Donnerstag, 21. Januar 2021

Unwetter im Märchenwald, Märchen

 

Ein Unwetter im Märchenwald

von Joana Angelides



Es regnete ganz fürchterlich im Märchenwald. Seit Tagen war der Himmel bewölkt und ganze Sturzbäche ergossen sich zwischen den Bäumen und viele kleine Wohnungen standen unter Wasser.

Die Wühlmäuse mußten ihre Höhlen verlassen und sich in höher gelegene, von anderen Tieren verlassene Höhlen begeben.

Der kleine Kobold hatte zwar einen Baldachin vor seine Wohnung im hohlen Stamm des großen Baumes angebracht, doch gegen diese Sturzfluten war auch der machtlos. In seinem Wohnzimmer stand wieder einmal alles unter Wasser. Frau Kobold hatte den Teppich aufgerollt und versucht nun mit dem Besen das Wasser aus dem Wohnzimmer ins Freie zu schieben.

 

Die kleinen Finken in ihren Baumnestern durften gar nicht die Köpfchen rausstrecken, sie wurden von der Mutter sofort wieder hineingeschickt.

Nur die Frösche im See fühlten sich in ihrem Element. Sie sprangen von Seerose zu Seerose und versuchten Insekten zu fangen.

Die Schlange Birr hatte sich zusammengerollt und lag in einer Astgabelung und ließ das Wasser an sich abrinnen.

Die Waldfee Fari flog über die Lichtung in Richtung der großen Tanne und versuchte sich vor dem strömenden Regen mit einem großen Blatt zu schützen. Doch sie war bereits pitschnass. Sie wollte schauen, ob irgendwer im Wald Hilfe brauchte. Sie mußte lächeln. Die Heuschrecke Bren hatte sich eine der herumliegenden Nußschalen der Eichhörnchen geschnappt und versuchte in dieser sitzend auf die andere Seite des Waldweges zu gelangen. Sie verwendete einen kleinen Ast zum Rudern, aber da sie allein in der Nußschale saß, mußte sie immerfort einmal auf der linken und dann auf der rechten Seite des kleinen Bootes rudern, und das war sehr sehr anstrengend. Gerade noch konnte sei einem Blatt ausweichen, auf dem einige Waldameisen saßen.

 

Die Hasenfamilie mit ihren Jungen saß neben ihrer überschwemmten Erdhöhle auf einem Stein und Vater Hase hatte große Mühe den kleinen zappelnden Haseputz immer wieder aus dem Wasser zu ziehen und neben sich auf den Stein zu halten.

 

Im Märchenschloß hatte die Feenkönigin angeordnet, dass der große Saal mit Schlafgelegenheiten für alle Tiere des Waldes hergerichtet wird. Sie hatte einen großen Kessel mit heißem Tee in der Küche bestellt und der Köchin aufgetragen ihre guten Kekse mit Zimt und Honig zu backen.  Alles war emsig bemüht das Schloß für die armen Tiere des Waldes als Zuflucht zu öffnen.

„Samantha!“ Rief die Köchin. „Komm sofort hierher und nehme die Kekse aus dem Ofen und stapele sie auf die großen Teller und trage sie dann einzeln in den großen Saal und stelle sie hin.“

„Ja gerne,“ rief Samantha und freute sich, dass sie auch etwas helfen konnte und vor allem, dass die Köchin wieder mit ihr sprach und nicht mehr böse auf sie war, nachdem sie sie in den See fallen ließ beim großen Frühlingsfest.

Samantha ging neugierig zum großen Backofen und schaute durch das beleuchtete Glasfenster in den Ofen hinein. Da lagen die Kekse fein säuberlich in Reih´ und Glied und der Duft zog sich durch das ganze Schloß. Sie nahm die Handschuhe und öffnete die Türe des Backofens. Oh, wie sollte sie nur das heiße Blech anfassen, trotz des Handschuhs hatte sie große Angst.

„Ich werde ein wenig zaubern und das Backblech soll alleine aus dem Backrohr herauskommen,“ dachte sie sich.

„Hudribuzidollidei, Backblech komm heraus,“ sagte sie ganz leise.

Und wirklich, da rutschte das Backblech aus dem Ofen und schwebte vor der kleinen Hexe her. Doch wenn diese sich etwas rückwärts bewegte, so kam das Backblech hinter ihr her, wenn sie stehen blieb, blieb auch das Backblech stehen. Sie wollte nach den Keksen greifen, aber das Backblech folgte ihrer Handbewegung und ging zurück. Sie konnte die Kekse nicht erreichen.

„Wie soll ich denn die Kekse auf die Teller legen, wenn ich sie nicht erreichen kann?“ Überlegte Samantha ganz verzweifelt.

„Samantha! Wo bleiben denn die Kekse?“ Hörte sie die Köchin rufen.

Sie ging ganz langsam rückwärts auf die Treppe zu und das Backblech hinter ihr her. Leider merkte sie nicht, dass sie bereits am Treppenabsatz stand und ging noch einen Schritt nach rückwärts. Hätte sie nicht der Elfe Mo im letzten Moment aufgefangen, wäre sie die Treppe hinuntergefallen. Mo hielt sie fest und schwebte mit ihr die Treppe hinunter, das Backblech hinter ihnen her.

„Oh Gott, sie hat schon wieder zu zaubern versucht,“ rief die Köchin händeringend.

„Mo, stelle Samantha wieder runter,“ befahl sie mit vor Zorn bebender Stimme.

Der Elfe Mo stellte Samantha vorsichtig hin und stibitzte gleichzeitig eines der Kekse vom Backblech.

„Also, Samantha, wie willst du nun die Kekse auf die Teller legen?“ Vor Zorn bebend stemmte die Köchin beide Hände in die Hüften.

„Hudribuzidrallalla,“

„Hudribuzihoppala“

„Hudribuzitetrita“

 

Alles half nichts, das Backblech schwebte genau vor Samantha und die Kekse waren für die kleine Hexe unerreichbar.

 

Inzwischen hatte sich der große Saal im Schloß mit den Tieren des Waldes gefüllt und alle schnatternden durcheinander und erzählten sich ihre schrecklichen Erlebnisse durch das Unwetter. Frau Eule hatte in einer Ecke ihre Kleinsten versammelt und übte mit ihnen das Lied von der Vogelhochzeit ein.

„Alle Vögel sind schon da…“  hallte es durch den Raum.

Der Specht machte den Takt dazu und die Grillen zirpten. Die Waldfeen teilten den Tee in den vorbereiten Kelchen der Glockenblumen aus und auch zarte Decken wurden ausgeteilt, damit die kleinen Waldbewohner nicht frieren mußten.

Da wollte auch der große Bär hereinkommen. Sein Fell war ganz mit Wasser durchdrängt und er wurde gerade noch im letzten Moment vom Pförtner Feno dazu angehalten sich auszuschütteln. Er hätte sicher eine große Pfütze im Saal hinterlassen. Erst als er sich abgeschüttelt hatte, durfte er herein.

 

Er blickte sich im großen Saal um und grüßte nach allen Seiten. Er nahm auch dankbar einen Becher vom heißen Tee. Dann erblickte er in der Ecke die Hexe Samantha. Sie stand dort, mit dem Rücken zur Wand, vor sich das Backblech mit den Keksen und wollte gerade zu weinen beginnen.

Der Duft der Kekse drang in seine Nase, besonders der Duft nach Honig hatte es ihm angetan. Er ging zu Samantha hin, nahm einfach das Blech in die Pranke und aß alle Kekse alleine auf. Dann stellte er das Blech an die Wand und lehnte sich an den warmen Kamin und schlief sofort ein.

 

Samantha hatte das alles mit großen staunenden Augen beobachtet. Das Blech lehnte nun an der Wand und bewegte sich nicht. Sie machte einen vorsichtigen Schritt nach vor, um aus der Ecke raus zukommen und es gelang ihr auch.

Sie kuschelte sich ganz eng an den Bären an, legte ihren Kopf auf seine Schulter und flüsterte ihm zu:

„Du hast mich gerettet.“  Doch der Bär war schon eingeschlafen und glaubte zu träumen. Er brummte nur leise zurück.

 

„So, hier sind die restlichen Kekse, Kinder greift zu!“  rief die Köchin.

Sie hatte die restlichen Kekse aus der Küche geholt und selbst auf die Teller gelegt. Alle eilten herbei und jeder nahm sich einige der warmen duftenden Kekse und man hörte alle schmatzen.

Eigentlich hatte sie die Absicht die kleine Hexe Samantha dort in der Ecke zur Strafe stehen zu lassen bis in den Abend hinein. Aber da sie sie nicht mehr sah, vergaß sie darauf. Eigentlich hatte sie die kleine Hexe ja recht gerne und verzieh ihr immer wieder ihre kleinen Streiche.

 

Inzwischen hatte sich das Wetter wieder beruhigt, der Regen hatte aufgehört und die Tiere des Waldes verließen wieder das schützende Schloß.

Bis zum Abend war auch das Wasser wieder abgeronnen und die Höhlen der Tiere waren wieder frei.

Nur mehr an den zum trocknen aufgehängten Kleidungsstücken der Kobolde und Heinzelmännchen aus dem Walde konnte man noch das Unwetter vom Nachmittag erahnen.

Und natürlich an den großen Wassertropfen, die hin und wieder von den Tannenzapfen auf die Erde fielen. Die Sonne kam durch die Baumwipfel und tauchte den Märchenwald in goldenen Glanz und die Sonnenkringel tanzten auf dem Moosboden.


Aus dem e-Book "Die Hexe Samantha, Tante Monika und der Märchenwald"

vonn Joana Angelides

ISBN  978-3-7309-8279-2

Im Schatten des Fujijama, Tamomotto, Tag 4



Auszug aus dem e-Book


Im Schatten des Fujijama

TAMOMOTO, TAG 4




 

Tamomoto blickt auf die Uhr. Es ist drei Uhr nachmittags und er muss noch einige Dinge vorbereiten.

 

Es war vereinbart, dass er am späteren Nachmittag bei Ellena eintreffen wird. Sie werden heute einen erotischen Abend erleben und sich wieder einmal bis zur Selbstaufgabe lieben. Er, Tamomoto, wird die Musik auswählen, sie wird ihm in die Höhen und Tiefen einer Symphonie einfach folgen.

 

Dieses Schema hatten sie bereits vor einigen Monaten vereinbart und es klappt vorzüglich.

 

Zur Vorbereitung beginnt Ellena ihrerseits immer nach dem Mittagessen ein Bad zu nehmen, sich dann auf ihrem Ruhebett ein wenig zu entspannen und sich mit duftiger Lotion zu erfrischen. Dann führt sie sich die schweren Metallkugeln ein, die er aus Japan mitgebracht hat und macht ein wenig Gymnastik. Vorzugsweise jene, die den Körper in Bewegung hält und kleine Erschütterungen auslöst. Sie verriet ihm, dass sie nach einer Weile jedes Mal am Rande eines Orgasmus stehe. Er bat sie, ja befahl es ihr geradezu, dann unter allen Umständen aufzuhören, er will ihre Orgasmen miterleben. Er liebt es, wenn sie sich dabei windet, leise stöhnt oder sogar kleine Schreie ausstößt. Sollte sie diese Vereinbarung nicht einhalten können, hat er eine Strafe für sie bereit und sie weiß das.

 

Er kann daher sicher sein, dass wenn er zu ihr kommt, sie schon sehr erregt ist. Er spürt das sofort, wenn sie ihm die Türe öffnet und sich beim Kuss an ihn drängt. Die Frauen in Japan sind da meist etwas gehemmter und zurückhaltender und es bedarf eines großen Stück Arbeit, ihnen diese Zurückhaltung abzugewöhnen. Man will ja nicht immer den Taktstock nehmen!

 

Ein erwartungsvolles Lächeln umspielte seinen Mund. Er nimmt nun die kleine Kassette aus dem wuchtigen Kasten in seinem Schlafzimmer und kontrolliert den Inhalt.

 

Ohja, er wird ihren Körper heute zum Singen und Klingen bringen. Er überprüft die Batterien in den verschiedenen Tools, probiert sie kurz aus und nickt zufrieden.

 

Heute wird dieser kleine Vibrator, der vorwiegend für die Reizung der Klitoris gedacht ist, zum Einsatz kommen. Man setzte ihn auf die vorerst kleine Perle und lässt ihn vor sich hin summen und vibrieren. Die Wirkung stellt sich nicht sofort in voller Wucht ein, es dauert ein bis zwei Minuten, bis sie einsetzt. Doch dann geht es kontinuierlich zur Sache.  Der Körper wird aufgebaut, die Wellen durchlaufen den Unterleib und setzten sich bis zu den Finger-und Zehenspitzen fort. Nach einigen Minuten setzen dann immer diese ersten kleinen Orgasmen ein, die er so liebt. Und es gibt kein Erbarmen, denn dieses kleine Ding setzt seine Arbeit unermüdlich fort. Er steigert die Wirkung dann immer, indem er die noch kleinen, weichen Brustspitzen zuerst mit Daumen und Zeigefinger, dann mit seinen Lippen und schlussendlich mit den Zähnen dreht und bearbeitet. Er weiß, wie verrückt sie das macht und ihren Körper in totalem Aufruhr versetzt.

Oh, wie genießt er ihre kleinen Schreie, ihr Stöhnen, Flüstern und ihr erfolgloses Winden. Sie haben vereinbart, dass sie dabei ihren Gefühlen freien Lauf lässt, jedoch jeden sich ankündigenden Orgasmus andeutet und ihn keinesfalls ohne ihn genießt. Wenn doch, wird sie eben eine Strafe dafür akzeptieren müssen.

 

Sie hat eigentlich Angst, seinen harten Taktstock zu spüren, doch sie weiß, dass man für jeden Fehler bestraft wird und streckt ihm dann immer willig ihren entblößten Po entgegen, um gleich beim ersten Strafschlag aufzuheulen. Die Gerte ist dünn und biegsam und man hört sie Niedersauen! Sie wird sich in das Laken krallen vor Schmerz! Sind es fünf, sind es zehn Hiebe?

 

Doch sie weiß auch, er wird das Notenblatt, ganze Töne, halbe Töne, ohne Mitleid zu Ende spielen, jede Note, mit Inbrunst und im Takt. Danach trocknet er immer mit seinen Lippen ihre Tränen und seine Zunge versucht ihre Striemen zu beruhigen. Ihr Zittern verebbt in seinen Armen, bis zum nächsten Mal. Der darauffolgende Orgasmus wird von ihm minutenlang gehalten, seine Fingerkuppen kreisen und kreisen und sein Schwert bewegt sich kontinuierlich in ihr, bis sie sich beide Körper fast auflösen. Nur der bloße Gedanke daran erregt ihn bereits.

 

Er betrachtet auch sehr zufrieden die verschiedenen Vibratoren, die er je nach momentaner Lust einsetzen kann. Er liebt es, diese langsam in ihr zu bewegen und zu sehen, wie sie nach Erfüllung und Aufgabe lechzt. Wenn sie sich so nebeneinanderlegen, dass ihre Zunge seinen Penis erreichen kann, wird es zu einer Reise in unglaubliche Höhen und Tiefen.

 

Nach einer Weile öffnet er meist ihre Schenkel ganz und dringt langsam in sie ein. Die Bewegungen ihres Unterleibes werden darauf hin hektisch und wild, ihr Becken hebt und senkt sich Das ist der Moment, wo auch er sehr aktiv wird, ganz tief in sie stößt und ihr Keuchen mit Küssen erstickte. Sie erlebten dann immer ihren ersten gemeinsamen Orgasmus des Abends. Es werden noch einige folgen.

 

 

Tamomoto nickte zufrieden, schließt die Kassette und macht sich auf den Weg.

 

TAMOMOTO, Tag 5

 

Die letzte Liebe, romantische Kurzgeschichte

 


Die letzte Liebe.

von Joana Angelides

 

 

Er sitzt auf der Terrasse seines Hauses, das direkt am Meer liegt und lässt seine Blicke über die Bucht streichen.

Er ist ein alter Mann, weit über siebzig Jahren und spürt, wie die Kraft und das Leben langsam aus seinem Körper weichen. Wie viel Zeit wird ihm noch verbleiben?

 

Doch im Moment ist er glücklich und gelöst. Sie sitzt neben ihm und erzählt ihm die Ereignisse des Tages. Er lauscht ihrer Stimme, hört aber nicht was sie sagt. Es ist belanglos.

Alleine dass sie da ist, ihre Wärme an ihn verströmt, macht ihn glücklich. Die letzte Nacht war eine einzige Symphonie an Gefühlen, ein Eintauchen in ihren warmen weichen Köper, ein stiller Kampf mit seinen Kräften um sie glücklich zu machen.

 

Seine Hand greift nach der ihren und hält sie fest. Er hat die Augen geschlossen und wünscht sich, dass diese Augenblicke nie wieder vergehen werden. Wohl wissend, dass dies ein Wunsch bleibt.

 

Er hat Angst. Die Tage sind gezählt, an denen er der Einsamkeit noch entfliehen kann. Sie wird in einigen Tagen wieder wegfliegen und nur der Klang ihrer Stimme wird in den Räumen eine Weile spürbar sein, dann immer mehr abnehmen, bis ihn die Monotonie wieder einholen, ja anspringen wird.

Er liebt sie, wissend auch, dass es die letzte Liebe seines Lebens sein wird und Bedauern macht sich in seinem Inneren breit. Bedauern darüber, dass sie sich erst jetzt, in der letzten Phase ihres Lebens begegnet sind.

 

„Hörst Du mir überhaupt zu?“  ihre Stimme klingt fragend und erstaunt.

„Ja, ich höre Dir zu, ich liebe den Klang Deiner Stimme“, er drückt ihre Hand und lächelt ihr zu. Dann steht er auf und füllt  die beiden Gläser mit dem Gold des Weines.

 

Sie weiß, was er denkt, sieht die stumme Trauer in seinen Augen und es bedrückt sie. Doch das Leben geht seine eigenen Wege und die kann man nicht beeinflussen.

Es war nicht vorgesehen und auch nicht vorhersehbar, dass sie sich verlieben würden. Obwohl sie beide einsam und im letzten Drittel ihres Lebens stehen, ist dieses schon lange vergessen geglaubte Gefühl plötzlich da und lässt alle Bedenken verschwinden. Ist es deswegen, weil sie beide alleine und verwitwet sind, ist es nur der Wunsch, kurzfristig der Einsamkeit zu entfliehen? Nein, es ist nicht nur so eine Sommerliebe, oberflächlich, nur dem Jetzt alleine untertan. Nein, dieses Gefühl verbindet sei beide mit unendlicher Zärtlichkeit und veranlasst sie, sich   aneinanderklammern, wohl wissend, dass sie wieder loslassen werden müssen!

 

Sie wird wegfliegen, wird ihn im  Winter seines  Alltages alleine lassen müssen, weil dort in ihrer Heimat ein anderes Leben auf sie wartet.   

Montag, 18. Januar 2021

Im Schatten des Fujijama, Tamomoto, Tag 3

 


Auszug aus dem e-Book

IM SCHATTEN DES FUJIJAMA
von Joana Angelides

 


TAMOMOTO, Tag 3

Ich werde heute einfach die Initiative ergreifen und ihm auch einmal zusehen, wie er sich unter meinen Händen windet, so wie er es tut, wenn ich mich unter seinen Händen winde.

 

Ich werde meinem japanischen Freund Tamomoto heute den Pinsel mit den Marderhaaren spüren lassen, wie er es immer so gerne bei mir tut. Ich werde ihn heute in die Rolle des Cellos drängen, passiv und von mir festgehalten. Nur auf einer Spitze stehend und unfähig, sich zu wehren.

 

Ich weiß, wie empfindlich sein Schwert sein kann. Ich werde ganz langsam die Vorhaut abstreifen, die Eichel hervorholen und sie mit meiner feuchten, warmen Zunge umkreisen, ein wenig saugen. Dann mit dem etwas angefeuchteten Pinsel umschmeicheln, den Pinsel drehen, damit die einzelnen Haare des Pinsels auch jeden Nerv erreichen. Ich werde sein Stöhnen genießen, ihn dabei küssen und ausloten, wie lange als er das aushalten mag.

 

Ich werde ganz tiefe und auch höhere Töne aus ihm herauslocken.

Die Frage ist dann, wie lange ich es aushalten werde! Meine Vagina wird zucken, wird feucht werden und in meinem Kopf werden die Synapsen zu glühen beginnen.

 

Wir werden in der Stellung 69 daliegen, und er wird mit seinen Fingerkuppen die Feuchte zwischen meinen Lippen verteilen, die Perle suchen und sie langsam bewegen. Lange bewegen. Es werden kleine Orgasmen auf und ab laufen in meinem Körper, ich werde stöhnen, vielleicht auch schreien, um die Spannung abzubauen. Und ich werde weiter den Pinsel kreisen lassen.

Werde dann eine kleine Pause machen und seine inzwischen tiefrote und heiße Eichel wieder mit der Zunge befeuchten und an der Unterseite kreisen lassen. Dann ein wenig an ihr saugen, versuchen mit der Zungenspitze einzudringen.

Oh ich liebe es, wenn Tamomoto stöhnt, vielleicht meinen Namen flüstert?

Irgendwann werden wir ultimativ aufeinander sinken und alles um uns vergessen. Ich werde mich an ihn anklammern, so als wäre dann das Cello für mich die einzige Stütze.





 

Ich werde heute einfach die Initiative ergreifen und ihm auch einmal zusehen, wie er sich unter meinen Händen windet, so wie er es tut, wenn ich mich unter seinen Händen winde.

 

Ich werde meinem japanischen Freund Tamomoto heute den Pinsel mit den Marderhaaren spüren lassen, wie er es immer so gerne bei mir tut. Ich werde ihn heute in die Rolle des Cellos drängen, passiv und von mir festgehalten. Nur auf einer Spitze stehend und unfähig, sich zu wehren.

 

Ich weiß, wie empfindlich sein Schwert sein kann. Ich werde ganz langsam die Vorhaut abstreifen, die Eichel hervorholen und sie mit meiner feuchten, warmen Zunge umkreisen, ein wenig saugen. Dann mit dem etwas angefeuchteten Pinsel umschmeicheln, den Pinsel drehen, damit die einzelnen Haare des Pinsels auch jeden Nerv erreichen. Ich werde sein Stöhnen genießen, ihn dabei küssen und ausloten, wie lange als er das aushalten mag.

 

Ich werde ganz tiefe und auch höhere Töne aus ihm herauslocken.

Die Frage ist dann, wie lange ich es aushalten werde! Meine Vagina wird zucken, wird feucht werden und in meinem Kopf werden die Synapsen zu glühen beginnen.

 

Wir werden in der Stellung 69 daliegen, und er wird mit seinen Fingerkuppen die Feuchte zwischen meinen Lippen verteilen, die Perle suchen und sie langsam bewegen. Lange bewegen. Es werden kleine Orgasmen auf und ab laufen in meinem Körper, ich werde stöhnen, vielleicht auch schreien, um die Spannung abzubauen. Und ich werde weiter den Pinsel kreisen lassen.

Werde dann eine kleine Pause machen und seine inzwischen tiefrote und heiße Eichel wieder mit der Zunge befeuchten und an der Unterseite kreisen lassen. Dann ein wenig an ihr saugen, versuchen mit der Zungenspitze einzudringen.

Oh ich liebe es, wenn Tamomoto stöhnt, vielleicht meinen Namen flüstert?

Irgendwann werden wir ultimativ aufeinander sinken und alles um uns vergessen. Ich werde mich an ihn anklammern, so als wäre dann das Cello für mich die einzige Stütze.

Griechische Impressionen

 IMPRESSIONEN

von Joana Angelides





Anlässlich unseres jährlichen Griechenlandurlaubes fahren wir auch jedesmal in ein kleines Fischerdorf, nur am Rande berührt vom Tourismus. In den kleinen Gassen, schmal, vom Licht durchflutet, grüßen uns die Blumen vor den Türen, eingepflanzt in leeren,  alten bemalten Olivenöl-Dosen und Keramikschalen. Kleine Kätzchen verstecken sich vor den Geräuschen unserer Schritte und Stimmen, jedoch gierig nach Essbarem Ausschau haltend.

 

Unsere Taverne liegt am Ende der Hauptstraße, direkt am Meer. Einstöckig, im Schatten der Bäume, weiß gekalkt die Wände und die Tische und Sessel befinden sich im Freien auf der Terrasse im ersten Stock.

Es ist wochentags und niemand  zu sehen, außer dem Wirt und seiner Familie. Wie jedes Jahr begrüßen sie uns. Ohne Überschwang, mit stiller Herzlichkeit.. Wir fühlen uns wohl.

 

Das Auto stellen wir unter einen der Bäume weiter weg vom Haus ab und nehmen an jenem Tisch Platz, von dem wir schon wissen, daß er schattig bleibt. Der Sohn des Hauses, gleichzeitig der einzige Kellner, kommt mit einem neuen Tischtuch, einer Wasserkaraffe und Gläser. Wie immer  probieren wir alle kleinen Vorspeisen die angeboten werden. Den Fisch vom Rost lassen wir auf der Zunge zergehen und der goldfarbene Retsina löscht unseren Durst.

Anschließend dösen wir im Schatten der zwei riesigen Platanen vor dem Haus im Liegestuhl vor uns hin, lauschen dem Zirpen der Grillen, dem leisen Klirren der Teller auf der Terrasse über uns und tauchen mit unseren  Gedanken und Empfindungen in die weiche Stille des porzellan-weißen nachmittags.

 

Das Plätschern der Wellen und die heiseren  Schreie der Möwen tragen uns weit weg.

Die Wolken wirken wie weiße Segel, die in die Unendlichkeit gleiten, den Horizont hinter sich lassend. Sie verändern ihre Gestalt und plötzlich sind es weiße Schleier die sich gegenseitig  jagen und wenn sie sich erreichen, verschmelzen sie zu leicht schwingenden Umhängen, welche die Gestalten der Götter umschmeicheln.  Sie tanzen im tiefen Blau der Unendlichkeit.

 

Die Rückfahrt in die andere reale Welt beginnt für uns jedesmal mit Bedauern und ein wenig zögernd.

Erst einige Kilometer später geht es wieder zügig voran und eigentlich freuen wir uns schon wieder auf nächstes Jahr.

 

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Meine kleine Fischtaverne,, Reisebericht

 

Meine kleine Fischtaverne

von Joana Angelides

 


In dieser kleinen griechischen Taverne, nicht weit weg vom Trubel der Touristenströme,

aber doch noch unberührt vom Tourismus, treffen sich fast nur Stammgäste. Der Wirt kennt sie alle beim Namen und kennt auch ihre kleinen und größeren Probleme; denn manche seiner Gäste haben nicht nur ihr Herz bei ihm ausgeschüttet, sondern auch ihre Familienfeste in seinem Lokal gefeiert, Freud und Leid liegt sozusagen eng beieinander.

 

Da sind zum Beispiel die drei Baumeister Kosta, Lefteri und Harry. Drei völlig verschiedene Charaktere und doch seit Jahren in Freundschaft verbunden, zusammengeschweißt durch ihre gemeinsame Arbeit, verschiedene Erlebnisse, Erfolge und auch Pleiten.

 

Sie sind immer auf der Suche nach Aufträgen. Das war früher leichter als heute, viele Grundstücke wurden in dem kleinen Ort schon verbaut, es stehen nun Appartementhäuser darauf. Nur hin und wieder hält sich trotzig eines der kleinen Sommerhäuser zwischen den großen Häusern. Das sind die Themen, die unsere drei Baumeister bewegen.

 

Nacheinander kommen sie in die Taverne und bestellen durch lautes Zurufen dreimal Ouzo beim Wirt. Dieser nimmt die Bestellung durchzustimmendes Nicken des Kopfes zur Kenntnis. Er bringt drei kleine Fläschchen gemeinsam mit einer Schale Eiswürfel und einen Teller mit pikanten Häppchen und stellt alles auf den Tisch. Sodann bringt er auch noch einen Korb mit frischem Brot und eine große Karaffe mit kaltem Wasser. Die drei Freunde gießen den Ouzo langsam und bedächtig in die Gläser und geben je nach Geschmack ein oder zwei Eiswürfel dazu. Sofort färbt sich der Ouzo durch die schmelzenden Eiswürfel milchig ein. Sie stoßen an prosten sich zu und sehen sich dabei an. Dann nehmen sie einen kleinen Schluck und wenden sich den Häppchen am Teller in der Mitte zu. Es ist eine Auswahl des reichhaltigen Angebotes an Vorspeisen. Es ist bemerkenswert mit welcher Liebe jedes kleine Tomatenstück, jeder in Olivenöl angebratene Paprika zerteilt wird und gemeinsam mit einem Stück Weißbrot im Mund verschwindet.

Es ist freitagnachmittags und sie unterhalten sich über die vergangene Woche, über die Hitze in der nahen Stadt der sie soeben entkommen sind und auch über den letzten Bestechungsskandal und über alle anderen kleinen Begebenheiten. Ihr dunkles, zufriedenes Lachen mischt sich mit dem Rauschen der Wellen und den gedämpften Geräuschen aus der Küche zu einer Symphonie der Lebensfreude.

Am übermütigsten ist immer Harry. Wenn einer seiner Freunde etwas Passendes zum Besten gibt oder einen Witz gut platziert, schlägt er mit der rechten Hand über den Tisch in dessen Hand ein und ruft ihm ein Prost zu, um gleich anschließend auch sein Glas zum Mund zu führen. Ihre Unterhaltung wird immer lustiger und lauter. Eigentlich sollte Harry nach Hause gehen, da seine Frau mit dem Essen auf ihn wartet, doch er kann sich nicht von seinen Freunden trennen und erzählt immer wieder lustige Geschichten und Anekdoten über die alle lachen, obwohl sie schon alle kennen. Nun kommen auch noch andere Gäste in das Lokal, die Tische werden besetzt und das Spiel für den Wirt beginnt wieder von neuem.

Einer wird besonders laut und freudig begrüßt und am Tisch für ihn Platz gemacht. Es ist Vassili, einer der Zulieferer für die Projekte der drei Baumeister. Er hat schon eine Stunde zuvor telefonisch einen großen Fisch am Rost   bestellt und setzt sich nun zu den Freunden; nicht ohne vorher eine große Geste der Begrüßung nach rückwärts in die Tiefe des Lokales zu senden und damit gleichzeitig zu signalisieren:

“Ich bin da, Ihr könnt servieren!”

 

Der Wirt ist schon unterwegs und bringt neuerlich einen Korb mit frischem Brot, vier Weingläser und einen zusätzlichen kleinen Teller. Den kleinen weißen Teller deshalb, da anzunehmen ist, dass auch Vassili von den kleinen Häppchen die noch am Tisch übriggeblieben sind, etwas nehmen wird. Dann eilt er wieder zurück und holt die bereits vorbereitete Fayence mit dem großen, am Rost durchgebratenen Fisch und stellt sie mit einer wahrlich königlichen Geste in die Mitte des Tisches. Einen leichten weißen Tischwein, die Lieblingsmarke der Freunde hat er unter dem Arm eingeklemmt und stellt ihn ebenfalls hin.

 

Der Fisch liegt nun in seiner ganzen Pracht hier mit leicht geöffnetem Maul und zwischen zwei Petersilienstämmchen lässt er die Zähne durchblitzen, das eine sichtbare Auge starrt ins Leere. Seine Außenhaut ist von der Holzkohle geschwärzt und in den Einschnitten ist das weiße Fleisch zu sehen.  Heute Morgen hat er noch gelebt und sich in den Fluten des Mittelmeeres getummelt Die Vergänglichkeit des Lebens wird in diesem Moment dem Betrachter nicht wirklich bewusst, es gewinnt schon mehr die Vorfreude auf den bevorstehen Genus die Oberhand.  Erst wenn ich diese Momente in meiner Erinnerung abrufe, drängt sich dieser Gedanke in mein Bewusstsein.

Ein großer Teller mit Salat, sowie eine kleine Schüssel mit einer Mischung aus Olivenöl und Zitrone folgen noch nach. Der Kopf wird nun von Vassili vom Körper des Fisches getrennt und zum Tellerrand geschoben. Mit der Gabel unter Zuhilfenahme der Finger wird nun die obere Hälfte des Fisches abgehoben und auf den vor ihm stehenden Teller gelegt. Das mit Zitrone vermischte Olivenöl wird mit einem Löffel sorgfältig über den Fisch gegossen. Mit einer einladenden Geste fordert er die Freunde auf, sich ebenfalls zu bedienen.

 

Der golden schimmernde Wein wird in die Gläser gefüllt, diese gehoben und alle prosten sich zu.

Kosta greift, wie immer, wenn sich die Möglichkeit ergibt, zum Kopf des Fisches. Er liebt es, diesen sorgfältig zu zerteilen und jedes kleinste Stück genüsslich in den Mund zu schieben. Nur wirkliche Kenner und Genießer von Fischen können einen Fischkopf mit einer solchen Perfektion zerteilen und auslösen.

Harry winkt ab. Seine Frau wartet; was ihn jedoch nicht daran hindert nach einigen Minuten doch zuzugreifen und sich dem verlockenden Genus hinzugeben.

Der Vierte im Bunde, Lefteri hat selbst kleine Fische bestellt und bekommt diese soeben serviert. Es sind kleine Goldbarben, die ein wunderbar zartes Fleisch haben und zu den “Edelfischen” gehören. Auch er bittet die Freunde zuzugreifen.

 

Es ist immer wieder ein wunderbarer Anblick, wenn Menschen voller Lebensfreude mit sich und der Natur vereint, sich dem Augenblick so hingeben können wie unsere Freunde.

 

Dieses Mahl wird sich sicher bis in den späten Nachmittag hinziehen.


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Sonntag, 17. Januar 2021

Blutspuren, Satire

 

Blutspuren

von  Joana Angelides



 

Das Reisebüro "Blutspur" bietet ja bekanntlich Touren zu den weltbekanntesten und herrlich grausamsten Stätten der Welt an.

Gar nicht überraschend gibt es sehr viele Interessenten, sodass das Reisebüro bereits einige Male pro Monat diese Routen belegt.

Die Tour beginnt diesmal in Deutschland und hat als Schwerpunkt die Hexenverbrennungen, da ja die erste Hexenverbrennung in der Kirchengeschichte im Jahre 1272 in Toulouse stattfand.

Die Hexenverbrennung war damals die gängigste und effektivste Methode, seinen Nachbarn oder Konkurrenten loszuwerden. Bis zu 60.000 Menschen fielen diesem Wahn zum Opfer.

Eine besondere Gnade war, wenn das Opfer vorher erdrosselt wurde. Was für humane Gedanken, damals schon, im dreizehnten Jahrhundert!

Ein wahnsinnig aufregendes Spektakel muss das gewesen sein! Alle versammelten sich am Hauptplatz, Es gab Gaukler, Artisten und Gaffer, sicher wurden auch Erfrischungen gereicht und die Damen des Horizontalen Gewerbes konnten nach dem mittelaltrigen Barbecue die aufgegeilten Männer nach Strich und Faden ausnehmen.

Das Sightseeing beginnt gleich nach dem Frühstück im Hotel.

Das Reisebüro hat einen fix aufklappbaren Scheiterhaufen mit, der dann eine Stunde vorher am Hauptplatz aufgestellt wird. Leider darf man ihn nicht anzünden, da es die Feuerrechtsbestimmungen meist nicht erlauben. Aber mittels eines Tonbandes kann man die schauerlichen Schreie der brennenden Opfer vom Tonband genießen und wer will, kann sich an den Pfahl binden lassen und mit geschlossenen Augen die Atmosphäre nachempfinden.

Während der Weiterfahrt nach Frankreich wird noch weiter gerätselt, ob es heute noch Hexen gibt?

Die Französische Revolution 1789 bis 1799, also zehn Jahre aufregender Ereignisse, rückte die Guillotine wieder in den Mittelpunkt!

Der Führer vom Reisebüro erklärte vor dem Schloss Versailles die Funktion und lobte die Zuverlässigkeit des Instrumentes. Er betonte auch, dass die Hinrichtungen auf einem Schafott, wo der Kopf mit einem einzigen Schlag abgetrennt wurde, nur den Adeligen vorbehalten waren. Erst durch die Erfindung der Guillotine kam auch das gemeine Volk in den Genuss einer humaneren Hinrichtung, früher wurde es, ebenfalls öffentlich, einfach nur gehenkt.

Man muss sich, dass vorstellen, die Menge wartet auf den Leiterwagen, wo die Verurteilten angebunden herbei gekarrt werden. Mit vor Angst geweiteten Augen und meist auch noch weinend.

Die Menge wirft mit allerlei Obst und Eiern nach ihnen! Also, heute gibt es solche Freiluftveranstaltungen leider gar nicht mehr. Naja das Werfen mit Lebensmittel ist ja in unserer Zeit obsolet.

Was für ein Tod! Man muss sich das vorstellen, man wird mit dem Kopf und den Händen eingeklemmt und über dem Haupt schwebt ein scharfes Dreieck, dass jeden Moment herab sausen kann! Man lauscht auf jedes Geräusch, jeder Bewegung hinter einem. Ein Nervenkitzel sondergleichen.

Im Endeffekt kommt ja der Tod oft unverhofft, nicht wahr?

Kalte Schauer laufen dem Touristen über den Rücken!

Der Delinquent sieht nicht viel, nur den Korb unter ihm. Da wird ja voraussichtlich der Kopf hineinfallen.

Um genügend Applaus zu bekommen kann der Henker den Kopf danach aber auch aus dem Korb nehmen und dem johlenden Publikum zeigen!

Schauer laufen uns über den Rücken und ein wenig Mitleid regt sich. Obwohl, es ist ja schon Jahrhunderte her!

Die Fahrt geht weiter nach London, zur Besichtigung des Towers.

In den Verliesen des Towers, der im Mittelalter erbaut und immer wieder ausgebaut und erweitert wurde, sind vorwiegend Menschen des oberen Standes verschwunden. Bischöfe, Prinzen, unliebsame Verwandte des Königshauses, usw. Damals gab es deren ja viele!

Die drei Königinnen Anne Boleyn, Catherine Howard und Lady Jane Grey haben den Tower nie verlassen. Sie fanden dann aber dafür in der Kapelle ihre letzte Ruhestätte. Eine Wiedergutmachung sozusagen.

Man kann von einer Balustrade in die Kellergewölbe hinunterschauen, sich vorstellen, wie halbnackte Männer an Eisenringen an den Wänden hängen und die Ratten hin und her huschen.

Im Prospekt liest man, dass sie entweder verhungert sind oder hingerichtet wurden, oder vielleicht sogar beides.

Man kann sich im Geiste vorstellen, wie feine Damen mitten im Stroh sitzen und den verzweifelten Kampf gegen Ungeziefer beginnen. Schauerlich, aber doch vielleicht irgendwie gerecht?

War da nicht irgendwo ein Schluchzen?

Es klingt schauerlich in den Gewölben, wenn die Touristen, nur so zum Spaß, Hilferufe hinunterrufen. Klingt aber doch gut, oder?

Auf jeden Fall gibt es nichts, womit man die Menschheit nicht unterhalten kann, wenn es nur sensationell genug ist und den anderen passiert.



Liebliche Täler und sanfte Höhen werden immer wieder in Reiseprospekten angeboten und lösen eigentlich bei sensationshungrigen Touristen nur innerliches Gähnen aus.

Aus der Geschichte wissen wir doch, dass es immer wieder Gräueltaten gab, die in die Weltgeschichte eingingen. Warum gibt es nun keine Angebote der Reisebüros, diese Orte zu besuchen, sich ein wenig Gänsehaut und Entsetzen zu verschaffen?

Schließlich gibt es ja Menschen, die sich gerne fast zu Tode fürchten und sich das auch was kosten lassen.

Diese Marktlücke hat nun das Reisebüro „Blutspur“ entdeckt und dementsprechende Touren zusammengestellt.

Besonders zum Fürchten ist schon die Reise mit dem rumänischen Reisebus, mit defekten Bremsen, abgefahrenen Hinterrädern und nur einem Chauffeur, der sich in den Kurven immer schräg nach rechts oder links beugt.
Vom Rückspiegel blickt uns ein hin und her schwingender kleiner Vampir mit roten blinkenden Augen und sehr großen Eckzähnen an.
Gruß vom Grafen Vlad Dracula.
Das Reiseziel ist Siebenbürgen in Rumänien, besser noch bekannt als Transsylvanien. Übernachtet wird im Schlosshotel Dracula. Die Betten da sind wundervoll gearbeitete Särge und in allen Durchgängen hängen Kruzifixe und Knoblauchkränze. Wir hören nachts schauriges Heulen und Schreien aus den Untergeschossen, die mit Lautsprechern in die Zimmer übertragen werden und an der Außenmauer des Schlosses huschen verhüllte schwarze Gestalten wie Molche rauf und runter.
Wunderbare Schauer durchlaufen uns.   x

Eine andere Tour führt nach Joannina im Norden Griechenlands.
Hier beherrschte bis 1822 der osmanische Herrscher Ali Pascha das damals türkische Albanien und den Norden Griechenlands.
Es gibt Stadtführungen, die an denkwürdigen Stellen vorbei führen, wo die damalige griechische Bevölkerung auf Rosten gebraten, auf Spieße gespießt oder irgendwie anders fantasievoll zu Tode gequält wurden. Diese Stellen sind besonders gekennzeichnet und man kann sich auch gleich mit Souvenirs eindecken.
Man vermeint die Schreie der Gequälten noch immer zu hören. Wir machen die Stadtführung zwei Mal, einmal gleich nach dem Frühstück, das zweite Mal vor dem Abendessen.
Wunderbare Schauer durchlaufen uns.

Besonders die Reise nach Istanbul, dem ehemaligen Konstantinopel, gestaltet sich herrlich schaurig! Als Mehmet der Eroberer im Jahre 1453 nach langer Belagerung die Stadt eroberte, kamen 50.000 Menschen zu Tode. Sehr viele davon wurden gepfählt oder gekreuzigt, das Sterben zog sich tagelang auf den Hügeln rund um die Stadt hin. Einige Reste von Pfählen, oder sind sie von Kreuzen, stecken anscheinend noch in der Erde, meint der Stadtführer vom Reisebüro „Blutspur“.
Oh muss das grausam und schmerzvoll gewesen sein! Wunderbare Schauer durchlaufen uns!

Die Reise nach Rom unter dem Motto „Blutspur“ führt uns an besonders grausame Plätze der Weltgeschichte und ist daher auch um einige Euro teurer.
Im Kolosseum schildert der Prospekt die Verfütterung der Christen an die Löwen, die blutigen Todeskämpfe und Verbrennungen von Sklaven.
Daumen abwärts, das Volk will Blut sehen!
Schade nur, dass das Kolosseum kaputt und nicht mehr in Betrieb ist.
Der Reiseführer erzählt von dem Brand, den Kaiser Nero auslöste, als er die Stadt an vier Ecken anzünden ließ. Hunderte Menschen starben im Feuer, oder unter herabfallenden Trümmern der Gebäude. Muss ein gigantischer Anblick gewesen sein!
Leider sind da alle Spuren im Laufe der Zeit verschwunden. Aber dafür gibt es ja eine Menge von Filmen, made in Hollywood, wo uns das ja anschaulich genug gezeigt wird.
Die Bilder im Prospekt jagen uns wilde Schauer über den Rücken.

Weiter geht’s nach Pompeji, einer Stadt unter Asche vergraben.
Wie aufregend musste es gewesen sein, als der Vesuv im Jahre 79 n. Chr. ausbrach und Asche, Glut und Steine auswarf. Man kann heute noch sehen, wie die Menschen im Schlaf, im Beischlaf und beim Essen überrascht wurden!
Sie wurden einfach überrumpelt von der Macht der Eruptionen. Also, das ist schon erschreckend, wenn die Natur so ihre Kräfte ausspielt. Schade, dass es damals noch keine Filmkameras oder Polaroid-Sofort-Bild-Kameras gegeben hat. Das hätte wundervolle Bilder von den erstickenden Nachbarn ergeben!
Die Nachwelt hätte sie dann sicher katalogisiert!
Wunderbare Schauer durchlaufen uns.

Nach Ende der Reisen nehmen wir uns noch Prospekte mit, um die weiteren Reisen zu planen. Gibt ja noch viele Plätze auf dieser Erde, wo man die Gänsehaut und das Entsetzen so richtig genießen kann!

 

 

 

Des Sklaven Lust, Gedicht

 


DES SKLAVEN LUST

Von XENIA PORTOS

 

Gefesselt und hilflos, erwartungsvoll gespannt,

Horcht er auf das Geräusch, zitternd gebannt.

Der Hieb saust hernieder, beißend und grell

Schmerz findet den Weg, zischend und schnell

Der Schlange Biss gräbt sich ein, wird wühlen,

Die Nervenbahnen beginnen langsam zu glühen

Des zweiten Hiebes Schmerz das Gehirn erreicht,

Jedes andere Gefühl dem Körper entweicht.

Hieb auf Hieb, ohne Mitleid,  nach ihrem Ermessen.

Es entringt sich ein Stöhnen und Zerren an Fesseln

Hoffnung auf Ende der süßen Qual, leises Flehen.

Jaaaaaaa, voller Lust im Schmerz vergehen!

Bunte Kreise, Blitze oder zuckendes Lichtermeer

Der gepeitschte Körper unterscheidet  nicht mehr.

Jeder Muskel zuckt, das Fleisch ist gepeinigt,

Der Körper schreit nach Erlösung, ist wie gesteinigt.

Da, die Peitsche ruht, die Luft pfeifend entweicht,

Der Höhepunkt der Lust ist qualvoll erreicht.

 

L U S T , erotisches Gedicht

 


 

 LUST

JoanaAngelides

Sie ist da, sie erfasst den Körper, schüttelt ihn

Züngelnde Flammen wirbeln ihn her und hin,

 wie ein Schwert mäht sie alles nieder

immer wieder, immer wieder!

LUST

 

Erzeugt Hitze, Blitze, wir erzittern, glühen

Feuerwerke und Raketen beginnen zu sprühen

Jede Berührung lässt uns wohlig erschauern

Wir stürmen Berge, Seen, es hebt uns über Mauern.

LUST

 

Lässt uns rundum schlagen, lautlos schreien und betteln.

 Wir wollen Hände spüren und Zungen erleben

Wollen in wohligen Schauern erbeben

Wenn uns der süße Tod überrollt, atemlos

Wollen wir es erleben. Hemmungslos

In Sinnen ertrinken, Genießen, Genießen

Und diese brennende Qual nie mehr missen.

LUST

 

Und es wird uns plötzlich bewusst

Wir können nicht mehr leben ohne sie,

der LUST

Freitag, 15. Januar 2021

Im Schatten des Fujijama, Tamomoto, Tag 2

 


Auszug aus dem e-Book


IM SCHATTEN DES FUJIJAMA

von Joana Angelides




TAMOMOTO, Tag 2

 

Heute ist wieder so ein Tag, dem ich seit Stunden entgegen zitterte

Ich weiß gar nicht, wie lange ich schon daliege, durch die Maske kann ich nicht feststellen, ob es dunkel oder hell im Raum ist.

 

Ich kenne den Raum natürlich, er ist oval, mit Matten ausgelegt, das Bett in der Mitte des Raumes ist niedrig, quadratisch und rot gepolstert. Es ist ein japanischer Futon. Rund um das Bett sind mit Reispapier bespannte Paravents aufgestellt, die mit Drachen und japanischen Landschaften bemalt sind. Die Lampen dahinter erleuchten den Raum nur wenig, das Licht durchbricht das Reispapier nur sehr zaghaft. Der Blick durch die Breitseite des Raumes geht in den mit Lampions geschmückten Garten hinaus und der kleine Teich spiegelt in mondhellen Nächten die silberne Scheibe des Erdtrabanten wider.

Doch im Moment kann ich das nicht sehen. Meine Sinne sind geschärft und ich horche in die Dunkelheit hinein.

 

Wird Tamomoto wieder zurückkehren? Die Erregung steigt und mit ihr die Erwartung für das Kommende.

 

Ich bin mit dünnen Seidentüchern ans Futon gefesselt und fühle mich meinen Begierden total ausgeliefert, die Maske auf meinem Gesicht macht das übrige.

Ich liege da, die Stille wird immer lauter und das Einzige, das ich hören kann ist mein Herzschlag. Da, ein Luftzug! Er betritt wieder den Raum.

 

Schon spüre ich etwas Warmes auf meinem Bauch und dann spüre ich wie Fingerkuppen es verteilen. Es riecht nach Moschus und Vanille.

 

Sehr lange kreisen diese Fingerkuppen um meinen Nabel, gehen nach oben, umkreisen meine Brust, sparen jedoch die Brustspitzen aus. Es macht mich verrückt, denn gerade da entzündet sich meine Erregung immer und er weiß es. Er will das scheinbar bis zuletzt aussparen.

 

Dann gleiten diese Fingerkuppen wieder nach abwärts, massieren meine Hüften, gleiten die Schenkel außen nach unten und wieder innen nach oben. Ich bäume mich auf vor Lust.

 

Doch diese Berührungen ändern die Richtung und gleiten wieder nach abwärts. In meine Kniekehle, weiter die Waden nach unten und umkreisen meine Füße. Sie gleiten an der Seite bis zu den Zehen; Kratzen wie mit einem Geigenbogen an ihnen, kratzen in den Zwischenräumen und meine Beine beginnen wie die Saiten eines Instruments zu vibrieren. Diese Hände haben plötzlich Nägel, die Fingerkuppen sind verschwunden?

 

Er ist ein Teufel, ein Teufel aus Japan, der meint, ein Musikinstrument in Händen zu haben um ihm Töne zu entlocken.

 

Seine Finger beginnen auf der Fußsohle zu tanzen, zart zu kratzen. Ich stöhne.

Dann beginnen sie jeden Zeh zu berühren, zart darüber zu streifen, ich stöhne lauter. Es wird unerträglich und es hört nicht mehr auf. Ich beginne unkontrolliert zu zittern, möchte fliehen. Unkontrollierbare Töne entweichen mir.  Doch er hört offenbar meinen Klangkörper zu einer Symphonie anschwellen. Ich kann nicht fliehen, bin ich doch mit dünnen Seidentüchern an das Bett fixiert.

 

Es ist chinesische Folter, er wird mich zu Tode kitzeln.

 

Alle meine Muskeln spannen sich nun an, der Körper versucht dieser süßen Qual zu entkommen. Da, es hört endlich auf und ich atme auf, mein Körper sackt in sich zusammen.  Doch es war nur ein kurzer Moment, schon beginnt es wieder und diesmal sind es keine Fingerkuppen, keine Fingernägel, sondern es ist ein harter und doch elastischer Pinsel. Wahrscheinlich ist es der Pinsel mit den Marderhaaren, den wir schon eine Weile haben. Er lässt meine Beine wieder unkontrolliert zucken, mich aufbäumen, mich betteln, er soll doch aufhören. Aber er weiß, dass ich es eigentlich nicht wirklich möchte.

 

Ich spüre nur seinen warmen Atem auf meinem Bauch.

 

In der selbst gewählten Dunkelheit stelle ich mir vor, wie er über mich gebeugt es genießt, wie ich mich winde, um eine Pause flehe, flüsternd daliege. Er genießt die anschwellenden Töne aber auch die Zwischentöne meiner eigenen Komposition.

 

 

Der Pinsel bewegt sich auf der Fußsohle in wechselndem Tempo und in meinem Inneren beginnen sich bunte Kreise zu drehen. Ich muss aus diesem Teufelskreis raus, ich halte es nicht mehr aus.

 

Plötzlich hört es auf.  Der Pinsel wandert an der Innenseite meiner Beine hinauf zu den Schenkeln und vermittelt den Eindruck von Millionen von Ameisen, die über meinen Körper laufen. Ich spüre, wie ich feucht werde, wie sich meine Vagina zusammenzieht.

 

Nun kommt dieser Pinsel langsam näher an mein Lustzentrum und ich halte den Atem an. Der Körper weiß, was auf ihn zukommt. Einerseits zittert er davor, andererseits will er es.

 

Zarte Finger teilen meine Scham und der Pinsel gleitet langsam zwischen meine Lippen. Er erreicht die Klitoris und beginnt langsam darüber zu kreisen. Sehr langsam. Die Impulse steigen in meinen Kopf, erzeugen bunte Ringe, sich drehende Kreisel und das Gefühl nur mehr aus Gehirnmasse und Klitoris zu bestehen.

 

Der Pinsel bewegt sich hin und her, am Punkt rundherum. Schneller, dann wieder langsamer, ich stöhne und stoße kleine Schreie aus. In dem Moment, als sich ein Orgasmus ankündigt, hört der Pinsel auf. Die Spannung fällt zusammen.  Nun beginne ich sogar zu betteln, dass er weitermachten soll, flüstere sinnlose Worte, mein Atem fliegt. Doch er ist vorerst erbarmungslos.

 

Er hat mir einen wahnsinnig aufregenden Nachmittag versprochen und das scheint er nun in die Tat umzusetzen.

 

Er entfernt sich vom Bett und lässt mich mit all meiner Erregung wieder alleine. Ich horche in die Dunkelheit, die meisten Ameisen sind zur Ruhe gekommen. Doch einige Tausende spüre ich noch, besonders im Gehirn. Sie machen meinen Geist verrückt.

 

Da, er beginnt wieder sich mit meinen Füßen zu beschäftigen. Er reibt sie mit etwas Öl ein und beginnt schon wieder unter meinen Zehen zu tanzen, mit seinen Fingernägel meine Fußsohlen, besonders an den Seiten zu bearbeiten und mein Körper bäumt sich wie unter Strom auf, zuckt.  In Kürze werde ich die Kontrolle verlieren. Als es fast unerträglich wird, hört es wieder auf. Ich schreie auf, NEIN!

 

Ich merke den Luftzug, den ein Körper verursacht, der sich ganz nahe bewegt. Ich spüre, wie sich dieser Körper über mich beugt und meine sehr harten, erregten Brustspitzen zwischen seine Lippen nimmt und sie presst, dreht und mit seiner Zunge streichelt.

 

Ich werde mit ungeheurer Wucht von einem Sturm hochgehoben und fliege nun hoch hinauf in die Wolken.

 

Seine Fingerkuppen erfassen nun wieder meine Perle und streicheln im selben Rhythmus darüber, wie seine Zunge meine Brustspitzen berührt. Jeder Zentimeter meiner Haut ist elektrisiert, es läuft Strom darüber, das Vibrieren hört nicht mehr auf.

 

Ist es ein Finger, sind es zwei oder drei, die nun in mich eindringen? Sie berühren meinen G-Punkt, sie katapultieren mich in den Orbit, kein Nerv in meinem Körper kann ruhig bleiben, die Nervenenden glühen. Die Finger massieren langsam aber stetig diesen Punkt und sein Daumen kreist über meiner Perle, stetig und laaangsam. Es ist die italienische Methode.  Ich spüre Kaskaden von Empfindungen in meinem Körper auf und ab zu laufen, wie Flut und Ebbe. Sie werden in Kürze über mir zusammenschlagen.

 

Es kann unmöglich ein Mensch alleine sein, der meinen Körper so zum Klingen bringt, es ist ein ganzes Symphonieorchester. Die bunten Kreise in meinem Gehirn werden immer schneller und als er in mich eindringt, schnell und fordernd, kräftig und selbst pochend und zuckend, fliege ich mit einem Paukenschlag direkt über einen Vulkan, der sich plötzlich auftut.

  .

Der erste gemeinsame Orgasmus schlägt über uns zusammen, reißt mich mit.

Das Furioso strebt seinem Höhepunkt zu.


Im Schatten des Fujijama, Tamomoto, 1. Tag

 



Auszug aus dem e-Book


IM SCHATTEN DES FUJIJAMA




TAMOMOTO 


verwöhnt mich, kocht hin und wieder für mich im Alltag, füllt mein Leben mit Musik und Harmonie. Ist in erster Linie Japaner, dann erst Dirigent, Musiker. Er lässt mich spüren, dass er ganz in mir aufgehen kann, alle meine erotischen Neigungen und Wünsche erfüllen und genießen und mich glücklich sehen will. Sein Lächeln ist warm und seine dunklen Augen ein tiefer See. Unsere Seelen fließen dahin, wie die Musik von Smetana, bäumen sich mit der Musik von Rimski-Korsakov auf oder verlieren sich in den Symphonien von Beethoven.

TAMOMOTO.Tag 1

 

Ich habe soeben die Hölle verlassen und es war wunderbar. Die Stille danach jedoch ist wieder quälend. Die Augenmaske lässt mich in völliger Dunkelheit.  Ich spüre noch immer Tamomotos warme, festen Hände wie sie meinen Körper streicheln, seine Lippen über meine Brüste streichen, zum Bauch hinunter wandern, im Nabel verbleiben und unruhig vibrieren, verhindern, dass die Erregung abflaut. Sie hat mich voll im Griff. Im Hintergrund ist leiser Trommelwirbel zu hören, als würden die Heere aus Eroicas drittem Satz aufmarschieren.

Tamomoto spielt wieder eine seiner Symphonie im Konzertsaal meiner Empfindungen.

 

Er entfernt sich wieder und ich bleibe in der völligen Dunkelheit und Stille zurück.

 

Spüre plötzlich, wie Nebelfetzen, (oder sind es Spinnweben?)  über mich gleiten, meine Schenkel berühren und sie auseinander drängen.  Er ist wieder da! Er drängt sich in mein Lustzentrum und sein Schwert bleibt genau über meiner Klitoris stehen. Es sind tausend Zungen, die sich mit dieser noch immer sehr erregten Stelle vereinen und sie beginnen erneut in meinem Körper zu toben; meine Nervenenden vibrieren hektisch. Es scheint, als wäre ich auf ein Rad gebunden, dass sich immer schneller dreht. Warmer Atem ist spürbar über den Spitzen der Brust und eine, oder mehrere Zungen beginnen ihr Spiel. Es gibt kein Entrinnen, die Ameisen kommen wieder, der Strom erfasst meine Fingerspitzen und breitet sich bis zu den Zehen aus. Mein Mund trocknet aus, ich kann nur mehr stoßweise atmen.

 

Es ist als würden sich die Tore der Hölle wieder öffnen, tausend feurige Zungen nach mir lecken um mich, wie Don Giovanni, in den Abgrund zu ziehen. Der Dirigent hält seinen Zauberstock, der einmal wohltuend, dann wieder strafend über mich herrscht, fest in der Hand und lässt keinen Moment Ruhe einkehren.

Mein Körper wird gleichzeitig in glühende Lava getaucht, dann wieder in ein Meer von Eis, von einem Extrem ins andere. Die Zunge hört nicht auf, sie stülpt mein Innerstes nach Außen und dieses Innere ist wie eine Pfingstrose mit tausend dunkelroten, bebenden Spitzen.

 

Das Blut steigt und steigt in den Kopf, ein Feuerwerk explodiert und ich sehe nur mehr diese leuchtenden Sterne an einem schwarzen Nachthimmel. Es ist ein neuerlicher Orgasmus, ausgelöst durch tausend Zungen der nicht aufgehalten oder unterbrochen werden kann. Nichts ändert sich, die Zunge arbeitet ruhig weiter, treibt mir den Schweiß aus allen Poren und ich spüre, wie die Erregung, die Lust immer tiefer eindringt in meinen Leib. Es tauchen aus dem noch nie sichtbaren Abgrund Gefühle auf, die den Körper treiben und das ausbrechende Feuer lodern lassen.

 

Unmittelbar, ohne Vorwarnung überrollt mich der nächste Höhepunkt, raubt mir fast das Bewusstsein.

 

Doch es hört nicht auf. Ich schreie diese schmerzhafte Lust hinaus, ich spüre seine Finger in meinem Mund, ich sauge daran, spüre, wie mir Tränen der Lust über die Wangen laufen.

 

Inzwischen kriechen Tamomotos Hände weiter über meinen Körper, machen ihn zittern, reizen die Nerven und holen gutturale Töne aus mir hervor. Der glühende Körper bäumt sich auf, will dieser Qual ein Ende bereiten, ist jedoch chancenlos.

 

Unentwegt spüre ich seine Lippen am ganzen Körper, sie spielen mit ihm, saugen an ihm und kühlen zischend die glühenden Punkte.

 

Der ultimative Orgasmus überrollt mich, ich sehe in meiner Dunkelheit meinen Körper von Innen heraus, sehe jede Sehne, jede Vene und jede Ader. Sehe wie sich glühende Lava in ihnen wälzt, sehe, wie sich mein Bauch nach außen wölbt, meine Brust sich öffnet und das offene, blutige Herz wie rasend schlägt. Alles was ich noch spüre, ist die Explosion in meinen Kopf. Sehe, wie er von innen her zerrissen wird, wie die Feuerwerkskörper die Gehirnschale verlassen und werde gleich das Bewusstsein verlieren.

 

Bevor dies geschieht, fängt er mich mit seinen starken Armen auf und hält mich so lange, bis sich mein Körper beruhigt. Dann erst senkt er den Taktstock.

 

Es dauert eine Ewigkeit und eine Stunde.


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