Mittwoch, 11. August 2021

CORONASUTRA, Glosse

 

CORONASUTRA

Von Joana Angelides

 


Es gibt kaum Jemand, dem das „Kamasutra“ nicht ein Begriff ist.  Zumindest haben die meisten davon gehört, vielleicht haben es nicht alle wirklich gelesen.

Da sind wir Frauen, denke ich an der Überzahl.

Das Kamasutra kommt aus den unendlichen Weiten und Tiefen Asiens und soll helfen das Sexleben zu bereichern.

Man sollte es in jungen Jahren ausprobieren, bzw. anwenden. Später gibt es da vielleicht Hindernisse durch Bandscheibenvorfällen oder Ähnlichem! Im Kamasutra ist die Nähe und das ineinander aufgehen ein wichtiges Element.

Vor allem hat es erheblichen Einfluss auf die Dauer des Aktes.

Schon alleine die verschiedenen graphischen Darstellungen können erregen und die Fantasie anregen. Was manchen Schlafzimmern gut tun würde.

Nun prescht ein Land hervor, nämlich Thailand und rät seiner Bevölkerung aus Rücksicht auf die grassierende Pandemie, ihre Sex-Praktiken und Sex-Gewohnheiten abzuändern! Rät nicht nur, sondern schreibt es ihnen auch vor!

Es werden einige Punkte angeführt, die es ihnen in der Praxis leichter machen sollen:

Küssen soll gänzlich vermieden werden und die Thailänder sollen sich auch beim Sex nicht ins Gesicht blicken. Damit sich der Atem der Partner nicht vermengt, schon wegen der Tröpfcheninfektion! Es sollen Stellungen gewählt werden, die das eben verhindern.  Sie nennen das Safer-Sex!

Neben Gruppen-Sex ist auch jede andere Art der Befriedigung, wo Körpersäfte vorkommen, zu vermeiden.

Und besonders wichtig, der Körperkontakt soll möglichst vermieden werden, wie immer man das bewerkstelligen soll, wird jedoch nicht genau angeführt.

Man soll sich vor und nach dem Sex einer Ganzkörperreinigung mit Desinfektionsmittel unterziehen. Und solche Mittel auch für Oberflächenreinigung der genutzten Oberflächen heranziehen.

Anschließend sollen Kondome, eventuelle Masken oder ähnliches in geschlossenen Mülltonnen als Sondermüll gekennzeichnet, entsorgt werden.

„Bevor man also Sex hat, sollte man die Auswirkungen auf sich selbst und die Umwelt als Priorität betrachten.“

Nicht bekannt gemacht wurde, ob man das auch irgendwie überwachen wird, was aber sehr unwahrscheinlich ist. Es handelt sich ja nur um eine Empfehlung des Ministeriums, nach den Richtlinien des Gesundheitsamtes. Außerdem würde das in der Praxis äußerst schwierig sein!

 

Die Nachrichtenseite „The Thaiger“ veröffentlichte prompt ein „Coronasutra“ und präsentierte in einer Grafik alle erlaubten Stellungen. Es soll in zwei Stunden bereits vergriffen gewesen sein und hinter vorgehaltener Hand, sich den zusätzlichen Ruf als ein Satire-Blatt eingehandelt haben.

Die Zeit wird zeigen, wie sich das auf die Entwicklung der Bevölkerungsdichte auswirken wird. Und was die Rotlichtszene und der Tourismusverband dazu sagen werden!

 

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Montag, 9. August 2021

Das Gesteck, mystisch

 

Das Gesteck.





 

 

Sie stand einen Moment lang bewegungslos in der halb geöffneten Türe, das Licht im Rücken und zögerte einzutreten.

 

Ihr Körper war schlank und wurde von einem eng anliegenden, halblangen Kleid in schwarz mit beige farbenen Streifen, äußerst vorteilhaft betont.

 

Mein geschultes Auge für Stoffe und deren Verarbeitung erkannte den edlen Schnitt und die äußerst penible Anordnung der Streifen sofort und ich wusste, hier stand eine Dame von Welt, die auch wusste was sie wollte.

 

An diesem Morgen war sie die erste Kundin und ihre Anwesenheit unterbrach auf angenehme Art und Weise die Stille, obwohl sie bisher kein Wort gesprochen hatte und nur so dastand. Es gab Menschen, die durch ihre bloße Anwesenheit einen Raum völlig ausfüllen konnten und sofort jegliche Aufmerksamkeit an sich zogen; sie gehörte offensichtlich dazu.

 

Ich machte einen Schritt nach vor und eine einladende Handbewegung. Ich wollte sie nicht wieder gehen lassen, sie faszinierte mich.

 

Sie nahm die Aufforderung an und kam langsam und ein wenig zögerlich weiter in den Raum. Das kleine Glockenspiel an der Türe begleitete sie und zum ersten Male fiel mir auf, wie melodisch es klang.

 

Meinen Gruß erwiderte sie mit einem kleinen Nicken des Kopfes und dann wandte sich den auf dem Tresen liegenden Stoffballen zu. Ich konnte ihre Augen nicht sehen, sie trug einen breitkrempigen Hut, der ihr halbes Gesicht bedeckte.

 

„Wenn sie mir sagen, was sie suchen, kann ich ihnen helfen“, ich musste mich räuspern, anscheinend hatte ich einen Kloß im Hals.

 

Sie hob ihre Hand und machte eine unbestimmte Bewegung, dann öffnete sie ihre große Handtasche, stellte sie auf den Tresen und nahm ein Stück Stoff heraus. Er war blau und aus feinster Seide, wie mein Kennerblick sofort feststellte. In Stoffen kannte ich mich aus, auf einen Blick konnte ich die Qualität bestimmen. Es lag immer daran, wie ein Stoff in der Hand lag, oder wie sich der Faltenwurf bewegte, auf den Glanz oder die Webart.

 

„Ich benötige Stoff für ein Kleid, in dieser Qualität und in der Farbe hiezu passend. Es soll ein Kleid für einen ganz besonderen Anlass werden, chic und zeitlos. Das Muster hier ist von einem bereits vorhandenen Jäckchen meiner Großmutter, ein Nostalgiestück! Ich will dieses Kleid lange tragen und es soll meiner Figur schmeicheln. Nur reine Seide, die sich nicht verdrückt“, sie lächelte „für die Ewigkeit bestimmt, sozusagen!“

 

Ihre schlanken Finger ließen das Stoffmuster auf die glänzenden Platte des Tresens gleiten und zum ersten Mal hob sie den Kopf etwas und ich konnte in ihre Augen sehen.

 

Es waren große, ein wenig schräg geschnittene grüne Augen mit braunen Punkten darin, halb beschattet durch unglaublich lange Wimpern. Ihr Gesicht war schmal und sehr blass, die etwas hochstehenden Backenknochen waren dezent mit Rouge bedeckt, ebenso der Mund. Sie hatte die dunklen Haare zu einem Knoten im Nacken gebunden, sodass der Hut etwas nach vorne gerückt schien.

 

Ich bemerkte erschrocken, dass ich sie unentwegt anstarrte. Sie musste meinen starren Blick bemerkt haben, denn sie senkte ihren Kopf wieder, sodass die, mit drei Rosen verzierte Krempe ihres Hutes nur mehr ihren fein nachgezeichneten zartrosa farbenen Mund frei gab.

 

„Oh, da werden wir sicher etwas finden“, meine Stimme zitterte doch nicht?

Ich nahm das Stoffmuster in die Hand und stellte fest, dass ich mich betreffend die Qualität keinesfalls geirrt hatte, es war reinste Seide. Mein Blick glitt über die Regale hinter mir und blieb an einer Reihe von Stoffballen hängen, die in der Qualität und vielleicht auch in den Farben passen könnten.

 

„Darf der Stoff auch ein Muster haben, oder soll er uni sein?“

Ich drehte mich zu ihr hin und fühlte ein Gefühl von Schwindel, der mich erfasste, so faszinierend war der Anblick ihrer Gestalt.

 

Sie hatte sich am Ende des langen Tisches leicht angelehnt, die Hüfte eingeknickt und ihren Kopf seitwärts gebeugt. Das Sonnenlicht trat durch die Auslage in den Raum und umschloss ihren Körper wie eine sichtbare Aura. Ich hatte solche Erzählungen darüber bisher nur als Einbildung abgetan, doch zum ersten Mal in meinem Leben bemerkte ich selbst eine solche Aura bei einem Menschen. Sie war wie ein sie umgebender Strahlenkranz und schien ausfließendem Gold zu sein.

Sie war offensichtlich in Gedanken versunken, denn sie erschrak ein wenig und richtete sich auf.

 

„Ohja, er kann ruhig ein dezentes Muster haben. Vielleicht in sich gemustert, in derselben Farbe?“

 

Mein Blick glitt suchend über das Regal und ich fand einen Ballen mit grüner, dunkler Seide. Er war mit kleinen, unregelmäßig verstreuten Dreiecken bedeckt, die je nach Bewegung andersartig glänzten. Das dunkle Grün passte wunderbar zu dem ebenfalls dunklen Blau des Musters, aber besonders zur Farbe ihrer Augen.

 

Ich legte den Stoffballen auf die Platte des Tisches und streute gekonnt elegant einen Teil des Stoffes über die Fläche.

 

Sie griff danach und betrachtet den Stoff eingehend und interessiert.

 

„Ja, er gefällt mir, es ist sogar meine Lieblingsfarbe, “ sie nickte zustimmend und ließ den Stoff über ihre Hand gleiten, „hier ist eine Notiz meiner Schneiderin, bitte schneiden sie mir genau nach diesen Angaben den Stoff herunter.“

 

Besonders liebevoll faltete ich den Stoff und stelle mir vor, wie er ihren Körper umfließt, wie er jede ihrer Bewegungen betonen wird. Stellte mir auch vor, wie elektrisierend es sein musste, sie eingehüllt in diesen kostbaren seidenen Kokon, zu umarmen!

 

„Sie machen auf Bestellung auch passende Blumengestecke aus den Stoffen? Kann ich da gleich eines bestellen?  Aber es muss genau am 25.Juni um 12.ooh Mittag geliefert werden! Es soll eine Überraschung werden! “

 

„Ja natürlich! Wenn Sie sich hier etwas aussuchen...“   Ich legte ihr einen Katalog mit Blumengestecken für Kleider, Mäntel und Hüte vor.

 

Sie studierte jede Seite genau und suchte sich dann ein sehr aufwendiges Gesteck aus. Eigentlich zu groß für ein Kleid und für meinen Geschmack. Doch einerseits ist der Kunde König und andererseits, wenn ich es mir so überlegte, musste es doch wunderbar zu ihr und dem Kleid passen.

 

Als sie bezahlte, überreichte sie mir auch ihre Visitenkarte und schrieb auf die Rückseite eine Adresse dazu.

 

„Die Lieferung des Gesteckes muss an diese Adresse erfolgen und persönlich zu meinen Händen erfolgen! Bitte beachten Sie genau meine Anweisungen, es ist äußerst wichtig!“

 

„Ja, natürlich. Ich werde das Gesteck zum gewünschten Termin wie gewünscht liefern! Ich danke für Ihr Vertrauten und würde mich freuen, wenn ich Sie weiterhin als Kundin bedienen dürfte!“

 

Ohne darauf näher einzugehen, streckte sie mir ihre schlanke Hand hin und ich hauchte einen zarten Kuss darauf. Ihre Finger waren kalt und übten nur einen leichten Druck aus.

 

Sie verließ den Laden und hinterließ einen zarten Duft nach verblühenden Rosen, der sich noch lange hielt. Das Glockenspiel der Türe klang diesmal nicht mehr so melodiös, als vorher. Anscheinend bedauerte es auch, dass sie ging.

 

Ich schüttelte den Kopf über solchem unsinnigen Gedanken und rollte den restlichen Stoff auf den Ballen, nicht ohne vorher die im Katalog angegebene Menge für das Gesteck herunter zu schneiden. Meine Hände liebkosten noch eine Weile den Stoff und ich träumte wieder von einem wundervollen Körper, der von ihm umschmeichelt und umflossen wird.

 

Gewissenhaft trug ich den Termin für die Lieferung in meinen Kalender ein und füllte die Order für das Gesteck aus. Ich schrieb ihren Namen darauf und stellte fest, es war ein wundervoller Name und er passte genau zu ihr.

Die angegebene Lieferadresse kam mir bekannt vor, ich konnte sie jedoch nicht einordnen.

 

In den folgenden Tagen wurde ich immer wieder an sie erinnert, denn ich hatte ihre Visitenkarte im Kassenfach deponiert und so fielen meine Blicke immer wieder darauf.

 

Bereits zwei Tag vor dem gewünschten Liefertermin langte das Gesteck bei mir ein und ich ließ es auf dem Tresen liegen. Es war in einer steifen, durchsichtigen Hülle verpackt und so konnte ich mehrmals am Tage meine Blicke drüber streifen lassen. Jedes Mal liefen angenehme Schauer über meinen Rücken.

 

Es war sehr füllig ausgefallen, die kleinen weißen Perlen der Staubgefässe in den Blüten leuchteten und die Goldfäden, die sich aus dem Dickicht der Blätter erhoben zitterte manches Mal, wenn ich vorüberging.

 

 

Der Morgen des 25.Juni war grau und regnerisch. Ich legte das Gesteck auf den Beifahrersitz meines Wagens und machte mich auf den Weg. Die angegebene Adresse lag etwas außerhalb der Stadt und der Verkehr wurde immer schwächer. Als ich in die angegebene Straße einbog, wusste ich sofort, wieso mir die Adresse so bekannt vorkam.

 

An dieser Adresse befand sich ein Friedhof. Ich fuhr an den Straßenrand und stellte fest, dass gerade ein Begräbnis stattfinden musste.  Da es aber bereits fünf Minuten vor dem angegebenen Termin war, beeilte ich mich mit dem Gesteck den kleinen Weg hinauf zu kommen.

 

Ein schwarz gekleideter Ordner kam mir geradewegs entgegen und wollte mir das Gesteck abnehmen.

„Nein, ich bin kein Trauernder, ich suche diese Frau, sie hat mich herbestellt und ich soll es nur ihr persönlich übergeben!“ Gleichzeitig streckte ich ihm die Visitenkarte entgegen.

 

Er las langsam den Namen, blickte mich erstaunt an und bedeutete mir dann, ihm zu folgen.

 

Wir gingen geradewegs in die Leichenhalle hinein. Sie war bis auf den letzten Platz besetzt und leise Orgelmusik hatte bereits eingesetzt. Mir fiel sofort der morbide Geruch nach verblühenden Rosen auf, der sie schon bei ihrem Besuch in meinem Geschäft umgab.

 

Der Geruch musste von den vielen Rosen kommen, die an den Wänden und im Raum verteilt waren. Es war jener schwere, intensive Geruch, den Rosen immer verströmten, wenn sie zu verblühen begannen.

 

Er winkte dezent einen Mann herbei, flüsterte ihm etwas ins Ohr und ging wieder hinaus.

Ich hatte noch immer das Gesteck in der durchsichten Hülle in der Hand und mein Blick suchte meine Kundin in der Tiefe der Leichenhalle. Vergebens.

 

„Kommen Sie mit!“ Sprach der Mann mit leiser Stimme und führte mich durch den Mittelgang ganz nach vorne und weiter zum offenen Sarg.

 

„Hier liegt die Dame, die sie suchen!“ Seine Stimme klang erstickt und heiser.

 

Ich blickte in den Sarg und da lag sie. Bleich und starr, die Augen geschlossen, die wundervollen langen Wimpern lagen wie Halbmonde auf ihren bleichen Wangen. Der Mund war leicht rosa angehaucht. Das Haar war offen und lag auf beiden Seiten ihres Gesichtes, über das weiße Polster fließend.

 

Sie hatte die Hände gefaltet und sie erschienen mir noch zarter und durchsichtiger, als bei unserer Begegnung. Das Grün des Kleides harmonierte wundervoll mit dem dunklen Blau des Jäckchens, der Stoff umfloss ihre Gestalt und spiegelte den Glanz der, den Sarg umgebenden Kerzen wider. Ihr Körper war ringsum von Rosen umgeben, als würde sie auf ihnen schwimmen.

 

Im Raum war es sehr still, es war nur leises Weinen oder Schluchzen aus den Reihen hinter mir und die leise Orgelmusik zu hören.

 

Der Mann neben mir nahm mir den Behälter mit dem Gesteck aus der Hand und öffnete ihn. Er betrachtete es mit großem Erstaunen und zwei Tränen lösten sich aus seinen Augenwinkeln und rollten langsam an seinen Wangen hinunter. Dann legte er es zwischen ihre Hände und arrangierte es so, dass es wie ein Brautstrauß aussah.

 

Er nickte mir dankend zu und ich fühlte, dass es unpassend war, noch länger hier zu stehen und in den Sarg zu starren.

Wie betäubt ging ich den Weg, den ich durch die Leichenhalle gekommen war, zurück und trat mit einem tiefen Atemzug ins Freie.

 

Sie hatte offenbar gewusst, dass sie sterben wird, hatte sich ihr Totenkleid selbst ausgesucht und sogar das Datum und die Uhrzeit ihres Begräbnisses im Voraus gewusst!

 

Das Gesteck war ihr letzter, persönlicher Wunsch und bedeutete ihr anscheinend sehr viel.

 

Das Geschehene war mir unerklärlich und wird es wohl für immer bleiben.

 

Ich hatte noch immer die Visitenkarte in meiner Hand, doch sie entglitt mir und fiel in das fließende Wasser des Rinnsteines. Ich sah sie langsam davon schaukeln.

 

Schade, es war so ein schöner Name!

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Vergangenheit, Kurzgeschichte

 

Vergangenheit

Von Joana Angelides



 

Seit einigen Tagen beobachte ich eine nette alte Dame mit weißen Haaren, gestützt auf einem Stock.

Sie kommt immer so um 16.ooh beim unteren Belvedere in den Park und setzt sich immer auf die selbe Bank, etwas entfernt vom Eingang. Sie lässt sich nieder und hält ihr Gesicht hoch, der Sonne entgegen und lächelt. Sie trägt einen kleinen neckischen Hut und Sonnenbrillen. Hin und wieder verstreut sie etwas Vogelfutter und kleine Spatzen kommen sofort eilfertig herbei, als würden sie auf sie warten und picken das Futter auf. An sich soll es ja verboten sein, im Park Futter so zu verstreuen, aber das scheint sie nicht zu interessieren.

Sie bleibt immer ca. 1 Stunde sitzen, dann erhebt sie sich und geht wieder langsam dem Ausgang zu.

Sie hat meine Neugier geweckt und ich setzte mich vor einigen Tagen neben sie. Nicht nur ich habe sie bemerkt, auch der Parkbetreuer kommt jedes Mal langsam herbei und es scheint, als würde er sie ebenfalls beobachten. Er kehrt ein wenig den Staub und die herabfallenden Blätter weg und sammelt die Dinge ein, die manche einfach fallen lassen. Dabei summt er immer eine kleine Melodie leise vor sich. Er scheint sein sehr fröhlicher, ausgeglichener Mensch zu sein. Ich glaube ich habe die Melodie erkannt, es ist der Kaiserwalzer von Johann Strauß.

Wenn die alte Dame die Beine übereinandergeschlagen hat, scheint es mir, als würde sie mit einem Bein nach der Melodie wippen, oder sie wippt ein wenig mit Kopf. Offenbar hört sie die Melodie auch und sie gefällt ihr. Der Parkwächter, geht immer langsam vorbei und entfernt sich wieder, um den Mist in einen der Papierkörbe zu kippen, dann fängt er wieder von vorne an.

„Sie kennen die Melodie, die der alte Mann da summt?“, ich nahm meinen ganzen Mut zusammen.

„Ja, sie erinnert mich an einen jungen Mann, mit dem ich zu dieser Melodie immer getanzt haben. Doch das ist schon sehr sehr lange her!“, lächelte sie verträumt.

„Was wurde aus dem jungen Mann?“, fragte ich neugierig.

„Oh, das weiß ich nicht. Eines Tages war er irgendwie verschwunden. Doch ich habe ihn nie vergessen!“, lächelte sie wieder vor sich hin.

Wir schwiegen uns dann noch eine Weile an und sie ging wieder weg, wie jeden Tag.

Ich blieb noch ein wenig sitzen und beobachtete den Parkwächter. Er war gerade wieder mit seiner Tour fertig geworden, nahm seinen Besen und die Schaufel und wollte sich entfernen.

 

Ich stand auf und ging zu ihm hin.

„Entschuldigen Sie, darf ich Sie etwas fragen?“

„Ja, was wollen Sie denn wissen?“, er nahm seine Kappe herunter und fuhr sich durch das graue Haar.

„Offenbar sind Sie der Parkwächter hier und ich beobachte Sie nun schon einige Zeit. Immer wenn die alte Dame kommt und hier Platz nimmt, tauchen auch sie auf und beginnen den Kies zu säubern! Dabei summen sie immer wieder denselben Walzer. Wenn sie dann wieder geht, gehen Sie auch? Ich finde das auffallend. Mir fällt sowas auf, ich bin Journalist“, fügte ich erklärend hinzu.

„Na gut, ich bin kein Parkwächter. Ich war viele viele Jahre in Übersee, habe dort mein Glück gesucht und gefunden. Nun bin ich wieder in meine Heimatstadt zurückgekehrt und durch Zufall habe bin ich wieder meiner alten Liebe begegnet, eben diese alte Dame. Ich konnte sie in all diesen Jahrzehnten nicht vergessen, habe sie aber aus dem Augen verloren. Nun lebe ich wieder in Wien und genieße diese wenigen Augenblicke um in ihrer Nähe zu sein!“

„Warum sprechen Sie sie nicht an, geben sich zu erkennen?“

„Nein, da fehlt mir der Mut!“, er schüttelte den Kopf. Er setzte seine Kappe wieder auf und wandte sich ab.

Ich hörte ihn noch murmeln:

„Vielleicht, irgendwann, vielleicht!?“, dann entfernte er sich langsam.


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Dienstag, 3. August 2021

Der Mann in meinem Traum, romatisch, erotisch

 


DER MANN IN MEINEM TRAUM

von Joana Angelides

 

Liebster Freund

weißt Du, wie es ist, wenn man einen Traum hat, in dem man seinen „Traummann“ gefunden hat?

 

Einen imaginären Mann zum Träumen, wo Du dir vorstellst, dass wenn er dich in den Arm nimmt, dann begehrt er dich wirklich. Seine Lust springt auf dich über, Du fühlst dich ganz Frau?

Wenn man seiner Fantasie freien Lauf lassen kann, nur mit kleinen Andeutungen und einem "Hmmmm...." oder "jaaaa...." seine Empfindungen unterstreichen kann, ganz vorsichtig andeuten, wo man gerne berührt werden will, flüstern was einem fast zum Wahnsinn treibt?

Mir geschieht das seit einiger Zeit, eigentlich sind es schon viele Monate.

Ganz unvermittelt entstand eine Vertrautheit. Ich kann das Licht ausmachen und ihn herbeirufen, er steht immer auf Abruf bereit! Er löst sich aus der Dunkelheit und erscheint in meinem Traum.

Er ist jederzeit bereit, sich in meine Träume zu begeben. Er zaubert das berühmte Bärenfell vor den imaginären Kamin, er lässt kalten Champagner auf mich tröpfeln, entfernt die Tropfen zärtlich wieder mit seinen Lippen, wärmt meine angenehm erschrockenen Brustspitzen wieder auf mit Hilfe von Lippen, Zunge und zarten Bissen. Ich kann mich drehen, räkeln und winden dabei, er versteht es und intensiviert es aufgrund meiner leisen Zustimmung. Er hält mich fest, er genießt es, wenn mich die Lust fast verzehrt.

Er weiß inzwischen um all meine erotisch zu stimulierenden Stellen an meinem Körper, er liebt es, mich wohlig aufstöhnen zu lassen, wenn er meine Rückenwirbel langsam bewegt, sie streichelnd zählt. Immer wieder. Er gleitet von meinen Kniekehlen langsam nach unten zu den sich wild bewegenden Zehen, kratzt sanft an meiner Fußsohle und genießt es, wenn er merkt, ich bäume mich auf. Dieses Kitzeln an meinen Füßen mit gleichzeitig stattfindenden anderen Berührungen macht meinen Körper verrückt, lässt mich in einem Ameisenstock fallen und fast sterben. Tausend Ameisen kriechen dann an meinen Nervenbahnen entlang, lassen mich rote, grüne und blaue Kreise sehen, die sich immer schneller drehen.

Er spürt, dass nun der ganze Körper schreit, fleht, dass er in mich eindringen soll. Doch er weiß auch, dass ich fast verrückt werde, wenn er es noch hinauszögert.

Plötzlich kreisende Bewegungen an meiner Klitoris machen den Rest, besonders, wenn er sie ganz tief an der Wurzel drückt und bewegt. Er liebt es, wenn sich der Körper aufbäumt, im Brustraum sich Luft ansammelt, ich nicht mehr atmen kann, nach Luft ringe und der ganze Körper glüht. Es ist der Vulkan in mir, in dem langsam die Lava aufsteigt, die Kuppel wegsprengt und vorerst das Blut in meinem Kopf steigt, pocht und ihn fast zum Bersten bringt. Und nun, in diesem Moment beginnt die Erlösung und er dringt endlich in mich ein, vorerst nur zaghaft, laaangsam um alles um mich weit und unendlich zu machen, geht tiefer und zieht sich wieder ein wenig zurück. Ich kann einfach nicht mehr unterscheiden, ob ich noch lichterloh brenne, oder schon glühe. Unsere beiden Herzen pochen in einem wahnsinnigen Rhythmus, der immer schneller wird.

Man wird von seinen Gefühlen getragen, emporgehoben, fällt in einen Tunnel voller Licht und dann erfolgt der Moment der totalen Auflösung, eine Explosion die in tausend Sternen und Lichtern ended.

Auch das "DANACH" tut wohl, ich spüre noch lange seine Fingerkuppen, seine warme Handfläche, seinen heißen Atem bis in die Nacht hinein. Bis ich endlich lächelnd dann doch einschlafe.

 

 

Donnerstag, 29. Juli 2021

Make Sex und no Medales! Glosse

 

Make Sex, no Medales!

von Joana Angelides

 

Wir Frauen stehen in den Wochen einer Olympiade oft vor der Wahl, uns entweder einige Dessous, oder einen eigenen Fernsehapparat zu kaufen, was finanziell auf das selbe rauskommt! Wobei der Vermutung auftaucht, dass dieses große, viereckige Ungetüm bei ihm eher Beachtung findet, als das kleine dreieckige Nichts von einem Tanga mit noch so raffinierten Strapsen darüber.

 Man kann die neue Errungenschaft in Schwarz und Rot, mit Spitzen Rüschen und Perlen versuchsweise ja einmal vor dem Bildschirm an den Hüften auf und abschwingen lassen. Doch Frau sei gewarnt, es wird garantiert nur ein aufgeregtes Herumfuchteln von Seiten des Individuums mit den viereckigen, aufgerissenen Augen auslösen. Keinesfalls irgendeine standhafte Reaktion in Richtung Sex.

 Denn „Weite“, „Höhe“ oder „Gold, Silber und Bronze““ sind die Reizwörter und nicht „Sex“.

Wir ernten garantiert ein lautes, fast hysterisches „Weg Schatzi, ich sehe Nichts!“, und irgendwas leise Gemurmeltes, das wir besser nicht zu verstehen versuchen sollten, bevor wir uns resigniert ins Bad flüchten.

Sollten wir uns resigniert ins Schlafgemach mit einem guten Buch und der Hoffnung auf spätere „Rekordbereitschaft“ unseres Partners zurückziehen, werden wir möglicher Weise enttäuscht werden. Er kommt irgendwann frustriert herein, schleudert die Pantoffel quer durch den Raum und löscht wütend das Licht.

Das heißt, der von ihm favorisierte Athlet hat verloren und mit ihr auch wir. Es gibt kein „Superleistung“, oder gar einen „Weltrekord“, sondern nur

„Verlust“ für uns beide. Und die rote Karte für ihn.

Um nun vielleicht doch auch teilhaben zu können an dem allgemeinen Sportfieber und um selbst zu irgendeinem Rekord, oder erfolgreichem Abschluss zu kommen, sollten wir uns überlegen, ob wir uns nicht einen Ersatzsportler suchen, der auf jeden Fall gut durchtrainiert und heiß auf  Spiele ist.


Dem könnten wir dann auf der Spielwiese zurufen „Make Sex und no Medales!“

 

Mittwoch, 28. Juli 2021

AZZURO, Glosse

 

AZZURO, BLAU.

Die Farbe der Freude




 

Nicht ROT ist die Farbe der Freude, sondern es ist BLAU.

Blau verbindet uns mit Ferien, Meer und wolkenloser Himmel. Sie verbindet uns mit dem Süden, Griechenland, Italien, manche auch mit Mallorca, als Zustand!

Adriano Celentano und Paolo Conte verdanken wir, dass auch der größte Ignorant weiß, dass „Azzuro“ auch Blau heißt.

Zu Zeiten der Römer war Blau nicht so hoch im Kurs, war es doch die Farbe der Arbeiter, des gemeinen Volkes sozusagen. also wie bei den „blue collar workers“ in der modernen USA oder die, unserer heute allerdings hochgeschätzten Professionisten im klassischen „Blaumann“. Und nicht zu vergessen, die allseits beliebten Jeans!!

Die stolzen Römer trugen damals lieber Rot und Gold. Was sich bei den heutigen Managern und Politikern, in der Öffentlichkeit getragen, nicht so recht durchsetzen und von der Allgemeinheit auch nicht wirklich goutiert werden würde, außer bei den diversen LGBT-Events auf der Ringstraße, oder bei Regenbogen-Bällen. Oder vielleicht irgendwo  in Afrika und Latin-Amerika!!

Bei den Ägyptern allerdings war Blau in Form von Lapislazuli aus Afghanistan eine sehr begehrte Farbe, wie man durch Funde in Tempeln und Gräbern feststellte. Heute kommt aus Afghanistan kein Lapislazuli mehr, sie sind zu sehr damit beschäftigt sich gegenseitig das Leben schwer zu machen.

Irgendwann hat auch das Christentum die Farbe Blau entdeckt und es kam aus Rom die Anordnung, Maria immer in strahlend blauen Gewändern darzustellen, unter dem Eindruck von Lapislazuli, das damals eben sehr teuer war. In solchen Belangen kennt sich Rom immer aus und man will ja schließlich die Gläubigen beeindrucken und bei der Stange halten!

Wie ist das mit den Bayern und den Griechen? Stimmt es, dass es eigentlich das Wittelsbacher Blau-Weiß ist, das wir heute mit Griechenland verbinden? Ja und nein. Schon die Byzantiner liebten Blau, auch die Kombination mit Weiß findet man immer wieder. Aber König Otto, der Bayer auf dem Thron der Griechen, ließ das dunkle byzantinische Blau aufhellen und an die bayerische Flagge angleichen. Ist schon verwunderlich, womit man sich schon damals beschäftigte!  Im Gegenzug wurde aus Baiern Bayern, Ottos Vater Ludwig I. importierte das griechische Ypsilon als einzig korrekte Schreibweise für sein Königreich. Also, wie man sieht, Blau ist völkerverbindend!!!

Und wie kommt das Blau ins Meer? Die Physik macht´s möglich, blaues Licht schwingt in der Luft, wird reflektiert und der Himmel wird blau und spiegelt sich im Meer und vice versa.  So geschieht es auch mit der blauen Donau!!

Auch die Musik hat sich der Farbe Blau angenommen!  Schmerzhaft seufzt der Blues in den Ohren und tanzen die blauen Noten des Jazz übers Klavier. Eigentlich verbinden wir das Wort „Liebe“ mit der Farbe Rot. Doch André Popp, der Komponist des Liedes „ L´amour est bleu“  sah das Wort „Blau“ als passender dafür!

Vielleicht passte es auch besser zum Rhythmus!!

Wir Frauen sollen, angeboren, mehr Bezüge zu Melodien haben, die wir einst in besonderen Momenten hörten, als Männer. Das ist bestimmt nur eine Saga, ein Ondit! Ich glaube, dass auch Männer beim Hören mancher Melodien gefühlvolle Rückblenden haben und ihnen gewisse Melodien etwas Besonderes bedeuten.  Aber, würden sie es zugeben?

Doch die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind oft gar nicht so groß, als man annimmt! Auch Männer können in die Tiefe von blauen Nächten eintauchen und die Farbe durchaus als anregend finden!  Sie müssen da nicht unbedingt „blau“ sein!

Obwohl, „vivre la petite difference“ soll schon Napoleon, oder war es Maurice Chevalier? gesagt haben! Doch die meinten da sicher ganz was Anderes!

Die „blaue Stunde“ mit ihrer Sehnsucht im schwebenden Augenblick zwischen Tag und Nacht zeigt den Himmel, bevor er schwarz wird, in einem dunklen intensiven Blau erstrahlen!

Und der Mantel des Vergessens, der von der Geschichte über Vieles gebreitet wird, soll ebenfalls blau sein………………

 

Donnerstag, 22. Juli 2021

Bielefeld gibt es doch, Satire

 

Bielefeld gibt es doch!

von Joana Angelides





Am Anfang des Internetzeitalters hieß es plötzlich, Bielefeld gibt es gar nicht, ist eine Erfindung der CIA, doch das stellte sich dann als falsch heraus, als manche den Straßenschildern folgten und Bielefeld tatsächlich fanden.  Außerdem meldeten sich einige Leute, die schon dort waren.

Hunderttausende Internetnutzer haben in den vergangenen Tagen eine Theorie über den „Australien-Hoax“ gelesen. Der Kontinent soll gar nicht existieren! (Wir schreiben das Jahr 2018!)

Das behaupten seit Jahren Verschwörungstheoretiker im Netz. Eine Facebook-Userin namens Shelly Floryd hat nun „Fakten“ gesucht und ihre bizarren Recherchen auf Facebook verbreitet. Sie meint, Australien sei eine Erfindung der Briten gewesen, die ab dem Ende des 18 Jahrhundert behaupteten Häftlinge dorthin zu schicken, diese aber tatsächlich exekutierten! Seit damals sei eine gigantische Vertuschungsaktion im Gange um die Illusion von Australien aufrechtzuerhalten. Was natürlich sofort Tausende auf den Plan rief, die dagegen protestierten, vor allem die Australier! Wer kennt ihn nicht, den „Crocodile-Dundee“?? Na also!

Schon viele haben immer wieder Gebiete aufgezeigt, die es angeblich gar nicht gibt! Einmal wurde sogar Finnland verleugnet. Da hat sich einer verfahren und als er aus dem Wald rauskam, war er in Russland!

Einige suchen noch immer Schlaraffenland, denn das muss es einfach geben! Man erzähl sich, da fliegen gebratene Hähnchen durch die Luft und die Mauern sind aus Pudding! Einer wird es vielleicht eines Tages doch finden!

Liliput ist jedenfalls gefunden worden, ist hinter den sieben Bergen und seine Bewohner machen uns das Leben schwer, indem sie Nächtens Unordnung in unsere Sachen bringen und die Socken aus der Waschmaschine stehlen!

Dann gibt es wieder die Verschwörungstheoretiker, die es umgekehrt machen. Sie verleugnen einfach Länder oder Staaten, die es sehr wohl gibt, damit sie keine Steuern zahlen müssen, oder müssten!

Und da ist dann noch das Paradies! Das hat es wirklich einmal für jeden von uns gegeben, doch leider gibt es da einen Apfelbaum! Wer da einen Apfel klaut wird sofort ausgebürgert! Viele sehnen sich dann zurück und einigen gelingt es ja, ihr eigenes Paradies auf Erden neu zu erschaffen! Außer es spuckt ihnen dann irgendeine Schlange in die Suppe!

Eine Reise zum Mittelpunkt der Erde hat schon Jules Verne versucht und es ist ihm gelungen! Ein Erdteil im Inneren des Globus, mit Wäldern, Fauna und Flora, Wasserfällen und Gebirgen. Was da fehlt ist die Sonne! Daher müssen wir da nicht unbedingt hin.

Atlantis läuft man nun schon seit Jahrhunderten nach.  Alle vermutet es unter dem Meer. Da ist ja vielleicht was Wahres dran, wenn es alle sagen? Versunken soll es sein, von einem Erdbeben hinuntergedrückt. Es wartet angeblich, dass wir es wiederfinden. Es wird dann von Meerespflanzen überwuchert sein, von Korallen versteinert und von Kraken bewohnt sein. Ob wir das zurück wollen?

Die Grenze zwischen Satire und Verschwörungstheorie ist nicht immer leicht zu erkennen!

Also hat jeder sein eigenes „fernes Land“, oder sein Traumland.

Die moderne Sintflut, böse Satire

 

Die moderne Sintflut.

Von Joana Angelides



 

Da lebt, auf die Größe des Universums umgerechnet, eine verschwindend kleine Anzahl von Lebewesen auf einem winzigen Planeten, so um die 8 Milliarden herum und benimmt sich wie die Rabauken in einem schlechten Film. Sie blasen Stickstoff in die, an sich begrenzte Raumluft, betonieren die Flächen, auf denen sie wandeln, und verschmutzen die Meere mit Plastik, Giftstoffen und Abfällen. Sie roden Wälder, berauben sich selbst um den notwendigen Sauerstoff und wundern sich, wenn der Planet zurückschlägt!  Die böse, unberechenbare Naturgewalt ist schuld!

 

Nicht vielleicht jetzt, dass man sich besinnt und einmal aufräumt, nein man sucht intensiv im All nach einem neuen Planeten, den man vielleicht besiedeln könnte, um dort die gleiche Misere wieder von vorne zu beginnen!!

Der Ansatz wird aber wieder völlig falsch sein!  Bei der Auswahl der Bevorzugten sind sicher in der Mehrzahl Wissenschaftler dabei, Arbeiten werden bis dahin ja von Robotern erledigt. Sie werden versuchen, eine neue, möglichst ähnliche Welt zu erschaffen und der Kreis schließt sich.

 

Da musste Gott ja der Kragen platzen!  Da entschloss er sich, ein Experiment zu wiederholen, das schon einmal gewirkt haben soll, am Berg Ararat! Er schickt die große Flut!  Dieses Mal stört ihn nicht mehr die moralischen Verfehlungen dieses, außer Rand und Band geratenen Gesindels, sondern die Verschwendungssucht mit den Recoursen, die er mühsam unter Mithilfe der Evolution aufgebaut hat. Und natürlich auch die Mordlust an unzähligen Kreaturen, das Öffnen der Büchse der Pandora mit der Atomkraft. Anstatt sie nur positiv zu nützen, zündete man sie für einen Vernichtungssieg und versucht  nun mühsam sie zu bändigen, bevor die ganze Menschheit strahlt!

 

Er könnte ja ein schwarzes Loch schicken dass den ganzen Planeten verschlingt und dem Ganzen ein Ende bereiten, aber dann wäre ja die ganze Mühe, über Jahrmillionen, vergebens gewesen.

Also lässt er es regnen, Dämme brechen und Muren das Land auffressen und verschütten! Land unter, ist das Damokles-Schwert, das über ihnen hängt! Als erste Mahnung sozusagen! 

Sollte das nicht wirken, dann werden Pole schmelzen, Metropolen in den Fluten versinken und Vulkane ausbrechen! Eine Testreihe hat er schon mit Pompei begonnen und mit der Aktivierung diverser Vulkane fortgesetzt.

Das Verschwinden von alten Zivilisationen ging an den meisten von uns fast unbemerkt vorüber, oft ausgelöst durch Fehlwirtschaft, ebenfalls Ausbeutung der vorhandenen Recoursen und Aufflammen von Mordlust und Zerstörung!

Und, wer mag es gänzlich ausschließen, dem Zorn eines mächtigen Gottes und seines Blitzstrahles aus voller Enttäuschung heraus!

 

Doch er wird erkennen müssen, dass der Mensch die große Schwachstelle im System ist!  Dem Globus wird es erst besser gehen, wenn er eines Tages ohne ihn auskommt!

Und darauf arbeiten wir konsequent hin! Wir, die Krone der Schöpfung!

 

 

Freitag, 16. Juli 2021

Rosenblätter, Erotische Briefe

 

Rosenblätter

vonb Joana Angelides



 

Hallo mein Lieber,

ich hoffe, dass Du nicht denkst, dass es in meinem Leben keine weiteren Abenteuer und Erlebnisse gab, weil ich Dich nicht mehr kontaktiert habe.

Meine Sehnsucht nach sich Verlieren in Gefühle und Ekstase besteht nach wie vor und mein aufmerksames Ego sucht unentwegt nach Erfüllung.

Es sind die Stimmungen am Morgen und am Abend, wenn die Luft durchscheinend transparent über der Landschaft liegt, die Stille so laut ist, dass es dröhnt, die meine Sensibilität erhöht.

Sehr empfänglich für erotische Gedanken sind die Morgen, nachdem der Körper sich in den Nächten hineinfallen ließ in die weiche, warme Hülle der Dunkelheit, sich erwärmt unter der leichten Decke und durch die Vorstellung von tastenden Händen berührt zu werden, immer heißer wird.

In meiner Vorstellung rückt mein Himmelbett aus Messing auf die Terrasse, die flatternden weißen Vorhänge des Baldachins streifen mich zärtlich und ein muskulöser Körper und starke Arme drücken sich an mich. Ich hebe dann meine Arme und halte mich an dem Kopfende fest um meine Bereitschaft zu signalisieren, alle Empfindungen dieser Welt über mich zusammenschlagen zu lassen.

Ich spüre dann unter mir die Blätter von hunderten Rosen, ihre Stiele mit Dornen, die die Oberfläche meiner Haut reizen, mir diesen kleinen Schmerz bereiten, der meine Erregung noch mehr erhöht.

Es fallen mir Worte einer verliebten Prinzessin aus dem vorigen Jahrhundert ein, die wohl wunderbar passen:

 

Es können nicht nur zwei Arme sein, die mich halten, mich zärtlich umarmen, es sind Liebesdiener aus indischen Tempeln, die mich fesseln und zum Wahnsinn treiben und mich dann dem Liebesgott ausliefern. Ich werde mich auflösen, zu flüssigem Gold werden und mich in das Gefäß der Leidenschaft ergießen.

Doch in meiner Vorstellung ist der Körper in meinem Bett real, lässt sich anfassen, sich fühlen und mich die Gegenwart trotzdem vergessen.

Könntest Du das sein? Könntest Du über Deinen Schatten springen und mich dabei ansehen, oder sollte ich die schwarze Maske hervorholen, die mein Gesicht teilweise verhüllt und mich unwirklich erscheinen lässt? Mich namenlos macht und Dir alle Hemmungen nimmt, oder mir?

Wirst Du kühle Rosenblätter über mich rieseln lassen, mir zusehen, wie ein Schauer nach dem anderen meinen Körper beben lässt? Die zarten Knospen meiner Brust damit berühren, sie drehen und mit Deinen Lippen benetzen?

Wird uns die nun endgültig aus dem Horizont heraufsteigende Sonne in goldenes Licht tauchen und uns auf die Spitze der Pyramide heben?

Ich jedenfalls werde eintauchen in dieses Meer von Empfindungen, werde diese tausenden Nervenenden spüren, wie sie vibrieren und glühen.

Ich träume vor mich hin, liegend auf kühlen Rosenblättern, unter dem Baldachin meines Bettes, mit Blick auf die aufgehende Sonne dieses morgens.

Romeo und Julia, Glosse

 

Wie oft sterben Romeo und Julia eigentlich?
Von Joana Angelides



 

Im Laufe der Jahrhunderte, seit Shakespeares Zeiten, sind die beiden schon tausende Male gestorben!

 

Denn niemals gab es ein so herbes Los, als Julias und ihres Romeos!

Nicht nur auf den Bühnen dieser Welt, sondern auch im täglichen Leben. Besonders wir Frauen können uns in romantischer Selbstzerfleischung so gut in das Gefühlsleben von Julia versetzen und sterben dann mit jedem Ende einer Beziehung, die uns etwas bedeutet hat, auf dem Sofa der Verzweiflung.


Aber, wie ein Phoenix aus der Asche, erheben sich ja nach angemessener Zeit wieder die Schwingen einer neuen Liebe und lassen uns am Balkon, nicht nur in Verona, dahinschmachten!

Wir verweigern immer wieder gerne die Erkenntnis, dass es ja die Lerche und nicht die Nachtigall ist, die wir gerade hören. Das Lied der Nachtigall ist eben auch süßer und zeigt das Dauern der Nacht und nicht die aufgehende Sonne, an.

Doch wir sollten uns neben aller Romantik auch klar darüber sein, dass man Manches verhindern kann, wenn man miteinander redet!

Das traurige Ende einer Beziehung, eben auch jener von Romeo und Julia, hätte schon vermieden werden können, wenn ein Brief rechtzeitig angekommen wäre, oder wenn es damals schon ein Handy gegeben hätte!

Gibt es in der Literatur die Regel, ohne Tod, kein Happy-End, so ist das im Leben natürlich nicht so!


Es gibt kein härteres Los, als jenes von Julia und ihres Romeos!!

 

Den Tot vor Augen, Satire

 

Den Tod vor Augen!

Von Joana Angelides






 

Nach einem Besuch bei meinem Arzt vor einigen Jahren, hatte ich den Tod vor Augen!

Er hat mich geröntgt, ein EKG gemacht, mich abgeklopft und abgehört und dann mit dem Kopf hin und her gewackelt!

So ernst stand es um mich?

Dabei kam ich nur, weil mit der kleine Zeh weh tat! Den hatte er aber bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht beachtet!

Dazu wird er hoffentlich noch kommen.

„Alsoooooo..“, räusperte er sich, „das schaut gar nicht gut aus! Ich schicke Sie nun noch zur Blutabnahme, damit wir da Gewissheit haben, aber ich muss schon sagen….“, dann wackelte er wieder mit dem Kopf.

Mir wurde ganz anders!

Für mich stand fest, als fast Gesunder kam ich her und nun bin ich offensichtlich dem Tode geweiht! Wie bringe ich das nur meiner Frau und den Kindern bei?

„Sie müssen sofort mit dem Rauchen aufhören, Zucker oder Fett ist vom Teller zu streichen und natürlich auch der Alkohol und Sie müssen zumindest zwanzig Kilogramm abnehmen! Sonst kann ich für nichts mehr garantieren! Wir sehen uns dann, wenn Sie den Blutbefund haben, dann gehen wir es an!“

Ein hartes Urteil!

Mit dieser harten Diagnose verließ ich die Ordination. Was ich genau habe oder nicht mehr habe, wusste ich da nicht, aber es war trotzdem niederschmetternd.

Meine Zehe tat mir noch immer weh, doch das war ja wohl nun Nebensache!

Ich getraute mich nicht nach Hause, setzte mich in den nahen Park und haderte mit dem Schicksal.

Den Arzt strich ich in Gedanken von meinem Terminkalender, da er mir ja offenbar gar nicht mehr helfen kann! Was soll´s, die Überweisung zum Bluttest warf ich ebenfalls in den Papierkorb, von meinem Sparkonto hob ich die Hälfte ab und statt nach Hause zu gehen, ging ich in das Casino. Geld kann man bekanntlich ja nicht mitnehmen, wenn man in die Grube fährt. Das Schicksal verhöhnte mich, ich gewann und gewann und hatte mein Geld bald verdoppelt!

Da mir aber offenbar nur mehr einige Wochen blieben, entschloss ich mich, nun alles nachzuholen, was ich immer schon wusste, dass ich es versäumt habe!

Ich verschwieg meiner Frau mein wahrscheinliches Todesurteil, legte mir zwei Freundinnen zu und begann alles bewusster zu empfinden. Keinesfalls verzichtete ich auf mein gewohntes Essen und hin und wieder ein Gläschen Wein. Naja, wenn ich schon sterben muss! Im Fitness-Studie baute ich meine Muskeln auf, meine Kondition arbeitete ich bei meinen Gespielinnen ab. Die Monate verrannen.

Der Schmerz im Zeh war auch eines Tages verschwunden, ich wartete noch immer auf den Tod!

Auf den warte ich heute noch! Irgendwie habe ich den verdrängt, oder er hat es vorläufig aufgegeben!


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Samstag, 3. Juli 2021

Coming together, Glosse

 

Coming together

von Joana Angelides

 

 

Wenn auf einer Einladung zu einem zwanglosen Treffen von Bankern oder anderen Managern „coming together“ steht, so läßt das bei manchen ganz bestimmt verschiedene Assoziationen zu. 

Die einen meinen, man kommt in angenehmer Atmosphäre dem Tischnachbarn etwas näher, kann über gemeinsame Projekte plaudern, Geschäftskontakte anknüpfen. Das sind die Technokraten unter uns, die nur ans Geschäft denken.

Andere wiederum wittern hier eine Aufforderung zu engeren Kontakten, mit dem Ziel eines Näherrückens, vielleicht sogar körperlichen Kontaktes. Das sind nicht nur sex-besessene, nur an das EINE denkende  Wüstlinge, sondern auch jene, die das „coming together“ als erstrebenswerte Ziel in der zwischenmenschlichen Begegnung haben.

 

Wenn Frau das nun liest, und hier spreche ich von FrauFrau, dann hat sie genau diese Erwartung im Hinterkopf und bringt daher knisternde Unruhe in die sonst etwas formelle, nüchterne Konversation. Sie sendet Impulse aus, versenkt ihren Blick in die Augen von Cocktail schlürfenden männlichen Teilnehmern und läßt manchen Blick flatternd werden.

Da bekommt das „coming together“ eine ganz andere Dimension und Bedeutung.

Ist doch schön, dass mancher terminus in der Sprache des Business solche prickelnde Deutungen zuläßt!

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