Montag, 12. April 2021

Verflixt, wo ist mein Auto?, Satire

 

Verflixt, wo ist mein Auto?

von Joana Angelides


Haben sie sich das auch schon einmal gefragt, waren sie auch schon einmal in solch einer Situation?

 

Man kommt von einem Termin, sei es nun ein Essen, oder eine Besprechung, hat den Autoschlüssel in der Hand, will das Auto aufsperren, aber da steht keines!

 

Verzweifeltes Herumschauen, intensives Nachdenken, ob man es wo anders hingestellt hat, aber da fällt einem nichts ein.

Nein, hier sollte und müsste es stehen! Was ist da los?

 

Wurde es vielleicht von diesem hinterlistigen, unsympathischen Magistrat abgeschleppt und steht irgendwo am Stadtrand und wartet darauf, dass man es gegen hohe Gebühren abholt? Doch es gibt keinen Grund, warum es abgeschleppt hätte werden sollen.

 

Logische Konsequenz, es wurde gestohlen! Vielleicht von der widerlichen Maffia, oder von irgendeinem Individuum aus dem sowieso unsympathischen Ausland. Naja auf Urlaub fährt man gerne dahin, aber Autos lassen wir uns deswegen auch nur widerwillig stehlen!

 

Panik breitet sich aus. Man greift zum Telefon und ruft den Freund und Helfer der Menschheit, die Polizei an.

Ungeduldig lässt man diverse Fragen auf sich niederprasseln, die da sind:

 

1. Sind sie sicher, dass das Auto dagestanden hat?

    Selbstverständlich, man ist ja nicht blöd.

 

2. Haben sie vielleicht die Leasingrate nicht bezahlt und es wurde abgeholt?

    Nein, ist kein Leasing-Auto, außerdem so was kommt bei mir nicht vor

 

3. Hat noch jemand einen Autoschlüssel?

    Nur Sohn und Frau, aber die wissen ja gar nicht, wo das Auto gestanden hat.

 

Der gute Ratschlag: Gehen sie zum nächsten Kommissariat und machen sie eine Anzeige, es wurde möglicherweise gestohlen.

Was heißt hier „möglicher Weise“?

 

Am Wachzimmer wird man freundlich aufgenommen, lässt die gleichen Fragen über sicher ergehen, erntet wieder einige Skepsis, aber ………… eine Funkstreife macht sich auf den Weg, um das Auto vielleicht zu orten.

Ein netter Polizist holt Informationen bei diversen Abschleppdiensten ein, negativ.

 

Man sitzt im Wachzimmer, ist relativ verzweifelt und dreht den Autoschlüssel zwischen den Fingern. Erst gestern hat man aufgetankt, der Tank ist voll, der Dieb ist sicher schon in weiter Ferne!

Die heutigen Termine kann man vergessen.

 

Zwei Polizisten stehen eng beieinander und tuscheln, werfen hin und wieder einen Blick zu einem hinüber. Man fühlt sich unbehaglich.

 

Da, ein Anruf.

Der nette Polizist greift zum Hörer, ein süffisantes Lächeln umspielt seinen Mund, er seufzt, sagt was Belangsloses ins Telefon und kommt auf uns zu.

 

„Ihr Auto steht eine Straße weiter, es ist unversehrt und versperrt, sie haben sich offensichtlich geirrt! Das erleben wir des Öfteren, die Leute merken sich einfach nicht, wo sie ihre Autos abstellen!“

 

Er schaut nun gar nicht mehr so nett aus, sein Blick ist bohrend, seine Stimme vorwurfsvoll.

 

Man spürt, wie einem das Blut in den Kopf steigt, man beginnt zu stottern.

 

Aber dann überwiegt die Erleichterung, die Freude darüber, das Vehikel wieder zu haben und man setzt ein schüchternes Lächeln auf.

 

„Tatsächlich? Ich muss mich da wohl entschuldigen!“

 

Man verlässt buchstäblich beschämt und mit gesenktem Kopf, das Wachzimmer und hört nur mehr entfernt leises Gelächter.

 

Ob das uns gegolten hat???

 

Aber schließlich, wozu haben wir denn die Polizei, wenn nicht, um Recht und Ordnung aufrecht zu halten!

Unser Selbstbewusstsein ist wiederhergestellt.

 

Sonntag, 11. April 2021

Aus der Tiefe des Sees, Kurzgeschichte, düster

 Aus der Tiefe des Sees.

vonn Joana Angelides



 

Das Bild, gemalt von Bernie, ist überdimensional und den Raum beherrschend. Es stellt die Oberfläche eines Sees, gesehen aus einem Flugzeug, dar. Wenn sie, wie jeden Nachmittag von ihrem Schreibtisch aus auf die gegenüberliegende Wand auf das Bild starrt, dann beginnt sich nach einer Weile das Wasser des Sees leicht zu kräuseln und leichte Wellen schlagen am Ufer an.

Das Bild zeigt den See an manchen Stellen, besonders im Zentrum dunkelblau, zu den Rändern hin ein wenig heller und eine imaginäre Sonne zaubert Sonnenkringel auf einige Wirbelkämme.

Ganz tief am Grunde dieses Sees liegt Bernie.

Sie weiß es, sie sah zu, wie er langsam und ohne sich zu wehren darin versank. Sie konnte nichts dagegen tun, sie saß wie gelähmt am Ufer. Dieses Versinken in den Fluten war der Schlussakkord eines langen, sich durch viele Wochen hinziehenden Kampfes einer verzweifelten Seele.

Alles begann damit, dass genau vor einem Jahr Margo verunglückte und starb. Sie war sein Leben, seine Muse und jene Kraft, die sein Leben in geordneten Bahnen leitete und sich um alle kleinen und großen Dinge ihres gemeinsamen Lebens kümmerte. Plötzlich war sie nicht mehr da und all diese Dinge stürmten nun auf ihn ein.

Wie sollte er sich um Bezahlung offener Rechnungen kümmern, dafür Sorgen, dass der Kühlschrank gefüllt war und die Blumen im Garten betreut werden, wo er bisher nicht einmal gemerkt hatte, dass dies alles erledigt werden musste, um das Sein auf dieser Welt reibungslos ablaufen zu lassen?

Er hatte sich bisher nur um seine Malerei gekümmert, sich in seine Bilder versenkt, Er begann immer drei oder vier Bilder gleichzeitig zu malen, aß oft tagelang nichts, tobte manches Mal in seinem Atelier herum um dann wieder stundenlang völlig apathisch vor einem der Bilder zu sitzen und es anzustarren.

Margo war die einzige, die dann das Atelier betreten durfte, sich manchmal auch zu seinen Füßen setzte und mit ihm litt.

Unweit des Hauses lag der See. In den Abendstunden schlenderte er oft dahin, saß dann am Ufer und ließ seine nackten Zehen von den gekräuselten Wellen umspielen. Er gab ihm Kraft und Inspiration und glättete seine zerfurchte Seele. Es gab immer wieder Bilder, in denen der See eine zentrale Rolle spielte.

An manchen Tagen, kehrte er oft erst in der Dunkelheit zum Haus zurück. Margo saß dann immer im Halbdunkel im Wohnraum und wartete auf ihn. Schweigend nahmen sie das Abendessen gemeinsam ein. Und immer nahm er sie dann in die Arme. Oft lagen sie dann nur regungslos nebeneinander, ließen ihre Hände auf der Haut des anderen auf und abgleiten, oder liebten sich leidenschaftlich bis sie erschöpft einschliefen.

Sie schämte sich nun fast, in diese intimen Details der Beiden eingedrungen zu sein, doch es war ein unwiderstehlicher Drang, dass vor ihr liegende Tagebuch Margo´s zu lesen.

Sie, Margo und Bernie hatten eine unbeschwerte, gemeinsame Kindheit. Sie waren unzertrennlich und eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie liebte Bernie von Anbeginn und litt schrecklich darunter, dass er plötzlich nur Augen für Margo hatte. Wenn sie alle Drei so im Gras lagen und den Wolken nachsahen, stützte er sich auf seine Hand, blickte aber immer nur auf Margo nieder; manches Mal neckte er Margo auch mit einem Grashalm. Dann fühlte sie sich immer wie das fünfte Rad am Wagen, völlig überflüssig.  Die beiden flüsterten und lachten gemeinsam und sie war dann immer ausgeschlossen und wollte fliehen, doch sie blieb letztlich.

Als sie eines Tages sein Atelier betrat um ihn etwas zu fragen, prallte sie erschrocken zurück. Überlebensgroß war das Bild Margos auf der Staffel zu sehen. Er hatte sie nackt gemalt, das Bild strahlte ihre völlige Hingabe aus. Da erkannte sie zum ersten Mal sein unglaubliches Talent und auch, dass die beiden sich liebten.

Im ersten Moment war sie sehr zornig, sie fühlte sich ausgeschlossen, betrogen und hintergangen. Doch dann siegte die Vernunft und sie gestand sich ein, dass sie das ja in den vergangenen Jahren bereits gewusst, nur verdrängt hatte!

Als sie das Haus verließ, ohne dass sie Bernie angetroffen hatte, spürte sie eine ungeheure Erleichterung.  Nun war es offenkundig und nicht mehr wegzuleugnen.

Kurze Zeit später zog Margo zu Bernie und sie galten offizielle als Liebespaar.

Er absolvierte die Akademie und begann in der Folge, sich einen Namen zu machen. Ihre Freundschaft bestand weiterhin und sie unternahmen vieles gemeinsam, lachten und philosophierten Nächte lang über Gott und die Welt.

Sie liebte ihn weiterhin ohne Wenn und Aber, nahm es hin, dass ihre Liebe nicht erwidert wurde.

Sie und Margo vertrauten sich so ihre kleinen Geheimnisse an, über ihren beiden Gefühlen über Bernie sprachen sie jedoch niemals. Es war ein Tabuthema zwischen ihnen.

Zwischenzeitlich zog sie sich zurück, denn sie wollte nicht den Eindruck erwecken, dass sie sich zwischen die Beiden drängen wollte. Obwohl sie es gerne getan hätte. Denn irgendwie gehörte Bernie auch zu ihrem Leben!

Als sie im Zentrum der Stadt eine Kunstgalerie eröffnete, übernahm sie auch immer wieder Bilder von Bernie. Sie verkauften sich gut. Auf diese Art hatte sie nun einen neuen Zugang zu Bernie gefunden und konnte es so einrichten, dass sie stundenlang gemeinsam über seine Bilder diskutierten und es schien fast wieder so zu werden wie früher.

In den Wochen nach dem Tod Margos hatte sie an manchen Tagen und in Nächten, in denen sie wach lag, mit Gewissensbissen zu kämpfen. Hätte sie den Tod der Freundin verhindern können, wenn sie sie rechtzeitig zurückgezogen hätte, als der Zug in die Station einfuhr? Wieso war sie wie gelähmt und konnte sich nicht vom Fleck rühren, sie nicht zurückreißen?

Oder hatte sie doch nach ihr gegriffen, sie vielleicht sogar gestoßen, anstatt sie zu halten?

Sie verdrängte die Gedanken darüber, wollte sich damit nicht auseinandersetzen. Sie hörte jedoch noch immer die Schreie der Menschen, das Kreischen der Bremsen, als sie die Treppe hinauflief und sich oben übergeben musste.

Eigentlich stand sie weiter hinten und konnte auch keinerlei Angaben machen, als sie befragt wurde. In ihrer Erinnerung kamen die Ereignisse immer durcheinander, sie hörte nur den Schrei, sagte sie aus. Alles andere war Einbildung, Fiktion, da war sie sich ganz sicher.

Nach dem Tode Margos wurde Bernie immer stiller, unruhiger und chaotischer. Er verstand nicht, wieso der Strom abgeschaltet wurde, weil er einfach vergaß die Rechnung zu bezahlen oder die Blumen im Garten verdursteten.

Sie versuchte einiges für ihn zu regeln, doch es gelang ihr nicht, Zugang zu ihm zu finden. Auch seine Bilder wurden immer greller, unverständlicher und in der Folge unverkäuflich.

Die totale Abhängigkeit Bernies von Margo war ihr vor deren Tode eigentlich gar nicht so aufgefallen.  Erst als Margo nicht mehr da war, wurde es offensichtlich.

Er begann immer öfter über den Tod zu sinnieren, entwickelte unübersehbar eine Todessehnsucht, die ihn immer mehr in sich zurückziehen ließ.

Wie im Nebel sah sie immer wieder, wie Bernie gestern ohne ein Wort zu sagen, sich von ihr löste, sie einfach am Ufer stehen ließ und langsam aber stetig auf den See zuging. Er ging ohne zu zögern weiter, das Wasser stieg immer höher und höher.

Erst als er sich einfach ins Wasser gleiten ließ, rücklings aufschlug, seine Arme ausstreckte und in den Himmel blickte, rief sie seinen Namen. Doch er reagierte in keiner Weise, er hörte sie gar nicht.

Er trieb langsam auf den See hinaus, und plötzlich versank er einfach.

Sie starrte ungläubig hinaus, die Oberfläche kräuselte sich noch eine Weile und dann war die Wasseroberfläche wieder so ruhig, wie vorher.

Sie kam gar nicht auf den Gedanken, ihm nachzulaufen, zu versuchen ihn wieder heraus zu holen. Sie stand nur da und starrte auf die Wasserfläche.

Die Polizei machte ein Protokoll mit ihr, sie unterschrieb es. Wahrscheinlich wird sie eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung bekommen.

Es war nur ein weiterer Baustein in dem abbröckelnden Gebäude ihres Lebens

Sie löschte das Licht, ordnete einige Papiere auf dem Schreibtisch und schloss die Galerie ab

Während der Fahrt hinaus zum See, passierte sie einige Orte ihres gemeinsamen Lebens. Die kleine Kirche in der Mitte der Siedlung, die kleine Schule daneben, in der sie alle Drei die ersten Schuljahre verbrachten, die in der Hauptstraße liegenden Elternhäuser und den Bahnhof.

Dann bog sie langsam in die Forststraße ein, die zum See führte und parkte nicht weit vom Ufer des Sees und stieg aus. Ohne den Wagen zu versperren, wozu denn auch, ging sie langsam auf den See zu. Es begann zu regnen.

Ihre Tränen flossen nach innen, unbemerkt.  Die Sehnsucht, sich umarmen zu lassen erreichte ihren Höhepunkt. Es wäre Erlösung sich von den Wellen empfangen, umschließen zu lassen vom schwarzen Glas der Fluten. Sie hörte Rufe aus der Tiefe, es klang wie seine leise flüsternde Stimme. Die Wellen erzeugten Bewegungen, Treppen gleich, die abwärtsführten. Sie war vor Tränen fast blind, sie mischten sich mit dem Regen. Sie ließ sich führen von ihrer Sehnsucht. Sie ging diese Treppe hinab, ließ sich ziehen und locken und Erleichterung machte sich breit.

Der Tod umklammerte sie mit ehernen Armen, die Strudel zogen sie hinab in die Erlösung.

 

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Verlorene Träume, Märchen

 

Verlorene Träume

von Joana Angelides



 

Isabella saß am Fenster und schaute in den Garten hinaus. Es war noch früh am Morgen und alle im Haus schliefen noch. Außer Großmutter, die war in der Küche und machte das Frühstück. Man hörte am Klappern der Kaffeeschalen, Teller und Bestecke, dass durch das geöffnete Küchenfenster zu hören waren, dass sie den Tisch deckte

Isabella war noch nicht ganz munter, sie hatte den Kopf an den Fensterrahmen gelehnt und die Augen halb geschlossen. Doch, was bewegte sich da im Gras? Sie hob den Kopf und schaute angestrengt in die Ecke des Gartens.

Dort bemerkte sie eine kleine Gestalt, die zu ihr hinaufblickte. Es war ein kleines Männchen mit einem weißen Hemd und langen grünen Hosen und einer roten Zipfelmütze auf dem Kopf. Sie rieb sich die Augen, denn sie glaubte, nicht richtig gesehen zu haben. Die kleine Gestalt winkte zu ihr herauf.

„Pst, pst,“ machte das der kleinen Männchen.

„Meinst Du mich?“ fragte Isabella

„Ja, dich.“

„Ja wer bist Du denn? Ich habe dich noch nie da gesehen,“ sagte sie

„Ich bin das Traummännlein, ich sollte eigentlich schon längst schlafen, aber ich brauche deine Hilfe.“

„Ja, wie kann ich Dir denn helfen?“ Isabella war ganz erstaunt.

„Ich habe meinen Sack mit all den Träumen verloren und kann ihn nicht wiederfinden.“ Das Traummännlein setzte sich auf einen Stein, der in der Wiese lag und stützte sein Kinn auf die Hände und blickte ganz traurig zu Isabella hinauf.

 

In diesem Augenblick öffnete sich die Türe und die Mutter kam herein.

„Isabella, Du sitzt am offenen Fenster und träumst wieder vor dich hin, gehe ins Badezimmer und ziehe dich an, wir frühstücken dann.“

 

„Hallo, Traummännlein, ich muss jetzt runtergehen und frühstücken. Ich komme dann in den Garten, warte auf mich!“ Rief sie in den Garten hinunter, konnte das Traummännlein aber nirgends mehr entdecken.

 

Das Frühstück dauerte ewig, so schien es ihr. Endlich erhoben sich alle. Großvater ging in den Schuppen, um das Vogelhäuschen, welches er für die Vögel bastelte, fertig zu machen. Mutter begann in der Küche alles für das Mittagessen vorzubereiten, Vater nahm die Zeitung und setzte sich in die Leseecke. Tante Helga und Onkel Fritz, die zu Besuch waren, setzten sich wieder an den Küchentisch und unterhielten sich mit Mutter. Isabella half noch Großmutter das Geschirr in die Spüle zu tragen, das Tischtuch zusammen zu falten und lief dann sofort in den Garten hinaus.

„Hallo, wo bist Du?“  rief sie leise und schaut sich im Garten um.

„Pst, pst, hier unter dem Baum,“ hörte sie eine ebenso leise Stimme.

 „Du willst mir wirklich helfen?“  Das Traummännlein saß unter dem Apfelbaum auf einer großen Wurzel und wartete auf Isabella.

„Komm, wir gehen in den Baum hinein,“ sagte es und nahm Isabella beim Rockzipfel, weil er war so klein, dass er nicht höher hinaufreichte.

„Oh, in den Baum?“ Sie schaute erstaunt.

Doch er drehte sich um und ging auf den Stamm zu und da öffnete sich dieser doch tatsächlich und ließ die beiden eintreten. Es öffnete sich ein kleiner Spalt, der gerade so groß war, dass Isabella hindurch konnte und sie sah eine Treppe, die hinab führte in einen großen unterirdischen Saal.

Isabella staunte. Sie hätte nie gedacht, dass unter dem Baum und unter ihrem Garten ein so großer Saal mit so wunderschönen Dingen zu finden war.

 

In der Ecke stand ein Schaukelpferd, auf dem saß ein großer Clown, angelehnt an einen Schrank mit Regalen in denen viele Puppen und Plüschtiere Durcheinander saßen und lagen. Gegenüber war eine große Truhe mit offenem Deckel, in der lagen noch mehr Spielsachen. Bälle, ein Feuerwehrauto, eine Trompete und ein Tamburin. In der anderen Ecke stand ein Kasperletheater, das Krokodil hing ganz schlaff von der Bühne herunter und der Kasperl lehnte in den Kulissen. Die Prinzessin war heruntergefallen und lag neben dem Theater am Boden.

In der anderen Ecke lag ein Segelschiff, daneben ein Flugzeug und unter dem Flugzeug sah man eine große Lokomotive mit ein paar Waggons umgestürzt liegen. Die Schienen lagen Durcheinander daneben.

Oben schwebte eine Wolke, auf der saßen ein paar Engel mit weißen Gewändern voller silberner Sterne.

 

„Oh, was ist denn das?“ Rief Isabella voller Entzücken aus.

„Das sind die Träume, die ich jede Nacht an die Kinder verteile. Aber um die Träume auch verteilen zu können, brauche ich meinen Sack mit dem Goldstaub. Den Goldstaub streue ich dann über die schlafenden Kinder aus und die Dinge aus diesem Saal erscheinen dann den Kindern im Traum. Aber leider, ist mir dieser Sack abhanden gekommen.“ Und dicke Tränen rollten über sein Gesicht.

„Und Du willst, dass ich Dir suchen helfe? Wann hattest Du denn den Goldstaub das letzte Mal?“

„Vor zwei Nächten, da war er noch da und gestern abend war er weg. Ich habe ihn da hergestellt!“ Er zeigte mit dem Zeigefinger mitten in den Saal, doch dort war nur ein leerer Platz.

 

„Also, eigentlich hast Du da eine große Unordnung. Man müßte das alles zusammen räumen, vielleicht finden wir den Sack dann wieder.“

„Nein, nein, ich finde immer wieder alles,“ verteidigte sich das Traummännlein.

Da war es Isabella, als ob sich der Clown dort am Schaukelpferd bewegt hätte. Als sie aber hinsah, saß er wieder ganz ruhig da und schaute sie mit seinen großen, bemalten Augen ganz unschuldig an. Aber war da nicht ein kleines Zwinkern in seinen Augen zu sehen und zuckten nicht die Mundwinkel ein wenig?

 

Isabella ging langsam auf den Clown zu und blickte ihm tief in die Augen. Und wirklich, der Clown zwinkerte ganz leicht und wackelte auch ganz leicht mit seinem Kopf und die roten Haarlocken zitterten leise.

Und war da nicht ein leises Kichern zu hören, von der oben schwebenden Wolke? Hatten sich die Engel nicht gerade die Hand vor den Mund gehalten und kicherten? Nein, doch nicht, jetzt war es wieder ganz ruhig und sie blickten unbeteiligt in die Ferne.

Auch der große Teddybär dort auf dem Stuhl konnte scheinbar nicht ruhig sitzen, sein vorgewölbtes Bäuchlein zitterte ein wenig und er fiel vom Stuhl und das kleine Glöckchen auf seinem Halsband klingelte leise.

 

Auch auf dem Regal mit den Puppen und Plüschtieren schien irgendwie Unruhe zu herrschen. Es schien Isabella, als ob sich alle bewegten und die Anordnung der verschiedenen Puppen und Plüschtiere noch mehr Durcheinander kamen.

Da stieg in Isabella ein Verdacht auf.

„Also, wir werden jetzt einmal Ordnung machen, in deinem Traumland,“ sagte sie und begann zuerst einmal im Regal die Puppen zu ordnen. Sie ordnete sie nach Größe und Kleidung, die Plüschtiere wurden abgestaubt und in Ordnung hingesetzt, die Elefanten kamen alle auf das oberste Regal und die kleinen Äffchen darunter, dann die Teddybären und die Kätzchen. So, das sah schon gut aus. Sie hob auch alle Dinge, die am Boden lagen auf und legte sie fein säuberlich nebeneinander auf die Regale.

Aber den Sack mit dem Goldstaub fand sie nicht.

„Ja es tut mir leid, aber der Sack ist nicht da.“ Sagte sie.

Doch da runzelte sie die Stirne, jetzt hatten sie alle Traum -Zutaten sortiert, abgewischt und weggeräumt. Nur der Clown saß noch immer unbeweglich auf dem Schaukelpferd.

Sie ging auf den Clown zu und versuchte ihn vom Schaukelpferd   zu heben. Doch er machte sich ganz steif und versuchte sitzen zu bleiben. Mit einem Ruck hob sie ihn jedoch weg und fiel mit ihm gemeinsam auf den Boden.

 

„Ohhh, da ist er ja!!!“ rief in diesem Moment das Traummännlein und beugte sich über das Schaukelpferd um den Sack aus der Ecke zu holen.

Isabella mußte laut lachen. Sie befreite sich von dem Clown, der auf ihr lag und stand auf.

„Der Clown hat ihn versteckt! Aber warum nur?“

„Ich glaube ich weiß warum,“ sagte das Traummännlein. „Ich habe ihn in letzter Zeit so wenig zu den Kindern geschickt. Da war er so lange alleine. Aber die Kinder sind in letzter Zeit so wenig in den Zirkus gegangen, haben nicht von Clowns träumen wollen. Deswegen war er ganz traurig. Wahrscheinlich wollte er mir das damit sagen.“

 

Er ging auf den Clown zu und gemeinsam mit Isabella hoben sie ihn auf und setzten ihn wieder auf das Schaukelpferd.

„Ich möchte gerne morgen von einem Clown und einem großen Zirkus träumen.“ Sagte Isabella.

Es war ihr, als ob der Clown ein wenig lächelte.

 

„Ich danke Dir, dass Du mir geholfen hast, ich werde Dir einen schönen Traum vom Zirkus schicken!“

Sie liefen beide die Treppe wieder hinauf und wie von Zauberhand öffnete sich der Baumstamm ein wenig und sie trat in das helle Sonnenlicht hinaus. Als sie sich umdrehte, war der Baumstamm unverändert, wie immer und auch keine Spur vom Traummännlein.

Sie setzte sich hin, lehnte sich an den Baumstamm und lächelte still vor sich hin. Wie doch das Traummännlein unordentlich war. Da konnte er ja nichts finden. Und wie schlau der Clown doch war!

„Ja Isabella, Du träumst schon wieder in den Tag hinein,“ sagte die Mutter und stand vor ihr.

„Wo warst Du denn, ich habe dich gerufen. Du solltest einmal dein Zimmer in Ordnung bringen, da findest Du ja nichts mehr!“

 

Isabella lief Durch den Garten zu ihrem Zimmer und dachte wieder an ihr Erlebnis. Aber wahrscheinlich hatte sie wirklich nur geträumt. Als sie in ihr Zimmer kam, bemerkte sie eine kleine rote Locke auf ihrem Rock, sie war der Lockenpracht des Clowns sehr ähnlich.

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Mittwoch, 7. April 2021

Patient gestorben, Satire

 

Patient gestorben.

von Joana Angelides

 


Es wäre natürlich interessant zu wissen, woran ich gestorben bin.
Ins Spital eingeliefert wurde ich an einem Samstagnachmittag mit Schmerzen in der Magengegend. Was Genaues wußte man nicht, man hat mich durchleuchtet, abgehorcht und abgeklopft. Ich sehe noch immer den ratlosen Blick des Arztes und das bedeutungsvolle Hinaufrutschen der linken Augenbraue.

Die Schmerzen hatte ich danach immer noch.

Dann wurde ich stationär aufgenommen und in ein Bett gelegt. Man kommt sich gleich viel kränker vor, wenn man in einem Bett liegt.
An das Bett wird eine Tafel angehängt und geheimnisvolle Zeichen und Zahlen werden darauf geschrieben. Damit ich nicht verloren gehe, bekam ich ein Armband aus Plastik mit Name, Spital und Station drauf geschrieben. Also registriert wie ein Paket in der Paketaufbewahrung.
Besonders beruhigend ist, dass das Spital drauf steht. Denn es könnte ja sein, dass man irrtümlich in einem Krankenwagen landet, der dann in der ganzen Stadt herumirrt, weil man nicht weiß, wohin der Patient gehört. Das könnte Tage dauern. Ob ich jemand abgehen würde?
Dann kam eine kleine süße Schwester, eine so genannte Karbolmaus, mit Mandelaugen und lispelnd und stellte mir viele Fragen, deren Beantwortung sie in einen Bogen eintrug.

Die Schmerzen hatte ich immer noch.

Danach kam ein Arzt und begann mir neuerlich Fragen zu stellen. Er zählte meinen Puls, las meinen Blutdruck ab und ging wieder. Hoffentlich haben ihm die Resultate gefallen, gesagt hat er nichts. ich habe nicht gefragt. Man will ja schließlich nicht negativ auffallen.
Nach einer Weile kommt eine Schwester, schaut auf die Tafel am Fußende des Bettes und will meine Bettdecke wegziehen, da ich ein Klistier bekommen soll.
Ich verweigere dies. Warum auch soll ich zustimmen?
Nach neuerlicher Kontrolle der Tafel stellte sie fest, dass der Vorname nicht stimmt. Es gab
scheinbar noch einen Herrn Berger auf der Station. Ich vergönnte ihm das Klistier.

Die Schmerzen sind ärger geworden.

Ich läutete der Schwester, die diesmal ohne Klistier hereinkam und erklärte ihr meine Schmerzen. Sie lächelt und kommt ein wenig später mit einer Infusionsflasche herein. Sicherlich hat sie sich in der Zwischenzeit die Hände gewaschen. Sie hängte diese an den über mir hängenden Galgen.
"Der Doktor kommt gleich und hängt Ihnen die Infusion an“
Diesen Satz kenne ich von meinem Stammlokal.
„Kollege kommt gleich“, heißt es da auch immer. Ich wartete.

Die Schmerzen sind unverändert.

Die abendliche Visite ergab auch nichts Besonderes. Der Chefarzt nahm die Tafel vom Ende des Bettes und murmelte mit dem Assistenzarzt einige beiläufige Sätze. Eigentlich wollte ich fragen, was mir fehlt, doch am Samstagabend wird sich das wohl nicht klären lassen.
Nachher bekamen wir das völlig geschmacklose Abendessen serviert, die Frage nach einem Salzstreuer wurde mit einem Kopfschütteln quittiert. Eigentlich wollte ich aber gar kein Diätessen.

Die Schmerzen haben inzwischen Dank der Infusion, nachgelassen.

Vielleicht wäre es besser die Ursache zu bekämpfen, anstatt der Wirkung. Doch mit wem sollte man das diskutieren?
Durch die offene Türe drangen plötzlich laute Stimmen herein, einige Schwestern liefen vorbei und schoben einen Notfall-Wagen. Hektik war ausgebrochen. Dann plötzlich Stille.
Die restliche Nacht war sehr ruhig, nur hin und wieder hörte man das leise Geräusch der Summer, wenn jemand die Schwester rief.

Gegen Morgengrauen kamen meine Schmerzen wieder zurück.

Sie waren hartnäckig und so eine läppische Infusion konnten sie nicht dauerhaft vertreiben.
Ich läutete panisch nach der Schwester. Sie kam fast sofort. Ich wurde nochmals untersucht und danach brach auch hier die Panik aus. In meinem Bett liegend wurde ich den Gang entlang gefahren. Die Beleuchtung lief über mir hinweg, das grelle Licht des Operationssaales tat mir in den Augen weh. Der Arzt von gestern Abend schaut mich besorgt an und versuchte zu lächeln. Ich schloß meine Augen und nahm nur mehr sehr vage die Narkosemaske auf meinem Gesicht wahr.

Die Schmerzen waren weg.

Ich fand mich wieder in einem großen Raum, rundherum weiße Polster und gleißendes Licht.
Nachdem ich wieder einige Fragen beantworten mußte, einige Formulare ausfüllen und mir eine kleine freundliche Person das Plastikband mit Nummer von der großen Zehe abschnitt, wurde ich hinausgeschickt und durfte mir eine Wolke aussuchen.
Ich nahm die Wolke neben der von Herrn Berger, meinem Namensvetter, den ich ja schon aus dem Spital kannte und mit dem ich fast ein Klistier geteilt hätte!
Wir sind offenbar beide tot!

Leider weiß ich noch immer nicht, woran ich eigentlich gestorben bin!

 

Aufgeblüht, amüsante Kurzgeschichte

 

Aufgeblüht

von Joana Angelides




 

Ich war schon sehr gespannt, was Tante Olga so dringend mit mir besprechen wollte.  Auch, warum sie es am Telefon nicht einmal andeuten konnte.

Ich parkte meinen Wagen vor der Villa, links von der Treppe. Offenbar war ich nicht der einzige Gast von Tante Olga. Abschätzend betrachtete ich den alten Ford rechts von mir und kam zu dem Resultat, dass sein Besitzer sicher nicht viele Geldmittel zur Verfügung haben dürfte, oder aber ein Snob war.

Ich eilte die wenigen Stufen der Treppe hinauf und läutete drei Mal. Das tat ich immer bei Tante Olga, dann wusste sie immer, dass ich es war.

Sie öffnete nach wenigen Augenblicken die Türe und bat mich rein.

Im Vorraum sah ich schon diesen fremden Mantel und einen überdimensionalen schwarzen Schirm.

Als wir das Wohnzimmer betraten, sah ich ihn. Er war ein sehr hagerer, groß gewachsener älterer Mann mit einem Schnurbart und Brille.

„Darf ich dir Herrn Gröbner vorstellen, er arbeitet für mich. Das ist meine Nichte Anna!“

Ich nickte Herrn Gröbner zu und streckte ihm meine Hand entgegen, die er elegant nahm und gekonnt einen Handkuss darauf andeutete.

Wir nahmen Platz und Tante Olga servierte Tee.

Nach einem kurzen belanglosen Small-Talk kam Tante Olga unmittelbar zum Grund ihrer Einladung.

„Hattest du in letzter Zeit Kontakt mit deinem Vater?“

 Diese Frage traf mich unerwartet. Seit dem Tode meiner Mutter lebte er sehr zurück gezogen und ließ keine Annäherung zu.  Wir telefonierten sporadisch miteinander, sahen uns nur zu den großen Feiertagen.

„Kann man nicht so einfach sagen, er ist sehr verschlossen und ich habe auch sehr wenig Zeit“, versuchte ich mich irgendwie besser dastehen zu lassen.

„Dein Vater, mein Bruder, ist eben dabei, den guten Ruf unserer Familie aufs Spiel zu setzen, er will, glaube ich, eine um dreißig Jahre jüngere, unglaublich blonde Frau heiraten, die keiner kennt. Eine Frau aus dem Nichts, sozusagen!“

Also, das überraschte mich doch sehr! Ich hatte ja keine Ahnung, dass Papa in dieser Richtung unterwegs war. Ich hüstelte und hielt mir die Hand vor den Mund, damit Tante Olga mein amüsiertes Lächeln nicht sehen konnte.

„Also, lass ihn doch. Es macht ihn sicher glücklich. Kennst du sie denn?“

„Nein, ich kenne sie nicht, will sie auch gar nicht kennen lernen! In seinem Alter, das ist ja skandalös!“

„Was heißt, in seinem Alter, Tante Olga! Er ist kaum über sechzig, sieht gut aus, ist fit und gesund, also ich gönne ihm das aus vollem Herzen.“

Sie starrte mich an, als würde sie mich jeden Moment ermorden wollen. Dann nippte sie an ihrem Tee.

„Ich bin sogar um zwei Jahre jünger als er, aber mir fällt so was nicht ein. Ich könnte meinem Gustav, Gott habe ihn selig, das nicht zumuten.“

Sie hob leicht den Kopf an und rümpfte ihre Nase und rückte das Bild des seligen Onkel Gustav ein wenig am Tisch hin und her. Die kleine Haarsträhne die sich aus ihrem streng nach rückwärts gekämmten Haar gelöst hatte, steckte sie wieder fest.

„Sind eben nicht alle Menschen gleich, Tante Olga. Darf doch jeder nach seiner Facon leben. Am besten du wartest einmal ab und bittest Papa, dir die Dame vorzustellen.“

Tante Olga nippte wieder an ihrem Tee. Ich hatte sie im Verdacht, sie benützte diese kleinen Pausen um nachzudenken.

„Ich werde nicht zuwarten, ich werde etwas unternehmen, wenn du schon nichts zu tun gewillt bist.“

Ich wusste nicht, was ich da unternehmen sollte und wollte es auch gar nicht. Eigentlich freute ich mich für Papa.

Sie wandte sich nun „Herrn Gröbner“ zu und legte ihre Hand vertrauensvoll auf seinen Arm.

„Ich habe Herrn Gröbner, er ist Privatdetektiv, nun beauftragt, diese Dame zu durchleuchten. Ich will alles aus ihrer Vergangenheit wissen und werde diese Informationen dann deinem Vater zukommen lassen.“

„Also Tante Olga, das wirst du nicht tun. Ich finde das ungeheuerlich. Ich verbiete dir das!“

„Zu spät. Herr Gröbner hat bereits begonnen und einiges erfahren! Hier ist der Akt und du kannst ruhig reinschauen.“

„Nein danke. Ich werde das keinesfalls tun und du solltest diese Unterlagen sofort vernichten.“

Für mich war das Gespräch erledigt und ich erhob mich.

„Tante Olga, Herr Gröbner, ihr entschuldigt mich. Ich habe noch einen Termin.“

Mit diesen Worten verließ ich das Haus von Tante Olga und nahm mir vor, es so bald nicht wieder zu betreten.

Am Rückweg überlegte ich fieberhaft, ob ich Papa anrufen, ihn einfach fragen sollte, was es damit auf sich hatte. Doch ich kam zu dem Entschluss, mich nicht einzumischen, den Dingen ihren Lauf zu lassen.

Ich traf Papa in der Folge einmal in einer Galerie, anlässlich einer Gemäldeausstellung. Die Dame an seiner Seite war allerdings rothaarig und nicht ganz so jung, wie sie Tante Olga beschrieben hatte. Das nächste Mal traf ich ihn in der Pause eines Konzerts, ebenfalls in Begleitung, allerdings war die Dame nun schwarzhaarig und fast so alt wie Papa.

Ich warf Papa einen belustigten Blick zu und er zwinkerte fast unsichtbar mit seinem linken Auge und lächelte mir zu.

Langsam begann mich das Spiel zu amüsieren. Papa schien sein Leben zu genießen und Tante Olga ihm das zu missgönnen.

So weit so gut.

Doch plötzlich überstürzten sich die Ereignisse

An einem wieder einmal hektischen Morgen, klingelte das Telefon und Papa war am Apparat.

„Können wir uns zum Mittagessen treffen, wir haben etwas sehr Wichtiges zu besprechen!“

Natürlich war ich sofort Feuer und Flamme, ich würde sicher endlich erfahren, welche der drei Begleiterinnen Papa nun ehelichen wird. Ich stellte mir schon das empörte Gesicht von Tante Olga vor.

Wir trafen uns auf der Terrasse des Schlosshotels. Man hatte einen wunderbaren Blick auf den See.  Die Bäume warfen ihre Schatten auf die Wasseroberfläche, die kleinen Boote zogen ihre Spur darauf. Es war ein wundervoller Frühsommertag.

Papa sah umwerfend aus. Er sprühte vor Lebensfreude, lächelte mir entspannt zu und rückte meinen Stuhl zurecht.

Da kam die unerwartete Frage:

„Wann hast du denn zuletzt Tante Olga gesehen?“

Ich spürte, wie zarte Röte mein Gesicht überzog. Ich hätte Papa die schändlichen Versuche von Tante Olga, sein Privatleben zu erschnüffeln, gerne verheimlicht.

„Vor ca. vier Wochen, aber Papa……“, ich wollte weitersprechen, doch Papa winkte ab.

„Da wirst du sie ja heute gar nicht wiedererkennen, schau da kommt sie schon!“ Er winkte mit der Hand und als meine Blicke dieser Hand folgten, erkannte ich Tante Olga.

Sie hatte ein weit schwingendes Sommerkleid an und einen entzückenden Hut auf einer neuen Frisur und stützte sich am Arm „Herrn Gröbner´s“ ab.

Papa flüsterte in mein Ohr:

„Sie wird heiraten, stell dir das vor! Meine Schwester wird heiraten!“

Ihn amüsierte es sichtlich, ich dagegen war sprachlos.

Das Mittagessen begann ein wenig verkrampft, doch im Laufe der Unterhaltung löste sich die Verkrampfung und es wurde ein angenehmes Treffen.

Tante Olga verteidigte das Recht von Menschen auch wenn sie schon etwas älter waren, sich wieder zu verheiraten. Man hat ja schließlich nur ein Leben!

Wir gaben ihr Recht und gratulierten den beiden herzlich.

Als sich Tante Olga und „Herr Gröbner“ verabschiedeten, flüsterte sie mir ein „Danke“ ins Ohr und drückt meine Hand.

„Jaja, mein Kind, ich liebe das Unerwartete!“ sagte Papa und griff zum Telefon. Aus dem Gespräch war leider die Haarfarbe der Dame, mit der er sprach, nicht ersichtlich.

 

 

 

 

 

Dienstag, 6. April 2021

Der Regenbogen, Märchen

 

Der Regenbogen.

Märchen




 

Die kleine Fee Fari saß im Wald auf einem Baumstumpf und war heilfroh, dass das Gewitter vorbei war.

Sie mochte den Regen nicht, die großen Tropfen machen manches Mal Flecken auf ihrem dünnen seidigen Gewand, oder reißen ein Loch in die zarten Flügel.

Was sie aber besonders liebte, war der Regenbogen, der nach einem Gewitter sich meist über den Himmel spannte.

Die Farben waren so sauber und strahlend nach dem Regen und hin und wieder blieben Tropfen an ihm hängen, die dann wie kleine Diamanten glitzernden.

`Wo mag der Regenbogen hinführen? ´, überlegte sie und bekam ganz sehnsüchtige Augen.

 

„Warum schaust Du denn so traurig?“, fragte da neben Ihr eine vertraute Stimme. Es war der Elfe Mo und er nahm dabei ihre beiden Hände in die seinen.

„Ich überlege gerade, wohin der Regenbogen führt? Noch nie bin ich die Stufen hinaufgegangen, sie sind aber auch so steil, und außerdem hat es die Feenkönigin verboten!“

„Die Stufen führen in das Traumland. Dort holt sich der Sandmann jede Nacht die Träume, um sie den Menschenkindern zu bringen. Es ist wie ein Supermarkt, aber eben für Träume. Da darf niemand anderer hinein!“, klärte sie Mo auf.

„Schade!“, sagte die Fee Fari, „aber warum darf da niemand anderer hinein?“

„Weil der Sandmann Angst vor den Waldgeistern und der Hexe Bora hat, die die Träume stehlen wollen! Dann haben die Kinder keine Träume mehr!“

 

Als Mo dann wieder weg war, beschloss Fari aber doch zum Regenbogen zufliegen und zu versuchen, wenigstens einen Blick in das Traumland werfen zu können!

Sie stand auf der untersten Stufe des Regenbogens und schaute sich ängstlich um. Niemand war da. Sie wagte den ersten Schritt und dann den zweiten Schritt und so langsam stieg sie empor. Von da oben gab es einen wundervollen Blick über das Tal und die ersten Sonnenstrahlen nach dem Regen. Als sie ganz oben, auf der Kuppel des Bogens stand, erblickte sie schon das goldene Tor ins Traumland. Es war halb geöffnet und Harfenklänge drangen heraus. In diesem Moment kam ein großer schwarzer Vogel krächzend herbei und flog über ihren Kopf hinweg. Fari erschrak und stürzte über das Geländer. Sie konnte sich gerade noch anklammern, aber es bestand die Gefahr, dass sie abstürzte. Sie blieb am Geländer mit den Flügeln hängen und hatte sie zerrissen, sodass sie nicht mehr fliegen konnte. Sie begann fürchterlich zu weinen.

 

„Krah, Krah!“ krächzte der schwarze Vogel, „ich bin der Wächter, ich bewache die Träume! Was musst Du auch da hinaufgehen! Jetzt hängst Du da und wirst abstürzen!“

„Bitte hilf mir doch!“, flehte Fari, „rufe den Elfen Mo, er soll mich holen!“

„Bis der kommt, bist Du längst abgestürzt. Wenn Du mir versprichst, dass Du nie wiederkommst, dann fange ich Dich mit meinen Flügeln, wenn Du stürzt!“

„Ich verspreche es!“, rief die kleine Fee verzweifelt.  In diesem Moment verließ sie die Kraft und sie stürzte ab. Der große schwarze Vogel sank hinab und fing sie im Fluge ab, so dass sie auf seinem Rücken lag. Dann machte er einen großen Bogen zum Wald hin und landete sanft.

Die kleine Fee kletterte von seinem Rücken.

„Ich danke Dir“, schluchzte sie und setzte sich ins Gras. Der schwarze Vogel erhob sich wieder in die Luft.

„Krah, Krah“, krächzte er noch, dann flog er wieder zum Regenbogen zurück. Er musste ja schließlich seinen Dienst machen!

`Wie erkläre ich der Feenkönigin, dass meine Flügel zerrissen sind? ´ überlegte Fari und weinte ein wenig vor sich her.

Da landete schon der Fee Mo neben ihr.

„Was machst Du denn für Sachen? Das wird ein Donnerwetter geben, Die Feenkönigin hat Dich vom Turm aus beobachtet! Sie wird Dir einen Monat lang keine neuen Flügel geben und Du wirst in der Schlossküche arbeiten müssen!“, prophezeite Mo.

Fari nickten ergeben.

`Aber, ich werde es sicher wieder versuchen´, dachte sie sich insgeheim.


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Glühender Sonntag, Erotik

 

Glühender Sonntag

 von Joana Angelides


Es war kein Tag, wie jeder andere!

Es war ein glühender Tag, ein Tag unter gleißendem Sonnenlicht. Das Licht kam aus uns und war rund um uns.

Wann wolltest du kommen? Ich hatte es vergessen, doch bereits am Morgen beim ersten Augenaufschlag begann mein Herz wie wild zu klopfen, in Erwartung dessen, was wir heute erleben werden und auch wollen.

Die Dusche erweckt den dösenden Tiger der Lust in mir, alleine die warmen Strahlen auf der Haut und auf meiner Brust waren elektrisierend.

Der Schwamm saugte gierig den Schaum und die Perlen des Peelings auf und ich verteilte alles sorgfältig an meinem Körper.

Diese Perlen des Peelings machten meine Haut dünner, empfindlicher. Die Haut an den Brustspitzen besonders. Das Darüberstreichen, das massieren auf ihnen jagte mir schon Schauer über den ganzen Körper und eine gewisse erregte Erwartung machte sich breit.

Mein Intimbereich reagierte ebenfalls mit Alarm und meine Perle begann zu pochen.

Es ist doch erlaubt, dass ich meinen Körper, der in gewissen Stunden uns beiden gehört vorbereite auf dich und deine Zärtlichkeiten?

Niemand gehört Jemand, aber man kann sich der Lust versklaven, einer Lust, die beide wollen und auch geniessen.

Dein Inbesitznehmen erhöht die Reize, die ich so genieße, ich bin Sklavin unserer Vereinigung, und das mit jeder Phase.

Nachdem meine Haut dünn und empfindlich war, habe ich sie, noch warm und feucht, mit der Lotion benetzt, die dich durch ihren Duft jedesmal verrückt macht.

Oh, wenn du so im Nacken beginnst, flüsternd und stark atmend den Rücken abwärts gleitest, beginnen Hummeln in meinem Körper zu summen, Stromstöße durchstreifen mich und ich bäume mich jedesmal auf.

 

Wenn du so halb neben mir liegst und deine Hand mein Bäuchlein sucht, dagegen drückt, den Po hebt, ist dieser sensibilisierte Körper nur mehr eine Stimmgabel.

Ohja, ich schließe dann immer die Augen, will nicht dass es aufhört und stöhne vor Lust vor mich hin.

Irgendein ÖL, das du verwendest, alle meine errogenen Zonen und Körperöffnungen damit massierst macht das Übrige dazu, dass alles zuckt und vibriert. Ich liebe es, ein Bein anzuheben und über deines zu legen und damit den Weg freizumachen für deine suchenden Fingerkuppen.

Ohja, du bist ein Meister, du beherrscht das Orchester meines Körpers. Spielst auf der Viola, entlockst ihr hohe süße Töne, tiefe gutturale Laute dem Chello und hohe vibrierende Töne der Harfe.

Das Darüberstreichen des zungenartigen Bogens der Viola, rauh und feucht, fordernd und ausdauernd läßt einen langgezogenen süßen Ton in der Luft schweben und endet immer mit einem Paukenschlag.

Der Tag beginnt irgendwann zu glühen, dunkelrot bis weiß und unsere Körper stehen in den Flammen, ohne dass sie wirklich verbrennen.

Niemals kann es genug sein. Die kurzen Ruhepausen dienen nur dem Aufbau neuer Sehnsüchte und Ziele und enden manchmal langsam und kosend, oder auch wild und aufbrausend, in einem neuen Sturm.

Zungen berühren uns, wandern auf- und abwärts, ruhen an manchen Punkten, bis sich die Sinne in die Lüfte erheben und außer sich um sich schlagen.


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Samstag, 3. April 2021

Lucky, der Glücksbringer, Tiergeschichte

 

Lucky, der Glücksbringer

von Joana Angelides




 

Sein Magen knurrt und außerdem war er pitschnass. Es regnet nun seit Tagen und es gibt keinen trockenen Unterschlupf, der nicht schon von anderen besetzt ist.

Die herumliegenden Kartons in der Seitengasse vom Restaurant sind alle durchweicht und hängen durch.. Man kann sie daher nicht besteigen um zu den Abfalleimern hinaufzukommen. Dort sind manchmal ein paar Essenreste zwischen dem ganzen Müll zu finden.

Die Hintertüre vom Restaurant steht offen und durch die offene Türe fällt das Licht auf den vom niederprasselnden Regen glänzenden Asphalt. Doch es ist ein kaltes Licht, und wärmt einen nicht auf. Der kleine Hund schüttelt sein Fell und ein wahrer Schwall von Wasser versprüht in der Luft.

Es ist wieder Herbst und der Winter steht vor der Türe und kein warmer Schlafplatz ist in Sicht. Dort drüben, da stand bis vor kurzem noch ein altes Abbruchhaus. Dort konnte man die Nächte verbringen, wunderbar im alten Gemäuer herumschnüffeln und die lästigen Katzen aus der Umgebung verjagen. Manchmal konnte man auch einen Knochen vergraben, den man aus den Mülleimern hinter dem Restaurant herausholte.
Aber nun haben sie das Gelände eingezäunt und die Bagger sind gekommen und haben das alte Gemäuer niedergerissen.

Der kleine Hund wird sich wohl oder übel ein neues Domizil suchen müssen.
Aber nicht mehr heute Nacht!
Dort steht ein altes Autowrack, die hinteren Sitze sind zwar zerrissen, aber für diese eine Nacht wird es zu seinem Quartier werden. Die vordere rechte Türe fehlt, mit einem Sprung ist er drin und macht es sich auf der hinteren Bank bequem und schläft sofort ein.

Was war los? Ist es Bello, der Hund vom Fleischer, der da so laut knurrt?
Es war sein Magen der dieses Geräusch erzeugte und ihn aus dem Schlaf reißt. Der Hunger hat ihn aufgeweckt und treibt ihn wieder auf die Straße. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und auch das Licht im Restaurant wurde gelöscht. Die Straße liegt völlig ruhig da.

Er hat das Auto gar nicht gehört. Es war eine dunkle Limousine, die langsam um die Ecke bog und genau in jenem Moment als er die Straße überqueren wollte, schneller wurde.
Er wird von dem rechten Vorderrad erfaßt und zur Seite geschleudert und landet in einer Pfütze.
Auch das noch! Hungrig, naß und verletzt bleibt er liegen und leises Wehklagen ist zu hören.

Das Auto bremst und die Türe öffnet sich einen Spalt und eine schlanke, weiße Hand mit einem wunderschön blitzenden Ring am Finger ergreift ihn und hebt ihn empor.

„Du hast ihn überfahren, er ist tot!“ Ruft eine leicht hysterische Stimme und zwei besorgte blaue Augen starren ihn an.

Oh, tot? Eigentlich nicht, aber man konnte sich ja für einen Moment totstellen, vielleicht bekommt man wenigstens ein paar Streicheleinheiten.

„Nein, Elvira, der Köter ist nicht tot, siehst Du das nicht!“ Also, diese Stimme ist nicht sehr Vertrauen erweckend. Und was heißt denn „Köter“?

Doch sie hat ihn schon ins Auto hineingehoben und neben sich auf den Sitz gelegt. Himmlisch weich und warm ist es hier drin!
Sie hat ihren Schal abgenommen und wickelt ihn sorgfältig darin ein.

„Schau, wie lieb der ist! Aber so mager und ganz schmutzig ist er! Na kein Wunder, du hast ihn ja von oben bis unten angespritzt und dann in die Pfütze geworfen. Wir werden ihn baden müssen und morgen gehen wir zum Tierarzt mit ihm.“
„Du wirst diesen Köter doch nicht behalten wollen?“
„Wir sind ihm das schuldig. Wenigstens ein paar Tage, damit wir wissen, ob ihm nicht vielleicht was fehlt.“

Oh, wie recht sie doch hat. Schließlich war er ja vorher schon trocken, als er auf Suche nach etwas Eßbarem ging. Der kleine Hund läßt einen leisen jammernden Ton hören.

„Also gut, aber danach schmeißt Du ihn wieder raus, der hat sicherlich Flöhe!“

Hättest du auch, wenn du so wie ich leben würdest! Er öffnet das rechte Auge ein wenig und betrachtet seine Retterin. Oh, sie ist wunderschön gekleidet und das blonde Haar glänzt ganz seidig. Vielleicht ist sie ein Engel aus dem Hundehimmel?
Ihre langen weißen Finger kraulen an seinem Kopf und sie gibt beruhigende Töne von sich. Er wäre fast eingeschlafen, als das Auto langsam ausrollt und stehen bleibt.
Er spürt noch, wie sie ihn sanft aufnimmt und mitsamt dem Schal an ihre Brust drückt. Es it ein wunderbares Gefühl.
Sie betreten ein großes Haus und seine Retterin begibt sich mit ihm sofort die Treppe hinauf ins Badezimmer.
Er wird gebadet, mit wohlriechendem Frottee abgerieben, wieder in den wunderbaren, weichen Schal gehüllt und auf einen großen weichen Polster vor die Badezimmertüre gelegt.

„Du, vielleicht hat er Hunger? Er schaut so ausgehungert aus!“

Wie recht sie doch hat!

„Ich bitte Dich, gib ihm schon was und komm dann endlich ins Bett, ich habe morgen einen anstrengenden Tag! Muß ja noch irgendwo eine Dose stehen die du noch für Rex gekauft hast.“ Die männliche Stimme klingt schon sehr ungeduldig.

Elvira eilt in die Küche und bringt einen Napf mit herrlich riechendem Futter und der kleine Hund beginnt sofort zu fressen, obwohl ihm die linke Vorderpfote sehr weh tut. Doch dieses Fressen konnte er sich auf keinen Fall entgehen lassen. Dann versinkt er in diesen himmlischen, weichen Polster und spürte gar nicht mehr, dass ihm seine Retterin mit einer weichen Decke zudeckt.
Im Einschlafen gibt er kleine zufriedene Laute von sich.
„Er ist einfach süß, können wir ihn nicht doch behalten?“
„Nein, ich mag keine Hunde, das weißt Du. Was hatten wir doch für Probleme mit Rex, dauernd machte er was kaputt und immer mußten wir ihn überall hin mitnehmen. Er war einfach anstrengend. Sei froh, dass ihn deine Mutter übernahm.“

Es war gut, dass diese Worte der kleine Hund nicht hören kann, er befindet sich im Traumland der Hunde und schläft tief und fest.

Etwas schreckt ihn aus dem Schlaf.
Es war ein lauter, erstaunter Schrei, er kam aus dem Schlafzimmer.
„Hier ist ja meine Krawattennadel, sie lag versteckt hinter dem rückwärtigen Bettfuß. Seit Wochen suche ich sie. Weil sie ein Geschenk von meinem Chef ist, war es schon peinlich, dass ich sie nie trug! Wie kommt die so plötzlich hierher?“

Beschwingt betritt der große Mann den Flur und bleibt vor dem kleinen noch immer auf dem Polster liegenden Hund stehen.
Freundlich schaut er ihn an.
„Na, Du kleiner Racker, bist du ausgeruht? Tut dir was weh?“

Der kleine Hund schaut ihn mit einem treuherzigen Blick so von unten herauf an und gibt vorsichtshalber und Mitleid heischend, einen kleinen jammernden Ton von sich. Was hat seine Meinung über Hunde so geändert?

„Liebste, schau einmal nach dem Hund, ich glaube, es tut ihm doch was weh.“

Dann läuft er die Treppe hinab.

Der Vormittag war wunderbar. Er bekam ein ausgiebiges Frühstück, wurde wieder in den Schal gewickelt, den er inzwischen liebte und dann ging es zum Tierarzt.
Der Tierarzt stellt zuerst einmal Flöhe fest, die er sofort mit einem verstäubenden Pulver bekämpft, dann bekommt er eine Injektion, die ein wenig weh tut und seine linke Vorderpfote wird geschient und festgebunden.
Dann fahren sie wieder nach Hause. Bevor sie das Haus betreten, läßt sie ihn sanft herunter und er humpelt ein paar Meter hin und her und kann sein Geschäftchen erledigen.

Nun wird er wieder in den Schal eingehüllt und an die Brust seiner Retterin gedrückt. Er zittert ein wenig vor lauter Glücksgefühlen und gibt auch kleine wohlige Geräusche von sich.

Elvira holt den großen weichen Polster und legt ihn im Wohnzimmer, in die Nähe des Kamins auf den Fußboden und er darf sich darauflegen.
Da fliegt plötzlich die Haustüre auf und der Herr des Hauses war wieder da.

Er sieht sehr aufgeregt aus, sein Mantel ist offen und in der Hand trägt er eine schwarze Tasche, die er neben der Haustüre auf das kleine Tischchen knallt.

„Wo ist der Hund?“ Ruft er.

Der kleine Hund versinkt tief in das Polster und legt seinen Kopf auf die rechte Vorderpfote, die linke tut ihm ja weh und schließt erschrocken seine Augen.
Jetzt kommt’s, er wird ihn wieder rauswerfen. Sein kleines Herz klopft und er spürt Angst aufsteigen.

„Na hier ist er ja, was ist denn los?“ Elvira schaut auch ein wenig ängstlich, einmal zu ihrem Mann und dann wieder zu dem kleinen hilflosen Bündel dort am Polster.

Der Mann kommt mit schnellem Schritt auf den kleinen Hund zu, bleibt vor ihm stehen und blickt ihn an.
„Dieser Hund bleibt da, er ist scheinbar ein kleiner Glücksbringer. Seit Monaten laufe ich diesem Geschäft nach, heute kam es zum Abschluß, ganz ohne Probleme. Heute Morgen finde ich die Krawattennadel und am Weg ins Büro habe ich einen alten Freund wieder getroffen, den ich schon jahrelang nicht mehr gesehen habe!“

Nun öffnet der kleine Hund seine Augen und schaut ganz glücklich zu ihm auf.

„Wir werden ihn Lucky nennen, was meinst Du, Liebste?“

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Freitag, 2. April 2021

Unvergessliche Erschütterung, Erotik

 

Unvergessliche Erschütterung.

von Joana Angelides



 

Man weiß, was das Sprichwort „ .....den Spieß umdrehen“,  bedeutet.

War ich bisher diejenige, die alle ihre Fantasien und Wünsche erfüllt bekam, so begann es diesmal mit einer Forderung an mich.

Er wollte mich sehen.

Totale Passivität meinerseits am Anfang, war die Bitte.  Wir trafen uns wieder in unserem Hotel, im ersten Stock, Zimmer 16, hinter vorgezogenen Vorhängen.

Er stand sofort hinter mir, als ich es betrat und seine Hände glitten an meinen Seiten und dem dünnen Seidenkleid auf und ab. Nach einigem auf und ab, streifte er das Kleid über meinen Kopf und es landete......irgendwo im Raum

Seine Hände glitten von rückwärts zu meinem Busen und ertasteten, eher ein wenig grob und ungeduldig, meine Brustspitzen, was ein kurzes Aufstöhnen meinerseits zur Folge hatte. Es blieb unbeachtet. Er drehte und zwirbelte die Spitzen und sein Mund war dabei in meinem Nacken und seine Zähne gruben sich darin ein. Er weiß, dass mein Nacken eine der errogenen Zonen meines Körpers ist. Seine Zunge züngelte dazwischen und ich spürte, wie sich wohlige Wärme in meinem Unterbauch verbreitete und langsam nach oben stieg.

Zwischen meine Pobacken drängte sich seine gewaltige Erregung und ich spürte wie diese Erregung rasend schnell auch von meinem ganzen Körper Besitz ergriff.

Seine Hände glitten langsam von meinen Brüsten abwärts zu dem kleinen Bäuchlein und suchten einen Weg zwischen meine leicht zitternden Schenkel.

Diese Wildheit war ein unerwartetes, neues Gefühl.  War er doch bisher eher forschend, zärtlich und gebend. Heute nahm er mich.

Er drängte mich zum Bett und lies mich langsam darauf gleiten. Ich lag mit dem Gesicht im Polster und spürte seine männlichen, hart zufassenden Hände an meinen Hüften als er sie leicht anhob und so meinen Po näher zu sich schob.

Ich spürte seine Zunge darauf auf und abgleiten und zwei, oder waren es drei Finger? nach vorkommen und leicht in mich eindringen. Er drehte sie und krümmte sie in mir und hörte auch nicht auf damit, als ich leise stöhnte und mit den Fäusten auf das Laken klopfte.

Wellen von Lust und Verlangen überrollten mich und machten mich schwindelig.

„Laß dich fallen, flüsterte seine heisere Stimme, „laß es mit dir geschehen, ich will dich total außer Kontrolle spüren. Wir haben jede Zeit der Welt. Es wird heute Stunden dauern.“

Mein Herz begann zu rasen.

Langsam drehte er mich nun zur Seite und hob meinen linken Fuss hoch hinauf. So lag ich da, Einblick gewährernd in die intimste Stelle meines Körpers.  Seine Finger drehten und krümmten sich noch immer in meiner Vagina und erzeugten noch immer diese unergründlichen Wellen von Lust und sinnlichen Schmerz. Sein   Daumen kreiste auf meiner Klitoris und ich werde jeden Moment den Verstand verlieren.

„Spürst du das?“

Er hatte mir ein vibrierendes Ei aus Metall tief eingeführt, das intensiv seine Arbeit aufnahm. Oh, ich begann sofort zu zittern und mich innerlich unglaublich weit zu öffnen. Es begann in meinem Becken zu ziehen und zu pochen, ich versank immer tiefer in weiße, undurchdringbare Nebelfetzen und konnte weder was sehen noch hören. Nur bunte Kreise und einen tiefen Tunnel. Hörte und spürte nur das Summen des Eies.

Wir Frauen, oder doch die meisten, haben solche kleine Hilfsmittel in ihrer geheimen Lade für einsame Stunden, doch wenn ein Mann sowas einsetzt ist es erregender.

„Halte still, laß mich machen. Ich will dich schweben, fliegen, schmelzen und lichterloh brennen sehen!“

Seine Worte drangen an mein Ohr, bohrten sich tief in die Rillen meines Gehirns

ein und ich konnte die Funken spüren, die zwischen den Nervenenden hin und her stoben.

Sein Daumen kreiste noch immer auf dem Punkt und ich spürte, wie alles feucht und heiß wurde.

 Langsam senkte er meinen Fuß wieder ab, hörte jedoch nicht auf, mich zu stimulieren und irgendwo hin zu treiben, wo ich mich wahrscheinlich auflösen werde.

Und nun besann sich mein Körper der Möglichkeit einer Entladung der Spannung und der erste Orgasmus des Abends überrollte mich.  Er drückte mich hart nieder, ließ seine Finger kreisen und nahm meine Brustspitzen abwechselnd zwischen seine Zähne, Lippen und der Zunge. Oh er war ein kluger, aufmerksamer Mann. Er wußte von unseren vielen erotischen Begegnungen, dass das für mich die ultimative Erregung war, ich da total außer Kontrolle gerate. Eine gleichzeitige Stimulierung der Brustspitzen während des Orgasmus multipliziert alle Gefühle.

Der Orgasmus baut sich langsam auf, zieht alle Muskeln zusammen, läßt sie vibrieren, schmerzen und verkrampfen, schüttet Fermone aus, läßt das Blut aus den Beinen und Armen entweichen, sammelt es und schießt es in den Kopf und dann wieder in den ganzen Körper.

Doch, wenn diese vielen Hände, Finger, Lippen und Zungen nicht aufhören, wird er wieder neu aufgebaut, strömt in alle Nischen und Ecken und bäumt en Körper erneut wieder auf.

Alle Ventile öffnen sich, Stöhnen kommt aus der Kehle, Schreie formieren sich. Man flüstert, bettelt und will, dass es nie wieder aufhört. Und heute hört es wirklich nicht wieder auf.

Seine Bewegungen werden ein wenig langsamer, doch gerade diese zähen, langsamen Bewegungen sind umso wirkungsvoller. Sie ziehen und zerren die Flammen empor, lassen die Muskeln flattern und in der Mitte des Körpers wird wieder dieser spiralförmige Schmerz ausgelöst, der alles ergreift und es kündigt sich ein neuerliches Zusammenbrechen sämtlicher Funktionen an.

Es strömt herbei, wie dickflüssiges Gold, überrollt den Körper und peitscht ihn auf.

Genau zu jenem Zeitpunkt, wo es langsam beginnt abzuebben, zog er seine Finger aus mir und spreizte meine Schamlippen und begann an meiner Klitoris zu saugen. Seine Lippen und seine Zunge umkreisen sie, saugen an ihr und rollen sie. Er weiß, wie er seitwärts zur Spitze kommen muss, um mich laut aufstöhnen zu lassen und den Druck in meinen Kopf unerträglich werden läßt. Sie beginnt zu toben, alle meine Sinne in ihren Bann zu ziehen und nimmt mir den Atem.

Lieber Freund, es gibt Momente, wo man Zeit und Raum verliert, nur mehr genießt und alles auf sich zu rollen läßt.

Irgendwann gibt dann der Körper auf, alles wird weich, biegbar und widerstandslos. Man liegt neben sich und starrt sich selbst fassungslos an.

Ich bin auf einer Welle von Gefühlen, Lust und Wahnsinn geschwommen und habe die Orgasmen über mich dahin rollen lassen. Zuletzt kamen sie nur mehr langsam, fließend und langanhaltend, aber nicht minder heftig. Es war als würden sie als Surfwellen über mir zusammenschlagen und ich mittendrin, auf einem Surfbrett stehend durchrasen

Er kniete zwischen meinen Beinen, seine Augen flogen über mich hinweg, er registrierte jede Regung, jede Bewegung und er steigerte sich bis ins kaum mehr Fassbare.

Sein Ziel war, meine Grenzen auszuloten. Diesen meinen Frauenkörper in totaler Aufgabe in seinen Armen zu halten.

Unsere endgültige Verreinigung war nur mehr das logische Ausklingen einer Exstase, die mir und meinem Körper unvergessen bleiben wird. Er hatte Recht, es waren Stunden vergangen. Stunden in denen ich in einer anderen Welt zu Gast war.

Ich werde noch tagelang heiser sein.

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