Dienstag, 16. Februar 2021

Frühling? Gedicht

 FRÜHLING ?

von Joana Angelides



 

Die Luft ist mild und riecht nach mehr!

Doch das Herz ist tot und will nicht mehr.

Warum drängt sie empor, samtblaue Erinnerung,

Zaghafte Hoffnung auf Erneuerung?

Sehnsucht nach Licht, die man längst aufgab,

Durchdringt zögernd das selbst gewählte Grab.

 

Soll es wiederbeginnen, dies erhebende Gefühl?

Jauchzend vor Glückseligkeit, Absturz ins Gewühl

Der grauen Verzweiflung und Gleichgültigkeit?

Erstarrung in der Tiefe der Traurigkeit?

Das Herz will nicht mehr, es wehrt sich vehement!

Es ist tot, es starb in einem dunklen Moment.



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Die kleine Wassernixe, Märchen

 

Die kleine Wasserhexe

von Joana Angelides




Klaus und Lisa standen im Vorraum des kleinen Häuschens von Tante Monika und betrachteten interessiert die Bilder an der Wand. Es waren kleine Ölbilder, welche die Landschaft in der näheren Umgebung darstellten.  Eines der Bilder zeigte auch das kleine Häuschen von Tante Monika.  Da war die große Tanne, die rechts davon stand und noch ein kleiner Baum. Auf der anderen Seite des Häuschens war ein Ziehbrunnen zu sehen, den es heute nicht mehr gab.

 

„Schau, Klaus, diesen Brunnen gibt es gar nicht mehr vor dem Haus. Das ist sicher ein sehr altes Bild.“ Sagte Lisa gerade, als Tante Monika das Häuschen betrat.

 

„Ja, dieses Bild ist schon dreißig Jahre alt, da gab es den Brunnen noch. Das heißt, den Brunnen gibt es noch immer, aber ich habe ihn abgetragen und den Schacht, der sehr tief ist, abdecken lassen, damit niemand hineinfällt. Das ist eine sehr traurige Geschichte gewesen!“ Sie seufzte tief auf und erweckte damit die Neugierde der Kinder.

 „Ach, erzähle sie uns, bitte!“ riefen die Beiden gleichzeitig aus.

 

„Ach, Kinder ein anderes Mal, heute nicht.“ Sagte sie und ging mit ihrem Einkaufskorb in die Küche.

Klaus und Lisa waren sehr enttäuscht. Bisher war Tante Monika immer bereit gewesen, ihnen die unglaublichsten Geschichten zu erzählen und gerade diese eine Geschichte über einen Brunnen, wollte sie ihnen vorenthalten.

Sie zwinkerten sich zu und gingen geradewegs in die Küche.

 

„Bitte, bitte, wir wollen diese Geschichte hören. Bisher hast Du uns ja auch immer alles erzählt!“

 

Tante Monika setzte sich zum Küchentisch, wischte ihre nassen Hände in der Schürze, die sie umgebunden hatte, ab und bedeutete den Kindern, sie sollen sich ebenfalls setzen.

 

„In diesem Brunnen wohnten die Wassergeister aus dem ganzen Tal. Sie sorgten dafür, dass immer genug Wasser vorhanden war, sie bewässerten die Felder in der Umgebung und ließen das Wasser im Brunnen fallen oder steigen, je nach Bedarf und Jahreszeit. Da gab es auch eine junge Wasserhexe, die hatte immer nur Unsinn im Kopf.“ Tante Monika lächelte.

„Einmal in der Nacht schlich sie sich in die Stadt und brachte einen ganzen Kübel rosa Farbe mit und schüttete diese Farbe oben in den Fluß und der kleine Wasserfall, der den Eingang zum Märchenwald verdeckt, war plötzlich ganz rosa.“

„Oh, wie lustig!“ Riefen Klaus und Lisa und lachten herzlich.

 

„Naja, das sagt ihr, aber der große Wassergeist wurde sehr böse. Er nahm ihr das Versprechen ab, dass sie niemals wieder so einen Unsinn anstellen werde. Sie versprach es hoch und heilig.

Onkel Eduard kannte die kleine Wasserhexe und setzte sich oft auf den Rand des Brunnens und warf kleine Margariten-Blumen hinunter. Dann kam die kleine Hexe herauf und sie unterhielten sich. Sie war sehr schön, hatte immer einen langen Schleier aus grünem Organza mit vielen kleinen Wassertropfen benetzt, umgewickelt. Immer hatte sie zwei Champagner-Gläser dabei, mit reinem Wasser und prostete Onkel Eduard zu. Onkel Eduard war damals noch sehr jung und auch immer zu Späßen aufgelegt. Sie erzählten sich lustige Geschichten und lachten und neckten sich gegenseitig.

Ihr müsst wissen, die Wassergeister lassen sich nicht gerne von den Menschen beobachten, sie sind sehr scheu. Nur die kleine Wasserhexe suchte immer wieder die Gesellschaft der Menschen, und besonders die von Onkel Eduard und einem jungen Handwerksbursche aus dem Nachbarort namens Hans, der immer Wiesen-Blumen hinunterwarf, um mit der kleinen Hexe zu sprechen.

Die kleine Wasserhexe heckte nun einen Streich aus. Sie erzählte Onkel Eduard, dass in diesem Brunnen Goldstücke zu finden seien. Die Wasserhexe hatte vom Berg einige Steine geholt die Glimmer enthalten und sie in den Brunnen geworfen. Diese glänzten nun durch das Wasser herauf, wenn der Mond sich darin spiegelte und Onkel Eduard glaubte, es ist wirklich Gold darin.“ Tante Monika seufzte tief, „Onkel Eduard erzählte es nun am nächsten Tag im Dorf.“

 

 „Ja, und? Haben die Menschen es denn geglaubt?“ Fragte Lisa und Klaus gleichzeitig.

 

„Ja, und es sind Viele gekommen, rund um mein Haus haben sie einen großen Wirbel veranstaltet, Einige wollten sogar in den Brunnen klettern, um die glitzernden Steine, von denen sie annahmen sie seien Gold, heraufholen. Ganz besonders eifrig war der junge Handwerksbursche Hans aus dem Nachbarort. Er kam mit einem Seil und warf es in den Brunnen und wollte hinunterklettern, doch als er in der Mitte des Brunnenschachtes war, der Brunnen ist sehr tief, müsst ihr wissen, ist das Seil gerissen und er fiel ganz tief in den Brunnen hinein und niemand hat ihn je wiedergesehen. Man hat versucht hinunter zu klettern, man hat nach ihm gerufen, aber ohne Erfolg. Es heißt, die Wasserhexe hat in unten behalten. Der große Wassergeist wurde sehr sehr böse und hat die Wasserhexe bestraft für diesen Streich. Sie durfte nie wieder nach oben kommen.

Alle Menschen waren sehr traurig, dass der junge Mann verschwunden war und Onkel Eduard hat es sehr leidgetan, dass er diese Geschichte damals im Dorf erzählt hat. Er hat dann viele Nächte am Brunnen gesessen und immer wieder Margeriten hinuntergeworfen, aber die Wasserhexe ist nie wieder noch oben gekommen. Er wollte sie fragen, ob sie weiß, was mit dem jungen Mann denn geschehen ist. Dann haben wir eines Tages den Brunnen abgetragen und verschlossen. So, das ist die ganze traurige Geschichte.“ Sagte Tante Monika und wischte sich mit der Schürze ein paar Tränen aus dem Gesicht.

 

Die beiden Kinder waren sehr beeindruckt. Das war doch eine sonderbare Geschichte! Wie konnte denn ein Mensch in einem Brunnen so einfach verschwinden?

Am Nachmittag schlichen sie sich heimlich zum Brunnen. Klaus verschob zwei Bretter etwas und versuchte in die Tiefe zu blicken. Doch es war sehr dunkel und er konnte nicht sehr weit hinunter sehen.

Er nahm einen Stein und warf ihn hinein. Es dauerte eine ganze Weile, bis er das Aufklatschen auf dem Wasser hörte.

 

„Huch, muss ganz schön tief sein!“ Sagte er.

 

Sie legten die Bretter wieder zurück und gingen ins Haus.

 

„Sag, Tante Monika, hast du nie versucht, zu erfahren, was wirklich mit dem jungen Mann geschehen ist? Hast du nie mit den Wassergeistern sprechen können?“ Lisa schaute Tante Monika fragend an.

 

„Nein, die sind sehr scheu und sprechen nicht mit uns Menschen. Aber das ist so viele Jahre her, da war ich auch noch sehr jung und habe mich gar nicht getraut, das zu versuchen.“

 

„Aber heute, da würdest du dich doch trauen? Oder?“ Klaus schaute sie fragend an.

 

„Naja, heute schon. Aber die Geschichte ist ja schon lange vergessen.“

 

„Komm, wir versuchen es, wir steigen in den Brunnen hinunter und suchen die Wassergeister!“ Riefen die beiden Kinder.

„Oh, ihr seid ja richtig mutig und unternehmungslustig, der Brunnen ist sehr tief! Das ist viel zu gefährlich! Aber, wir könnten vielleicht die Frösche fragen. Vielleicht wissen die was.“

 

„Welche Frösche?“

„Naja, die Frösche leben ja im Brunnen und im Teich gleich hinter dem Dorf und die haben viele Freunde unter den Wassergeistern! Aber das geht erst morgen, ganz zeitig in der Früh. Ich werde euch wecken, wenn ihr das wirklich wollt?“

 

„Ja, das wollen wir, wecke uns nur ruhig auf.“

Diese Nacht schliefen sie sehr unruhig, Klaus träumte immer wieder, dass er in den Brunnen gefallen ist, Lisa sah immer nur Frösche rundherum.

 

Es war noch nicht ganz hell, als sie von Tante Monika geweckt wurden. Nach dem eilig eingenommenen Frühstück stiegen sie in das kleine Auto und fuhren zu dem kleinen Teich, hinter dem Dorf. Schon von weitem hörten sie die Frösche quaken.

Tante Monika parkte das Auto ein wenig weiter weg, um die Frösche nicht zu erschrecken und sie stiegen aus.

Durch die ungewöhnlichen Geräusche gestört, hörten die Frösche sofort auf zu quacken und beäugten die Neuangekommenen neugierig. Lisa und Klaus setzten sich an den Rand des Teiches und Klaus versuchte mit einem kleinen Ast, eine der Wasserrosen heranzuziehen auf der ein Frosch saß.

„Lass das, ich falle runter!“ Quakte dieser und Klaus ließ sofort voller Schreck los, das Blatt der Wasserrose schnellte zurück und der Frosch fiel wirklich ins Wasser.

„Ich kann ihn verstehen, ich kann ihn verstehen!“ Rief Klaus ganz beigeistert aus.

„Ja natürlich, wenn Du mit mir da bist, dann kannst du sie verstehen, hast Du das vergessen?“ Fragte Tante Monika.

 

„Ich habe ihn auch verstanden", sagte Lisa.

 

„Also, wir werden jetzt unsere Bitte vortragen.“ Sagte Tante Monika und setzte sich auf einen Stein, der am Ufer des Teiches lag.

„Wer von euch erinnert sich noch an die kleine Wasserhexe, die vor vielen Jahren immer heraufkam und lustige Streiche ausdachte?“

 

„Ich.“ Rief Quax der Größte der Frösche.

„Ich auch.“ Bekräftigte Quick der Schnellste von den Dreien.

„Ja, ich auch.“ Quickste Quecksi, er war der Kleinste.

 Sie waren schon sehr alt, man konnte es an ihren vielen Falten unter dem Maul sehen.

„Was ist mit der Wasserhexe?“ Fragte der Größte von ihnen neugierig.

„Nach der Geschichte mit dem verschwundenen Handwerksburschen Hans wurde sie nie wiedergesehen, ich habe erfahren, der große Wassergeist hat sie bestraft, sie darf nie wieder an die Oberfläche kommen.“

„Hmmmm, ja, seit damals haben wir sie auch nie wiedergesehen.“ Sagte Quax, „aber wir werden einmal den kleinen Wassergeist Auala aus dem Waldbach fragen, der weiß immer alles, was so vorgeht in der Welt der Wassergeister.“

Quack hüpfte in den Teich und verschwand unter der Oberfläche. Es gab ein paar große Luftblasen, eine Menge kleinere Luftblasen, dann wirbelte die Oberfläche auf und auf ihr erschien ein seltsames Wesen.  Es bewegte sich im Wasser hin und her, schien mit der Wasseroberfläche zu verschmelzen, dann nahm es wieder Konturen an und plötzlich erhob sich aus dem Teich ein wunderliches Männchen, durchsichtig, mit langen Haaren, die wir Schlingpflanzen aussahen, aus denen das Wasser hervorperlte. Es blieb halb im Wasser und schaukelte mit den Bewegungen der Wasseroberfläche hin und her.

„Wer wollte was wissen?“ Seine großen wasserblauen Kulleraugen schauten von einem zum anderen.

„Wir“, sagte Klaus und trat hervor, „wir haben gehört, Hans der Handwerksbursch ist in dem Brunnen von Tante Monika zu Tode gekommen, aber man weiß nichts Genaues. Weißt du, was damals geschah?“

 

 „Ja natürlich. Das war eine aufregende Geschichte! Alle dachten er sei tot. Die Wasserhexe wurde bestraft, weil sie den Tod eines Menschen verursacht hatte, alle suchten den Grund des Brunnens ab, aber ohne Erfolg. Wir wollten ihn retten, ihn wieder an die Oberfläche tragen. Aber wir haben ihn nicht gefunden. Aber der Handwerksbursche ist gar nicht verschwunden. Er lebt schon viele Jahre in der großen Stadt. Er fiel zwar ganz tief in den Brunnen, wurde aber durch den darunterliegenden, unterirdischen Fluss ins Freie gespült. Er blieb dann betäubt und bewußtlos am Ende des Tales, wo der Fluß ins Freie tritt, liegen und erwachte erst wieder nach Stunden. Doch er schämte sich sehr, dass er nach dem falschen Gold getaucht war und beschloß, nie wieder zurück zu kehren. Er bestieg den vorbeifahrenden Zug und blieb in der großen Stadt. Der große Wassergeist weiß das alles leider nicht, weil er uns verboten hat, jemals wieder darüber zu sprechen. Ich habe es nur durch Zufall erfahren, als dieser Hans es einem anderen Holzfäller bei der Arbeit erzählte.“

 

 

 „Ja aber, alle haben geglaubt, dass er verschwunden sei, ja sogar tot im Brunnen liegt.“ Tante Monika war ganz entsetzt über das was sie da vom Wald-Wassergeist hörte. „Oh, Gott, das ist ja schrecklich! Alle haben gedacht er sei tot, auch Onkel Eduard hat sich immer wieder Vorwürfe gemacht. Die kleine Wasserhexe wurde bestraft, ich habe den Brunnen verschlossen. Dabei war alles ganz anders!“

Es gluckerte und rauschte und der Wald-Wassergeist vereinigte sich wieder mit dem Teich und langsam verloren sich seine Konturen an der Oberfläche. Nur ein paar Schlingpflanzen blieben übrig.

 

Klaus und Lisa hatten zugehört und auch sie waren ganz erstaunt, über das Gehörte.

„Also, wir müssen diesen Mann finden, er muss wieder zum Brunnen kommen und Wiesenblumen hineinwerfen, damit der große Wassergeist und die Wasserhexe wissen, dass er gar nicht tot ist. Dann müssen wir es Onkel Eduard sagen, damit er sich keine Vorwürfe mehr zu machen braucht. Außerdem müssen wir es im Gemeindeamt anschlagen, dass alle wissen, dass er gar nicht tot ist!“ Sprudelte es aus Klaus heraus.

 

„Ja, Klaus, du hast vollkommen Recht, das müssen wir tun!“ Bekräftigte Tante Monika die lange Rede von Klaus.

 

„Also, wir danken euch, ihr lieben Frösche, ihr habt uns sehr geholfen! Wir werden jetzt einmal zu Onkel Eduard fahren und ihm diese Neuigkeit erzählen. Dann werden wir Hans den Handwerksburschen im Wald suchen.“ Sagte Tante Monika.

„Quack, quack, quaaaack“, hörten sie noch lange hinter sich. Die Frösche waren ganz aufgeregt und unterhielten sich noch lange über diese längst vergessen geglaubte Geschichte.

 

Sie stiegen in das kleine Auto ein und fuhren sofort zu Onkel Eduard.

Dieser war vor seinem Haus mit dem Zerhacken von Holz für den Winter beschäftigt.

„Eduard, komm steig ein, wir fahren nach Hause und werden Kaffee trinken, ich muss dir was sehr Wichtiges erzählen.“ Rief Tante Monika.

 

Onkel Eduard blickte fragend, ließ aber dann von dem Holz ab, nahm seine Weste, pfiff nach Snief und sie stiegen beide in das kleine Auto.

Zu Hause angekommen, machte Tante Monika zuerst Kaffee für sich und Onkel Eduard und eine große Kanne Kakao für die Kinder. Sie schnitt den duftenden Kuchen an, den sie am Morgen gebacken hatte und gab jedem ein großes Stück. Snief bekam ein Stück Wurst, die Tante Monika immer für ihn bereit hatte.

„Also, was gibt es so Interessantes?“ Fragte nun Onkel Eduard mit vollem Mund.

„Mit vollem Mund spricht man nicht!“ riefen beide Kinder gleichzeitig aus.

Er schwieg gleich ganz schuldbewusst und schluckte den Bissen im Munde hinunter.

Tante Monika erzählte ihm nun die ganze Geschichte und seine Augen wurden immer größer und erstaunter.

 

„Ja, das ist ja fürchterlich, ich meine, es ist natürlich gut, dass Hans der Handwerksbursche nicht tot ist, aber wir haben es doch alle geglaubt! Was machen wir denn jetzt?“

 

„Also, du wirst erkunden, wann die Männer wieder in den Wald kommen und wir werden dann alle hingehen und ihn suchen. Dann muss er zum Brunnen kommen und wieder Wiesenblumen hineinwerfen, zum Zeichen, dass er lebt. Wir werden sehen, was dann passiert!“

Am nächsten Morgen machte sich Onkel Eduard auf den Weg in den Wald. Aber die Männer waren nicht da. Auch nicht am nächsten und am übernächsten Tag. Sie wurden schon ganz mutlos.

Doch am vierten Tag kam Onkel Eduard ganz atemlos angerannt.

„Sie sind da, sie sind da!“ Rief er schon von weitem.

Sofort machten sie sich auf dem Weg in den Wald. Sie ließen das kleine Auto am Waldesrand stehen und gingen den Geräuschen der Holzfäller nach.

Sie kamen dann auf eine kleine Lichtung, wo bereits einige Stämme gestapelt waren. Es waren fünf Männer, die mit den Holzarbeiten beschäftigt waren. Es war ein schrecklicher Lärm. Die Sägen durchschnitten die Ruhe des Waldes und störten alle Tiere. Viele sind geflüchtet, oder haben sich in Erdhöhlen versteckt. Besonders laut war die Maschine, die die Stämme von den Ästen befreiten. Die kleinen Vogelnester waren heruntergefallen, die kleinen jungen Vögel piepsten jämmerlich, doch es hörte sie keiner.

 

Als es eine kleine Pause gab, weil wieder neue Stämme herbeigeschafft wurden, rief Onkel Eduard einem der Männer zu:

„Wir suchen Hans, er soll hier arbeiten!“

 

Einer der Männer deutete zu einem großen hageren Manne hin, der gerade damit beschäftigt war, die Maschine zum Entfernen der Äste an einem Baumstamm anzubringen.

Onkel Eduard ging zu ihm hin.

„Hallo Hans, erkennst Du mich wieder? Ich bin Eduard aus dem Dorf!“

Hans schaute auf und blickte Onkel Eduard eine Weile fremd an. Dann erhellte ein Lächeln sein Gesicht.

 

„Oh, ja, Eduard! Mein Gott ist das lange her! Was machst Du denn da?“ Fragte er dann.

„Wir haben Dich gesucht. Alle dachten Du bist tot als Du damals in den Brunnen gefallen bist. Wir haben auch nie wieder was von Dir gehört!“

 

Onkel Eduard erzählte ihm nun, was geschah, nachdem er verschwunden war. Hans war sehr erschrocken und setzte sich auf den Baumstamm.

„Ja, und was kann ich jetzt machen?“

„Du musst mitkommen und zuerst einmal am Gemeindeamt die Meldung machen, wo Du dich jetzt aufhältst und dann komm zu Tante Monika und dem Brunnen beim Haus. Wir werden dann wieder unsere Blumen hineinwerfen, vielleicht kommt die kleine Wasserhexe wieder?“

Beide lachten und Hans versprach, das sofort, wenn die Arbeit hier im Wald erledigt sein wird, so zu machen.

 

Nach einigen Tagen, Tante Monika, Onkel Eduard und die Kinder saßen vor dem Haus und Onkel Eduard erzählte eine Geschichte, kam Hans. Er hatte einen wunderschönen Strauß mit Wiesenblumen in der Hand.

„Hallo, guten Tag euch allen. So wo ist denn nun der Brunnen?“ Er konnte ihn nirgendwo sehen, weil ihn Tante Monika damals abbauen hat lassen und den Schacht mit Brettern verschlossen hatte.

 

„Komm mit, Hans, hier ist der Brunnen. Du musst nur die Bretter wegnehmen", sagte Onkel Eduard.

Während Hans die Bretter wegnahm, lief Onkel Eduard in das Haus und holte seine Margariten aus der Vase in der Küche, die er vorbereitet hatte.

 

Sie nahmen nun die letzten Bretter gemeinsam weg. Hans und Onkel Eduard stellten sich nun an den Rand des Schachtes, die Kinder und Tante Monika daneben und blickten hinunter.

„Also, los, werft die Blumen nach unten!“ Sagte Tante Monika.

 

Die beiden Männer beugten sich nach vorne und ließen die beiden Blumensträuße hineinfallen. Alle hielten den Atem an. Doch es geschah nichts. Man hörte auch gar nicht, ob die Blumen nun auf dem Grund des Brunnens ankamen, dazu waren die Blumen wohl zu leicht.

Enttäuschung machte sich auf allen Gesichtern breit.  Sie standen noch eine Weile da und schauten hinunter, dann drehte sich Tante Monika um und sagte:

„Das war leider nichts. Entweder ist die Wasserhexe gar nicht mehr da, oder sie darf nicht heraufkommen. Na kommt ins Haus, ich mache wieder eine gute Jause.“

Sie wollten sich schon alle wieder ins Haus begeben, da hörten sie aus dem Schacht ein helles Lachen, leises Klirren, wie wenn zwei Gläser zusammenstießen und aus dem Schacht kam ein helles grünes Organzatuch, über und über mit Wassertropfen benetzt, herauf und schwebte in der Luft. Onkel Eduard lief schnell hin und wollte danach greifen, doch da fiel es schon wieder in den Brunnen zurück und wieder kam ein helles Lachen herauf.

 

„Oh, sie ist wieder da!“ Strahlte Onkel Eduard über das ganze Gesicht.

 

Am nächsten Morgen kam er mit einer Scheibtruhe voller Ziegel an, mit einer Winde, einem Seil und einem Wasserkorb. Er mauerte einen neuen Brunnen und brachte auch die Winde wieder an. Dann ließ er den Wasserkorb an dem langen Seil hinab.

 

Er betrachtete sein Werk wohlwollend, setzte sich auf den Rand des Brunnens und zündete sich seine Pfeife an.

 

 

Tante Monika schaute hin und wieder aus dem Küchenfenster und lächelte. Sie wusste, dass er nun wieder jeden Abend kommen wird und immer wieder Margariten hinab werfen wird. Ob aber die Wasserhexe wiederkommt?

 

Albträume, unheimlich

 

Albträume.

von Joana Amgelides






 

Man kann sich in schlaflosen Nächten, wie Pygmalion,  jene Wesen selbst erschaffen, die so sind, wie man sie sich wünscht oder vor denen wir uns fürchten und Angst haben. Man kann nur hoffen, dass sie sich nicht verselbständigen.

 

Man kann in solchen Nächten, in Vollmondnächten, durch den nahen Wald streichen und zwischen den Bäumen nach weiß gekleideten Mädchen Ausschau halten, die ihr Haar aus den Zweigen lösen während sie im Wind flattern.

 

Man nimmt die Geräusche des Waldes wahr und ahmt selbst das laute Rufen des Uhus nach.

 

Wenn wir in unseren Träumen diesen Lichtgestalten folgen, treibt es uns immer tiefer in den Wald, unmerklich verlassen wir die uns bekannten Gebiete und dringen plötzlich in die Finsternis ein. Es sind dies jene Nächte in denen wir unruhig sind, unser Blut immer schneller durch die Adern rauscht und die Sinne vernebelt.

 

Die helle Scheibe des Mondes wandert mit und wir sehen sie immer in anderer Silhouette, halb verdeckt oder klar und groß, als Krone am Wipfel eines Baumes oder als geheimnisvolle Laterne zwischen den Felsen halb verschwunden.

Plötzlich  beleuchtet  sie die Szene auf der Lichtung, wo einige dieser Lichtgestalten sich wiegen und von geheimnisvollen Dämonen in dunklen Umhängen und glühenden Augen beobachtet werden.

 

Die Zweige knacken unter unseren Schritten und wie auf Kommando blicken  die dunklen Dämonen in unsere Richtung, stecken ihre Köpfe, die von Kapuzen halb bedeckt sind, zusammen und blicken uns aus toten, dunklen Augenhöhlen an. Die Lichtgestalten verlieren sich plötzlich in der Dunkelheit und zurück bleiben die Dämonen.

 

Sind es Albträume, treiben sie uns den Schweiß aus den Poren, wälzen wir uns auf unserer Liegestatt? Oder wähnen wir uns noch immer in diesem düsteren Dickicht?

Was holt uns zurück aus dieser Traumwelt, in der wir uns manchmal durch Wälder und Täler, sogar eiskalte Fluten kämpfen? Wir wollen  erwachen, es scheint aussichtslos und  schnürt uns die Kehle zu.

 

In unseren Träumen erfassen uns bleiche gierige Hände und zerren uns in den Kreis der dunklen Gestalten, zwingen uns in den Takt ihrer Bewegungen und wir   verschmelzen mit ihnen, werden zu einem Teil von ihnen.

 

Tief im Dunkel des Waldes schweben die  Lichtgestalten, versuchen zu uns vorzudringen, signalisieren Rettung, einen Ausweg.

Wir strecken unsere Arme nach ihnen aus, doch sie verschwinden irgendwann wieder in der Tiefe des  Waldes und wir finden uns alleine mit den Dämonen, die  hämisch grinsen und uns ihre glühenden Augenhöhlen zeigen.

 

Irgendwann lösen wir uns dann doch mit aller Kraft  aus diesem Strudel aus Bewegung  und beginnen nun keuchend den Weg zurück zu laufen, stoßen uns an Baumstämmen, stolpern über Wurzeln, Zweige und Dornen zerkratzen uns Gesicht und Hände.

 

Keuchend und verwirrt wachen wir auf und ringen nach Luft. Es ist eine drückend heisse Nacht, irgendwo heult ein Wolf und wir sinken ermattet und in Schweiß gebadet in die Polster zurück.

 

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Überschäumende Leidenschaft, Erotik

 


Überschäumende Leidenschaft

Von Xenia Portos

 

Die letzten beiden Wochen sind nur so dahingeflossen, ich bekam meine täglichen, bis zu drei Orgasmen, die ich für meine nymphomanische Natur brauchte, mein Herr und Gebieter konnte seine Stärke und seine Lust an mir beweisen.

Gestern war wieder Elvira zu Besuch und sie fickte mich bis zur völligen Erschöpfung mit dem Doppeldildo und mein Herr und Gebieter ergänzte dann unser Menage a Droit mit einigen wilden Stößen. Es erregte ihn immer bis zum Wahnsinn, uns dabei zuzusehen, hilfreich einzugreifen und die Orgasmen zu verstärken. Natürlich kam auch die kleine kräftige Peitsche, die schon fast eine Knute war zum Einsatz und ich spürte die Schläge bis tief in die Nacht hinein auf meinem Hinterteil. Es waren kurze, kräftige Hiebe, in kleinen Abständen und sie ließen mich keuchen. Doch es war schon gut so. Er musste mich eben dann bestrafen, wenn ich nicht nach seinen Wünschen reagierte, jammerte oder mich nicht devot genug zeigte! Er wusste, wie man sie einsetzte und irgendwie steigerte dieser Schmerz ja auch meine Empfindungen und zeigte mir so, dass er mich liebte. Diese Treffen dauerte immer bis zu drei Stunden, mit kleinen Pausen dazwischen.

Es hatten sich in den letzten beiden Wochen auch einige Strafpunkte angesammelt, wenn ich zu langsam oder ungehorsam war und an dem vorbereiteten Klistier am Rande der Badewanne konnte ich ersehen, dass es heute wieder so weit war und ich bestraft werde. Der Bestrafung ging immer ein ausführliches Klistier voraus, damit kein Malheur passiert, wenn ich die Beherrschung verlieren sollte. Folgsam machte ich drei Spülungen. Um die Wahrheit zu sagen, erregen mich diese Spülungen ein wenig, ich genieße vor allem den dritten Gang.

Dann versenkte ich die obligatorische japanischen Liebeskugeln tief in mir und begab mich zum Frühstück. Er wollte mich eben immer in Erregung wissen! Wie immer musste ich vorher noch einen Fuß auf einen der Sessel stellen und mein Herr und Gebieter kontrollierte, ob sie auch tief genug in mir sind. Sie durften nicht rausfallen, umso mehr, als ich ja kein Höschen tragen durfte. Er stieß mit drei Fingern tief in mich und heute berührte er auch gleichzeitig meine Perle mit dem Daumen und stützte sich mit einer Hand auf meine Schulter ab und hielt mich so in Position. Es erregte mich sofort sehr und ich schloss die Augen, denn ich genoss es.

„Du sollst mich doch dabei ansehen, oder? Fünf zusätzlich! “ seine Stimme klang drohend. Ich wusste, das würden 5 Hiebe zusätzlich sein. Er notierte die Bestrafungen penibel in einem Büchlein und wir arbeiteten sie dann kontinuierlich ab.

„Ohja, mein Herr und Gebieter, verzeih ‘mir! Doch Du erregst mich damit so und ich hatte heute noch keinen Orgasmus!“, versuchte ich mich zu entschuldigen.

Wider Erwarten hörte er nicht auf, meine Perle zu stimulieren und seine drei Finger in mir zu bewegen und erlaubte mir diesen Orgasmus. Als ich kam, stützte er mich und küsste mich sogar. Ich spürte an meiner Hüfte, wie sich sein Penis aufrichtete und hart gegen mich pochte.

Plötzlich packte er mich, hob mich auf und trug mich ins Bad, noch vor dem Frühstück, das war ungewöhnlich!

Hier legte er mich bäuchlings auf den Bock, band meine Arme und Beine an den vier Holzbeinen fest und hob mein Dessous hoch, sodass er meinen Po direkt vor sich hatte.

Er strich langsam und gierig darüber, fuhr mit seiner Zunge auf und nieder und küsste die Pobacken. Dabei hörte ich ihn schwer atmen, ja er keuchte sogar.

Plötzlich steckte er mir das Gummimundstück zwischen die Zähne und ließ mich darauf beißen.

„Halt still, und keinen Mucks!“, schrie er mich an. Da wusste ich, dass er außer Kontrolle war.

Ich biss auf das Mundstück, schloss meine Augen und hielt den Atem an. Und da traf mich schon der erste Hieb.

Normalerweise musste ich immer mitzählen, doch durch das Mundstück konnte ich das nicht. Ich hob nur meinen Kopf und versuchte, keinen Laut von mir zu geben. Nach drei endlosen Sekunden schlug er wieder zu. Es durchlief mich wie ein Elektroschock. Der Schmerz ließ mich zittern. Er hatte heute die dünne elastische Gerte genommen, die schwarze Mamba, wie ich sie nannte, da sie sich in mein Fleisch fraß und mir bei jedem Hieb den Verstand ein klein wenig mehr raubte.

„Und drei!“, schrie er; der dritte Hieb ließ mich jedoch aufschreien, das Mundstück fiel zu Boden und ich konnte nur mehr schluchzen. Ich hielt noch immer den Atem an und erwartete den vierten Hieb, doch er kam nicht.

Stattdessen rammte er mir sein Glied tief hinein, ohne Vorwarnung, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass mein ganzer Körper zitterte vor Schmerz. Er ließ die Gerte fallen, packte mich bei beiden Hüften und rammte sein Glied immer wieder in mich hinein, bis ich explodierte. Als er fast gleichzeitig kam, schrien wir beide unsere Lust hinaus.

 

Ich hing auf dem Bock, meine Beine und Arme taten weh, da ich mich während der Züchtigung aufgebäumt und an den Striemen gezogen hatte, meine Finger waren verkrampft und Tränen rannen über mein Gesicht.

Er stand noch immer hinter mir und bewegte sich in mir, aber langsamer und genussvoller. Die Höhe des Bocks war so ausgerichtet, dass er bequem hinter mir stehen und sich in mich versenken konnte.

Er machte keine Anstalten, aufzuhören, er stieß und rotierte in mir, strich zärtlich über meine geschundenen Pobacken, krallte aber auch seine Nägel hinein und herrschte mich an, wenn ich kleine Wehlaute von mir gab. Ich spürte, wie er wieder erstarkte und seine Eichel in mir wieder dicker wurde und er schon wieder so weit war. Ich verkrampfte mich innerlich und hielt sein Glied mit den Muskeln fest, was ihn noch verrückter werden ließ. Und mir mehr Reibung und Lust verschaffte

Er hielt noch immer meine Hüften fest und hob und senkte sie nun, zog sie zu sich und grub seine Finger in meinen seitlichen Bauch.

„Wir werden es heute bei den drei Hieben belassen, die restlichen sind aber weiterhin in Evidenz!“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich hörte es nur wie durch einen Nebel. Die drei Hiebe heute waren mit einer Brutalität ausgeführt worden, die mir jedes Denken nahmen, der Schmerz tobte noch immer in meinem Gehirn.

Und in diesem Moment kam er wieder, mit einer Gewalt, die ich nicht erwartet hatte, er schrie wie ein Stier, warf seinen Kopf zurück und zuckte mit seinen Becken wie unter Strom. Das löste auch bei mir den dritten Orgasmus aus und wir zuckten und stießen uns gegenseitig. Die Riemen hatten mich wundgescheuert und nun schmerzten auch die Gliedmaßen und ich heulte drauf los.

Als er sich wieder in der Hand hatte, sich beruhigt hatte, band er mich los und half mir zur Badewanne. Er küsste meine Wunden und sah mich bittend an.

„Das tut mir leid!“, flüsterte er.

Ich weiß, dass es ihm leid tut, er liebte mich ja! Ich strich ihm lächelnd über das Haar. 


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Freitag, 12. Februar 2021

DER ENGEL VON GEGENÜBER, romantisch

 

DER ENGEL VON GEGENÜBER

von Joana Angelides





 

Gegenüber, im dritten Stock eines alten Patrizierhauses brennt wie in jeder Nacht, Licht. Schläft er nie?

"Er" ist ein junger Mann, der scheinbar nur nachts arbeitet. Denn sie sieht jede Nacht das Licht brennen und manchmal seine Gestalt an dem bis hinunterreichenden Fenster vorbeigehen, die Schatten auf die zugezogenen Vorhänge wirft.

Durch die Vorhänge hindurch kann man eine Sektion des Raumes sehen. Ein Schreibtisch mit einer noch zusätzlichen Arbeitslampe beleuchtet den Arbeitstisch. Ein Computerschirm ist zu erkennen und einige Bücher liegen herum. Man kann ihn dort regungslos sitzen sehen, oder eifrig schreiben.

 Nun steht er wieder einmal auf und tritt an das Gitter vor der Türe. Er raucht und man kann das Glimmen der Zigarette durch das Dunkel der Nacht sehen.

Er blickt hinüber zu dem ebenfalls alten Haus gegenüber.  Er hatte schon öfters bemerkt, dass da ein junges Mädchen am Fensterbrett leicht an den Fensterstock ihres Wohnzimmers gelehnt sitzt irgendein ein Manuskript in der Hand hält, in dem sie hin und wieder blättert.  Offenbar kommt da ein kleiner Windhauch und weht eines der Blätter hinaus in die Nacht und es beschreibt einen weiten Bogen um sich dann zur Straße hin zu senken.


Sie erscheint ihm im Fensterrahmen wie eine Engelsgestalt. Sie trägt das Haar offen und über die Schulter fallend. Ihre Haarfülle, dem leicht gewellten, naturblonden Haar, strahlt von weitem wie ein Lichterkranz, unterstützt durch eine kleine Lampe im Raum dahinter.

Das helle, weite, durchsichtige Hauskleid mit den langen weiten Ärmel, das ihre Gestalt umspielt und über ihre Knie gezogen ist, vermittelt den Eindruck einer Lichtgestalt.

 Das Mädchen am Fenster merkt ihn plötzlich und dass er nicht aufhört zu ihr herauf zu blicken und bleibt verlegen regungslos sitzen, bewegt nur hin und wieder den Kopf ein wenig.

"Dort oben sitzt scheinbar ein Engel?" Der Mann kann seinen Blick nicht abwenden, so fasziniert ist er von dieser Erscheinung. Dann lächelt er leicht. Ist es eine Sinnestäuschung?

 Es ist eigentlich schade, dass das Mädchen dieses Lächeln von gegenüber nicht sehen kann.

Die Nacht wird kühler, ein leichter Wind kommt auf und spielt mit dem dünnen Stoff ihres Kleides und lässt ihren Schal leicht flattern.

Er steht noch immer regungslos gegenüber und blickt hinauf. Es scheint ihm, als würde sie jeden Moment ihre Flügel ausbreitet und wegfliegen.

Sie lässt sich von der Fensterbank gleiten und entschwindet so seinen Blicken, löscht das kleine Lämpchen im Raum und geht ins Bett. Sie merkt gar nicht die helle Lichtgestalt, die kurz vor dem Einschlafen über sie goldenen Sternenstaub verstreut und so ihre Träume beeinflusst. Sie sieht im Dämmerschlaf die Gestalt im Schatten gegenüber vor sich und träumt, dass er unentwegt zu ihr hinaufblickte. 

Der erste Blick des Mädchens am Morgen, noch mit der Kaffeetasse in der Hand gilt dem Fenster schräg unter ihr, gegenüber in dem schönen Patrizierhaus.

Alle Fenster und auch die hohe Türe mit dem Gitter sind verschlossen und man kann keine Bewegung sehen.

Irgendwie enttäuscht wendet sie sich ihrem Zeichentisch zu und beginnt zu arbeiten.

Abends die gleiche Situation, wie gestern. Das Mädchen sitzt verträumt am Fensterbrett und liest in ihrem Manuskript.

Gegenüber tritt der Mann an die offene Türe und blickte überrascht hinauf. Da war sie wieder, diese helle Gestalt, mit dem Lichterkranz um den Kopf und dem weißen, durchsichtigen Kleid, mit dem flatternden Schal, sein Engel!

Durch das Hochheben der Arme, sah es einen Augenblick wieder aus, als würde dieser Engel wegfliegen wollen.

 Er konnte seinen Blick nicht abwenden und er wünschte sich sogar, fliegen zu können, um diesen Engel zu berühren.

Er überlegt sich, wie sich wohl das Haar anfüllen würde, wenn er mit seinen Fingern darin versinken würde? Wie würde der Engel, oder war es doch eine "Sie", wohl riechen? Nach weißem Leinen und Blüten, stellte er sich vor.

Sie sah ihn ebenfalls, an das Gitter seiner Türe gelehnt und zu ihr hinaufblicken. In diesem Moment war sie wie verwandelt. Sie genoss seine Blicke, die sie gar nicht sehen, sondern nur spüren konnte, fing seine Gedanken auf und konnte sich nicht entschließen, von der Fensterbank zu gleiten, um sich diesen Blicken zu entziehen.

Sie beließ die Arme oben und bewegte sich leicht, so wie als würde sie in sich in seinen Armen räkeln.

Sie nahm ihre Arme nun wieder herab und betrachtete den Mann am Fenster gegenüber. Seine Gestalt schien größer geworden zu sein, sie meinte seine Augen vor sich zu sehen. Sie spürte seinen Blick, wie er sich in ihre Seele senkte und sie nicht wieder losließ.

Die Arme leicht ausgestreckt berührte er ihren Körper und sie fühlte sich von seinen Gedanken, schwebend über die Dächer davongetragen.

Es mischte sich Traum mit Wirklichkeit, ihre Haut wurde wie Seide und der leichte Luftzug der Nacht gaukelte ihr Berührungen und ihre Haut liebkosende Lippen vor.

Es war, als würde ihr ganzer Körper im Takte der sich bewegenden Zweige des Baumes vor dem Haus, vibrieren. Es war Flüstern und Raunen zu hören, die Blätter summten ihr Lied dazu.


Das Mondlicht beleuchtete diese Szene mit seinem hellen weichen Licht und ließ alles unwirklich erscheinen. Neben dem Mond konnte man den Abendstern blinken sehen und sie stellte sich vor, wenn dann alle Menschen schlafen werden, dass sie Beide sich dort  treffen.

Das Mädchen stellte sich vor, der Abendstern wird sich im Schoße von Frau Luna niederlassen, sich von der Sichel schaukeln lassen und erst mit der Morgendämmerung am Himmel unsichtbar werden.

Lächelnd ob dieser Träumereien, beschloss sie nun aber doch, wieder von der Fensterbank herab zu gleiten und in der Dunkelheit des Raumes zu verschwinden.

 Am nächsten Morgen stand, wie von Zauberhand ein mobiler Blumenstand auf der gegenüberliegenden Straßenseite. bestückt ihn mit Flieder, Freesien und Mimosen, Vergissmeinnicht in kleinen Sträußen und Stiefmütterchen in Schalen und stellt sich dahinter. Ein bunter Sonnenschirm schützt vor der Sonne.

 Das Mädchen verlässt soeben das Haus und der junge Mann von gegenüber überquert wie zufällig die Straße.

 „Blumen für das Fräulein Braut?“, fragt die kleine rundliche Blumenverkäuferin den jungen Mann. Sie hat ein Gespür für solche Momente.

 Er blickt das Mädchen an, dann wieder die Verkäuferin und lächelt.

 „Ja, geben Sie mir allen Flieder den Sie haben!“

 Und zu dem Mädchen gewandt:

„Er passt so wunderbar zu Ihren Augen, mein Engel!“ Er überreicht ihr die Blumen.

 Es war der Beginn einer wunderbaren Beziehung.

Hört da jemand den Pfeil des Amors durch die Luft schwirren?


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Donnerstag, 11. Februar 2021

"Prince Midnight" und Onkel "Philip", Satire

 

„Prince Midnight“ und  Onkel „Philip“

von Joana Angelides



 

Da stirbt einst Onkel Philipos in Griechenland und verfügte, dass sein Skelett nach seinem eventuellen Ableben als Anschauungsobjekt für Schulen verwendet werden soll.

Er will halt nicht in einem dunklen Grab vermodern, sondern will unter lustigen Studenten weiterhin sein „Dasein“ verbringen.

So weit so gut. Zwanzig Jahre lang ist ihm das auch gelungen, bis… ja bis er dann als „antiquiert und verstaubt“ beim Umbau aussortiert und der Verwandtschaft ohne Vorwarnung, mit bestem Dank retourniert wurde.

 

Die waren natürlich nicht sehr erfreut, als sie urplötzlich durch die Post das Überraschungspaket bekamen, es öffneten und es blickte ihnen der einst Verblichene durch dunkle hohle Augenhöhlen entgegen. Auch sein Lächeln war ein wenig gezwungen. Außerdem fehlte ihm ein Zahn.

Da sich die Geschichte in Griechenland abspielte, fragten sie sich natürlich wie Zeus, „was tun mit diesem Gottesgeschenk“. Einige bekreuzigten sich einmal, vorsichtshalber dreimal, dann erst kam die Kostenfrage auf. Denn einfach  „Entsorgen“ ging aus religiösen Gründen nicht, Einäscherung aus demselben Grunde ebenfalls nicht und eine Grabstätte würde ein Schweingeld kosten; noch dazu, wo niemand wirklich Bezug zu dem „Exponat“, nicht einmal bei seinen Lebzeiten, hatte.

 

Da blieb nur der junge Musiker „Prince Midnight“, einer Rockband in Florida/USA übrig. Er war der Sohn väterlicherseits von…. naja irgendwem. Der liebte doch seinen Onkel bei Lebzeiten als kleiner Bub immer sehr, der sollte das finanzieren mit seinen Dollars. Sie kontaktierten ihn umgehend.

Dieser überlegte kurz, und bat dann, ihm die Überreste zuzusenden. Nach einigen behördlichen Schwierigkeiten gelang dies tatsächlich. Man kann nun einmal nicht einfach so, menschliche Skelette durch die Weltgeschichte schicken. Er versprach, ihn würdig zu versorgen.

Nach Betrachtung des Knochengestelles, entschloss sich dieser, zur Ehre seines Onkels, aus diesem eine e-Gitarre zu basteln. Der Kopf war zwar am Transport irgendwie beschädigt worden, der musste ab. Dafür kann er ihn nun gut und bequem an den Halswirbeln halten und auch die Saiten kann man gut daran befestigen. Die Kabel laufen durch den Brustkorb, geflochten durch die Rippen und es soll gut klingen, sagt der stolze Besitzer nun. Ein Wahnsinns-Sound! Das Becken kann man als Stütze an den Knien verwenden.

Seine Mutter und auch die griechische Oma, kurz „Jaja“ genannt, reden zwar nun nicht mehr mit ihm, aber das war auch schon vorher irgendwie seltener der Fall.

Postum wurde für ihn auch von einem Popen eine Messe gelesen. So schließt sich der Kreis zur Zufriedenheit aller.




 

 

Ein Tag zum Träumen; Erotik

 

EIN TAG ZUM TRÄUMEN.............

von Joana Angelides




Mein lieber Freund.

 

Kannst Du dich erinnern, als ich letztes Jahr in Kyoto war ?

Ich habe dir angedeutet, dass es ein sehr ausgefüllter Aufenthalt war, dir jedoch keine Einzelheiten erzählt.

 

Vielleicht sollte ich Dir aber mein Innerstes ein wenig mehr öffnen? Dich vorbereiten darauf, dass es eben Lustgefühle gibt, von denen du keine wirklich tiefe Kenntnis hast.

 

Ich hoffe, damit Deine Neugier auf diese Tiefen der Frauenseelen zu wecken.

 

Mein Freundin Isabell hat vor einigen Jahren den dort stationierten Handelsdelegierten geheiratet und war Anfangs sehr glücklich.

Die Nächte waren geheimnisvoll und voller Geräusche, der das Haus umgebende Park war bevölkert von seltenen Vögeln und Tieren, die sehr nachtaktiv waren.

Sie saß oft stundenlang auf der Terrasse, in einem sich leise bewegenden Korbstuhl und lauschte in die Dunkelheit. Die Terrasse war durch weiße, sich im Wind leicht bewegenden schleierartigen Vorhänge abgeschirmt, man konnte nur auf einer Seite in die Nacht hinein lauschen.

 

Als ich sie nun besuchte, genossen wir das nun zu zweit und erzählten uns intime Erlebnisse, an die uns diese Nächte erinnerten.

Wir seufzten ein wenig, lächelten wehmütig vor uns hin und fühlten uns sehr einsam. Warum waren in solchen Momenten keine Männer da, neben uns, sich unseren zärtlichen Fingerspitzen und unruhigen Lippen hingebend? Ich war alleine da und Isabells Mann saß in seinem Arbeitszimmer und brütete über irgendwelchen Papiere.

 

Nokimi, das Hausmädchen brachte uns Tee und kleine süße Kekse. Mit einem Blick aus ihren schmalen mandelförmigen Augen erfaßte sie unsere Stimmung, lächelte sanft.

 

„Madame, Sie kennen doch das kleine Teehaus von Kyoto? Sie haben da einen neuen Masseur, der wird ihre Verspannungen lösen“, sie lächelte weiter und verschwand.

 

Isabell seufzte, wie ich meinte sehnsuchtsvoll und ein kleines verträumtes Lächeln war auf ihr Gesicht gezaubert.

 

„Kleines Teehaus? Was ist damit?“ Ich wurde neugierig.

 

„Wir fahren morgen da hin, Nokimi hat recht“,  versprach mir Isabell mit einem vielsagenden Blick.

Meine Neugier war geweckt und wir verließen das Haus am nächsten Morgen um dort hin zu fahren.

 

ausmH

 

Der Club, „DAS KLEINE TEEHAUS“   war  ein Geheimtip unter den Frauen der High-Society in Kyoto.

 

Der Club lag im weniger bewohnten Stadtteil Kita-ku im Norden der Stadt, an einem  bewaldeten Abhang.

 

Es war ein großes Gelände, umgeben von dichtem Baumwuchs und Sträuchern lag ein wuchtiger Pavillon in der Mitte. Man erreichte ihn durch einen Fahrweg, der vor dem Stufenaufgang endete.

 

Die fünf  Stufen, welche zum Eingang hinauf führten waren in verschiedenen Farben und mit  eingelegten Drachenabbildungen geschmückt. An den beiden Enden der einzelnen Stufen  standen Blumengestecke, Ikebana genannt, die täglich erneuert wurden.

 

Der Eingang war geschützt durch ein Vordach, welches von dunkelroten Säulen abgestützt wurde,  zwischen denen  überall Glockenspiele hingen, die im Wind ihr Lied sangen.

 

Hier trafen sich die Damen zum Nachmittagstee und zu Gesprächen, besuchten das japanische Bad, oder schwammen im Swimming-Pool. Am Wasser trifteten weiße Seerosen dahin, die ebenfalls täglich ausgetauscht wurden.

 

An der gegenüberliegenden Seite des Beckens waren Liegebetten mit weichen flauschigen Polstern, Handtüchern und kleinen Tischen für das  Abstellen von Getränken und  Imbissen,  sowie fingergerechten Sushi-Häppchen.

 

Zierliche Japanerinnen in leichten luftigen Kimonos eilten zwischen den Liegen hin und her und nahmen Wünsche entgegen. Sie verrückten auch gelegentlich die überall vorhandenen Paravents, wenn man einmal abgeschirmt und alleine ruhen wollte.

 

Zugang hatten nur weibliche Mitglieder oder Besucherinnen die sie  mitbrachten und auch für sie bürgten. So bildete sich mit der Zeit eine elitäre Gesellschaft heraus, die allerdings nur aus Frauen bestand.

 

 

Die einzigen Männer in diesem Club waren sehr gut ausgebildete Masseure, die sich jedoch nur in den Massageräumen aufhalten durften.

 

Das Geheimnis dieses Clubs wurde von den Damen nur unter vorgehaltener Hand  weitergegeben und sorgfältig gehütet. Denn, wenn ihre Ehemänner gewußt hätten, was dort so vor sich ging, wäre es mit den wundervollen, erfüllten  Nachmittagen sicher  vorbei gewesen.

 

In jenem Moment wo die Frauen den Club betraten, verwandelten sie sich innerlich zu erregten, völlig geöffneten Hibiskusblüten, mit zitternden Staubgefäßen und leicht schwingenden Stielen.

Manche hatten einen Termin mit einem bestimmten Masseur, der bereits auf sie wartete, oder eine Verabredung mit einer Intimfreundin, mit der man dann einen erotischen Nachmittag verbringen konnte.

 

Manche jedoch ließen sich auch von den zur Verfügung stehenden Japanerinnen ins Bad und  ins warme, duftende Wasser begleiten,  mit warmen duftenden Ölen einreiben und zarte Massagen unter Wasser verabreichen.

Man konnte dann entspannt im Wasser liegen, den Duft einatmen, den Kopf auf einem der weichen Polster am Wannenrand legen und warten.

Warten bis sich auch das Mädchen von ihrem Kimono  befreit hatte und langsam in die sehr breite Wanne gleitet. Sie beginnt dann den Körper unter Wasser langsam zu massieren, die Brustspitzen immer wieder zu berühren, sie mit dem Seifenschaum zu bedecken und ihn wegzublasen.

 

Doch  ist es am Schönsten, wenn man dabei die Augen geschlossen hält und es einfach geschehen  und sich überrollen lässt.

Unter der fachmännischen Behandlung der Mädchen beginnt die  Massagedüse des Prausekopfes  dann unvermutet an der Schulter und gleitet langsam am Hals vorbei und landet seinen sanften Strahl an den Brustspitzen. Es  kann  einige Minuten dauern,  bis der ganze Körper zu zittern beginnt und nicht mehr ruhig da liegen kann.

Ihre Hände gleiten dann meist unter Wasser und beginnen die Schenkel zu massieren, zuerst außen und dann innen, um wie ganz selbstverständlich mit den Fingerkuppen die Schamlippen zu öffnen bis sie die Perle berühren und langsam   umrunden.

Sie machen das mit sehr viel Einfühlungsvermögen und wie selbstverständlich. Wenn man das nicht will, kann man das mit einer kleinen abwehrenden Handbewegung ablehnen.

 

Nach diesem entspannenden Bad helfen die Mädchen  dann aus der Wanne, hüllen den nackten Körper in einen flauschigen Bademantel und geleitet die Besucherin zu einen der Liegebetten.

Für manche neuen Mitglieder sind es die ersten intimen Begegnungen mit einer Frau und die meisten finden es wunderbar.

Man kann sich aber auch mit einer Freundin in diese Badewannen begeben, sich von den Mädchen nur hilfreich umsorgen lassen und sich danach den Berührungen der Freundin hingeben, bzw. diese wiedergeben.

Immer nach solchen Aktivitäten hat man die Möglichkeit, sich bei den Ruhebetten, hinter den Paravents auszuruhen.

Niemand beachtet, was dann dort weiter  geschieht, auch wenn man hin und wieder kleine spitze Laute oder in tiefe Töne übergehendes leises Gurgeln, hören kann.

 Massagen

 

Für die Massageräume muss man sich Zeit nehmen, es dauert oft bis zu zwei Stunden, bis die Behandlung abgeschlossen ist. Für die Massagen müssen Termine im Voraus vereinbart werden.

Man kann zwischen zwei Varianten wählen.

Eine Gesundheitsmassage, die eine halbe Stunde in Anspruch nimmt.

Oder eine Entspannungsmassage, Dauer je nach Wunsch.

 

Es spielte sich immer gleich ab. Nach der Anmeldung in der Rezeption konnte man sich im gesamten Areal frei bewegen. Entweder einige Runden im Swimming-Pool absolvieren, an den Tischchen zum Plaudern und Tee trinken Platz nehmen oder sich gleich auf eines der Ruhebetten legen, immer umsorgt von hilfreichen Mädchen in duftigen leichten Kimonos.

Die Bridgetische waren am rückwärtigen  Teil des Gartens angesiedelt, damit die Damen, die am gesellschaftlichen Teil nicht wirklich teilnehmen wollten, ungestört sein  konnten.

 

Zum vereinbarten Massagetermin wurde man  von einem der Mädchen diskret geholt und in die Massageräume geführt. Immer war man von neugierigen Blicken verfolgt, denn die verbliebenen Damen hätten zu gerne gewußt, welchen Masseur man wählte und vor allem, welche Variante.

Der beliebteste und meist verlangte Masseur für die zweite Variante war  Fuji-Moto. Wenn sein Name fiel, dann erröteten  manche Damen unwillkürlich oder bekamen glänzende Augen.

Er war der absolute Star unter den Masseuren, war einfühlsam, fantasievoll in der Wahl seiner Methoden und sehr sehr  ausdauernd.

 

Unter der Hand hörte man von „Pediküre“ mit Möwenfedern, Ganzkörperbehandlung mit Pinseln aus Marderhaaren oder Massagen mit warmen Ölen, die in den Adern Tausende Ameisen aktivieren sollen.

 

Seine Methode, den Körper mit einzelnen Eiswürfeln wieder zu beruhigen war zwar ein wenig umstritten und es  schüttelte   einige der Frauen noch im nachhinein, sie zogen aber die Schultern zusammen und schlossen Sekunden lang die Augen. Man konnte das dann deuten, wie man wollte.

 

Manche lagen im Anschluß auf den Ruhebetten und  es dauerte eine Weile, bis sich die Körper beruhigten und einzelne Muskeln sich durch nachträgliches Zucken entspannten.

 

Wer das Glück hatte, gleich beim ersten Mal einen Termin bei  Fuji-Moto zu erhalten, verlangte ihn immer wieder.

 

Obwohl, man sollte auch einmal den Inder Naseht Bahma ausprobieren. Seine verschiedenen Methoden aus der indischen Vereinigungslehre des Kamasutra  sind sehr erfolgreich und werden noch Tage danach im ganzen Körper nachempfunden. Er kann den Körper durch langsame aber gleichmäßige Berührungen, oder Reizungen bis zur totalen Aufgabe bringen, Wellen und Strudel erzeugen und ihn völlig haltlos und losgelöst von allen Schranken und Grenzen zum absoluten Höhepunkt bringen.

 

Interessant, wenn er erzählt, dass es einen Maharadscha gab, der einer Dienerin hin und wieder befahl, seine Frau in duftendem Rosenwasser zu baden, sie mit wohlriechenden Ölen am ganzen Körper, in allen Körperöffnungen und allen empfindlichen Stellen einzumassieren und sie dann den ganzen Nachmittag, am Bett liegend mit feinen, seidenen Tüchern in vielen prächtigen Farben, zu berühren und diese über sie streichen zu lassen. Ohne Pause und ohne Unterlaß.

Diese Tücher hatten  mit Metallfäden durchwirkte Fransen, die tiefgehende Schauer unter der Haut erzeugten.

Wenn der Maharadscha dann abends von der  Jagd nach Hause kam begab er sich ins Schlafgemach und nahm  seine vom Zittern geschüttelte Frau in den Arm.

Naseht Bahma soll gelbe und rote Schleier bevorzugen.

Der Abschluß eines solchen Nachmittags im Kleinen Teehaus von Kyoto war immer eine Tasse Darjeeling und  Knabbergebäck.

Wir besuchten das Teehaus noch einige Male bis zu meiner Abreise.

Ich sollte mir auch bei uns zu Hause einen japanischen Masseur suchen.


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