Mittwoch, 18. August 2021

Eine unvergessliche Silvesternacht, Erotik

 

EINE UNVERGESSLICHE SILVESTERNACHT

von Joana Angelides

 


 Oh, es gibt die unterschiedlichsten Hexen.

Es gibt solche und solche und meine Hexe gehört zu den Solchen.

Zu jenen Hexen, die mich jeden Tag neu verbrennen.

Nach dieser Silvesternacht ist dieser erste Morgen im neuen Jahr nicht mehr vergleichbar mit anderen Morgen aus der Vergangenheit.

 

Meine Hände gleiten langsam an meinem Körper entlang. Er fühlt sich noch immer warm und empfindlich an und schon stellen sich neuerlich alle feinen Härchen einzeln auf und Schauer durchrasen meine Blutbahn.

 

Es fing ganz friedlich und normal an. Nachdem sich das Lokal mit einigen Stammgästen gefüllt hatte, bemerkte ich zwischen ihnen immer wieder fremdartige Gestalten, teilweise in bunte Kleider, aber auch Lumpen gekleidet. Niemand schien dies aufzufallen, außer mir.

 

Diese seltsamen Gestalten erhoben sich sporadisch gänzlich unerwartet über die Köpfe der Gäste und nahmen auf den Holzbalken an der Decke der Gaststube Platz. Ich getraute mich gar nicht hinauf zu blicken, um die Gäste nicht darauf aufmerksam zu machen. Dann mischten sie sich wieder unter die ganz normalen Gäste.

 

Es waren einige Freunde von Esmeralda darunter, die ich schon kannte, aber es gab auch völlig fremde, faszinierend anmutende Gestalten. Besonders eine hatte es mir angetan! Es war eine geheimnisvolle Frau und sie war leicht Durchsichtig, grün schimmernd und unglaublich beweglich. Sie lag zeitweise bäuchlings am mittleren Balken, ließ ein Bein herunterbaumeln und winkte mir zu. Dann wieder saß sie darauf und hatte die Beine bis zum Kinn gezogen und wippte mit einem Fuß. Wenn sie die Arme hob, gab sie Einblick in ihr loses, langes, ärmelloses Hemd und man konnte ihre festen, nach oben erhobenen Brüste sehr gut sehen.

 

 

Die zornigen Blicke von Esmeralda beeindruckten sie keinesfalls, im Gegenteil, sie wurde dadurch nur noch übermütiger!

Einmal verlor sie fast das Gleichgewicht, als Esmeralda an ihr vorbei zischte und wie wild durch ihre Haare fuhr. Doch sie fing sich gleich wieder und hielt sich am Holzbacken fest. Doch konnte ich ihr beider Fauchen bis herunter hören.

Unvermutet löste sich die Unbekannte aus ihrer luftigen Höhe und glitt, wie auf einer unsichtbaren Wolke zu mir herab. Sie hielt schwebend hinter mir an und drückte sich an mich. Ich konnte Durch das dünne Hemd am Rücken die zwei harten Knospen ihrer Brüste spüren sowie ein rasendes Klopfen, das ich als meinen Herzschlag identifizierte.

Ich spürte gleichzeitig ihren warmen, begehrlichen Atem im Genick und konnte kaum Luft holen vor Erregung.

 

Doch blieb diese Aktion vor Esmeralda nicht verborgen und sie näherte sich mir nun mit funkelnden, weit aufgerissenen Augen von vorne, senkte den Kopf wie ein Stier in der Arena und zückte ihre langen, spitzen, roten Fingernägel. Ihre Armreifen klirrten drohend und unaufhörlich.

 

Gleichzeitig erkannte nun ihre Rivalin die Gefahr und begann ihre weichen, biegsamen Arme unter meinen Achseln nach vorne zu schieben und so Besitz von mir zu ergreifen. Eine ihrer Hände hatte den Eingang durch das Hemd zu meiner nackten Brust gefunden, störende Knöpfe ganz einfach abgerissen und sich in mein Fleisch gekrallt. Wobei sie meine linke Brustspitze nicht mehr los ließ und heftig daran zerrte. Das war der Moment wo ich nur mehr bunte Spiralen vor mir sah und der Luft endgültig und pfeifend aus meiner Lunge entwich. Esmeralda hatte mich nun ebenfalls erreicht und sie begann sich fordernd von vorne an mich zu schmiegen. Ihre Hände nestelten an meinem Gürtel und ich hatte plötzlich die entsetzliche Vorstellung, völlig nackt, eingezwängt zwischen zwei gierigen und höchst geilen Frauenkörper vor meinen Gästen dazustehen.

Mein Blut begann zu wallen und zu kochen und mir zu Kopfe zu steigen.

Nun waren auch die anderen seltsamen Besucher aus der Welt Esmeraldas auf uns aufmerksam geworden und feuerten die Beiden an.

Mit einem Ruck riss mir der kleine Teufel in meinem Rücken nun das, sie offensichtlich störende Hemd in Streifen vom Körper und ihre Zunge glitt langsam auf meinem Rücken auf und ab. Gleichzeitig spürte ich die Zunge Esmeraldas an meinem Hals und der anderen, noch freien Brustspitze. Ich verlor den Boden unter den Füßen und schwebte hilflos einen Meter über dem Boden. Um mich herum amüsierten sich diese seltsamen Gestalten, griffen nach mir oder wühlten bedächtig in meinen Haaren und lachten schrill und aufgewühlt. Alle waren sie von

 

der allgemeinen Erregung ergriffen und jeder wollte seinen Teil der aufgeladenen Stimmung für sich. Sie berührten sich selbst, oder den ihnen am nächsten befindlichen Körper und murmelten unverständliche Worte. Die Situation war aufgeheizt und schien außer Kontrolle zu geraten.

Unverständlicher Weise blieben diese Ereignisse von den anderen Gästen völlig unbeachtet, es geschah dies alles anscheinend in einer Parallelwelt der besonderen Art.

Ich merkte irgendwann, dass es den beiden Hexen gelungen war, mich völlig zu entkleiden und sich meines Körpers und seiner Empfindungen zu bemächtigen. Meine Haut begann zu glühen, die beiden schienen 100 Hände zu haben, die sich jeden Zentimeter meines Körpers annahmen. Sie ritten abwechselnd auf mir, nahmen hoch aufgebaute Hürden, galoppierten mit mir durch dunkle Täler und Schluchten und hielten mich abwechselnd fest, um mich kurzfristig der Anderen auszuliefern. Dabei starrten mich ihre gierigen Augen an und forderten immer mehr, als die Rivalin gerade bekam. Diese Augen waren sprühende Feuerräder, rollten in ihren aufgerissenen Augenhöhlen und lehrten mich das Fürchten.

 

Dies geschah alles über den Köpfen der übrigen Gäste, die davon seltsamer Weise jedoch nichts mitbekamen. Doch es überraschte mich keinesfalls, es war eben so, seit Esmeralda von mir und meinem Haus Besitz ergriffen hatte.

Die Stimmung im Lokal wurde immer lauter, je mehr wir uns dem Jahreswechsel näherten.

 

Ich schwebte noch immer zwischen dem festen Boden der Gaststätte und den klobigen Holzbalken an der Decke. Esmeralda hatte ihre festen, langen Fingernägel in mein Fleisch gegraben und drehte sie genüsslich darin. Es brannte wie Feuer und trieb mir die Tränen in die Augen. Und doch wollte ich diesen Schmerz nicht missen. Die andere kleine, grüne Hexe schwebte mit verschränkten Beinen neben mir, völlig aufgehend im Bemühen an der Innenseite meiner in die Höhe gestreckten Arme ihrerseits ihre Fingernägel lange und intensive Bahnen ziehen zu lassen, ihre feuchte Zunge zur Linderung einzusetzend und mich dabei intensiv zu küssen.

Esmeralda steuerte mit ihren festen Schenkeln, mit denen sie mich fixiert hatte, in Richtung des Kamins und es wurde mir bewusst, dass mich das Feuer endgültig verschlingen wird.

 

Oh, sie werden es doch nicht wagen, mich Durch den Kamin zu jagen?

Die innere Glut, die aufsteigende innere Hitze begann das äußere Feuer zu verdrängen; mich erfassten noch nie so empfundene Orgasmen, trieben mich in ein

sich drehendes Karussell und raubten mir kurzfristig das Bewusstsein. Ich wurde von unzähligen Händen berührt, an besonders empfindlichen Stellen besonders nachdrücklich, sah in die sich noch immer drehenden Feuerräder über mir, schloss die Augen und ließ mich dann doch einfach in das lodernde Feuer fallen.

 

Um mich herum tanzten sie nun all diese unbekannten Gestalten, Hexen und Faune, mit ihren dünnen, Durchsichtigen Gewändern, lächelten mich wissend an und hoben und senkten mich im Rhythmus der rollenden Orgasmen.

 

Mitten in diesem melodischen Inferno werden die rasenden und leidenschaftlichen Kapriolen Esmeraldas langsamer, aber intensiver. Sie vertrieb mit energischen Armbewegungen die uns umgebenden durchscheinenden, glänzenden und glühenden Körper, die sich aber nur zögernd zurückzogen, bis wir schlussendlich aber doch völlig alleine dahinschwebten.

 

Sie umschloss meinen Kopf mit ihren beiden Unterarmen und zwang mich dabei nur mehr ihr Gesicht und ihre Augen zu sehen. Sie bewegte ihr Becken in kleinen kreisenden Bewegungen während sie auf mir ritt und holte mich langsam in die Wirklichkeit zurück.

Darin ist sie Meisterin!

 

Langsam glitten wir in einer Ecke des Lokals wieder auf den festen Boden der Wirklichkeit zurück und sie entließ mich aus ihrer klammernden Umarmung.

 

In diesem Moment schlug die Uhr 12.00h und das neue Jahr hat begonnen! Alle umarmten und küssten sich und im allgemeinen Chaos, konnte ich ein neues Hemd holen und mich dann wieder unter die normalen Gäste mischen.

 

Esmeralda lag nun völlig alleine und nur mit einem dünnen glitzernden, grünen Schleier bekleidet, auf dem Holzbalken und beobachtete das Treiben zu ihren Füßen. Ich versuchte, nicht zu ihr hinauf zu blicken, meine Knie zitterten sowieso noch immer.

Irgendwann in den Morgenstunden schleppte ich mich in mein Schlafzimmer im Obergeschoß über dem Lokal und sank, wie ich war, ermattet auf das Bett.

 

Und nun bin ich aufgewacht, lag quer über dem breiten Bett und vermied es, meinen Körper an irgendeiner Stelle zu berühren, er stand noch immer unter Strom und schrie nach Esmeralda.

 

 

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TAMOMOTO, Tag 2 Erotik

 

TAMOMOTO, Tag 2

                           aus dem e-Book "Im Schatten des Fujijama"


 

Heute ist wieder so ein Tag, dem ich seit Stunden entgegen zitterte

Ich weiß gar nicht, wie lange ich schon daliege, durch die Maske kann ich nicht feststellen, ob es dunkel oder hell im Raum ist.

 

Ich kenne den Raum natürlich, er ist oval, mit Matten ausgelegt, das Bett in der Mitte des Raumes ist niedrig, quadratisch und rot gepolstert. Es ist ein japanischer Futon. Rund um das Bett sind mit Reispapier bespannte Paravents aufgestellt, die mit Drachen und japanischen Landschaften bemalt sind. Die Lampen dahinter erleuchten den Raum nur wenig, das Licht durchbricht das Reispapier nur sehr zaghaft. Der Blick durch die Breitseite des Raumes geht in den mit Lampions geschmückten Garten hinaus und der kleine Teich spiegelt in mondhellen Nächten die silberne Scheibe des Erdtrabanten wider.

Doch im Moment kann ich das nicht sehen. Meine Sinne sind geschärft und ich horche in die Dunkelheit hinein.

 

Wird Tamomoto wieder zurückkehren? Die Erregung steigt und mit ihr die Erwartung für das Kommende.

 

Ich bin mit dünnen Seidentüchern ans Futon gefesselt und fühle mich meinen Begierden total ausgeliefert, die Maske auf meinem Gesicht macht das übrige.

Ich liege da, die Stille wird immer lauter und das Einzige, das ich hören kann ist mein Herzschlag. Da, ein Luftzug! Er betritt wieder den Raum.

 

Schon spüre ich etwas Warmes auf meinem Bauch und dann spüre ich wie Fingerkuppen es verteilen. Es riecht nach Moschus und Vanille.

 

Sehr lange kreisen diese Fingerkuppen um meinen Nabel, gehen nach oben, umkreisen meine Brust, sparen jedoch die Brustspitzen aus. Es macht mich verrückt, denn gerade da entzündet sich meine Erregung immer und er weiß es. Er will das scheinbar bis zuletzt aussparen.

 

Dann gleiten diese Fingerkuppen wieder nach abwärts, massieren meine Hüften, gleiten die Schenkel außen nach unten und wieder innen nach oben. Ich bäume mich auf vor Lust.

 

Doch diese Berührungen ändern die Richtung und gleiten wieder nach abwärts. In meine Kniekehle, weiter die Waden nach unten und umkreisen meine Füße. Sie gleiten an der Seite bis zu den Zehen; Kratzen wie mit einem Geigenbogen an ihnen, kratzen in den Zwischenräumen und meine Beine beginnen wie die Saiten eines Instruments zu vibrieren. Diese Hände haben plötzlich Nägel, die Fingerkuppen sind verschwunden?

 

Er ist ein Teufel, ein Teufel aus Japan, der meint, ein Musikinstrument in Händen zu haben um ihm Töne zu entlocken.

 

Seine Finger beginnen auf der Fußsohle zu tanzen, zart zu kratzen. Ich stöhne.

Dann beginnen sie jeden Zeh zu berühren, zart darüber zu streifen, ich stöhne lauter. Es wird unerträglich und es hört nicht mehr auf. Ich beginne unkontrolliert zu zittern, möchte fliehen. Unkontrollierbare Töne entweichen mir.  Doch er hört offenbar meinen Klangkörper zu einer Symphonie anschwellen. Ich kann nicht fliehen, bin ich doch mit dünnen Seidentüchern an das Bett fixiert.

 

Es ist chinesische Folter, er wird mich zu Tode kitzeln.

 

Alle meine Muskeln spannen sich nun an, der Körper versucht dieser süßen Qual zu entkommen. Da, es hört endlich auf und ich atme auf, mein Körper sackt in sich zusammen.  Doch es war nur ein kurzer Moment, schon beginnt es wieder und diesmal sind es keine Fingerkuppen, keine Fingernägel, sondern es ist ein harter und doch elastischer Pinsel. Wahrscheinlich ist es der Pinsel mit den Marderhaaren, den wir schon eine Weile haben. Er lässt meine Beine wieder unkontrolliert zucken, mich aufbäumen, mich betteln, er soll doch aufhören. Aber er weiß, dass ich es eigentlich nicht wirklich möchte.

 

Ich spüre nur seinen warmen Atem auf meinem Bauch.

 

In der selbst gewählten Dunkelheit stelle ich mir vor, wie er über mich gebeugt es genießt, wie ich mich winde, um eine Pause flehe, flüsternd daliege. Er genießt die anschwellenden Töne aber auch die Zwischentöne meiner eigenen Komposition.

 

 

Der Pinsel bewegt sich auf der Fußsohle in wechselndem Tempo und in meinem Inneren beginnen sich bunte Kreise zu drehen. Ich muss aus diesem Teufelskreis raus, ich halte es nicht mehr aus.

 

Plötzlich hört es auf.  Der Pinsel wandert an der Innenseite meiner Beine hinauf zu den Schenkeln und vermittelt den Eindruck von Millionen von Ameisen, die über meinen Körper laufen. Ich spüre, wie ich feucht werde, wie sich meine Vagina zusammenzieht.

 

Nun kommt dieser Pinsel langsam näher an mein Lustzentrum und ich halte den Atem an. Der Körper weiß, was auf ihn zukommt. Einerseits zittert er davor, andererseits will er es.

 

Zarte Finger teilen meine Scham und der Pinsel gleitet langsam zwischen meine Lippen. Er erreicht die Klitoris und beginnt langsam darüber zu kreisen. Sehr langsam. Die Impulse steigen in meinen Kopf, erzeugen bunte Ringe, sich drehende Kreisel und das Gefühl nur mehr aus Gehirnmasse und Klitoris zu bestehen.

 

Der Pinsel bewegt sich hin und her, am Punkt rundherum. Schneller, dann wieder langsamer, ich stöhne und stoße kleine Schreie aus. In dem Moment, als sich ein Orgasmus ankündigt, hört der Pinsel auf. Die Spannung fällt zusammen.  Nun beginne ich sogar zu betteln, dass er weitermachten soll, flüstere sinnlose Worte, mein Atem fliegt. Doch er ist vorerst erbarmungslos.

 

Er hat mir einen wahnsinnig aufregenden Nachmittag versprochen und das scheint er nun in die Tat umzusetzen.

 

Er entfernt sich vom Bett und lässt mich mit all meiner Erregung wieder alleine. Ich horche in die Dunkelheit, die meisten Ameisen sind zur Ruhe gekommen. Doch einige Tausende spüre ich noch, besonders im Gehirn. Sie machen meinen Geist verrückt.

 

Da, er beginnt wieder sich mit meinen Füßen zu beschäftigen. Er reibt sie mit etwas Öl ein und beginnt schon wieder unter meinen Zehen zu tanzen, mit seinen Fingernägel meine Fußsohlen, besonders an den Seiten zu bearbeiten und mein Körper bäumt sich wie unter Strom auf, zuckt.  In Kürze werde ich die Kontrolle verlieren. Als es fast unerträglich wird, hört es wieder auf. Ich schreie auf, NEIN!

 

Ich merke den Luftzug, den ein Körper verursacht, der sich ganz nahe bewegt. Ich spüre, wie sich dieser Körper über mich beugt und meine sehr harten, erregten Brustspitzen zwischen seine Lippen nimmt und sie presst, dreht und mit seiner Zunge streichelt.

 

Ich werde mit ungeheurer Wucht von einem Sturm hochgehoben und fliege nun hoch hinauf in die Wolken.

 

Seine Fingerkuppen erfassen nun wieder meine Perle und streicheln im selben Rhythmus darüber, wie seine Zunge meine Brustspitzen berührt. Jeder Zentimeter meiner Haut ist elektrisiert, es läuft Strom darüber, das Vibrieren hört nicht mehr auf.

 

Ist es ein Finger, sind es zwei oder drei, die nun in mich eindringen? Sie berühren meinen G-Punkt, sie katapultieren mich in den Orbit, kein Nerv in meinem Körper kann ruhig bleiben, die Nervenenden glühen. Die Finger massieren langsam aber stetig diesen Punkt und sein Daumen kreist über meiner Perle, stetig und laaangsam. Es ist die italienische Methode.  Ich spüre Kaskaden von Empfindungen in meinem Körper auf und ab zu laufen, wie Flut und Ebbe. Sie werden in Kürze über mir zusammenschlagen.

 

Es kann unmöglich ein Mensch alleine sein, der meinen Körper so zum Klingen bringt, es ist ein ganzes Symphonieorchester. Die bunten Kreise in meinem Gehirn werden immer schneller und als er in mich eindringt, schnell und fordernd, kräftig und selbst pochend und zuckend, fliege ich mit einem Paukenschlag direkt über einen Vulkan, der sich plötzlich auftut.

  .

Der erste gemeinsame Orgasmus schlägt über uns zusammen, reißt mich mit.

Das Furioso strebt seinem Höhepunkt zu.


Fortsetzung folgt.


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Dienstag, 17. August 2021

Die Gottesanbeterin, Teil I, Erotik

 


DIE GOTTESANBETERIN

Teil I

 

 

Prolog: Es kommt gelegentlich vor, dass sie während oder nach der Paarung das Männchen, oder den Partner, auffrisst.

 

 

YOKO TRÄGT NUR NUDE

Seit einigen Tagen hat mein Leben einen neuen Inhalt bekommen. In eines der Appartements des Hochhauses mir gegenüber ist eine neue Mieterin eingezogen. Es traf mich wie der berühmte Blitz, als ich am darauffolgenden Abend mein Fernrohr wieder einmal die Fassaden der Häuser rund um mich abtastete und sie bemerkte.

 

Seither macht es mich geradezu verrückt, dass sie in ihrer Wohnung, bei voller Beleuchtung und hinaufgezogenen Rollos offenbar ausnahmslos nackt herumläuft. Alles an ihr ist graziös, anmutig und elegant. Sie trägt ihr schwarzes Haar sehr kurz zu einem Pagenkopf geschnitten, was ihren langen biegsamen Nacken erst so richtig zur Geltung bringt. Ihre Augen brennen schwarz wie Kohlenstücke in einem auffallend hell, fast weiß geschminktem Gesicht, und ihr Mund leuchtet in einem kräftigen, dunklen Rot. Was man sogar bei dieser Entfernung sehen kann. Sie bewegt sich betont langsam, wie eingelernt. Sie wirkt wie eine, durch Schnüre bewegte Marionette. Sie ist offenbar Asiatin, vielleicht Japanerin.

Die Einrichtung ihres Wohnzimmers ist äußerst spartanisch. Etwas, was sofort auffällt ist die Rückwand. Dort steht ein ca. zwei Meter hohes, die ganze Wand einnehmendes, schwach beleuchtetes Aquarium, mit vielen Fischen in unterschiedlichsten Größen darin und leicht sich hin und her bewegenden Pflanzen. Links davon lehnt eine Leiter, die offensichtlich dazu dient, die Fische zu Füttern

An der rechten Seitenwand steht ein schwarz lackierter Schrank, der offenbar als Musikschrank und Fernsehmöbel fungiert. Oben darauf steht eine schwarze Lampe mit goldenen Rändern, die den Raum nur sehr spärlich beleuchtet. Ihr Schirm ist eckig und nach oben offen, sodass sich, dass meiste Licht an der Decke verteilt. Daneben steht eine schwarze Stele, die irgendwie an einen Phallus erinnert und eine Rot lackierte Schale steht daneben. In der Mitte des Raumes findet sich, völlig alleine und ohne ersichtliche Logik, eine ebenfalls schwarze, Bodenvase auf einer geflochtenen Matte.

 

Sie schläft nackt, sie kocht nackt und sie lackiert ihre Zehennägel, auf einem Stuhl sitzend, ein Bein auf dem Boden, das andere auf der Sitzfläche aufgestützt, ebenfalls nackt. Ich kann ihr schwarzes, etwas krauses Delta zwischen den Beinen sehen, ich sehe ihre dunklen Brustnippel, den dunklen Hof rundherum und wenn ich mein Fernrohr dementsprechend einstelle, sehe ich sogar das kleine herzförmige Muttermal auf der Innenseite ihres linken Schenkels, wenn sie ihre morgendlichen Turnübungen vor der geöffneten Terrassentüre macht. Ob es echt ist, oder vielleicht ein Tatoo, kann ich aus dieser Entfernung nicht erkennen.

 

Ihre Turnübungen unterliegen einem strengen Ritual und sind jeden Morgen und jeden Abend immer die Gleichen. Sie tut das jedes Mal mit Hingabe und offenbar zu Musik, dann sie dreht und wendet sich rhythmisch im Takt um die in der Mitte des Raumes stehende schwarze Bodenvase. Sie macht mit ihren langen, muskulösen Beinen kreisende Bewegungen drum herum, bückt sich nach vorne, berührt mit einer Hand immer abwechselnd den gegenüberliegenden Fuß und man kann sehen, wie sich die Brüste hin und herschieben. Sie macht eine Brücke über der Vase nach Rückwärts, hebt abwechselnd immer ein anderes Bein und kreist mit den Füßen in der Luft.

Dann macht sie eine Rolle am Boden, wobei sie ihre nicht enden wollenden Beine abwechselnd hebt und senkt und sich dann verkehrt zum Fenster wieder erhebt. Dabei berührt sie niemals die Vase, sie ist ihr Mittelpunkt. Sie verlässt auch niemals die Matte, bewegt sich innerhalb ihres Umfanges.  Ihr muskulöser Rücken zeigt jeden Muskel sowie die gerade, aber biegsame Wirbelsäule die in ihrem nicht zu kleinen, aber doch sehr festen Po übergeht. Oberhalb des Po´s hat sie deutlich erkennbar, ein Tatoo, eine Art Wunderblume oder Arabeske, oder vielleicht einen Drachen.

Sie hebt immer wieder graziös beide Arme und schwingt sie hin und her. Der verrückteste Moment ist der, wenn sie ihre Übungen seitenverkehrt wiederholt und mir den Anblick dieser beiden Halbkugeln voll gewährt, ja sie mir geradezu entgegenstreckt und sich das Auge in ihrem dunklen Tunnel dazwischen verlieren kann.

Diese schlanke, biegsame Gestalt erregt meinen Körper, meinen Geist, lässt mein Blut durch die Adern rauschen und raubt mir für einige Sekunden das Gleichgewicht und den Verstand.

 

Das Fernrohr ist meine einzige Verbindung zur Außenwelt, da ich meine Wohnung, die gleichzeitig mein Zeichenatelier ist, niemals verlasse. Ich leide seit meiner Kindheit an Agrophobie. Ich wurde zu Hause unterrichtet, hatte niemals Freunde, keine Besuche außer meinen Lehrer, einen sehr strengen, aber sehr klugen Mann. Er öffnete mir ein wenig das Tor in die Welt da draußen, brachte Bilder mit, spielte mir Musik vor und erzählte mir Neuigkeiten aus der für mich unerreichbaren Außenwelt. Trotz meiner Sehnsucht nach dieser Welt, konnte mich niemand bewegen, das Haus zu verlassen. Irgendwann entschieden meine Eltern, dass meine Ausbildung abgeschlossen war und das Tor in die Welt fiel zu und blieb seither geschlossen.

 

Da ich kein eigenes Leben habe, nehme ich geheim am Leben anderer teil. Ich beobachte die Menschen, selbst im Dunkeln sitzend, durch das Fernrohr, blicke in ihre erleuchteten Wohnzimmer, Schlafzimmer und Büros. Ich weiß, wer wann Besuch bekommt. Weiß, welche Sekretärinnen auf der Couch ihres Chefs landen, wer wen küsst und welcher Mann seine Frau schlägt und wie oft es da und dort Sex gibt.

 

Immer wenn abends die Lichter in den einzelnen Fenstern angehen, stehe ich an meinem Fernrohr und gleite von Fenster zu Fenster, von Etage zu Etage und nehme mir einen Teil des Kuchens vom Leben anderer. Ich wurde sozusagen zu deren Familienmitglied, ohne dass sie eine Ahnung davon hatten. Ich habe mir sogar ein Zusatzgerät, ein Nachtsichtgerät, zusenden lassen, um auch in dunkle Räume hineinspähen zu können. So kann ich sich drehende und bewegende Körper auch im Dunkeln sehr gut sehen, kann sie in ihren intimsten Situationen beobachten und mit ihnen leben, lieben und leiden.

 

Doch bei Yoko, so habe ich sie wegen ihres japanisch anmutenden Äußeren bei mir genannt, ist es schlagartig zu einer Obsession geworden. Ich vernachlässige durch sie die anderen, mein Fernrohr ist nur mehr auf ihre breite erleuchtete Glasfront gerichtet. Es ist einer dieser neuen Bauten, die sehr breite Glasfronten haben, die direkt auf Terrassen münden und man fast die gesamten Innenräume einsehen kann. Wenn sie nicht da ist, tauchen meine Blicke in das Aquarium ein und ich schwimme selbstvergessen mit den Fischen herum.

Zwischen uns liegt ein Park, sodass sie vermeint, kein Gegenüber zu haben.

In den letzten beiden Nächten hatten wir Vollmond, ihr Schlafzimmer war hell erleuchtet und so konnte ich sie beim Schlafen beobachten. Ihre Laken und Polster sind dunkel, Schwarz oder Anthrazit und ihr nackter sylphidenhafter fast weißer Körper hebt sich darauf wunderbar ab. Ich starrte in der ersten Nacht unentwegt hinüber und registrierte jede ihrer Bewegungen. Nach Mitternacht begann sie plötzlich unruhig zu werden, fuhr mit den Armen auf dem Laken herum, wälzte sich hin und her, bis sie sich plötzlich aufrichtete. Sie saß aufrecht im Bett, ihre Silhouette hob sich, für mich aufregend lasziv gegen die dunklen Laken ab. Sie begann sich selbst an den Brustspitzen zu reiben, sie zu kneten, ihre Brüste zu umfangen, ihren Kopf in die Höhe zu heben, den Mund zu öffnen. Dann warf sie sich plötzlich herum, kniete auf dem Bett, spreizte ein wenig die Beine und ihre rechte Hand begann zwischen ihnen langsam hin und her zu gleiten. Sie kniete in schräger Position zu mir, präsentierte mir die wunderbaren weißen Halbkugeln ihres Po´s, der Drachen bewegte sich oberhalb des Gesäßes und gab dem Ganzen einen fantasievollen Anstrich. Durch das Fernrohr konnte ich sehen, wie ihre Finger von vorne zwischen ihren Schenkel durchkamen und sie sich offenbar selbst befriedigte. Dabei kamen diese langen Finger bis zu ihrer dunklen Rosette, wo sie ein wenig eindrang. Sie machte dabei einen Katzenbuckel, begann plötzlich unkontrolliert zu zittern, den Kopf wild nach oben zu werfen und fiel dann seitwärts um. Sie erging sich offenbar in einem Orgasmus, erlag ihm sichtlich. Sie strich noch eine Weile hin und her, ich konnte meinen Blick in dieser ersten Nacht nicht von diesem Bild abwenden. Das Mondlicht entschwand langsam und ihre hellen Konturen verschwammen langsam mit der Dunkelheit. Dann schlief sie wieder ein.

Sie hinterließ mich in völliger Erregung und Spannung und ich warf mich leise keuchend auf mein Bett bis auch für mich die Erlösung kam.

 

Seit drei Wochen wartet nun mein Verleger schon auf die Zeichnungen für die nächste Serie und obwohl ich sie ihm für diese Woche versprochen habe, kann ich mich nun einfach nicht mehr konzentrieren.

 

Wenn ich meinen Superheld Gorgon auf meinem Zeichenbrett zwischen den stilisierten Hochhäusern herum schwingen lasse, dann überlege ich seit zwei Tagen, hinter welchen der Fenster er vielleicht ebenfalls eine nackte Yoko sehen könnte. Ich lasse ihn auf Terrassen landen, sich durch die Luft erheben und durch Glasscheiben blicken.

 

Ich kann seit einigen Tagen nur arbeiten, wenn sie am Morgen die Wohnung verlässt, denn dann entschwindet sie meinem Blickfeld in einen toten Winkel und ich kann nicht sehen, ob sie vielleicht auch nackt das Haus verlässt, oder sich doch bekleidet. Für einen Normalbürger ist es sicher normal, anzunehmen, dass sie außerhalb ihrer Wohnung bekleidet ist, doch in meinen Wahnvorstellungen ist sie da ebenfalls nackt. In meiner Fantasie gehe ich eng hinter ihr und beschütze sie. Ich kann sie mir nicht in Kleidern vorstellen und sehe sie in der Menge, wie sie nackt zwischen den Menschen herumgeht. Es merkt offenbar niemand außer mir.

Es wäre interessant zu wissen, welchen Kleidungsstil sie bevorzugt, ob sie Kleider oder Hosen, leger oder figurbetont, vorzieht.

Doch eigentlich bin ich überzeugt, Yoko trägt nur Nude. Zumindest in meiner Realität!

Wenn am späteren Nachmittag gegenüber das Licht angeht springe ich sofort auf und es zieht mich unwiderstehlich zu meinem Fernrohr. Dass ich dabei manches Mal das kleine Tuschfläschchen über meine letzte Zeichnung gieße, bemerke ich erst später.


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Sonntag, 15. August 2021

Sinnestäuschung, besinnliche Kurzgeschichte

 

Sinnestäuschung

von Joana Angelides


 

Er begann den Aufstieg zur flachen Spitze des Berges schon in den frühen Morgenstunden. Da war die Luft noch kühl und man spürte die Frische des Walds bei jedem Atemzug. Der Aufstieg bereitete ihm einige Mühe, er musste des Öfteren Halt machen und sich an einen der Bäume lehnen. Er war ja nicht mehr der Jüngste, hatte den Zenith seines Lebens bereits weit überschritten.

 

Es gab zwar einen ausgetretenen Pfad, der sich durch die sanften Hügel wandt, doch er suchte die Stille des Walds, die eigentlich gar keine Stille war. Man hörte es knacken und flüstern, es war, als wären rund um ein noch vieles, unsichtbares Wesen, die sich im Schutze des Walds herumtreiben.

 

Die Blätter und Zweige des Mischwalds schwangen leicht im Wind und erzeugten eine eigenartige Melodie.

 

Die Sonne stand schon ziemlich hoch und fand immer wieder Wege, ihre Strahlen durch das dichte, grüne Dach des Walds auf den weichen, mit Moos bewachsenen Boden zu senden. Seine Schritte wurden durch das Moos gedämpft, nur unterbrochen von leisem Knacken, wenn sie auf einen herabgefallenen dünnen Ast oder Zweig trafen.

 

Er nahm sich vor, eine kurze Rast noch im Schutze des Walds einzulegen, um dann von der Lichtung aus, die schöne Landschaft zu seinen Füßen zu genießen. Er hatte da einen bestimmten Platz im Auge, von dem aus die Aussicht besonders schön war. Es war eine Felsengruppe, umgeben von sieben oder acht alten, Schatten spendenden Fichten. Der Blick war nach einer Seite völlig frei

 

Als er nach kurzer Rast aus der Tiefe des Walds hervortrat, sah er sie. Sie hatte sich an den Felsen angelehnt die Beine angezogen und das Kinn auf den Knien aufgestützt. Sie blickte geradeaus vor sich, als würde sie ihren Gedanken nachhängen.

 

Kann das denn sein, kann sich die Geschichte wiederholen?

Können sich längst vergangene, versunkene Ereignisse erheben und Wirklichkeit werden?

 

Ein weißer Hut aus Organza beschattete ihr Gesicht bis zu den Augen, die im Schatten lagen, nur ihr voller, roter Mund trat aufreizend ins Licht hervor. Oh, wie bewunderte er diesen Mund immer, wie schmerzte jede Entbehrung in jeder Minute!

 

Wie damals war der Rest ihrer Kleidung wieder war ganz in Weiß gehalten, ihre kleinen, ebenfalls weißen Schuhe standen neben ihr im Gras und ihre nackten Füße bohrten sich langsam in die weiche Erde. Er blieb stehen und betrachtete fasziniert diese unwirkliche Gestalt. Sie schien auch deswegen so unwirklich, da das gleißende Sonnenlicht die Umrisse verschwimmen ließ und die Konturen des Bildes, das sich ihm bot, immer wieder vor seinen Augen verschwammen.

 

Wie schnell vergisst man Namen, aber niemals Bilder oder Konturen die unvergesslichen Erlebnisse zementieren.

 

Er trat einen Schritt nach vor in ihre Richtung, doch sie rührte sich nicht, schien ihn gar nicht zu bemerken.

 

Als sie nun beide Arme hob und hinter ihrem Kopf verschränkte, erkannte er, lediglich an dieser, ihm so vertrauten Bewegung, dass es Marion war. Marion, aus einem anderen Leben, das er längst vergessen hatte. Sie waren jung, unbeschwert und unheimlich verliebt. Er erinnerte sich an dieses Kleid aus dünnem, fast durchscheinendem Organza, ihre weiße, zarte Haut, die sich im Ausschnitt des Kleides verlor und ihm in der Fantasie die tollsten Bilder vorgaukelte! Er erinnerte sich an das zarte rosa, die ihre Brustspitzen ahnen ließen und ihm die Sinne raubten. Damals wollte er in diesen Sekunden nichts anders, als sie mit seinen Lippen berühren, vielleicht ihr Seufzen hören.

Er trat noch einige Schritte näher an sie heran und sein Schatten fiel auf ihr Gesicht. Nun erst schien sie ihn zu bemerken. Sie öffnete die Augen und lächelte ihn an. Er hatte kurz Angst sie würde erschrecken, oder aufspringen. Doch nichts dergleichen geschah.

 

Er konnte auf sie hinunterblicken, ihren dunkelroten, halb offenen Mund, das tiefe, alabasterfarbene Dekollete vor sich und konnte wieder, wie damals, die rosa Spitzen ihrer Brüste sehen. Ihre Brust hob und senkte sich in gleichmäßigen Atemzügen.  Mit einer langsamen Bewegung nahm sie den Hut vom Kopf und warf ihn von sich. Wie damals, als sie beide von tiefen Gefühlen für einander beseelt waren.

 

Er fiel in die Knie, nahm ihren Kopf in beide Hände und senkte seine Lippen auf diese lockende, rote Blüte mitten in ihrem Gesicht. Seine Hände glitten abwärts, streiften auf ihrem Körper auf und ab, fassten ihre vollen Brüste und schoben sie nach oben, sodass sie die enge der Korsage verließen. Sie lagen in voller Pracht vor ihm und er konnte endlich seine Lippen über ihre Spitzen wandern lassen. Nach so vielen Jahren, war dies die Erfüllung eines Traumes.

 

„Endlich bist du wieder da, wo warst du denn so lange?“

 

Er hörte diese Frage wie aus weiter Ferne, konnte jedoch nicht antworten, seine Kehle war trocken und wie zugeschnürt. Sein Gesicht wühlte in der Fülle des Dargebotenen er nahm ihren Duft in sich auf, die Wärme ihrer Haut und das Pulsieren seines eigenen Blutes.

 

Es war als würde sich der feine, dünne Stoff ihres Kleides unter seinen Händen auflösen, als würden seine Hände direkt ihre Haut berühren. Es war als würden all diese Jahre, die inzwischen vergangen waren, im Nichts verschwinden und sie wären wieder jung und verliebt und ohne Gedanken an die Zukunft.

 

Sie lagen nebeneinander, halb angelehnt an den Felsen im Gras und er genoss die sie umgebende Stille.

 

Mit geschlossenen Augen konnte er ihren erregten Atem hören, hörte sie leise flüstern, Worte die er nicht verstand, aber doch wusste, dass sie ihm galten und war seit langem wieder sehr glücklich. Er träumte einen wunderschönen Traum

 

Eine Wolke, die sich vor die Sonne schob, holte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Er blickte sich um und stellte fest, dass er alleine war. Wo war sie hin?  Sein Blick streifte in die Runde, suchte den weißen Organzahut im Gras, ihre Lichtgestalt in seinen Armen.  Nur die sich bewegenden Schatten der Bäume um ihn herum zauberten helle und dunkle Flecken ins Gras. Er fuhr sich mit der Hand über die Augen.

 

 

Es war also offensichtlich eine Sinnestäuschung gewesen, Täuschung durch das Sonnenlicht, als er aus dem dunklen Schatten des Walds trat. Täuschung durch die eigenen Wünsche und verschütteten Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit.

 

Und doch fühlte er sich wunderbar, ja fast glücklich.


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Donnerstag, 12. August 2021

Im Schatten des Fujijama, Tag 1 Erotik

 

Im Schatten des Fujijama



 

 

 

Tanaka ist ein Masseur. Aber nicht irgendeiner, sondern ein Meister seines Faches. Und er ist einer der zwei Japaner in meinem Leben, die mir wichtig sind.

 

Es ist nicht nur deswegen, weil meine Wurzeln in Japan sind, sondern auch, weil sie Beide es in der Hand haben, mich emporzuheben, mich schweben und fliegen zu lassen, mich aber auch durch die Hölle der Lust und Erotik gehen zu lassen.

 

TANAKA ist in erster Linie Masseur, ein spezieller Masseur!  Er ist ein Getriebener seiner Lust, Er ist distanziert und unpersönlich, er ist ein Handwerker in gesteigerter Form. Sogar sehr distanziert, diskret und scheinbar unterwürfig. Er ist erst zufrieden, wenn auch seine Kundin zufrieden ist. Er arbeitet ihre Persönlichkeit heraus, wie es Pygmalion mit der Erschaffung seiner Wunschfigur gemacht hat, aber er bleibt immer emotionell frei und ungebunden. Er ist immer Herr der Lage, und erst wenn das Objekt seiner Bearbeitung unter seinen Händen wimmernd fast zusammenbricht, findet er seine Befriedigung. Doch nie kommt es zwischen ihm und der Kundin auf dem Massagetisch vor ihm zur direkten ultimativen Vereinigung! Es ist ein Tabu!

 

Er lebt diese Leidenschaft in jenem „Kleinen Teehaus in Kyoto“ aus, in das ich mich immer begeben, wenn ich wieder einmal in Tokyo bin. Ihn bezahle ihn dafür, dass er mir den Abgrund in meinem ICH zeigt.

 

TAMOMOTO ist der andere Mann, er verwöhnt mich, kocht hin und wieder für mich im Alltag, füllt mein Leben mit Musik und Harmonie. Ist in erster Linie Japaner, dann erst Dirigent, Musiker. Er lässt mich spüren, dass er ganz in mir aufgehen kann, alle meine erotischen Neigungen und Wünsche erfüllen und genießen und mich glücklich sehen will. Sein Lächeln ist warm und seine dunklen Augen ein tiefer See. Unsere Seelen fließen dahin, wie die Musik von Smetana, bäumen sich mit der Musik von Rimski-Korsakov auf oder verlieren sich in den Symphonien von Beethoven.

 

Dies sind meine Geschichten, aus verschiedener Sicht, mit diesen so unterschiedlichen Männern, die aber so wichtig für mich waren und noch immer sind:

 

 

TAMOMOTO.Tag 1

 

 

Ich habe soeben die Hölle verlassen und es war wunderbar. Die Stille danach jedoch ist wieder quälend. Die Augenmaske lässt mich in völliger Dunkelheit.  Ich spüre noch immer Tamomotos warme, festen Hände wie sie meinen Körper streicheln, seine Lippen über meine Brüste streichen, zum Bauch hinunter wandern, im Nabel verbleiben und unruhig vibrieren, verhindern, dass die Erregung abflaut. Sie hat mich voll im Griff. Im Hintergrund ist leiser Trommelwirbel zu hören, als würden die Heere aus Eroicas drittem Satz aufmarschieren.

 

Tamomoto spielt wieder eine seiner Symphonie im Konzertsaal meiner Empfindungen.

 

Er entfernt sich wieder und ich bleibe in der völligen Dunkelheit und Stille zurück.

 

Spüre plötzlich, wie Nebelfetzen, (oder sind es Spinnweben?)  über mich gleiten, meine Schenkel berühren und sie auseinander drängen.  Er ist wieder da! Er drängt sich in mein Lustzentrum und sein Schwert bleibt genau über meiner Klitoris stehen. Es sind tausend Zungen, die sich mit dieser noch immer sehr erregten Stelle vereinen und sie beginnen erneut in meinem Körper zu toben; meine Nervenenden vibrieren hektisch. Es scheint, als wäre ich auf ein Rad gebunden, dass sich immer schneller dreht. Warmer Atem ist spürbar über den Spitzen der Brust und eine, oder mehrere Zungen beginnen ihr Spiel. Es gibt kein Entrinnen, die Ameisen kommen wieder, der Strom erfasst meine Fingerspitzen und breitet sich bis zu den Zehen aus. Mein Mund trocknet aus, ich kann nur mehr stoßweise atmen.

 

Es ist als würden sich die Tore der Hölle wieder öffnen, tausend feurige Zungen nach mir lecken um mich, wie Don Giovanni, in den Abgrund zu ziehen. Der Dirigent hält seinen Zauberstock, der einmal wohltuend, dann wieder strafend über mich herrscht, fest in der Hand und lässt keinen Moment Ruhe einkehren.

Mein Körper wird gleichzeitig in glühende Lava getaucht, dann wieder in ein Meer von Eis, von einem Extrem ins andere. Die Zunge hört nicht auf, sie stülpt mein Innerstes nach Außen und dieses Innere ist wie eine Pfingstrose mit tausend dunkelroten, bebenden Spitzen.

 

Das Blut steigt und steigt in den Kopf, ein Feuerwerk explodiert und ich sehe nur mehr diese leuchtenden Sterne an einem schwarzen Nachthimmel. Es ist ein neuerlicher Orgasmus, ausgelöst durch tausend Zungen der nicht aufgehalten oder unterbrochen werden kann. Nichts ändert sich, die Zunge arbeitet ruhig weiter, treibt mir den Schweiß aus allen Poren und ich spüre, wie die Erregung, die Lust immer tiefer eindringt in meinen Leib. Es tauchen aus dem noch nie sichtbaren Abgrund Gefühle auf, die den Körper treiben und das ausbrechende Feuer lodern lassen.

 

Unmittelbar, ohne Vorwarnung überrollt mich der nächste Höhepunkt, raubt mir fast das Bewusstsein.

 

Doch es hört nicht auf. Ich schreie diese schmerzhafte Lust hinaus, ich spüre seine Finger in meinem Mund, ich sauge daran, spüre, wie mir Tränen der Lust über die Wangen laufen.

 

Inzwischen kriechen Tamomotos Hände weiter über meinen Körper, machen ihn zittern, reizen die Nerven und holen gutturale Töne aus mir hervor. Der glühende Körper bäumt sich auf, will dieser Qual ein Ende bereiten, ist jedoch chancenlos.

 

Unentwegt spüre ich seine Lippen am ganzen Körper, sie spielen mit ihm, saugen an ihm und kühlen zischend die glühenden Punkte.

 

Der ultimative Orgasmus überrollt mich, ich sehe in meiner Dunkelheit meinen Körper von Innen heraus, sehe jede Sehne, jede Vene und jede Ader. Sehe wie sich glühende Lava in ihnen wälzt, sehe, wie sich mein Bauch nach außen wölbt, meine Brust sich öffnet und das offene, blutige Herz wie rasend schlägt. Alles was ich noch spüre, ist die Explosion in meinen Kopf. Sehe, wie er von innen her zerrissen wird, wie die Feuerwerkskörper die Gehirnschale verlassen und werde gleich das Bewusstsein verlieren.

 

Bevor dies geschieht, fängt er mich mit seinen starken Armen auf und hält mich so lange, bis sich mein Körper beruhigt. Dann erst senkt er den Taktstock.

 

Es dauert eine Ewigkeit und eine Stunde.


Fortsetzung folgt.............


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Hexe Samantha, Märchen

 

Die kleine Hexe, die nicht böse sein wollte.

 

 

 

Der Märchenwald hatte Besuch vom Zauberwald erhalten. Jedes Jahr  besuchten sie sich einmal gegenseitig und erzählten sich Geschichten und alle Neuigkeiten.

Schon  einige Mal sprachen die Gäste darüber, dass sie eigentlich nach Hause fliegen sollten, da man sich in ihrem Märchenwald bestimmt  große Sorgen um sie machen wird. Doch sie wurden dann immer wieder von den Anderen überredet und mit kleinen Geschenken überhäuft, so dass sie dann doch noch blieben.

Da war zum Beispiel die Fee Sabi, sie kam aus Indien und hatte anstelle eines Schleierkleides, wie es die Fee Silja anhatte, einen Sari an. So nennt man die Kleider, welche dort alle Frauen tragen. Dieser Sari war wunderschön, türkisfarben mit goldenen Sternen in den Stoff  eingewebt. Ihr Haar war  schwarz und glänzend und wenn sie so über die Wiese schwebte und dabei sang, blieben alle stehen und bewunderten sie.

Dann gab es noch Beba, sie kam aus Afrika und ihre Hautfarbe war braun und  ihr Kleid war wunderschön. Es schwebte hinter ihr nach und schimmerte in den Farben des Sonnenunterganges, Gold, Orange und Dunkelrot. Dazu trug sie einen Turban in denselben Farben, unter dem sie ihr Haar versteckte.

 Auch eine Fee hoch vom Norden war unter ihnen; sie kam aus Schweden. Sie leuchtete buchstäblich von innen heraus, hatte wunderschönes langes blondes Haar und einen kleinen Lichterkranz im Haar. Ihr Kleid war aus silbernen Fäden gewoben und wenn sie sich zu den anderen gesellte, dann klirrte ihr Kleid als wäre es aus Eis und Silber. Sie hieß Luxa.

Dann war auch noch die Fee Amina, sie kam aus Jordanien und war eine ganz besondere Fee. Sie war die Tochter der Feenkönigin in Jordanien und hatte ganz große Sehnsucht nach ihrer Mama der Königin und den Geschwistern, die natürlich auch alle Prinzessinnen und Prinzen waren. Und weil sie sozusagen eine kleine Prinzessin war, hatte sie ein kleines Krönchen am Kopf und ihr Kleid war aus purem Gold.

Jeden Nachmittag trafen sie sich alle am kleinen See. Sie saßen dann auf dem Stein am Rande des Wassers, der der Lieblingsplatz von Silja war, lachten, betrachteten sich im Wasser und es versicherte immer eine Fee  der anderen, dass diese die Schönste sei.

Natürlich kamen auch immer die Elfen dazu, doch  manchmal versteckten sie sich hinter dem Gebüsch und hörten dem lustigen Plaudern der Feen zu, wie sie lachten und sich Geschichten erzählten.

 

 

„Es gibt bei uns einen ganz großen Märchenwald, da gibt es Tiger und Affen und  auch Elefanten“, erzählte Saba und schilderte, wie sie die Affen neckte, sie dann immer von Ast zu Ast flog,  die Affen jedoch immer langsamer waren als Saba. Oft warfen die Affen dann mit Bananenschalen nach ihr, aber getroffen hat noch keiner.

 

„Oh, Elefanten und Affen gibt es bei uns auch“, sagt Beba, „und außerdem Löwen und Nashörner und Giraffen!“

 

„Oh, was sind Giraffen?“ Rufen alle Anderen und schauen Beba ganz erstaunt an.

 

„Na ja, das sind ganz große Tiere mit einem ganz langen Hals und langen Beinen, damit sie die Blätter von den Bäumen fressen können. Und sie warnen  auch kleine Tiere, wenn Löwen im Busch versteckt sind, weil sie so weit ins Land hinein  sehen können.“

„Oh, interessant“, sagte Silja, die kleine Waldfee ganz furchtsam. Solche Tiere hatte sie noch nie gesehen. Im Märchenwald wo Silja zu Hause ist, da gibt es höchstens Rehe und kleine Bambi, die immer mit der Mutter mitlaufen, den Fuchs oder die Eule, Vögel, die von Ast zu Ast hüpfen, Häschen oder Eichhörnchen die den Baum hinauf huschen oder den Frosch vom Teich. Die alte Schlange Birr, die meistens schläft. Der Braunbär, die weißen Pferde der Feen und Libellen, die über den See huschen. Aber Löwen, Tiger, Elefanten und Affen, solche Tiere hatte sie noch nie gesehen.

Luxa aus Schweden erzählte von ganz großen Herden mit Rentiere, die sich aber selten in den Wald verirrten, Dafür gab es Elche mit riesigen Geweihen und tief im Wald gab es auch Bären und Füchse

Und so erzählten sich die Feen gegenseitig, wie es bei ihnen zu Hause so zuging und alle lauschten ganz neugierig.

So wurde es langsam Abend und sie wollten gerade wieder zum Feenschloss hinauf fliegen, als sie  bemerkten, dass sich hinter dem großen Himbeerstrauch jemand versteckte.

„Hallo, komm´  doch heraus, wir sind  auch fremd hier und du brauchst keine Angst zu haben. Wir wollen auch Deine Geschichte hören und hören wo Du herkommst“, rief Amina, die Fee aus Jordanien  und machte einen Schritt in die Richtung vom Himbeerbusch

„Nein, lieber nicht“,  kam es ganz leise zurück. „Ich bin keine Fee, ich bin eine böse, böse...“, dann versagte die Stimme.

„Eine böse, böse  w a s?“ Fragte die kleine Fee Amina.

„Naja, eine böse, böse Hexe, zwar eine kleine, aber eine Hexe.“

„Ohje“, riefen alle und flogen mindestens einen Meter in die Höhe.

Nur Amina war mutig und setzte sich wieder auf den Stein.

„Also komm jetzt heraus und lasse dich anschauen. Na, was ist?“ Sie runzelte die Stirne und spähte hinter den Busch.

Da teilten sich die Zweige und ein kleines Hexlein kam heraus. Sie hatte einen bunten Rock  an, eine weißen Bluse, ihre Haare waren blond und zottelig und lugten unter ihrem spitzen Hut hervor.

„Hallo“,  sagte sie leise.

Alle schauten zu ihr hinüber und wie sie so ängstlich dastand, konnte niemand glauben, dass sie eine böse Hexe war und alle brachen in befreites Gelächter aus„Das ist mein Problem, ich sollte eine böse Hexe werden. Aber ich kann und will das nicht. Die böse Hexe Bora hat mich deshalb bestraft und dann eingesperrt. Ich sollte das Hexenbuch auswendig lernen und dann alle verhexen. Aber ich verwechselte immer alles. Ich merke mir nur die guten Zauberformeln und vergesse auch immer, was ich alles zum Hexen und Zaubern brauche. Ich  bin nun Gott sei Dank, mit all den anderen geflohen, als Lamis mit dem Traummännchen kam, um den Goldstaub zurückzuholen“

Sie stand ganz traurig da, das Hexenbuch unter den Arm geklemmt„Ach,  lass das Hexen, bei uns brauchst Du das nicht“, sagte die kleine Fee Silja, „wir werden Dich auf das Schloss mitnehmen und die Feenkönigin bitten, Dir eine Aufgabe zuzuordnen, wenn Du bei uns bleiben willst.“

Sie nahmen die kleine Hexe bei der Hand und eilten mit ihr zum Schloss hinauf.

Die Feenkönigin hat dann entschieden, dass die kleine Hexe in der Küche helfen sollte. Sie bekam eine weiße Schürze, ihre Haare wurden geschnitten, gewaschen und verschwanden dann unter einer weißen Haube. Denn in der Küche musste alles sauber sein und es dürfen keine Haare  ins Essen fallen.

Das alte schwarze Gewand und der grässliche schwarze Schlapphut wurden im großen Ofen verbrannt.

 

 

Heute gab es Hühnchen mit Kartoffelpüree  und Salat. Die kleine Hexe musste die Kartoffel schälen. Sie saß schon seit früh morgens  auf einem kleinen Schemel und schälte und schälte......

 

Sie war schon ganz müde  und da fiel ihr ein Zauberspruch aus dem Hexenbuch ein.

 

„Ich werde jetzt zaubern und alle Kartoffel werden sofort geschält sein“, überlegte sie. Sie schaute sich in der Küche um,  alle waren sehr beschäftigt und keiner beachtete sie. Sie schloß die Augen und sprach den Hexenspruch.

Da sprang ihr das Kartoffel-Schälmesser aus der Hand und schnitt wie wild an den Kartoffeln herum. Aber anstatt sie zu schälen, zerschnitt es alle Kartoffel in kleine Chips und diese flogen in der  Küche herum.

„Was ist denn hier los?“ Schrie die Chefköchin und kam mit großen Schritten auf das Hexlein zu.

„Es, es tut mir leid“,  stotterte diese  und versteckte sich hinter dem großen Sack Kartoffel, „ich wollte schnell fertig sein, ich muss den Zauberspruch verwechselt haben.“

Sie schloß die Augen und dachte schnell nach. Sie musste einen Zauberspruch finden, um die Köchin wieder zu versöhnen. Sie wollte sie freundlich stimmen und einen großen Blumenstrauß herbeizaubern.

Sie sprach den Zauberspruch ganz leise und öffnete die Augen um der Köchin die Blumen zu überreichen, aber wieder hatte sie sich geirrt und vor den Augen aller erhob sich die Köchin in die Luft und flog bis an die Decke.

Alle blickten hinauf und es ging ein Gelächter und ein Gekicher los. Es sah ja auch urkomisch aus, als die kleine dicke Köchin an der Decke hing und mit dem Kochlöffel herum fuchtelte.

„Lass mich sofort herunter!“  Schrie die Köchin mit hochrotem Gesicht und ihre Augen sprühten Blitze.

„Ja, sofort“,  sagte das kleine Hexlein, „es tut mir so leid. Ich habe wieder die Sprüche verwechselt.“

Sie schloß wieder die Augen und sagte einen neuen Spruch. Die arme Köchin fiel daraufhin sofort von der Decke in eine große Schüssel mit grünem Salat.

„Raus aus meiner Küche, sofort raus!“ Schrie diese, zwischen den grünen Blättern hervor lugend und schleuderte den Kochlöffel nach der kleinen erschrockenen Hexe.

Die kleine Hexe lief weinend hinaus und direkt in die Arme der Feenkönigin.

 „Ich glaube, die Küche ist nicht das Richtige für Dich.“ Sagte diese streng, musste aber ein wenig lächeln, als sie durch die Türe in die Küche hinein  blickte und die Köchin aus der Salatschüssel krabbeln sah.

 „Du wirst im Garten arbeiten, da kannst Du vielleicht  nicht so viel anstellen. Auf keinen Fall darfst Du  wieder zaubern. Komme heute zu mir und bringe mir das Zauberbuch, wir werden es wegsperren.“

„Ja, gut“, sagte das Hexlein und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Wir werden sehen, wie es dem kleinen Hexlein bei den Gartenarbeiten gehen wird.


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Mittwoch, 11. August 2021

Brücke über dem schwarzen Fluss, unheimlich, vampirig

 

Brücke über den schwarzen Fluss

von Joana Angelides







 Wenn man den dichten Wald hinter sich gebracht hat, tut sich der Blick auf den Fluss auf, der träge dahinfließt und besonders nachts immer unheimlich wirkt. Auch bei Tage ist er dunkelgrün, fast schwarz, weil sich an einer Seite hohe Tannen bis an das Ufer drängen und an der anderen Seite eine Felswand aus dem Wasser aufsteigt, die das Tageslicht weitgehend abhält. Alle nannten ihn den „schwarzen Fluss“

Rechts, wo die Felswand ein wenig zurücktrat, stand ein altes unbewohntes Fachwerk-Gebäude aus dem 16.Jhdt.  

 

Zu diesem Haus führte eine alte teilweise überdachte Brücke. Teilweise deshalb, weil diese Überdachung große Löcher aufwies und von niemandem je repariert wurde.

Eltern warnten ihre Kinder die Brücke zu betreten; sie sei baufällig und außerdem spuke es angeblich im alten Fachwerkhaus. Tatsächlich sah man in mondlosen Nächten Lichter im Haus und die Fensterläden waren einmal offen und ein andermal wieder geschlossen, ohne dass man wußte, ob dort jemand wohnte oder nicht.

Das waren natürlich die Gründe, warum es unter den Kindern als Mutprobe galt, über die Brücke auf die andere Seite zu laufen und von drüben herüber zu winken und ebenso schnell wieder zurückzulaufen. Die Brücke ächzte und stöhnte unter jedem ihrer Schritte und das entlockte den Kindern immer wieder kleine Schreckensschreie. Doch mit der Zeit verloren die Menschen das Interesse an der Brücke und dem alten Haus. Auch die wenigen Kinder, die noch im Ort wohnten hatten ganz andere Interessen.

 

Doch seit einigen Tagen hallten laute Hammergeräusche durch den Wald und neue Bretter wurden angeliefert. Die Brücke wurde augenscheinlich repariert. Schlagartig traten die Brücke und das alte Haus wieder in den Mittelpunkt des Interesses.

Man hörte, dass sich ein neuer Eigentümer gefunden hätte. Es soll ein Mann aus Osteuropa sein, der das alte Gemäuer und die Brücke am anderen Flussufer vom geheimnisvollen, irgendwo in England lebenden Eigentümer, gekauft hätte.

Niemand kannte diesen Mann, doch erschien er manchmal abends bevor die Arbeiter nach Hause gingen, mit einer schwarzen Kutsche und einem Pferd davor gespannt aus dem Nichts und blickte gebannt auf die Brücke. Ohne etwas zu sagen fuhr er dann wieder davon.

 

Eines Tages, als die Reparaturen schon weit fortgeschritten waren, betrat er spätabends das abgelegene Gasthaus am Ufer des Flusses und verlangte ein stilles, abgelegenes Zimmer.

Sein Gepäck bestand aus zwei großen schwarzen Taschen und einer länglichen Truhe, die mit einer schwarzen Plane abgedeckt war.

Wie von Geisterhand gelenkt, verschwand seine Kutsche mit dem schwarzen Pferd danach wieder   in der Dunkelheit und wurde nicht mehr gesehen.

Er bat, ihn tagsüber auf keinen Fall zu stören. Trotz intensivem Lauschen an der Türe konnte das verängstigte Hausmädchen tagsüber auch kein Geräusch aus seinem Zimmer hören.

Er war ein sehr ruhiger Gast, der tagsüber das Zimmer nicht verließ und nur abends mit dem Pferdegespann des Wirtes zur Brücke fuhr, um den Fortgang der Arbeiten des vergangenen Tages zu überprüfen.

  

Anschließend verschwand er wieder im ersten Stock des Gasthofes. Man konnte die ganze Nacht schwaches Licht durch die dichten, vorgezogenen Vorhänge sehen.

 

Natürlich erweckte er die Neugier der Menschen. Gleichzeitig jedoch wahrten sie Distanz zu ihm. Seine hohe dunkle, elegant wirkende Gestalt mit dem schwarzen Hut und dem weiten Mantel flößte ihnen so etwas wie ängstlichen Respekt ein.

Nach ungefähr zwei Monaten waren die Arbeiten abgeschlossen und er bezog das alte Haus am anderen Ufer des Flusses.

An diesem Abend erschien wieder diese schwarze geschlossene Kutsche mit einem Kutscher am Kutschbock, der das schwarze unruhige Pferd im Zaume hielt.

Der schweigsame Gast trug seine beiden Koffer und die große schwarze Truhe selbst aus dem Haus und lud alles hinten auf, setzte sich in die Kutsche und sie fuhren durch den Wald und über die Brücke zum Haus. Die Pferdehufe hallten laut und unheimlich weit ins Land hinein.

 

In dieser Nacht gab es ein schreckliches Unwetter, es donnerte und blitzte gewaltig und der Regen ergoß sich in Strömen über den kleinen Ort.  Niemand getraute sich aus dem Haus. Alle Fensterläden waren geschlossen. Die Dorfstraße wurde zu einem reißenden Bach.

 

 

Und doch glaubten die Dorfbewohner einige Pferdekutschen draußen vorbei fahren zu hören, sie schattenhaft auch zu sehen.  In das Donnergrollen mischten sich die Geräusche von Pferdehufen auf der Holzbrücke. Es klang wie eine wilde Jagd, die Pferde wieherten und dazwischen war auch Hundegebell zu hören.

 

Am nächsten Morgen, es war ein Sonntag, stellten man fest, dass das Unwetter besonders am Friedhof einigen Schaden angerichtet hat. Neben der Friedhofsmauer waren einige frische Grabhügel weggeschwemmt, die Särge anscheinend von den Fluten davongetragen. Sie wurden weiter unten wiedergefunden. Doch die Leichname waren verschwunden und konnten trotz intensiven Suchens nicht wiedergefunden werden.

Nach der Sonntagsmesse sah man die Leute tuschelnd am Kirchplatz zusammenstehen und als der Pfarrer zu nahe herankam, verstummten sie oder wechselten das Thema. Die Stimmung war allgemein gedrückt.

 

In der darauffolgenden Nacht waren wieder Pferdehufe von der Brücke zu hören und einige beherzte Männer aus dem Dorf machten sich auf den Weg durch den Wald. Sie wollten sich Klarheit darüber beschaffen, was dort geschah.

Aus der Ferne hörte man die Geräusche des Waldes, ein Käuzchen ließ seinen Ruf erschallen und irgendwo heulte ein Wolf. Um die Höhlen des aufsteigenden Felsens flogen Fledermäuse unruhig hin und her und es kam wieder Wind auf.

Der am Himmel stehende blasse Mond legte sein bleiches Licht auf dieses Schauspiel und so manchem liefen kalte Schauer über den Rücken. Manche stahlen sich unbemerkt davon und liefen zurück ins Dorf.

Diejenigen, welche geblieben waren, blickten zögernd auf die andere Seite hinüber. Das Haus war beleuchtet, es standen auch drei Pferdekutschen davor, sie Pferde unruhig und schnaubend. Sie zögernden kurz und sahen sich fragend an.

 

Da sie nun aber einmal da waren, entschlossen sie sich doch, zu dem Haus hinüber zu gehen. Sie gingen über die Brücke, an den Pferdefuhrwerken vorbei und standen vor der Eingangstüre, die nur angelehnt war.

Es schien als wären sie erwartet worden, denn das große schwere Tor wurde plötzlich weit geöffnet und sie konnten ungehindert eintreten. Niemand begrüßte sie, es war als ob niemand besonders erstaunt war, dass sie so plötzlich da waren.

 

Der Tisch in der Mitte des Raumes war mit   einem dunkelroten Tischtuch bedeckt, es standen Gläser mit Rotwein auf dem Tisch und die Gesellschaft unterhielt sich angeregt. Es handelte sich um drei Männer und zwei Frauen. Die Männer waren mit dunklen Anzügen und blütenweißen Hemden bekleidet, die beiden Damen trugen unter ihren schwarzen Umhängen weiße lange Kleider mit üppigen Rüschen an den Oberteilen.

Die Beleuchtung bestand aus sehr vielen brennenden Kerzen, die in Leuchtern am Tisch standen, jedoch auch am Boden, in den Fensternischen, waren brennende Kerzen willkürlich angeordnet. Das flackernde Licht warf bewegliche Schatten an die Wände.

Die staunenden Dorfbewohner wurden nun doch herbeigewunken und mußten auf den leer stehenden Sesseln Platz nehmen. Es wurde ihnen Rotwein eingeschenkt und sie wurden genau betrachtet, einige sogar berührt. Man berührte ihre Haare, strich über ihre Nacken und Arme und mit stechenden Blicken zwangen sie sie, regungslos sitzen zu bleiben.

Es wurde jedoch anfangs nichts gesprochen, es war als würden sich alle zeitverzögert bewegen

 

Der Abend entwickelte sich jedoch in der Folge sehr angenehm unter kultivierter Unterhaltung, dauernd wechselten die Sitzpartner und langsam verschwamm Wirklichkeit und Halbtraum. Sie wurden von den leicht schwebenden Körpern der weiblichen Teilnehmer abwechselnd gestreift, diese flüsterten und raunten ihnen Dinge ins Ohr, die sie teilweise nicht verstanden oder glaubten nicht richtig zu verstanden zu haben. Ihre Fantasien, oder war es Wirklichkeit, spielten ihnen süße schmerzhafte Vereinigungen mit fast körperlosen Wesen vor, sie spürten heißen Atem und dann wieder kühlen Todeshauch auf ihrer Haut. Sie fühlten sich in einem Moment körperlos und energielos, im anderen Moment voll Energie und Bewegung. Die Luft war geladen mit Düften und Aromen. Sie glaubten leise, tragende Musik zu hören, dann wieder hereinbrechende Melodien, wie die Urgewalten des Universums. Ihr Gehör war geschärft und imstande die leisesten Schwingungen und Wellen im Raum wahrzunehmen.

Der Raum war erfüllt von Farben und silbernen Schleiern und sie glaubten sich manchmal emporgehoben und gewichtslos, aller Kraft und Energie beraubt.

Für diese einfachen Menschen aus dem Dorf, Bauern und Handwerker war es eine fremde faszinierende, bisher nicht gekannte Welt. Manche vergaßen woher sie kamen, dass sie Familie hatten, oder Handwerksbetriebe. Sie wollten nur noch, dass es nie wieder aufhörte und stürzten in tiefe, dunkle, dann wieder hell leuchtende Tiefen und Strudel.

 

 

Als sie am Morgen erwachten, lagerten sie wieder, ein wenig benommen, am anderen Ende der Brücke.  Sie richteten sich auf und versuchten, sich zu orientieren, sich zu Recht zu finden in der Realität, die vergangene Nacht erschien ihnen wie ein Traum.

Das Haus gegenüber sah aus wie immer, dunkel und geheimnisvoll. Die Fuhrwerke vor dem Hause waren verschwunden, alle Fensterläden geschlossen.

War es nun Traum oder Wirklichkeit?

 

 

Sie gingen in das Dorf zurück doch sie erzählten niemand von den Ereignissen der vergangenen Nacht, als hätten sie das vereinbart.

Und außerdem wußten sie ja selbst nicht, was sie eigentlich erzählen sollten.

In den darauffolgenden Nächten, und ohne es vorher zu vereinbaren, traf sich die kleine Gruppe der Männer aus dem Dorf immer wieder bei der Brücke. Sie   überquerten sie stumm und tauchten wieder ein in diese Welt der Geheimnisse, die nun gar nicht mehr so geheimnisvoll schien.

 

Sie erlebten die körperlose Existenz in ihrem Halbbewußtsein und wurden immer mehr gefangen von dem sie erfassenden Gefühl von Unsterblichkeit. In ihrem halbwachen Zustand sahen sie sogar die vertrauten Gesichter und Gestalten der erst kürzlich Verstorbenen rund um sie tanzen und wunderten sich seltsamer Weise gar nicht darüber.

 

Sie ließen sich umarmen, festhalten, starrten in teilnahmslose Gesichter mit glühenden Augen und ließen es zu, dass ihnen diese langsam aber stetig das Blut aus den Adern saugten. Es waren fordernde kraftvolle Küsse, die sich langsam von ihren Lippen zum Hals zogen und dann genau dort, wo das ängstliche Pumpen des Herzens zu spüren war, ihre Zähne wie Nadelspitzen in sie eindrangen. Sie spürten, dass sie immer schwächer, ja leerer wurden.

Wenn sich die Nächte dem Morgen näherten, begannen sich die dunklen Gestalten teilweise aufzulösen, sie verschwanden in Nebenräumen oder gingen zu den offenen Fensterflügeln und waren plötzlich von der Nacht verschluckt.

 

Die Menschengruppe, die sich jeden aufkommenden Morgen über die Brücke in Richtung des Dorfes es in Bewegung setzte, wurde von Nacht zu Nacht immer länger und langsamer, Manche stützten sich gegenseitig, manche hielten sich am Gelände fest und schoben ihre kraftlosen Körper voran. 

 

Allmählich wurden alle Bewohner des Dorfes in den Bann des alten Schlosses gezogen, es wurden nur die wichtigsten Dinge erledigt und alles Leben verlegte sich in die Abend und Nachtstunden.

 

Reisende blieben fast keine mehr stehen, alle Menschen fuhren durch den Ort ohne anzuhalten. Er erschien den meisten unheimlich und auch unbewohnt.  Wenn doch einmal jemand anhielt, dann wurde auch er in den Bann der nächtlichen Ereignisse gezogen. Manche konnten sich rechtzeitig aus diesem Teufelskreis retten, indem sie sich einfach in ihr Auto setzten und rasch wegfuhren. Einigen gelang das nicht und sie blieben für immer.

 

Der Pfarrer der kleinen Gemeinde verschwand eines Tages ebenfalls und keiner konnte sagen, ob er ging oder ob er nur von niemand mehr wahrgenommen wurde. Mit ihm verschwanden auch das Kreuz am Kirchturm und das Inventar im Kirchenschiff.

 

Eine einzige Familie widersetzte sich dem allgemeinen Trend. Es war ein Bergbauer, der nur einmal im Monat ins Dorf kam, um Vorräte zu kaufen. Er bemerkte die Veränderung natürlich und sie machte ihm Angst.

Durch die vollkommene Lethargie der Dorfbewohner waren die Geschäfte fast alle geschlossen, der Bäcker backte nur mehr einmal die Woche Brot, im Gasthaus schliefen die Menschen vor Müdigkeit an den Tischen ein. Der Müll türmte sich auf der Hauptstraße und die Tiere in den Ställen brüllten vor Hunger und Durst.

Er lief von Haus zu Haus und konnte nur völlige Teilnahmslosigkeit der Menschen feststellen. Bis zum Abend lag das Dorf vollkommen menschenleer da, nur abends kamen sie aus ihren Häusern und gingen wie Marionetten Richtung Brücke davon. Einige Freunde gingen an ihm vorbei, als würden sie ihn nicht kennen. Erst als er einen dieser Freunde an der Schulter rüttelte und ihn dieser aus leeren Augen anstarrte, ohne in zu kennen, erfaßte ihn das Entsetzen.

 

Er wußte nicht, was hier vor sich ging, er wußte nur, dass er seine Familie in Sicherheit bringen und die Veränderung der Menschen hier irgendwo melden mußte.

 

Am nächsten Tag fuhr er mit seiner Frau und den beiden Kindern mit seinem Pferdewagen und seinen wenigen Habseligkeiten die Hauptstraße entlang um aus dem Dorf hinaus zu kommen. Es war schon später Nachmittag, denn es war nicht so einfach, ein ganzes Leben auf einen Pferdewagen zu packen.

Er trieb die beiden Pferde an. Wie es kam, wußte er nicht. Doch plötzlich brach das linke hintere Rad ab, der Wagen schwankte bedrohlich und drohte zu kippen. Sie stiegen vom Wagen und begannen die schweren Kisten und Pakete abzuladen, um nachsehen zu können, wie der Schaden behoben werden konnte. Einige Nachbarn und Freunde gingen an ihnen vorbei und schenkten ihnen keine Aufmerksamkeit, als würden sie sie gar nicht wahrnehmen. Er schrie er winkte, er wandte sich Hilfe suchend an sie, doch sie gingen mit leerem Blich, alle in Richtung des Schwarzen Flusses und der Brücke, weiter. Es war eine lange Kolonne, Männer Frauen und Kinder, eingehüllt in dunkle Mäntel.

 

Inzwischen war es dunkel geworden, die Gestalten nur mehr von rückwärts zu sehen. Sie entschwanden in der sich senkenden Dunkelheit und verschmolzen mit den Bäumen und der Brücke.

Die rückwärtige Achse war gebrochen. Es war aussichtslos zu hoffen, heute noch weiter fahren zu können.

 

Sie beschlossen, im Pfarrhaus Zuflucht zu suchen und gingen ein Stück weiter die Straße hinauf zur Kirche. Die Frau und die Kinder warteten vor der Kirche, er wollte gerade die Stufen zum Pfarrhaus hinaufgehen, als einige schwarze, große Vögel krächzend der Dorfstraße folgend auf sie zuflogen.

 

Sie versuchten die Vögel abzuwehren, doch sie kamen immer wieder näher, versuchten an ihren Kleidern, an ihren Kappen zu zerren. Der Stoff am Arm seiner Weste war bereits zerrissen, sein Unterarm hatte Kratz- und Bißspuren, sein rechtes Auge begann anzuschwellen. Die Frau hatte ihre beiden Kinder in den Arm genommen und versuchte sie zu schützen und wurde ebenfalls verletzt. Das laute Krächzen der Vögel und das Schreien der verängstigten Menschen hallten durch die Nacht.

 

Da waren plötzlich die Geräusche eines Pferdefuhrwerkes und das Wiehern von Pferden zu hören und da ließen die Vögel plötzlich von ihnen ab.

 

Das Fuhrwerk hielt neben ihnen und der geheimnisvolle Fremde beugte sich herab.

 

„Steigen sie ein, ich bringe sie in Sicherheit!“  Der Mann konnte sein Gesicht nicht genau sehen, die schwarze Kapuze verdeckte es fast bis zu den Lippen. Er konnte nur vage die Augen ausnehmen, glühende stechende Augen. Die Angst würgte jeden Ton in seinem Hals ab, er wehrte sich und stolperte. Die Frau eilte mit den beiden Kindern herbei und wollte ihrem Mann helfen, doch diese unheimliche Gestalt war vom Wagen herabgestiegen und packte den Gefallenen mit beiden Armen und hob ihn in den Wagen, dann schwang er sich auf den Kutschbock und fuhr einfach davon. Er wußte, dass die Frau mit den Kindern dem Wagen folgen würde.

 

Die Frau lief, die beiden Kinder hinter sich herziehend, hinter dem Wagen her, überquerte mit ihm die Brücke und kam erst zur Ruhe, als er vor dem erhellten Schloß zum Stehen kam.

Sofort wurden sie umringt von stummen, dunklen Gestalten in langen schwarzen Mänteln, gierigen Blicken und halb geöffneten Mündern.

 

Sie schrie den Namen ihres Mannes, so laut sie konnte. Doch es war als würde ihr Schrei lautlos sein. Erst als sie spürte, dass zwei starke Arme nach ihr griffen, sie in einem wilden Tanz über die Treppe hinauf in das Schloß trugen und sich der Mund mit den scharfen Zähnen auf ihren Hals senkte, verlor sie das Bewußtsein.

Das Schreien der Kinder konnte sie nicht mehr hören.

 

Der wilde Tanz im Schloß dauerte die ganze Nacht, die Kerzen brannten hinunter und erst als sich der Himmel hell zu färben begann, löste sich die Gesellschaft auf.

 

Die schwarze, kraftlose Menschenschlange bewegte sich langsam wieder über die Brücke zurück und die Bewohner des Hauses zogen sich zurück. Unter ihnen auch der Bergbauer mit seiner Familie.

 

Langsam sprach es sich in der Umgebung herum, dass der Ort ein Geheimnis hatte und man mied ihn, ja man vergaß sogar, wo genau dieser Ort eigentlich lag.

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