Montag, 15. Juli 2019

Pygmalion, romantisch-erotisch

PYGMALION

von Joana Angelides

Die Nacht war lang und voller Geräusche, schlaflos.
Das Licht des erwachenden Morgens fällt auf den in sich ruhenden Stein. Er steht inmitten von herumliegenden kleineren Steinen, achtlos abgelegten Werkzeugen und einigen dreibeinigen Sitzgelegenheiten.
Der Marmor hat eine feine Maserung, seine Oberfläche ist noch unregelmäßig und unbearbeitet und der rosa Schimmer gibt ihm Wärme und Lebendigkeit.
Dort oben, wo der Stein sich verjüngt, wird er den Kopf herausarbeiten. Ein wenig seitwärts geneigt wird er sein, man könnte meinen, er lauscht jedem Ton, der in der Luft schwingt.
Er nahm die Skizze auf, die neben seiner Liegestatt lag. Die Gestalt, die er erschaffen wollte, wird aussehen, wie sie, wird aussehen wie eine wunderschöne Frau in ihrer vollen Blüte.
Es überfluteten ihn diese unvergesslichen Bilder, unvergessen und immer nah.
Ihr schlanker Körper, sich wie fliegend über den Strand bewegend, das lange Haar flatternd im Wind, so hatte er sie in Erinnerung. Es war aber eben nur die Erinnerung geblieben.
Ihre Gestalt, zwischen ihm und der Sonne, mit Gold umflutet, war biegsam und sinnlich.
Er stand auf und begann zwischen dem Einsammeln der Werkzeuge und dem belebenden Kaffee in seiner Hand, den Stein mit forschenden abwiegenden Blicken zu umrunden.
Was sagte ein berühmter Bildhauer?
Eine Figur aus einem Stein heraus zu hauen ist einfach. Alles überflüssige Material muss weg, der Rest ist Feinarbeit.
Die nächsten Tage waren genau mit diesem Vorhaben ausgefüllt, die Vorderseite der Gestalt begann sich abzuzeichnen. Der Kopf war noch ohne Gesichtszüge, nur Silhouette mit aufgestecktem Haar. Der lange schmale Hals und die zarten Schultern steckten noch teilweise im Stein.
Er fährt mit den Fingerspitzen leicht über die rauhe Linie und endete an der abwärtsgehenden, rechten Schulter. Es erzeugte Schauer in seinem Körper, sich vorzustellen, dass ihr Körper noch in diesem Stein steckt, hilflos und zur Unbeweglichkeit verdammt. Sie wird so lange in diesem Zustand verbleiben, bis er sie langsam herausholen wird aus diesem Gefängnis aus Stein.
Er entschloss sich, in den nächsten Tagen nur an der Vorderseite zu arbeiten.
Der Stein nahm Gestalt an, sieht nach unzähligen Stunden wie ein Relief aus, unlösbar verbunden mit dem kalten Stein.
Ihr Gesicht trat hervor, es war als wolle sie mit ihm sprechen. Der Haaransatz verlief nach rückwärts und verschmolz wieder mit der rauen Struktur des Marmors. Außer ein paar kleine Kringel, die sich vorne lösten. Das linke Ohr war bereits frei und zu einem Drittel durch eine Haarsträhne verdeckt. Seine Lippen berührten dieses Ohr und flüsterten ihren Namen.
War da nicht ein kurzer Schauer durch den Stein gegangen?
Er meißelte mit vorsichtigen und zarten Bewegungen ihre beiden Brüste frei, diese Brüste, die ihn jedesmal, wenn er sie berührte, den Verstand raubten. Damals.
Doch sie waren noch rauh und unvollkommen. Seine Hände hielten die Werkzeuge zart und doch kraftvoll und vollendeten die Rundungen und die sichtbar werdenden Spitzen, die so wunderbar zitterten, wenn er sie mit seinen Lippen berührte. Immer wieder begann er von unten her und von oben kleine Unebenheiten zu entfernen. Er konnte sogar in diesen Stunden der angespannten Arbeit spüren, wie der Stein erregt atmete, sich der Brustkorb hob. Jaja, es war deutlich zu spüren.
In diesen Wochen vergaß er oft zu essen oder zu schlafen. Sein Verlangen, sie neu zu erschaffen, jeden Punkt ihres Körpers nachzuempfinden, war stärker.
Seit einigen Tagen war ihr zartes ovales Gesicht mit den leicht geöffneten Lippen und den durch die Lider halb verdeckten großen Augen, fertig. Ihr fein geformtes Kinn ging in einem sanften Bogen in ihren Hals über und dieser endete auf den zarten Schultern.
Einige Male schon stand er vor der Skulptur, presste seine Lippen auf die ihren und glitt langsam über das Kinn den Hals entlang. Dieser Kuss endete dann in dem entzückenden Grübchen zwischen ihren beiden zart hervorragenden Schlüsselbeinen. Gleichzeitig umspannten seine Handflächen ihre beiden festen Brüste und strichen über die heraus gemeißelten Spitzen.
Seine und ihre Erregung waren für ihn deutlich zu spüren.
Ja, er meinte sogar, je länger er so dastand, seinen Körper an den Stein gepresst, dass dieser eine Wärme ausstrahlte, die auf ihn überging.
Die nun folgenden Tage wird er die, inzwischen nur angedeutenden Formen, ihre fließenden Hüften in ihre endgültige Form bringen. Er wird die leichte Wölbung ihres Bauches heraus meißeln und den Nabel, an dem sie immer so empfindlich reagierte, leicht andeuten. Nur andeuten, nur soviel, dass er ihn mit seiner Zunge umspielen kann, die Mitte suchen und leichten Druck ausüben. Sie wird sicher wieder dieses gurrende Lachen von sich geben, das er so liebte.
Wer sagt denn, dass ein Stein nichts empfinden kann? Er ist ein Teil der Natur und gerade Marmor lebt und atmet. Viele großen Künstler haben aus diesem Material unvergessliche Statuen geschaffen.
In einer der letzten Nächte, als eine Wolke das Mondlicht gerade ablenkte, hat sie sich aus dem Stein gelöst und ist langsam auf ihn zu gekommen. Sie stieg einfach von dem Sockel herab und kniete sich neben seine Liegestatt.
Er konnte den Schwung ihrer Wangen berühren, mit seinen Fingerspitzen ihre Lippen nachziehen und spürte ihre Zunge, wie sie sich leicht hin und her bewegte.
Ihre Arme glitten an seiner Seite langsam auf und ab und es war wie damals, als sie sich in Zeit und Raum verloren glaubten.
Als der Morgen aus der Dämmerung aufsteigt, die Dunkelheit sich in die Ecken des Ateliers zurückzog, erwacht er aus einem tiefen Schlaf. Sein erster Blick traf die Skulptur, die so dastand, als wäre in dieser Nacht nichts geschehen. Doch er wußte es besser.
Langsam nahm der Marmor Gestalt an. Der Schwung von den Hüften zu den Schenkeln gelang aus der Erinnerung in unglaublicher Formvollendung und endete in den zarten Füßen.
Er liebte ihre Füße, sie waren schmal und feinnervig. Was aber das Wunderbarste an ihnen war, sie waren sehr empfindlich. Sie liebte es damals immer, seine Fingerspitzen darauf zu spüren. Er liebte es, wenn er sie fast zum Wahnsinn trieb, indem er seine Fingernägel über ihre Sohle laufen ließ und dabei gleichzeitig mit der anderen Hand über ihren Körper strich. In seltenen Fällen brachte er sie bis zum Höhepunkt, was er sehr genoss.
Bei jeder einzelnen Zehe verweilt er, arbeitet mit dem Meißel die zarten Nägel heraus, berührte jede Zehe an der Unterseite und lächelte, wenn er meinte, sie seufzen zu hören. Er nahm sich viel Zeit, er genoss es, als er zur Kenntnis nehmen musste, dass es ihn ebenfalls erregt.
Es folgten nun einige Tage, an denen er mit großer Akribie daranging, den Bereich unter ihrem Bauch, zwischen den beiden geschlossenen Schenkeln, zu bearbeiten. Er arbeitet einen kleinen Hügel heraus, gewölbt und zart in ein Ypsilon auslaufend.
Es dauert sehr lange, bis er vollkommen zufrieden damit war Seine darüber streichenden Hände fanden immer wieder eine Unstimmigkeit, eine Unebenheit und ließen Signale durch den Körper laufen, ihn ein wenig pausieren.
Es waren quälende Nächte, in denen er sich alles wieder herbei rief, ihre zarte Haut, die fließenden Formen. Die Gedanken an jene Augenblicke, wo er diese sanften Linien mit seinen Fingerkuppen teilen konnte, die Muschel ihre Perle preisgab und sie eingingen in eine Welt von Gefühlen, Feuer und Eis.
Nach Wochen hatte er noch immer nur die Vorderseite der Gestalt herausgearbeitet. Es ist als wäre sie mit dem Stein verschmolzen, von ihm gefangen. In seiner Fantasie manifestiert sich auch der Glaube oder der Wille, sie wäre verwunschen für alle Zeit und in diesen Stein gefangen.
Er hatte den bearbeiteten Stein so aufgestellt, dass ihn das Mondlicht voll traf und er die heraus gearbeitete Skulptur von seiner Liege aus betrachten konnte. Seine Blicke konnten ungestört an den Konturen entlang gleiten, verweilen und sie auch liebkosen. Es steigerte sein Machtgefühl, dass sie es ihm nicht verwehren konnte, sie mit Blicken und auch mit seinen Händen zu berühren, solange und so intensiv als er wollte.
Immer wieder bearbeitete er den Stein, ergänzte hier etwas und meißelt dort ein wenig weg, doch die totale Trennung, das Loslösen vom Stein, vermied er.
In manchen Nächten löste sie sich vom Marmorblock, stieg herab und verschmolz mit ihm in leidenschaftlichen Umarmungen. Er konnte ihren Atem spüren, die Erregung und das Pulsieren ihres Körpers.

Marmor ist ein warmer lebendiger Stein. 


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Sonntag, 14. Juli 2019

Weltuntergang, Satire


Ein jüngst nicht stattgefundener Weltuntergang!

Also gut, jetzt haben wir ihn, wieder einmal, überstanden!
Wen oder was? Na den Weltuntergang!

Mit solchen vorausgesagten Ereignissen sollte man es machen, wie mit Kriegen! Man sollte einfach gar nicht hingehen! Dann verläuft sich das Ganze im Sand, oder wird einfach weit weg geschoben. Am besten Milliarden von Jahren!

Wir haben es so weit weg geschoben, dass es schon einer Menge von Generationen bedarf, dass dieses Ereignis eintrifft. Und weil diese Voraussagen und Prophezeiungen dann so lange her sein werden, wird sich vielleicht keiner mehr daran erinnern und die Geschichte wird lügen, wie Bernhard Shaw einmal  so treffend bemerkte.

Die alten Maya haben es sich ja auch leicht gemacht! Sie haben den Termin recht weit entfernt festgelegt und sind dann einfach aus der Landschaft verschwunden. Die spärlich vorhandenen Nachkommen waschen ihre Hände natürlich in Unschuld, ja können diese mühsam in Stein gehauenen Zeichen und Phrasen heute gar nicht mehr entziffern. Viele von uns übrigens auch nicht!

Wenn man so in der Vergangenheit nachliest, gab es solche Voraussagungen schon unzählige Male.

Die erste, die nach der Zeitrechnung bekannt war, wurde im Jahre 30 von Jesus Christus selbst angedeutet.
Denn nach der Kunde von der Auferstehung ihres Herrn erwarteten die Gläubigen den Jüngsten Tag mit jeder Stunde. Und so warten sie noch heute...

Und so ging es weiter! Alle paar hundert Jahren einmal geisterte diese Angst in den Gehirnen der Menschen herum, wurde von Klugen benutzt, gedeutet und wieder verworfen!
Gemäß der Prophezeiung des Heiligen Johannes im Jahre 1000 n.Chr. wird Satan nun bald von seinen Ketten befreit, denn die tausend Jahre gehen zu Ende...
Kaiser Otto III, der mächtigste Mann seiner Zeit, kroch auf dem Bauch herum und gelobte, Mönch zu werden, wenn sich dadurch das Jüngste Gericht aufhalten lasse. Er schaffte es offenbar, die Welt ging nicht unter, er wurde daher auch kein Mönch!

Mitte Februar des Jahres 1420 sollte nach der böhmischen Taborite-Bewegung Christus erneut auf der Erde erscheinen und den Weltuntergang einleiten. Als er dann doch nicht erschien, lehrten die Priester, das Christus im geheimen und deshalb nicht für jeden sichtbar gekommen war und gründeten eine
apokalyptische Sekte, die gegen ihre Gegner mit Waffengewalt vorging.
Offenbar geistern die noch immer auf Erden herum, dieses System hat sich durchgesetzt!


Der erste Februar des Jahres 1524 wurde gleich von mehreren Astronomen als Weltuntergangstermin festgesetzt. Denn an diesem Datum trafen sich die Planeten Jupiter, Saturn und Mars im Sternbild der Fische - ein sicheres Zeichen für eine Sintflut. Tief beeindruckt flohen 20.000 Londoner auf die umliegenden Hügel, um ihren Gott beim Ende der Welt näher zu sein. Am 2.2. zogen sie trockenen Fußes wieder in die Stadt und tranken um 5.00h ihren Tee, Tea-time sozusagen.

Martin Luther sagte dieses Ereignis für das Jahr 1532  auch voraus, verschob es immer wieder, bis er es dann irgendwann aufgab! Da wäre ja sonst die Übersetzung der Bibel ins Deutsche sinnlos gewesen!

Am 14. Februar 1835 predigte Joseph Smith, der Gründer der Mormonen, auf einer Versammlung:
'Das Kommen des Herrn ist nahe, es sollen noch 56 Jahre bis dahin vergehen.'

Die 56 Jahre sind mittlerweile vergangen und der Herr lässt immer noch auch sich warten... Aber die haben ja Zeit, beschäftigen sich halt in der Zwischenzeit mit Familienplanung!

Im Mai 1910 näherte sich der Halleysche Komet zum 27. Male seit seiner ersten Beobachtung der Erde. Das war ja vielleicht ein guter Moment, die Welt untergehen zu lassen! Sogar Nestroy beschäftigte sich mit dem „Kometen“ und sang:
„Die Welt steht gar nimmer lang, lang…“
Doch die ganze Aufregung war umsonst, der Halleysche Komet flog vorüber und die Erde drehte sich weiter...
Sie steht noch immer!

Nach Auffassung des kalifornischen Pastors Mihran Ask sollte im Januar 1957 der große Kampf zwischen Gut und Böse stattfinden. Millionen von Menschen sollten verbrannt und die Erde versengt werden. Aber tatsächlich brannte nur die Sonne auf den Schädel des Pastors und versengte ihm sein Hirn.

Der schottische Astronom Piazzi Smyth veröffentlichte 1860 ein Buch, welches sich mit der Pyramidenforschung beschäftigte. Er glaubte, dass in den Abmessungen der Pyramiden Botschaften über die Zukunft versteckt wären. Aus seinen Studien schloß er, dass die Welt noch vor Ende des Jahres 1960 untergehen würde. Tatsächlich ist 1960 aber nur diese Theorie untergegangen


Im Jahre 1975 ging für die 'Zeugen Jehovas' zum vierten Male die Welt unter.

Laut Bhagwan Spree Rajneesh, werden Tokyo, New York, San Francisco, Los Angeles und Bombay von der Erdoberfläche verschwinden, die Menschheit wird mit der größten Flut seit Noah geschlagen und schwerste Erdbeben und Vulkanausbrüche sind an der Tagesordnung. All das und noch viel mehr sah Bhagwan Shree Rajneesh, Guru der Rajneesh-Bewegung, für die Jahre 1984-1999 voraus. Die besagten Städte gibt es heute immer noch, nur Bagwahn ist schon von der Erdoberfläche verschwunden.


Der amerikanische Fernsehprediger Harold Camping erklärte vor Millionen von Zuschauern, dass die Welt im September 1994 untergehen werde. Im Oktober '94 schwankten seine Anhänger gefühlsmäßig zwischen herber Enttäuschung und grenzenloser Erleichterung.

Dazwischen fanden zahlreiche Menschen den Tod, nur weil sie an solche abstrusen Lehren und Weis-Sagungen geglaubt haben.
Aber es gruselt sich eben so schön!

Um das Jahr 2000 wurden noch mehr, ja unzählige Szenarios erfunden, dargestellt, oder angedroht, aber zum Leidwesen der Propheten und der gläubigen Jünger der Thesen, hat keiner dieser Weltuntergänge je stattgefunden!
Gott sei Dank, wir leben noch!


Angesagte Revolutionen und Weltuntergänge finden eben selten statt!

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Die unwirkliche Bedrohung, Satire


Die unwirkliche Bedrohung
Von Joana Angelides

Da sind seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten Tausende Menschen damit beschäftigt, in das Weltall hinaus zu starren und jede sichtbare Bewegung in riesige Tableaus, das All zeigend, einzutragen.
Wir wissen, oder glauben zu wissen, dass es Milliarden von Sonnensystemen gibt, dass es zehnmal so viele Trümmer gibt, die sich dazwischen herumtreiben, vor denen wir eigentlich panische Angst haben sollten, dass sie uns treffen.
Doch aus einem unerfindlichen Grund, bewegen wir uns dazwischen, haben die Augen zusammengekniffen, ziehen den Kopf ein und hoffen, dass uns keiner trifft.
Wir glauben unerschütterlich, was uns die Einsteins und Keplers dieser Welt immer wieder versichern, dass wir sicher einmal getroffen werden, es aber wiederum sehr unwahrscheinlich ist.
Achja, da in der Vergangenheit, vor Millionen von Jahre haben uns schon welche getroffen, aber das ist jenseits unserer Vorstellungskraft und auch schon wieder fast vergessen. Irgend so eines der Trümmer hat uns damals gerammt und leider die Dinos ausgerottet! Aber, seien wir uns doch ehrlich, wer braucht die heute schon? Wären viel zu groß und fraßen auch viel zu viel. Nun bleibt uns mehr!
Hin und wieder fällt ein Stück vom Himmel, oder verglüht dort. Doch wirklich Furcht einflößend ist das für uns so im täglichen Leben nicht! Da sind wir Ärgeres gewöhnt. Die Weltwirtschaftskrise, eine überraschende Atombombe oder das Schmelzen der Pole! Und doch belastet uns das Ungewisse aus dem All schon ein wenig.
Außerdem haben die meisten Galaxien in unserer Umgebung ein supermassereiches Schwarzes Loch in ihrem Zentrum. Bei vielen von ihnen sind Jets beobachtet worden, in denen annähernd lichtschnelles Plasma senkrecht aus dem Materiestrudel des Schwarzen Lochs hinausschießt. Die Entstehung dieser Jets ist weitgehend ungeklärt. Es besteht auch die Gefahr, dass wir einem dieser schwarzen Löcher zu nahekommen und einfach darin verschwinden. Explosionen von Sternen oder Supernoven rings um uns sind noch zusätzliche Bedrohungen!
Also Gründe und Gelegenheit gibt es genug, um uns zu fürchten! Offenbar leben wir gefährlicher als wir wahrhaben wollen!
Aber wir kaufen uns trotzdem noch unreife Bananen und beginnen einen Pullover zu stricken, oder einen Baum zu pflanzen!
Aber nun, in den letzten Tagen kam so plötzlich aus dem Nichts 2018 GE3 geflogen und überraschte uns alle! Wieso ist er da den Observatorien entwischt, konnte sich vorbei schmuggeln und dann seelenruhig weiterfliegen?
Das Auftauchen des Brockens mit der Bezeichnung 2018 GE3 versetzte die NASA-Forscher verständlicherweise etwas in Unruhe: Nur 21 Stunden lagen zwischen seiner ersten Beobachtung und der größten Annäherung des Asteroiden. Dabei kam er der Erde bis auf 192.317 Kilometern nahe – das entspricht nur der halben Monddistanz. Die Forscher schätzen ihn auf eine Größe von 50 bis 110 Metern.
Aus Erfahrung meinen wir zu wissen, dass solche Boten aus dem All immer woanders niedergehen, vorzugsweise in Russland in der Taiga oder in Mexico. Also beruhigen wir uns wieder.
Wir atmen tief ein, sind wir doch noch einmal davongekommen, egal, wo er niedergegangen wäre!
Es soll ja schon Landungen von Außerirdischen gegeben haben, die nun unerkannt unter uns leben. Nur hin und wieder entführen sie einige Menschen und bringen sie verwandelt wieder zurück. Das sind dann Jene, die uns immer als unheimlich erscheinen!
Aber, was Genaues weiß man nicht! Und so ist das auch mit den Asteroiden und der Bedrohung aus dem All!

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Freitag, 12. Juli 2019

Ein Mann und sein Papagei, Humor


Ein Mann und sein Papagei

von Joana Angelides

Es war ein anstrengender Tag. Schon die Fahrt in die Stadt mit dem Bus war eine Zumutung. Wie immer kam er viel zu spät, die Menschen drängten beim Einsteigen und Körperkontakte waren unvermeidlich.

Wobei ich es auch als unerwünschten Körperkontakt betrachte, wenn diverse Gerüche sich mischen und als Belästigung meine Nase beleidigen.

Das von mir aufgesuchte Geschäft stand da den Gerüchen im Bus in keiner Weise nach, vermittelte sogar ähnliche Eindrücke und auch die Geräusche die Hunde, Katzen und diverse Vögel erzeugen, sind fast der Geräuschkulisse im Bus nachempfunden.

Aber ich habe gefunden, was ich suchte.
Ich kann nun einen großen, bunten Papagei, der mehrere Sprachen spricht, mein Eigen nennen. Ich brauche einen Dolmetsch, der mir zu jeder Zeit zur Verfügung seht.

Der Verkäufer hatte sofort verstanden, was ich suchte!
Nach seinen Angaben, hatte er ein Prachtexemplar von einem Papagei in seinen Bestand und natürlich sprach er einige Sprachen, wie der Verkäufer, namens Gonzales, mir versicherte. Und da saß er nun, ein Prachtexemplar in Rot, Grün und Blau. Ich konnte nicht umhin, ihn unter seinem Schnabel zu kraulen.
Sofort erwiderte er meine Zärtlichkeit entsprechend.

Gonzales hat dann meinen rechten Zeigefinger mehr oder minder fachgerecht verbunden, nach dem der liebe sympathische Vogel sofort geschnappt hat. Ich muss eben das nächste Mail schneller sein, empfahl der Verkäufer.


„Sagen Sie Guten Tag in einigen Sprachen“, zwinkerte er mir zu, „er wird es sofort richtig übersetzen!“

„Buenas Dias“, sagte ich bedächtig, mit meinen spärlichen spanischen Sprachkenntnissen, damit er es auch versteht.

„Guten Tag!“

Na, das hat ja geklappt.

„Bonjour“, mein Französisch klang perfekt.

„Guten Tag!“ Ohja, das kam ja prompt.

„Buon Giorno“, ich klang wie ein Römer

Der Vogel zögerte leicht, doch dann kam es prompt:

„Guten Tag!“


„Good morning, how are you?“  In Englisch bin ich auch sehr versiert.

„Guten Tag!“   Der Vogel auch, wie es scheint.


„Ja, ich sehe, er ist wirklich perfekt, ich nehme ihn!“

Ich legte ein kleines Vermögen hin. Aber ich bekam dafür einen Papagei, der vier Sprachen spricht, einen voluminösen Käfig, zwei Säcke mit verschiedenen Kernen und Mischfutter, eine lange Kette und ein pultartiges Gestell, auf dem der Vogel gerne sitzt, wie mir Gonzales versicherte.
Dass der Vogel so viele Dinge benötigt, damit habe ich nicht gerechnet.
Aber immerhin, er spricht ja vier Sprachen.
„Sagen Sie, hat er auch schon einen Namen?“ 
„Ja, er heißt Sokrates!“ Sagte Gonzales.

Ich ließ mir ein Taxi rufen, denn mit all diesen Dingen im Bus zu fahren, schien mir nun doch sehr gewagt.

Nachdem alles unter den ängstlichen Blicken des spanischen Chauffeurs verstaut war, nahmen ich und Sokrates auf dem Rücksitz Platz.

„Ich hoffe, er ist nicht unruhig da rückwärts? Hat sie das blöde Vieh gebissen?“.  Der Chauffeur klang mitfühlend, er hatte meine verbundene Hand erst jetzt bemerkt. Fast alle Taxichauffeure können hier Deutsch, gut für den Tourismus!

„Guten Tag, Scheißkerl!“  Ja, das hatte er nun davon, wenn er einen Vogel der vier Sprachen spricht, beleidigt.

Naja, wenn er so beschimpft wird, muss er sich ja wehren. Aber wir werden da ein anderes Wort lernen.

Ich sah Sokrates missbilligend tief in sein, mir zugewandtes Auge.

„Guten Tag, Scheißkerl!“

Ich nehme nicht an, dass er mich damit meinte, senkte aber meinen Blick, um ihn nicht noch mehr zu reizen.
Die Ampel zeigte Rot und der Polizist hob die linke Hand, um uns zu stoppen. Irgend etwas musste meinen Dolmetsch aber doch sehr gereizt haben. Er trippelte am Rücksitz zum rechten Fenster, spreizte seine Flügel und schrie laut und kreischend:

„Guten Tag, Scheißkerl!“

Ich denke, der Polizist kann auch Deutsch. Jedenfalls hat er sich die Autonummer notiert und der Chauffeur schloss das hintere Fenster.

„Guten Tag, Scheißkerl!“ 

Also, ich werde mit Gonzales telefonieren und mich beschweren. Er sollte nur übersetzen und nicht selbst Worte kreieren.

„Sei ruhig Sokrates, wir bekommen sonst Probleme!“ Ich hob den Zeigefinger meiner unverletzten Hand und zog sie aber rasch wieder zurück, denn Sokrates kam ihm mit seinem starken, gebogenen Schnabel sehr nahe.

Der Fahrpreis war entsprechend hoch. Ich vermute, der Chauffeur hat die zu erwartende Geldstrafe gleich mitgerechnet.

Rositta, meine Perle, schlug beide Hände zusammen, als sie Sokrates sah.

„Senior, der wird den ganzen Tag kreischen und die Körner durch die Gegend spucken, ich kenne das von meiner Schwester, die hat auch so ein Untier!“

Das hätte sie nicht sagen sollen.
Sokrates breitete beide Flügel aus, sein Kopf fuhr nach vorne und er kreischte laut:

„Guten Tag, Xanthype!“ Also, gebildet war er schon, mein Sokrates, oder war es sein verschüttetes Trauma?

Meine Perle war ich los, sie hatte das für einen Fluch gehalten. Sie wußte nicht, dass er zu allen weiblichen Wesen Xanthype sagt und zu allen männlichen Scheißkerl.

Aber er sagte immer vorher Guten Tag. 

Das waren aber auch die einzigen Worte, die er konnte.

Ich muss mich nun noch sehr bemühen, den Sprachschatz von Sokrates, dem Papagei mit den vier Sprachen, auszubauen.

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Dialog mit einem Vampir, Groteske


Dialog mit einem Vampir

von Joana Angelides



"Ist hier jemand?"

"Nein"

"Oh! Wo ist denn hier der Lichtschalter?"

"Gibt’s keinen, brauchst Du nicht erst zu suchen!"

"Wer bist Du?"

"Bin gar nicht da!"

"So ein Blödsinn!"

"Doch. Für Dich bin ich nicht da. Lebe schon zweihundert Jahre hier, brauche kein Licht"

"Zweihundert Jahre??? Du bist der Schlossgeist! Und ich kenne Dich gar nicht? Ich bin der Schutzengel für dieses Schloss".

"Nein, der Hausvampir! Ein Engel? Brauchen wir hier nicht!"

"Oh Gott! Ich will raus!!"

"Jetzt bleibe einmal da. Welche Blutgruppe hast Du denn?"

"Lass mich ja in Ruhe, ich habe mich nur verirrt!“

"Haben die Anderen auch gesagt! Dann hat es ihnen hier eine Weile gefallen."

"Die Anderen? Waren das auch Engel? Wo sind denn die Anderen nun?"
"Nein, ich glaube, Du bist mein erster Engel! Keine Ahnung wo die anderen sind, ich glaube einer ist in Ägypten, weil es dort auch nachts warm ist und ein anderer ist nach England gegangen, dem gefallen die Schlösser dort besser."

"Und warum bist du nicht mitgegangen, anstatt hier herumzuspuken!?"

"Ich warte auf Leute wie Dich, zur Blutauffrischung! Außerdem bin ich sehr heimatverbunden, kenne mich hier in diesem Schloss, so nach zweihundert Jahren schon aus. Obwohl sie es jetzt zu einem Hotel umgebaut haben. Jetzt ist auch nachts keine Ruhe hier und die Hotelgäste haben oft soviel Alkohol im Blut, das man kann es gar nicht richtig genießen kann, ich bin nämlich Antialkoholiker."

"Ich kann gar kein Vampir werden,  Oder? Ich will raus!! Wo geht’s denn hier raus!?"

"Bleib´ doch hier, überlege, bei den Preisen des Hotels hast Du hier kostenloses Logis, Jahrhunderte lang. Du musst nur die Sicherung raus schrauben und hier warten, bis sich einer im Weinkeller verirrt. So wie ich heute."

"Ich will aber kein Vampir sein, ich kann Blut nicht einmal sehen! Und kostenlose Logis habe ich für alle Ewigkeit im Himmel, steht in meinem Vertrag."

"Musst Du ja nicht, aber es schmeckt warm und süß! Wieso wankst du?"

"Ja, siehst Du mich denn? Ich kann nichts sehen"

"Na, wieder ein Nachteil deiner Spezies! Wir können fliegen, ohne Flügel. Wenn Du die Schwelle zu uns überschreitest, kannst Du auch nachts sehen und ohne Flügel fliegen!"

"Ich glaube, ich bekomme die Panik, dieses Gespräch ist sicher nicht real!"

"Ich komme näher, strecke die Hand aus und berühre mich. Wenn Du mich spürst, dann merkst Du, dass ich real bin! Du bist schön, ich liebe blonde Vampire, besonders wenn sie männlich sind!“

"Nein, bleibe wo Du bist. Ich werde die Treppe schon finden. Engel haben kein Geschlecht!"

"Wieder ein Nachteil! Bei uns gibt es weibliche und männliche Vampire. Wäre ja auch schrecklich, so Jahrhunderte lang!  Komm, ich stehe auf der Treppe und erwarte Dich! "

"Bist du männlich oder weiblich?"

"Weiblich, sehr weiblich! Meine Stimme ist aber tief. Vielleicht weil es hier unten immer sehr kühl und feucht ist."

"Oh. Lebst Du immer hier im Keller?"
"Nein, ich wohne im ganzen Schloss. Mir gehörte früher nachts jeder Raum. Nun nach dem Umbau muss ich mich in den Nebenräume aufhalten. Oder im Keller oder im Dachgeschoß"

"War das eben Deine Hand auf meinem Hals?"

"Ja, Du hast einen wunderbaren Haaransatz, kräftige Nackenmuskeln. Ich liebe das, sind alle Engel so muskulös?"

"Hilfe!!! Hört mich denn keiner?"

"Hier hört Dich keiner. Das ist ein Nebenraum des Kellers, links von Dir steht mein Sarg und im Regal hängen meine Kleider. Hörst Du es rascheln? Das ist der Taftunterrock. Vorsicht, Du stehst mit dem Rücken zur Wand, hier geht’s nicht mehr weiter".

"Um Gottes Willen, hör auf damit, lass mich die Treppe finden! Oh, hast Du einen weichen Körper, ich dachte Vampire fühlen sich kalt an!"

"Nicht immer, es ist ja noch früh am Abend und das Bewusstsein eines männlichen Körpers in meiner Nähe, bringt mich zu innerlichem Glühen! Ein männlicher Engel..............."

"Ich bekomme keine Luft! Ich habe Angst und Du hast deinen Arm um mich geschlungen und Dein Atem auf meinem Gesicht....."

"Sag jetzt nichts mehr, halt nur einen Moment still!"

"Ich will aber kein Vampir............"

Es war ein kurzer stechender Schmerz, dann war alles vorbei.

"Es ist zu spät, mein Engel!"

"Hast Du auch einen Namen? Als Engel hatte ich einen Namen! Wir könnten zusammen nach Paris gehen? Dort kenne ich ein Schloss in der Champagne...“

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Samstag, 29. Juni 2019

Eine endlose Demütigung, Satire


Eine endlose Demütigung

von Joana Angelides

Uns kann jeder besitzen, betasten, mein Kleid, meine äußere Hülle öffnen, irgendwo mit den Fingern in mir suchend wühlen, mich im Griff  haben, wenn er den Preis bezahlt!
Man öffnet unser intimstes Inneres, versucht unsere Gedanken zu verstehen, wendet sich aber auch lustlos wieder ab.

Meine Sehnsucht, jemand zu gehören, von ihm verstanden zu werden, macht mich unterwürfig. Ich breite mich aus, gewähre Einblick in alle Höhen und Tiefen. Ich habe gar keine andere Wahl, als mich zu öffnen, alles  bereitwillig darzubieten. Man will ja sein Geld wert sein.

Wenn sich gierige Augen an mir festkrallen, mich  analysieren, in Besitz nehmen und wieder vergessen, wünschte ich, dass sich meine Gefühle in giftige Pfeile verwandeln mögen die  sich rächen.

Jeder der meinen Preis bezahlt, kann mich mitnehmen, als sein Eigentum betrachten. Das verletzt mich  manchmal, schließlich habe ich ja auch meinen Stolz, will als eigenständiges Wesen betrachtet werden, obwohl es so viele von uns gibt. Wie heißt es doch fälschlich?  Im Dunkel der Nacht sind alle Katzen grau...........

Wir sind geduldig, verständnisvoll und bereit auch die ausgefallendsten Wünsche zu befriedigen!
Wesen wie wir, ja Wesen,  mit Geist, Witz, uraltem Wissen und unendlicher Geduld,  dienen der Menschheit schon seit Jahrhunderten!

Man hat uns gebraucht, mißbraucht und unsere Aussagen verdreht und  vergewaltigt. Pogrome haben wir überlebt, Kulturrevolutionen überstanden und allen Zensuren zum Trotz kann man durch uns auch hin und wieder Unmoralisches verbreiten.
Und doch, oder gerade deshalb, haben Viele wunderbare Tage und Nächte mit uns verbracht, voller Glut und Abenteuer,

Schmutzige Gedanken und schmutzige Hände hinterlassen ihre  Spuren an mir und an meiner Seele. Viele verstehen mich einfach nicht, lassen immer wieder alles abrollen in endlosen Wiederholungen und sind trotzdem nachher nicht wissender.
Es gibt keine Blätter die mich bedecken können, nein, die einzelnen Blätter entblößen mich, machen meine geheimsten Gedanken öffentlich, entblättern mich. Man kann sie sogar  knicken, bekritzeln, falten und aus mir herausreißen. In vielen Ländern beginnt man mich von rückwärts zu erforschen, oder rollt mich auch zusammen!


Wir sind die Erzähler der Geschichte, die Träger der Vergangenheit und die Herolde, die Neues verkünden. Wir erzählen von Leid und Lust, Freude und Trauer. Man kann in uns aber auch den größten Mist hinterlegen, wehrlos wie wir sind.

Wir sind Buch.


Dienstag, 25. Juni 2019

Heimliche Besuche im Palast, Satire


Heimliche Besuche im Palast
Von Joana Angelides



Die Queen war gar nicht amused, als sie erfahren musste, dass sich in den Räumlichkeiten der Palastküche Ratten tummeln!
London wurde immer schon von Ratten heimgesucht, mehr als andere Großstädte. Daher braucht man sich da nicht zu wundern. Warum sollen sie da die kulinarischen Leckerbissen im Palast auslassen?
Obwohl, wie ja bekannt ist, isst die Queen nicht gerade opulent, aber wahrscheinlich dafür der restliche Hofstaat.
Gerade in London erreichen diese Tiere eine unglaubliche Größe! Schon seit einigen Jahren wird immer wieder berichtet, dass die Londoner Ratten stetig größer werden. Jetzt sind Bilder aufgetaucht, die zeigen, welche Monster sich dort wirklich in der Kanalisation tummeln. Die Riesenbiester sind mittlerweile bis zu 60 Zentimeter lang – ohne Schwanz. Und damit deutlich größer als viele Katzen. Doch warum wachsen die Monsterratten immer weiter?
Das Wachstum der Nager hat verschiedene Ursachen. Zum einen futtern sie immer häufiger extrem proteinhaltige Nahrung, inklusive Hundekot, und werden so immer kräftiger. Da sie zum anderen über Mais aus Hausmüll große Mengen an Vitamin K zu sich nehmen, sind sie zudem vor einer ganzen Reihe gängiger Gifte geschützt, erklärte der Kammerjäger Jeff Sullivan gegenüber der "Sun".
Und nun hatten sie sogar die Frechheit sich in den Buckingham-Palast durchzufressen!
Haben so gar keinen Respekt vor ihrer Majestät, womöglich tummeln sie sich auch in den Gängen und Gemääächern der Hoheiten?  Also, wer möchte unter diesen Umständen dort übernachten?
Nicht nur, dass es ja bekannt ist, dass es besonders in England in Burgen und alten Schlössern spukt, laufen da auch noch diese Nager herum!
Jetzt wissen wir, woher Edgar Wallace wahrscheinlich seine Vorlagen für seine Romane hatte! Er hat sich vielleicht über ein williges Küchenmädchen Zutritt in alte Schlösser verschafft, (wegen der Atmosphäre), und dort einige Nächte für Recherchen geopfert! Ist dort in der Kanalisation herumgeschlichen???
Sicherlich hat er die kleinen roten Knopfaugen der Nager bemerkt, die ihn aus allen Ritzen und Falten der Vorhänge und Stores in den heeren Räumen beobachteten? Also, mit vollen Hosen kann man leicht stinken, bzw. mit diesen Helferleins im Hintergrund Gruseliges erzählen.

Man stelle sich vor, die Queen bekommt ihr Essen serviert und nach Aufheben der silbernen Abdeckung vom Teller, sitzt da ein kleiner Ben und blinzelt sie an??? Jeder erinnert sich noch an Ben, die freche Ratte aus dem Film von Phil Karlstone!  Dem konnte man kein X für ein U vormachen! Und wie man sieht, sind sie niemals auszurotten!
Vielleicht schickt die Queen nun immer ihre Zofen voraus, wenn sie dorthin gehen muss, wo auch die Queen alleine hingeht?
Die Ratten wird das nicht weiter stören! Sie finden immer ein kleines Versteck, bis die Luft wieder rein ist!
Eigentlich kann man froh sein, wenn man in einem ganz gewöhnlichen Neubau, ohne geheime Treppen und Nischen wohnt!
Was sich so Nächtens in den Park und Hinterhöfen, was sich so in den Kanälen unter uns alles herumtreibt, wollen wir eigentlich gar nicht wissen.  Gab schon Statistiken, dass auf jeden Einwohner einer Großstadt mindestens zwei Ratten kommen! Man füttert sie auch immer, wenn man Essensreste die Toilette runterspült!  Das nur so nebenbei!




Montag, 24. Juni 2019

Viel Glück beim nächsten Mal!, Satire

Viel Glück beim nächsten Mal!
Von Joana Angelides


Diesen Wunsch haben schon viele gelesen, wenn sie vielleicht Video-Poker gespielt haben. Doch es bleibt meist beim Wunsch, denn…. der Computer ist in der Realität dagegen!
Da ist irgendwo im Räderwerk ein kleiner Kobold unterwegs, der die Karten austeilt und darauf schaut, dass keine „Straße“ zustande kommt, oder gar alle fünf Karten dieselbe Farbe haben.
Einen „Royal Flash“ zu gewinnen, ist eigentlich fast reine Illusion und nur jenen vergönnt, die am selben Tag ein Hufeisen gefunden haben, oder/und in ein Hundstrümmerl getreten sind!
Da ist der Kobold viel zu wachsam!
Er turnt sich im Gestänge hoch, nimmt schnell da eine Karte raus, oder schlichtet dort um und schon hat man …… wieder nicht gewonnen!
Aber ist schon sehr klug, der kleine Wicht, denn hin und wieder lässt er was durchgehen, man gewinnt den Einsatz, oder ein bisschen mehr! Das ist psychologisch so geplant, denn sonst würde man ja den Hut draufhauen, oder ein Handtuch werfen.
Dann sind da noch die Spielchen, die dieser Kobold gerne spielt. Er achtet darauf, dass immer jene Karte, die man nicht „angeklickt“ hat, als Zweitkarte kommt! Und schon hat Mann……. wieder verloren.
Besonders gerne spielt er mit den sogenannten „Joker“. Das sind jene Karten, die angeblich willkürlich erscheinen und eine fehlende Karte ersetzen sollten. Die sind besonders selten und von Tag zu Tag verschieden verteilt! Meist sind sie so versteckt, dass sie es selbst nicht schaffen, sich unter das „Gemeine Volk“, also die Karten, zu mischen. Es gibt Tage, und auch da nur wenige Stunden, wo sie aus dem Versteck herausfinden. Wenn man da Glück hat, kommt ein sehr milder „Geldregen“ und täuscht ein Hochgefühl hervor. Natürlich kommt es immer auf den „Köder“, sprich Einsatz, an. Aber wer traut sich schon, immer hohe Einsätze zu setzen, da kann man leicht Haus und Hof verlieren!
Natürlich hat der kleine Kobold so seine Vorschriften und Regeln, die offenbar immer zu Gunsten des Regisseurs ausgelegt werden. Das ist die dunkle Macht im Hintergrund, die auch die Kobolde wie Marionetten tanzen lässt!
Nach eingehender Beobachtung, Notizen über Zusammenhänge und Kombinationen der Kartenfolgen kommt man drauf, dass man eigentlich verar….t wird. Auch wenn man merkt, dass es Kombinationen gibt, die immer wieder kommen. Mit dieser Erkenntnis kann Mann das Spiel ein wenig hinauszögern, aber gewinnen kann er letztendlich nicht wirklich.
Die Regeln und Abläufe werden natürlich staatlich kontrolliert, aber was sagt das schon aus? Wer kontrolliert eigentlich die Kontrolleure? Wer überprüft, bzw. wer macht die Regeln, wer die Abläufe?
Klage erheben, Beschwerde einbringen, könnte man eigentlich nur am Salz Amt!
Da aber alles auf freiwilliger Basis geschieht, kann man nur sagen….. Hände weg vom Glück, es ist ein Vogerl!
Und was so ein Vogerl vom Himmel fallen lässt, wissen wir alle!
Wer da immer auch den Jackpot gewinnt, ist nicht leicht nachvollziehbar! Man selbst ist nie dabei!
Ist reine Satire und bezieht sich auf keine der bekannten Anbieter!!
Es gilt immer die Unschuldsvermutung!

Samstag, 15. Juni 2019

Alles Roboter, oder was? polit. Satire


Alles Roboter, oder was?

 

Wir schreiben das Jahr 2203


Die Menschen verrichten fast keine Arbeiten mehr manuell, alles wird von Maschinen und Automaten erledigt.  Naja fast alles.
Neunzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung ist damit beschäftigt, solche Maschinen und Automaten zu erfinden und zu konstruieren.

Die restlichen zehn Prozent sind damit beschäftigt, die Kommunikation aufrecht zu erhalten.
Schließlich muss ja die Weiterentwicklung, bzw. Abwicklung und Information in Fluß gehalten werden.


Hausarbeit z. B. gehört in diesem Jahrtausend in das Reich der Märchen und Sagen.

Ist schon niedlich unser weiblicher Roboter mit der Typennummer 210. Wir haben ihn aus dem Katalog für dienstbare Roboter, Sparte Haushalt.
Es entstand eine kleine Debatte zwischen meiner Frau und mir. Ich konnte mich in diesem Falle jedoch schließlich durchsetzen. Sie wollte einen männlichen Roboter mit schwarzen Haaren und dunklen Augen, mit der Typennummer 209, mir gefiel jedoch die blonde, blauäugige weibliche Type 210 besser. Das resultierte daraus, dass diese Type so eine süße stromlinienförmige Verlängerung des Rückens hatte und das erinnerte mich wiederum an unsere erste weibliche Haushalthilfe Type 201, die leider durch einen Kurzschluss Totalschaden hatte. Sie wusch eines Morgens meinen Rücken und kam dabei ungewollt unter die laufende Dusche.
Wir mussten auf einen Garantieersatz verzichten, da die Type 201 für Naßräume nicht zugelassen war.
Meine Frau warf Type 201 dann kurzer Hand in die Metallpresse und ich einen wehmütigen Blick hinterher.


Unsere Küche ist vollautomatisiert und durch Zeituhren gesteuert.
Um Punkt 8.ooh morgens ist der Kaffe fertig und die Türe des Backofens öffnet sich und frische Brötchen schieben sich auf einem Rost heraus. Unser neuer Hausroboter nimmt sodann mit ihren reizenden Zangenfingern die Brötchen und bringt sie zum Frühstückstisch, zu den bereits arrangierten Tellern und Schalen. Dabei blinken ihre großen Augen zweimal und sie nickt auch zweimal den Kopf. Zu Mittag hebt sie noch zusätzlich beide Hände und dreht die Handflächen nach außen, ein Unterschied muß schließlich ja sein.

In der ursprünglich gelieferten Version hatten die beiden Puffer an der Vorderseite, die einen Sensor eingebaut hatten um das Anecken an Möbelstücke zu vermeiden, noch zwei blinkende rote Lämpchen, doch die hat meine Frau herausgeschraubt. Es macht sie nervös. Eigentlich schade, sie erinnerten mich an irgendwas.

Immer, wenn eine Schale oder ein Teller zu Boden fällt und zerschellt, rollt durch das Geräusch ausgelöst, ein kleiner Staubsauger aus seinem Fach unter der Spüle, saugt die Scherben gierig auf und zerkleinert sie wie ein Müllschlucker und spült sie danach durch seinen langen Schlauch in den Abfluss.

Unser Haushaltsroboter schließt dann die mit langen Wimpern ausgestatteten Augenklappen   und sagt mit einer synthetischen, jedoch durchaus vornehmen, nasalen Stimme:
„Sorry, indead“

Alle Hausangestellten sind „very british“.

Die Roboter Typenreihe 600, für Garten und Poolreinigung sind aus französischer Produktion.
Besonders der Gärtner erinnert mich immer an Paris und an eine Travestishow. Vielleicht weil er beim Gehen immer so leicht die linke Hand hebt und seinen Kopf hin und her bewegt. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Es liegt vielleicht auch an dem kleinen Metallbehälter, den der Gärtner mit Werkzeugen und Zangen, immer über die Schulter trägt. Es erinnert mich an ein kleines Täschchen.

Meine Frau findet, dass es sehr schade ist, dass es keine Chauffeure mehr gibt. Alle Autos fahren heute computergesteuert.  Sie erinnert sich an Erzählungen ihrer Oma, die hat es wieder von ihrer Oma, dass besonders die italienischen oder französischen Chauffeure sehr charmant waren und recht frivole Lieder gepfiffen hätten. Also, mich würde ein pfeifender Chauffeur nur nervös machen. Außerdem gefallen mir frivole Texte besser, wenn sie gesungen werden.

In meinem computergesteuerten Büro gibt es außer mir nur noch einen Servicetechniker, der für alle Rechner und Computer im Hause zuständig ist.

Die Türen öffnen sich, wenn man sich nähert automatisch, der Lift reagiert auf mündlichen Befehl und sagt auch automatisch die einzelnen Stockwerke an.
Seine synthetische Stimme ist emotionslos und wirkt nie mürrisch oder müde. Ein einziges Mal in all den Jahren geschah es, dass die Stimme ein wenig stotterte und es klang auch wie Schluckauf, als einer der Lastenroboter der Type 500 eine Kiste mit Champagner umkippte und es zerbrachen einige Flaschen. Die Flüssigkeit rann in alle Ritzen und Fugen und der Lift blieb sofort stehen. Wir mußten durch den Serviceroboter befreit werden.
Und so geschah es eben, dass der Lift den restlichen Dienst nur sehr mangelhaft, mit einigem Zucken und Rucken bewältigte und die Stimme hin und wieder schwankte.
Die Stimme war dann noch zwei Tage etwas leiser und zögernder, doch nach einem Generalservice in den Nachtstunden funktionierte sie wieder klaglos.

Es ist mir gelungen, für mein Büro einen weiblichen Officeroboter zugeteilt zu bekommen.
Ich habe mich für die Type 301 entschieden, mit blauen Augen und blonder, aufgesteckter Frisur. Ich habe ihn aus dem Katalog gewählt und achtete darauf, dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit Type 201 hatte, den wir ja leider verschrotten mußten. Besonders so die Linie vom Rücken abwärts........, naja!  Ich bin halt ein Gewohnheitsmensch.

Da meine Frau höchst selten ins Büro kommt, habe ich die beiden blinkenden Lämpchen an den vorderen Puffern nicht entfernt. Ich glaube, es ist funktioneller.
Ich nenne ihn „Barbarella“, um ein wenig persönliche Beziehung herzustellen.


Nun, dieser weibliche Roboter Barbarella, begrüßt mich nun jeden Morgen mit freundlicher Stimme, die ich ihm selbst einprogrammiert habe.
So euch heute. Ich betrete mein Büro durch die selbstschwingende Türe und da steht Barbarella und streckt den linken Arm aus um meinen Hut und Mantel in Empfang zu nehmen.
Sie dreht sich um und geht auf die Kleiderablage zu. Dabei leuchten ihre Pufferlämpchen und sie bleibt rechtzeitig davorstehen.
Dann dreht sie sich um, klimpert mit den langen Wimpern und strahlt mich mit ihren blauen Augen an.
„Guten morgen, haben sie gut geschlafen? Darf ich ihnen den Kaffee servieren?“ Eine süße Stimme. Ich werde aber nachher noch einige Baßtöne hinaufschrauben, um sie noch ein wenig weiblicher zu machen. Es klingt besser und tut einfach wohl.
„Ja, Barbarella, bitte!“

Sie dreht sich dann immer um und geht zu der kleinen Küchenecke im Büro und drückt dort auf einige Knöpfe. Bilde ich es mir nur ein, oder wackelt da ein wenig das mittlere Drittel ihres Korpus hin und her? Sollte ich das korrigieren, oder gefällt es mir vielleicht so?

Sie bringt Kaffee und streift dabei unabsichtlich das Bild meiner Frau vom Schreibtisch.
„Es tut mir leid!“ Sie bückt sich und tritt leider auf das Glas und es zerbricht.

„Es tut mir leid!“
Naja, sehr aufrichtig klingt das ja nicht, muss an der Soundkarte liegen, sie ist sicher emotionslos.

Die Tage sind immer gleich, ohne Höhepunkte, aber auch ohne Reibungsflächen durch die funktionellen Abwicklungen mit Hilfe der verschiedenen Roboter.
Die eingehende Post kommt links aus der Rohrpost, bereits geöffnet und mit Eingangsstempel versehen. Die von mir diktierten Briefe kommen automatisch aus dem Drucker rechts von mir, und werden von mir unterschrieben und verschwinden dann am oberen Einwurfschlitz des Schreibtisches.
Die Mehrzahl der Korrespondenz läuft jedoch über E-Mails ab und wird abgespeichert.

Wenn man abends das Büro verlässt, dann schaltet man diese hilfreichen Roboter mittels eines Schalters an der Rückseite des Roboters oder an der Schreibtischplatte einfach ab und sie verharren still in dieser Position bis zum nächsten Morgen.

Leider kann man dieses Precedere nicht auch auf das Privatleben anwenden.
Dort kann man zwar Haushaltshilfe Type 210 sowie die Gärtner und Hilfsroboter, Typenreihe 600, mittels des Schalters am Rücken abstellen, was jedoch nicht bei meiner Frau und auch nicht bei meiner Schwiegermutter angewendet werden kann.


Es wird jedoch an einer neuen Typenreihe gearbeitet, wie ich aus einem Geheimpapier aus dem Ministerium erfahren konnte.  Es soll ja schon vor vielen Jahren Versuche mit aufblasbaren Objekten gegeben haben. Doch die Forschung wurde dann auf Druck der Frauenorganisationen eingestellt.
Die Literatur darüber wurde eingezogen und ist nur mehr unter der Hand zu bekommen.



Mittwoch, 12. Juni 2019

Ödön von Horvaths Begräbnis, Satire


Ödön von Horvaths  Begräbnis

von Joana Angelides

Da gibt es nun ein Buch von Peter Turini, in dem er die endgültige Heimstätte der Knochen von Ödön von Horvath beschreibt. Nämlich in einem Ehrengrab der Gemeinde Wien!

Abgesehen davon, dass es Menschen geben soll, die gar nicht wissen, wer dieser Ödön denn eigentlich war, ist es natürlich von kulturpolitischer Bedeutung, dass seine Gebeine schlussendlich dort zum Ruhen kommen, wo er sich schon immer wohl gefühlt hat, nämlich nicht weit von einem Wiener Heurigen entfernt. Dort versammeln sich bis spät in die Nacht Lügner und Spieler, angeberische Verführer, Verführte, Hoffnungslose und Hoffende, Trinker und solche die  dies noch werden wollen. So beschreibt Turini sein jetziges Umfeld.

Er verrät uns auch, dass Horvath ursprünglich, nachdem er von einem herunterstürzenden  Ast erschlagen wurde, auf einem kleinen Pariser Friedhof, namens St.Ouen,  begraben wurde und  die Totenrede von dem Dichter Joseph Roth gehalten wurde, der so besoffen war, dass er in die offene Grube fiel.
Vielen  „Ondits“ zu Folge, soll das auch schon einigen Geistlichen anlässlich einer ganz normalen Bestattung passiert sein.

Wie es nun Dichtern oft geht, werden sie erst nach ihrem Tode als solche erkannt und auch erst dann posthum geehrt und geschätzt. So kam es dann eben, dass ihm ein Ehrengrab auf dem Heiligenstädter Friedhof  gewidmet wurde und die Exhumierung und Überführung in das Selbige im Jahre 1988, also 50 Jahre nach seinem Tode angeordnet wurde. Dies wurde einstimmig im Wiener Gemeinderat beschlossen, auch von jenen, die vielleicht noch nie was von ihm gehört oder gar gelesen hatten.
Das war natürlich schnell so dahin gesagt! Man musste nun das Grab und die Gebeine erst finden. Der Totengräber bemühte sich auftragsgemäß, die angefragten Knochen gegen einen adäquaten Schmattes, sprich drei Kisten „Grünen Veltliners“, auszubutteln. Leider konnte man nicht mehr alle Knochen finden, aber der halbe Schädel, ohne Unterkiefer, einige Rippen, Speiche und Unterschenkelknochen, sowie ein Paar Mittelfußknochen konnten gefunden und vom Totengräber einwandfrei identifiziert werden. Was die Frage aufwirft, ob dies nach oder vor dem Genuss des Veltliners geschah?

Die  nun identifizierten Reste des großen  Dichters wurden, da sie ja nicht viel Platz benötigten, in einen Kindersarg verstaut. Eine sorgfältig erarbeitete Bestandsliste wurde angefertigt und alles dem Beauftragten für die Überführung übergeben. Der trat nun, mit dem Kindersarg unter dem Arm seine Reise nach Wien an. Natürlich erregte sein Handgepäck einiges Aufsehen bei der Zollabfertigung, besonders, da ein Hund der Zollfahndung sein Interesse an den Knochen durch lautes Gebell und Schwanzwedeln kundtat. Trotz Protest des Boten wurde der Sarg geöffnet und es konnte nicht verhindert werden, dass sich der Hund einen der Unterschenkelknochen schnappte und davon lief. Er wird sicher ein Disziplinarverfahren am Hals gehabt haben, doch das änderte  nichts daran, dass der Knochen verschwunden war.
So dezimiert landete der Kindersarg dann bei einem Wiener Bestattungsinstitut, das die Beerdigung im Ehrengrab vollziehen sollte.
Leider verzögerte sich die Bestattung, da der Bürgermeister immer wieder andere Termine hatte. Im Zuge der längeren Lagerung der Gebeine verschwanden noch einige Teile von Ödön, die man nie wieder auffinden konnte.
Doch letztendlich gelang es doch, unter Beisein des so genannten kulturellen Wiens, den prachtvollen Sarg mit den letzten verbliebenen Knochen und dem halben Schädel Ödön von Horvaths langsam in die Grube des Ehrengrabes zu versenken.

Horvaths Gebeine, oder der Rest, der noch da war, fanden so ihre ewige Ruhe.


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Ein Fremder im Märchenwald, Märchen



 Ein Fremder im Märchenwald
von Joana Angelides




Große Aufregung im Märchenwald. Auch im Schloss verbreitete sich die Nachricht in Windeseile. 
Auf der Lichtung wurde ein fremder Vogel gesichtet. Er sass am Baumstumpf, auf dem normaler Weise nur die Feenkönigin sitzen durfte und piepste vor sich hin.

„Er ist ganz gelb.“ Sagte Fari, die Waldfee.
„Er war noch nie da.“ Sagte das Eichhörnchen und liess vor lauter Schreck eine Haselnuss fallen.
„Er ist vielleicht eine Gefahr für uns?“ Fragte der kleine Molch und versteckte sich hinter seinem mit Moos bewachsenen Stein.
Birr die Schlange schlängelte sich vom Baum herunter, wo sie ihr Mittagsschläfchen gehalten hatte und öffnete nur das linke Auge.
„Auf jeden Fall ist es ein Fremder.“ Zischte sie, richtete ihren Kopf auf und züngelte Richtung des gelben Vogels.

Dieser sass auf dem Baumstumpf und piepste ganz leise.

Fari die Waldfee getraute sich einen Schritt näher und betrachtete den Vogel eingehend. Sie konnte keine Gefahr entdecken, die von ihm ausging.
Silja, die ebenfalls im Wald war um Netze der Spinne Arachne für die Schlossgärtnerei zu holen, um die Beerensträucher abzudecken, beäugte den Vogel ängstlich.

„Was will er denn bei uns?“ Fragte sie Fari, da diese schon eine ältere Waldfee war und mehr Erfahrung hatte.
„Ich weiss es nicht, aber wir müssen es im Schloss  melden. Man kann nicht wissen, wenn der Vogel fremd ist, was er wohl im Schilde führt.“

Und wieder piepste der gelbe Vogel leise.

Die Schlange Birr hatte sich nun vom Baum runterfallen lassen und schlängelt sich auf die Wiese.

„Bleib´ da.“ Sagte der Kobold, der unter dem Farn geschlafen hatte. „Wir sollten ihn einmal fragen, was er denn eigentlich  hier will und woher er kommt.“

Der gelbe Vogel sah die Schlange auf sich zukommen und war sehr erschrocken. Er konnte ja nicht wissen, dass Birr erstens niemand etwas zu leide tat, und zweitens schon so alt war, dass sie keine Zähne mehr hatte.

Er erhob sich und flog zur grossen Tanne am Rande der Lichtung, um sich in Sicherheit zu bringen. Er landete direkt neben dem Specht, der dort neugierig oben sass und alles beobachtete.
„Das ist mein Ast, da hast du gar nichts zu suchen.“ Sagte er zu dem gelben Vogel, „such Dir einen anderen Ast. Ich möchte meinen Ast nicht mit Fremden teilen.“

Der gelbe Vogel bekam es mit der Angst zu tun und er flog noch einen Ast höher und schaute ganz ängstlich hinunter zu dem Specht.

„Ich will  auch nicht, dass du über mir sitzt, fliege weiter, suche dir einen anderen Baum.“ Und um seine Worte zu unterstreichen liess er seine Flügel auf und zu klappen und hämmerte mit seinem Schnabel gleichzeitig auf den Baumstamm.

Inzwischen hatten sich am Fusse des Baumes schon sehr viele Waldbewohner versammelt und schauten alle hinauf zu dem fremden gelben Vogel.
Da sassen die Häschen und wackelten mit den grossen Ohren und schnupperten mit der Nase, das Eichörnchen  hatte wieder seine Haselnuss gefunden und hielt sie fest in der Hand.
Der schlaue Fuchs lehnte sich an den Baumstamm und dachte nach. Er musste aufpassen, was er sagte, er galt ja allgemein als schlau.
Einige Borkenkäfer liefen den Stamm auf und ab und versteckten sich hinter der Baumrinde.
Der Grashüpfer sass am Fliegenpilz und musste aufpassen, dass er nicht hinunterfiel.
Nur der grosse braune Bär blieb neben seiner Höhle liegen und öffnete die Augen nur einen Spalt. Der Vogel war so klein, da spürte er kein Verlangen, sich in die Debatte einzumischen.

Da kam auch Mo, der Elfe herbei geflogen und setzte auf der Lichtung auf.
„Was ist den los hier? Wieso starrt ihr alle  auf den Baum hinauf?“  Fragte er ganz erstaunt.
„Da sitzt ein fremder Vogel am Baum, den keiner kennt und wir wissen nicht, von wo er herkommt und was er will. Vielleicht ist er gefährlich?" Sagte Fari, die Waldfee.

„Wie kann ein so kleiner Vogel denn gefährlich sein?“ Mo musste lachen.
„Ausserdem seht ihr nicht, dass er mehr Angst hat wie ihr alle zusammen? Wir werden sofort die Eule holen. Sie ist ja schliesslich die Lehrerin hier im Wald und sie muss wissen, was das für ein Vogel ist.“

Mo erhob sich in die Luft, um die Eule zu suchen.
Inzwischen kam auch Samantha, die kleine Hexe an der Lichtung vorbei und stellte ihren Korb mit den neuen jungen Pflanzen ab, die sie auf die Lichtung pflanzen sollte.

Sie schaute auch ganz neugierig zu dem gelben Vogel hinauf und wusste auch nicht, welcher Vogel das war.

„Aber ich kenne  da einen Zauberspruch......“ begann sie zu sprechen, aber alle fielen über sie her, und baten sie, nicht zu zaubern. Denn jedes Mal, wenn die  kleine Hexe etwas zauberte, passierte etwas Unvorhersehbares.
„Na, dann halt nicht.“ Sagte sie.

Mo hatte inzwischen die Eule gefunden, sie hatte es sich im Baumwipfel bequem gemacht und wollte gerade an einer Jacke für den Kobold zu stricken beginnen. Sie legte Ihre Brille weg und steckte das Strickzeug in eine Baumhöhle und flog herbei.

„Also, wo ist jetzt der gelbe Vogel?“ Fragte sie laut.

„Dort oben,“ riefen alle gleichzeitig und  sandten ihre Blicke hinauf zu dem Ast,  wo der gelbe Vogel sass.

„Also, meine Lieben, das ist ganz eindeutig ein Kanarienvogel.“ Stellte sie fest.
„Und wieso habt ihr vor diesem kleinen Vogel Angst? Seht ihr nicht, dass er viel mehr Angst vor euch und der fremden Umgebung hat?“

Sie blickte hinüber zu dem anderen Baum, auf dem der Vogel sass und  winkte mit ihrem rechten Flügel.

„Also, mein lieber Kanarienvogel, sag uns jetzt wie du in diesen Wald kommst und was du hier willst.“

Der kleine Vogel schaute ängstlich  von einem zum anderen und piepste.

„Also, mit piepsen alleine werden wir nichts erfahren können, du musst schon mit uns sprechen.“ Sagt da die Eule streng, wie sie es auch in der Schule machte.

Der gelbe Vogel erhob sich wieder und flog auf die Lichtung zu und setzte sich auf den Baumstamm.

Er richtete sich ein bisschen auf um grösser  zu erscheinen, blickte in die Runde und begann zu sprechen.

„Ich habe mich verflogen. Eigentlich wohne ich in der Nähe in einem Haus, außerhalb des Märchenwaldes. Aber ich war neugierig und wollte ein bisschen die Welt sehen. Als das Fenster offen stand, bin ich raus geflogen.  Und jetzt finde ich nicht mehr zurück. Ich habe Hunger und Durst und bin schon ganz müde.“
Und wieder piepste er leise, seine Füsse trugen ihn nicht mehr, er musste sich niedersetzen.
Da sass er nun und wirkte ganz klein und hilflos.

Alle schämten sich plötzlich, dass sie ihn so schlecht behandelt hatten. Einige kamen näher um sein schönes gelbes Federkleid zu betrachten. Die Amsel flog rasch zum See und holte in ihrem Schnabel ein bisschen Wasser und träufelte es dem Armen in den Schnabel.

Eine Meise brachte einige Körner und legte sie auf den Baumstamm neben ihm hin.

„Also,“ sagte die Eule, “Da seht ihr es wieder. Man muss mit allen Wesen dieser Welt nur reden und versuchen sie zu verstehen. Dann braucht man keine Angst zu haben. Wie ihr seht ist das ein kleiner Vogel, wie viele andere in unserem Wald. Und du Mo, als Waldelfe, wirst dem kleinen Vogel nun voraus fliegen und ihm zeigen, wie er aus dem Wald hinaus kommt und wieder nach Hause findet.“

Alle  Tiere und Feen und auch der Kobold und die kleine Hexe gingen nochmals zu dem kleinen gelben Vogel hin und verabschiedeten sich von ihm.
Er hatte inzwischen die Körner zusammen gepickt und verabschiedete sich mit kleinen Flügelschlägen von allen und flog hinter dem Waldelfen Mo aus dem Wald um nach Hause zu kommen.

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