Montag, 12. August 2019

Der Mann im Mond, Weltraummärchen


Der Mann im Mond
von Joana Angelides



aus dem e-Boook "Die Sternenwanderer"

Die beiden Sternenwanderer, Tim und Tom waren wieder auf einer Fahrt von einer Galaxis in die Andere.
Sie mussten wieder Sternenstaub für die Traumfabrik auf Osiris liefern, dann Bücher nach Herklon für die Bibliothek liefern. Oder Pakete von einer Galaxy in die andere mitnehmen.

Doch auf dieser Fahrt gab es eine kleine Abwechslung. Sie werden Zwischenstation beim Mann im Mond machen.

Es ist immer lustig bei ihm. Besonders, wenn Vollmond ist und er genug Platz hat. Dann lädt er immer auch Frau Luna ein, sie essen dann zusammen im wunderschönen Garten, gleich im Schatten des Plato-Kraters, der keinen sehr hohen Wall hat. Die Sonne breitet ihr Licht darüber und beleuchtet eine große Anzahl von Kindern die von den anderen Galaxien und Sternenhaufen gekommen ist. Die Kinder werden vom Mann im Mond immer eingeladen, um ein paar schöne Tage am Mond verbringen zu können.
Da stehen ihnen dann Schaukeln und Ringelspiele zur Verfügung, sie dürfen mit dem Mondmobil fahren und auf den Felsen herum klettern. Dann fühlt sich der Mann im Mond wieder jung.
Sie werden nur ängstlich, wenn die Mondfähren, oder Wettersatelliten zu nahe am Mond vorüber fliegen.

Wenn der Mond dann im Abnehmen ist, zieht sich der Mann im Mond auf die Rückseite des Mondes zurück. Er überquert die Grenze von Licht und Schatten, Terminator, genannt und zieht sich auf die Rückseite zurück.  Dort war noch nie jemand anderer, dort ist es sehr geheimnisvoll. Es blinken viele Edelsteine zwischen den Steinen hervor und es gibt Flüsse aus silbernem Wasser und Wasserfälle. Dort sind auch Träume versteckt und warten nur darauf, eines Tages entdeckt zu werden. Die Gedanken von Menschen, die sich lieben werden dort aufgehoben und manchmal machen die Sternschnuppen dort auch Rast.


Gerade eben schwenken Tim und Tom in die Umlaufbahn zum Mond ein und landen in einem kleinen Krater, der dafür bestimmt war.

Der Mann im Mond hat schon auf die beiden Sternenwanderer gewartet. Er möchte ihnen Post mitgeben für die Erde. Es ist ein nicht sehr großes Paket, sorgfältig mit Mondpapier umwickelt und verschnürt mit silbernen Mondstrahlen.

„Was ist denn da drinnen?“ Tim, oder war es Tom, schauen neugierig.

„Das sind Edelsteine von der Rückseite des Mondes. Dort gibt es solche Steine in Hülle und Fülle und ich will welche an eine liebe Freundin schicken, an die indische Prinzessin Chiara, vom Planeten Erde. Sie war vor zwei Jahren hier, als wir gerade Neumond hatten und man auf der Rückseite des Mondes Eis laufen konnte. Ich habe ihr Steine für ihr Diadem versprochen. Ich kann ja den Mond nicht verlassen, ich muss ja für immer dableiben.“
Er seufzte tief und schaute ganz traurig.

„Ja, nehmen wir mit. Sie wird sich sicher freuen und vielleicht kommt sie dich ja wieder einmal besuchen? “ Tim und Tom hofften es sehr, schon um die Traurigkeit des Mannes im Mond zu vertreiben.

„Ach, das wäre schön!“

„Aber sag, wir dachten, es darf niemand außer dir auf die Rückseite des Mondes?“

„Naja, ich habe bei Prinzessin Chiara eine Ausnahme gemacht! Ich liebe sie doch und habe gehofft, wenn sie die Rückseite sieht, dann bleibt sie vielleicht da! Aber ihr dürft es niemand sagen!“

„Nein, nein, wir sagen es niemand“, versicherten die Beiden.

Er ließ ganz traurig den Kopf hängen und Tim und Tom spürten seine Melancholie.


Tim und Tom mussten wieder weiterfliegen. Sie starteten und flogen weg, nicht ohne dem Mann im Mond zuzuwinken.

Der Mann im Mond blieb traurig zurück und blickte voller Sehnsucht auf die Erde hinab. Immer, wenn er an die Prinzessin dachte, rollten zwei kleine Tränen über seine Wangen und blieben im Staub des Mondes liegen. Sie verwandelten sich in silberne Perlen.

Er sammelte sie immer ein und hob sie in einer Vase auf. Immer, wenn dann die Vase voll ist, geht er bis zum Rand des Mondes. Blickt auf die Erde hinab und lässt die silbernen Perlen hinab gleiten. Sie sind Grüße an die Menschen, insbesondere an die Prinzessin Chiara.

Sie fielen hinab ins Meer und wenn man in Vollmondnächten hinaus aufs Meer schaute, dann glitzernden die Perlen in den Schaumkronen der Wellen wie silberne Tropfen und alle Menschen konnten sie sehen.

Zuerst mussten Tim und Tom zu den anderen Galaxien fliegen, raus aus der Milchstraße und quer durch den Weltraum um die anderen Dinge abzuliefern und anderes wieder einzukaufen.

„Wo ist denn Omega?“ 
Der Hund war nirgends zu sehen. Das war schon einmal sehr verdächtig. Denn wenn er so ruhig ist, dann stellte er gewöhnlich irgendetwas an.

Tom fand ihn im hintersten Winkel des Raumschiffes. Er hatte einige kugelförmige Steine vom Mond mitgenommen und versuchte sie aufzubeißen. Er war überzeugt, dass man sie fressen kann.

„Omega, schau welchen Mist du da machst! Die Steine kann man nicht aufbeißen, du wirst deine Zähne kaputt machen!“
Er nahm ihm die Steine weg und ignorierte das Fauchen des lieben Kerls, das eigentlich nur komisch wirkte. Manchmal glaubt Omega, dass er ein Löwe ist.
Nachdem sie dann ihre Tour erledigt hatten, den Sternenstaub in der Traumfabrik auf Osiris abgeliefert hatten und die Bücher an Herklon geliefert hatten, mussten nur mehr kleine Besuche gemacht werden, um verschiedene Aufträge zu erfüllen. 

Nun hatten sie nur mehr die Aufgabe bei der indischen Prinzessin Chiara die Edelsteine vom Mann im Mond abzuliefern.
Das war aber gar nicht so einfach, denn sie konnten nicht so ohne weiters auf der Erde landen, ohne aufzufallen. Sie waren ja nur Romanfiguren, in der Fantasiewelt gefangen

„Tante Monika muss her!“ Sagten beide gleichzeitig.

Omega spitzte die Ohren und bellte begeistert. Er liebte Tante Monika, sie konnte mit ihm sprechen, verstand auch was er sagte. Das konnten Tim und Tom nicht
Sofort kam er aus seinem Winkel hervor und verteile die verbliebenen Krümel der Steine auf den ganzen Teppich.

„Öffne doch einmal das Weltentor und schaue, wo Tante Monika ist.“ Sagte Tim zu Tom

Tom drückte den großen grünen Hebel hinauf und rief:
„Tante Monika, hörst du uns?“

„Oh, was ist denn schon wieder los? Ich bin gerade dabei einen Sessel in der Küche anzustreichen, ich habe gar keine Zeit!“

Lisa und Klaus kamen gelaufen. Sie hatten die Stimme von Tom gehört und hofften wieder auf ein Weltraumabenteuer mit Tante Monika, Tim und Tom und natürlich auch Omega!

„Tante Monika komm, Tim und Tom brauchen uns!“
Sie nahmen Tante Monika den Pinsel aus der Hand und zerrten sie zu dem offenen Weltentor.

Sie nahmen sie in die Mitte und gemeinsam gelang der Sprung in die Welt von Tim und Tom.
Wie immer, wenn sie das Weltentor passierten, änderte sich ihre Kleidung. Sie erstrahlten sofort in silbernen Anzügen, wie sie eben im Weltraum getragen werden.

Omega war begeistert, er sprang an Tante Monika in die Höhe und hieß ganz begeistert willkommen.

„Jaja, Omega, beruhige dich doch. Wir können ja gar nicht sprechen, so laut bist du!“

Und zu Tim und Tom gewandt:
„Also, da sind wir nun, was können wir denn für euch tun?“

„Der Mann im Mond will der indischen Prinzessin Chiara Edelsteine schenken. Sie soll sie dann in ihr Diadem einarbeiten und sich daran erinnern, dass der Mann im Mond ganz traurig ist, dass sie schon zwei Jahre nicht mehr auf Besuch kam.“

„Ohja, ich kenne den Vater der Prinzessin. Es ist der Fürst von einem kleinen Land am Himalaya. Ich sollte ihn sowieso wieder einmal besuchen. Ich werde die Juwelen dann für die Prinzessin abgeben.“
„Was, du kennst einen Fürsten am Himalaya!“ Lisa und Klaus waren fassungslos.

„Ja, wir haben einige Abenteuer miteinander bestanden, aber das erzähle ich euch ein anderes Mal!“

„Sag, was hast du denn da im Gesicht, Tante Monika?“ Fragte Omega der Hund.

„Das ist weiße Farbe, ich habe gerade einen Sessel gestrichen, als ihr mich gerufen habt.“

Omega sprang in die Luft und machte eine Rolle und landete wieder auf allen vier Pfoten. Er wiederholte das einige Male.
„Tante Monika streicht Sessel, Tante Monika streicht Sessel!“ Bellte er.

Tim und Tom können sich gar nicht daran gewöhnen, zu verstehen, was Omega so bellt. Das gelingt nur, wenn Tante Monika anwesend war.
„Ruhig jetzt, Omega! Also, Tante Monika, wir werden nun Kurs auf Indien nehmen und dich dort absetzen. Wenn du die Juwelen übergeben hast, dann rufe nach uns und wir nehmen dich wieder auf. Wir geben dir hier eine große Brosche mit einem grünen Stein. Er ist wie eine Kamera, wir können dann alles sehen und hören, was sich abspielt.“

Tim machte die Brosche an Tante Monikas Anzug an und geht zum Armaturenbrett um den grünen Hebel für das Weltentor zu öffnen.

„Warte noch einen Moment, da taucht schon der Himalaya auf.“

Sie machen einen Bogen mit dem Weltraumschiff und fliegen das Gebirge vom Süden an.

„Jetzt!“ Ruft Tom und Tim drücken den grünen Hebel hinauf und das Weltentor tut sich auf und Tante Monika springt schnell hinein.

Wie von Geisterhand hingestellt, erscheint sie mitten im Thronsaal des Schlosses am Himalaya.

„Tante Monika, ja wo kommst du denn her?“ Der Fürst war aufgesprungen und schaut neugierig herum. Wie war es möglich, dass Tante Monika so plötzlich mitten im Raum stand? Er verstand die Welt nicht mehr.

Tante Monika macht eine tiefe Verbeugung.
„Majestät, ich begrüße sie!“
„Ach, Lass doch diese Formalitäten, komm in meine Arme!“
Er öffnet seine Arme weit und umarmt Tante Monika herzlich.

„Es sind so viele Jahre her, wie geht es dir?“
Er führt sie zu einer Sitzgruppe, gleich neben dem großen Fenster, von wo er sein Reich gut überblicken kann.

Tim und Tom haben den Luftraum über dem kleinen Fürstentum verlassen, doch können sie alles am Bildschirm genau beobachten. Auch Lisa und Klaus verfolgen gespannt, was sich nun abspielt. Lisa hat Omega am Schoß und krault sein Fell.

Nun unterhalten sich die beiden am Fürstenhof und scherzen und lachen laut.
„Sage, Tante Monika, was führt dich denn zu mir?“

„Ich habe ein Geschenk für deine Tochter, der Prinzessin Chiara.“

„Oh, und von wem ist dieses Geschenk?“

„Es ist vom Mann im Mond, er schickt es der Prinzessin für ihr Diadem.“

Der Fürst greift nach der Tischglocke und befiehlt dem eintretenden Diener, Prinzessin Chiara herein zu bitten.

Nun betritt die Prinzessin den Saal. Sie ist wunderschön gekleidet, mit einem weit hinter ihr schwingenden blauem Seidenkleid, ihre langen schwarzen Haare sind zu einem dicken Zopf gebunden und reichen fast bis zu dem Saum am Kleid.

„Komm her mein Kind, meine liebe Freundin Tante Monika hat dir ein Geschenk vom Mann im Mond gebracht. Hier nimm es und mache es selbst auf!“

Sie nimmt mit einem kleinen Knicks das Geschenk aus Tante Monikas Hand und öffnet das Paket mit zitternder Hand.
Als sie es geöffnet hat, entweicht aus dem Paket ein wunderbarer Schein, der dem ganzen Raum in strahlend blaues Licht taucht und ein Funkeln und Strahlen irrt im Raum herum.

„Oh, sie sind wunderschön, ich bin ja direkt geblendet von ihrem Licht!“ Jubelt die Prinzessin.
Selbst der Fürst und auch Tante Monika sind überwältigt von diesem Strahlen, das sich ringsherum ausbreitet.

„Ach, wie soll ich mich bedanken? Wie kann ich meine Dankbarkeit beweisen?“ Chiara schaut ganz ratlos.

„Prinzessin, du kannst dem Mann im Mond die größte Freude machen, wenn du wieder einmal auf Besuch zu ihm kommst. Das ist alles, war er sich wünscht!“

„Ohja, sagen sie ihm, ich werde bald wiederkommen, es war ja wunderschön bei ihm!“

„Das ist alles, was er sich wünschen kann, Prinzessin. Wenn du nachts auf den Mond blickst, sei sicher, dass der Mann im Mond dir Mondlicht mit silbernen Perlen über das Meer schickt!“

Tante Monika verabschiedet sich nun wieder vom Fürsten und auch von der Prinzessin und ruft nach dem Weltentor, das sich sofort auftut. Mit einem raschen Schritt durch das gleißende Licht des Weltentors ist sie wieder im Raumschiff zurück.

Alle begrüßen sie überschwänglich, Omega springt an ihr hoch und Tante Monika streicht sich die Haare zurück.
„Oh, ist das alles anstrengend. War aber wunderbar, wieder einmal meinen Alten Freund, den Fürsten getroffen zu haben.“

„Tante Monika, du warst wunderbar, danke vielmals! Wir werden euch nun wieder zurückfliegen und dann beim Mann im Mond vorbeifliegen und ihm die Botschaft der Prinzessin überbringen!“

„Ja, bitte, denn es ist höchste Zeit, dass ich wieder in mein Haus komme, ich fuß noch den Sessel fertig streichen!"

Sie verabschieden sich von Tim und Tom, streicheln noch einmal Omega und dann schreiten sie durch das gleißende Licht des Welten Tores.

Klaus hat es besonders eilig, stolpert über den Farbtopf und die weiße Farbe ergießt sich über den Fußboden.
Tante Monika erschrickt und zieht ihn bei den Ohren.

„Sag, du fliegst ins Weltall aber in meiner Küche aufpassen kannst du nicht!“

Dann lachen sie alle drei.


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Donnerstag, 8. August 2019

Begegnung der dritten Art, mystische Erotik


Begegnung der dritten Art.

aus dem e-Book "EROTIQUE FOU"  Teil II
von Joana Angelides

Nun habe ich einen Auftrag für einen Bericht, der mich nach Südamerika führt, genauer nach Peru! Es ist ein Frauenthema und soll in der UNO Aufmerksamkeit erregen.
Südamerika ist ein Kontinent, den ich erst einige Male betreten habe, mich meist in den großen Städten aufgehalten, da ich doch sehr am Puls der Zivilisation hing. Dieses Mal soll es anders sein und man hat mir einen Führer, oder besser einheimischen Aufpasser, beigestellt, damit ich da wieder unbeschadet rauskomme.
Auf jeden Fall möchte ich Machu Piccho besuchen und in Lima die berühmten und wichtigen Sammlungen der präkolumbianischen Kunst.

Mit meiner Kamera bewaffnet durchstreife ich mit meinem Jeep und Proviant die Gegend um den Ubinas, der derzeit wieder auszubrechen droht. Der letzte Ausbruch war 2003 Er speit nun seit 2015 Asche und Rauch und ich hoffe spektakuläre Bilder einzufangen.
Leider kann man mit dem Auto nicht nahe genug heranfahren, da die Zufahrten derzeit gesperrt sind.  Ich quartiere mich in einem der kleinen Dörfer bei einer Familie ein und nahm mir vor, zu Fuß die Gegend zu erkunden. Meine Gastgeber raten mir erschrocken davon ab und gestikulieren wild dabei.
Auf jeden Fall soll ich noch vor Einbrechen der Nacht wieder hier sein, denn es ist alleine schon wegen dem Vogelmann nicht ratsam als Frau alleine herum zu gehen.
Der Vogelmann?  Noch nie davon gehört! Meine Neugierde ist geweckt. Bei einem sehr guten und sehr reichlichen Abendessen, mit meinem Führer mit viel Alkohol gelingt es mir, näheres über den „Vogelmann“ zu erfahren.
Eigentlich ist er eine Ausgeburt der Hölle, er ist ein Nachfahre der Inkas, aber über zwei Meter groß und eine Mischung zwischen Tier und einem riesigen Vogel. Er lebt in den Wäldern rund um die vielzähligen Vulkane Perus und nimmt sich immer junge Frauen als Sklavinnen, mit denen er Kinder zeugt, die ebenfalls halb Mensch und halb Vogel sind. Er sperrt sie in Käfigen ein und hin und wieder verspeist er welche.  Er hat keine Hände, sondern nur Flügel, mit denen er sich in die Lüfte erhaben kann. Klingt ja alles sehr schauerlich. Ich begebe mich schlussendlich ins Bett und wie zu erwarten war, träumte ich von dem Vogelmann und wachte schweißgebadet auf. Ich hatte geträumt, der kam in der Nacht, riesig groß, wie der sagenhafte Vogel Greif, packte mich mit seinen Krallen und hob mich in die Lüfte und wir flogen über das Land, tief ins Innere von Peru. Bei einem der Vulkane setzte er mich ab. Er hatte einen muskulösen Körper, einen Menschenkopf und eine wallende Haarmähne. Als er sich mir mit dem Gesicht näherte, wachte ich auf.
 Ich trat hinaus in den Garten hockte mich ins Gras unter einem der Bäume und starrte in die Dunkelheit. Mein Herz pochte und mein Atem war schneller als sonst.
Nach einer Weile übermannte mich wieder die Müdigkeit und ich ging kopfschüttelnd hinein. Also, das musste der Alkohol sein, sowas zu träumen… ich schüttelte den Kopf.
Trotz der Schauermärchen am Abend zuvor, machte ich mich am Morgen auf den Weg hinauf zu dem Feuer speienden Bergen.  Es war anstrengend und ich musste einige Pausen einlegen, da auch die Luft hier oben viel dünner ist, als ich es gewöhnt bin. Mein Gepäck, dass ich am Rücken trug belastete mich auch. Doch es gelang mir einige spektakuläre Bilder einzufangen.
Die Stunden vergingen wie im Fluge und plötzlich wurde mir klar, dass ich den Abstieg zu meinem Quartier nicht mehr schaffen werde. Ich suchte mir einen Felsen, mit etwas grün rundherum, einen weichen Boden und eine schöne Aussicht auf das Tal vor mir und beschloss, hier zu biwakieren.
Ich packte meinen Schlafsack aus, aß meinen Proviant und kochte mir noch einen Tee auf dem kleinen Gaskocher, den ich immer mithatte. Inzwischen war es richtig dunkel geworden und rundherum sah ich kleine Feuer, oder Funkenfontänen, die aus den Spalten und Ritzen der Felsen hervorstoben. Ich rollte mich in meinen Schlafsack ein und beschloss zu schlafen.
Ich hörte die Geräusche der Wildnis, das Knacken von Ästen. Wahrscheinlich lief da kleines Getier herum, oder sie brachen von den Pinien und Latschen rundherum ab.
Ich schloss meine Augen und genoss die Natur.
Und da stand er dann plötzlich vor mir. Ich riss meine Augen weit auf und blickte empor. Er stand mit gespreizten Beinen über mit, hatte die Flügel halb geöffnet und starrte mich an. Er war wirklich imposant. Seine Federn, die sich von der Schulter aus ausbreiteten, waren schwarz und grün schimmernd, die Spitzen waren weiß, wie ich es von den Steinadlern in den österr. Bergen kannte.  Seine Brust war breit und braun gebrannt, seine Muskeln am Bauch und seinen Lenden waren ausgeprägt, wie trainiert und zuckten ein wenig. Seine Männlichkeit verschwand im dichtem Federkleid, war jedoch sichtbar. Seine Beine waren kräftig und mündeten in krallenähnlichen gelben Füßen. Er war tatsächlich ein Mensch gewordener Adler der Lüfte.
Mein Atem stockte und Angst kroch in mir auf. Was wird er nun mit mir machen? Da beugte er sich über mich, mit seinen großen gelben Krallen hielt er meinen Schlafsack fest und federleicht erhob er sich in die Luft und das Land unter mir wurde immer kleiner. Ich wollte, konnte aber nicht schreien! Wie werde ich das Lisa und Eve so erzählen, dass sie es verstehen und es mir auch glauben!
Wir flogen unter einem fast schwarzen Sternenhimmel, zwischen einzeln auftauchenden Wolkengebilden einem Gebirgszug entgegen und er wurde langsamer. Seine mächtigen Flügel bremsten den Flug ab und langsam ließ er sich auf ein kleines Plateau sinken und dort ließ er mich behutsam auf den nackten Felsen gleiten.
Er beugte sich wieder zu mir herunter und blickte mich mit großen, schwarzen Augen an. Sein Blick hypnotisch, seine Pupillen übergroß und goldfarben. Eine schwarze Haarmähne umrahmte sein braun gebranntes Gesicht.  Sein Mund war groß, sinnlich und halb geöffnet.
Hitze stieg in mir auf. Es war teilweise die wahnsinnige Angst, die mir die Kehle zuschnürte, dann waren es die glühenden Brocken von Lavagestein die rundum lagen und die Luft flimmern ließ. Ich befreite mich aus meinem Schlafsack und rollte mich ein wenig von ihm weg. Da kniete er sich neben mich und begann mich mit den Flügeln zu betasten, ja es fühlte sich eigentlich wie Streicheln an. Ich beruhigte mich ein wenig.
Mit den mächtigen Federkielen strich er über meine Haut, mein Gesicht und meine Beine. Es fühlte sich elektrisierend an. Als er mit den Flügelspitzen an meinen Hals kam, strich er ganz sanft darüber; eine der Federn glitt in mein Ohr und bewegte sich wie liebkosend darin. Es war, als könnte er jede einzelne seiner großen, fächerförmigen Federkiele einzeln bewegen. Sie versuchten unter meine Kleidung zu kommen, aber sehr sanft und zögernd. Da begriff ich plötzlich, dass er Nähe suchte, Sinnlichkeit und Zuwendung. Meine Angst schwand und wie in Trance spürte ich plötzlich unbändige Lust, mich diesem Vogelmann hinzugeben und seine Zärtlichkeiten zu erwidern. Ich entledigte mich meiner restlichen Kleidung und ließ mich von seinen Flügeln in die Höhe heben, von den einzelnen Federn liebkosen und erregen. Wenn diese festen, aber doch wieder weichen weißen Spitzen der Flugfedern auf meinen Brustnippen auf und abglitten, erfasste m ich eine unbändige Lust, ich stöhnte und flüsterte vor mich hin und spürte, dass mich diese Liebkosungen fast zu einem Orgasmus trieben.
Er glitt tiefer, strich mit den Spitzen der Flugfedern über meinen Unterbauch, drängte meine Schenkel auseinander und legte meine Scham bloß. Wer niemals mit einer vibrierenden Feder auf seiner Perle zu einem Orgasmus getrieben wurde, der kann meine Empfindungen kaum verstehen.  Diese beweglich, sanften, aber doch festen Federn strichen über meine Perle, machten mich dabei verrückt und ließen mich letztendlich zitternd in den kräftigen Flügeln versinken.  Er hatte offensichtlich kein Gefühl für Zeit und Raum, dann er hörte nicht auf damit, trieb mich immer wieder zu Höhepunkten und umhüllte meinen nackten Körper dabei mit einem Federbett, von ebenfalls bebenden Flügeln eines mächtigen Vogels.
Nach einer halben Ewigkeit umfing er mich wieder mit beiden seiner mächtigen Flügel und drang in mich ein. Dieser Teil seines Körpers war offenbar ganz Mensch und voll funktionsfähig. Denn er entfachte in mir ein Feuer, das die uns umgebenden Feuerfunken und feuerspeienden Krater nicht zu scheuen hatte. Ich schloss meine Augen und ließ es geschehen. Irgendwann verlor ich das Bewusstsein.
Als ich wieder langsam zu mir kam, lag ich nackt neben meinem Schlafsack, hatte eine Decke umklammert und fühlte mich leicht und ruhig. Mein Blick streifte rundum in die Umgebung. Was war wohl geschehen? Wieso hatte ich mich ausgezogen?  Plötzlich erfasste mich Panik, die Erinnerung kam zurück. Wo war er, wo war dieser Vogelmann?  Ich sprang auf und blickte um mich. In der Ferne dämmerte es schon, das Tal lag ruhig vor mir und weit und breit war niemand zu sehen.
Ich zog mich schnell wieder an und hockte mich neben meinen Sachen einfach nur auf den Boden und lehnte mich an den Felsen an. Das gab mir Rückendeckung. Langsam kam die Erkenntnis, dass ich das alles nur geträumt haben konnte. Es erschreckte mich aber trotzdem. Ich packte meine Sachen zusammen und wollte nur mehr zurück in mein Quartier.

Mitten in meinen Sachen lag sie dann. Eine große schwarze Feder mit grünem Schimmer und weißen Spitzen, die sich im Winde bewegten. Ich blickte sie sinnend an, nahm sie aber dann mit. Sie steckt heute in einer schlanken schwarzen Vase in meinem Bücherregal. Manchmal blicke ich sie sinnend an und denke, es gibt ihn vielleicht doch, diesen Vogelmann!


Sonntag, 4. August 2019

Die vergangene Nacht, Erotisch


Die vergangene Nacht
Tagebucheintragung


Ich sitze beim Frühstück, eingehüllt in eine goldene Wolke von Empfindungen, umgeben vom goldenen Licht meiner Liebe, noch immer unter dem Eindruck der vergangenen Nacht.
Wieder einmal vertraue ich meine Gedanken und Empfindungen der letzten Nacht diesem Tagebuch an. Es ist Zeugnis einer großen, nie enden wollenden Liebe.

Gestern war ein dunkelblauer warmer, sinnlicher Abend, voller Geräusche, wispernder Stimmen und weit entferntem Frauenlachen, glücklich und kehlig. Die Sonne war soeben untergegangen und ließ am Horizont jenes rote Licht verglühen, das die hereinbrechende Nacht so vielversprechend einleitet.

Wir saßen am Strand, an ein Boot gelehnt und vergruben unsere nackten Zehen in den feinen Sand und unsere Hände berührte sich an den Fingerspitzen. Seine strahlenden blauen Augen waren auf mein Gesicht gerichtet und versuchten darin zu lesen. Sie versanken in meinen Augen und fanden darin die bedingungslose Hingabe und Liebe, die ich für diesen zärtlichen Mann empfinde.

Anfangs hat er mich gar nicht bemerkt, war immer an mir vorbeigelaufen und ich spürte den leichten Sand auf meinen Beinen.

Es war schon sehr dunkel, als wir uns dann erhoben und durch den Sand zu unserem Wagen gingen und heimfuhren
Den ganzen Abend, beim Essen und beim Genießen des goldenen Weines verließen seine Augen nicht mein Gesicht und ich stellte fest, wie völlig ohne Scham oder Zurückhaltung ich mich nach seiner Berührung sehnte. Endlich sind wir dann aufgebrochen.

Ich lag dann, völlig entkleidet, nur mit einem leichten Schals so quer über meinen Körper gelegt, am Rücken auf meinem Bett und hielt die Augen geschlossen. Voller Spannung, jeden Augenblick seine Berührung erwartend. Doch er ließ sich wieder einmal Zeit, kniete neben mir und ich konnte seinen Atem spüren, wie er im Abstand mit seinen Lippen die Linien meines Körpers entlangfuhr, sorgsam bedacht, mich nicht zu berühren. Ich zitterte vor Erregung und konnte es wie immer nicht erwarten. Er liebte dieses Spiel und steigerte dadurch die Spannung. Er genoß es, wenn meine Augen um Berührungen bettelten.

Immer wieder ahnte ich seine Hände über mir, seine Lippen zart am Halse vorbei streichend.
Es begann unerträglich zu werden.
Um einen Anfang zu machen, winkelte ich ein Bein an und begann es langsam zu bewegen. Da spürte ich endlich seine Fingerspitzen auf der Innenseite meiner Schenkel, konnte seine Fingernägel spüren.  Ich war angespannt wie eine Feder.

Über meinen Brüsten wurde sein Atem nun wärmer und dann begann er endlich meine Brustspitzen zärtlich mit seinen Lippen zu berühren und ich begann wie immer zu beben. Gleichzeitig berührten die Finger seiner rechten Hand den Eingang zu meinem Lustzentrum und ich spürte wie er langsam und forschend meine Empfindungen auslotete.
Zittern erfasste meinen ganzen Körper. Gleichzeitig berührte seine andere Hand die kleine Wölbung meines Bauches und verweilte eine Weile an meinem Nabel und ich fühlte 100.000 Volt durch meinen Körper jagen.

Die Berührungen der anderen Hand ließen plötzlich von jenem Punkt ab, der mich so erregte, und er überließ mich einige Sekunden meinen abklingenden Empfindungen nur um das Feuerwerk von neuem anzufachen. Ich wurde wellenförmig geschüttelt von durch mich laufende, nie enden wollenden Gefühlen, ich stöhnte und wand mich unter seinen Händen, flüsterte seinen Namen und wähnte mich schwebend in einem Tal voller Blumen, berührt von tausenden von Schmetterlingen, zitternd durch die Berührung deren Flügel.

Er ließ langsam in mir diese ungeheure Spannung ansteigen, sie wurde zu einem Höhepunkt, der sich immer wieder wiederholte, der meinen Unterleib zu einem ausbrechenden Vulkan werden ließ, Feuer und Lava schleudernd.

Sein ultimatives Eindringen geschah in einem Augenblick der höchsten Ekstase, mein Körper flog und ich begann zu glühen.

In solchen Momenten wird der Raum, in dem man sich befindet zu einer in sich geschlossenen Welt, man hat das Gefühl er dehnt sich endlos aus, er wird ganz hell und man schwebt darin, nur gehalten von den Armen des anderen.

Diese Nächte werden jedesmal zu einem wunderbaren Erlebnis. Es ist in keiner Minute zu erkennen, in welchem Stadium der Erregung, oder Verbrennens und anschließenden Verglühen wir uns gerade befinden.

Jede dieser Nächte wird, bis zum nächsten Mal, zur wunderbarsten.


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FLIEDER AUF NACKTER HAUT,, erotisch


FLIEDER AUF NACKTER HAUT
von Joana Angelides


Es gibt nichts Schöneres für sie im Frühling, als mit dem Gesicht in einen großen Strauß Flieder einzutauchen. Die sich kühl anfühlenden Blüten und Blätter zauberten eine herrliche Atmosphäre von Frische und geheimnisvollen Düften herbei.

Immer, wenn sie eines dieser kleinen, filigranen Fliederbäumchen oder einen Strauß Flieder sah, tauchte auch ein geheimnisvoller Mann aus ihrem Inneren auf, der untrennbar damit verbunden ist.

Es war einer jener Tage, fast schon Frühsommer, an denen sie nachmittags gerne am Ende der Wiese hinter dem Haus auf einer Liege lag und las. Die Erde war feucht und roch wunderbar. Es gab keinen Zaun, dichter Grünwuchs begrenzte die Wiese und eine Böschung fiel ab zu dem kleinen Bach.  Über ihr stand der kleine Fliederbaum in voller Blüte und strömte diesen wundervollen, unverwechselbaren Duft aus.
Sie liebte damals wie heute, bodenlange, weite Kleider, die den Körper zwar umhüllen, aber nicht einengen und Bewegungsfreiheit gewähren.

Sie hatte einen kleinen Zweig mit Fliederblüten abgeschnitten und drehte ihn zwischen den Fingern. Hin und wieder führte sie ihn zum Gesicht und atmete den Duft ein.

Sie musste eingeschlafen sein, dann sie merkte nicht, dass sich ihr jemand von der Seite her   näherte.

„Erschrecken Sie nicht, ich will Sie nicht stören, ich werde Sie malen!“

Ein Schatten fiel über sie und sie blickte in das Gesicht eines jungen Mannes mit einem dunklen Kinnbart, dunklen Augen und längerem Haar das ihm bis auf die Schultern fiel.

Er hatte etwas weiter weg eine Staffelei aufgebaut, ein kleines Tischchen daneben gestellt und darauf seine Utensilien abgelegt. Er hatte die Sonne im Rücken, sie konnte seine Gesichtszüge daher nicht klar erkennen.

Seine Stimme war ruhig, weich und dunkel, sein Ton jedoch sehr bestimmt, als würde er keine Widerrede dulden.

Sie musste lächeln. Ja, warum nicht? Sie hatte Muße und irgendwie gefiel es ihr, gemalt zu werden.
„Ich werde Sie Flor nennen. Das ist spanisch und bedeutend Blume, Blüte. Das passt so schön zu Ihnen.“ 

Sie nickte, es war ihr alles Recht. Erst jetzt bemerkte sie seinen Akzent, er war scheinbar Spanier.

Er brach noch einige Blütenzweige zusätzlich ab und legte sie ihr in den Schoß. Einen kleinen Zweig steckt er ihr hinter das Ohr und richtete wie selbstverständlich eine kleine Haarsträhne so, dass der Zweig gehalten wurde. Dazwischen wich er immer wieder einen Schritt zurück und kontrollierte das sich ihm bietende Bild.

Sie lehnte sich an die Rückenlehne der Liege und betrachtete ihn amüsiert.
Welche Leichtigkeit er doch an den Tag legte, unbekümmert und doch selbstbewusst.
Er begann nun die Umrisse zu skizzieren und seine Blicke waren teils abwägend, teils forschend und teilweise nachdenklich auf sie gerichtet.
Nach zwei Stunden, in denen sie weiter in ihrem Buch las, die Blüten in ihrer Hand und im Schoß immer wieder hin und her schob, war die erste Sitzung beendet.

Er packte seine Staffelei und seine Utensilien zusammen und sie vereinbarten, morgen die Sitzung fortzusetzen.

Er verbeugte sich vor ihr sehr galant, deutete einen Handkuss an und ging die Böschung hinunter.

Sie blieb noch eine Weile in ihrer Stellung und drehte den Flieder in ihren Fingern hin und her.
Sie hatte ihn gar nicht nach seinen Namen gefragt und er hatte ihn auch nicht genannt.

Am nächsten Tag fand sie sich wieder rückwärts unter dem Bäumchen ein und setzte sich aufrecht hin, als sie ihn schon kommen hörte.

„Ach Flor, sie sehen wunderbar aus! Sie erinnern an die Blumenfeen aus den Erzählungen der Poeten!“ Er lächelte sie an und seine Augen sprühten vor Bewunderung.

Er suchte wieder die Lage ihres Kleides und die Haltung ihres Körpers so zu arrangieren, wie sie gestern waren und berührte sie dabei einige Male. Bei jeder dieser Berührungen schaute er sie groß und fragend an. Seine Blicke begannen bei ihr Wirkung zu zeigen, sie errötete leicht und konnte seinen Blicken nicht immer ausweichen.

Verlegen räusperte sie sich.
„Sie nennen mich Flor, ihren Namen aber weiß ich gar nicht! Wenn sie eines Tages ein berühmter Maler sein werden, werde ich es gar nicht wissen.“

„Entschuldigen Sie, das ist meine Schuld, ich heiße Jaime! Jaime de Gordes!“ Er verbeugte sich wieder leicht und nahm wieder ihre Hand, um einen Handkuss darauf zu hauchen.

„Schön Jaime, ich werde es mir merken!“

Er ging wieder zu seiner Staffelei und nahm den Pinsel zur Hand. Nach einigen Pinselstrichen kam er jedoch wieder zurück.

„Mein Bild soll nicht nur die Schönheit der Blumenzweige zeigen, sondern auch Ihre Schönheit. Es ist eine so zarte, duftige, in sich ruhende Schönheit. Der Eindruck entsteht, dass ihre Schönheit wie eine halb geöffnete Knospe nur auf den Tau der Liebe wartet, um sich zu öffnen.“

Diese so unerwartet offenen Worte von einem fast Fremden ließ ihr das Blut in den Kopf steigen. Sie wußte gar nicht, was sie da erwidern sollte. Eigentlich sollte sie nun die unangenehm Berührte herauskehren. Doch das Gegenteil passierte. Sie fühlte sich plötzlich wie genau diese halboffene Knospe, die er genannte hatte. Neugierde auf diesen Mann stieg in ihr auf und sie lächelte hilflos.

Er hatte inzwischen noch einige zusätzliche Fliederzweige abgebrochen und arrangierte sie rund um sie. Er öffnete wie selbstverständlich ihr Kleid vorne und legte diese zwischen ihre offen und nackt daliegenden Brüste.
Die kühlen Blüten und die Berührung der Zweige und Blätter erregte sie sehr und ließ ihre Haut erzittern.

Er streifte mit seinem Zeigefinger eines der Blätter, welches
 ihre linke Brustspitze verdeckte, weg und berührte sie dabei.

Plötzlich war die Welt nur mehr Flieder!  Vergessen war die sie umgebende Welt, die noch fast leere Leinwand, die erst Konturen und vereinzelte Blüten zeigte. Vergessen auch die Einsehbarkeit des Ortes.

Unversehens hielt er sie zärtlich in seinen Armen und sie küßten sich leidenschaftlich. Zwischen ihren beiden Körpern wurden die Fliederblüten zerdrückt und dieser Geruch berauschte sie noch zusätzlich. Er war einfühlsam, zärtlich und seine Leidenschaft war wie glühende Lava, die sie langsam und verzehrend umfloss. Es waren Momente, wo sie darin in jäh auflodernden vereinzelten Flammen aufging.

Das Bild machte fast keine Fortschritte, immer, wenn er Blüten zwischen ihren Brüsten arrangierte, konnten sie sich nicht mehr voneinander lösen.

Es war ein wunderbarer Sommer, ausgefüllt mit leidenschaftlichen Gefühlen, Hingabe vermischt mit Ruhepausen und neckischen Spielen mit Blüten und Blättern. Der Flieder ging ihnen aus, dann kamen die Pfingstrosen und im Laufe des Sommers die restlichen Blüten des Gartens an die Reihe.

Dann kam der Tag wo sie vergebens auf ihn warteten. Der Sommer war schon fast zu Ende, die Tage kürzer.

Auf der Liege lag das fertige Bild und einige Blütenblätter waren darüber verstreut. Sie hörte nie wieder von ihm.

Immer, wenn im Frühjahr der Flieder zu blühen begann, kam auch die Erinnerung zurück.


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Samstag, 3. August 2019

Zärtlicher Vampir, erotisch-vampirig


Zärtlicher Vampir

von Joana Angelides


Sie vermochte nicht zu sagen, seit wann sie ihn schon wahrnahm. Eines Abends war er da und blickte über sein Glas hinweg, unentwegt zu ihr herüber.
Zwischen ihnen lagen der halb dunkle Raum der Bar und die Theke. Das Licht der indirekten Beleuchtung fiel auf ihr blondes Haar und ließ es hin und wieder golden aufblitzen.
Sie war ganz in schwarz gekleidet, der tiefe Ausschnitt des Kleides war bedeckt mit schwarzer Spitze und ließ die Haut durchschimmern.

Meist saß er in der Tiefe des Raumes, nach rückwärts gelehnt und hatte seine Füße übereinander geschlagen. Hin und wieder nippte er an dem Glas und schaute sie dabei mit großen dunklen, tief liegenden Augen unentwegt an.
Er war immer der erste Gast, ging als Letzter mit leichtem  Nicken und einem kleinen Lächeln.

Manchmal stand er aber auch an der Bar und verlangte mit leiser Stimme seinen Drink, Bloody Mary.

Vor einigen Tagen sprachen sie das erste Mal miteinander. Sie stellte zaghafte, unverbindliche Fragen, die er ebenso unverbindlich beantwortete. Seine Stimme war dunkel und angenehm.
Es entwickelten sich ungewöhnliche Gespräche. Wenn keine anderen Gäste da waren, sprachen sie über dieses und jenes, lachten manchmal leise und kamen sich dadurch näher. Wenn jedoch dann mehrere Gäste an die Theke kamen, verließ er wortlos seinen Platz und nahm wieder seinen angestammten Platz ein. Ihre Blicke trafen sich dann immer wieder, vom grellen Licht der Theke hin zum Halbdunkel der Tiefe des Raumes.

Der Abend war bereits fortgeschritten, es drängten sich mehrere Bar-Besucher vor der Theke und sie verlor ihn aus den Augen. Es musste schon fast morgens sein, es war eine lange Nacht!
Als sie wieder eine kleine Pause machen konnte,  spülte sie die Gläser und stellte sie  an ihren Platz. Dann blickte sie wieder auf,  doch sein Platz war leer.

Sie wurde unruhig, was war geschehen? Plötzlich fehlte er ihr, sie kam sich alleine vor.
Sie stützte den Kopf auf ihre linke Hand und schloss die Augen. Naja, eigentlich hatte er immer nur unverbindliche Antworten gegeben, niemals ging er auf allzu persönliche Fragen oder  Bemerkungen ein. Wahrscheinlich war sie für ihn nur ein alltägliches Gegenüber, nette Gesprächspartnerin, aber nicht mehr. Sie spürte  einen kleinen Schmerz in der Brust.

Sie sollte wieder auf den Boden der Wirklichkeit zurückkehren, wäre besser  für ihren Seelenfrieden

Und doch verließ sie die Theke und ging langsam zu seinem Platz hin. Vielleicht hatte er einen Hinweis hinterlassen, irgendwas!
Nein, es lag nur eine Streichholzschachtel da, mit ein paar Streichhölzern drin, alle geknickt. Sie nahm sie heraus und steckte sie ein, automatisch, ohne zu überlegen, was sie damit machen sollte.

„Warum machen Sie nicht Schluss? Es wird schon fast hell, es war eine lange Nacht!". Die Stimme von Alex, dem Geschäftsführer  klang tadelnd.
„Ja, tut mir leid, habe nur was gesucht“, sagte sie.

„Suchen Sie den unheimlichen Gast? Den mit dem stechenden Blick, der immer nur Bloody Mary´s trinkt? Der ist gegangen, hat aber diesen Handschuh verloren.“

Er warf ihr den dunklen Handschuh auf die Theke und lächelte ironisch.

Soll man nur darüber reden, sie machte sich Sorgen. Er ging doch nie, ohne sein kleines Lächeln und einem leichten Nicken.

Sie löschte die Lichter, nahm ihren Mantel und trat aus der Bar hinaus in den hereinbrechenden Morgen.

Sie kam in ihre leere Wohnung, spürte die aus den Ecken kriechende Einsamkeit heute doppelt. Sie schloss die Vorhänge, um Dunkelheit zu erzeugen. Müde, alle Glieder spürend, versuchte sie zu schlafen. Doch immer wieder erschien in ihrem Halbschlaf die dunkle, ach so vertraute Gestalt des Fremden. Es war ihr, als würden sie miteinander sprechen, über alles Mögliche, nur nicht über sich und ihren Gefühlen. Sie wollten sich berühren, es gelang ihnen nur mit den Fingerspitzen, dann entschwand er immer wieder. Es wurde ein unruhiger Schlaf.

Sie schlief bis in den späten Nachmittag, blieb jedoch dann noch liegen und versuchte  ihre Gedanken zu ordnen.
Sollte sie sich verliebt haben? Sie hielt den vergessenen Handschuh in der linken Hand, sie bemerkte einen leichten Geruch nach Tabak, oder ähnlichem.
Sie nickte wieder ein und verlor Zeit und Raum.
Der Vorhang wölbte sich nach vorne und aus dem Schatten des Vorhanges löste sich eine dunkle Gestalt. Er war die ganze Zeit hier gewesen, hatte ihr beim Schlafen zugesehen, den Polster glatt gestreift und mit den Händen  leicht über ihren Körper gestrichen.

Er wusste es genau, er hatte sich verliebt. Verliebt in dieses bezaubernde Geschöpf, voller Leben, mit sehnsüchtigen Gedanken.
Er wollte nicht, dass sie in dieser Bar arbeitet, sich von hungrigen Männeraugen anstarren lassen muss und geduldig auf stumpfe Fragen und mühsame Konversation reagieren musste.
Er wollte sie für sich haben, für sich in alle Ewigkeit. Er wollte ihre Nähe spüren.

Es ist so, dass Liebende natürlich immer das Bedürfnis haben, sich nahe zu sein. Man will die Hände des geliebten Menschen auf seiner Haut spüren, seinen Atem im Gesicht, am Hals und im Halbdunkel zwischen dem Haaransatz und dem Genick. Dort stellen sich dann die ganz feinen Haare auf und erzeugen ein kribbelndes Gefühl und die Kopfhaut zieht sich zusammen.


In diesem Moment öffnete sie halb ihre  Augen und spürte seine gespreizten Finger im Haar langsam versinken. Seine Fingerkuppen berührten ihre Kopfhaut und tausend Sterne explodierten hinter den halb offenen Augenlidern.
Sie berührte sein Gesicht mit der Innenseite ihrer geöffneten Hände, um es ganz nahe heranzuziehen
Dann spürte sie seinen  Mund auf ihrer Haut nach ihren  Lippen suchend über die Wangen streichen und öffnete, noch bevor er sie erreichte, ihre Lippen erwartungsvoll.
Es entstand ein ungeheures Spannungsfeld zwischen ihnen beiden, ein Vortasten in den Garten der Gefühle.

Die Welt versank in einem Meer von Traum und Wirklichkeit. Sie stürzten, einem Wasserfall gleich tosend über die Felsen und ergossen sich in die Tiefe.

Die Erlösung aus dieser totalen Auflösung und des sich Fallenlassens geschah,  als sie dann am Fuße dieses ungeheuren Gebirges diesem süßen Tode entgegen stürzten,  sich  jedoch gleichzeitig wieder vereinten und als aufgewühlter, aber vereinter Fluss, mitsammen unlöslich verbunden, in ihrem Flussbett weiter strömten,  sich aneinander schmiegten und in kleinen weiße Schaumkronen flüsternd verloren.

Sie hielten sich noch eine Weile fest umschlungen und ihre Blicke versanken ineinander. Er senkte langsam seinen Kopf und berührte ihren Hals mit seinen Lippen, er öffnete sie und sie spürte diesen stechenden Schmerz nur für einen Augenblick. Dann durchströmte sie eine angenehme Müdigkeit, sie spürte ihr Blut pulsierend zu ihm hin strömen, spürte diese Vereinigung der beiden Seelen und des Körpers.
So lagen sie bis es auch draußen dunkel wurde, sie erlebten in dieser Nacht immer wieder  den  Kreislauf  der Vereinigung zweier  Wesen, die sich für ewig verbunden hatten.

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Montag, 29. Juli 2019

Die Ravioli-Mafia, Satire


Die Ravioli-Mafia
Von Joana Angelides


Sechs Chinesen (ohne Kontrabass) wurden von der Österreichischen Finanzpolizei nun verhaftet, zwei davon in einem Schrank versteckt gefunden, die verdeckt in Österreich in einer Mietwohnung, eine Mafia-Struktur aufgebaut haben! Der alleinige Sinn und Zweck dieser Bande war es, …………………..Teigtascherl, sogenannte Ravioli herzustellen!
Aber nicht nur für ein Festl oder eine Gartenparty, man könnte damit ganz Österreich überschwemmen, haben jedoch angegeben, dass es sich um Eigenbedarf handelt. Wenn man aber bedenkt, wie groß chinesische Familien sind, Cousinen, Nichten und Tanten, Opas und Omas, dann klingt das schon irgendwie glaubwürdig!
Wir haben das schon immer gewusst, sie sind fleißig aber aufpassen können sie offenbar nicht, das kann man schon an der Bevölkerungszahl erkennen! Kinder, Kinder und nochmals Kinder! Sie haben eben nichts übrig für nur halbe Sachen!
Wenn wir so fleißig und willig wären, wie die Chinesen, dann hätten wir kein Problem mit der Rente in der Zukunft und sicher hätten wir auch genug Arbeitswillige. Hat doch in Ex-Innenminister darüber nachgedacht, rund um Österreich einen Zaun oder eine Mauer zu errichten, das wäre dann kein Problem gewesen! So eine Chinesische Mauer wäre im Nu fertig gewesen! Wenn da ein paar Manderln versehentlich in die Mischmaschine gekommen wäre, wäre das ja auch verkraftbar gewesen, wären vielleicht sowieso auch Ausländer dabei gewesen!
Wie das aber nun in einem ordentlichen Staat so ist, wird sich da jetzt die Finanzaufsicht, das Gesundheitsamt, die Gewerbebehörde, die Wirtschaftskammer, die Sozialversicherung und die Gewerkschaft damit beschäftigen und aus ist es mit den Ravioli!  Alles muss seine Ordnung haben und für alles gibt es Formulare, Formulare……
Es steht jetzt schon fest, es wird einen Engpass bei den Teigtascherln geben!
Etwas Positives muss man aber schon auch sagen: es gab keine Anrainer-Beschwerden, alles ging leise vor sich, keine übermäßige Geruchsbelästigung und an der Menge gemessen, müssen sie auch geschmeckt haben. Die Nachfrage beschwingt das Angebot!
Werden die Ravioli-Chinesen, die angeblich illegal bei uns verweilen, nun abgeschoben? Steht schon fest, dass das alle Chinesische Staatsbürger sind, oder sind da auch Tibeter, oder welche aus Hongkong dabei? Wird sie China auch zurücknehmen, die haben selber genug Köche dort!
Man wird sie nun einmal in Untersuchungshaft nehmen! Wenn die Behörde klug ist, kann man sie aber auch, falls sie zu Haftstrafen verurteilt werden (wieviel Strafe bekommt man für Erzeugung von illegalen Ravioli?) in der Küche arbeiten lassen, bei DER Erfahrung!!
Wobei die Frage offen ist, können Ravioli überhaupt illegal sein? Was wird da nun Matteo Salvini, der ital. Innenminister und Minister-Präsident dazu sagen, wenn da Chinesen die Ravioli so kriminalisieren? Verlangt er die Auslieferung der Bande? Immerhin werden die Ravioli ja der italienischen Küche zugeschrieben!
Eine weitere humanitäre Frage taucht nun auf. Was geschieht mit den Tausenden tiefgekühlten Ravioli nun? Sie sind ja sicher gut und auch genießbar, nur halt steuerfrei erzeugt worden (aber das soll ja keine Zutat im Rezept sein!) und sicher schmeckt man das ja nicht raus.
Man könnte sie nun an Bedürftige oder Armenküchen und diversen Heimen verteilen und damit der vernünftigen Verwendung zu führen! Wahrscheinlich gibt es viele, die noch nie Ravioli gegessen haben!
Die vielen Stangen Zigaretten, die man ebenfalls gefunden hat (natürlich auch Eigenbedarf, aber nicht ordnungsgemäß verzollt) wird man ja wohl verbrennen! Auch schad´ drum! Aber Ordnung muss sein!

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Der Mitbewohner, Kurzgeschichte.


Der Mitbewohner



Jetzt suche ich schon seit drei Monaten ein ruhiges Appartement um zu schreiben. Es sollte am Rande der Stadt liegen, diese jedoch leicht erreichbar sein. Etwas im Grünen, mit einem kleinen Garten, viel Sonne, aber im Sommer nicht zu heiß! Und natürlich zu einem vernünftigen Preis. Vernünftig heißt, meinen finanziellen Möglichkeiten entsprechen. Mit einem Wort, fast nicht machbar.

Ich parkte mich am Gehsteigrand ein und kontrollierte nochmals die angegebene Adresse. Sah ja ganz nett aus. Es war ein Häuschen mit gemauertem Sockel, oben mit Holzverkleidung und einem kleinen Balkon unter dem Dach. Das wird wahrscheinlich das Schlafzimmer sein.
Rundherum ein kleiner Garten, der  scheinbar hinter dem Haus größer war.
Ich stieg aus und läutete an der Gartentüre. Sofort wurde die Haustüre geöffnet und eine kleine rundliche, weibliche Person öffnete.
„Oh, da sind sie ja. Pünktlich! Das habe ich gerne!“        Ihre Freundlichkeit konnte die neugierigen Blicke nicht überdecken. Sie musterte mich von oben bis unten und schien zufrieden zu sein.
Ich betrat das Haus und es gefiel mir sofort. Die kleine Vorhalle war einladend und nicht zu klein, rechts davon ging es in die Küche, daneben führte eine Treppe in das Obergeschoss, und geradeaus in ein sehr großes Wohnzimmer.
Dort war ein sehr schöner, grüner Kachelofen in der Ecke. Er hatte eine Ofenbank und rechts einen Stapel Holz gelagert. Es sah sehr heimelig aus. Das Wohnzimmer war hell und freundlich, nicht zuletzt wegen des großen Fensters, das  den Garten  zeigte. Oh, es war eine grüne Oase, mit einem kleinen Gartenhäuschen ganz rückwärts und einer üppig grünenden Wiese mit einem Obstbaum in der Mitte und einer Sitzbank mit Tisch darunter. Dort würde man sicher sehr gut schreiben können!
Mein Herz schlug heftig. Ja, das war genau das was ich suchte. Ich wandte mich an die Vermieterin, um sie nach dem Mietpreis zu fragen, da kam er herein. Er war groß, so in mittleren Jahren, hatte einen grauen Bart und sehr wache Augen, mit denen er mich genau betrachtete. Es war nur ein kurzes Nicken seines Kopfes, das eine Begrüßung andeutete dann durchquerte er das Wohnzimmer und ging in den Garten hinaus steuerte auf das Gartenhäuschen zu und verschwand darin,  ohne die Türe zu schließen.
Die Vermieterin sah mich an.
„Das ist ein Mitbewohner, das Häuschen ist nur mit ihm zu mieten. Er stört aber nicht, ist ein sehr ruhiger Mitbewohner. Meist schläft er bei Tag, geht am Abend aus und ist sehr ruhig. Er war der Begleiter der Vormieterin. Sie ist ausgezogen, er ist geblieben. Sie hatten am Schluss glaube ich, ein gestörtes Verhältnis.“

Ich dachte kurz nach. Eigentlich wollte ich ja alleine hier wohnen. Aber wenn er  im Gartenhaus wohnte, bei Tag nicht störte und schlief und am Abend ausging, würden sich ja unsere Wege nicht oft kreuzen!

Nach einem kurzen Gespräch waren wir uns über den Mietpreis einig und ich zog am Wochenende ein.
Die ersten Tage waren ausgefüllt mit viel Arbeit. Ich musste meine Bücher einordnen, meine gesamte Habe im Haus verteilen. Meinen Mitbewohner sah ich äußerst selten! Er saß zwar manches Mal auf der Bank unter dem Baum, doch wenn ich den Garten betrat verschwand er in dem Gartenhäuschen. Manches mal hörte ich ihn nachts weggehen, doch er war sehr leise, kaum zu hören. Wann er dann  zurückkam konnte ich nie feststellen.
Mit der Zeit gewöhnte ich mich an ihn. Ich schrieb gerne im Garten und er saß immer öfter neben mir auf der Bank und schaute mir interessiert zu. An der Haltung seines Kopfes, oder wie er ihn hin und her bewegte konnte ich erkennen, ob ihm das Geschriebene gefiel oder nicht. Ich las es ihm auch manches Mal vor und er nickte wohlwollend. Er war aber nicht dazu zu bewegen, von sich aus Vorschläge zu machen.
Der Sommer ging  und es wurde kühler. Wir hatten uns inzwischen sogar angefreundet  und er kam nun immer öfter zu mir in das Wohnzimmer. Das Schlafzimmer war natürlich tabu! Zumindest vorläufig noch.
Wenn ich doch hin und wieder kochte, lud ich ihn zum Essen ein. Eigentlich war er Selbstversorger und aß meist auswärts.

Danach setzte er sich nun immer öfter auf die warme Ofenbank, rollte seinen Schwanz ein, schloss seine smaragdgrünen Augen und schnurrte behaglich. Wie das eben  Kater so machen.

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Sonntag, 28. Juli 2019

Vergangenheit, Romantisch, nachdenklich


Vergangenheit
Von Joana Angelides

Seit einigen Tagen beobachte ich eine nette alte Dame mit weißen Haaren, gestützt auf einem Stock.
Sie kommt immer so um 16.ooh beim unteren Belvedere in den Park und setzt sich immer auf die selbe Bank, etwas entfernt vom Eingang. Sie lässt sich nieder und hält ihr Gesicht hoch, der Sonne entgegen und lächelt. Sie trägt einen kleinen neckischen Hut und Sonnenbrillen. Hin und wieder verstreut sie etwas Vogelfutter und kleine Spatzen kommen sofort eilfertig herbei, als würden sie auf sie warten und picken das Futter auf. An sich soll es ja verboten sein, im Park Futter so zu verstreuen, aber das scheint sie nicht zu interessieren.
Sie bleibt immer ca. 1 Stunde sitzen, dann erhebt sie sich und geht wieder langsam dem Ausgang zu.
Sie hat meine Neugier geweckt und ich setzte mich vor einigen Tagen neben sie. Nicht nur ich habe sie bemerkt, auch der Parkbetreuer kommt jedes Mal langsam herbei und es scheint, als würde er sie ebenfalls beobachten. Er kehrt ein wenig den Staub und die herabfallenden Blätter weg und sammelt die Dinge ein, die manche einfach fallen lassen. Dabei summt er immer eine kleine Melodie leise vor sich. Er scheint sein sehr fröhlicher, ausgeglichener Mensch zu sein. Ich glaube ich habe die Melodie erkannt, es ist der Kaiserwalzer von Johann Strauß.
Wenn die alte Dame die Beine übereinander geschlagen hat, scheint es mir, als würde sie mit einem Bein nach der Melodie wippen, oder sie wippt ein wenig mit Kopf. Offenbar hört sie die Melodie auch und sie gefällt ihr. Der Parkwächter, geht immer langsam vorbei und entfernt sich wieder, um den Mist in einen der Papierkörbe zu kippen, dann fängt er wieder von vorne an.
„Sie kennen die Melodie, die der alte Mann da summt?“, ich nahm meinen ganzen Mut zusammen.
„Ja, sie erinnert mich an einen jungen Mann, mit dem ich zu dieser Melodie immer getanzt haben. Doch das ist schon sehr sehr lange her!“, lächelte sie verträumt.
„Was wurde aus dem jungen Mann?“, fragte ich neugierig.
„Oh, das weiß ich nicht. Eines Tages war er irgendwie verschwunden. Doch ich habe ihn nie vergessen!“, lächelte sie wieder vor sich hin.
Wir schwiegen uns dann noch eine Weile an und sie ging wieder weg, wie jeden Tag.
Ich blieb noch ein wenig sitzen und beobachtete den Parkwächter. Er war gerade wieder mit seiner Tour fertig geworden, nahm seinen Besen und die Schaufel und wollte sich entfernen.

Ich stand auf und ging zu ihm hin.
„Entschuldigen Sie, darf ich Sie etwas fragen?“
„Ja, was wollen Sie denn wissen?“, er nahm seine Kappe herunter und fuhr sich durch das graue Haar.
„Offenbar sind Sie der Parkwächter hier und ich beobachte Sie nun schon einige Zeit. Immer wenn die alte Dame kommt und hier Platz nimmt, tauchen auch sie auf und beginnen den Kies zu säubern! Dabei summen sie immer wieder denselben Walzer. Wenn sie dann wieder geht, gehen Sie auch? Ich finde das auffallend. Mir fällt sowas auf, ich bin Journalist“, fügte ich erklärend hinzu.
„Na gut, ich bin kein Parkwächter. Ich war viele viele Jahre in Übersee, habe dort mein Glück gesucht und gefunden. Nun bin ich wieder in meine Heimatstadt zurückgekehrt und durch Zufall habe bin ich wieder meiner alten Liebe begegnet, eben diese alte Dame. Ich konnte sie in all diesen Jahrzehnten nicht vergessen, habe sie aber aus dem Augen verloren. Nun lebe ich wieder in Wien und genieße diese wenigen Augenblicke um in ihrer Nähe zu sein!“
„Warum sprechen Sie sie nicht an, geben sich zu erkennen?“
„Nein, da fehlt mir der Mut!“, er schüttelte den Kopf. Er setzte seine Kappe wieder auf und wandte sich ab.
Ich hörte ihn noch murmeln:
„Vielleicht, irgendwann, vielleicht!?“, dann entfernte er sich langsam.

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Montag, 15. Juli 2019

Pygmalion, romantisch-erotisch

PYGMALION

von Joana Angelides

Die Nacht war lang und voller Geräusche, schlaflos.
Das Licht des erwachenden Morgens fällt auf den in sich ruhenden Stein. Er steht inmitten von herumliegenden kleineren Steinen, achtlos abgelegten Werkzeugen und einigen dreibeinigen Sitzgelegenheiten.
Der Marmor hat eine feine Maserung, seine Oberfläche ist noch unregelmäßig und unbearbeitet und der rosa Schimmer gibt ihm Wärme und Lebendigkeit.
Dort oben, wo der Stein sich verjüngt, wird er den Kopf herausarbeiten. Ein wenig seitwärts geneigt wird er sein, man könnte meinen, er lauscht jedem Ton, der in der Luft schwingt.
Er nahm die Skizze auf, die neben seiner Liegestatt lag. Die Gestalt, die er erschaffen wollte, wird aussehen, wie sie, wird aussehen wie eine wunderschöne Frau in ihrer vollen Blüte.
Es überfluteten ihn diese unvergesslichen Bilder, unvergessen und immer nah.
Ihr schlanker Körper, sich wie fliegend über den Strand bewegend, das lange Haar flatternd im Wind, so hatte er sie in Erinnerung. Es war aber eben nur die Erinnerung geblieben.
Ihre Gestalt, zwischen ihm und der Sonne, mit Gold umflutet, war biegsam und sinnlich.
Er stand auf und begann zwischen dem Einsammeln der Werkzeuge und dem belebenden Kaffee in seiner Hand, den Stein mit forschenden abwiegenden Blicken zu umrunden.
Was sagte ein berühmter Bildhauer?
Eine Figur aus einem Stein heraus zu hauen ist einfach. Alles überflüssige Material muss weg, der Rest ist Feinarbeit.
Die nächsten Tage waren genau mit diesem Vorhaben ausgefüllt, die Vorderseite der Gestalt begann sich abzuzeichnen. Der Kopf war noch ohne Gesichtszüge, nur Silhouette mit aufgestecktem Haar. Der lange schmale Hals und die zarten Schultern steckten noch teilweise im Stein.
Er fährt mit den Fingerspitzen leicht über die rauhe Linie und endete an der abwärtsgehenden, rechten Schulter. Es erzeugte Schauer in seinem Körper, sich vorzustellen, dass ihr Körper noch in diesem Stein steckt, hilflos und zur Unbeweglichkeit verdammt. Sie wird so lange in diesem Zustand verbleiben, bis er sie langsam herausholen wird aus diesem Gefängnis aus Stein.
Er entschloss sich, in den nächsten Tagen nur an der Vorderseite zu arbeiten.
Der Stein nahm Gestalt an, sieht nach unzähligen Stunden wie ein Relief aus, unlösbar verbunden mit dem kalten Stein.
Ihr Gesicht trat hervor, es war als wolle sie mit ihm sprechen. Der Haaransatz verlief nach rückwärts und verschmolz wieder mit der rauen Struktur des Marmors. Außer ein paar kleine Kringel, die sich vorne lösten. Das linke Ohr war bereits frei und zu einem Drittel durch eine Haarsträhne verdeckt. Seine Lippen berührten dieses Ohr und flüsterten ihren Namen.
War da nicht ein kurzer Schauer durch den Stein gegangen?
Er meißelte mit vorsichtigen und zarten Bewegungen ihre beiden Brüste frei, diese Brüste, die ihn jedesmal, wenn er sie berührte, den Verstand raubten. Damals.
Doch sie waren noch rauh und unvollkommen. Seine Hände hielten die Werkzeuge zart und doch kraftvoll und vollendeten die Rundungen und die sichtbar werdenden Spitzen, die so wunderbar zitterten, wenn er sie mit seinen Lippen berührte. Immer wieder begann er von unten her und von oben kleine Unebenheiten zu entfernen. Er konnte sogar in diesen Stunden der angespannten Arbeit spüren, wie der Stein erregt atmete, sich der Brustkorb hob. Jaja, es war deutlich zu spüren.
In diesen Wochen vergaß er oft zu essen oder zu schlafen. Sein Verlangen, sie neu zu erschaffen, jeden Punkt ihres Körpers nachzuempfinden, war stärker.
Seit einigen Tagen war ihr zartes ovales Gesicht mit den leicht geöffneten Lippen und den durch die Lider halb verdeckten großen Augen, fertig. Ihr fein geformtes Kinn ging in einem sanften Bogen in ihren Hals über und dieser endete auf den zarten Schultern.
Einige Male schon stand er vor der Skulptur, presste seine Lippen auf die ihren und glitt langsam über das Kinn den Hals entlang. Dieser Kuss endete dann in dem entzückenden Grübchen zwischen ihren beiden zart hervorragenden Schlüsselbeinen. Gleichzeitig umspannten seine Handflächen ihre beiden festen Brüste und strichen über die heraus gemeißelten Spitzen.
Seine und ihre Erregung waren für ihn deutlich zu spüren.
Ja, er meinte sogar, je länger er so dastand, seinen Körper an den Stein gepresst, dass dieser eine Wärme ausstrahlte, die auf ihn überging.
Die nun folgenden Tage wird er die, inzwischen nur angedeutenden Formen, ihre fließenden Hüften in ihre endgültige Form bringen. Er wird die leichte Wölbung ihres Bauches heraus meißeln und den Nabel, an dem sie immer so empfindlich reagierte, leicht andeuten. Nur andeuten, nur soviel, dass er ihn mit seiner Zunge umspielen kann, die Mitte suchen und leichten Druck ausüben. Sie wird sicher wieder dieses gurrende Lachen von sich geben, das er so liebte.
Wer sagt denn, dass ein Stein nichts empfinden kann? Er ist ein Teil der Natur und gerade Marmor lebt und atmet. Viele großen Künstler haben aus diesem Material unvergessliche Statuen geschaffen.
In einer der letzten Nächte, als eine Wolke das Mondlicht gerade ablenkte, hat sie sich aus dem Stein gelöst und ist langsam auf ihn zu gekommen. Sie stieg einfach von dem Sockel herab und kniete sich neben seine Liegestatt.
Er konnte den Schwung ihrer Wangen berühren, mit seinen Fingerspitzen ihre Lippen nachziehen und spürte ihre Zunge, wie sie sich leicht hin und her bewegte.
Ihre Arme glitten an seiner Seite langsam auf und ab und es war wie damals, als sie sich in Zeit und Raum verloren glaubten.
Als der Morgen aus der Dämmerung aufsteigt, die Dunkelheit sich in die Ecken des Ateliers zurückzog, erwacht er aus einem tiefen Schlaf. Sein erster Blick traf die Skulptur, die so dastand, als wäre in dieser Nacht nichts geschehen. Doch er wußte es besser.
Langsam nahm der Marmor Gestalt an. Der Schwung von den Hüften zu den Schenkeln gelang aus der Erinnerung in unglaublicher Formvollendung und endete in den zarten Füßen.
Er liebte ihre Füße, sie waren schmal und feinnervig. Was aber das Wunderbarste an ihnen war, sie waren sehr empfindlich. Sie liebte es damals immer, seine Fingerspitzen darauf zu spüren. Er liebte es, wenn er sie fast zum Wahnsinn trieb, indem er seine Fingernägel über ihre Sohle laufen ließ und dabei gleichzeitig mit der anderen Hand über ihren Körper strich. In seltenen Fällen brachte er sie bis zum Höhepunkt, was er sehr genoss.
Bei jeder einzelnen Zehe verweilt er, arbeitet mit dem Meißel die zarten Nägel heraus, berührte jede Zehe an der Unterseite und lächelte, wenn er meinte, sie seufzen zu hören. Er nahm sich viel Zeit, er genoss es, als er zur Kenntnis nehmen musste, dass es ihn ebenfalls erregt.
Es folgten nun einige Tage, an denen er mit großer Akribie daranging, den Bereich unter ihrem Bauch, zwischen den beiden geschlossenen Schenkeln, zu bearbeiten. Er arbeitet einen kleinen Hügel heraus, gewölbt und zart in ein Ypsilon auslaufend.
Es dauert sehr lange, bis er vollkommen zufrieden damit war Seine darüber streichenden Hände fanden immer wieder eine Unstimmigkeit, eine Unebenheit und ließen Signale durch den Körper laufen, ihn ein wenig pausieren.
Es waren quälende Nächte, in denen er sich alles wieder herbei rief, ihre zarte Haut, die fließenden Formen. Die Gedanken an jene Augenblicke, wo er diese sanften Linien mit seinen Fingerkuppen teilen konnte, die Muschel ihre Perle preisgab und sie eingingen in eine Welt von Gefühlen, Feuer und Eis.
Nach Wochen hatte er noch immer nur die Vorderseite der Gestalt herausgearbeitet. Es ist als wäre sie mit dem Stein verschmolzen, von ihm gefangen. In seiner Fantasie manifestiert sich auch der Glaube oder der Wille, sie wäre verwunschen für alle Zeit und in diesen Stein gefangen.
Er hatte den bearbeiteten Stein so aufgestellt, dass ihn das Mondlicht voll traf und er die heraus gearbeitete Skulptur von seiner Liege aus betrachten konnte. Seine Blicke konnten ungestört an den Konturen entlang gleiten, verweilen und sie auch liebkosen. Es steigerte sein Machtgefühl, dass sie es ihm nicht verwehren konnte, sie mit Blicken und auch mit seinen Händen zu berühren, solange und so intensiv als er wollte.
Immer wieder bearbeitete er den Stein, ergänzte hier etwas und meißelt dort ein wenig weg, doch die totale Trennung, das Loslösen vom Stein, vermied er.
In manchen Nächten löste sie sich vom Marmorblock, stieg herab und verschmolz mit ihm in leidenschaftlichen Umarmungen. Er konnte ihren Atem spüren, die Erregung und das Pulsieren ihres Körpers.

Marmor ist ein warmer lebendiger Stein. 


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