Samstag, 22. September 2018

Die kleine Wasserhexe, Märchen


Die kleine Wasserhexe

von Joana Angelides 


Hexe Samantha, Tante Monika und der Märchenwald, Teil 2




Klaus und Lisa standen im Vorraum des kleinen Häuschens von Tante Monika und betrachteten interessiert die Bilder an der Wand. Es  waren kleine Ă–lbilder, welche die Landschaft in der näheren Umgebung darstellten.  Eines der Bilder zeigte auch das kleine Häuschen von Tante Monika.  Da war die groĂźe Tanne, die rechts davon stand und noch ein kleiner Baum. Auf der anderen Seite des Häuschens war ein Ziehbrunnen zu sehen, den es heute nicht mehr gab.

„Schau, Klaus, diesen Brunnen gibt es gar nicht mehr vor dem Haus. Das ist sicher ein sehr altes Bild.“ Sagte Lisa gerade, als Tante Monika das Häuschen betrat.

„Ja, dieses Bild ist schon dreiĂźig Jahre alt, da gab es den Brunnen noch. Das heiĂźt, den Brunnen gibt es noch immer, aber ich habe ihn abgetragen und den Schacht, der sehr tief ist, abdecken lassen, damit niemand hineinfällt. Das ist eine sehr traurige Geschichte gewesen!“ Sie seufzte tief auf und erweckte damit die Neugierde der Kinder.
 „Ach, erzähle sie uns, bitte!“ riefen die Beiden gleichzeitig aus.

„Ach, Kinder ein anderes Mal, heute nicht.“ Sagte sie und ging mit ihrem Einkaufskorb in die KĂĽche.
Klaus und Lisa waren sehr enttäuscht. Bisher war Tante Monika immer bereit gewesen, ihnen die unglaublichsten Geschichten zu erzählen und gerade diese eine Geschichte über einen Brunnen, wollte sie ihnen vorenthalten.
Sie zwinkerten sich zu und gingen geradewegs in die KĂĽche.

„Bitte, bitte, wir wollen diese Geschichte hören. Bisher hast Du uns ja auch immer alles erzählt!“

Tante Monika setzte sich zum Küchentisch, wischte ihre nassen Hände in der Schürze, die sie umgebunden hatte, ab und bedeutete den Kindern, sie sollen sich ebenfalls setzen.

„In diesem Brunnen wohnten die Wassergeister aus dem ganzen Tal. Sie sorgten dafĂĽr, dass immer genug Wasser vorhanden war, sie bewässerten  die Felder in der Umgebung und lieĂźen das Wasser im Brunnen fallen oder steigen, je nach Bedarf und Jahreszeit. Da gab es auch eine junge Wasserhexe, die hatte immer nur Unsinn im Kopf.“ Tante Monika lächelte.
„Einmal in der Nacht schlich sie sich in die Stadt und brachte einen ganzen KĂĽbel rosa Farbe mit und schĂĽttete diese Farbe oben in den FluĂź und der kleine Wasserfall, der den Eingang zum  Märchenwald verdeckt, war plötzlich ganz rosa.“
„Oh, wie lustig!“ Riefen Klaus und Lisa und lachten herzlich.

„Naja, das sagt ihr,  aber der groĂźe Wassergeist wurde sehr böse. Er  nahm ihr das Versprechen ab, dass sie niemals wieder so einen Unsinn anstellen werde. Sie versprach es hoch und heilig.
Onkel Eduard kannte die kleine Wasserhexe und setzte sich oft  auf den Rand des Brunnens und warf kleine Margariten-Blumen hinunter. Dann kam die kleine Hexe herauf und sie unterhielten sich. Sie war sehr schön, hatte immer einen langen Schleier aus grĂĽnem Organza mit vielen kleinen Wassertropfen benetzt, umgewickelt. Immer hatte sie zwei Champagner-Gläser dabei, mit reinem Wasser und prostete Onkel Eduard zu. Onkel Eduard war damals noch sehr jung und auch immer zu Späßen aufgelegt. Sie erzählten sich lustige Geschichten und lachten und neckten sich gegenseitig.
Ihr mĂĽsst wissen, die Wassergeister lassen sich nicht gerne von den Menschen beobachten, sie sind sehr scheu. Nur die kleine Wasserhexe suchte immer wieder die Gesellschaft der Menschen, und besonders die von Onkel Eduard und einem  jungen Handwerksbursche aus dem Nachbarort namens Hans, der immer Wiesen-Blumen hinunter warf, um mit der kleinen Hexe zu sprechen.
Die kleine Wasserhexe heckte nun einen  Streich aus. Sie erzählte Onkel Eduard,  dass in diesem Brunnen GoldstĂĽcke zu finden seien. Die Wasserhexe hatte vom Berg einige Steine geholt die Glimmer enthalten und sie in den Brunnen geworfen. Diese glänzten nun durch das Wasser herauf, wenn der Mond sich darin spiegelte und Onkel Eduard glaubte,  es ist wirklich Gold darin.“ Tante Monika seufzte tief, „Onkel Eduard erzählte es nun am nächsten Tag im Dorf.“

 „Ja, und? Haben die Menschen es denn geglaubt?“ Fragte Lisa und Klaus gleichzeitig.

„Ja, und es sind Viele gekommen, rund um mein Haus haben sie einen groĂźen Wirbel veranstaltet, Einige wollten sogar in den Brunnen klettern, um die glitzernden Steine, von denen sie annahmen sie seien Gold, heraufholen. Ganz besonders eifrig war der junge Handwerksbursche Hans aus dem Nachbarort. Er kam mit einem Seil und warf es in den Brunnen und wollte hinunter klettern, doch als er in der Mitte des Brunnenschachtes war, der Brunnen ist sehr tief, mĂĽsst ihr wissen, ist das Seil gerissen und er fiel ganz tief in den Brunnen hinein und niemand hat ihn je wieder gesehen. Man hat versucht hinunter zu klettern, man hat nach ihm gerufen, aber ohne Erfolg. Es heiĂźt, die Wasserhexe hat in unten behalten. Der groĂźe Wassergeist wurde sehr sehr böse und hat die Wasserhexe bestraft fĂĽr diesen Streich. Sie durfte nie wieder nach oben kommen.
Alle Menschen waren sehr traurig, dass der junge Mann verschwunden war und Onkel Eduard hat es sehr Leid getan, dass er diese Geschichte damals im Dorf erzählt hat. Er hat dann viele Nächte am Brunnen gesessen und immer wieder Margariten hinunter geworfen, aber die Wasserhexe ist nie wieder noch oben gekommen. Er wollte sie fragen, ob sie weiĂź, was mit dem jungen Mann denn geschehen ist. Dann haben wir eines Tages den Brunnen abgetragen und verschlossen. So, das ist die ganze traurige Geschichte.“ Sagte Tante Monika und wischte sich mit der SchĂĽrze ein paar Tränen aus dem Gesicht.

Die beiden Kinder waren sehr beeindruckt. Das war doch eine sonderbare Geschichte! Wie konnte denn ein Mensch in einem Brunnen so einfach verschwinden?
Am Nachmittag schlichen sie sich heimlich zum Brunnen. Klaus verschob zwei Bretter etwas und versuchte in die Tiefe zu blicken. Doch es war sehr dunkel und er konnte nicht sehr weit hinunter sehen.
Er nahm einen Stein und warf ihn hinein. Es dauerte eine ganze Weile, bis er das Aufklatschen auf dem Wasser hörte.

„Huch, muss ganz schön tief sein!“ Sagte er.

Sie legten die Bretter wieder zurĂĽck und gingen ins Haus.

„Sag, Tante Monika, hast du nie versucht, zu erfahren, was wirklich mit dem jungen Mann geschehen ist? Hast du nie mit den Wassergeistern sprechen können?“ Lisa schaute Tante Monika fragend an.

„Nein, die sind sehr scheu und sprechen nicht mit uns Menschen. Aber das ist so viele Jahre her, da war ich auch noch sehr jung und habe mich gar nicht getraut, das zu versuchen.“

„Aber heute, da wĂĽrdest du dich doch trauen? Oder?“ Klaus schaute sie fragend an.

„Naja, heute schon. Aber die Geschichte ist ja schon lange vergessen.“

„Komm, wir versuchen es, wir steigen in den Brunnen hinunter und suchen die Wassergeister!“ Riefen die beiden Kinder.
„Oh, ihr seid ja richtig mutig und unternehmungslustig, der Brunnen ist sehr tief! Das ist viel zu gefährlich! Aber, wir könnten vielleicht die Frösche fragen. Vielleicht wissen die was.“

„Welche Frösche?“
„Naja, die Frösche leben ja im Brunnen und im Teich gleich hinter dem Dorf und die haben viele Freunde unter den Wassergeistern! Aber das geht erst morgen, ganz zeitig in der FrĂĽh. Ich werde euch wecken, wenn ihr das wirklich wollt?“

„Ja, das wollen wir, wecke uns nur ruhig auf.“
Diese Nacht schliefen sie sehr unruhig, Klaus träumte immer wieder, dass er in den Brunnen gefallen ist, Lisa sah immer nur Frösche rundherum.

Es war noch nicht ganz hell, als sie von Tante Monika geweckt wurden. Nach dem eilig eingenommenen FrĂĽhstĂĽck stiegen sie in das kleine Auto und fuhren zu dem kleinen Teich, hinter dem Dorf. Schon von weitem hörten sie die Frösche  quacken.
Tante Monika parkte das Auto ein wenig weiter weg, um die Frösche nicht zu erschrecken und sie stiegen aus.
Durch die ungewöhnlichen Geräusche gestört, hörten die Frösche sofort auf zu quacken und beäugten die Neuangekommenen neugierig. Lisa und Klaus setzten sich an den Rand des Teiches und Klaus versuchte mit einem kleinen Ast, eine der Wasserrosen heranzuziehen auf der ein Frosch saß.
„Lass das, ich falle runter!“ Quakte dieser und Klaus lieĂź sofort voller Schreck  los, das Blatt der Wasserrose schnellte zurĂĽck und der Frosch fiel wirklich ins Wasser.
„Ich kann ihn verstehen, ich kann ihn verstehen!“ Rief Klaus ganz beigeistert aus.
„Ja natĂĽrlich, wenn Du mit mir da bist, dann kannst du sie verstehen, hast Du das vergessen?“ Fragte Tante Monika.

„Ich habe ihn auch verstanden", sagte Lisa.

„Also, wir werden jetzt unsere Bitte vortragen.“ Sagte Tante Monika und setzte sich auf einen Stein, der am Ufer des Teiches lag.
„Wer von euch erinnert sich noch an die kleine Wasserhexe, die vor vielen Jahren immer heraufkam und lustige Streiche ausdachte?“

„Ich.“ Rief Quax der Größte der Frösche.
„Ich auch.“ Bekräftigte Quick der Schnellste von den Dreien.
„Ja, ich auch.“ Quickste Quecksi, er war der Kleinste.
 Sie waren schon sehr alt, man konnte es an ihren vielen Falten unter dem Maul sehen.
„Was ist mit der Wasserhexe?“ Fragte der Größte von ihnen neugierig.
„Nach der Geschichte mit dem verschwundenen Handwerksburschen Hans  wurde sie nie wieder gesehen, ich habe erfahren, der groĂźe Wassergeist hat sie bestraft,  sie darf nie wieder an die Oberfläche kommen.“
„Hmmmm, ja, seit damals haben wir sie auch nie wieder gesehen.“ Sagte Quax, „aber wir werden einmal den kleinen Wassergeist Auala aus dem Waldbach fragen, der weiĂź immer alles, was so vorgeht in der Welt der Wassergeister.“
Quack hĂĽpfte in den Teich und verschwand unter der Oberfläche. Es gab ein paar groĂźe Luftblasen, eine Menge kleinere Luftblasen, dann wirbelte die Oberfläche auf und auf ihr erschien ein seltsames Wesen.  Es bewegte sich im Wasser hin und  her, schien mit der Wasseroberfläche zu verschmelzen, dann nahm es wieder Konturen an und plötzlich erhob sich aus dem Teich ein wunderliches Männchen, durchsichtig, mit langen Haaren, die wir Schlingpflanzen aussahen, aus denen das Wasser hervorperlte. Es blieb halb im Wasser und schaukelte mit den Bewegungen der Wasseroberfläche hin und her.
„Wer wollte was wissen?“ Seine groĂźen wasserblauen Kulleraugen schauten von einem zum anderen.
„Wir“, sagte Klaus und trat hervor, „wir haben gehört, Hans der Handwerksbursch ist in dem Brunnen von Tante Monika zu Tode gekommen, aber man weiĂź nichts genaues. WeiĂźt du, was damals geschah?“

 „Ja natĂĽrlich. Das war eine aufregende Geschichte! Alle dachten er sei tot. Die Wasserhexe wurde bestraft, weil sie den Tod eines Menschen verursacht hatte, alle suchten den Grund des Brunnens ab, aber ohne Erfolg. Wir wollten ihn retten, ihn wieder an die Oberfläche tragen. Aber wir haben ihn nicht gefunden. Aber der Handwerksbursche ist gar nicht verschwunden. Er lebt schon viele Jahre in der groĂźen Stadt. Er fiel zwar ganz tief in den Brunnen, wurde aber durch den darunter liegenden, unterirdischen FluĂź ins Freie gespĂĽlt. Er blieb dann betäubt und bewuĂźtlos am Ende des Tales, wo der FluĂź ins Freie tritt, liegen und erwachte erst wieder nach Stunden. Doch er  schämte  sich sehr, dass er nach dem falschen Gold getaucht war und beschloĂź, nie wieder zurĂĽck zu kehren. Er bestieg den vorbeifahrenden Zug und blieb in der groĂźen Stadt. Der groĂźe Wassergeist weiĂź das alles leider nicht,  weil er uns verboten hat, jemals wieder darĂĽber zu sprechen. Ich habe es nur durch Zufall erfahren, als dieser Hans es einem anderen Holzfäller bei der Arbeit erzählte.“


 „Ja aber, alle haben geglaubt, dass er verschwunden sei, ja sogar tot im Brunnen liegt.“ Tante Monika war ganz entsetzt ĂĽber das was sie da vom Wald-Wassergeist hörte. „Oh, Gott, das ist ja schrecklich! Alle haben gedacht er sei tot, auch Onkel Eduard hat sich immer wieder VorwĂĽrfe gemacht. Die kleine Wasserhexe wurde bestraft, ich habe den Brunnen verschlossen. Dabei war alles ganz anders!“
Es gluckerte und rauschte und der Wald-Wassergeist vereinigte sich wieder mit dem Teich und langsam verloren sich seine Konturen an der Oberfläche. Nur ein paar Schlingpflanzen blieben übrig.

Klaus und Lisa hatten zugehört und auch sie waren ganz erstaunt, über das Gehörte.
„Also, wir mĂĽssen diesen Mann finden, er muss wieder zum Brunnen kommen und Wiesenblumen hineinwerfen, damit der groĂźe Wassergeist und die Wasserhexe wissen, dass er gar nicht tot ist. Dann mĂĽssen wir es Onkel Eduard sagen, damit er sich keine VorwĂĽrfe mehr zu machen braucht. AuĂźerdem mĂĽssen wir es im Gemeindeamt anschlagen, dass alle wissen, dass er gar nicht tot ist!“ Sprudelte es aus Klaus heraus.

„Ja, Klaus, du hast vollkommen Recht, das mĂĽssen wir tun!“ Bekräftigte Tante Monika die lange Rede von Klaus.

„Also, wir danken euch, ihr lieben Frösche, ihr habt uns sehr geholfen! Wir werden jetzt einmal zu Onkel Eduard fahren und ihm diese Neuigkeit erzählen. Dann werden wir Hans den Handwerksburschen im Wald suchen.“ Sagte Tante Monika.
„Quack, quack, quaaaack“, hörten sie noch lange hinter sich. Die Frösche waren ganz aufgeregt und unterhielten sich noch lange ĂĽber diese  längst vergessen geglaubte Geschichte.

Sie stiegen in das kleine Auto ein und fuhren sofort zu Onkel Eduard.
Dieser war vor seinem Haus mit dem Zerhacken von Holz für den Winter beschäftigt.
„Eduard, komm steig ein, wir fahren nach Hause und werden Kaffee trinken, ich muss dir was sehr Wichtiges erzählen.“ Rief Tante Monika.

Onkel Eduard blickte fragend, lieĂź aber dann von dem Holz ab, nahm seine Weste, pfiff nach Snief und sie stiegen beide in das kleine Auto.
Zu Hause angekommen, machte Tante Monika zuerst Kaffee fĂĽr sich und Onkel Eduard und eine groĂźe Kanne Kakao fĂĽr die Kinder. Sie schnitt den duftenden Kuchen an, den sie am Morgen gebacken hatte und gab jedem ein groĂźes StĂĽck. Snief bekam ein StĂĽck Wurst, die Tante Monika immer fĂĽr ihn bereit hatte.
„Also, was gibt es so Interessantes?“ Fragte nun Onkel Eduard mit vollem Mund.
„Mit vollem Mund spricht man nicht!“ riefen beide Kinder gleichzeitig aus.
Er schwieg gleich ganz schuldbewusst und schluckte den Bissen im Munde hinunter.
Tante Monika erzählte ihm nun die ganze Geschichte und seine Augen wurden immer größer und erstaunter.

„Ja, das ist ja fĂĽrchterlich, ich meine, es ist natĂĽrlich gut, dass Hans der Handwerksbursche nicht tot ist, aber wir haben es doch alle geglaubt! Was machen wir denn jetzt?“

„Also, du wirst erkunden, wann die Männer wieder in den Wald kommen und wir werden dann alle hingehen  und ihn suchen. Dann muss er zum Brunnen kommen und wieder Wiesenblumen hineinwerfen, zum Zeichen, dass er lebt. Wir werden sehen, was dann passiert!“
Am nächsten Morgen machte sich Onkel Eduard auf den Weg in den Wald. Aber die Männer waren nicht da. Auch nicht am nächsten und am übernächsten Tag. Sie wurden schon ganz mutlos.
Doch am vierten Tag kam Onkel Eduard ganz atemlos angerannt.
„Sie sind da, sie sind da!“ Rief er schon von weitem.
Sofort machten sie sich auf dem Weg in den Wald. Sie ließen das kleine Auto am Waldesrand stehen und gingen den Geräuschen der Holzfäller nach.
Sie kamen dann auf eine kleine Lichtung, wo bereits einige Stämme gestapelt waren. Es waren fünf Männer, die mit den Holzarbeiten beschäftigt waren. Es war ein schrecklicher Lärm. Die Sägen durchschnitten die Ruhe des Waldes und störten alle Tiere. Viele sind geflüchtet, oder haben sich in Erdhöhlen versteckt. Besonders laut war die Maschine, die die Stämme von den Ästen befreiten. Die kleinen Vogelnester waren herunter gefallen, die kleinen jungen Vögel piepsten jämmerlich, doch es hörte sie keiner.

Als es eine kleine Pause gab, weil wieder neue Stämme herbei geschafft wurden, rief Onkel Eduard einem der Männer zu:
„Wir suchen Hans, er soll hier arbeiten!“

Einer der Männer deutete zu einem großem hageren Manne hin, der gerade damit beschäftigt war, die Maschine zum Entfernen der Äste an einem Baumstamm anzubringen.
Onkel Eduard ging zu ihm hin.
„Hallo Hans, erkennst Du mich wieder? Ich bin Eduard aus dem Dorf!“
Hans schaute auf und blickte Onkel Eduard eine Weile fremd an. Dann erhellte ein Lächeln sein Gesicht.

„Oh, ja, Eduard! Mein Gott ist das lange her! Was machst Du denn da?“ Fragte er dann.
„Wir haben Dich gesucht. Alle dachten Du bist tot als Du damals in den Brunnen gefallen bist. Wir haben auch nie wieder was von Dir gehört!“

Onkel Eduard erzählte ihm nun, was geschah, nachdem er verschwunden war. Hans war sehr erschrocken und setzte sich auf den Baumstamm.
„Ja, und was kann ich jetzt machen?“
„Du musst mitkommen und zuerst einmal am Gemeindeamt die Meldung machen, wo Du dich jetzt aufhältst und dann komm zu Tante Monika und dem Brunnen beim Haus. Wir werden dann wieder unsere Blumen hineinwerfen, vielleicht kommt die kleine Wasserhexe wieder?“
Beide lachten und Hans versprach, das sofort, wenn die Arbeit hier im Wald erledigt sein wird, so zu machen.

Nach einigen Tagen, Tante Monika, Onkel Eduard und die Kinder saßen vor dem Haus und Onkel Eduard erzählte eine Geschichte, kam Hans. Er hatte einen wunderschönen Strauß mit Wiesenblumen in der Hand.
„Hallo, guten Tag euch allen. So wo ist denn nun der Brunnen?“ Er konnte ihn nirgendwo sehen, weil ihn Tante Monika damals abbauen hat lassen und den Schacht mit Brettern verschlossen hatte.

„Komm mit, Hans, hier ist der Brunnen. Du musst nur die Bretter  wegnehmen", sagte Onkel Eduard.
Während Hans die Bretter wegnahm, lief Onkel Eduard in das Haus und holte seine Margariten aus der Vase in der Küche, die er vorbereitet hatte.

Sie nahmen nun die letzten Bretter gemeinsam weg. Hans und  Onkel Eduard stellten sich nun an den Rand des Schachtes, die Kinder und Tante Monika daneben und blickten hinunter.
„Also, los, werft die Blumen nach unten!“ Sagte Tante Monika.

Die beiden Männer beugten sich nach vorne und lieĂźen die beiden BlumensträuĂźe hineinfallen. Alle hielten den Atem an. Doch es geschah nichts. Man hörte auch gar nicht, ob die Blumen nun auf dem Grund des Brunnens  ankamen, dazu waren die Blumen wohl zu leicht.
Enttäuschung machte sich auf allen Gesichtern breit.  Sie standen noch eine Weile da und schauten hinunter, dann drehte sich Tante Monika um und sagte:
„Das war leider nichts. Entweder ist die Wasserhexe gar nicht mehr da, oder sie darf nicht heraufkommen. Na kommt ins Haus, ich mache wieder eine gute Jause.“
Sie wollten sich schon alle wieder ins Haus begeben, da hörten sie aus dem Schacht ein helles Lachen, leises Klirren, wie wenn zwei Gläser zusammen stießen und aus dem Schacht kam ein helles grünes Organzatuch, über und über mit Wassertropfen benetzt, herauf und schwebte in der Luft. Onkel Eduard lief schnell hin und wollte danach greifen, doch da fiel es schon wieder in den Brunnen zurück und wieder kam ein helles Lachen herauf.

„Oh, sie ist wieder da!“ Strahlte Onkel Eduard ĂĽber das ganze Gesicht.

Am nächsten Morgen kam er mit einer Scheibtruhe voller Ziegel an, mit einer Winde, einem Seil und einem Wasserkorb. Er mauerte einen neuen Brunnen und brachte auch die Winde wieder an. Dann ließ er den Wasserkorb an dem langen Seil hinab.

Er betrachtete sein Werk wohlwollend, setzte sich auf den Rand des Brunnens und zĂĽndete sich seine Pfeife an.


Tante Monika schaute hin und wieder aus dem KĂĽchenfenster und lächelte. Sie wusste, dass er nun wieder  jeden Abend kommen wird und immer wieder Margariten hinab werfen wird. Ob aber die Wasserhexe wiederkommt? 




Es gibt zahlreiche Kurzgeschichten, Märchen, Erotik-e-Books, einige Romane und Gedichte von mir! Fast alles in e-Books zusammengefasst! Download von amazon, Thalia Libri und allen Großhändlern!Großes Lesevergnügen um wenig Geld!
Auch ĂĽber   https://www.bookrix.de/-joanavienna/
 




Die Karosse der Feenkönigin, Märchen


Die Karosse der Feenkönigin.
von Joana Angelides 

Hexe Samantha, Tante Monika und der Märchenwald, Teil 2


Tante Monika war schon frühmorgens sehr beschäftigt. Sie lief Treppe ab und Treppe rauf, sodass die Kinder es hören konnten.
Lisa war als Erste munter. Sie stand vorsichtig auf um Klaus nicht zu wecken und öffnete die Türe des Kinderschlafzimmers einen Spalt.
Sie sah gerade noch, wie Tante Monika die Treppe wieder hinunter flitzte und ihren groĂźen Korb ĂĽber den Arm trug. Lisa trat hinaus und lief zum Treppenabsatz.
„Tante Monika!“ rief sie, „Was ist denn los?“
„Kinder aufstehen, heute gehen wir auf den Markt, ich muss dort was erledigen!“

Lisa ging zurĂĽck und weckte Klaus, sie wuschen sich  und putzten die Zähne und liefen hinunter, wo Tante Monika schon das FrĂĽhstĂĽck vorbereitet hatte.
Nach dem FrĂĽhstĂĽck stiegen sie dann in das Auto ein. Die beiden Kinder wieder auf dem RĂĽcksitz und der Korb wurde im Kofferraum verstaut.

„Wir fahren noch bei Onkel Eduard vorbei, den nehmen wir heute mit auf den Markt.“ Sagte Tante Monika.
„Onkel Eduard?“ Fragten Lisa und Klaus gleichzeitig.  Sie hatten schon von Onkel Eduard gehört. Doch Mama wollte nicht ĂĽber Onkel Eduard sprechen, sie sagte immer, er sei das schwarze Schaf der Familie. Keiner wusste warum, aber es war eben so.
Die Kinder waren sehr neugierig auf Onkel Eduard. Sie hatten ihn noch nie gesehen. Tante Monika blieb vor einem kleinen Haus, gleich beim Bach neben der Strasse stehen und hupte zweimal.
Sofort ging die TĂĽre auf und es kam ein groĂźer, hagerer Mann heraus. Er hatte eine lange Hose an, die mit einem breiten  GĂĽrtel gehalten wurde und ein kariertes Hemd. DarĂĽber eine schwarze, ärmellose Weste mit vielen Taschen. Auf dem Kopf trug er eine MĂĽtze.  Er verschloss sorgfältig die TĂĽre und drehte sich um, als ob er etwas suchen wĂĽrde. Ein leiser Pfiff ertönte und schon kam ein kleiner brauner Hund gerannt und blickte zu ihm auf. In Erwartung des Kommenden wedelte er mit dem Schwanz und gab kleine spitze Laute von sich.

„Komm schon, Eduard, wir haben es eilig.“ Rief Tante Monika. Er stieg vorne bei Tante Monika  in das Auto und der kleine Hund setzte sich zu seinen FĂĽĂźen.
Er drehte sich zu den Kindern um und lächelte sie an.
„Hallo, ihr Beiden! Wir kennen uns noch nicht. Ich bin Onkel Eduard, komme so selten in die Stadt  zu euch. Das ist Snief.“ Dabei zeigte er auf den kleinen Hund.
„Guten morgen, Onkel Eduard, guten morgen Snief.“ Sagte Lisa und Klaus nickten dazu.
Tante Monika war inzwischen wieder angefahren und sie fuhren die schmale StraĂźe neben dem Bach entlang, in der Richtung zur kleinen Stadt wo der Markt heute stattfand.

„Also, Monika, was gibt es denn so Wichtiges, dass du mich unbedingt dabei haben musst?“
fragte Onkel Eduard.
„Die Feenkönigin aus dem Märchenwald hat heute die Biene Salfi zu mir geschickt und mich um Hilfe gebeten. Sie muss an einem Treffen aller Feenköniginnen teilnehmen und hat keine  Staatskarosse. Es ist aber wichtig, dass sie wie eine richtige Königin auftritt, weil sie sich sonst bei dem Treffen nicht wohl fĂĽhlt unter all den anderen Königinnen. Und ich weiĂź nicht genau, wo wir die Karosse hernehmen sollen. Wir fahren auf den Markt und werden uns dort umsehen. Es kommen immer so viele fremde Menschen von auĂźerhalb und auch viele Tiere und auch Zauberer und Hexen, vielleicht weiĂź jemand einen Rat. Dich brauche ich, weil ich nicht mit allen Tieren sprechen kann. „

„Waas, Hexen und Zauberer am Markt?“ riefen Lisa und Klaus gleichzeitig.
„Ja, ihr erkennt sie aber nicht. Ich aber schon.“ Sagte Tante Monika ganz selbstverständlich.
Inzwischen waren sie angekommen und hatten das Auto geparkt. Tante Monika nahm wieder ihren Schirm und den groĂźen Korb, hakte sich bei Onkel Eduard unter und deutete den Kindern, ihr zu folgen. So marschierten sie gemeinsam in den Markt ein.
Es herrschte ein emsiges Treiben. Die Marktfrauen hatten schon ihr Obst und GemĂĽse aufgebaut und priesen alles mit lauten Stimmen an. Es waren auch einige Gaukler erschienen, die KunststĂĽcke mit dem Ball vorfĂĽhrten und dann ein paar MĂĽnzen als Dank erhielten. Es wurden auch HĂĽhner und Gänse angeboten, die noch lebendig in den Käfigen saĂźen und das uneingeschränkte Mitleid von Tante  Monika hatten. Snief der Hund von Onkel Eduard zog an der Leine und wollte dahin und dorthin. Es waren so viele GerĂĽche, die ihn reizten!
Da war eine alte Frau am Ende der Hauptstraße, die auf ihrem Tisch viele getrockneten Kräuter und Wurzeln anbot. Sie sah sehr lustig aus, hatte eine lange Nase und einen Zopf, der unter dem Kopftuch hervor zu sehen war. Dorthin zog sie Tante Monika.
„Hallo, Essmeralda", sagte sie. „Wie geht es dir denn?“
„Ach ja, danke gut. Habe ein paar Zaubermittel fĂĽr dich.“ Sie zog einige kleine Fläschchen hervor und deutete auch auf die Säckchen auf ihrem Tisch.
„Nein danke, heute brauchen wir Deinen Rat.“
Und sie beugte sich hinunter zu der alten Frau und flĂĽsterte ihr was ins Ohr. Die alte Frau nickte und flĂĽsterte ihrerseits wieder was zurĂĽck.
„Ah, bei den Fischen?“  Fragte Tante Monika ganz erstaunt. Essmeralda nickte und deutete zu einer der Lagerhallen hin.
„Vergiss den KĂĽrbis nicht!!“ Rief sie ihnen noch nach.
„Komm, Eduard, Kinder folgt mir!“ Zielstrebig ging sie ĂĽber die StraĂźe und alle folgten ihr.
Bevor sie  die Lagerhalle betraten, kaufte Tante Monika noch einen groĂźen KĂĽrbis. Lisa fand das sehr seltsam. Wozu braucht sie jetzt einen KĂĽrbis?
Die Lagerhalle lag etwas dunkel vor ihnen, da das Tageslicht nur durch die Fenster am Dach hereindrang und die Halle sehr hoch und groĂź war.
„Sag, Tante Monika, war das eine Hexe?“ Fragte Klaus ganz kleinlaut.
„Ja, eine sehr liebe und sehr alte Hexe, die ich schon lange kenne.“ Antwortete Tante Monika ganz selbstverständlich.
„Hier mĂĽssen wir nach rĂĽckwärts gehen, zwischen den groĂźen Paletten soll eine TĂĽre sein.“ Onkel Eduard ging mit Snief voran. SchlieĂźlich war er viel größer als die anderen und auĂźerdem war er ein Mann. Er fĂĽhlte sich ganz als BeschĂĽtzer.
Sie gingen ganz nach rückwärts und stießen schließlich an die letzten Paletten an, die mit Fischen voll gepackt waren. Hier roch es ganz fürchterlich nach Fischen und Meertang, so dass sich die Kinder die Nase zuhalten mussten.
Onkel Eduard klopfte mit der Hand die Paletten ab, aber es tat sich nichts, hier konnten sie nicht weitergehen. Doch da sprang Snief am Ende der Reihe an einer Palette hoch und bellte laut. Onkel  Eduard lief zu ihm hin um ihn zu beruhigen, doch als er mit der Hand die Palette berĂĽhrte, schob sich diese zurĂĽck und es tat sich ein Spalt auf und Tante Monika deutete ihnen, sie sollten durchschlĂĽpfen.
Das taten sie dann auch und blieben ganz erstaunt stehen, Vor ihnen lag eine Küstenlandschaft, ein wunderschöner Sandstrand, mit Palmen und niedrigen Sträuchern. Auch ein Boot war da. Und da war sie wieder, die alte Frau vom Markt, doch diesmal war sie viel schöner gekleidet und hatte ein wunderschönes Kleid aus blauen Netzen an, über und über mit Muscheln behangen.
„Ihr mĂĽsst in das Boot einsteigen und hinausfahren. Dort wird euch Milan, der Barsch weiterhelfen. Viel GlĂĽck.“
Sie stiegen in das Boot ein; Snief mussten sie hochheben, er war zu klein um selbst in das Boot zu kommen.
Onkel Eduard nahm die Ruder und mit kräftigen Schlägen trug sie das Boot hinaus aufs offene Meer. Die Kinder konnten es gar nicht fassen. Mama würde ihnen das alles nicht glauben!!!
Sie waren eine Weile gerudert, da stieĂź etwas an das Boot an. Onkel Eduard legte die Ruder ins Boot und schaute ins Wasser.
„Oh, bist du Milan der Barsch?“ fragte er
Der Fisch antwortete:
„Ja, bin ich. Habe gehört, ihr braucht meine Hilfe?“
„Wir kommen von der Feenkönigin aus dem Märchenwald. Sie braucht eine Karosse fĂĽr das Treffen der Feenköniginnen, und wir konnten keine finden.“ Sagte Onkel Eduard.
„Hmmmm, ja, hmmmmm“ Offensichtlich dachte der Barsch nach.
„Kommt zu mir herunter, wir werden bei den See-Anemonen und Korallen schon was finden.“ Sagte er und tauchte unter.
„Was hat er gesagt?“ Fragte Tante Monika. Sie konnte mit allen Tieren sprechen, nicht aber mit Fischen, das konnte nur Onkel Eduard. Er war einmal Fischer und da hatte er gelernt, mit den Fischen zu sprechen.
Er sagte ihnen alles, was Milan der Barsch gesagt hatte und Tante Monika nickte dazu.
„Oh, wie sollen wir denn da folgen?“ Klaus und Lisa schauten ängstlich drein.
Da öffnete Tante Monika ihren Korb und entnahm ihm den groĂźen KĂĽrbis, den sie am Markt auf Anraten der Hexe Essmeralda gekauft hatte. Onkel Eduard schnitt ihn unten auf, höhlte ihn aus und machte Löcher, wie Fenster darin, verschloss diese mit einer durchsichtigen Nylonfolie, die er in einer seiner Jackentaschen  hatte  und legte ihn aufs Wasser und er wurde immer größer und größer. Bis er riesengroĂź war. Lisa und Klaus rissen die Augen auf und wunderten sich.
Er wurde so groĂź, dass sie alle in den KĂĽrbis hinein passten.
AuĂźer Snief, der wollte lieber im Boot bleiben.
Der KĂĽrbis funktionierte wie eine Taucherglocke.
Als sie alle drinnen waren, sank der KĂĽrbis ganz langsam zum Meeresgrund. Durch die Fenster, die Onkel Eduard geschnitten hatte, konnten sie Fische vorbeischwimmen sehen, die sie noch niemals im Leben gesehen hatten. In der Ferne  konnten sie einen groĂźen Rochen  sehen. Wunderschön in der Bewegung und sehr langsam.  Es schien, als ob er durch das Wasser flog.
Als sie am Meeresgrund angekommen waren, blieb der Kürbis mit einem Ruck stehen. Da kam schon der große Barsch Milan herbei und brachte acht wunderschöne Seepferdchen mit.
„Das sind die Pferdchen fĂĽr die Karosse", brummelte er, „ und dort drĂĽben, seht ihr, habe ich eine wunderschöne Karosse aus Korallen und Seeanemonen gemacht. Sie wird emportauchen, durch die Fluten des Meeres und die Wellen werden weiĂźe Schaumkronen bilden und die Algen werden wie Glas rund um die Karosse erstarren. Es wird die schönste Karosse  sein, die jemals gesehen wurde.“
Die Seepferdchen schwammen zu der Karosse hin und wurden von den anderen Fischen eingespannt und die Kinder konnten sehen, wie sie sich emporhob und langsam an die Oberfläche schwebte.
„Ach, ich danke dir im Namen der Feenkönigin", sagte Tante Monika", sie wird sich riesig freuen und die Elfen und Feen  aus dem Märchenwald werden fĂĽr euch tanzen. Eduard, ĂĽbersetze ihm das!“
Onkel Eduard ĂĽbersetzte es ihm und der Barsch machte eine Bewegung zu Tante Monika hin, als wĂĽrde er sich verneigen. Seine seitlichen und  die RĂĽckenflosse machten wellenartige Bewegungen.
Onkel Eduard stieß sie nun mit den Füssen vom Meeresgrund ab und auch der Kürbis begann langsam aufzusteigen. Als sie wieder an der Oberfläche waren, kletterten sie in das Boot und wurden von Snief freudig begrüßt.
„Schau, Tante Monika, wie wunderschön!“ Lisa und Klaus zeigten hinaus aufs Meer und da tauchte auch die Karosse auf. Sie war zartrosa, hatte wunderschöne weiĂźe Krönchen rundherum, aus dem Schaum der Wellen geboren und dazwischen grĂĽne BlĂĽten und Blätter, wie aus Glas. Die acht Seepferdchen zogen die Karosse ans Ufer und da stand sie nun, Ganz prachtvoll anzusehen.
Tante Monika machte ihren groĂźen Korb auf und griff hinein. Als sie mit ihrer Hand herauskam, saĂź die Biene Salfi auf ihrem Finger.
„Du kannst zur Feenkönigin fliegen und ihr sagen, dass hier die Karosse auf sie wartet. Wir mĂĽssen jetzt wieder zurĂĽck.“ Sagte sie und hob den Finger in die Höhe und die Biene flog in einem groĂźen Bogen davon.
Sie machte den Korb wieder zu und befahl Onkel Eduard auch ans Ufer zu rudern.
Als sie dort ankamen, warteten die Seepferdchen schon ungeduldig.

„Ganz ruhig", sagte Tante Monika, „die Feenkönigin wird gleich da sein.“

„Und wir gehen jetzt wieder nach Hause und trinken Kakao und essen einen Kuchen, den ich heute gebacken habe.“  Tante Monika nickte zufrieden vor sich hin.
Sie gingen ĂĽber den Sandstrand zu dem Lagerhaus zurĂĽck und tauchten wieder in das Halbdunkel ein, das zwischen den Paletten herrschte. Als sie wieder am Markt drauĂźen standen, liefen Klaus und Lisa um das Lagerhaus herum, um das Meer noch mal zu sehen. Doch da war kein Meer, keine Palmen, kein Strand. Es waren nur kleine Häuser, die sich aneinander  schmiegten und alte Kastanienbäume.
Auch die Hexe Essmeralda war verschwunden. Ihr kleiner Tisch war nun von einer anderen Marktfrau besetzt, die frisches Obst verkaufte.
Sie gingen zum Auto zurĂĽck. Tante Monika hatte den Korb im Kofferraum verstaut, Onkel Eduard saĂź auch schon im Auto. Nur Snief wartete mit wedelndem Schwanz auf sie.
„Also wo ward ihr denn? Steigt ein, wir fahren nach Hause.“
Tante Monika gab Gas und sie fuhren wieder zurĂĽck in das kleine Haus am Rande des Waldes, neben dem Bach.
Und es war, als wäre nichts geschehen.


Es gibt zahlreiche Kurzgeschichten, Märchen, Erotik-e-Books, einige Romane und Gedichte von mir! Fast alles in e-Books zusammengefasst! Download von amazon, Thalia Libri und allen Großhändlern!Großes Lesevergnügen um wenig Geld!
Auch ĂĽber   https://www.bookrix.de/-joanavienna/




  Mit dem GOOGLE – ĂśBERSETZER  können Sie alle meine Geschichten in Ihre Sprache ĂĽbersetzen!    By GOOGLE - TRANSLATOR You can tr...