Montag, 24. Februar 2020

Brücke über den schwarzen Flusss, vampirig


Brücke über den schwarzen Fluss



Wenn man den dichten Wald hinter sich gebracht hat, tut sich der Blick auf den Fluss auf, der träge dahin fließt und besonders nachts  immer unheimlich wirkt. Auch bei Tage ist er dunkelgrün, fast schwarz, weil sich an einer Seite hohe Tannen bis an das Ufer drängen und an der anderen Seite eine Felswand  aus dem Wasser aufsteigt, die das Tageslicht weitgehend abhält. Alle nannten ihn den „schwarzen Fluss“
Rechts, wo die  Felswand ein wenig zurücktrat, stand ein altes unbewohntes  Fachwerk-Gebäude aus dem 16.Jhdt.  

Zu diesem Haus führte eine alte teilweise überdachte Brücke. Teilweise deshalb, weil diese Überdachung große Löcher aufwies und von niemandem je  repariert wurde.
Eltern warnten ihre Kinder die Brücke zu betreten;  sie sei baufällig und außerdem spuke es angeblich im alten Fachwerkhaus. Tatsächlich sah man in  mondlosen Nächten Lichter im Haus  und die Fensterläden waren einmal offen und ein andermal wieder geschlossen, ohne dass man wusste, ob dort jemand wohnte oder nicht.
Das waren natürlich die Gründe, warum es unter den Kindern als Mutprobe galt, über die Brücke auf die andere Seite zu laufen und von drüben herüber zu winken und ebenso schnell wieder zurückzulaufen. Die Brücke ächzte und stöhnte unter jedem ihrer Schritte und das entlockte den Kindern  immer wieder  kleine
Schreckensschreie. Doch mit der Zeit verloren die Menschen das Interesse an der Brücke und dem alten Haus. Auch die wenigen Kinder, die noch im Ort wohnten hatten ganz andere Interessen.
Doch seit einigen Tagen hallten laute Hammergeräusche durch den Wald  und neue Bretter wurden angeliefert. Die Brücke wurde augenscheinlich repariert. Schlagartig traten die Brücke und das alte Haus wieder in den  Mittelpunkt des Interesses.
Man hörte, dass  sich ein neuer Eigentümer gefunden hätte. Es soll ein Mann aus Osteuropa sein, der das alte Gemäuer und die Brücke  am anderen Flussufer vom geheimnisvollen, irgendwo in England lebenden Eigentümer,  gekauft hätte.
Niemand kannte diesen Mann, doch erschien er manchmal abends bevor die Arbeiter nach Hause gingen, mit  einer  schwarzen Kutsche und einem Pferd davor gespannt aus dem Nichts und blickte gebannt auf die Brücke. Ohne etwas zu sagen fuhr er dann wieder davon.

Eines Tages, als die Reparaturen schon weit fortgeschritten waren, betrat er spätabends das abgelegene Gasthaus am Ufer des Flusses und verlangte ein stilles, abgelegenes Zimmer.
Sein Gepäck bestand aus zwei großen schwarzen Taschen und einer länglichen Truhe, die mit einer schwarzen Plane abgedeckt war.
Wie von Geisterhand gelenkt, verschwand seine Kutsche mit dem schwarzen Pferd danach  wieder   in der Dunkelheit und wurde nicht mehr gesehen.
Er bat, ihn tagsüber auf keinen Fall zu stören. Trotz intensivem Lauschen an der Türe konnte das verängstigte Hausmädchen tagsüber auch kein Geräusch aus seinem Zimmer hören.
Er war ein sehr ruhiger Gast, der tagsüber das Zimmer nicht verließ und nur  abends mit dem Pferdegespann des Wirtes  zur Brücke fuhr, um den Fortgang der Arbeiten des vergangenen Tages zu überprüfen.
  
Anschließend verschwand er wieder im ersten Stock des Gasthofes. Man konnte die ganze Nacht schwaches Licht durch die dichten, vorgezogenen Vorhänge sehen.

Natürlich erweckte er die Neugier der Menschen. Gleichzeitig jedoch wahrten sie Distanz zu ihm. Seine hohe dunkle, elegant wirkende Gestalt mit dem schwarzen Hut und dem weiten Mantel flößte ihnen so etwas wie ängstlichen Respekt ein.
Nach ungefähr zwei Monaten waren die Arbeiten abgeschlossen und er bezog das alte Haus am anderen Ufer des Flusses.
An diesem Abend erschien wieder diese schwarze geschlossene Kutsche mit einem Kutscher am Kutschbock, der  das schwarze unruhige Pferd im Zaume hielt.
Der  schweigsame Gast trug seine beiden Koffer und die große schwarze Truhe selbst aus dem Haus und lud alles hinten auf, setzte sich in die Kutsche und sie fuhren durch den Wald und über die Brücke zum Haus. Die Pferdehufe hallten laut und unheimlich weit ins Land hinein.

In dieser Nacht gab es ein schreckliches Unwetter, es donnerte und blitzte gewaltig und der Regen ergoss sich in Strömen über den kleinen Ort.  Niemand getraute sich aus dem Haus. Alle Fensterläden waren geschlossen. Die Dorfstraße  wurde zu einem reißenden Bach.


Und doch glaubten die Dorfbewohner einige Pferdekutschen draußen vorbei fahren zu  hören, sie schattenhaft auch zu sehen.  In das Donnergrollen mischten sich die Geräusche von Pferdehufen auf der Holzbrücke. Es klang wie eine wilde Jagd, die Pferde wieherten und dazwischen  war auch Hundegebell  zu hören.

Am nächsten Morgen, es war ein Sonntag, stellten man fest, dass das Unwetter besonders am Friedhof einigen Schaden angerichtet hat. Neben der Friedhofsmauer waren  einige frische Grabhügel weggeschwemmt, die Särge  anscheinend von den Fluten davon getragen. Sie wurden weiter unten wieder gefunden. Doch die Leichname waren verschwunden und konnten trotz intensiven Suchens nicht wieder gefunden werden.
Nach der Sonntagsmesse  sah man die Leute  tuschelnd am Kirchplatz zusammenstehen und als der Pfarrer zu nahe herankam, verstummten sie oder wechselten das Thema. Die Stimmung war allgemein gedrückt.

In der darauf folgenden Nacht  waren wieder Pferdehufe von der Brücke zu hören und einige beherzte Männer aus dem Dorf machten sich auf den Weg durch den Wald. Sie wollten sich Klarheit darüber  beschaffen, was dort geschah.
Aus der Ferne hörte man die Geräusche des Waldes, ein Käuzchen ließ seinen Ruf erschallen und irgendwo heulte ein Wolf. Um die Höhlen des aufsteigenden Felsens flogen Fledermäuse unruhig hin und her und es kam wieder Wind auf.
Der am Himmel stehende blasse Mond legte sein bleiches  Licht auf dieses Schauspiel und so manchem liefen kalte Schauer über den Rücken. Manche stahlen sich unbemerkt davon und liefen zurück ins Dorf.
Diejenigen, welche geblieben waren,  blickten zögernd auf die andere Seite hinüber. Das Haus war beleuchtet, es standen auch drei Pferdekutschen davor, sie Pferde unruhig und schnaubend. Sie zögernden kurz und sahen sich fragend an.

Da sie nun aber einmal da waren, entschlossen sie sich doch, zu dem Haus hinüber zu gehen. Sie gingen über die Brücke, an den Pferdefuhrwerken vorbei und standen vor der Eingangstüre, die nur angelehnt war.
Es schien als wären sie erwartet worden, denn das große schwere Tor wurde plötzlich weit geöffnet und  sie konnten ungehindert eintreten. Niemand begrüßte sie, es war als ob  niemand besonders erstaunt war, dass sie so plötzlich da waren.

Der Tisch in der Mitte des Raumes war mit   einem dunkelroten Tischtuch bedeckt, es standen Gläser mit Rotwein auf dem Tisch und die Gesellschaft unterhielt sich angeregt. Es handelte sich um drei Männer und zwei Frauen. Die Männer waren mit dunklen Anzügen und blütenweißen Hemden bekleidet, die beiden Damen trugen unter ihren schwarzen Umhängen weiße lange Kleider mit üppigen Rüschen an den Oberteilen.
Die Beleuchtung bestand aus sehr vielen brennenden Kerzen, die in Leuchtern am Tisch standen, jedoch auch am Boden, in den Fensternischen, waren brennende Kerzen willkürlich angeordnet. Das flackernde Licht warf bewegliche Schatten an die Wände.
Die staunenden  Dorfbewohner wurden nun doch herbeigewunken und  mussten auf den leer stehenden Sesseln Platz nehmen. Es wurde ihnen Rotwein eingeschenkt und sie wurden genau betrachtet, einige sogar berührt. Man berührte ihre Haare, strich über ihre Nacken und Arme und mit stechenden Blicken zwangen sie sie,  regungslos sitzen zu bleiben.
Es wurde jedoch anfangs nichts gesprochen, es war als würden sich alle zeitverzögert bewegen

Der Abend entwickelte sich jedoch in der Folge sehr angenehm unter kultivierter Unterhaltung, dauernd wechselten die Sitzpartner und langsam verschwamm Wirklichkeit und Halbtraum. Sie wurden von den leicht  schwebenden Körpern der weiblichen Teilnehmer abwechselnd gestreift, diese flüsterten und raunten ihnen Dinge ins Ohr, die sie teilweise nicht verstanden oder glaubten nicht richtig zu verstanden zu haben. Ihre Fantasien, oder war es Wirklichkeit,  spielten ihnen süße schmerzhafte Vereinigungen mit fast körperlosen Wesen vor, sie spürten  heißen Atem und dann wieder kühlen Todeshauch auf ihrer Haut. Sie fühlten sich  in einem Moment  körperlos und energielos, im anderen Moment voll Energie und Bewegung. Die Luft war geladen mit Düften und Aromen. Sie glaubten leise, tragende Musik zu hören, dann wieder hereinbrechende Melodien, wie die Urgewalten des Universums. Ihr Gehör war geschärft und  imstande die leisesten Schwingungen und Wellen im Raum wahrzunehmen.
Der Raum war erfüllt von Farben und silbernen Schleiern und sie glaubten sich manchmal emporgehoben und gewichtslos, aller Kraft und Energie beraubt.
Für diese einfachen Menschen aus dem Dorf, Bauern und Handwerker war es eine fremde faszinierende, bisher nicht gekannte  Welt. Manche vergaßen woher sie kamen, dass sie Familie hatten, oder Handwerksbetriebe. Sie wollten nur noch, dass es nie wieder aufhörte und stürzten in tiefe, dunkle, dann wieder hell leuchtende Tiefen und Strudel.

Als sie am  Morgen erwachten, lagerten sie wieder, ein wenig benommen, am anderen  Ende der Brücke.  Sie richteten sich auf und versuchten, sich zu orientieren, sich zu Recht zu finden in der Realität,  die vergangene Nacht erschien ihnen wie ein Traum.
Das Haus gegenüber sah aus wie immer, dunkel und geheimnisvoll. Die Fuhrwerke vor dem Hause waren verschwunden, alle Fensterläden geschlossen.
War es nun Traum oder Wirklichkeit?

Sie gingen in das Dorf zurück doch sie erzählten  niemand von den Ereignissen  der vergangenen Nacht, als hätten sie das vereinbart.
Und außerdem  wussten sie ja selbst nicht, was sie eigentlich erzählen sollten.
In den darauf folgenden Nächten, und ohne es vorher zu vereinbaren, traf sich die kleine Gruppe der Männer aus dem Dorf  immer wieder bei der Brücke. Sie   überquerten sie stumm und tauchten wieder  ein in diese Welt der Geheimnisse, die nun gar nicht mehr so geheimnisvoll schien.

Sie erlebten die körperlose Existenz in ihrem Halbbewusstsein und wurden immer mehr gefangen von dem sie erfassenden Gefühl von Unsterblichkeit. In ihrem halbwachen Zustand sahen sie sogar die vertrauten Gesichter und Gestalten der erst kürzlich Verstorbenen rund um sie tanzen und wunderten sich seltsamer Weise gar nicht darüber.

Sie ließen sich umarmen, festhalten, starrten in teilnahmslose Gesichter mit glühenden Augen und ließen es zu, dass ihnen diese langsam aber stetig das Blut aus den Adern saugten. Es waren fordernde kraftvolle Küsse, die sich langsam von ihren Lippen zum Hals zogen und dann genau dort, wo das ängstliche  Pumpen des Herzens zu spüren war, ihre Zähne wie  Nadelspitzen in sie eindrangen. Sie spürten, dass sie immer schwächer, ja leerer wurden.
Wenn sich die Nächte dem Morgen näherten, begannen sich die dunklen Gestalten teilweise aufzulösen, sie verschwanden in Nebenräumen oder gingen zu den offenen Fensterflügeln und waren plötzlich von der Nacht verschluckt.

Die Menschengruppe, die sich jeden aufkommenden  Morgen über die Brücke in Richtung des  Dorf es in Bewegung setzte, wurde von Nacht zu Nacht immer länger und langsamer, Manche stützten sich gegenseitig, manche hielten sich am Gelände fest und schoben ihre kraftlosen Körper voran. 

Allmählich wurden alle Bewohner des Dorfes in den Bann des alten Schlosses gezogen, es wurden nur die wichtigsten Dinge erledigt und alles Leben verlegte sich in die Abend und Nachtstunden.

Reisende blieben fast keine mehr stehen, alle Menschen fuhren durch den Ort ohne anzuhalten. Er erschien den meisten unheimlich und auch unbewohnt.  Wenn doch einmal jemand anhielt, dann wurde auch er in den Bann der nächtlichen Ereignisse gezogen. Manche konnten sich rechtzeitig aus diesem Teufelskreis retten, indem sie sich einfach in ihr Auto setzten und rasch wegfuhren. Einigen gelang das nicht und sie blieben für immer.

Der Pfarrer der kleinen Gemeinde verschwand eines Tages ebenfalls und keiner konnte sagen, ob er ging oder ob er nur von niemand mehr wahrgenommen wurde. Mit ihm verschwanden auch das Kreuz am Kirchturm und das Inventar im Kirchenschiff.

Eine einzige Familie widersetzte sich dem allgemeinen Trend. Es war ein Bergbauer, der nur einmal im Monat ins Dorf kam, um Vorräte zu kaufen. Er bemerkte die Veränderung natürlich und sie machte ihm Angst.
Durch die vollkommene Lethargie der Dorfbewohner waren die Geschäfte fast alle geschlossen, der Bäcker backte nur mehr einmal die  Woche Brot, im  Gasthaus schliefen die Menschen vor Müdigkeit an den Tischen ein. Der Müll türmte sich auf der Hauptstraße und die Tiere in den Ställen brüllten vor Hunger und Durst.
Er lief von Haus zu Haus und konnte nur völlige Teilnahmslosigkeit der Menschen feststellen. Bis zum Abend lag das Dorf vollkommen menschenleer da, nur abends kamen sie aus ihren Häusern und gingen wie Marionetten Richtung Brücke davon. Einige Freunde gingen an ihm vorbei, als würden sie ihn nicht kennen. Erst als er einen dieser Freunde an der Schulter rüttelte und ihn dieser aus leeren Augen anstarrte, ohne in zu kennen, erfasste ihn das Entsetzen.

Er wusste nicht, was hier  vor sich ging, er wusste nur, dass er seine Familie in Sicherheit bringen und die Veränderung der Menschen hier  irgendwo melden musste.

Am nächsten Tag fuhr er mit seiner Frau und den beiden Kindern mit seinem Pferdewagen und seinen wenigen Habseligkeiten die Hauptstraße entlang um aus dem Dorf hinaus zu kommen. Es war schon später Nachmittag, denn es war nicht so einfach, ein ganzes Leben auf einen Pferdewagen zu packen.
Er trieb die beiden Pferde an. Wie es kam, wusste er nicht. Doch plötzlich brach das linke hintere Rad ab,  der Wagen schwankte bedrohlich  und drohte zu kippen. Sie stiegen vom Wagen und begannen die schweren Kisten und Pakete abzuladen, um nachsehen zu können, wie der Schaden behoben werden konnte. Einige Nachbarn und Freunde gingen an ihnen vorbei und schenkten ihnen keinen Aufmerksamkeit, als würden sie sie gar nicht wahrnehmen. Er schrie er winkte, er wandte sich Hilfe suchend an sie, doch sie gingen mit leerem Blich, alle in Richtung des Schwarzen Flusses und der Brücke, weiter. Es war eine lange Kolonne, Männer Frauen und Kinder, eingehüllt in dunkle Mäntel.

Inzwischen war es dunkel geworden, die Gestalten nur mehr von rückwärts zu sehen. Sie entschwanden in der sich senkenden Dunkelheit und verschmolzen mit den Bäumen und der Brücke.
Die rückwärtige Achse war gebrochen. Es war aussichtslos zu hoffen, heute noch weiter fahren zu können.

Sie beschlossen, im Pfarrhaus Zuflucht zu suchen und gingen ein Stück weiter die Straße hinauf zur Kirche. Die Frau und die Kinder warteten vor der Kirche, er wollte gerade die Stufen zum Pfarrhaus hinauf gehen, als einige schwarze, große Vögel krächzend der Dorfstraße folgend auf sie zuflogen.

Sie versuchten die Vögel abzuwehren, doch sie kamen immer wieder näher, versuchten an ihren Kleidern, an ihren Kappen zu zerren. Der Stoff am Arm seiner Weste war bereits zerrissen, sein Unterarm hatte Kratz- und Bissspuren, sein rechtes Auge begann anzuschwellen. Die Frau hatte ihre beiden Kinder in den Arm genommen und versuchte sie zu schützen und wurde  ebenfalls verletzt. Das laute Krächzen der Vögel und das Schreien der verängstigten Menschen hallten durch die Nacht.

Da waren plötzlich die Geräusche eines Pferdefuhrwerkes und das Wiehern von Pferden zu hören und da ließen die Vögel plötzlich von ihnen ab.

Das Fuhrwerk hielt neben ihnen und der geheimnisvolle Fremde beugte sich herab.

„Steigen sie ein, ich bringe sie in Sicherheit!“  Der Mann konnte sein Gesicht nicht genau sehen, die schwarze Kapuze verdeckte es fast bis zu den Lippen. Er konnte nur vage die Augen ausnehmen, glühende stechende Augen. Die Angst würgte jeden Ton in seinem Hals ab, er wehrte sich und stolperte. Die Frau eilte mit den beiden Kindern herbei und wollte ihrem Mann helfen, doch diese unheimliche Gestalt war vom Wagen herabgestiegen und packte den Gefallenen mit beiden Armen und hob ihn in den Wagen, dann schwang er sich auf den Kutschbock und fuhr einfach davon. Er wusste, dass die Frau mit den Kindern dem Wagen folgen würde.

Die Frau lief, die beiden Kinder hinter sich herziehend, hinter dem Wagen her, überquerte mit ihm die Brücke und kam erst zur Ruhe, als er vor dem erhellten Schloss zum Stehen kam.
Sofort wurden sie umringt von stummen, dunklen Gestalten in langen schwarzen Mänteln, gierigen Blicken und halb geöffneten Mündern.

Sie schrie den Namen ihres Mannes, so laut sie konnte. Doch es war als würde ihr Schrei lautlos sein. Erst als sie spürte, dass  zwei starke Arme nach ihr griffen, sie in einem wilden Tanz über die Treppe hinauf in das Schloss trugen und sich der Mund mit den scharfen Zähnen auf ihren Hals senkte, verlor sie das Bewusstsein.
Das Schreien der Kinder konnte sie nicht mehr hören.

Der wilde Tanz im Schloss dauerte die ganze Nacht, die Kerzen brannten hinunter und erst als sich der Himmel hell zu färben begann, löste sich die Gesellschaft auf.

Die schwarze, kraftlose Menschenschlange bewegte sich langsam wieder über die Brücke zurück und die Bewohner des Hauses zogen sich zurück. Unter ihnen auch der Bergbauer mit seiner Familie.

Langsam sprach es sich in der Umgebung herum, dass der Ort ein Geheimnis hatte und man mied ihn, ja man vergaß sogar, wo genau dieser Ort eigentlich lag.



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Die Exzesse unserer Tante Frieda, Satire




Die Exzesse unserer Tante Frieda
von Joana Angelides



Tante Frieda, weit über sechzig aber noch immer sehr rüstig und mit jugendlichem Touch, kam regelmäßig einmal im Jahr auf zwei Wochen zu uns auf Besuch.
Von uns Kindern wurde sie immer freudig erwartet, unsere Eltern bekamen schon Wochen vorher die Panik und Mama noch zusätzlich einen Hautausschlag.

Denn Tante Friede stellte jedes Mal den ganzen Haushalt auf den Kopf.
Es begann damit, dass sie jedes Mal die Möbel im Gästezimmer anders arrangierte und in diesem Jahr sogar auf einem Fitness-Gerät und einem Doppelbett bestand.

Mama wusste, sie würde wieder die Diele neu, in einer sehr auffälligen Farbe streichen und dazu den Hausmeister arrangieren, mit dem sie dann ganz ungeniert, auf dem Boden sitzend, einige Biere trinken wird.
Die Erwachsenen genierten sich für sie. Denn wer hat es schon gerne, wenn der Hausmeister die eigene Tante, die immerhin Witwe nach einem Regierungsrat war, als „Flotte Biene“ bezeichnete?

Für uns Kinder war es jedoch jedes Mal ein Freudenfest. Denn Tante Frieda brachte die von Mama verbotenen Süßigkeiten, sowie einige Computerspiele mit, die auch nicht gerade gerne gesehen wurden.
Wir gingen immer am ersten Samstag mit ihr in den Luna-Park und verdarben uns ausnahmslos den Magen mit Zuckerwatte und allerlei Limonaden.
Tante Frieda war auch die einzige, die niemals schwindelig wurde, wenn wir aus unglaublicher Höhe mit kleinen Wägelchen die Hochbahn herunter rasten. Ihr machte es auch nichts aus, wenn der Wind ihren Rock in die Höhe warf und man ihre Schenkel bis zum Höschenansatz sehen konnte.

Doch ihr Besuch in diesem Jahr …… schlug dem Fass den Boden aus!  Wie Mama entsetzt kreischte.
Sie schwenkte den Brief von Tante Frieda ganz aufgeregt vor der Nase von Papa hin und her und ließ sich, fast ohnmächtig, in einen Stuhl fallen.
Papa nahm ihr den Brief aus der Hand, die Pfeife aus dem Mund und las schmunzelnd, was denn Mama so aufgeregt hat.

Des Pudels Kern, bzw. die Essenz des Briefes sagte aus, dass Tante Friede mit einem Mann kommt, den sie uns als ihren neuen Ehemann vorstellen möchte. Er war Zirkusdirektor und sah „phänomenal“ gut aus. Wortwörtlich!

Wir Kinder fanden das aufregend, hofften er würde auf einem Elefanten, oder zumindest auf einem weißen Pferd reitend ankommen und auf jeden Fall einen roten Anzug mit goldenen Knöpfen anhaben.
Als Tante Frieda ankam, standen wir vor der Haustüre, meine Eltern, wir fünf Kinder und Hektor der Hund, um sie zu begrüßen.
Sie kam mit zwei Taxis an. Im ersten Taxi saß sie, im zweiten Taxi war das Gepäck.
Als die Autos hielten, stieg als erster der Beifahrer aus. Es war ein kleiner, rundlicher Mann, mit einem weißen Borsalino am Kopf und einem schwarzen Spazierstock in der Hand. Er beeilte sich, Tante Frieda die Autotüre zu öffnen und ihr beim Aussteigen behilflich zu sein.
Als diese ausgestiegen war, eilte er mit dem Taxi-Chauffeur zum zweiten Taxi um dem anderen Chauffeur beim Ausladen der Koffer und Reisetaschen zu helfen.

Tante Frieda eilte auf uns zu, nahm jeden von uns in den Arm, ließ sich küssen, küsste zurück und sprach, wie immer, unentwegt.
„Mein Gott, Kinder seid ihr groß geworden, eure Frisuren sind ja aus dem vorigen Jahrhundert! Martha dein Kleid ist scheußlich und viel zu eng! Paul, du bist noch immer ein stattlicher Mann, aber du rauchst leider auch noch immer!“

Der Einzige der ohne jeden Tadel davon kam und der auch erfreut mit dem Schwanz wedelte, war Hektor der Hund!

Das mit den Frisuren empfanden wir auch so, aber Mama war da anderer Meinung.

Die Koffer und Reisetaschen türmten sich inzwischen am Gehsteig und die drei Männer bemühten sich, sie ins Haus zu tragen.

Aber…. wo blieb denn der Zirkusdirektor auf seinem weißen Pferd? Wir blickten ratlos die Gasse auf und ab. Enttäuschung machte sich breit.

Da bemerkten wir, dass der Beifahrer des ersten Taxis die beiden Chauffeure bezahlte, diese sich in die Autos setzten und davonfuhren. Übrig blieb der kleine rundliche Beifahrer mit dem Borsalino. Dann dreht er sich zu Tante Frieda, küsste galant ihre Hand, bot ihr seinen Arm und verneigte sich vor Mama.
„Gestatten, mein Name ist Giorgio de la Pisa, ich danke für die Einladung!“

Das war also der Zirkusdirektor, wir waren nun wirklich enttäuscht. Nur Anna, die Älteste begann leise zu kichern. Mama war wieder einmal einer Ohnmacht nahe und Papa lächelte amüsiert!

Die nächsten Tage waren mehr als aufregend. Von unseren Fenstern konnten wir morgens auf der Terrasse Tante Frieda und ihren Giorgio sehen, wie sie Morgengymnastik machten, Giorgio im Trainingsanzug seine Runden um das Haus zog und beim Vorbeijoggen Kussmündchen an Tante Frieda sandte, die ihm dann immer mit ihrem weißen Taschentuch dankend zuwinkte.


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Bielefeld gibt es doch!!! Satire




Bielefeld gibt es doch!
Von Joana Angelides



Am Anfang des Internetzeitalters hieß es plötzlich, Bielefeld gibt es gar nicht, ist eine Erfindung der CIA, doch das stellte sich dann als falsch heraus, als manche den Straßenschildern folgten und Bielefeld tatsächlich fanden.  Außerdem meldeten sich einige Leute, die schon dort waren.
Hunderttausende Internetnutzer haben in den vergangenen Tagen eine Theorie über den „Australien-Hoax“ gelesen. Der Kontinent soll gar nicht existieren! (Wir schreiben das Jahr 2018!)
Das behaupten seit Jahren Verschwörungstheoretiker im Netz. Eine Facebook-Userin namens Shelly Floryd hat nun „Fakten“ gesucht und ihre bizarren Recherchen auf Facebook verbreitet. Sie meint, Australien sei eine Erfindung der Briten gewesen, die ab dem Ende des 18 Jahrhundert behaupteten Häftlinge dorthin zu schicken, diese aber tatsächlich exekutierten! Seit damals sei eine gigantische Vertuschungsaktion im Gange um die Illusion von Australien aufrechtzuerhalten. Was natürlich sofort Tausende auf den Plan rief, die dagegen protestierten, vor allem die Australier! Wer kennt ihn nicht, den „Crocodile-Dundee“?? Na also!
Schon viele haben immer wieder Gebiete aufgezeigt, die es angeblich gar nicht gibt! Einmal wurde sogar Finnland verleugnet. Da hat sich einer verfahren und als er aus dem Wald rauskam, war er in Russland!
Einige suchen noch immer Schlaraffenland, denn das muss es einfach geben! Man erzähl sich, da fliegen gebratene Hähnchen durch die Luft und die Mauern sind aus Pudding! Einer wird es vielleicht eines Tages doch finden!
Liliput ist jedenfalls gefunden worden, ist hinter den sieben Bergen und seine Bewohner machen uns das Leben schwer, indem sie Nächtens Unordnung in unsere Sachen bringen und die Socken aus der Waschmaschine stehlen!
Dann gibt es wieder die Verschwörungstheoretiker, die es umgekehrt machen. Sie verleugnen einfach Länder oder Staaten, die es sehr wohl gibt, damit sie keine Steuern zahlen müssen, oder müssten!
Und da ist dann noch das Paradies! Das hat es wirklich einmal für jeden von uns gegeben, doch leider gibt es da einen Apfelbaum! Wer da einen Apfel klaut wird sofort ausgebürgert! Viele sehnen sich dann zurück und einigen gelingt es ja, ihr eigenes Paradies auf Erden neu zu erschaffen! Außer es spuckt ihnen dann irgendeine Schlange in die Suppe!
Eine Reise zum Mittelpunkt der Erde hat schon Jules Verne versucht und es ist ihm gelungen! Ein Erdteil im Inneren des Globus, mit Wäldern, Fauna und Flora, Wasserfällen und Gebirgen. Was da fehlt ist die Sonne! Daher müssen wir da nicht unbedingt hin.
Atlantis läuft man nun schon seit Jahrhunderten nach.  Alle vermutet es unter dem Meer. Da ist ja vielleicht was Wahres dran, wenn es alle sagen? Versunken soll es sein, von einem Erdbeben hinuntergedrückt. Es wartet angeblich, dass wir es wiederfinden. Es wird dann von Meerespflanzen überwuchert sein, von Korallen versteinert und von Kraken bewohnt sein. Ob wir das zurück wollen?
Die Grenze zwischen Satire und Verschwörungstheorie ist nicht immer leicht zu erkennen!
Also hat jeder sein eigenes  „fernes Land“, oder sein Traumland.


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FRÜHLING ? Gedicht


FRÜHLING ?
von Joana Angelides

Die Luft ist  mild und riecht nach mehr!
Doch das Herz ist tot und will nicht mehr.
Warum drängt sie empor, samtblaue Erinnerung,
Zaghafte Hoffnung auf Erneuerung?
Sehnsucht nach Licht, die man längst aufgab,
Durchdringt zögernd das selbst gewählte Grab.

Soll es wiederbeginnen, dies erhebende Gefühl?
Jauchzend vor Glückseligkeit, Absturz ins Gewühl
Der grauen Verzweiflung und Gleichgültigkeit?
Erstarrung in der Tiefe der Traurigkeit?
Das Herz will nicht mehr, es wehrt sich vehement!
Es ist tot, es starb in einem dunklen Moment.




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Montag, 17. Februar 2020

BEGIERDE; Erotik


BEGIERDE

von Xenia Portos

Begierde Teil 1 und 2



Das sind die sexuellen Abenteuer des Journalisten Peter in mehreren Episoden. Ein Sammelband  aus Teil 1 und Teil 2

Völlig überraschend und ohne Vorwarnung verstrickt sich der Journalist Peter in ein Netz von Drogen und seinen eigenen lüsternen Träumen.
Er flieht aus seiner gewohnten Umgebung, In der Hoffnung, diesem peinigenden Laster zu entkommen. Er übernimmt den Auftrag seines Redakteurs, in fernen Ländern zu recherchieren, Berichte darüber zu schicken, und gerät doch immer wieder in fast zerstörerische Abgründe, die Venusfalle schnappt erbarmungslos zu

Er stürzt sich in Abenteuer, erliegt seiner unendlichen Lust und Gier nach körperlicher und geistiger Befriedigung und hemmungslosem Sex. Er spürt, wie die Verzweiflung langsam und stetig von ihm Besitz ergreift, was er in Briefen an seinen väterlichen Freund und Mentor zu artikulieren versucht. Es ist ein verzweifelter Versuch, seinem eigenen Gefängnis zu entkommen.

Er ist immer wieder die hilflose Fliege im Netz seines eigenen Sexus.


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Drehtüre in die Vergangenheit, Krimi skurill


Drehtüre in die Vergangenheit
von Joana Angelides


Nachdem Albert Gabini das Hotel durch die breite Drehtüre betreten hatte, saß er nun in der Hotellounge in einer der Fauteuile und betrachtete die sich ihm darbietende Geschäftigkeit und die sich rundum bewegenden Personen. Die Geschäftigkeit in der Hotellounge erstaunte ihn. Irgendwas war anders, als in den vergangenen Tagen. Er konnte das beurteilen, denn er las jeden Abend noch in den herumliegenden Zeitungen, bevor er sich in seine Suite begab.
Nachträglich schien es ihm, als wäre die Drehtüre heute schlecht eingestellt, denn er wurde zweimal hindurch geleitet. Es war wie ein großer Schwung, der ihn hineinführte, wieder hinaus und dann gleich wieder hinein.
Er fand außerdem, dass sich ungewöhnlich viele Personen in der Halle und auf der Treppe befanden.
Manche der Personen gingen aneinander vorbei, als würden sie sich nicht sehen, andere wieder grüßten sich, blieben stehen und sprachen sogar miteinander.
Irgendwie passten einige nicht herein; sie waren in einer Art gekleidet, die ihn an frühere Zeiten erinnerten, die er nur von Bildern oder alten Filmen kannte.
Es schienen sich einige Gäste langsamer, wie zeitverzögert zu bewegen. Oder doch nicht? Dies betraf vor allem jene Gäste und auch das Personal, welche so anders gekleidet waren.
Es musste an der Hitze liegen die seit einigen Tagen die Stadt lähmte, dass er solche Eindrücke hatte, anders war das nicht zu erklären.
Durch die Drehtüre, die dauernd in Bewegung war, trat nun eine Dame, eine junge sehr elegante Dame ein, gefolgt von einem Mann im Chauffeur-Livree, der vier Koffer schleppte. Zwei kleinere hatte er unter den Armen eingeklemmt und zwei große schob er vor sich hin.
Die junge Frau würdigte ihm keines Blickes, sondern ging langsam und sich ihrer Wirkung bewusst auf die Rezeption zu.
Sie war groß gewachsen, hatte ein knöchellanges, enges Kleid an, dass vorne etwas kürzer war und ihre schlanken Beine ahnen ließ. Ein langer Pelzschal war um ihren Hals geschlungen und hing rückwärts bis zur Kniekehle hinab.
Sie trug eine enge Kappe, glitzernd und funkelnd mit einer schräg angebrachten Feder, in der Hand einen langen Zigarettenspitz aus grüner Jade. Sie wirkte wie aus einem Film, der am Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts spielte.
Er sah sich neugierig um. Vielleicht wurde auch wirklich hier ein Film aus dieser Zeit gedreht, dass würde diese seltsamen Kostümierungen erklären.
Es bewegten sich zwei Hotelpagen in der Mitte der Halle. Er bemerkte, wie einer der beiden sofort mit seinem Kofferwagen zu dem Mann mit den vielen Gepäckstücken eilte, der andere schien ihn gar nicht zu bemerken, ja er blickte einfach durch ihn hindurch.
Die junge Dame war inzwischen an der Rezeption angelangt und schlug mit der Hand auf die Klingel. Einige der Gäste, aber wieder nur ausschließlich jene, die ein wenig nostalgisch gekleidet waren, drehten sich um, die anderen wiederum beachteten sie gar nicht, als würden sie sie nicht einmal sehen.
Es schienen sich zwei verschiedene Ebenen gleichzeitig in einem Raum zu bewegen. Es war unfassbar!
In der Rezeption waren zwei Angestellte tätig. Der eine war ein etwas älterer Mann, der Portier mit einem Schnurrbart und enger gestreifter Weise, der andere war ein junger Mann, etwas salopper gekleidet, mit offenem Hemdkragen, Schal und schwarzer Weste.
Zu seiner Überraschung beachtete der jüngere Angestellte die wirklich sehr attraktive junge Dame gar nicht und beschäftigte sich weiter mit dem Einordnen von Briefen in die Fächer der Gäste. Der Ältere jedoch begrüßte die junge Dame überschwänglich, als würde er sie schon lange kennen.
Der Chauffeur stellte die Koffer nun ab und bedankte sich bei dem Pagen und er konnte sehen, wie er ihm einen Geldschein gab. Dann drehte sich der Chauffeur um und ging durch die Drehtüre nach draußen.
Albert stand sofort auf und ging ebenfalls durch die Drehtüre nach draußen, um zu sehen, welchen Wagen er fuhr.
Die Hitze schlug ihm entgegen, es flimmerte die Luft. Der Chauffeur war nirgendwo zu sehen. Er schloss für einen Moment die Augen und beschloss, wieder in das Hotel zurück zu gehen. Er konnte auch keinen Wagen sehen, der weg fuhr, oder sich am Parkplatz einparkte. Er schüttelte den Kopf und verstand gar nichts mehr.
Als er durch die Drehtüre wieder die Hotelhalle betrat, blieb er verwundert stehen.
Es waren nun nicht mehr so viele Gäste da, auch der zweite Page war verschwunden und der junge Rezeptionist war auch nicht zu sehen.
Vielleicht träumte er auch nur? Doch auch nach einigen Augenblicken und zweimaligem tiefem Einatmen, war die Situation unverändert.
Die Gäste unterhielten sich und bewegten sich wie vorher, bedächtig und langsam, doch sie waren nun alle in dieser nostalgischen Mode gekleidet, die er schon vorher registriert hatte. Die anderen Gäste waren anscheinend verschwunden.
"Gehen Sie mit mir auf einen Drink in die Bar?" Sie stand vor ihm, jung und elegant, wie sie ihn bereits vorher beeindruckt hatte Sie hatte wieder diesen langen Zigarettenspitz aus Jade in der Hand, hielt ihn mit ihren weißen kräftigen Zähnen fest und lächelte. Sie hatte grüne Augen und erinnerte an eine Tigerin.
"Ja, ich würde mich freuen!" Sagte er das wirklich?
Sie hakte sich unter und sie gingen in die kleine Bar links neben der Rezeption.
Sie schwang sich auf den Barhocker und dabei rutschte ihr enges Kleid ziemlich weit nach oben, ihre Beine schienen überhaupt nicht enden zu wollen.
War es hier immer so heiß?
"Wir möchten zwei Gläser Champagner, Kellner!" Ihre Stimme war etwas schrill und eine Spur zu laut.
"Monsieur Alfredo hat schon nach Ihnen gefragt, Mademoiselle!" Der Kellner hatte einen tiefen warnenden Ton in der Stimme. Oder täuschte er sich da?
"Achja? Ich bin eben erst gekommen. Nun habe ich aber keine Zeit, habe einen Freund getroffen, sehen Sie das nicht?"
Der Kellner zuckte mit der Achsel und wendete sich seinen Gläsern zu. Er konnte bemerken, wie ihm der Kellner einen Blick aus den Augenwinkeln schenkte und seine linke Augenbraue leicht nach oben zog.
Die junge Dame hielt das Glas in ihrer Hand und schenkte ihm ein charmantes Lächeln.
"Prost, mein Freund! Wie heißen Sie eigentlich?"
"Mein Name ist Albert, Albert Gabini, auf Ihr Wohl", er verneigte sich leicht und stieß mit ihr an.
"Michelle Rochas", sie neigte leicht den Kopf zu Seite und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
Sie setzten beide das Glas an die Lippen und er spürte das Kribbeln des Champagners auf seiner Zunge.
In diesem Augenblick flog die Glastüre der Bar auf und es betraten drei Männer den Raum.
Er wusste sofort, der Mann in der Mitte war Alfredo!
Sein weißer Anzug saß tadellos, sein Hut hatte eine etwas größere Krempe, die tiefrote Blume an seinem Jacket hatte die gleiche Farbe, wie sie die Lippen von Michelle zeigte.
In der Hand trug er einen schwarzen Stock mit einem Silberknauf, den er nervös drehte.
Seine Füße steckten in schwarzweiß gemusterten Schuhen und er wippte leicht von vorne nach rückwärts.
Die beiden Männer hinter ihm blickten streng und wie es ihm schien, drohend in seine Richtung und hatten jeweils beide Hände lässig in den Jackentaschen.
Es war wirklich heiß hier drin!
Michelle war von Barhocker gerutscht. In einer Hand hielt sie nach wie vor das Glas, in der anderen Hand ihren Zigarettenspitz.
"Wer ist das?" Er schwang den Stock in Alberts Richtung seine Stimme war leise und drohend und sein Blick verhieß nichts Gutes.
"Ein sehr charmanter und lieber Freund!" Sie warf den Kopf nach hinten und lachte laut.
"Ja, ist schon gut, Du bist betrunken, wie immer! Verabschiede Dich und komm her!" Alfredos Stimme war nun lauter, herrischer und es klang, als würde er keinen Widerspruch vertragen. Er schnippte mit den Fingern und drehte sich halb um.
"Komm´ doch du her, ich stelle dich vor! Und außerdem will ich dir sagen, dass ich keine Lust mehr habe, immer sofort zu kommen, nur, wenn du mit den Fingern schnippst. Ich bin ja kein Schoßhündchen!"
Albert hielt die Luft an und seine Blicke gingen zwischen den beiden hin und her. Es war eine ungeheure Spannung im Raum.
Er griff in seine Jackentasche auf der Suche nach dem Feuerzeug. Eine Zigarette war im Moment das Einzige für ihn, um die Spannung abzubauen.
Er hat es nicht bemerkt, als gleichzeitig der Mann im weißen Anzug in die Tasche seines Jackets griff und einfach durch den Stoff hindurch auf ihn schoss.
Doch Michelle hatte es bemerkt, vielleicht sogar erwartet. Sie warf sich dazwischen und sank im nächsten Moment getroffen zu Boden.
Der Schuss war laut und sein Widerhall blieb sekundenlang im Raum.
Albert beugte sich über Michelle, schob seinen Arm unter ihren Rücken und hielt ihren Kopf.
"Sie haben zu lange gezögert, sie hätten schneller schießen müssen!" Flüsterte sie, bevor das Leben aus ihr entwich.
"Kellner, so holen Sie doch die Polizei und einen Krankenwagen, Sie stirbt!"
Der Kellner beugte sich über die Theke und sah ihn fragend an.
"Was machen Sie denn da unten? Sind Sie vom Barhocker gestürzt?"
Albert schaute erstaunt um sich und erhob sich. Er war der einzige Gast in der Bar. Der Kellner war herbeigeeilt und stützte ihn besorgt.
"War ich nicht mit einer jungen Dame an der Bar, und waren da nicht gerade noch drei Männer an der Türe?"
"Nein Sie waren alleine, haben aber seltsamer Weise zwei Gläser Champagner bestellt. Ich dachte Sie erwarten jemand."
Albert legte eine Banknote auf die Theke und wandte sich der Türe der Bar zu. Als er in die Hotelhalle hinaustrat bot sich ihm ein verändertes Bild dar.
Es war noch immer ein lebhaftes Treiben in der Halle. Doch die Leute von der Filmgesellschaft waren scheinbar alle verschwunden.
Er trat an die Rezeption.
"Meinen Schlüssel bitte, Zimmer 332", bat er den jungen Rezeptionisten, der ältere Portier war scheinbar auch nicht mehr da.
"Hier bitte! Ist ihnen nicht gut, sie sehen so blass aus?"
"Ich war eben in der Bar, dort ist es ein wenig dunkel."
"Ach, in unserer Michelle-Bar!" Der junge Mann lächelte geheimnisvoll.
"Michelle-Bar?" Seine Neugier war geweckt.
Es war wirklich heiß hier drin!
"Ja, so hieß sie", er senkte die Stimme zu leisem Flüstern, "es wird erzählt, dass im Jahre 1923 in dieser Bar, Michelle, die Frau des damaligen Hotelbesitzers Monsieur Alfredo, erschossen wurde. Es wurde nie eindeutig geklärt, wer sie erschoss. Man nahm an, es war ein Fremder, der in der Bar war. Doch der Fremde konnte flüchten und wurde nie gefunden. Monsieur Alfredo verkaufte in der Folge das Hotel. Er verschwand dann irgendwann und wurde niemals wiedergesehen. Man sagt, Michelle spukt noch immer im Hotel, weil ihr Tod nie gerächt wurde".
"Eine sehr interessante Geschichte!" Er nahm seinen Schlüssel und begab sich zum Lift. Das Feuerzeug in seiner Tasche fühlte sich kalt und fremd an.


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Der standhafte Zinnsoldat, Parabel


Der standhafte Zinnsoldat
von Joana Angelides

Wenn man das Leben so betrachtet, sind wir ja alle standhafte Zinnsoldaten. Hingestellt so in unsere Gesellschaft, meist aus demselben Schrott und Korn wie die anderen aus unserer Umgebung, sozusagen aus einem „Zinnlöffel“ gegossen.

Mehr der Not gehorchend, als dem inneren Drange folgend, marschieren wir in Reih und Glied, die Augen geradeaus, das Joch des Lebens geschultert, wie es eben nun einmal Zinnsoldaten mit ihren Gewehren tun! Egal ob wir nun ein Pazifist sind, oder nicht. Wobei manche die Bedeutung dieses Wortes gar nicht kennen.

Aus der Masse der namenlosen Gesichter ragen nur manche vereinzelt heraus .Leider sind es die Fehler oder Mängel, die uns sofort ins Auge springen. Der Mensch ist eben grausam. Wir sind alle nur Menschen!
Es muss ja nicht gleich ein fehlendes Bein sein, wie beim standhaften Zinnsoldaten. Obwohl einen so ein Gebrechen natürlich auf jeden Fall aus der Mittelmäßigkeit hervorhebt! Aber man sollte da auch die Nachteile ins Auge fassen!!!
Einerseits kann man mit staatlichen Zuschüssen rechnen, andererseits auch mit Mitleid der Mitmenschen, man bekommt im Bus sicher immer einen Sitzplatz. Nicht zu unterschätzen ist der Umstand, dass es ja auch Frauen geben soll, die einen gewissen Nervenkitzel empfinden, sich mit diesem Problem auseinander zusetzen.

Andererseits ist es schon mühsam, nur mit einem Bein immer Haltung zu bewahren und sich in der Masse der anderen, die nicht mit diesem Merkmal ausgestatteten sind, zu behaupten.

Wie in dem Märchen vom standhaften Zinnsoldaten, der ja bekanntlich nur ein Bein hatte, gibt es im Leben eines jeden Menschen immer wieder einen Kobold, der einen stupst oder versucht einen in der Versenkung verschwinden zu lassen. Da hilft nichts, man muss standhaft bleiben, und wenn nötig wenigstens aufrecht stehend untergehen! Gilt aber nicht für Politiker.
Da wird oft die Methode aus dem Märchen „Des Kaisers Kleider“ angewandt.

Denn auch im wirklichen Leben sind die Schiffe, mit denen wir durch die Meere und Untiefen unserer Existenz triften, wie dünnes Papier. Manchmal lässt eben der Boden unter uns nach und wir versinken in den Fluten. Aber bitte, in aufrechter Haltung! Manch Einer oder manch Eine landet auch im Rinnstein oder Sumpf.
Die großen Fische und Haie die im Trüben fischen, merken gar nicht, wenn sie uns mit all dem Mist, den sie verschlingen, ebenfalls verschlucken! Es wird ihnen nicht einmal übel.

Man sollte aber nicht damit rechnen, dass man durch irgendeinen glücklichen Zufall wieder aus dem Magen des Haies befreit wird und dort weitermachen kann, wo man aufgehört hat! Das hoffen nur unverbesserliche Optimisten!

Sollte man Wünsche haben und diese auch verwirklicht sehen möchte, dann ist es ratsam das Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren! Was an und für sich schon sehr unpopulär ist, denn
Standhaftigkeit ist nicht sehr gefragt in einer Welt, in der es Menschen gibt, die bereits am Boden liegend, noch immer umfallen können. Es ist ja leichter, seine Fahne nach dem Wind zu hängen und nicht selbst Wind und Wetter machen. Was außerdem ja auch mühsamer ist!

Aber sollte man ein unverbesserlicher, aufrechter, standhafter „Zinnsoldat“ sein, dann ist es oft unvermeidbar, dass man im Feuer seiner Überzeugung und Aufrichtigkeit schmilzt und nichts übrig bleibt, als ein kleines zinnernes Herz in der Asche!

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Donnerstag, 13. Februar 2020

Feuer im Schnee, erotische Erzählung


Feuer im Schnee

von Joana Angelides



Hallo, mein Freund,
ich hoffe, du hast mich nicht vermisst?

Warst du schon einmal ganz hoch oben im Norden, wo die Kristalle sich an den Zweigen der Bäume bilden, im Sonnenlicht glänzen und beim Herabfallen leise klirren?

Kennst du die blauen Schatten der Eisberge und die grünen Tiefen des Nordmeeres?
Hast du gewußt, dass nicht nur die Gedanken und Seelen der Menschen zu sieben Teile unter der Oberfläche liegen, sondern dass es auch so bei den Eisbergen ist?

Nachdem er mich eingeladen hat, bin ich mit ihm mitgefahren; ganz hoch hinauf in den Norden.
Hast du gewußt, dass bei Hammerfest in den Monaten Mai bis Juli die Sonne nie untergeht, im Winter dagegen monatelang nicht auf? Hammerfest liegt auf der Insel Kvaloy, nördlich des Polarkreises.

Sie bauen da als Attraktion manche Häuser nur aus Eisblöcken, ja sogar Lokale, wo man essen kann. Das Licht fällt bläulich durch die dünnen Fensterscheiben, die aus geschnittenem Eis sind. Ich überlegte, wie lange diese Konstruktionen wohl stehen bleiben, ob man dann neue baut?

Als wir von der großen Hotelanlage weg fuhren, war es schon mittag und trotzdem war es fast Nacht und eine dicke Schneedecke bedeckte alles. Die Kufen des Schlittens glitten sanft und weich darüber und die Geräusche der Pferdehufe waren kaum wahrnehmbar.

Der Kutscher saß vor uns auf dem Bock, dick verpackt in stark wattiertem Parka, eine dicke Pelzmütze auf dem Kopf. Seine dicken Handschuhe ließen ruhig die Peitsche durchhängen und man konnte denken, er wäre mit dem Bock verschmolzen.
Unser Ziel war die nächste Ortschaft, hinter dem kleinen Berg am Horizont. Das Schlittengefährt gehörte zu den Attraktionen hier in der Gegend.
Horizont



Wir saßen nebeneinander im Bauch der Kutsche, eingehüllt von Pelzdecken, eine schwere Pelzdecke auf den Knien. Meine Beine steckten in warmen, pelzgefütterten, geschnürten Stiefeln die sich warm und angenehm anfühlten und meine Beine bis zu den Zehenspitzen wärmten. Links und Rechts waren die Türen bis in Schulterhöhe verschlossen, nur nach oben war die Kutsche offen und eröffnete einen wunderbaren klaren Himmel mit funkelnden Sternen.

Wir hatten schon am Morgen im Hotelzimmer vereinbart, dass ich den neuen, warmen Zobelmantel anziehen würde. Er hatte eine Kapuze und einen weiten, langen Schal und hüllte mich ganz ein. Er war lang und reichte bis zu den Knöcheln.
Darunter blieb ich nackt. Man sah nur die Stiefel hervorlugen.


Es war ein wunderbares Gefühl. Es erregte mich, zu wissen, dass niemand von meiner Nacktheit wußte, außer er. Und seine Gedanken spürte ich im Rücken wie kleine glühende Pfeile. Der Mantel war innen ebenfalls mit einem dünnen Pelz gefüttert und die feinen Härchen rieben an meiner Haut und liebkosten sie.
Er saß neben mir und roch wunderbar nach Erregung, frisch geschnittenem Holz, Moos und Tabak, meinem Lieblingsduft bei Männern.
Langsam kamen seine Hände nun immer näher, suchten ihren Weg in den offenen Mantel unter der dicken Decke und suchten quälend langsam meinen Körper. Sie waren warm und angenehm weich und zitterten ein wenig.
Er begann am linken Schenkel und fuhr aufwärts bis zur Hüfte. Jaja, er kam meinen Brüsten immer näher und streifte im Darüber gleiten meine Brustspitzen. Immer wieder und genüßlich.
Ich begann zu schnurren.

Der Kutscher am Bock saß völlig regungslos da. Er konnte mein Schnurren nicht hören. Oder?

Seine Hände glitten nun seitlich aufwärts, in meine warmen Achselhöhlen und seine Finger übten abwechselnd Druck aus. Wie viele Nerven enden da, wieso spüre ich das auf der Kopfhaut, wieso zog sie sich zusammen? Und immer wieder suchten sie meine Brustspitzen, prüften ihre Festigkeit, um wieder weitersuchend weiter zu wandern; und das machte mich fast verrückt.

Mein Freund, kannst du dir vorstellen, wie es ist, wenn draußen klirrende Kälte herrscht und du wie in einer warmen, mit Pelz ausgelegter Höhle von zärtlichen Händen und Fingern langsam und behutsam erregt wirst, bis die Lust wie eine Lokomotive dahinrast?  Dabei hinein gleitest in eine nächtliche, winterliche Landschaft?

Es ist aufregend und verheißend.

Unsere beiden Kapuzen näherten sich langsam an und sein warmer Atem ergoß sich rund um meinen Hals, breitete sich bis zum Nacken aus und eine seiner Hände strich langsam von der Achselhöhle nun nach rückwärts, passierten das Schulterblatt und berührte die Knorpel am Rücken. Bunte Kreise begannen sich zu drehen und lautlos schrie mein Körper um mehr.
Die Stille die uns umgab, wurde immer lauter. Sie übertönte sicher mein lustvolles Stöhnen, das aus dem Pelz nach außen drang.

Bewegte sich der Kutscher unruhig?

Er zählte meine Rückenwirbel, glitt wieder nach oben und mein Körper begann wieder langsam zu vibrieren. Es ist dieses Zittern, dass im Unterbauch beginnt, die Schenkel bis zur Kniekehle abwärts sich fortpflanzt und dann in den Zehenspitzen endet. Dann wieder nach oben schnellt und den Rest des Körpers wellenförmig in Aufruhr versetzt.

Plötzlicher Alarm, alle Nerven begannen zu glühen, fühlbar steckte seine zweite Hand nun in einem Fellhandschuh, unterbricht das wohlige, gleichmäßige Geniessen!  Dieser Handschuh begann genau am Nabel und kreiste in immer weiteren Wellen den ganzen Körper entlang. Er muss aus Nerz sein, denn nur Nerz ist so prickelnd auf der Haut.
Die feinen Härchen arbeiteten sich von Pore zu Pore weiter, kreisten und elektrisierten und der Körper beginnt zu betteln, ich hielt es fast nicht aus, bettelte jedoch um weitere Berührungen, schrie meine Erregung hinaus. Das anhaltende, nicht mehr beherrschbare Wimmern suchte sich seinen Weg durch die leicht geöffneten Lippen ins Freie.

Die Peitsche des Kutschers streifte die Tiere und sie wurden schneller. Der Kutscher schwankte ein wenig, bemühte sich die Tiere wieder zu langsamer Gangart zu bewegen. Ob er merkt, was sich hinter seinem Rücken abspielt?

Er verschloß meinen Mund nun mit einem Kuss, seine Zunge glitt rasch am Gaumen hin und her und jagte mir angenehme Schauer den Rücken entlang.

Nun hatten die Tiere wieder den langsamen gleichmäßigen Trott erreicht und wir näherten uns einem kleinen Wäldchen. Die hohen Bäume waren mit Schnee bedeckt und im Vorbeifahren fielen kleine Schneehäubchen auf unseren Schlitten und die uns einhüllende Pelzdecke.

Wir merkten es nur vage.
Während diese pelzige Hand weiter meine Haut elektrisierte, hatte seine zweite Hand meinen Schamhügel erreicht und versuchte mit zarten, suchenden Bewegungen meinen Lustpunkt zu finden. Ich hielt den Atem an, als er stockte und unruhig hin und her fuhr.

Denn, weißt du mein Freund, obwohl wir vereinbart hatten, dass ich unter dem Mantel total nackt bleibe, hatte ich meinen Slip, der eigentlich keiner war, mit den großen Perlen angelegt. Erinnerst du dich an meine Erzählung aus den „Intimen Beichten“ vom Erlebnis in der Bibliothek?
Dieser Slip, der aus einer Perlenschnur und einer Verbindung bestand, sich durch den Pospalt hindurch, weiter durch die Beine nach vorne spannt? Wo die einzelnen Perlen mich bei jeder Bewegung verrückt machen? Wo sich bestimmte Perlen mit meiner Perle treffen?

Auch ihn faszinierte anscheinend diese Perlenkette und er begann, wie mein „Opfer“ damals, die einzelnen Perlen zu zählen und dadurch tief in meine Empfindungen vorzudringen.
Seine gesteigerte Erregung wurde durch die Unruhe und aktivere Bewegung seiner Zungenspitze spürbar.

„Du faszinierende Teufelin.......“, seine Stimme war heiser und steigerte meine lustvolle Erregung immer mehr.

Sein Spiel mit den Perlen war aufregender als ich dachte. Er hatte Fantasie und war gefühlsmäßig eine Forschernatur. Was entdeckte er da, erforschte es minutenlang und sehr nachdrücklich. War ich es, die so erregt schnurrte und stöhnte?  Ich versank immer tiefer in unserer pelzigen Hülle und durch die unruhigen Bewegungen meines nackten Körpers wurden alle Sinne geschärft und durch seine forschenden Finger und den sich bewegenden Perlen hemmungslos gereizt. Nach einigen heftigen Aktionen riß die Perlenkette.  Der Weg war frei und ohne irgendwelche Hindernisse.

Irgendwann in diesem sich drehenden Kreisel der Leidenschaft, waren wir beide nackt und beachteten nicht mehr, ob die Kutsche schneller wurde, ob sie sich unregelmäßig bewegte oder schwankte.

Es war eine wunderbare Fahrt, durch die winterliche Landschaft, loderndem Feuer und dunklem, türkisblauem Himmel, eine wilde Jagd durch Eis und Schnee durch in einem Geräusch gedämpfte Winterlandschaft. So empfanden wir es in unserer warmen, aufregenden Bärenhöhle, egal welche Geschwindigkeit unser Himmelsschlitten wirklich hatte.

Es war jene Zeit, in der es nie wirklich Nacht wurde, die Dämmerung bis zum Morgen anhielt und es dann wieder heller wurde.


Wir fanden langsam in die Wirklichkeit zurück, flüsterten uns Worte ins Ohr, die fast unverständlich geflüstert und doch wunderbar zärtlich waren. Unsere Hände fuhren an den Konturen des anderen entlang, nahmen seine abklingende Erregung wahr und genossen die ermattete Weichheit des Anderen.

Die letzten Kilometer fuhr die Kutsche sehr langsam, der Kutscher rief uns zu, ohne sich umzuwenden, dass wir in einer halben Stunde am Ziel sein werden. Er war wirklich sehr dezent. Leider habe ich sein Gesicht nie gesehen. Als wir beim Hotel ankamen, stieg er vom Bock und verschwand eilig im Personaleingang.

Das Personal des Hotels half uns mit den Koffern und kümmerte sich um Tiere und Schlitten.

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Montag, 10. Februar 2020

Die Perle, Satire


Die Perle

von Joana Angelides


Also, los geht’s!
Pünktlich jeden zweiten Tag der Woche betritt Luise, die Putzfrau, den Vorraum der Villa und stellt ihre übergroße Tasche ab.
Nicht etwa auf das halbrunde Tischchen unter dem großen geschliffenen Spiegel darüber. Nein, darunter auf den Fußboden. Die „Gnädige“ nennt ihn „Louis irgendwas“, und hat Angst, ihre Tasche könnte die Oberfläche des Tisches zerkratzen. Lachhaft, wo das sowieso so ein altes Möbelstück ist! Und wieso kann ein Möbelstück „Ludwig irgendwas“ heißen? Haben die denn Namen?

Diese Woche kann sie es sich einteilen, die Herrschaften sind in Urlaub gefahren, irgendwo auf den Malediven. Wo immer das ist, hoffentlich weit genug weg, sie kann Überraschungen nämlich gar nicht leiden. Ob die Leute dort Maledivianer heißen? Und hoch oben muß es sein, wenn es „auf den Malediven“ heißt. Komisch, Berge waren bisher noch nie das Ding der Gnädigen.

Na egal, sie kann daher in dieser Woche in Ruhe schalten und walten.  Sich um alles kümmern. Was ist eigentlich im Kühlschrank geblieben? Schließlich muss der Mensch ja auch was essen, wenn er schwer arbeitet. Und schwer arbeitete sie nun einmal, nachdem vorige Woche der Geschirrspüler kaputt war. Wer wäscht denn heute noch manuell ab? Da sollte man gleich kündigen! Naja, ausnahmsweise wollte sie es dieses eine Mal durchgehen lassen.
Schade nur, dass nun schon zum zweiten Mal eine Kaffeeschale aus dem teurem Service zu Bruch ging. Aber das Muster ist sowieso sehr altmodisch und scheußlich.
Wie einem nur so was gefallen kann. Wahrscheinlich gefällt es nur, weil es teuer ist.  Die Reichen sind so.

Außerdem soll man drauf bestehen, dass die Familie das schmutzige Geschirr immer selbst in den Spüler einräumt. Das wurde bei der letzten Gewerkschaftsversammlung laut und deutlich gesagt. Irgendetwas müssen die Herrschaften ja schließlich auch tun! Man belastet sonst die Wirbelsäule. Immer dieses Bücken!

Ja und auch das Raufsteigen auf Leitern ist abzulehnen. Man kann da sehr leicht herunterfallen. Unfälle im Haushalt sind die häufigsten Unfallursachen bei Frauen. Und Fenster putzen sind auch kein Thema, da gibt es schließlich ja professionelle Fensterputzer.

Zuerst einmal ins Bad und das Wasser einlassen. Hoffentlich hat die Gnädige endlich wieder das so wunderbar duftende Badeöl gekauft. Bis auf den letzten Tropfen hat sie es verbraucht vergangene Woche! Eigentlich rücksichtslos.

Heute ist einmal Körperpflege angesagt. Schließlich gibt es in vielen Firmen ja auch Duschräume für das Personal. Warum also nicht in Privathaushalten für solche Perlen wie Luise?

„Babalu, dubidu!“
Die Treppe hinauflaufend, nimmt sie zwei Stufen auf einmal.

Der linke Schuh bleibt auf der dritten Stufe liegen, der Rechte auf der fünften Stufe. Die Bluse, schwupps, sie hängt jetzt auf der Lampe unten im Vorraum. Naja, sie wird sie nachher runterholen, mit der Besenstange, denn auf die Leiter stiegen kommt nicht in Frage.

Den Rock läßt sie mit leichtem Hüftschwung und einer Hula-Hula-Drehung auf den Boden gleiten.

Oh, wie das riecht! Himmlisches Badeöl in veilchenblau, samtweich auf der Haut und schäumend.
Der Champagner hat die richtige Temperatur, der Lachs balanciert auf dem Rand der Wanne und aus dem Radio tönt Ravell. Eigentlich fehlt nur mehr eine Kerze am anderen Rand der Wanne. Naja, man kann nicht alles haben.

Heute lief ihr irgendwie die Zeit davon.
Vormittags im Haus der Gerbers, welch ein durcheinander! Will Frau Gerber doch tatsächlich, dass sie jedes Mal die Küche aufwäscht und im Bad die Kacheln putzt. Die sollten mehr aufpassen, nicht alles so verschmutzen. Schließlich sind ja drei Kinder in der Familie. Das macht schon eine Menge Arbeit, alleine die Wäsche! . Eigentlich könnte Frau Gerber die Waschmaschine ja selbst in Gang setzten, damit man dann nur mehr die Wäsche raus zu nehmen braucht. Aufhängen aber muss Frau Gerber sie dann auf jeden Fall wieder selbst. Dies immerwährende Strecken beim Aufhängen ist auch nicht gut für die Wirbelsäule, und man hat ja nicht nur den einen Haushalt!
Naja und dann das Einkaufen! Alleine kann man das gar nicht bewältigen. Frau Gerber muß da mit dem Auto mitfahren und die schweren Taschen hineinheben, schließlich….  die Wirbelsäule!
Und als Frau Gerber dann mit dem Kochen fertig war, blieb keine Zeit mehr, um die Küche in Ordnung zu bringen, es war Zeit um nach Haus zu gehen. Man muss sich ja schließlich auch ausruhen können.

Außerdem müssen morgen alle Bücher bei Gerbers vom Regal heruntergenommen, gründlich gesaugt und abgewischt werden. Da muss man heute schon Kräfte sammeln.  Naja, auf die Leiter muss aber Frau Gerber steigen, denn, wie gesagt, Leitern sind viel zu gefährlich!

Oh, das wird wieder ein sehr anstrengender Tag! Da wird Herr Gerber, wenn er abends nach Hause kommt, den Mist selbst hinaustragen müssen. Man kann ja schließlich nicht alles machen!

Nun ist das Badewasser aber schon etwas kühl. Raus aus der Wanne, rein in den flauschigen Bademantel der Gnädigen. Man könnte sich noch etwas ausruhen auf dem Sofa im Wohnzimmer?!
Naja, lieber nicht, sonst kommen zu viele Stunden zur Abrechnung und man will ja nicht unverschämt sein. Man ist ja schließlich ehrlich, auch wenn die Herrschaften einmal nicht da sind!

Ja, nicht jeder hat so eine Perle im Haushalt, wie es Luise nun einmal ist.

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