Das Gemälde
von Joana Angelides
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Geschichten aus allen Lebenslagen, Satiren, Unheimliches, Humorvolles Erotik und Romantik
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Ein guter Einstieg in den Tag
von Joana Angelides
Heute Morgen wachte ich mit starker
Migräne auf und ein Brummen in meinem Unterbauch!
Es ist ja immer so, dass ich voller Lust
und Gier aufwache und am liebsten sofort einen Orgasmus hätte, doch heute war
es besonders stark. Vielleicht, weil ich gestern nur drei Orgasmen hatte?
Mein Herr und Gebieter war sehr
beschäftigt und da konnte ich mich noch so sehr zu seinen Füßen auf meinem
Polster räkeln und mit meinen befeuchteten Fingern an meinen Brustnippen hin
und gleiten, er war unerbittlich.
„Ach Du Nymphomanin, wenn Du auch noch so
lasziv herumtust, ich habe heute keine Zeit und nein, ich erlaube Dir nicht,
Dich selbst zu befriedigen!“, raunte er zwischen seiner Emsigkeit. Ich wurde
fast verrückt und klopfte mit der Faust auf den Fußboden.
„Fünf!“, sagte er nur. Das bedeutete, dass
er bei der nächsten Strafe mit der Gerte noch fünf Hiebe anhängen wird, weil
ich aufmüpfig war.
Ich ging ins Bad und sah am Beckenrand
schon den Klistierbehälter stehen. Das bedeutete, dass ich mir eine Analdusche
verabreichen muss, weil mein Herr und Gebieter mich wahrscheinlich anal nehmen
will!
Alleine schon das Einführen des
elastischen Schlauches bereitete mir Lust, ich stöhnte auf.
„Ah, schon aufgewacht und beim Genuss des
Klistiers? Ich sehe es Dir an, es erregt Dich!“, er stellte sich vor mich hin
und begann meine Brustnippel zu drehen und zu kneten.
„Oh, mein Herr und Gebieter, jaaaaa! Oh
ich brauche dich heute unbedingt!“ flüsterte ich und stützte meinen Kopf an
seinem Bauch ab. Er ließ wieder von mir ab und ein unwilliges knurren war von
mir zu hören.
Als ich dann geduscht hatte und am
Frühstückstisch saß, rutschte ich nervös hin und her, meine Gier nach
Befriedigung ließ mich nicht los. Es
gefiel ihm offenbar, denn immer wieder stand er auf und strich über meine
Nippel, die aus dem Negligee vorne durch die beiden Schlitze hervorlugten!
Diese Negligees sind sehr raffiniert geschnitten, er hatte an verschiedenen
Stellen Zugriff zu meinen erogenen Zonen, Höschen dürfte ich sowieso nie tragen.
Sodass er jederzeit prüfen konnte ob ich feucht war. Und heute war ich
besonders feucht!
Plötzlich hob er mich vom Stuhl auf und
trug mich ins Schlafzimmer und legte mich auf das Bett. Er drängte meine
Schenkel auseinander und schob sein Gesicht dazwischen. Er leckte und küsste
wieder mein Brandmal, das erregte ihn immer wieder.
Dann schob er drei Finger in meine feuchte
Höhle und sein Daumen rotierte langsam auf meiner Perle. Ich schrie leise auf,
mein Becken hob sich und meine Hände krallten sich an seinen Schultern fest.
Langsam kroch die Lust in mir empor erreichte mein Gehirn und die Raketen
explodierten dort. Ich begann zu keuchen, zu stöhnen und zu wimmern und wie von
selbst überrannte mich mein erster Orgasmus. Es war wie eine Befreiung, ich
schrie meine Lust hinaus. Er genoss das sichtlich, hörte aber mit seinen
Bewegungen nicht auf, krümmte und streckte seine Finger in mir und massierte
intensiv meinen G-Punkt. Mein Körper stand unter Strom, ich wandt und bewegte
mich und badete in einem Meer von Feuer und grellen Blitzen.
„Ohja, mein Herr, ich werde verrückt,
jajajajaa, mache weiter so!“ schrie ich und mein Kopf flog hin und her.
Doch auch seine Erregung war groß, sein
Schwert stand waagrecht von ihm weg und war wie immer immens groß und zuckte.
Nach dem zweiten Orgasmus zog er seine Hand zurück und setzte seine Eichel an.
Sie war wie immer sehr dick und mächtig, er schob sie langsam in mich und dabei
kam es sofort wieder zu einem Orgasmus, der mich fast zerriss.
„Also, heute bist Du aber sehr aktiv,
meine Nymphomanin! Das gefällt mir!“, er schrie es fast, er war komplett in mir
angekommen und begann nun seinen Ritt. Er nahm meine Hüften fest in seine
Hände, hob mich an und stieß immer wieder hart zu. Mein offenbar blank liegende
Nerv tief in mir verursachte wie immer einen höllischen Schmerz, zerriss meine
Nervenstränge und ließ mich aufbrüllen. Gefühlte endlose Minuten war mein
Körper in Ekstase gefangen und vermittelte das Gefühl, in einem Vulkankrater zu
liegen. Ich hechelte, wimmerte und stöhnte, bis alles in sich zusammenfiel. Ich
begann zu schluchzen.
Er wurde langsamer, leckte meine Nippel
und streichelte meinen Rücken.
„Oh, das war ja ein Naturereignis!
Offenbar sollte ich Dich öfter ein wenig kurzhalten, damit du dann desto
intensiver kommst!“, lächelte er.
„Oh, nein mein Herr, ich brauche Dich
täglich, ich brauche diese Orgasmen, sonst werde ich wahnsinnig!“
Er verließ meine Höhle, sein Schwert war
noch immer aufrecht und seine Eichel zitterte ein wenig. Er hab mich an und
drehte mich auf dem Bett herum.
„So, damit das Klistier heute nicht
vergebens war, werde ich nun langsam Deine Rosette eincremen!“, er griff zu dem
Nachttischchen, wo die Creme lag und mit zwei Fingern, begann er meine Rosette
zu öffnen, einzudringen und langsam die Creme zu verteilen. Das war nötig, da sein
Schwert und besonders die Eichel immens groß waren und mir Schmerzen bereiten
würden. Er machte das gründlich, dehnte die Öffnung auch etwas und massierte
gleichzeitig meine Perle. Und sofort wieder war mein Körper in Aufruhr!
Ich kam auf die Knie und er nahm wieder
meine Hüften, diesmal von rückwärts und setzte nun an. Sehr behutsam und
langsam begann er Druck auszuüben und langsam schob sich seine Eichel in mich.
Es tat, trotz der Creme, ein wenig weh und ich stöhnte, mein Kopf hing herab
mein Mund war geöffnet und meine Zunge leckt hin und her. Als er die Enge
überwunden hatte, schrie ich kurz auf.
„Ohja, das liebe ich! Halte durch!“,
flüsterte er und bewegte sich in mir anfangs langsam, dann immer schneller
werdend. Es war wie aufsteigende Glut, die unbändige Lust in mir begann zu
flackern. Bei jedem Stoß verging der Schmerz ein wenig mehr und machte einem
Lustgefühl Platz. Er machte das sehr einfühlsam und langsam, massierte
zwischendurch immer wieder meine Perle, biss mich zärtlich in den Nacken. Es
schien als könnte er gar nicht mehr aufhören. Dazwischen hielt er immer wieder
still, um dann wieder zu beginnen und irgendwann schwappte die Welle des Ozeans
über uns zusammen und wir entluden uns gemeinsam.
Wir kippten seitwärts um und genossen
diese Wellen von Gefühlen.
Nachdem er ins Bad verschwand blieb ich
noch minutenlang liegen und versuchte mich zu beruhigen.
Also, das war ja ein guter Anfang für
heute!
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In dieser kleinen
griechischen Taverne, nicht weit weg vom Trubel der Touristenströme,
aber doch noch
unberührt vom Tourismus, treffen sich fast nur Stammgäste. Der Wirt kennt sie
alle beim Namen und kennt auch ihre kleinen und größeren Probleme; denn manche seiner Gäste haben
nicht nur ihr Herz bei ihm ausgeschüttet sondern auch ihre Familienfeste in
seinem Lokal gefeiert, Freud und Leid liegt sozusagen eng beieinander.
Da sind zum Beispiel
die drei Baumeister Kosta, Lefteri und Harry. Drei völlig verschiedene
Charaktere und doch seit Jahren in Freundschaft verbunden, zusammengeschweißt
durch ihre gemeinsame Arbeit, verschiedene Erlebnisse, Erfolge und auch
Pleiten.
Sie sind immer auf
der Suche nach Aufträgen. Das war früher leichter als heute, viele Grundstücke
wurden in dem kleinen Ort schon verbaut, es stehen nun Appartementhäuser
darauf. Nur hin und wieder hält sich trotzig eines der kleinen Sommerhäuser
zwischen den großen Häusern. Das sind die Themen, die unsere drei Baumeister
bewegen.
Nacheinander kommen
sie in die Taverne und bestellen durch lautes Zurufen dreimal Ouzo beim Wirt.
Dieser nimmt die Bestellung durch zustimmendes Nicken des Kopfes zur Kenntnis.
Er bringt drei kleine Fläschchen gemeinsam mit einer Schale Eiswürfel und
einen Teller mit pikanten Häppchen und
stellt alles auf den Tisch. Sodann bringt er auch noch einen Korb mit frischem
Brot und eine große Karaffe mit kaltem Wasser. Die drei Freunde gießen den Ouzo langsam und bedächtig
in die Gläser und geben je nach Geschmack ein oder zwei Eiswürfel dazu. Sofort
färbt sich der Ouzo durch die schmelzenden Eiswürfel milchig ein. Sie stoßen
an prosten sich zu und sehen sich dabei an. Dann nehmen sie
einen kleinen Schluck und wenden sich den Häppchen am Teller in der Mitte zu.
Es ist eine Auswahl des reichhaltigen Angebotes an Vorspeisen. Es ist
bemerkenswert mit welcher Liebe jedes kleine Tomatenstück, jeder in Olivenöl
angebratene Paprika zerteilt wird und gemeinsam mit einem Stück Weißbrot im
Mund verschwindet.
Es ist freitagnachmittags
und sie unterhalten sich über die vergangene Woche, über die Hitze in der nahen
Stadt der sie soeben entkommen sind und auch über den letzten
Bestechungsskandal und über alle anderen
kleinen Begebenheiten. Ihr dunkles, zufriedenes Lachen mischt sich mit den
Rauschen der Wellen und den gedämpften Geräuschen aus der Küche zu einer
Symphonie der Lebensfreude.
Am übermütigsten ist
immer Harry. Wenn einer seiner Freunde etwas Passendes zum besten gibt oder
einen Witz gut plaziert, schlägt er mit der rechten Hand über den Tisch in
dessen Hand ein und ruft ihm ein Prost zu, um gleich anschließend auch sein
Glas zum Mund zu führen. Ihre Unterhaltung wird immer lustiger und lauter.
Eigentlich sollte Harry nach Hause gehen, da seine Frau mit dem Essen auf ihn
wartet, doch er kann sich nicht von seinen Freunden trennen und erzählt immer
wieder lustige Geschichten und Anekdoten über die alle lachen, obwohl sie schon
alle kennen. Nun kommen auch noch andere Gäste in das Lokal, die Tische werden
besetzt und das Spiel für den Wirt beginnt wieder von neuem.
Einer wird besonders
laut und freudig begrüßt und am Tisch für ihn Platz gemacht. Es ist Vassili,
einer der Zulieferer für die Projekte der drei Baumeister. Er hat schon eine
Stunde zuvor telefonisch einen großen Fisch am Rost bestellt und setzt sich nun zu den Freunden;
nicht ohne vorher eine große Geste der Begrüßung nach rückwärts in die Tiefe
des Lokales zu senden und damit gleichzeitig zu signalisieren:
“Ich bin da, Ihr
könnt servieren!”
Der Wirt ist schon
unterwegs und bringt neuerlich einen Korb mit frischem Brot, vier Weingläser
und einen zusätzlichen kleinen Teller. Den kleinen weißen Teller deshalb, da
anzunehmen ist, dass auch Vassili von den kleinen Häppchen die noch am Tisch
übrig geblieben sind, etwas nehmen wird. Dann eilt er wieder zurück und holt
die bereits vorbereitete Fayence mit dem
großen, am Rost durchgebratenen Fisch und stellt sie mit einer wahrlich
königlichen Geste in die Mitte des Tisches. Einen leichten weißen Tischwein,
die Lieblingsmarke der Freunde hat er unter dem Arm eingeklemmt und stellt ihn
ebenfalls hin.
Der Fisch liegt nun
in seiner ganzen Pracht hier mit leicht geöffnetem Maul und zwischen zwei Petersilienstämmchen lässt er die Zähne
durchblitzen, das eine sichtbare Auge starrt ins Leere. Seine Außenhaut ist von der Holzkohle geschwärzt und in den
Einschnitten ist das weiße Fleisch zu sehen.
Heute Morgen hat er noch gelebt und sich in den Fluten des Mittelmeeres
getummelt Die Vergänglichkeit des Lebens wird in diesem Moment dem Betrachter
nicht wirklich bewusst, es gewinnt schon mehr die Vorfreude auf den bevorstehen
Genus die Oberhand. Erst wenn ich diese
Momente in meiner Erinnerung abrufe, drängt sich dieser Gedanke in mein Bewusstsein.
Ein großer Teller mit
Salat, sowie eine kleine Schüssel mit einer Mischung aus Olivenöl und Zitrone
folgen noch nach. Der Kopf wird nun von
Vassili vom Körper des Fisches getrennt und zum Tellerrand geschoben. Mit der
Gabel unter Zuhilfenahme der Finger wird nun die obere Hälfte des Fisches
abgehoben und auf den vor ihm stehenden
Teller gelegt. Das mit Zitrone vermischte Olivenöl wird mit einem Löffel
sorgfältig über den Fisch gegossen. Mit einer einladenden Geste fordert er die
Freunde auf, sich ebenfalls zu bedienen.
Der golden
schimmernde Wein wird in die Gläser gefüllt, diese gehoben und alle prosten
sich zu.
Kosta greift, wie
immer wenn sich die Möglichkeit ergibt, zum Kopf des Fisches. Er liebt es,
diesen sorgfältig zu zerteilen und jedes kleinste Stück genüsslich in den Mund
zu schieben. Nur wirkliche Kenner und Genießer von Fischen können einen
Fischkopf mit einer solchen Perfektion zerteilen und auslösen.
Harry winkt ab. Seine
Frau wartet; was ihn jedoch nicht daran hindert nach einigen Minuten doch
zuzugreifen und sich dem verlockenden Genuss hinzugeben.
Der Vierte im Bunde,
Lefteri hat selbst kleine Fische bestellt und bekommt diese soeben serviert. Es
sind kleine Goldbarben, die ein wunderbar zartes Fleisch haben und zu den
“Edelfischen” gehören. Auch er bittet die Freunde zuzugreifen.
Es ist immer wieder
ein wunderbarer Anblick, wenn Menschen voller Lebensfreude mit sich und der
Natur vereint, sich dem Augenblick so
hingeben können wie unsere Freunde.
Dieses Mahl wird sich
sicher bis in den späten Nachmittag
hinziehen.
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Es war schon Zeit, dass der Sommer endlich wieder Einzug hielt.
Bellevue, das Chalet lag inmitten eines großen Parks. Die grünen
Fensterläden wurden neu gestrichen und die Fenster frisch geputzt. Der Rasen
wurde geschnitten und die Holunderbüsche gestutzt.
Die Gartenmöbel standen unter den Platanen und das Seeufer war gereinigt.
Es wird wieder ein abwechslungsreicher Sommer werden, mit viel Musik und
voller Lachen der jungen Leute. Das Chalet gehörte der Familie Montpelliers und
stand der Jugend traditionsgemäß den
ganzen Sommer zur Verfügung.
Es war weit genug vom Hauptgebäude entfernt, aber doch wieder so nahe, dass
man die Infrastruktur des Anwesens nutzen konnte. War aber schwer einzusehen
und so ein Refugium der Jugend.
Paul stand auf der Terrasse vor dem Salon und blickte den beiden, die
Auffahrt heraufkommenden Autos mit Freude entgegen. Er kannte die Insassen sehr gut; sie spielten schon als Kinder in
dem weitläufigen Park und nun gingen sie alle auf dieselbe Universität. Sie
waren die Hoffnungsträger der Oberschicht der Provinz.
Wie immer waren sie eingeladen, im Sommer, wann immer es ihre Zeit zuließ,
ganz ungezwungen zu erscheinen und an gemeinsamen Spielen und kleinen Parties
teilzunehmen.
Für dieses Wochenende waren Francoise, Clemens, Anne-Marie und Denis
angesagt. Besonders freute sich Paul auf Anne-Marie. Sie hatten sich in den
vergangenen Wochen einige Male heimlich in Paris getroffen und einige sehr
heiße Nächte miteinander verbracht.
Das war ein Bruch in ihrer verschworenen Gemeinschaft. Die Vereinbarung war
so, dass sie sich zu erotischen Zusammentreffen nur gemeinsam trafen und die
Partner, miteinander abgestimmt, wechselnden. Sie zelebrierten das bereits zwei
Sommer lang und es war bisher befriedigend und sehr anregend. Das Chalet
eignete sich dazu hervorragend, es war geräumig, hatte sechs Schlafzimmer und
vier Bäder und das Personal war verschwiegen und diskret.
Paul lief die Treppe hinunter und riss gleich die erste Wagentüre auf. Francoise
empfing ihm mit einem sinnlichen Kuss und gierigen Händen, die sofort seine
Brustnippel durch das Hemd berührten. Sie wusste, dass sie ihm damit sofort
verrückt machte. Kurz darauf lagen sie sich alle gegenseitig in den Armen und
begrüßten sich stürmisch.
Anne-Marie war ein wenig gehemmt und verunsichert. Doch auch sie ließ sich
von allen herzen und küssen und lachte mit. Die letzte Nacht mit Paul hatte
ihre
Spuren hinterlassen.
„Und wer ist das?“, Paul hielt inne und blickte in die dunklen, fast schwarzen
Augen einer Fremden, die ein wenig abseits stand.
„Das ist Amelie! Wir haben sie mitgenommen, weil ihre Eltern während der
Ferien nicht in Paris sind und sie sonst völlig alleine wäre. Ich denke sie
passt zu uns und wird eine gute Ergänzung sein!“, rief Denis, griff nach ihrer
Hand und zog sie in der Kreis.
Paul nahm ihre andere Hand, beugte sich darüber und hauchte einen Kuss
darauf.
„Ohja, willkommen Amelie!“.
Unter fröhlichem Gelächter und Zurufen holten alle ihre Gepäckstücke aus
dem Auto und stellten die Koffer zur Treppe.
Die Dienerschaft war inzwischen ebenfalls erschienen und sie trugen dann
gemeinsam alles die Treppe hinauf. Zwischen der Dienerschaft und den Besuchern
war ein gewisses Einverständnis zu bemerken, sie kannten sich ja nun schon seit
längerer Zeit und das bestehende Geheimnis verband sie irgendwie.
Die Gäste verschwanden in den einzelnen Zimmern, die sie ja schon aus dem
Vorjahr kannten um sich frisch zu machen. Für Amelie wurde rasch ein weiteres
Zimmer hergerichtet und dann zog einmal Stille ein.
Sie nahmen das Dinner auf der großen Terrasse ein. Es waren Lampions
ringsum in den Bäumen und an den Lampen befestigt, das Essen wurde schweigend
serviert und leise Musik von Debussy und Vivaldi untermalten ihre Gespräche.
Paul konnte seine Blicke nicht von Amelie lassen. Sie trug ein hautfarbenes
Cocktailkleid mit schwarzer Stickerei am Oberteil, das lange schwarze Haar verschmolz fast mit den
Ornamenten und ihre ebenfalls sehr dunklen Augen glänzten im Licht der
Lampions.
Anne-Marie hatte unter dem Tisch mit ihren Füßen Kontakt mit ihm gesucht
und ihre Zunge befeuchtete ihre Lippen. Denis und Francoise tranken gemeinsam
aus einem Glas und Clemens stand hinter Anne-Marie und seine Finger glitten
langsam und lasziv an ihrem Nacken auf und ab.
Durch die Musik, den lauen Abend und dem Champagner begann sich die
Situation langsam aufzuschaukeln.
Sie waren alle hungrig aufeinander, sie hatten sich schon den ganzen Tag
und während der Fahrt so richtig aufgeheizt und wollten, dass der Abend zu
einem lustvollen Erlebnis werden solle.
Paul stand auf und hob damit die Tafel auf.
„Wir sollten nun zum angenehmen Teil unseres Abends kommen“, sagte er
halblaut und alle erhoben sich und sie gingen ins Haus.
Amelie ging auf der Treppe hinter Paul und er konnte ihre Finger an seinen
Rückenwirbeln auf und abgleiten spüren. Offenbar war sie von den Freunden
eingeweiht worden. Paul erregte das sehr. Er liebte Frauen, die zeigten was sie
wollten und ohne Umschweife darauf losgingen.
Ohne weitere Worte verschwanden die Pärchen, Denis mit Francois, Clemens
mit Anne-Marie und Paul mit Amelie, in
den einzelnen Zimmern, doch sie ließen die Türen offen, das war vereinbart. So
konnten die Partner auch zwischendurch die Räume wechseln und man konnte hören
was sich in den einzelnen Zimmern abspielte.
Eigentlich hatte Paul Anne-Marie eingeplant, doch nun war er von der exotischen Schönheit Amelies so gefangen,
dass er Anne-Marie vergaß. Diese Neuregelung brachte die Situation irgendwie
durcheinander, weil sie es immer so einrichteten, dass einmal zwei Partner und
dann drei miteinander in einem der Betten landeten. Sie wechselten sich ab und
es begann ein reges Hin und Her zwischen den Zimmern. Paul war so auf Amelie
konzentriert, dass er die Anomalie gar
nicht merkte.
Da stand sie nun, hatte ihr Kleid geöffnet und ließ es einfach zu Boden
gleiten. Ihre beiden Brüste leuchteten in der Dunkelheit wie zwei Lotosblüten,
ihre Nippel waren dunkel und von einem großen Hof umgeben. Ihre Hüften waren
schlank und das kleine hautfarbene Höschen verschmolz mit der Haut. Sie hatte
die Augen geschlossen und ihre Arme hoben die dunkle Mähne ihres Haares in die
Höhe, Sie sah wie eine Statue aus Alabaster aus. Wie von einem Orkan
entkleidet, fiel die Kleidung von Paul ebenfalls zu Boden und er umfasste unbeherrscht
die kleine schlanke Figur, hob sie in die Höhe und trug sie auf das Bett. Seine
Lippen umfassten eine ihrer Nippel und seine Hände glitten auf ihrer Haut auf
und ab, streiften das Höschen ab und landeten zwischen ihren Schenkeln. Sie
seufzte auf und begann sich langsam in seinen Armen zu winden. Sie schlang
eines ihrer Beine um seine Hüfte und öffnet so ihre heiße und feuchte Vagina.
Er spürte wie die totale Erregung von ihm Besitz ergriff und das Blut in seinen
Ohren rauschte. Seine Finger umspielten ihre Perle, ließen sie aufstöhnen und
sich aufbäumen und bevor sie ihren
Orgasmus heraus schreien konnte, war er bereits in sie eingedrungen. Sie fanden
den gemeinsamen Rhythmus wie von selbst und nach einigen Minuten gemeinsamen
Rittes über dem Abgrund ergoss er sich in ihr und mit ihr.
Ihre schwarzen Augen bohrten sich in die seinen, ihre Arme hielten ihn wie
ein Schraubstock fest und sie hörte nicht auf, ihr Becken zu bewegen und ihn zu
einem neuerlichen Höhepunkt zu treiben.
Da spürte er plötzlich, wie sich in seinen Rücken scharfe Fingernägel
bohrten, wie in seinem Nacken heißer Atem zu spüren war und er hörte das leise
flüstern einer Frauenstimme:
„Nicht ohne mich, Du wirst das nun nicht ohne mich durchziehen!“, es war
die raue Stimme Anne-Maries
Ihre Zunge glitt an seinem Rücken auf und ab, ihre Hände kamen nach vorne,
krallten sich an seinen Nippeln fest und drehten sie, sodass er aufschrie vor
Schmerz.
Er warf sich herum, verließ die heiße Höhle, in der eben noch seinen
Höhepunkt erlebte und rammte nun sein Schwert in die weiche und hungrige Vagina
Anne-Maries. Sie stöhnte auf und erwiderte seine Stöße mit ungeheurer Gewalt.
Amelie hatte sich unter ihm aufgerichtet und begann nun, sich gleichzeitig
mit den Brustspitzen von Anne-Marie zu beschäftigen und seine Rosette zu
streicheln. Es war ein Ritt über dem Höllenfeuer und er verlor den Verstand. Er
löste sich fast gleichzeitig mit Anne-Marie in einem multiplen Orgasmus auf und
brüllte sein Erlösung heraus.
Sie fielen nun alle drei auf das Bett und man konnte hören, wie sie nach
Luft hechelnden und auch das schlagen von drei Herzen, das wie Dröhnen klang.
Als es einigermaßen ruhige geworden war, konnte man aus dem
gegenüberliegenden Raum die erlösenden Geräusche der anderen hören, die
unmittelbar nach ihnen ihre Orgasmen heraus schrieen.
Offenbar war Clemens zu ihnen gestoßen, als ihn Anne-Marie verließ, um sich
Paul und Anne-Marie anzuschließen.
Dieser Auftakt der Sommer-Saison versprach
einen wunderbaren, sonnigen und befriedigenden Sommer.
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Sterben verboten.
von Joana Angelides
Es
gibt einen Landesteil in Norwegen, da ist sterben verboten!
Zumindest
ist es derzeit so, doch kann sich das in absehbarer Zeit leider ändern.
Es
ist Spitzbergen in Norwegen. Spitzbergen, auch Svalbard genannt, liegt im Arktischen Ozean auf halbem
Weg zwischen Norwegen und dem Nordpol.
Bisher
war die andauernde Temperatur dort nie über 6 Grad Celsius, der Boden vom
Dauerfrost hart und undurchdringlich gefangen und es war bisher unmöglich, dort
Gräber auszuheben, oder einen Friedhof anzulegen. In Longyearbyen (Hauptstadt) ist es so kalt,
dass der Permafrost den Boden komplett ausgekühlt hat.
Außerdem
ist das Eis dort dauernd in Bewegung und es würden die Särge, bzw. Körper immer
wieder an die Oberfläche drängen. Schwimmende Friedhöfe also.
Der
Vorteil wäre, man würde sich viel Geld für Grabsteine und Blumengebinde
ersparen; und es gibt möglicherweise sogar Eisblumen gratis.
Dieses Verbots-Gesetz wurde im Jahr 1950
erlassen und hat eben diesen nachvollziehbaren Grund. Was vorher mit den Toten
geschah liegt im Dunkeln, bzw. am Meeresgrund.
Also,
wenn man dort schon sterben will oder muss, muss man sich aufs Festland
begeben, um sich eingraben zu lassen.
Es
bleibt einem also nichts Anderes übrig, als ewig zu leben, was ja bei dem
Permafrost nicht so schwer sein kann.
Denn man sollte also auch annehmen, dass sich biologisch in dieser Kälte
sowieso alles verlangsamt, kryotechnisch gesehen.
Also,
auf nach Spitzbergen und das ewige Leben genießen!
Naja,
wer die Mitternachtssonne mag, bzw. lange dunkle Winter, oder Ausflüge zum
Nordpol am Wochenende.
Man
fragt sich nur, warum es dann nur 2.300 Einwohner gibt? Bei diesen Temperaturen
ist offenbar die Fortpflanzung irgendwie eingeschränkt….
Doch leider verändert der Klimawandel auch dort diese kleine Wunder-Welt und die Erderwärmung lässt den Permafrost aufweichen, lässt die Eisschollen unter den Pfoten der Eisbären dahinschmelzen. Es soll nun sogar hin und wieder Regen geben, was den Bewohnern bisher unbekannt war, da sich die Temperatur seit 1970 um 7 Grad Celsius erhöht hat.
Vielleicht
ist es doch keine so gute Idee, nach Spitzbergen auszuwandern?
Es sind die ausklingenden
Tage, die immer diese melancholische Stimmung aufkommen lassen.
Wer kennt nicht diese beginnende Dämmerung; es ist noch Tag, der Abend jedoch
kündigt sich schon an.
Es erscheint dann alles in einem durchscheinenden Licht, teurem Porzellan
gleich. Wenn man dann auch noch das Glück hat, von einer Terrasse über das Meer
bis zum Horizont blicken zu können, kann man das zarte Rosa der hinter den
Wolken versinkenden Sonne in sich aufnehmen und träumen.
An den Rändern der Wolken setzt sich diese zarte Farbe ab und wenn man es will,
verheißt sie Zartheit, Stille und Bereitschaft seinen Gefühlen Platz zu geben.
Sie geht dann am Strand entlang, wühlt mit den Zehen im feuchten Sand und nimmt
die beginnende Kühle in sich auf.
Und dann kommt er, regelmäßig und verlässlich, immer zur selben Zeit. Er kommt
aus der entgegengesetzten Richtung, hat die untergehende Sonne im Rücken, einen
großen Sonnenhut auf und ein kleiner lebhafter Hund läuft vor ihm oder hinter
ihm her und findet hin und wieder etwas Interessantes, um es zu beschnüffeln.
Er taucht immer plötzlich auf, wie aus dem Nichts. Manchmal bleibt er stehen
und stochert mit dem Stock in seiner rechten Hand in den Sand, so als würde er
etwas suchen. Der kleine Hund stürzt dann sofort herbei und schnüffelt
neugierig herum, um dann enttäuscht wieder weiter zu laufen.
Er ist sicher nicht mehr jung, sein Alter ist aber nicht so leicht bestimmbar
für sie. Sie sieht seine Silhouette immer nur gegen die Sonne, die lange weite
Hose und das dünne, vorne offene Hemd sind konturlos, verschwimmen mit dem
Hintergrund.
Seine Erscheinung erinnerte sie an Ernst Hemmingway. Sonne, Meer und die
Fischerboote die hinauszogen taten ihr Übriges.
Wenn er für sie sichtbar wird, dann ist er immer noch weit weg und sie hat
Gelegenheit, ihren Gedanken und Fantasien freien Lauf zu lassen.
Sie glaubt erkennen zu können, dass sein Körper trainiert und kräftig ist,
seine Schritte elastisch und sicher, seine Schultern breit und gerade.
Trotz der legeren Kleidung macht er einen eleganten Eindruck.
Meist setzt sie sich auf den großen Stein neben den Sträuchern am Strand und
versucht, ihn einzuordnen. Noch nie kam er bis zu ihr um vorbei zu gehen.
Einige Meter vor ihr drehte er immer um und ging wieder zurück in die
inzwischen stärker werdende Dämmerung. In derselben unnachahmlichen Art,
schlendernd und doch elegant, wie er gekommen war.
Er schien sie nicht zu bemerken, oder wollte es nicht. Nur ein einziges Mal kam
der kleine Hund zu ihr gelaufen, schnupperte an ihren Füßen, lief aber sofort
wieder weg, als leises Pfeifen zu hören war.
Dieser geheimnisvolle Mann nahm Besitz von ihren Gedanken und trieb sie jeden
Tag auf demselben Weg in die Abenddämmerung. Sie konnte schon am Nachmittag
nichts anderes denken und Unruhe machte sich in ihr breit.
Sie nahm sich an einem der Abende vor, etwas früher da zu sein, weiter vor zu
gehen, um seinen Weg kreuzen zu können, ihn anzusehen und vielleicht einen Gruß
von ihm zu erhalten, einen Blick auf ihn werfen zu können.
Doch genau an diesem Abend kam er nicht zur üblichen Zeit. Sie war schon sehr
weit über ihrem üblichen point of return hinausgegangen und kehrte resigniert
wieder um.
Heute wird ganz offenkundig aus ihrer Begegnung mit ihm nichts werden wird. Ein
wenig enttäuscht setzte sie sich wieder auf ihren Stein neben den Büschen und
warf kleine Steinchen auf die Wasseroberfläche des leicht gekräuselten Meeres.
Die Sonne blendete sie, sie kniff die Augen ein wenig zusammen und nahm das
Flimmern der untergehenden Sonne auf den kleinen Wellen besonders deutlich
wahr.
Da hörte sie in der Ferne das helle Bellen des kleinen Hundes und sah auch
schon die hohe Silhouette des Mannes aus dem abendlichen Dunstschleier
heraustreten.
Es war ihr, als würde er sich heute etwas schneller vorwärts bewegen, schneller
auf sie zukommen, als sonst
.
Sie hielt den Atem an, als sie merkte, dass er nicht wieder kehrt machte, um in
der Ferne zu entschwinden, sondern die kleine
Bodenerhebung zu ihr hin
überschritt und genau vor ihr stehen blieb.
Sein großer Hut und seine breite Gestalt warfen ihren Schatten auf sie und sie
blickte zu ihm auf.
Er sprach kein Wort, schaute nur zu ihr herab und sie konnte seine blauen Augen
sehen, die unergründlich tief waren.
Was hatte Hemmingway für eine Augenfarbe? Sicher blau, ja blau, sie erinnerte
sich, es irgendwo gelesen zu haben.
Er trug sogar den gleichen Bart und auch der Hut war ähnlich.
Sie blickte ihn fasziniert an und hob ihr Gesicht dabei. Er streckte seine
rechte Hand aus und hob ihr Kinn noch höher, um sie prüfend anzusehen.
Ihr Herz begann zu klopfen, als er sich zu ihr hinab beugte und sie küsste. Es
geschah so urplötzlich, so selbstverständlich, dass sie sich weder sträubte,
noch den Willen aufbrachte, sich zu wehren; es ja auch gar nicht wollte.
Im Gegenteil, es war so, dass sie es als Erfüllung eines geheimen Wunsches
wertete. Ja, sie wollte, dass er sie küsste.
Als er sie empor zog, mit beiden Armen umfasste, schmiegte sie sich an ihn und
spürte seinen nackten Brustkorb, den Sand auf seiner Haut und den festen Druck
seiner Arme auf ihrem Rücken.
So standen sie eine Weile, versunken in diesen langen nicht enden wollenden
Kuss und dieser Umarmung, die alles rundherum in Vergessenheit geraten ließ.
Als ihre beiden Beine nachgaben und sie unweigerlich in den Sand glitten,
spürte sie jeden Sandkorn sich unter ihr bewegend, Gefühle verstärkend.
Sein Begehren steigerte sich von einem leichten Windhauch, zu einem stürmischen
Wind und steuerte einem Orkan zu. Sie wurden beide empor gehoben, trieben
zwischen den Wolken am tiefblauen Himmel und ließen sich treiben, bis sie sich
auflösten. Auflösten wie diese kleinen Wolken, die ihre Gestalt dauern
verändern, sich zusammenfinden, teilen und sich dann ganz verlieren.
Aufgeschreckt durch den Ruf einer Möwe hoch oben am Himmel wurde sie wieder in
die Wirklichkeit zurückgeholt.
Sie saß im Sand, an den Stein gelehnt, ihr Puls raste und der Aufruhr in ihrem
Körper war noch immer nicht abgeklungen. Sie spürte das Salz des Meeres und
seine Küsse auf ihren Lippen und atmete gierig den verbliebenen leichten Duft
seines Körpers ein.
Verwirrt richtete sie sich auf und ihre Blicke streiften suchend umher. Dort
vorne, mit dem Rücken zu ihr, ging er langsam als dunkle Silhouette in die
Dämmerung hinein. Wie lange war sie hier gelegen, hatte seine Umarmung und sein
Begehren in sich aufgenommen und sich mit den Wolken treiben lassen?
Es war wie jeden Tag, die Sonne hatte fast den Horizont erreicht, die Schatten
wurden länger und seine Gestalt schien sich langsam in der Dämmerung
aufzulösen.
Sie schwankte zwischen Traum und Wirklichkeit und beschloss, es nicht näher
erforschen zu wollen.
Ihr Herz stockte einen Moment, als er sich plötzlich umdrehte und sie anzusehen
schien.
Es war also doch ein besonderer Tag.
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Das Bild zeigt den See an manchen Stellen, besonders im Zentrum
dunkelblau, zu den Rändern hin ein wenig heller und eine imaginäre Sonne
zaubert Sonnenkringel auf einige Wirbelkämme.
Ganz tief am Grunde dieses Sees liegt Bernie.
Sie weiß es, sie sah zu, wie er langsam und ohne sich zu wehren darin versank.
Sie konnte nichts dagegen tun, sie saß wie gelähmt am Ufer. Dieses Versinken in
den Fluten war der Schlussakkord eines
langen, sich durch viele Wochen hinziehenden Kampfes einer verzweifelten Seele.
.
Alles begann damit, dass genau vor einem Jahr Margo verunglückte und starb. Sie war sein Leben, seine Muse und jene Kraft, die sein Leben in geordneten Bahnen leitete und sich um alle kleinen und großen Dinge ihres gemeinsamen Lebens kümmerte. Plötzlich war sie nicht mehr da und all diese Dinge stürmten nun auf ihn ein.
Wie sollte er sich um Bezahlung offener Rechnungen kümmern, dafür Sorgen,
dass der Kühlschrank gefüllt war und die Blumen im Garten betreut werden, wo
er bisher nicht einmal gemerkt hatte
dass dies alles erledigt werden musste, um das Sein auf dieser Welt reibungslos
ablaufen zu lassen?
Er hatte sich bisher nur um seine Malerei gekümmert, sich in seine Bilder versenkt, Er begann immer drei oder vier Bilder gleichzeitig zu malen, aß oft tagelang nichts, tobte manches Mal in seinem Atelier herum um dann wieder stundenlang völlig apathisch vor einem der Bilder zu sitzen und es anzustarren.
Margo war die einzige, die dann das Atelier betreten durfte, sich manchmal auch
zu seinen Füßen setzte und mit ihm litt.
Unweit des Hauses lag der See. In den Abendstunden schlenderte er oft
dahin, saß dann am Ufer und ließ seine nackten Zehen von den gekräuselten
Wellen umspielen. Er gab ihm Kraft und Inspiration und glättete seine
zerfurchte Seele. Es gab immer wieder Bilder, in denen der See eine zentrale
Rolle spielte.
An manchen Tagen, kehrte er oft erst in der Dunkelheit zum Haus zurück.
Margo saß dann immer im Halbdunkel im Wohnraum und wartete auf ihn. Schweigend
nahmen sie das Abendessen gemeinsam ein. Und immer nahm er sie dann in die
Arme. Oft lagen sie dann nur regungslos nebeneinander, ließen ihre Hände auf
der Haut des anderen auf und ab gleiten, oder liebten sich leidenschaftlich bis
sie erschöpft einschliefen.
Sie schämte sich nun fast, in diese intimen Details der Beiden eingedrungen
zu sein, doch es war ein unwiderstehlicher Drang, das vor ihr liegende Tagebuch
Margo´s zu lesen.
Sie, Margo und Bernie hatten eine unbeschwerte, gemeinsame Kindheit. Sie waren unzertrennlich und eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie liebte Bernie von Anbeginn und litt schrecklich darunter, dass er plötzlich nur Augen für Margo hatte. Wenn sie alle Drei so im Gras lagen und den Wolken nachsahen, stützte er sich auf seine Hand, blickte aber immer nur auf Margo nieder; manches Mal neckte er Margo auch mit einem Grashalm. Dann fühlte sie sich immer wie das fünfte Rad am Wagen, völlig überflüssig. Die beiden flüsterten und lachten gemeinsam und sie war dann immer ausgeschlossen und wollte fliehen, doch sie blieb letztlich.
Als sie eines Tage sein Atelier
betrat um ihn etwas zu fragen, prallte sie erschrocken zurück. Überlebensgroß
war das Bild Margos auf der Staffel zu sehen. Er hatte sie nackt gemalt, das
Bild strahlte ihre völlige Hingabe aus. Da erkannte sie zum ersten Mal sein
unglaubliches Talent und auch, dass die beiden sich liebten.
Im ersten Moment war sie sehr zornig, sie fühlte sich ausgeschlossen,
betrogen und hintergangen. Doch dann siegte die Vernunft und sie gestand sich
ein, dass sie das ja in den vergangenen Jahren bereits gewusst, nur verdrängt
hatte!
Als sie das Haus verließ, ohne dass sie Bernie angetroffen hatte, spürte
sie eine ungeheure Erleichterung. Nun
war es offenkundig und nicht mehr wegzuleugnen.
Kurze Zeit später zog Margo zu Bernie und sie galten offizielle als
Liebespaar.
Er absolvierte die Akademie und begann in der Folge, sich einen Namen zu machen. Ihre Freundschaft bestand weiterhin und sie unternahmen vieles gemeinsam, lachten und philosophierten Nächte lang über Gott und die Welt.
Sie liebte ihn weiterhin ohne Wenn und Aber, nahm es hin, dass ihre Liebe
nicht erwidert wurde.
Sie und Margo vertrauten sich so ihre kleinen Geheimnisse an, über ihrer
beiden Gefühle über Bernie sprachen sie jedoch niemals. Es war ein Tabuthema
zwischen ihnen.
Zwischenzeitlich zog sich zurück, denn sie wollte nicht den Eindruck
erwecken, dass sie sich zwischen die Beiden drängen wollte. Obwohl sie es gerne
getan hätte. Denn irgendwie gehörte Bernie auch zu ihrem Leben!
Als sie im Zentrum der Stadt eine Kunstgalerie eröffnete, übernahm sie auch immer wieder
Bilder von Bernie. Sie verkauften sich gut. Auf diese Art hatte sie nun einen
neuen Zugang zu Bernie gefunden und konnte es so einrichten, dass sie
stundenlang gemeinsam über seine Bilder diskutierten und es schien fast wieder
so zu werden wie früher.
In den Wochen nach dem Tod Margos hatte sie an manchen Tagen und in
Nächten, in denen sie wach lag, mit Gewissensbissen zu kämpfen. Hätte sie den
Tod der Freundin verhindern können, wenn sie sie rechtzeitig zurückgezogen
hätte, als der Zug in die Station einfuhr? Wieso war sie wie gelähmt und konnte
sich nicht vom Fleck rühren, sie nicht zurückreißen?
Oder hatte sie doch nach ihr gegriffen, sie vielleicht sogar gestoßen, anstatt sie zu halten?
Sie verdrängte die Gedanken darüber, wollte sich damit nicht auseinander
setzen. Sie hörte jedoch noch immer die Schreie der Menschen, das Kreischen der
Bremsen, als sie die Treppe hinauflief und sich oben übergeben musste.
Eigentlich stand sie weiter hinten und konnte auch keinerlei Angaben
machen, als sie befragt wurde. In ihrer Erinnerung kamen die Ereignisse immer
durcheinander, sie hörte nur den Schrei, sagte sie aus. Alles andere war
Einbildung, Fiktion, da war sie sich ganz sicher.
Nach dem Tode Margos wurde Bernie immer stiller, unruhiger und chaotischer.
Er verstand nicht, wieso der Strom abgeschaltet wurde, weil er einfach vergaß
die Rechnung zu bezahlen oder die Blumen im Garten verdursteten.
Sie versuchte einiges für ihn zu regeln, doch es gelang ihr nicht, Zugang
zu ihm zu finden. Auch seine Bilder wurden immer greller, unverständlicher und
in der Folge unverkäuflich.
Die totale Abhängigkeit Bernies von Margo war ihr vor deren Tode eigentlich gar nicht so
aufgefallen. Erst als Margo nicht mehr
da war, wurde es offensichtlich.
Er begann immer öfter über den Tod zu sinnieren, entwickelte unübersehbar
eine Todessehnsucht, die ihn immer mehr in sich zurückziehen ließ.
Wie im Nebel sah sie immer wieder, wie Bernie gestern ohne ein Wort zu
sagen, sich von ihr löste, sie einfach am Ufer stehen ließ und langsam aber
stetig auf den See zuging. Er ging ohne zu zögern weiter, das Wasser stieg
immer höher und höher.
Erst als er sich einfach ins Wasser gleiten ließ, rücklings aufschlug, seine
Arme ausstreckte und in den Himmel blickte, rief sie seinen Namen. Doch er
reagierte in keiner Weise, er hörte sie gar nicht.
Er trieb langsam auf den See hinaus, und plötzlich versank er einfach.
Sie starrte ungläubig hinaus, die Oberfläche kräuselte sich noch eine Weile
und dann war die Wasseroberfläche wieder so ruhig, wie vorher.
Sie kam gar nicht auf den Gedanken,
ihm nachzulaufen, zu versuchen ihn wieder heraus zu holen. Sie stand nur da und
starrte auf die Wasserfläche.
Die Polizei machte ein Protokoll mit ihr, sie unterschrieb es.
Wahrscheinlich wird sie eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung
bekommen.
Es war nur ein weiterer Baustein in dem abbröckelnden Gebäude ihres Lebens
Sie löschte das Licht, ordnete einige Papiere auf dem Schreibtisch und
schloss die Galerie ab
Während der Fahrt hinaus zum See, passierte sie einige Orte ihres
gemeinsamen Lebens. Die kleine Kirche in der Mitte der Siedlung, die kleine
Schule daneben, in der sie alle Drei die ersten Schuljahre verbrachten, die n der Hauptstraße liegenden Elternhäuser
und den Bahnhof.
Dann bog sie langsam in die Forststraße ein, die zum See führte und parkte
nicht weit vom Ufer des Sees und stieg aus. Ohne den Wagen zu versperren, wozu
denn auch, ging sie langsam auf den See zu. Es begann zu regnen.
Ihre Tränen flossen nach
innen, unbemerkt. Die Sehnsucht, sich umarmen zu lassen erreichte
ihren Höhepunkt. Es wäre Erlösung sich von den Wellen empfangen, umschließen zu lassen vom schwarzen Glas der
Fluten. Sie hörte Rufe aus der Tiefe, es klang wie seine leise
flüsternde Stimme. Die Wellen erzeugten Bewegungen, Treppen gleich, die abwärts
führten. Sie war vor Tränen fast blind, sie mischten sich mit dem Regen. Sie
ließ sich führen von ihrer Sehnsucht. Sie ging diese Treppe hinab, ließ sich
ziehen und locken und Erleichterung machte sich breit.
Der Tod umklammerte sie mit
ehernen Armen, die Strudel zogen sie hinab
in die Erlösung.
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Fallende
Kirschblüten
von Joana Angelides
Es sind diese
zarten, rosa Blüten des Kirschbaumes, innen leicht pink und sehr empfindlich,
die mich immer an Pucchinis Butterfly erinnern.
An diese Oper,
mit ihrer wunderbaren Musik, die mir am Ende immer Tränen über die Wangen
laufen lässt.
Wenn die Luft
leicht darüberstreicht, verlieren viele Blütenblätter ihren Halt und trudeln
langsam zu Boden, wiegen sich im Wind, drehen und winden sich.
Sie landen als rosa
Flocken im hellgrünen frischen Gras unter dem Baum und blinken mich wie
einzelne Seelen an.
Ein nackter
Frauenkörper, mein nackter Körper, liegend unter solch einem Baum, kann mit
geschlossenen Augen die Blätter auf der Haut spüren, mit leichtem Schauern
aufnehmen und spüren, wenn sie der Wind wiederholt und wegbläst.
Du kniest neben
mir, meinen Kopf in deinem Schoß und wartest auf jedes einzelne Blütenblatt, um
es entweder wegzublasen, oder mit deinen Lippen aufzuheben. Du umrundest mit
deinem Finger meinen Mund, wenn er lächelnd diese Gefühle genießt
Der leichte
Windhauch deines Atems erweckt leises Zittern in mir und die Haut zieht sich
genau da zusammen.
Um nicht in die
Sonne zu blinzeln, halte ich meine Augen geschlossen und spüre, wie deine Hand
langsam zwischen meinen Brüsten nach unten zu meinem kleinen Bäuchlein gleitet
und dann über den Venushügel zwischen meinen Schenkeln zum Stillstand kommt.
Die Anspannung
des Körpers in diesem Moment breitet sich aus und erreicht jede Faser, Zehen-
und Fingerspitze, sprengt fast die Kopfdecke.
Langsam gleitet
die Hand wieder nach oben und eine kleine Entspannung macht sich breit.
Inzwischen sind
weitere Blütenblätter herunter geschwebt und eine hat sich auf das geschlossene
linke Augenlid gelegt. Du befeuchtest deinen Finger und legst nun auch auf
meinem rechten Augenlid eines dieser kleinen Wunderwerke der Natur.
"Halte deine
Augen geschlossen, ich will nicht, dass du siehst, was ich mache! Will dich
immer wieder überraschen, " dringt es flüsternd an mein Ohr
Ich bin
angespannt, meine Baudecke wird hart, mein Gehör und mein Fühlen schärfen sich
Ich spüre, wie du
meinen Kopf loslässt und dich aufrichtest. Es brechen leise Äste, Bewegung um
mich ist spürbar.
Du kniest nun an
meiner anderen Seite. Und ich spüre, wie kühle Blätter, zarte Fühler über meine
Brüste streichen, wie kleine, ein wenig steife Äste, die Spitzen reizen.
Es fühlt sich
kühl an, wispernd und liebkosend, die Blüten streichen darüber, kommen von der
anderen Seite, verbleiben an den Brustspitzen, tanzen darauf.
Es sind leichte
Berührungen wie die Wimpern einer Elfe, wie die Flügel eines Schmetterlings.
Und doch versetzen sie den Körper in Aufruhr, senden Signale aus.
Sagt man nicht,
es wird durch den Flügelschlag eines Schmetterlings hier bei uns, irgendwo weit
weg, auf einem anderen Kontinent, ein Tornado ausgelöst?
Nun beginnst du,
mit kleinen Ästen voller Blüten meinen Körper auf und ab zu gleiten, öffnest
meine Schenkel und drehst und bewegst sie, lässt diese Kleinen Zweige und
Blätter auf der Innenseite tanzen und kleine Lustschreie entweichen meiner
Kehle.
Es sind diese
leichten, kaum spürbaren Berührungen, die nur über die Oberfläche streichen,
die diese Reaktionen auslösen, die Nerven so unmittelbar unter der Haut reizen
und zum Schwingen bringen.
Nun lässt du die
Zweige nach unten tanzen, die geöffneten Beine entlang, in der Kniekehle
verweilen und die Fußsohlen erreichen. Du streichst auf und ab und der Körper
beginnt nun wie im Winde zu vibrieren und erreicht die gleiche Leichtigkeit wie
die herab schwirrenden Blüten, er hebt ab.
Die Haut hat eine
Sensibilisierung erreicht, die mit normalen Instrumenten wahrscheinlich nicht
mehr messbar wäre und jedes dieser leichten rosa Blütenblätter, die
herabfallen, lassen ihn zusammenzucken.
Nun beginnst du
mit der Zungenspitze die Blätter von meinen Brustspitzen zu entfernen und
drehst wieder ganz leicht, aber schnell einen kleinen Zweig mit Blüten darüber,
wie einen Pinsel, wenn er Gold auf einem wertvollen Stück aufträgt um es zu
vergolden.
Längst ist dieser
mein Körper nicht mehr beherrschbar, er bäumt sich auf, er windet sich und
dreht sich und mit jedem neuen Blütenblatt wird er empfindlicher. Jedes
Blütenblatt erzeugt Blitze im Gehirn.
Irgendwann, wenn
alle Nerven singen und unter der Haut tanzen, hörst du auf und nimmst mich in
den Arm und wir vergessen alles Andere rund um uns.
Ich höre die Arie
der Butterfly, höre ihren Gesang, der nicht endenwollenden Liebe ausdrückt und
verliere mich in einem Blütenmeer von rosa Kirschblüten für eine kleine
Ewigkeit.
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Königin der Nacht
v. Joana Angelides
Ich musste meinen Aufenthalt in Antigua auf jeden Fall auch dazu nutzen, um
auf den Pacaya, einen aktiven Vulkan, zu
wandern. Von Freunden habe ich den Tipp bekommen, dies entweder in der Früh,
oder am Abend zu tun, denn da kommt die
Lava erst so richtig und schön zum Vorschein. Man sollte das aber nur mit einem
Führer machen, der Vulkan ist unberechenbar und kann gefährlich sein.
Am Krater angelangt, blieben wir überwältigt stehen um das Schauspiel der
Naturgewalten auf uns einwirken zu lassen. Einige gingen näher ran, einige
weiter nach rechts oder links. Ich fand einen etwas erhöhten Standplatz, mit
einem kleinen Felsenvorsprung und begann mit meiner Kamera zu filmen. Geschützt
vor der Hitze, im Schatten eines Überhanges entdeckte ich einen Kaktus, der
wunderlicher Weise offenbar hier um sein Dasein zu kämpfen schien.
Er hatte ganz oben eine große rote Knospe, die kurz vor dem sich Öffnen
stand. Ich war so fasziniert, dass ich unachtsam wurde, mich vorbeugte und fast
ausgerutscht wäre. Wie konnte hier, in dieser Hitze, offensichtlich auch
vergifteter Atmosphäre, so eine geheimnisvolle, fragile Blüte existieren?
„Sie ist wunderschön, nicht wahr?“, hörte ich ein leises Flüstern. Wie aus
dem Nichts löste sich aus einer dunklen Nische eine fast nackte Frauengestalt,
nur mit einem dunkelroten Schleier bekleidet, mit schwarzem Haar, das ihr bis
zu den Knien fiel und dunklen Augen, in denen sich das flammende Rot der Lava
spiegelte. Oder waren es kleine Flämmchen, die darin tanzten?
„Ohja, es ist wie ein Wunder! Und wer bist Du?“, ich versuchte in der nun
hereinbrechenden Finsternis diese wundersame Begegnung deutlicher zu sehen,
doch sie zog sich wieder in die Nische zurück
und so konnte ich nur ein wunderbar geformtes Bein erspähen, das irgendwo im
roten Schleiergewebe verschwand. Dann
beugte sie sich plötzlich wieder nach vor, blickte in meine Augen und ich wurde
ein wenig schwindelig und versuchte mich am Fels anzuklammern.
„Ich bin Vesuvia, die Rote, die Brennende!“, ihr Lachen klang tief und
heiser. Dann trat sie doch ganz aus der Nische hervor und begann vor mit zu
tanzen. Sie sah wie eine lebendig gewordene Lohe aus, ihre roten Haare flogen
um sie herum und ihre langen Armen griffen mit gierigen Fingern nach mir. Ich
konnte nur starr verharren. Sie tanzte nun um mich herum, einmal war sie hinter
mir, einmal vor mir, ihr biegsamer Leib war dauernd in Bewegung, verbog sich,
umschlang mich und rankte sich an mir empor. Ich griff nach ihr und obwohl ich
das Gefühl hatte, in rot glühende Kohle zu greifen, verbrannte ich mich nicht.
„Oh, sie kommt!“ flüsterte sie mir ins Ohr und deutete auf die Kaktusblüte. Diese begann sich
nun langsam zu öffnen. Die Knospe hatte sich aufgelockert, einzelne längliche Blätter
lösten sich langsam vom Kern und breiteten sich nach allen Seiten aus. In der
Mitte zitterten Staubgefäße mit kleinen roten Fäden rund herum. Es dauerte
einige Minuten, bis sich die Blüte zu einer vollendeten Blume entwickelt hatte.
Trotz der vorherrschenden Dunkelheit leuchtete das Zartrosa der Blüte wie
gesponnenes Gold. „Sie wird sich ganz öffnen und dann sterben! Sie wird nur
diese eine Nacht blühen, als Königin der Nacht!“
Als sich die Blüte dann vollends geöffnet hatte, merkte ich erst, dass ich
zwischen den Felsen am Boden lag, über mir schaukelte und wand sich dieses
brennende Wesen. Sie war in mich gedrungen, hatte Besitz von mir ergriffen und es
begann ein Höllenritt, von glühenden Funken der austretenden blutrot glühenden Lava im Krater umflossen, vorbei gleitendem
Schein der sich wälzenden geschmolzenen Steinmassen und dem matten Schein des
Mondes umspielt. Als wir explosionsartig in einem gemeinsamen Orgasmus
aufgingen hörte sich ihr befreiender Schrei wie das ferne Donnergrollen aus den
Tiefen des Vulkanes an. Ich geriet in
eine Art Dämmerzustand, griff immer wieder nach oben, griff plötzlich ins Leere
und verspürte eine tiefe Sehnsucht nach Feuer und Sturm, nach Auflösung und
Vergehen.
Die Stimmen der anderen Tourenteilnehmer kamen wieder näher, ich stand auf,
raffte meine Habseligkeiten und meine Kamera zusammen. Ich blickte mich um. Wo
war nun die Königen der Nacht, wo meine geheimnisvolle Vesuvia mit dem
glühenden Körper und dem heißen Atem der Lust?
Die vielen dunklen Nischen rund um mich waren leer, in manchen bewegten
sich Schatten, jedoch nur ausgelöst durch den Schein der glühenden Lava vor mir.
Ich fühlte mich plötzlich einsam und alleine gelassen.
Es war vergebens nach ihr Ausschau zu halten. Waren sie und die Königin der
Nacht nur eine Fata Morgana, durch Gase ausgelöst, aus der Hitze des Vulkanes
geboren?
Ich werde es im Moment nicht lösen können; ich begrub mein Geheimnis tief in mir beim Abstieg mit der Gruppe.
Ich dämmerte den Rest der Nacht vor mich hin und wälzte mich auf dem breiten Bett im Hotel hin und her. Die leichte Decke, die am Fußende lag, berührte ich kaum. Es war noch immer eine brennende Hitze in mir, wenn ich die Augen schloß spiegelte sich mein Blut an der Netzhaut hinter meinen Augen wieder. Wallende Schleier erzeugten Schwindel in mir.
Mühsam schleppte ich mich ins Bad und starrte den Fremden im Spiegel
erschrocken an. Ich war kaum wieder zu erkennen. Ich musste mich am Waschbecken
anhalten. Das kalte Wasser auf meinem Gesicht hatte keinerlei Wirkung. Meine
Stirne war heiß, die Zunge klebte an meinem Gaumen.
Der Autobus, der uns zum Flughafen bringen sollte, stand vor dem Hotel und
der Chauffeur hatte schon zweimal ungeduldig gehupt. Aber ich wusste, ich werde
nicht mitfahren können. Ich musste nochmals auf den Berg hinauf, ich musste
erkunden, ob Vesuvia und ihre Königen der Nacht nur eine Fata Morgana, ein
Traum, waren, oder ob es sie wirklich gab.
Die Freunde schüttelten verständnislos den Kopf, doch ich war nicht
umzustimmen, ich blieb hier.
Abends schloss ich mich einer der neuen Gruppen an, die ebenfalls auf den
Pacaya wollten. Wir brachen wieder in der aufkommenden Dämmerung auf. Die
Stimmung der Kameraden war erwartungsvoll und neugierig. Sie unterhielten sich
angeregt und gut gelaunt. Manchmal streifte mich ein bedauernder Blick, sie
wussten nicht recht, was mit mir los war, weil ich schweigend hinter ihnen
aufstieg und mich nicht an der allgemeinen Unterhaltung beteiligte. Ich war
voller Ungeduld und wie in Trance.
Und wieder separierte ich mich von der Gruppe und suchte meinen Fels, „meine“
Nische und wartete. Wenn es Vesuvia wirklich gab, dann konnte sie nur hier
sein, hier in den dunklen geheimnisvollen Nischen, hier, ein wenig abseits von
den lärmenden Menschen. Die Dämmerung war in Finsternis übergegangen und man
konnte die glühenden Funken gen Himmel
sprühen sehen. Der Himmel über mir war blutrot. immel war blutrotHDie austretende Lava wälzte sich in
einiger Entfernung ins Tal und hin und wieder flammte Verbrennendes auf. Die
Hitze war bis hierher spürbar. Ich schloss die Augen und ließ sie auf meiner
Haut einwirken.
„Da bist Du ja wieder!“, ihre Stimme elektrisierte mich, sie war heiser und
tief, so wie ich sie kannte. Sie stand hinter mir, ihre beiden Hände strichen
über mein Gesicht, der dunkelrote Schleier wallte um mich herum und fiel über
meine Augen, alles war nun wieder in Rot getaucht. Ihre Hände glitten langsam
über mein Gesicht, den Hals entlang und
verschwanden in meinem Hemd. Sie waren überraschender Weise kühl und ließen
langsam meine Nerven vibrieren. Sie zog mich an sich, sodass wir
nun eng aneinander gepresst dastanden und sich ihr heißer Körper an meinem
Rücken reiben konnte.
Meine Nackenhaare sträubten sich, ihr heißer Atem verbrannte mir fast die
Haut, stärker als es die Hitze des fließenden Magmas vermochte. Sie hielt mich
fest und begann im Rhythmus zu ihrem tiefen, gleichmäßigen Summen mit mir zu
tanzen. Ihre langen Beine schlangen sich von rückwärts um meine Hüfte, sie bog
meinen Oberkörper sanft nach hinten, hielt einen Arm von mir nach oben und zog
mich so tänzelnd mit sich in eine der dunklen Nischen.
Hier war man dem Vulkan noch näher, es ging tief in den Fels hinein, man
hörte das Brodeln und Fauchen des flüssigen Gesteins, betäubende Gase kamen aus
den Blasen der brodelnden Masse.
Sie schlang ihren Körper weiter um mich herum, ließ mich zu Boden gleiten
und riss mir voller Leidenschaft die Kleidung vom Leib. Sie ließ ihre Zunge auf
meiner Brust auf und ab gleiten, ihre großen flammenden Augen versanken in den
meinen und bohrten sich bis ins Herz. Ich spürte, wie sie es umklammerte und
hatte den Eindruck sie würde es mir gleich heraus reißen. Sie saß nun mit
erhobenem Kopf gerade auf mir, ihre wallende rote Haarmähne umhüllte sie fast
ganz und ihre glühenden pulsierenden Schenkel hielten mich fest wie ein
Schraubstock!
Es wurde ein Höllenritt dem ich nicht entgehen konnte und auch nicht wollte.
Meine Schreie hallten in dem Gewölbe wider, wir brannten zusammen lichterloh.
Ich klammerte mich an ihren prallen Brüsten so fest ich konnte und verglühte.
Flammen loderten rund um mich, mein Fleisch brannte, mein Blut kochte. Meine
Bewegungen wurden immer wilder fordernder und ich spürte ein glühendes Schwert
in mir, das sich drehte und wand und meine Eingeweide zerriss. Dann wurde sie
in den Bewegungen ruhiger, aber intensiver. Jedes Mal wenn sie ihren Körper auf
mich niedersinken ließ, blieb sie Sekundenbruchteile über mir, um dann mit
einem wilden Schrei und einem gewaltigen Ruck auf mich nieder zu sinken. Meine
Schreie hallten in der Felsenhöhle wieder, meine Stimme versagte und ging in
ein Gurgeln über. Es wird in aller Ewigkeit so weiter gehen und ich werde mit
der Lava und dem heißen Magma verschmelzen.
Als ich wieder zu Bewusstsein kam, lag ich vor der Höhle, mein Gesicht im Geröll vergraben, meine Haare versengt und mit Brandmalen übersät. Ich hob den Kopf und blickte in das pulsierende Rot der geöffneten Blüte auf dem Kaktus vor mir. Die Blüte hatte sich geöffnet und ihre zarten rotgoldenen Blätter mit den roten Fäden rundum bewegten sich in der aufsteigenden Hitze zart und langsam.
Ich richtete mich ein wenig auf und mein Blick ging suchend umher. Ich suchte mein Feuerwesen, ich suchte Vesuvia, ihren roten Schleier und ihren glühenden Körper. Doch es war nur mehr Dunkelheit, Hitze und leises Grollen aus der Tiefe des Kraters um mich. Ich griff nach der Blüte und riss sie an mich. Ich wollte die Erinnerung an diese Ereignisse für mich alleine bewahren. Auch, um mir zu beweisen, dass dies alles kein Traum, sondern Wirklichkeit war.
Beim Abstieg vom Pacaya hatte ich Mühe, als Letzter der Gruppe nicht den Anschluss zu verlieren. Meine Kleidung war teilweise angesengt, ebenso meine Haare und das Gesicht geschwärzt. die mitleidigen Blicke der anderen Teilnehmer ignorierte ich einfach.
Ich bin zurückgekehrt in diese Welt, ich funktioniere wie eine gut geölte Maschine, doch mein Körper fühlt sich leer und ausgebrannt an. Er wird von Lust und Verlangen geschüttelt und verzehrt. Meine Gedanken kreisen immer wieder um den Pacaya und Vesuvia, meiner Königin der Nacht.
Irgendwann werde ich zurückkehren und in meiner Fantasie sehe ich mich in
der glühenden Lava vergehen, hinein gezogen von begehrlichen Armen.
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Surreale Zeitenwende Von Joana Angelides Wir leben in einer Zeit, in der der Schulterschluss von politischen Machthabern und Super...