Tanaka
der Mäzen.
Von
Joana Angelides
Der
heutige Abend soll noch ein zwangsloses Treffen mit den Kollegen und der Geschäftsleitung
und dem Besuch einer Vernissage über traditionsgemäße japanische Kunst sein,
aber der morgige Tag gehört jedem Einzelnen für Privates oder einfach relaxen
am hoteleigenen Swimming-Pool am Dach des Wolkenkratzers. Hier in Tokyo wird
jeder Quadratmeter Bodens ausgenützt, daher ist der Pool am Dach und nicht
neben dem Hotel. Ein gigantischer Ausblick über Tokyo!
Ich
werde aber meine Zeit dazu nutzen um nach Kyoto zu fahren um mich, wie nach
jedem Meeting, dort frisch aufzuladen, den SPA-Bereich des Kleinen Teehauses
genießen. Es ist nur für Frauen und
Mädchen gedacht, Männer, außer dem Personal, sind dort ausgeschlossen. Da ich Verwandte
in Japan dort habe, habe ich auch das Privileg einen Tag zusätzlich anzuhängen
und erst am nächsten Tag eine Maschine nach USA nehmen zu müssen. Das ist
Firmenpolitik!
Ich
stehe nun bei einem der Stehpulte, habe ein Glas Sekt in der einen Hand und ein
appetitliches Kanapee in der anderen, da treffen meine Augen auf die eines sehr
eleganten Mannes im Smoking. Es durchfährt mich wie ein Stromstoß. Es sind
Augen, die ich kenne und auch er hat mich offenbar erkannt. Er deutet eine
leichte Verbeugung an, bleibt aber sonst ungerührt und plaudert weiter mit
seinem Gegenüber und würdigt mich keines Blickes mehr.
Er
sieht im Smoking und dieser Umgebung so verändert aus. Ich kenne ihn entweder
nur mit einem Kimono und einer weiten Hose, oder, je nach Situation, nur mit
der weiten Hose und glänzendem, eingeölten Oberkörper. Es ist Tanaka, mein
Masseur und Kenner meiner intimsten Geheimnisse, was meinen Körper, Erotik und meine Lust betrifft.
Ich
wähle ihn immer aus, wenn ich in jenem Kleinen Teehaus in Kyoto bin, um mich
dort fallen zu lassen, meinen Körper in höhere Sphären tragen zu lassen und
schreiend meine Orgasmen genießen will. Schon beim Buchen des Zimmers buche ich
ihn mit.
Ich
blicke mich ängstlich um. Hat jemand meine Erregung, mein Erschrecken
bemerkt? Doch nein, niemand beachtet
mich, errät meine Gedanken und Empfindungen. Ich blicke wieder in die Richtung
von Tanaka, doch er scheint mich nicht mehr zu beachten. Im schwarzen Smoking,
dem ernsten Gesicht und den dunklen Augen sieht er fast dämonisch aus.
„Kennst
Du dort diesen Mann, der gerade mit unserem Super-Controller so angeregt
spricht?“, frage ich einen eben vorbeieilenden Kollegen.
„Nicht
persönlich. Das ist einer der Mäzen der Galerie, er unterstützt
traditionsgebundene japanische Maler. Muss viel Geld und Einfluss haben, also
sei nett zu ihm!“, sagte der Kollege lachend und ging weiter.
Wenn
er so wohlhabend ist, warum arbeitet er dann als Masseur für reiche Damen? Das
ließ nur eine Antwort zu, er liebte es, er brauchte das.
Ich
starre Tanaka wieder an. Ich werde morgen, fast nackt, nur mit einem Handtuch
bekleidet vor ihm liegen und warten, dass er mit seinen schlanken aber
kräftigen Händen jeden meiner Muskel manipuliert; mich fast zum Wahnsinn
treiben und mich leise betteln lassen wird! Er wird mir irgendwann seine
goldenen langen Nadeln unter die Haut führen und sie drehen und dabei warten
bis ich vor Lust wimmere. Mir wird plötzlich heiß!
Ich
stelle mein Glas hin und gehe durch eine der Flügeltüren hinaus auf die große
Terrasse. Die kühle Meeresluft tut mir gut.
Ich
werde es heute nicht mehr ertragen, noch einmal in diese schwarzen Augen jenes
Mannes zu blicken, der mich morgen zum Wahnsinn treiben wird. Ich entschließe
mich, ins Hotel zurückzufahren und gehe zur Garderobe, um mir meinen Mantel zu
holen.
Die
Garderobiere gibt mir den Mantel und holt aus einem Regal eine kleine schwarze Schachtel
heraus.
„Das
hat Herr Tanaka Mojumutu für Sie abgegeben!“, sagte sie freundlich lächelnd.
„Danke!“,
sage ich erstaunt und lächelte zurück.
Was
mag da drin sein? Noch im Taxi öffne ich die Schachtel.
Ohja,
ich kenne den Inhalt. Es ist eine kleine Tulpe aus weichem Plastik, Eine Tulpe
mit einem gebogenen Blatt, dass so lang ist, dass wenn man die Tulpe über die
Klitoris stülpt das Blatt ein wenig in die Vagina eindringt und mitvibriert. Es
ist schlicht und einfach ein raffiniertes Sex-Spielzeug, wie es hier in Japan
überall angeboten wird. Es wird aufgeladen und fest auf die Perle angedrückt,
Sie saugt sich an und dann arbeitet die Tulpe, wenn man will so lange, bis die
Energie erschöpft ist und sie neu aufgeladen werden muss. Nur sieht diese hier
etwas exquisiter aus, das Schächtelchen ist mit rotem Samt ausgelegt und es ist
eine Karte von Tanaka dabei.
„Zur
Einstimmung für Morgen, bitte verwenden Sie sie heute Nacht! Tanaka“, steht auf
dem Kärtchen. Ich klappe die Schachtel schnell wieder zu und erröte obwohl der
Chauffeur natürlich keine Ahnung hat.
Es
ist das erste Mal, dass ich so eine Tulpe selbst verwende und ich zögere. Doch
die Neugierde siegt.
Die
Tulpe beginnt langsam, doch sie arbeitet sich stetig in mein Nervensystem,
vibriert hin und wieder, dann wird sie wieder gleichmäßig, wird schneller und
vibriert wieder. Ich habe es nicht länger als eine Stunde ertragen, ich stürzte
von einem Orgasmus zum anderen und verbiss mich in dem Polster. Ein wenig
zittrig stehe ich auf und versuche mich unter der Dusche zu beruhigen. Doch der
Körper ist aufgewühlt, die Knie ein wenig weich. Die Tulpe ist ein Natur-Ereignis!
Und
es wirkt nach. Als ich am frühen Morgen dann im Taxi sitze um nach Kyoto zu
fahren ist mein Körper noch immer erregt.
Die
Japanerin trägt nicht selten die “Japanischen Kugeln“ den ganzen Tag,
eingeführt in ihrer Vagina, um am Abend erregt zu sein. Bei vielen spielt die Erotik eine große
Rolle. Man kann sogar öfter in der Metro leises Surren hören, oder auch in sich
zusammen gesunkene Mädchen oder Frauen, überrascht von einem Orgasmus! Das
können Amerikanische Frauen nicht wirklich verstehen. Und auch ich, wenn ich
nach Kyoto fahre, trage sie normaler Weise, doch heute nicht, mein Köper ist
sowieso noch immer erregt!
Ich
werde freudig begrüßt, man kennt mich als Stammkundin. Meine Reservierung ist
bestätigt.
„Massage
wieder durch Meister Tanaka? Mit Rundum-Service komplett?“, fragte das Mädchen
in der Rezeption, ohne die Miene zu verändern, obwohl sie natürlich wusste, was
das bedeutet.
“Ja!“,
antwortete ich knapp, „nur heute keine Akkupunktur! Heute will ich keine
Nadeln, ich würde das nicht aushalten!“
„Ja,
wie Sie wünschen. Variante zwei!“, sie notiert das in ihrem Buch.
Sofort
erscheinen zwei Mädchen im Kimono und nehmen mir mein Gepäck ab und tragen es
vor mir her.
Das
Zimmer ist wie immer sehr spartanisch möbliert, Das Bett ein Futon, mit einigen
Kissen und einer seidenen gefütterten Decke sind für mich bereit. Einem Paravent,
zwei Bodenvasen und einem kleinen Schreibtisch mit einem Sessel davor.
Sie
legten mir zwei Kimono und drei Handtücher bereit und stellen sich dann neben
die Türe. Sie erwarten, dass ich mich umkleide.
Sie
werden mich sodann ins Bad begleiten. Das erste (ich gebe zu, ein wenig unangenehme)
ist, dass sie mir wieder zwei Klistiere verabreichen werden. Der erste dient
der Reinigung und im zweiten Klistier, der nach Lavendel duftet, träufeln sie
jedes Mal aus einem Fläschchen drei Tropfen einer glasklaren Flüssigkeit. Nach einer lauwarmen Dusche geleiten sie mich
dann wieder zum Bett, da ich durch die doch sehr ausgiebigen Klistiere ein
wenig weich in den Knien bin. Dort beginnen sie, nur durch ein fröhliches
Geschnatter unterrochen, mich mit einem duftenden Öl einzureiben.
Ich
genieße das jedes Mal. Nach einer kurzen Weile merke ich dann, dass sich mein
Körper leichter und lockerer anfühlt. Ich habe den Verdacht, dass daran die
drei „Zaubertropfen“ im zweiten Klistier nicht ganz unschuldig sind.
Mein
Weg danach in den Massageraum nehme ich nur sehr vage wahr. Sie helfen mir auf
den Massagetisch, ziehen mir den Kimono aus, legen mich sanft auf den Bauch und
legen eines der Handtücher auf meinen Po. Dann verlassen sie den Rum, nicht
ohne sich zu verbeugen.
Leise
japanische Musik füllt den Raum und ich glaube zu sehen, wie sich Blumenranken
und weiße Blüten an den Wänden emporranken. Was sich natürlich nur in meiner
Fantasie abspielt.
Ich
höre mehr, als ich sehe, dass sich die Türe öffnet und Tanaka den Raum betritt.
Er faltet seine Hände, verbeugt sich vor mir und stellt sich neben das Bett.
Seine schwarzen Augen sehen mich intensiv an.
„Hatten
Sie eine gute Nacht?“, fragt seine dunkle Stimme, „haben Sie meinen Rat
befolgt?“ Ich nicke, es war eine sehr intensive Nacht.
Er
träufelt in seine hohle Hand ein paar Tropfen Massageöl und beginnt im Nacken
und arbeitet sich langsam den Rücken nach unten, bis zu meinem Po-Ansatz. Dann
wieder nach oben, wobei ich den Eindruck habe, dass er sich jeden Muskel
einzeln vornimmt. Mein Körper wird weich und warm.
„Sie
sind noch ein wenig verspannt! Ich werde das Nervenrad nehmen, halten Sie ein
wenig den Atem an!“
Ohja,
ich kenne dieses Nervenrad, besser bekannt als Wartenbergrad. Das Rad hat
kleine, sehr dünne Nadeln, die unter der Haut die Nerven anregen. Er wird nun
eine Linie nach der anderen auf meinem Rücken ziehen, einem Bauern gleich, der
sein Feld bestellt. Und ich werde nach einer Weile zu zittern beginnen und
meine Zähne leise aufeinander klappern, unkontrollierbar werden. Ich halte den
Atem an und schließe die Augen.
Inzwischen haben die Blüten und Blätter den ganzen Raum gefüllt.
Und strecken sich zu mir. Sie öffnen ihre
Blüten und Zungen kommen daraus hervor.
„Nein,
oh Nein!“, flüstere ich.
Tanaka
zieht seine Bahnen auf meiner Haut, und meine Nerven beginnen zu singen. Es
erregt mich, die Lust beginnt in mir aufzusteigen. Doch er macht unbeirrt
weiter. Manches Mal verstärkt er den Druck und ich wimmere leise. Die
Nadelstiche erreichen mein Hirn.
Tanaka
hat das Wartenbergrad inzwischen wieder weggelegt und meinen Po mit einem
Polster etwas angehoben. Ein Marderhaar-Pinsel bewegt sich zwischen meinen
Po-Backen und meiner Rosette. gleitet dann tiefer kommt zu den Kniekehlen und
meine Beine beginnen zu zucken. Dann
kniet er am Ende des Bettes und nimmt sich meine Zehen vor, massiert jeden
Einzelnen! Er fixiert meine Fesseln mit dünnen Riemchen am Massagebett. Gleichzeitig
veranstaltet der Pinsel auf meiner Fußsohle einen Tanz der mich dem Wahnsinn in
die Arme treibt. Ich keuche, ich winde mich, doch Tanaka hört nicht auf und
massiert gleichzeitig meine Zehen und kratzt in den Zwischenräumen und an
meiner Fußsohle mit seinen Nägeln. Ich werde verrückt. Er steckt mir ein
weiches Hölzchen zwischen die Zähne.
Aus
den Blumenranken kommen inzwischen kleine Insekten, Raupen und Dornen, die sich
anschicken, mich zu umschlingen. Panik ergreift mich. Ich bin in einem leichten
LSD-Rausch!
Im Raum ist leise japanische Musik zu hören
und auch ein Zischen, wie von Schlangen. Mein Herz klopft.
Er
lässt mich auf dem Massagetisch tanzen und schluchzen. Mich durchrast ein nicht
enden wollender Orgasmus. Dann hört er abrupt auf und ich falle in mich
zusammen. Ich liege völlig ermatten auf dem Tisch und schluchzte leise.
Er
befreit meine Fesseln und dreht mich sanft auf den Rücken. Er nimmt wieder Öl
in seine hohle Hand und beginnt meinen Bauch, meine Hüften und dann die Brüste
zu massieren. Dabei setzt er seinen Daumen gekonnt und gezielt ein, rotiert
dabei an meinen Brustnippeln und das alarmiert wieder meine Nervenstränge und
weckt die Lust.
Dann
streicht er langsam wieder den Bauch abwärts und beginnt meine Schenkel zu
massieren, jeden Muskel zu kneten und langsam auf den Innenschenkel auf und ab
zu gleiten; die Waden zu massieren und das restliche Öl auf meinem Venushügel
zu verreiben.
Er
vermeidet die Berührung meiner direkten Intimsphäre, was es fast unerträglich
macht. Erst als ich flüstere und mein Becken hebe und senke, nimmt er einen langen
Stab mit einer eiförmigen Kugel, taucht sie in eine grüne Flüssigkeit, schiebt
sie mit dem Stab in meine Vagina und bewegt sie langsam hin und her! Sie
vibriert. Ich sehe nur mehr bunte
Kreise.
„Nur
zur Entspannung der inneren Muskel….“, flüstert er.
Und
da explodiere ich, bäume mich auf und unterdrückt nur mit Mühe Schreie, die nun
zu einem Stöhnen werden. Es wird zu einem multiplen Orgasmus!
Ich
merke kaum, dass er sich unauffällig zurückzieht, dieses ovale Ei in mir
belässt und den Raum verlässt.
Er
hinterlässt mich als ein bebendes vibrierendes Bündel aus Nerven und zuckender
Muskeln.
Die
beiden Mädchen holen mich wieder ab und geleiten mich in mein Zimmer, wo ich einen
kleinen Imbiss vorfinde.
Den
restlichen Nachmittag verbringe ich, mit einer Augenmaske am Bett liegend, zitternd
und schwer atmend. Irgendwann bin ich dann eingeschlafen.