Donnerstag, 14. Oktober 2021

Tagebucheintragung, Tag 3

 

Eine Tagebucheintragung 

Guter Wein in schwingenden Gläser



Ach Paul ist wirklich der zärtlichste Mann der Welt!

Als gestern endlich wieder das Telefon läutete, hätte ich es fast zu Boden geworfen, so schnell griff ich danach.

Mein Herz macht einen Sprung, als ich seine geliebte Stimme hörte. Das leise Vibrieren dahinter, sein kleines Lachen in seiner Stimme spürbar, als er „Kleines“ zu mir sagte ließ mich dahin schmelzen.

 

Meine Tagebucheintragung kann nur wenig ausdrücken welch Glück es ist, wenn man einen geliebten Menschen, an den man den ganzen Tag denkt, plötzlich hören kann.

Ich habe gar nicht wirklich alles gehört, was er mir so über die Reise erzählt hat, ich habe größtenteils seiner Stimme gelauscht und dabei meine Augen geschlossen. Mit meinem linken Zeigefinger habe ich die kleine Perlenkette, die er mir noch vor seiner Reise geschenkt hat, gedreht.

 

Heute Nacht hatte ich dann den Traum, dass wir in einem Meer von Perlen schwimmen, sie umschmeicheln uns, sie sind spürbar auf unserer Haut. Ich habe mich langsam und genüßlich darin bewegt und er hat mich gehalten, hat die Perlen über mein Haar, mein Gesicht und meine Brüste rieseln lassen. Es war wunderbar.

 

Wenn Gefühle im Spiel sind, dann sind die Gedanken während des ganzen Tages da, meist im Hintergrund halten sie sich auf, wie stille Beobachter im Schatten. Und so ist es auch bei mir. Erst wenn ein bißchen Ruhe einkehrt, dann treten sie aus dem Schatten hervor und machen sich bemerkbar. Sie lächeln mir zu, sie setzen sich neben mich und gaukeln mir schöne Bilder vor. In dem Augenblick, wo sich etwas ereignet treten sie wieder etwas zurück, warten jedoch auf ihre Chance. Sie sind mir liebgewordene Begleiter geworden. Ich habe mich in letzter Zeit schon oft gefragt, wie würde mein Seelenleben beschaffen sein, ohne diese ständigen Begleiter, diese Gedanken an ihn. Ich glaube, ich wäre sehr einsam. Ich habe es ihm auch schon oft gesagt, ich denke gerne an ihn. Meine Gedanken fühlen sich wohl bei ihm. Sie räkeln sich und strecken sich, lehnen sich an ihn an.

 

Wenn ich nicht einschlafen kann, dann liege ich meist auf dem Rücken, blicke hinauf auf die Decke, wo sich manches mal die auf der Straße bewegenden Lichter spiegeln und bilde mir ein, es sind seine Gedanken, die tanzend umherirren in mich hineinschlüpfen, sich ausbreiten und ihr sanftes Licht in meinem Inneren verbreiten.

 

Dann kann ich leichter einschlafen, dann gleite ich hinüber in diese Traumwelt, voller silberner Schleier, leisen Tönen die wie Kristallgläser klingen, beim Anstoßen mit edlem Wein.

 

Da denke ich an die letzten Tage vor seiner Abreise, als wir in diesem kleinen griechischen Lokal gleich um die Ecke, waren. Es hat nur insgesamt fünf Tische und der Chef ist gleichzeitig auch der Kellner. Die Speisen werden von seiner Frau in der Küche liebevoll zubereitet.

In der Mitte der Tische steht immer eine Kerze, die er anzündet, wenn jemand am Tisch Platz nimmt.

Nach unserer Bestellung verschwand er sofort in der Küche und Paul streckte mir über den Tisch seine Hände entgegen und ich legte meine Finger in die seinen. Dann blickte er mir wie immer ganz tief in die Augen und streicht mit seinen Fingern langsam darüber.

 

Das Kerzenlicht flackerte zwischen uns und zauberte bewegliche Lichter auf unsere Gesichter. Als ich dann ganz tief in seine Augen blickte, sah ich, wie tief drinnen eine Flamme lodert und wäre am Liebsten gleich wieder nach Hause gegangen, um mich an diesem Feuer zu wärmen.

Er hat des gleich bemerkt.

„Den Nachtisch nehmen wir aber zu Hause, nur wir beide!“

Das war ein wunderbarer Satz und ich mußte lächeln. Er errät fast immer meine Gedanken.

 

Als dann der goldene Retsina in unseren Gläsern funkelte und wir uns zuprosteten, hörte ich dieses leise Klingen der Gläser, das mich in den Traum begleitet.

 

Das Essen war geschmackvoll, schmeckte nach Oregano, Basilikum, Süden und Mittelmeer und öffnete meine Seele.

 

Wir sind dann langsam, uns an den Händen haltend nach Hause gegangen, haben die Nachtluft wohltuend gespürt und es wurde ein wundervoller Abend.

Die Nachspeise haben wir genossen, lange ausgedehnt und sind dann Seite an Seite, uns sanft berührend, eingeschlafen.

 

Natürlich waren die Morgen in den letzten Tagen doppelt grausam, meine rechte Hand hat suchend den Polster berührt, ich habe mich dann mit dem Kopf auf seinen Polster gelegt um wenigstens seinen tief innen spürbaren Geruch in mich aufzunehmen.

 

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