwei der Drinks, die ein vorbeieilender Kellner ihnen reichte.

„Ich heiße Rahna, es ist nicht mein richtiger Name, den trage ich nur hier. Ich komme hin und wieder her, um mich ein wenig zu amüsieren.“

 „Ich heiße Peter, tatsächlich.“ Ich musste unwillkürlich lächeln. Was meinte sie nur mit amüsieren?

„Lege Dich her, Du wirkst sehr verspannt, ich werde Dich ein wenig massieren.“ Sie war spontan zum DU übergegangen und es klang ganz selbstverständlich.

Sie berührte mich an beiden Schultern und drückte mich leicht nach unten. Ich spürte dabei ein kleines Beben das von ihren Händen auf mich übersprang, eigentlich waren es leichte Stromstöße die sich nun in meinem Körper wellenförmig ausbreiteten.

 

 

„Oh, Du zitterst ja?“ Es überraschte mich gar nicht.

 

Sie schloß die Augen und lächelte. Ich legte mich zurück und betrachtete ihren Umriss gegen das Licht.  Ich bemerkte, dass sie den Oberteil des Bikinis gar nicht mehr trug, es musste irgendwo am Boden liegen. Ihre Brüste waren voll und rund, aber nicht sehr üppig. Wie sie sich so über mich beugte hatte ich ihre Brustnippel genau vor meinen Augen. Sie war erregt, eine Erregung die sich rasend schnell auf mich übertrug.

Ganz selbstverständlich spreizte sie nun die Beine und setze sich auf meine Oberschenkel. Sie begann nun meine Schultern langsam aber fest zu massieren und beugte sich dabei immer wieder über mich und wehrte sich gar nicht, dass meine Zunge ihre steifen Nippel berührten. Ihr tiefschwarzes Haar fiel über ihre Oberarme und die Perlen, die darin eingewebt waren, rieben sich aneinander und es erklangen sanfte Töne.

 

Ihre Hände fuhren langsam und zärtlich über meine Brust und verweilten an meinen Brustspitzen und ihre dunklen Augen wurden noch dunkler, als sie meine offensichtliche Erregung zwischen ihren Schenkeln spürte. Sie legte ihren Kopf auf meinen Brustkorb, rutschte dabei an meinen Beinen hinunter und lag nun mit ihrem ganzen Körper auf mir. Nun begann sie sich langsam, wie eine Schlange auf meinem Körper zu bewegen. Ich nahm sie nun mit beiden Armen bei ihrer Taille und legte sie sanft neben mich auf die breite Liege. Ihre Augen blieben geöffnet und hielten meinem Blick stand. Nun begann ich, vom Hals abwärts diese weiche sanfte, braune Haut zu liebkosen, mit meiner Zunge ihren leicht salzigen Geschmack zu genießen. Als ich bei den Brustspitzen innehielt, sie besonders verwöhnte verlor sie fast die Kontrolle. Sie öffnete ihre Schenkel, stellte sie auf und es ergab sich wie selbstverständlich, dass ich in sie eindrang. Sie hob und senkte das Becken, spreizte die Beine noch weiter, hob sie hoch, ließ sie auf meinen Schultern ruhen und stützte sich mit den Ellenbogen ab. Sie übte gewaltigen Druck aus! Von dieser kleinen zarten Person war das gar nicht zu erwarten gewesen

Ich bewegte mich vorerst in einem sehr langsamen Rhythmus in ihr und stimmte meine Bewegungen ihrem Stöhnen und Seufzen an. Doch im entscheidenden Moment stieß ich zu, ließ sie sich aufbäumen, kleine Schreie ausstoßen und beobachtete ihren Orgasmus fasziniert. Es war als würde ich sie durch ein Mikroskop betrachten, sah jeden einzelnen Muskel zucken und den Ausbruch eines Vulkans in ihren Augen. Sie war wie ein sprühendes Feuerwerk, ließ Sterne um sie herumtanzen und verglühte nur sehr langsam.

 

Diese Ecke des Parks war völlig abgeschieden vom Rest der Anlage und plötzlich kam mir der Gedanke, dass dies wahrscheinlich Absicht war. Die breiten, für zwei Personen gedachten Strandkörbe waren durch Paravents abgetrennt und abgeschirmt und waren außerdem in weiten Abständen von einander aufgebaut.

Sie lagen nun völlig atemlos und gelöst nebeneinander, teilweise verdeckt durch die Tiefe des Strandkorbes. Ihre Zehen strichen langsam auf meinen Beinen auf und ab und sie flüsterte mir Worte ins Ohr, die ich nicht verstand.

 

Es war ein Hüsteln zu hören. Sehr dezent und leise, aber doch hörbar. Sie zuckte zusammen und richtete sich auf.

 

„Ich muss gehen, es ist Zeit!“

 

Bevor er noch ein Wort sagen konnte, sie eventuell halten konnte, war sie schon aufgestanden. Hinter ihr stand halb abgewandt ein großer, kräftiger Mann und hielt ihr einen Bademantel entgegen, in den er sie sofort komplett einhüllte. Dann hob er sie wie ein Kind auf und trug sie einfach weg. Er wusste offenbar von ihrem geheimen Leben. Bewachte, schützte er sie? Oder war er einfach ihr persönlicher Leibeigener? Ich schüttelte meinen Kopf über meine waghalsigen Vermutungen.

 

Am Boden blieb ein goldener Kamm mit einigen Perlen darauf liegen, sie musste ihn verloren haben.

 

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