Donnerstag, 30. Juli 2020

Novbody likes me! Satire



Nobody likes me!

Von Joana Angelides

Niemand liebt mich!

Eigentlich kann ich das gar nicht verstehen!  Schon als Kind hat meine Mutter  festgestellt, dass ich was ganz Besonderes bin, ein kleines Wunder der Natur sozusagen! Also ein „Wunderkind“!

Ich bin schon immer, aufgrund meines Intellekts und meiner unglaublichen Weisheit, eine „Führungspersönlichkeit“ gewesen. Kleine Versager zu zwischendurch, auch größere Pleiten konnten mir nichts anhaben. Ich steige immer wie ein Phönix aus der Asche wieder auf!  Natürlich gab es immer irgendwelche Neider, oder einen, der weniger hervorragend war. Aber um solche Leute kümmerte ich mich gar nicht, ließ sie links liegen. 

Manche haben sich schon angemaßt, sich mit mir messen zu wollen, haben jedoch sehr bald gemerkt, dass da Welten zwischen uns liegen.

Natürlich hatte ich es leicht im Leben, ich sah immer gut aus, ja viel besser, als der Durchschnitt, ragte immer aus der Menge hervor, ließ mir nie ein X für ein U vormachen und wischte dumme Argumente einfach vom Tisch!

Am Golfplatz siege ich meist, wer kann sich denn an mir messen? Außerdem ist das ja mein Golfplatz!

Ich habe auch das Talent, Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu sehen, ist ja im Leben alles relativ. Ein Platz kann halb leer, aber auch halb voll sein, vor allem wenn diese Hälfte bedingungslos zu mir hält, die anderen brauche ich sowieso nicht! So gesehen, sind daher alle dort für mich repräsentativ für die breite Masse!

Das habe ich mit berühmten Männern der Geschichte gemeinsam! Man nehme nur Alexander den Großen, Napoleon oder Dschingis Khan! Ja sogar Rasputin überragte nicht nur rein körperlich die anderen Mönche, er wusste ebenfalls  Dinge, die den anderen verborgen blieben!

Manche Herrscher oder Regierende brauchen einen Stab von Mitarbeitern, die sie beraten, ich habe meine eigene Meinung und empfinde es sogar als störend und respektlos, wenn man mir widerspricht. Da trenne ich mich dann lieber von ihnen, die sind weg vom Fenster! Ein Mensch wie ich, kann doch seine Meinung ändern, oder beschließen, Dinge anders zu sehen, als die meisten anderen. Deswegen muss es ja nicht gleich falsch sein! Da muss man sich eben anzupassen lernen! Die Wahrheit ist sowieso ein Produkt ihrer Zeit und die Distanz verändert vieles!

Mein Talent liegt zweifelsohne auch darin, dass ich verschiedene Module aus meiner Vorstellung immer wieder neu und anders zusammenbauen kann, bis letztlich dann ein Bild entsteht, wie ich es im Moment gerne hätte. Das nennt man Innovation!  Leider erkennen das viele nicht gleich!

Meine spontane Art und meine Überlegenheit lassen mich oft Dinge sagen, die andere vielleicht beleidigen, verletzen oder ärgern. Doch daran bin natürlich nicht ich schuld, sondern diese Leute vertragen einfach keine Kritik!

Da sich viele in meiner Gegenwart berechtigt einfach unterlegen und minderwertig fühlen, ist ihre einzige Reaktion, mich abzulehnen.


That´s  is a shame, because
why nobody likes me?




Mittwoch, 29. Juli 2020

Aus der Tiefe des Sees, Erotik,



Aus der Tiefe des Sees
eine Dreiecks-Geschichte

von Joana Angelides


Das Bild, gemalt von Bernie, ist überdimensional und den Raum beherrschend. Es stellt die Oberfläche eines Sees, gesehen aus einem Flugzeug, dar. Wenn sie, wie jeden Nachmittag von ihrem Schreibtisch aus auf die gegenüberliegende Wand auf das Bild starrt, dann beginnt sich nach einer Weile das Wasser des Sees leicht zu kräuseln und leichte Wellen schlagen am Ufer an.

Das Bild zeigt den See an manchen Stellen, besonders im Zentrum dunkelblau, zu den Rändern hin ein wenig heller und eine imaginäre Sonne zaubert Sonnenkringel auf einige Wirbelkämme.

Ganz tief am Grunde dieses Sees liegt Bernie.
Sie weiß es, sie sah ihm zu, wie er langsam und ohne sich zu wehren darin versank. Sie konnte nichts dagegen tun, sie saß wie gelähmt am Ufer. Dieses Versinken in den Fluten war der Schlussakkord eines langen, sich durch viele Wochen hinziehenden Kampfes einer verzweifelten Seele.
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Alles begann damit, dass genau vor einem Jahr Margo verunglückte und starb. Sie war sein Leben, seine Muse und jene Kraft, die sein Leben in geordneten Bahnen leitete und sich um alle kleinen und großen Dinge ihres gemeinsamen Lebens kümmerte. Plötzlich war sie nicht mehr da und all diese Dinge stürmten nun auf ihn ein.
Wie sollte er sich um Bezahlung offener Rechnungen kümmern, dafür Sorgen, dass der Kühlschrank gefüllt war und die Blumen im Garten betreut werden, wo er bisher nicht einmal gemerkt hatte, dass dies alles erledigt werden musste, um das Sein auf dieser Welt reibungslos ablaufen zu lassen?

Er hatte sich bisher nur um seine Malerei gekümmert, sich in seine Bilder versenkt, Er begann immer drei oder vier Bilder gleichzeitig zu malen, aß oft tagelang nichts, tobte manches Mal in seinem Atelier herum um dann wieder stundenlang völlig apathisch vor einem der Bilder zu sitzen und es anzustarren.
Margo war die einzige, die dann das Atelier betreten durfte, sich manchmal auch zu seinen Füßen setzte und mit ihm litt.
Unweit des Hauses lag der See. In den Abendstunden schlenderte er oft dahin, saß dann am Ufer und ließ seine nackten Zehen von den gekräuselten Wellen umspielen. Er gab ihm Kraft und Inspiration und glättete seine zerfurchte Seele. Es gab immer wieder Bilder, in denen der See eine zentrale Rolle spielte.
An manchen Tagen, kehrte er oft erst in der Dunkelheit zum Haus zurück. Margo saß dann immer im Halbdunkel im Wohnraum und wartete auf ihn. Schweigend nahmen sie das Abendessen gemeinsam ein. Und immer nahm er sie dann in die Arme. Oft lagen sie dann nur regungslos nebeneinander, ließen ihre Hände auf der Haut des anderen auf und abgleiten, oder liebten sich leidenschaftlich bis sie erschöpft einschliefen.
Sie schämte sich nun fast, in diese intimen Details der Beiden eingedrungen zu sein, doch es war ein unwiderstehlicher Drang, dass vor ihr liegende Tagebuch Margo´s zu lesen.

Sie, Margo und Bernie hatten eine unbeschwerte, gemeinsame Kindheit. Sie waren unzertrennlich und eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie liebte Bernie von Anbeginn und litt schrecklich darunter, dass er plötzlich nur Augen für Margo hatte. Wenn sie alle Drei so im Gras lagen und den Wolken nachsahen, stützte er sich auf seine Hand, blickte aber immer nur auf Margo nieder; manches Mal neckte er Margo auch mit einem Grashalm. Dann fühlte sie sich immer wie das fünfte Rad am Wagen, völlig überflüssig.  Die beiden flüsterten und lachten gemeinsam und sie war dann immer ausgeschlossen und wollte fliehen, doch sie blieb letztlich.
Als sie eines Tages sein Atelier betrat um ihn etwas zu fragen, prallte sie erschrocken zurück. Überlebensgroß war das Bild Margos auf der Staffel zu sehen. Er hatte sie nackt gemalt, das Bild strahlte ihre völlige Hingabe aus. Da erkannte sie zum ersten Mal sein unglaubliches Talent und auch, dass die beiden sich liebten.
Im ersten Moment war sie sehr zornig, sie fühlte sich ausgeschlossen, betrogen und hintergangen. Doch dann siegte die Vernunft und sie gestand sich ein, dass sie das ja in den vergangenen Jahren bereits gewusst, nur verdrängt hatte!
Als sie das Haus verließ, ohne dass sie Bernie angetroffen hatte, spürte sie eine ungeheure Erleichterung.  Nun war es offenkundig und nicht mehr wegzuleugnen.
Kurze Zeit später zog Margo zu Bernie und sie galten offizielle als Liebespaar.

Er absolvierte die Akademie und begann in der Folge, sich einen Namen zu machen. Ihre Freundschaft bestand weiterhin und sie unternahmen vieles gemeinsam, lachten und philosophierten Nächte lang über Gott und die Welt.
Sie liebte ihn weiterhin ohne Wenn und Aber, nahm es hin, dass ihre Liebe nicht erwidert wurde.
Sie und Margo vertrauten sich so ihre kleinen Geheimnisse an, über ihrer beider Gefühle über Bernie sprachen sie jedoch niemals. Es war ein Tabuthema zwischen ihnen.

Zwischenzeitlich zog sie sich zurück, denn sie wollte nicht den Eindruck erwecken, dass sie sich zwischen die Beiden drängen wollte. Obwohl sie es gerne getan hätte. Denn irgendwie gehörte Bernie auch zu ihrem Leben!

Als sie im Zentrum der Stadt eine Kunstgalerie eröffnete, übernahm sie auch immer wieder Bilder von Bernie. Sie verkauften sich gut. Auf diese Art hatte sie nun einen neuen Zugang zu Bernie gefunden und konnte es so einrichten, dass sie stundenlang gemeinsam über seine Bilder diskutierten und es schien fast wieder so zu werden wie früher.
In den Wochen nach dem Tod Margos hatte sie an manchen Tagen und in Nächten, in denen sie wach lag, mit Gewissensbissen zu kämpfen. Hätte sie den Tod der Freundin verhindern können, wenn sie sie rechtzeitig zurückgezogen hätte, als der Zug in die Station einfuhr? Wieso war sie wie gelähmt und konnte sich nicht vom Fleck rühren, sie nicht zurückreißen?
Oder hatte sie doch nach ihr gegriffen, sie vielleicht sogar gestoßen, anstatt sie zu halten?
Sie verdrängte die Gedanken darüber, wollte sich damit nicht auseinandersetzen. Sie hörte jedoch noch immer die Schreie der Menschen, das Kreischen der Bremsen, als sie die Treppe hinauf lief und sich oben übergeben musste.
Eigentlich stand sie weiter hinten und konnte auch keinerlei Angaben machen, als sie befragt wurde. In ihrer Erinnerung kamen die Ereignisse immer durcheinander, sie hörte nur den Schrei, sagte sie aus. Alles andere war Einbildung, Fiktion, da war sie sich ganz sicher.

Nach dem Tode Margos wurde Bernie immer stiller, unruhiger und chaotischer. Er verstand nicht, wieso der Strom abgeschaltet wurde, weil er einfach vergaß die Rechnung zu bezahlen oder die Blumen im Garten verdursteten.
Sie versuchte einiges für ihn zu regeln, doch es gelang ihr nicht, Zugang zu ihm zu finden. Auch seine Bilder wurden immer greller, unverständlicher und in der Folge unverkäuflich.
Die totale Abhängigkeit Bernies von Margo war ihr vor deren Tode eigentlich gar nicht so aufgefallen.  Erst als Margo nicht mehr da war, wurde es offensichtlich.

Er begann immer öfter über den Tod zu sinnieren, entwickelte unübersehbar eine Todessehnsucht, die ihn immer mehr in sich zurückziehen ließ.

Wie im Nebel sah sie immer wieder, wie Bernie gestern ohne ein Wort zu sagen, sich von ihr löste, sie einfach am Ufer stehen ließ und langsam aber stetig auf den See zuging. Er ging ohne zu zögern weiter, das Wasser stieg immer höher und höher.
Erst als er sich einfach ins Wasser gleiten ließ, rücklings aufschlug, seine Arme ausstreckte und in den Himmel blickte, rief sie seinen Namen. Doch er reagierte in keiner Weise, er hörte sie gar nicht.

Er trieb langsam auf den See hinaus, und plötzlich versank er einfach.
Sie starrte ungläubig hinaus, die Oberfläche kräuselte sich noch eine Weile und dann war die Wasseroberfläche wieder so ruhig, wie vorher.
Sie kam gar nicht auf den Gedanken, ihm nachzulaufen, zu versuchen ihn wieder heraus zu holen. Sie stand nur da und starrte auf die Wasserfläche.

Die Polizei machte ein Protokoll mit ihr, sie unterschrieb es. Wahrscheinlich wird sie eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung bekommen.
Es war nur ein weiterer Baustein in dem abbröckelnden Gebäude ihres Lebens

Sie löschte das Licht, ordnete einige Papiere auf dem Schreibtisch und schloss die Galerie ab
Während der Fahrt hinaus zum See, passierte sie einige Orte ihres gemeinsamen Lebens. Die kleine Kirche in der Mitte der Siedlung, die kleine Schule daneben, in der sie alle Drei die ersten Schuljahre verbrachten, die in der Hauptstraße liegenden Elternhäuser und den Bahnhof.
Dann bog sie langsam in die Forststraße ein, die zum See führte und parkte nicht weit vom Ufer des Sees und stieg aus. Ohne den Wagen zu versperren, wozu denn auch, ging sie langsam auf den See zu. Es begann zu regnen.
Ihre Tränen flossen nach innen, unbemerkt.  Die Sehnsucht, sich umarmen zu lassen erreichte ihren Höhepunkt. Es wäre Erlösung sich von den Wellen empfangen, umschließen zu lassen vom schwarzen Glas der Fluten. Sie hörte Rufe aus der Tiefe, es klang wie seine leise flüsternde Stimme. Die Wellen erzeugten Bewegungen, Treppen gleich, die abwärtsführten. Sie war vor Tränen fast blind, sie mischten sich mit dem Regen. Sie ließ sich führen von ihrer Sehnsucht. Sie ging diese Treppe hinab, ließ sich ziehen und locken und Erleichterung machte sich breit.
Der Tod umklammerte sie mit ehernen Armen, die Strudel zogen sie hinab in die Erlösung.



Die Iden des März, Satire




DIE IDEN DES MÄRZ

von Joana Angelides




Regierende und an der Macht befindliche Menschen hatten es immer schon schwer!
Sie wissen nie, wer hinter dem nächsten Mauervorsprung lauert, wer den Dolch im Gewande trägt und sich, Böses im Sinn, nähert!

Natürlich haben sich die Zeit geändert und mancher Dolch ist eigentlich ein Fake-News oder irgendeine Dreckschleuder, die durch die Luft schießt, durch alle Gazetten geistert und dann mit einem Knalleffekt im Rücken des Zieles landet!
Dies gilt natürlich vor allem für Menschen die in der Öffentlichkeit stehen, VIP´ s sozusagen.

Man weiß auch nie, wer Feind oder Freund ist, wer nun den Dolch gerade umklammert. Ja, man muss eigentlich aufpassen, dass man selbst nicht zum Brutus mutiert und es einem selbst trifft, bevor man von sich aus aktiv werden kann.
Natürlich haben sich auch die Zeiten geändert und der Schierlingsbecher ist größtenteils von den Tafeln der Bankette verschwunden. Das liegt natürlich auch Großteils daran, dass man die Leiche nicht vor aller Augen abtransportieren und in den Burggraben werfen kann. Außerdem muss man in Zeiten wie diesen auch sensibler bei solchen Vorhaben vorgehen. Seit es DNA-Analysen und Spurensicherungen gibt, wird es immer schwerer solche Ereignisse zu verschleiern. Und das Personal ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Sie schreiben heute Memoiren oder gehen zu Klatschmagazinen und plaudern alles aus.

Und trotzdem, es soll immer wieder Morde geben, die unentdeckt bleiben. Perfekte Morde sozusagen. Liegt auch teilweise daran, dass Leichen nur mehr in die Pathologie kommen, wenn es einen begründeten Verdacht gibt. Also sollte man das Messer nicht im Rücken der Leiche stecken lassen und auf jeden Fall ein gutes Alibi haben. Obwohl, es gibt schon sogenannte „Seitensprungagenturen“, die jedem gegen Bezahlung Alibis verschaffen. Offiziell natürlich nur für den jeweiligen Partner, aber man könnte sie ja Zweck entfremdet verwenden….

Ich denke, so ein Mord, auf dem Land ist auch leichter zu bewerkstelligen als in der Stadt. Man kann am Land Leichen leichter verschwinden lassen. Im nahen Moor zum Beispiel oder in der Häckselmaschine! Wer hat in der Stadt schon eine Häckselmaschine? Das, mit der guten alten Faschiermaschine ist sehr zeitaufwendig und mühsam. In der Großstadt bliebe einem nur eine Badewanne, voll mit Säure! Dauert aber tagelang, aber dafür kann man einfach dann den Stöpsel ziehen und……..schwuppdiwupp, entschwindet alles durch den Abfluss.

Regierungen haben es da unendlich leichter. Sie haben Labore die „Forschung betreiben“, sie haben geheime Lager mit hochgiftigen Stoffen, die man nie nachweisen kann und die vor allem schnell wirken! Genügt die Spitze eines Regenschirmes wie in England oder ein harmlos aussehender Spray so im Vorbeigehen und das Opfer ist ein Todeskandidat und das Gute daran ist, man kann es immer abstreiten! Und wieder ist ein unliebsamer Gegner oder Konkurrent Vergangenheit!

Die Iden des Märzes werden nie Vergangenheit sein, auch wenn Shakespeare schon längst tot ist!

Mein Sohn probiert es mit Musik. Laut und durchdringend und tagelang. Das kann natürlich auch zum plötzlichen Tode führen und es kann niemand beweisen!  Manche Frauen haben auch Schwammerl-Kochrezepte aus irgendeinem Kriminalroman und probieren sie auch aus.

Ein Mord ist also endgültig für das Objekt aber nie ganz nachzuweisen, wenn man einiger Maßen kreativ ist!


Die unwirkliche Bedrohung, Satire




Die unwirkliche Bedrohung

Von Joana Angelides

Da sind seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten Tausende Menschen damit beschäftigt, in das Weltall hinaus zu starren und jede sichtbare Bewegung in riesige Tableaus, das All zeigend, einzutragen.
Wir wissen, oder glauben zu wissen, dass es Milliarden von Sonnensystemen gibt, dass es zehnmal so viele Trümmer gibt, die sich dazwischen herumtreiben, vor denen wir eigentlich panische Angst haben sollten, dass sie uns treffen.
Doch aus einem unerfindlichen Grund, bewegen wir uns dazwischen, haben die Augen zusammengekniffen, ziehen den Kopf ein und hoffen, dass uns keiner trifft.
Wir glauben unerschütterlich, was uns die Einsteins und Keplers dieser Welt immer wieder versichern, dass wir sicher einmal getroffen werden, es aber wiederum sehr unwahrscheinlich ist.
Achja, da in der Vergangenheit, vor Millionen von Jahre haben uns schon welche getroffen, aber das ist jenseits unserer Vorstellungskraft und auch schon wieder fast vergessen. Irgend so eines der Trümmer hat uns damals gerammt und leider die Dinos ausgerottet! Aber, seien wir uns doch ehrlich, wer braucht die heute schon? Wären viel zu groß und fraßen auch viel zu viel. Nun bleibt uns mehr!
Hin und wieder fällt ein Stück vom Himmel, oder verglüht dort. Doch wirklich Furcht einflößend ist das für uns so im täglichen Leben nicht! Da sind wir Ärgeres gewöhnt. Die Weltwirtschaftskrise, eine überraschende Atombombe oder das Schmelzen der Pole! Und doch belastet uns das Ungewisse aus dem All schon ein wenig.
Außerdem haben die meisten Galaxien in unserer Umgebung ein supermassereiches Schwarzes Loch in ihrem Zentrum. Bei vielen von ihnen sind Jets beobachtet worden, in denen annähernd lichtschnelles Plasma senkrecht aus dem Materiestrudel des Schwarzen Lochs hinausschießt. Die Entstehung dieser Jets ist weitgehend ungeklärt. Es besteht auch die Gefahr, dass wir einem dieser schwarzen Löcher zu nahekommen und einfach darin verschwinden. Explosionen von Sternen oder Supernoven rings um uns sind noch zusätzliche Bedrohungen!
Also Gründe und Gelegenheit gibt es genug, um uns zu fürchten! Offenbar leben wir gefährlicher als wir wahrhaben wollen!
Aber wir kaufen uns trotzdem noch unreife Bananen und beginnen einen Pullover zu stricken, oder einen Baum zu pflanzen!
Aber nun, in den letzten Tagen kam so plötzlich aus dem Nichts 2018 GE3 geflogen und überraschte uns alle! Wieso ist er da den Observatorien entwischt, konnte sich vorbei schmuggeln und dann seelenruhig weiterfliegen?
Das Auftauchen des Brockens mit der Bezeichnung 2018 GE3 versetzte die NASA-Forscher verständlicherweise etwas in Unruhe: Nur 21 Stunden lagen zwischen seiner ersten Beobachtung und der größten Annäherung des Asteroiden. Dabei kam er der Erde bis auf 192.317 Kilometern nahe – das entspricht nur der halben Monddistanz. Die Forscher schätzen ihn auf eine Größe von 50 bis 110 Metern.
Aus Erfahrung meinen wir zu wissen, dass solche Boten aus dem All immer woanders niedergehen, vorzugsweise in Russland in der Taiga oder in Mexico. Also beruhigen wir uns wieder.
Wir atmen tief ein, sind wir doch noch einmal davongekommen, egal, wo er niedergegangen wäre!
Es soll ja schon Landungen von Außerirdischen gegeben haben, die nun unerkannt unter uns leben. Nur hin und wieder entführen sie einige Menschen und bringen sie verwandelt wieder zurück. Das sind dann Jene, die uns immer als unheimlich erscheinen!
Aber, was Genaues weiß man nicht! Und so ist das auch mit den Asteroiden und der Bedrohung aus dem All!


Regen-Wald-Gefühle, Erotik




Regen-Wald-Gefühle

von Joana Angelides

Wie, mein Freund, du hast dich bei strömenden Regen im Wald verirrt? Du hast eine Traumgestalt gesehen, berührt, bist in ihr aufgegangen? Du fragst dich nun, war es Wirklichkeit oder Traum?
Kannst es nicht in Worte fassen, ringst nach Definitionen, nach Wahrheit und Impression?
Ich werde es nach deiner Erzählung nachempfunden, niederschreiben:

Da, waren da nicht Gestalten vorbei gehuscht? Knackten da nicht kleine Äste und wisperten Blätter?
Er blieb stehen, um die Geräusche des Waldes auf sich einwirken zu lassen und da erblickte er sie. Inmitten der kleinen Lichtung mit den beiden großen Steinen lag sie auf dem größeren Stein. Ihr Körper war nach rückwärts gebogen, ihre Arme zu beiden Seiten ausgestreckt und das lange Haar auf dem Stein verteilt. Sie hatte die Augen geschlossen und ein seltsames Lächeln lag auf ihrem Mund. Ihr Gesicht war verklärt und es schien, als würde sie es genießen, wie der Regen auf ihren Körper hernieder prasselte. Die weiße dünne Bluse spannte über ihrem Oberkörper und lag an der Haut an. Sie erschien dadurch nackt und man konnte das Heben und Senken ihrer Brüste genau sehen. Die Brustspitzen hoben sich dunkel von der Haut ab. Sie atmete tief und gleichmäßig und schien versunken in eine andere Welt.

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages konnten in die kleine Lichtung einfallen und verfingen sich in den einzelnen Regentropfen, die sich aus ihrem Haar lösten und manche Sekunde auch auf ihren Brustspitzen verweilten um dann abzurinnen und einem neuen Tropfen Platz zu machen.
Es schien, als würde sie von Diamanten eingerahmt daliegen und auf etwas warten.

Sie hatte die Beine etwas gespreizt um einen guten Stand zu haben. Sie trug einen langen, ebenfalls sehr dünnen Rock, der sich über die kleine Rundung ihres Bauches spannte und zwischen den Beinen ein wenig einfällt. Sie hatte keine Schuhe an und ihrer Zehen gruben sich in den weichen Boden unter ihr ein und bewegten sich ein wenig.

Sie lag auf dem Stein, wie auf einem Altar und ließ sich vom Regen berühren, umfließen und liebkosen. Das Wasser schien ihr nichts anhaben zu können, im Gegenteil, man sah, dass sie es genoss. Es scheint, als würde sie den Regen als ihren Geliebten annehmen.

Er stand am Rande der Lichtung und hielt den Atem an. Er hielt den Atem an, aus Angst, dass irgendein Geräusch diese wundervolle Erscheinung zum Verschwinden bringen kann.


Der Regen fiel auf diese unwirklich scheinende Lichtgestalt und man merkte, dass ihr Atem immer schneller wurde. Sie öffnete leicht den Mund und schien etwas zu flüstern.
Er spürte eine unaufhaltsame Erregung in sich aufsteigen, sie trieb ihn dazu, sich ihr langsam zu nähern. Je näher er kam, desto anziehender und realer wurde die Gestalt. Als er vor ihr stand, öffnete sie plötzlich die Augen und ihr Blick war strahlender als er es sich vorgestellt hatte. Der Blick versank in der Tiefe seiner Empfindungen und ließ ihn nicht mehr los.

Sie richtete sich auf, streckte ihm die Arme entgegen, er ergriff sie und mit einem Ruck löste sie sich vom Stein und steht nun vor ihm. Die Spitzen ihrer Brüste berührten ihn. Ihre Augen waren noch immer in den seinen versunken, er hielt ihre Arme fest, als wollte er verhindern, dass sie stürzte. Ihre biegsame Gestalt sank jedoch wieder nach rückwärts ohne ihn loszulassen. Er spürte, wie ihm langsam der Boden unter den Füßen entschwand und fand erst wieder in ihren Armen liegend, Halt.

Es erschien ihm, als würden sie sich beide schwebend über diesem Stein befinden, ihre strahlenden Augen weit geöffnet, ihren Mund verschloss er mit einem verschmelzenden Kuss. Es war ihm, als würde er hinein tauchen in einen träge dahinfließenden Fluss. Es schienen Stunden zu vergehen, der Regen schien immer stärker zu werden, ein Gewitter entlud sich mit Blitzen und Donner, ganz nahe und spürbar.

Doch der Traum schien kein Ende zu nehmen. Er tauchte ein in eine Welt von Gefühlen, Flüstern rundherum und in seinen Armen dieses sinnliche Geschöpf, aufgehend in Hingabe und abgehoben in jene Gefühlswelt, die nur in einem süßen Tod enden kann.

Als der Regen plötzlich nachließ und er wieder langsam in die Wirklichkeit zurückfand, mit geschlossenen Augen zurücktaumelt, hörte er ein helles Lachen und sah nur mehr, wie das Mädchen mit wehendem Haar im Wald verschwand.

Hallo du, könnte es so gewesen sein?
Aber glaube mir, es ist wahrscheinlich unwiederbringlich, wird sich nicht wieder in dieser Form wiederholen, auch wenn es wieder einmal regnet im Wald.

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Des Nachbars Garten; Kurzgeschichte



Des Nachbars Garten.

von Joana Angelides
                                                                                             


Seit Jahren steht das Haus nebenan leer.
Das war für unsere vier Kinder, Lisa, Petra und die Zwillinge Max und Tobias, immer ein Paradies. Sie kletterten über den Zaun, oder machten rückwärts, wo es niemand sah, ein Loch in die brüchigen Bretter. Meine Einwände quittierten sie mit Unverständnis.
Man konnte so wunderbar Verstecken spielen, man konnte in dem Keller auf Entdeckungsreise gehen und im Garten toben.


Besonders als ihr Vater starb und sie sich zunehmend enger aneinander klammerten wurde der verwilderte Garten zu ihrer Enklave.
Ich wünschte mir, auch so eine Enklave zu haben um mich verstecken zu können, meinen Schmerz hinausschreien zu können. Doch für Erwachsene mitten im Kampf des Lebens, ist so etwas nicht vorgesehen.

Eines Morgens schien das Paradies gefährdet! Es erschien ein Bulldozer vor dem Gartenzaun und zwei Männer drangen in den Garten ein.

Die Kinder standen oben am Giebelfenster ihres Kinderzimmers und schauten ängstlich in ihr Paradies, das offenbar zerstört werden sollte. Jedes Mal, wenn eine der Hecken oder Sträucher umgerissen und aufgehoben wurden von dieser grausamen, mit Zähnen bestückten Baggerschaufel, entfuhr ihnen ein kleiner Schrei.
Nach drei Tagen war das Werk vollendet und der Platz rund um das alte Haus war nackt und kahl und man konnte nur mehr die braune Erde sehen.

Die Kinder standen am Fenster und blickten traurig und verzweifelt hinunter auf diese Einöde.
Das wird ein trauriger Sommer werden.

Die Zwillinge begannen irgendwelche Brettspiele zu spielen, Lisa und Petra nahmen ihre Puppen zur Hand und spielten lustlos mit ihnen herum.

Ich bemühte mich immer wieder, sie aufzumuntern, sie für andere Dinge zu interessieren, doch es war vergebens.
In den folgenden Wochen war emsiges Treiben in Nachbars Garten.
Es wurde ein kleiner Teich ausgehoben, neue Pflanzen wurden gesetzt und ein neuer Zaun rundherum gezogen. Dahinter wurden hohe Tujen gesetzt und man konnte dann von der Straße nicht mehr hineinsehen. Jedoch von dem beiden Giebelfenster unseres Hauses, die zum Garten hinüberschauten, sehr wohl, was von den Kindern reichlich ausgenutzt wurde.

Sie berichteten täglich, was es Neues gab in „ihrem“ Garten, ja sie entwickelten eine Art Wettbewerb, wer früher irgendeine Veränderung sah.
Das Haus wurde ebenfalls renoviert, vom Keller bis zum Dachoden. Neue Fenster und Türen wurden geliefert und die Außenfassade wurde neu gestrichen.

Dann kam der große Tag.

Ein großer Möbelwagen lieferte Inventar und Teppiche und allerlei Kleinmöbel.
Da sahen wir „ihn“ das erste Mal. Ein groß gewachsener Mann in den Fünfzigern, mit Bart und Brille dirigierte die einzelnen Möbelstücke und auch alle anderen Pakete ins Haus.


Er gefiel den Kindern gar nicht. Er war der Inbegriff des Bösen für sie. Hatte er ihnen doch ihr Paradies weggenommen!

In den darauffolgenden Tagen wurde es wieder ruhig um das Nachbargrundstück. Von dem Mann war fast nichts zu bemerken. Er verließ am Morgen das Haus und kam meist recht spät wieder zurück.
Nie sah man ihm in seinen schönen Garten. Er war scheinbar nur ein schönes Rundherum, das er nicht beachtete. Die Pflege hatte eine Firma übernommen, die zweimal die Woche einen Mann schickte, der den Garten pflegte.

Dann kam wieder einmal ein Wochenende. Die Kinder spielten Ball in unserem bescheidenen, wesentlich kleineren Garten und warfen immer wieder sehnsüchtige Blicke nach nebenan, doch war ihnen die Sicht ja durch die gepflanzten Tujen weitgehend verwehrt.

„Oh, der Ball!“ Hörte ich sie plötzlich rufen und gleichzeitig ein klirrendes Geräusch.

Alle vier standen am Gartenzaun zum Nachbargrundstück und versuchten zwischen den Hecken durchzuschauen.

Was war geschehen? Sie hatten den Ball hochgeworfen und er fiel hinüber, in des Nachbars Garten. Sie waren sichtlich erschrocken und auch verärgert. Sie konnten ja nun nicht weiterspielen.

Dem klirrenden Geräusch zu Folge musste der Ball auch irgendetwas umgestoßen und zerbrochen haben.
Doch trüben rührte sich nichts.

Sie liefen nun alle in ihre Zimmer hinauf, um besser in den Garten blicken zu können. Ich natürlich hinterher!


Da standen wir nun und starrten hinüber. Der Ball lag mitten auf der Wiese neben einem Baum und eine zerbrochene rote Glaskugel daneben. Er hatte im ganzen Garten Glaskugeln auf hölzernen Stöcken verteilt und diese erzeugten bei Wind wundersame Geräusche, die wir uns bisher nicht erklären konnten.

Da öffnete sich die gartenseitige Türe und der Mann kam heraus. Er blickte sich suchend im Garten um und erblickte den Ball.
Als er die Türe öffnete sind wir alle vom Fenster zurückgewichen, um nicht gesehen zu werden, was ich natürlich sehr albern fand.

Ich ging wieder zum Fenster und konnte sehen, dass er den Ball aufhob und mit ihm wieder im Haus verschwand.

„Mama, tu´ was! Wir wollen ja weiterspielen!“
 „Tja, wenn ihr weiterspielen wollte, müsst ihr hinübergehen und euch entschuldigen und um den Ball bitten. Außerdem werden wir die Glaskugel ersetzen müssen!“
Nun beratschlagten sie, wer nun hinübergehen wird und kamen zu dem Schluss, dass sie gemeinsam, also alle Vier, hinübergehen werden.
Ich vermutete, dass da auch die Neugierde eine Rolle spielte.

Als ich sie da so unschlüssig dastehen sah, entschloss ich mich, ebenfalls mitzugehen.
Also machten wir uns auf dem Weg zu unseres Nachbarn Garten.

Wir standen vor der Gartentüre und klingelten.

„Ja?“ Tönte es aus der Sprechanlage.
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und stellte uns vor und erklärte die Sachlage und bot an, die Glaskugel zu ersetzen.  Ich kam mir reichlich komisch vor, als ich wegen so einer banalen Sache mit einer Sprechanlage sprechen musste.

„Haben denn die Kinder keinen anderen Ball?“

„Nein, leider. Wir haben nur einen Ball.“ Ich genierte mich plötzlich, dass meine Kinder keinen zweiten Ball hatten und das machte mich wütend.

Die Sprechanlage blieb stumm und wir standen noch immer da.

„Kommt, wir gehen. Ich werde euch morgen einen neuen Ball kaufen. Das heißt, ich werde euch zwei neue Bälle kaufen.“ Ich sagte es laut und deutlich und hoffte, dass dieser Unmensch durch seine Sprechanlage es auch hören konnte.


Ich nahm meine vier Kinder und wir gingen wieder zurück. Sie ließen die Köpfe hängen und in mir stieg ein unglaublicher Zorn auf. Was dachte sich dieser Kerl eigentlich?
Zuerst nahm er meinen Kindern „ihr“ Paradies weg und dann verweigerte er ihnen auch noch den Ball, der ja schließlich ihnen gehörte.
Ich wusste natürlich, dass ich im Unrecht war, rein juristisch. Aber wo blieb die menschliche Seite?

Die Kinder setzten sich dann unter dem einzigen Baum in unserem Garten und vom Küchenfenster konnte ich sehen, dass sie das Problem scheinbar eingehend diskutierten.

Und da geschah es!

Über die Tujen-Hecke kam der Ball geflogen und als die Kinder jubelnd aufsprangen kam gleich noch ein Ball geflogen.
Ich ging in den Garten und die Kinder zeigten mir strahlend diesen zweiten Ball.
Es war kein neuer Ball, er war abgegriffen und teilweise war die Farbe weg. Er schien schon einige Jahre alt zu sein und mir kam der Gedanke, dass es vielleicht sein alter Ball aus der Kindheit sei?
Dann musste er ihn mit seinen Dingen mitgebracht und nun rausgesucht haben. Sentimental?
                         
Die Kinder riefen über die Hecke noch ein Dankeschön, doch es kam keine Antwort.
In den nun folgenden Tagen schien es mir, als ob ich seine große Gestalt undeutlich an der Hecke sah, wenn die Kinder im Garten spielten.

An einem der nächsten Samstage, als ich mit den Kindern wieder einmal zum Großeinkauf im Supermarkt war, trafen wir ihn. Völlig unvermutet stand er plötzlich vor uns und hatte ein Boggia-Spiel in der Hand und las die Erklärung zur Aufstellung durch. Es war augenscheinlich, dass er sich da überhaupt nicht auskannte.

Wir begrüßten ihn und ich sprach ihn auf die zerschlagene Glaskugel an.

„Ach, nicht der Rede wert!“ Seine Stimme war viel sympathischer ohne diese unpersönliche Sprechanlage.
Inzwischen hatte sich Tobias mit der Aufstellungserklärung des Spieles beschäftigt und erklärte Max genau, wie man das aufstellen muss.

„Mama, wir wollen auch so ein Spiel!“ Da waren sie sich wieder einig.

„Wir haben keinen Platz dafür.“ Und außerdem hatte ich momentan für solche Dinge kein Geld übrig. Aber das wollte ich meinem Nachbar ja nicht unbedingt wissen lassen.

„Wir werden das Spiel in meinem Garten aufstellen und ihr kommt rüber, da können wir dann einen Wettbewerb machen.“

Die Kinder waren sprachlos und starrten den Mann an.

Plötzlich war jede Scheu und Abneigung gegen ihn verflogen, sie jubelten und besprachen mit ihm sofort, wo man am besten mit dem Aufbau beginnen sollte und was man alles dafür braucht. Schließlich war das ja "ihr" Garten und sie kannten sich ja bestens aus!

Ich dachte schon, sie hätten mich völlig vergessen, wenn da nicht manchmal über den Köpfen der Kinder ein fragender, forschender Blick aus dunklen Männeraugen zu mir gedrungen wäre..


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Dienstag, 28. Juli 2020

Mein Liebster im Sarg, Satire



Mein Liebster im Sarg

von Joana Angelides

Eigentlich wirkt der Sarg so mitten im Wohnzimmer schon störend. Mir ist das gar nicht so aufgefallen, aber als letztlich meine Mutter zum Kaffee da war, hat sie den Überwurf etwas angehoben und die Haltegriffe bemerkt.
Meine Erklärung, er war groß und gediegen und ein Schnäppchen, hat sie mit groß aufgerissenen Augen und einer angehobenen Augenbraue quittiert.

Ja, und irgendwie ist er schon sehr groß, aber was soll ich denn machen! Bloody besteht darauf, dass er im Wohnzimmer stehen darf und nicht in das kleine Schlafzimmer verbannt wird. Es stört ihn dort das Heiligenbild an der Wand. Ich kann es aber nicht entfernen, es ist von Großmutter und hing schon immer dort.
Achja, Bloody ist meine neue große Liebe. Kennengelernt haben wir uns in der Disco vor ein paar Wochen und er hat mich dann nach Hause gebracht. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Wir haben uns dann die ganze Nacht, zusammen gekuschelt auf der Wohnzimmerbank, unterhalten.
Er wußte soviel, hat von vergangenen Jahrhunderten erzählt, von Persönlichkeiten der Geschichte, ich habe nur so gestaunt.
Erst als schon der Morgen nahte, ist Bloody gegangen. 
Am nächsten Tag trafen wir uns wieder in der Disco. Wie selbstverständlich gingen wir wieder zu mir nach Hause.
Da fiel mir zum ersten Male auf, dass er seinen Mantel, es war mehr ein schwarzer Umhang nicht auszog, sondern mit diesem auf meiner Bank im Wohnzimmer Platz nahm.
In dieser Nacht küssten wir uns zum ersten Mal.
Seit dieser Nacht sind wir ein Liebespaar und Bloody ist bei mir eingezogen. Ich wollte es so. Dann ließ ich mir eben diesen Sarg nach Hause liefern. Was erstens sehr erstaunt in dem Bestattungsinstitut quittiert wurde und außerdem von meiner Nachbarin durch die Vorhänge hindurch sehr misstrauisch beobachtet wurde.

Mein Bloody ist nämlich ein Vampir.

Er wohnte schon seit zweihundert Jahren in der Gruft einer adeligen Familie am nahen Friedhof. Aber dort ist es ziemlich ungemütlich. Der Sarg, in dem er die letzten zweihundert Jahre schlief, ist aus Stein. Außerdem will die Stadtverwaltung dort renovieren und er müsste sich ein neues Quartier suchen.

Wissen sie, welche Probleme so ein Zusammenleben mit einem Vampir mit sich bringen?
Jeden Morgen, noch vor Sonnenaufgang müssen alle Vorhänge in der Wohnung zugezogen werden. Oder der Deckel des Sarges muss geschlossen bleiben, es darf kein Lichtstrahl hineinfinden.
Schwierig wird das nur am Wochenende, wenn Besuch kommt. Da haben wir eben die Lösung gefunden, dass Bloody sich in den Sarg legt und ich schließe den Deckel. Über dem Sarg kommt ein dicker Überwurf. Eben jener Überwurf, den meine Mutter anhob.

Es darf sich nichts im Raum kreuzen und natürlich darf ich auch nicht mehr mit Knoblauch kochen!
Der Spiegel im Bad musste abmontiert werden, es darf sich kein Lichtstrahl drin brechen.

Wenn ich abends von der Arbeit nach Hause komme, benütze ich die Hintertüre beim Fleischer und hole mir ein vorbereitetes Päckchen mit Leber und einem Fläschchen Blut ab. Meine Ausreden und Erklärungen sind abenteuerlich!!!!

Aber die Nächte sind unbeschreiblich schön, wir heben ab und fliegen durch das Universum, wir erleben die Erfüllung der Liebenden und ich möchte diese Nächte nicht mehr missen.
Es ist halt nur schade, dass er erst zum Vampir wurde, als er schon das biblische Alter von 60 Jahren erreicht hat.
Wie soll ich ihn denn meinen Freunden vorstellen? Als väterlichen Freund mit großen Eckzähnen und einem stechenden Blick aus seinen schwarzen Augen?

Vorige Woche habe ich ein paar weiße Hemden mit Rüschen und weiten Ärmeln gekauft, dann schließlich, Vampir hin oder her, die Hemden muss man waschen!!

Wir haben auch überlegt, ob er eigentlich was arbeiten sollte. Aber was? Er könnte höchstens als Nachtwächter gehen oder in einer Blutbank arbeiten. Aber, dann wäre ich ja in der Nacht wieder alleine!
Sein Ansinnen, einmal seine Freunde einzuladen, habe ich abgelehnt. Wo sollte ich soviel Blut hernehmen für die Drinks?

Natürlich bin ich sehr darauf bedacht, dass seine Zähne nicht in die Nähe meines Halses kommen. Denn wer besorgt dann die Nahrung für uns beide und was würde mein Chef sagen, wenn ich nur nachts arbeiten könnte? Ganz zu Schweigen von meiner Mutter, die doch so stolz auf mein tadelloses Gebiss ist und über so große Eckzähne sehr erschrocken wäre.

Und schließlich, wer will schon fünfhundert Jahre ein junges Mädchen sein?
Wir haben beschlossen, ein Vampir in der Beziehung ist genug.

Und außerdem ist es ja auch sehr praktisch, wenn man eine Beziehung einfach nur durch Öffnen der Gardinen lösen kann und es löst sich alles in Staub auf!

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Montag, 27. Juli 2020

Reifer, statt älter! Glosse




Reifer, statt älter!

Von Joana Angelides


Sollten wir Frauen unser Alter kaschieren? Sollten wir uns der Mode angepasst anziehen, in Jeans herumlaufen und die Zigaretten im Spitz rauchen, nur um jünger auszusehen?
Nein, denn es gibt genug andere Signale, die signalisieren, dass wir uns fit fühlen, dass wir, obwohl jenseits der Fünfzig gelandet, noch immer begehrenswert sind und einem Flirt nicht abgeneigt!

Denn eines ist klar, Alter hat nix mit alt zu tun! Denn wir sind höchstens reifer, niemals älter!

Je nach Einstellung, färben wir natürlich unsere Haare, muss ja nicht unbedingt Neon Rot sein, oder mit Strähnen, aber doch das Grau abdeckend. Oder wir möbeln das Grau etwas auf und geben eine Tönung mit Silbereffekt darüber!

Das Darunter, die Dessous sozusagen, unterliegen auch keinem Gesetz und können ohne weiteres reizvoll und verführerisch sein, vielleicht mit ein wenig mehr Halt an verschiedenen Stellen und unterliegen natürlich keinem Farbdiktat, was das „Darunter“ schon betont.

Den meisten von uns schmeicheln weite wallende Gewänder, auch mit großflächigen Blumenmustern, großer bunter Schmuck und klirrende Armbändern!

Verpönt war es früher so ab dem fünfzigsten Lebensjahr die Nägel zu lackieren, besonders die Zehennägel, doch das ist heute vergessen. Wir können Sandalen tragen und am Strand flanieren. da macht sich das gut!

Wir können uns auch einen Lover zulegen, sollten es vielleicht ein wenig runterspielen, aber auch missbilligenden Blicken einfach mit einem Lächeln begegnen!
Wir können aber ganz Dame, es Olivia de Havelland gleichtun und immer elegant und würdevoll dahin schreiten unsere Perlenketten würdig zur Schau tragen, zumindest in der Öffentlichkeit!

Das kommt auf das Temperament an, aber Hauptsache, wir haben eins!


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Sonntag, 26. Juli 2020

Midsommar-Nacht, romantisch, Erotik




Midsommar-Nacht
von Joana Angelides


Der weiträumige Garten war voller Lampions, die Stimmen unterlegt mit Musik, die aus den in den Bäumen verteilten, versteckten Lautsprechern kamen.
Die bunten Lampions bewegten sich leicht im Wind und ließen die Schatten tanzen. Manches Pärchen konnte man kaum ausmachen, wenn sie so an die Stämme der Bäume gedrückt, fast bewegungslos mit ihnen verschmolzen.
Das klein gehaltene Lagerfeuer in der Mitte des parkähnlichen Gartens knisterte und kleine Funken flogen in die Nacht. Es wurde von zwei eigens dafür bestellten Gärtner bewacht und unter Kontrolle gehalten.
Es war die alljährliche Midsommar-Party der schwedischen Botschaft.
Midsommar-Nächte sind jene Nächte, die am kürzesten sind, dadurch kann das Tageslicht am längsten genossen werden.
Leises Frauenlachen und erregtes Flüstern heizten die Luft auf und versetzten das eigene Ich in Schwingungen, ob man es nun wahrhaben mochte, oder nicht.
Im Zentrum des großen Parks, vor dem schön geschmückten Aufgang zur Villa war das Buffet aufgebaut und diskrete Hilfskräfte halfen bei der Auswahl der kleinen Häppchen und Saucen, die man sich auf die Teller häufen konnte. Ebenso unauffällig gingen lächelnde Kellner mit Tabletts herum und reichten Getränke.
Die verschiedenen Gerüche und Parfüms der Damen und die herben Düfte von Holz, Zigarren und frisch geschnittenen Gräsern, die von den männlichen Besuchern ausgingen, vermischten sich zu einem aufregenden Fluidum, dem man sich nicht entziehen konnte..
Alles in allem eine Symphonie aus Lebensfreude, Spannung und Neugierde, in die man sich fallen lassen konnte ohne sich mit ihr zu vermischen. Es tauchten hin und wieder bekannte oder unbekannte Gesichter auf, man wechselte mehr oder minder belanglose Sätze und fühlte sich doch irgendwie einsam.
Ich überlegte gerade noch, ob ich mir noch ein Glas Punsch holen, oder auf den Stufen der zum Haus führenden Treppe einfach sitzen bleiben soll, als ein hochgewachsener, mir nur flüchtig bekannter Mann vor mir stehen blieb und mir ein volles Punschglas entgegenhielt.
"Sie sehen so einsam aus, so in sich gekehrt und da dachte ich mir, ich hole sie aus ihrer Isolation heraus und bringe ihnen was zu trinken!"
Ich hob meinen Kopf und sehe in ein lächelndes, von grauem Haar umrahmtes Gesicht, mit sehr vielen Lachfalten und einem strahlenden Lächeln. Es war ein Vertrauen erweckendes Gesicht, dessen Augen einen bittenden Ausdruck hatten.
"Oh, wie haben sie das erraten? Gerade überlegte ich, ob ich mir noch was hole oder hier einfach sitzen bleibe und einfach diese wunderbare Nacht genießen soll."
Er reichte mir sehr galant seinen Arm und ich erhob mich von den Stufen. Ich musste aber erst meine Schuhe zurechtrücken, da sie neben mir standen.
Eine alte Gewohnheit von mir, immer, wenn ich unentschlossen bin, ziehe ich meine Füße aus den Schuhen und bewege meine Zehen.
Er wartete lächelnd, bis ich sie wieder angezogen hatte.
"Wollen wir nun ein wenig um das Feuer herumgehen und unsere Drinks genießen, oder wollen sie dort zur Sitzecke gehen und die Menschen betrachten?"
Es war zwar eine Frage, doch ließ der Ton, in dem sie vorgetragen wurde, keinen Zweifel darüber, dass er die erste Variante bevorzugte.
Ich nicke daher unbestimmt und er reichte mir seinen Arm, ich hakte mich ein und wir gingen langsam, wie ein längst vertrautes Paar in sicherer Entfernung um das Feuer herum.
"Alex, ich heiße Alex Lindström," dabei lächelte er mich erwartungsvoll an.
"Melanie, einfach Melanie," sagte ich und nahm mir die Freiheit es dabei zu belassen. Frauen dürfen ihre Identität ein wenig länger als Männer für sich bewahren.
Er nahm es mit einem amüsierten Lächeln zur Kenntnis und wir prosteten uns zu.
"Ich finde, dass ihnen der flackernde Feuerschein gut zu Gesicht steht. Es macht es sehr lebendig und man kann den Flaum bei ihrem Haaransatz glühen sehen.", dabei strich er mit einer Hand wie selbstverständlich mein Haar aus der Stirne zurück.
Es war eine sehr vertrauliche Geste und ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf stieg. Es war gut, dass das Feuer meine aufsteigende Röte verdeckte, sie wäre verräterisch gewesen!
Wieso konnte er mich so beeindrucken? Ich blickte schräg nach oben und sah sein Profil sich gegen das Feuer abzuzeichnen. Er sah unglaublich männlich und auch ein wenig geheimnisvoll aus.
Ich stellte mir vor, er würde mich einfach in den Arm nehmen und mich leidenschaftlich küssen. Der Gedanke gefiel mir.
Was wäre, wenn er mich einfach aufheben, mich neben dem Feuer auf die Erde legen und alle Knöpfe meines Kleides öffnen würde?
Mir stieg das Blut in den Kopf, meine Finger wurden eiskalt und meine Beine schwach als wollten sie nachgeben, alleine bei dem Gedanken daran.
In meiner Vorstellung waren wir plötzlich ganz alleine im Garten, die anderen Gäste verschwunden und die Lampions dämpften ihr Licht.
Ich spürte seine Lippen überall auf meiner Haut, seine Lippen hinterließen auf meiner Haut kleine Blasen als würden glühende Holzstückchen aus dem Feuer herüberspringen.
Ich hörte ihn leidenschaftlich flüstern, spürte seinen Atem meinen Nacken streifen und seine Hände langsam meinen Körper entlang streichen. Jede Berührung erzeugt Ströme von Empfindungen, ließ meinen Körper beben. Erinnerungen tauchten aus der Tiefe meiner Seele auf und entzündeten längst vergessen geglaubte Sehnsüchte und brachten mein Inneres zum Glühen.
Plötzlich war er mir nicht mehr fremd, es war als würde ich mit ihm verschmelzen und eins werden.
Irgendwann wurden wir Bestandteil des Midsommar-Feuer und lodernden mit ihm gemeinsam in den Himmel.
Als würde er meine Blicke spüren, dreht er den Kopf zu mir und lächelte.
"Welche Gedanken könnte ich hinter dieser schönen Stirne finden, wenn ich sie lesen könnte?"
Verlegen senkte ich meinen Blick, befürchtete, dass er meine geheimen Fantasien darin lesen könnte.
Was war nur an ihm, dass er solche Gedanken und Wünsche in mir wecken konnte?
"Das Feuer spiegelt sich in ihren Pupillen, es ist als würde es auch in ihnen lodern. Skol, kleine Frau, sie trinken ja fast gar nichts, wie wollen sie denn da in Stimmung kommen?"
Wenn er wüsste, mit welchen Fantasien sich mein Innerstes beschäftigte!
Ganz allmählich nahm ich auch wieder die anderen Gäste wahr und mein Blut begann langsam in ruhigeren Bahnen zu fließen.
"Ich genieße diesen wunderbaren Abend und auch ihre Gesellschaft," sprach ich und lockerte etwas meinen Griff auf seinem Unterarm.
Als würde er meine Blicke spüren, dreht er den Kopf zu mir und lächelte.


"Schade, es war ein wunderbares Gefühl, als sie sich so fest an mich klammerten, als würden sie Angst haben, ich verliere sie in diesem großen Garten".
Irrte ich, oder war sein Blick mit einem Male aufmerksamer und intensiver auf mein Gesicht gerichtet?
Unwillkürlich verstärkte ich den Druck wieder und es trug mir ein sehr intensives Lächeln meines Begleiters ein.
"Ohja, halten sie sich fest, denn ich bin sehr glücklich sie hier gefunden zu haben und will sie nicht wieder im Gewühl verlieren."
Wir entdeckten noch den einen oder anderen Stern am Nachthimmel, der uns zuwinkte, tranken noch das eine oder andere Glas Punsch und ahnten, dass diese kurze Nacht doch noch real zu einer langen Nacht werden wird.

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