Donnerstag, 8. Februar 2024

Das ewige Babel und sein Dilemma, Satire

 

Das ewige Babel und sein Dilemma!

Joana Angelides



 

Einst hat Gott, (lt. Genesis 11) mit einem Handstreich anlässlich des Turmbaus zu Babel eine Sprachenverwirrung ausgelöst und die Menschen damals mit 72 unterschiedlichen Sprachen bestraft, da die Menschen den Turm bis in den Himmel bauen wollten und sich so mit Gott gleichzustellen versuchten. Er beabsichtigte damit, dass sie sich untereinander nicht mehr verständigen konnten. Das hat er ja herrlich hingekriegt!  Wirkt bis heute!

Nur, die Gebäude, die der Mensch nun heute baut, sind sicher größer als der Turm zu Babel damals. Der Plan ist also voll in die Hose gegangen!

Nicht sehr überraschend hat ihn der Mensch zu überlisten versucht, hat EINE Sprache über alle anderen erhoben, nämlich Englisch. Wie die Erfahrung zeigt, hat ihnen das aber auch nicht viel genützt! In der Steinzeit haben die Menschen ihre Überzeugung mit Steinen und Steinschleudern untermauert, später mit Schwertern, dann mit Kanonen bis zur finalen Atomwaffe! Wenn es in dieser Art weitergeht, werden sie irgendwann wieder zur Steinschleuder greifen müssen! Also hat Gott doch den längeren Arm?

 

Anhänger der Prä-Astronautik gehen sogar so weit, dass sie meinen, unser Lebensraum ist der Mistplatz längst vergangener Zivilisationen, wo Gott und seine Mit-Götter dem Menschen gezeigt haben, wie man Monumente baut, aber die Unzulänglichkeit des Humans erkannt und uns mit Achselzucken einfach wieder verlassen und vergessen haben.

Aber, wo wir nun bereits so viele Sprachen hatten, wollten wir sie auch einsetzen! Also schafften wir Things, Parlamente, Foren und überregionale Institutionen, wo wir versuchten selbst Gott zu spielen und unsere eigenen Positionen zu stärken.

Nun entwickelt sich so Vieles, wie uns die Geschichte lehrt, zu einen Per Pedum Mobile!  Innerhalb er UNO und auch Brüssel, die sich zu einem Babel der Neuzeit betreffend Sprachen entwickelt haben, sind nicht wenige, uns bisher weitgehend unbekannte, Sprachen vertreten, die von jeweils über 270 Millionen Menschen gesprochen werden! Hier nur anzuführen Tamilen, Bengalen, oder solche…

Da staunt sicher auch Gott, wie sich das entwickelt hat!

 

Vielleicht sollte er seinen offensichtlichen Fehler korrigieren, alle wieder auf einen gemeinsamen Nenner reduzieren?

Aber… welche Sprache sollte das sein? Die Debatten werden Jahrhunderte andauern! Am lautesten werden die Griechen schreien!

Und wird man sich dann noch daran erinnern, was die Ursache, der Ausgang, für die Debatte war?

Gott und wir werden in der Mottenkiste der Vergangenheit tief graben müssen!

 

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Wien tanzt, Satire

 

WIEN TANZT

Von Joana Angelides



 

Andere mögen Kriege führen…..  Wien tanzt!

Wir können es uns leisten, uns, trotz aller Wirren der Weltgeschichte, im Walzertackt zu drehen!

Wir, das kleine Land im Herzen Europas.

 

Und das seit dem Wiener Kongress im Jahre 1817, als man unter dem damals federführenden Wiener Außenminister Clemens Wenzel, Fürst Metternich, die Niederlage Napoleons feierte.

Das Gleichgewicht der fünf Großmächte wurde am Wiener Kongress bis auf weiteres wiederhergestellt. Frankreich verlor seine annektierten Gebiete. Preußen, Großbritannien, Russland und Österreich gewannen Gebiete hinzu, so auch Schweden, die Vereinigten Niederlande, Sardinien und Piemont.

Das alte Spiel der Diplomatie, neue Grenzziehungen gab es, die irgendwann wieder einmal korrigiert, verschoben oder ausgehandelt werden.

Menschengruppen, Mehrheiten und Minderheiten wurden verändert, ohne die Menschen zu fragen natürlich, und über all dem erklang Walzermusik.

Und sie hat sich bis heute hartnäckig gehalten.

Man glaubt es kaum, es finden alleine in Wien ungefähr 450 Bälle statt.

Der Ball der Bälle ist natürlich der jährliche Opernball. Ein staatlicher Ball, den Ursprung eben beim Wiener Kongress gelegt, mit tausenden Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Wirtschaft und Politik.

 

Neugierig von der übrigen Welt beobachtet, nachgeahmt und auch bewundert. Das rückt uns in den Augen der großen Welt in den Rang der Märchenwelt, wie Alices Wunderland.

Man erwartet an jeder Ecke Sisi zu begegnen, oder den Kaiser Franz, zumindest aber eine Hofdame. Touristen fahren mit der Pferde-Kutsche, dem Fiaker, an Schönbrunn vorbei und winken zum Balkon hin.

Doch den Auftakt der Ballsaison macht der Ball der Wiener Rauchfangkehrer! Logisch oder?

Jede Zunft, Berufsgruppe oder Gruppierung setzt ihren Ehrgeiz darein, ihren eigenen Ball zu veranstalten!

 

Ist eine stressige Zeit, wenn man da mithalten will!

 

International hat sich in den Vorstellungen der Menschen festgesetzt, dass jede Wienerin im Schrank mindestens vier Ballkleider (wo sind meine??) und jeder Mann mindestens einen Smoking oder Frack hängen hat.

Jeder Wiener kann Walzer tanzen, mindestens jeder zweite die Polonaise, sagt die Fama!

Und es ist Tradition, dass jedes Jahr zum Jahreswechsel in der Wiener Staatsoper die Operette „Die Fledermaus“ gespielt wird! Seit Jahrzehnten!

„Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist!“ 

Strauß bleibt eben Strauß!

Auch das Ballende folgt einem traditionellen Ritual: Das Licht im Ballsaal wird gedimmt, die Kapelle stimmt zum Kehraus einen langsamen Walzer an. Rauschende Ballnächte klingen in Wien beim Würstelstand oder bei einem Gulasch im Kaffeehaus aus.

 

Es bleibt dabei, der Kongress tanzt noch immer in Wien!


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Mittwoch, 7. Februar 2024

Das Herz will, was das Herz will, philosph. Gedanken

 

Das Herz will, was das Herz will.

Von Joana Angelides



 

Das Herz ist nur ein Muskel, ein Körperorgan mit ungeheurer Ausdauer, von medizinischer Sicht aus gesehen. Das haben wir so gelernt.

Doch ist es auch ein mystisches Organ, voller Geheimnisse und Eigenarten. Für die alten Ägypter war das Herz der Sitz der Seele. Sie bewahrten es nach dem Tod in eigenen Behältern auf, den Kanopenkrügen.  Das Herz reagiert in den ungünstigsten Momenten auf die unterschiedlichste Art, wofür wir keine Erklärung haben.

Es erhöht die Schlagzahl, wenn wir Angst haben oder Freude empfinden. Einfach so.

Aber, es steht auch Momente still, wenn wir uns plötzlich verlieben, in schöne Augen eintauchen und darin fast ertrinken. Oder einen Menschen finden, der uns nicht mehr loslässt. Das betroffene Herz beeinflusst auch unsere Atmungsaktivität, es setzen beide gleichzeitig aus. Ganz mechanisch pumpt es verstärkt unser Blut durch die Adern und erzeugt eine Art Rausch. So weit, so schön.

Nicht immer jedoch darf das sein, sind die Umstände nicht unproblematisch, kann es sich von Anfang auch nicht harmonisch abspielen.

Nun versucht das Gehirn das Herz zu beeinflussen, das abwehrende Dröhnen darin zu übertönen. Man bekommt es für kurze Zeit in den Griff, konstruiert Gegenargumente, die jedoch das Ziehen, das Hämmern des sich wehrenden Herzens nicht zum Verschwinden bringen können.

Irgendwann erliegen wir dem Gefühl, dem Glücksgefühl und verdrängen die Gegenargumente, lassen doch das Herz sprechen, wohl wissend, dass es nicht von Dauer sein kann. Ein Glück mit Ablaufdatum.

Wenn es dann so weit ist, das wahre Leben seinen Lauf nimmt, bleibt ein wundes Herz zurück.

Doch es gibt nicht auf, leidet still, denn das Herz will, was das Herz will.

Der Orkan der Gefühle, erotisches Gedicht

 

Der Orkan der Gefühle

von Joana Angelides




 

Kann man einen Orkan erahnen, voraussehen?

Oder einen Tsunami der über uns zusammenschlägt?

Davon kann man ebenso wenig ausgehen

wie vor dem Gefühl, das uns den Atem verschlägt.

Es ist einfach da, erfasst all unsere Sinnlichkeit,

nistet sich im Herzen ein, erfasst das Sein,

Sendet Signale im Körper aus. Trotz Wehrhaftigkeit

Ist es nicht zu vertreiben, gräbt sich immer tiefer ein.

Man wehrt sich, schlägt um sich und landet doch

auf einer Wolke der Verliebtheit und der Hilflosigkeit,

unter Beben, Weinen und Lachen im Liebeshoch.

Umgeben von goldenem Gespinst der Glückseligkeit.

Man spürt die Hände des Geliebten, und um Fassung ringt

Sein Suchen und Finden jener Zonen, die die Lust

erwecken, sie zum Tanzen auf dem Vulkan bringt.

Es rast die Erregung durch den Körper, erfasst die Brust.

Der Leib sich an ihn drängt, man will das Gefühl nicht missen.

Die Sinne spielen verrückt, man nach Erfüllung schreit

man flüstert und bettelt, man will es nun wissen.

Die Geilheit die Schenkel erzittern lässt, sie öffnen sich weit.

Das Schwert dringt ein, vorerst  langsam und gefühlvoll

Der Körper zittert und bebt, bis man die Erfüllung hinausschreit.

Und es war fantastisch, unendlich und tief und gleichzeitig wundervoll.

Die stumme Verzweiflung, Gedicht

 

Die stumme Verzweiflung.

von Joana Angelides




 

Bin einsam unter diesen  vielen Menschen.

Sie sehen mich nicht, sie laufen an mir vorbei

Ich möchte schreien, rufen, Signale senden.

Mein Mund ist offen,  doch es entflieht ihm kein Schrei.

Die Verzweiflung macht mich stumm.

 

Wie soll ich mich auch verständlich machen,

Ich verstehe selbst mich nicht.

Früher konnte ich weinen, lachen

Doch nun meine Welt zusammenbricht.

Die Verzweiflung ist rund um mich.

 

Ich fühle mich so alleine im leeren Raum.

Suche Halt um mich herum, es umgibt mich eine Wand

Die Welt bemerkt mich kaum.

Meine Seele sucht einen Halt, eine helfende Hand.

Die Verzweiflung hüllt mich ein.

Dienstag, 6. Februar 2024

Ein Lächeln, Gedanken

 

Ein Lächeln

von Joana Angelides




Ich liebe es, Dir stundenlang gegenüber zu sitzen und mich in Deinem Gesicht zu verlieren.

Ich liebe die sanfte Wölbung Deiner Wangen, den durchsichtigen Teint Deiner Haut. Sowie Dein geheimnisvolles Lächeln, das zu versprechen scheint, , was man sich im Geheimen wünscht, als  erahntest Du es.

Deine sanften Augen unter dem Brauenbogen blicken tief in meine Seele und manches Mal sehe ich einen Funken von Amüsement darin.

Du trägst Dein Haar lose, es umrahmt Deine Stirn wie ein feiner Schleier, ich würde es gerne berühren, getraue es mich aber nicht.

Ich lächle zurück.

Dein elfenbeinfarbenes Dekolleté atmet sanft, man merkt es erst, wenn man länger darauf blickt, hebt und senkt sich gleichmäßig. Deine züchtig verdeckten Brüste lassen der Fantasie Raum.  Du strahlst eine Ruhe aus, die man körperlich spürt, die sich auch auf mich überträgt und mich doch erregt.

Genauso faszinierend Deine Hände, schmucklos, wohlgeformt und ruhend auf Deinem Schoß. Könnten sie zärtlich sein, Deine Finger über meiner Haut tanzen? Ich stelle  mir vor, dass Dein Lächeln dann tiefer, zärtlicher ausfallen würde.

 

All diese Fragen stelle ich mir jedes Jahr, wenn ich nach Paris komme und Dich im Louvre besuche, meine Lisa del Giocondo, der Welt bekannt als Mona Lisa.

Was empfand Leonardo da Vinci, als er deine Seele und Dein Lächeln einfangen durfte?  Ich beneide ihn noch heute.

Du alterst nie, die Jahrhunderte konnten Dir nichts anhaben. Der Zauber Deines Lächelns überdauerte Generationen.

 

 

 

 

Samstag, 3. Februar 2024

Betrachtung über das rote Kleid von Amelie, Erotik

 

Betrachtung über das rote Kleid von Amelie.

von Joana Angelides





Als er heute Morgen schlaftrunken ins Bad ging, sah er es.

 

Es hing am Kleiderständer und sprang ihn an wie eine Katze. Es war das neue rote Kleid von Amelie.

Bereits seit Tagen sprach sie über nichts Anderes. Sie erzählte ihm, wie das Rot zu ihren blonden Haaren passe, wie der Kontrast das Auge blendet.

Er konnte immer nur milde lächeln. Es war erstaunlich, wie begeistert sich Amelie über solche banalen Dinge wie ein rotes Kleid äußern konnte.

 

Und dann erst die Passform! Sie schilderte ihm, wie sich das Korsett des Oberteiles an ihren Busen schmiegt und ihr trotzdem Bewegungsfreiheit gewährt.

Man wird die Brustspitzen sich durch den Stoff abzeichnen sehen, das ist sicher, fand er und es regte sich leise Eifersucht in ihm.

 

 

Er blieb gähnend vor dem roten Kunstwerk stehen und betrachtete es missbilligend. Amelie wird   d i e   Sensation beim Schachturnier sein. Er sah sie schon, wie sie an seinem Arm den Turnierraum betreten wird und die Unterhaltung in der Folge in ein leises Gemurmel übergehen wird.

Jeff, der alte Jugendfreund wird mit seinen Augen die Konturen von Amelies unübertroffenem Körper abtasten und dann an ihrem Ausschnitt hängen bleiben, wie er das immer tut.

Er wird sie beide begrüßen und dabei ein wenig stottern. Eigentlich sollte er ihm irgendwann seine Faust auf der Nase tanzen lassen. So unschuldig wie er immer tut, ist er sicher nicht. Und so ein rotes Kleid bringt ihn sicher aus der Fassung.

 

Und Amelie wird diese Situation genießen!

 

Das Korsett-Oberteil wird ganz eng anliegen und die geschwungenen Hüften von Amelie so voll zur Geltung bringen.

Er griff nach dem dünnen Stoff und hielt ihn ein wenig in die Luft. Ja und der Schlitz hier links, der sich fast bis zur Beuge des linken Beines öffnen wird, ist die Krönung des Kunstwerkes! Ein sehr raffinierter Schlitz, den man nicht gleichsieht. Amelie wird sich leicht schwingend die Treppe abwärts bewegen und dabei ein leichtes Lächeln nach allen Seiten senden.

Oh, sie ist eine erfahrene Frau, sie weiß, wie sie das Blut der Männer zum Rauschen bringen kann! Er wusste es aus eigener Erfahrung.

 

Er ließ den Stoff wieder los und drehte das Kleid um. Der Ausschnitt am Rücken war das Ausgeklügelte, das man sich vorstellen kann. Er ging weit hinunter, eine Handbreit tiefer als ihre Taille war. Wenn sie sich bewegen wird, wird man das kleine Grübchen am Beginn ihrer kleinen, festen Pobacken gerade noch erahnen können. Die Frage nach dem „Darunter“ wird im Raum stehen. Hat sie darunter noch was an, oder nicht? Unerträglich!

Die Blicke der Männer, die ihnen folgen werden, werden sicher ein Loch in seinen Anzug brennen.

 

Er gähnte leicht und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Es war schon spät, er musste sich beeilen. Er ging ins Badezimmer.

 

Ihre Haarbürste, die sie nachlässigerweise immer auf seiner Seite ablegte, erinnerte ihn an ihr dichtes blondes Haar. Sie wird das Haar sicher wieder hochstecken, um ihren wunderbaren Rücken darzubieten. Wozu hätte sie sonst so einen tiefen Rückenausschnitt gewählt?

 

Er sah schon vor sich die kleinen Löckchen, die sich immer im Nacken lösten, im Glanz der Beleuchtung wie Engelshaar glänzten und ihn jedes Mal verrückt machten.

 

Man wird dann jeden Rückenwirbel bis eben zu diesem Grübchen am Ansatz des Po´s verfolgen können. Vielleicht könnte er in der Mittagspause ein Seidentuch finden, das farblich zum Kleid passt, um den Rücken etwas abzudecken? Es wird sie vielleicht auch wärmen. Bei diesen Schachturnieren zieht es sowieso immer.

 

Er verließ das Badezimmer, um sich fertig anziehen.

 

Da hing es noch immer, das rote Kleid von Amelie.

 

Er sah erst nun, dass der Saum leicht gekräuselt war und sich wahrscheinlich in leichten Wellen um ihre Waden bewegen wird.  Der Saum könnte ruhig ein paar Zentimeter länger sein; beim Sitzen, wird man ihre Knie sehen und mancher Mann wird sicher in Gedanken wünschen, er würde etwas weiter hinaufrutschen.

Er befürchtete schon, das Turnier nicht genießen zu können, da seine Aufmerksamkeit auf lüsterne Männerblicke rund um ihren Tisch gerichtet sein wird.

 

Er nahm sich vor, sie zu bitten, die Beine nicht übereinander zu schlagen. Jeff hatte ein schwaches Herz und Marcus sein Sitznachbar hatte Asthma.

 

Auf der Fahrt ins Büro gab es eine Menge roter Ampeln, die ihn jedes Mal an das rote Kleid von Amelie erinnerten. Sie blinkten bedrohlich.

 

Der Tag war stressig und er stellte fest, dass Rot eine Farbe war, die scheinbar das Leben beherrschte. Es waren nicht nur die Aktenordner hinter seinem Rücken, die roten Sitzflächen der Bürosessel, es waren vor allem die roten Lichter der Telefonanlage, die ihn mehrmals am Tag anblinkten und fast um den Verstand brachten.

 

Er fand, dass Rot keine Farbe für ein Kleid ist. Es wirkt aufdringlich, es hat Signalwirkung und es zieht alle Blicke auf sich.

 

Als er Amelie am Abend von zu Hause abholte und sie ins Auto stieg, sah er gar nicht zu ihr hin.

Er hatte Angst, dass das Rot ihres Kleides seine Konzentration im Verkehr beeinträchtigen würde.

 

Amelie übergab mit einem Lächeln ihren Mantel der Garderobiere und streifte den Rock ihres dunkelblauen Kostüms zu Recht.

Sie nahm entzückt den impulsiven Kuss ihres Mannes auf ihrer Wange zur Kenntnis und begrüßte anschließend herzlich Jeff, den besten Freund der Familie.

 

Als die beiden Männer vor ihr, vertieft in ein Gespräch, die Treppe hinab schritten, dachte sie an ihr neues rotes Kleid. Sie wird es morgen Abend, zum fünften Hochzeitstag beim kleinen Italiener um die Ecke, tragen. Sie wird es nur für ihn tragen. Ob es IHM gefallen wird?

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Donnerstag, 1. Februar 2024

Das Schweigen / The Silence, Gedicht/Poem

 

Das Schweigen

von Joana Angelides

 


Die dunklen Wolken bedrohen mich

Sie stürmen herbei, sie türmen sich

Über mir. Ich spüre die tödliche Gefahr.

Sie bedrückt mein Herz und wirklich wahr

Ich fürchte mich. Dein Schweigen füllt den Raum,

Es ist wie eine Glocke aus Glas,  ich atme kaum.

Es wird dunkel um mich, ich greife ins Leere

Ich finde keinen Halt, ich habe Angst, ich sterbe.

 

Dein Schweigen löst diese Angst in mir aus

Es ist laut und drohend, meine Arme strecken sich aus

Sie greifen um sich, sie spüren die Kälte

Ach, wenn mich diese Stille nur nicht so quälte.

Ich werde versinken in einem Meer von Tränen

Und deinen Namen nie wieder erwähnen.


The Silence

by Joana Angelides


The dark clouds threaten me

They rush in, they pile up

About me. I sense the deadly danger.

It weighs on my heart and is truly true

I'm afraid. Your silence fills the room,

It's like a glass bell, I'm barely breathing.

It's getting dark around me, I reach into the void

I can't find any support, I'm afraid I'll die.


Your silence triggers this fear in me

It's loud and threatening, my arms stretch out

They reach out, they feel the cold

Oh, if only this silence didn't torture me so much.

I will sink into a sea of tears

And never mention your name again.


Dienstag, 30. Januar 2024

Verführung, Gedicht, Erotik

 

Verführung

von Joana Angelides








Die Lampe erhellt mit ihrem Schimmer

Das abendliche Arbeitszimmer.

Papiere türmen sich ohne Ende

Was machen da deine Hände?

 

Sie streichen langsam den Rücken hinauf

Glühende Nerven beginnen ihren Lauf.

Ich sollte bis morgen früh fertig sein,

Oh, da zittert nun auch der Lampe Schein.

 

Eine deiner Hände, ich habe es gewusst

Gleitet nach Vorne, umfasst meine Brust.

Weib, du Verführung in Person

Ich zittere, bebe, seufze schon.

 

Dein Atem im Nacken macht mich blind

Ich kann nicht mehr sehen, wo die Akten sind.

Es wird eine lange heiße Nacht,

hast du das bedacht?

 

Du flüsterst mir  heiße Worte  ins Ohr,

ist es der Engel, oder des Teufels Chor?

Unruhe ergreift meinen Körper sofort,

Mach weiter, schreit er, gehe nicht fort.

 

Deine Hände gleiten an mir auf und ab

Lippen liebkosen, genau wie ich es gerne hab.

Du treibst mich immer weiter, bis ich mich winde

Mich in deinem Schoße wieder finde.

 

Ich werde die Arbeit dann später machen.

Ich hör es jetzt schon, dein tiefes Lachen

Wenn du wieder gehst,  mit glühenden Wangen

Mich alleine lässt mit aufgewühlten Gedanken.


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Ein Mann und sein Papagei, Humor

 

Ein Mann und sein Papagei

von Joana Angelides



 

Es war ein anstrengender Tag. Schon die Fahrt in die Stadt mit dem Bus war eine Zumutung. Wie immer kam er viel zu spät, die Menschen drängten beim Einsteigen und Körperkontakte waren unvermeidlich.

 

Wobei ich es auch als unerwünschten Körperkontakt betrachte, wenn diverse Gerüche sich mischen und als Belästigung meine Nase beleidigen.

 

Das von mir aufgesuchte Geschäft stand da den Gerüchen im Bus in keiner Weise nach, vermittelte sogar ähnliche Eindrücke und auch die Geräusche die Hunde, Katzen und diverse Vögel erzeugen, sind fast der Geräuschkulisse im Bus nachempfunden.

 

Aber ich habe gefunden, was ich suchte.

Ich kann nun einen großen, bunten Papagei, der mehrere Sprachen spricht, mein Eigen nennen. Ich brauche einen Dolmetsch, der mir zu jeder Zeit zur Verfügung seht.

 

Der Verkäufer hatte sofort verstanden, was ich suchte!

Nach seinen Angaben, hatte er ein Prachtexemplar von einem Papagei in seinen Bestand und natürlich sprach er einige Sprachen, wie der Verkäufer, namens Gonzales, mir versicherte. Und da saß er nun, ein Prachtexemplar in Rot, Grün und Blau. Ich konnte nicht umhin, ihn unter seinem Schnabel zu kraulen.

Sofort erwiderte er meine Zärtlichkeit entsprechend.

 

Gonzales hat dann meinen rechten Zeigefinger mehr oder minder fachgerecht verbunden, nach dem der liebe sympathische Vogel sofort geschnappt hat. Ich muss eben das nächste Mail schneller sein, empfahl der Verkäufer.

 

 

„Sagen Sie Guten Tag in einigen Sprachen“, zwinkerte er mir zu, „er wird es sofort richtig übersetzen!“

 

„Buenas Dias“, sagte ich bedächtig, mit meinen spärlichen spanischen Sprachkenntnissen, damit er es auch versteht.

 

„Guten Tag!“

 

Na, das hat ja geklappt.

 

„Bonjour“, mein Französisch klang perfekt.

 

„Guten Tag!“ Ohja, das kam ja prompt.

 

„Buon Giorno“, ich klang wie ein Römer

 

Der Vogel zögerte leicht, doch dann kam es prompt:

 

„Guten Tag!“

 

 

„Good morning, how are you?“  In Englisch bin ich auch sehr versiert.

 

„Guten Tag!“   Der Vogel auch, wie es scheint.

 

 

„Ja, ich sehe, er ist wirklich perfekt, ich nehme ihn!“

 

Ich legte ein kleines Vermögen hin. Aber ich bekam dafür einen Papagei, der vier Sprachen spricht, einen voluminösen Käfig, zwei Säcke mit verschiedenen Kernen und Mischfutter, eine lange Kette und ein pultartiges Gestell, auf dem der Vogel gerne sitzt, wie mir Gonzales versicherte.

Dass der Vogel so viele Dinge benötigt, damit habe ich nicht gerechnet.

Aber immerhin, er spricht ja vier Sprachen.

„Sagen Sie, hat er auch schon einen Namen?“ 

„Ja, er heißt Sokrates!“ Sagte Gonzales.

 

Ich ließ mir ein Taxi rufen, denn mit all diesen Dingen im Bus zu fahren, schien mir nun doch sehr gewagt.

 

Nachdem alles unter den ängstlichen Blicken des spanischen Chauffeurs verstaut war, nahmen ich und Sokrates auf dem Rücksitz Platz.

 

„Ich hoffe, er ist nicht unruhig da rückwärts? Hat sie das blöde Vieh gebissen?“.  Der Chauffeur klang mitfühlend, er hatte meine verbundene Hand erst jetzt bemerkt. Fast alle Taxichauffeure können hier Deutsch, gut für den Tourismus!

 

„Guten Tag, Scheißkerl!“  Ja, das hatte er nun davon, wenn er einen Vogel der vier Sprachen spricht, beleidigt.

 

Naja, wenn er so beschimpft wird, muss er sich ja wehren. Aber wir werden da ein anderes Wort lernen.

 

Ich sah Sokrates missbilligend tief in sein, mir zugewandtes Auge.

 

„Guten Tag, Scheißkerl!“

 

Ich nehme nicht an, dass er mich damit meinte, senkte aber meinen Blick, um ihn nicht noch mehr zu reizen.

Die Ampel zeigte Rot und der Polizist hob die linke Hand, um uns zu stoppen. Irgend etwas mußte meinen Dolmetsch aber doch sehr gereizt haben. Er trippelte am Rücksitz zum rechten Fenster, spreizte seine Flügel und schrie laut und kreischend:

 

„Guten Tag, Scheißkerl!“

 

Ich denke, der Polizist kann auch Deutsch. Jedenfalls hat er sich die Autonummer notiert und der Chauffeur schloß das hintere Fenster.

 

„Guten Tag, Scheißkerl!“ 

 

Also, ich werde mit Gonzales telefonieren und mich beschweren. Er sollte nur übersetzen und nicht selbst Worte kreieren.

 

„Sei ruhig Sokrates, wir bekommen sonst Probleme!“ Ich hob den Zeigefinger meiner unverletzten Hand und zog sie aber rasch wieder zurück, denn Sokrates kam ihm mit seinem starken, gebogenen Schnabel sehr nahe.

 

Der Fahrpreis war entsprechend hoch. Ich vermute, der Chauffeur hat die zu erwartende Geldstrafe gleich mitgerechnet.

 

Rositta, meine Perle, schlug beide Hände zusammen, als sie Sokrates sah.

 

„Senior, der wird den ganzen Tag kreischen und die Körner durch die Gegend spucken, ich kenne das von meiner Schwester, die hat auch so ein Untier!“

 

Das hätte sie nicht sagen sollen.

Sokrates breitete beide Flügel aus, sein Kopf fuhr nach vorne und er kreischte laut:

 

„Guten Tag, Xanthype!“ Also, gebildet war er schon, mein Sokrates, oder war es sein verschüttetes Trauma?

 

Meine Perle war ich los, sie hatte das für einen Fluch gehalten. Sie wußte nicht, dass er zu allen weiblichen Wesen Xanthype sagt und zu allen männlichen Scheißkerl.

 

Aber er sagte immer vorher Guten Tag. 

 

Das waren aber auch die einzigen Worte, die er konnte.

 

Ich muss mich nun noch sehr bemühen, den Sprachschatz von Sokrates, dem Papagei mit den vier Sprachen, auszubauen.

 

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Sonntag, 28. Januar 2024

Ein Wintertraum, Romanze

 

Ein Wintertraum

von Joana Angelides



 

Nun war er endlich da, der lang ersehnte und  schwer erkämpfte Winterurlaub.
Ich war total erledigt. Die letzten Tage waren nervenaufreibend und der Stress war allgegenwärtig.
Meine Beziehung mit Frank war in eine Phase getreten, die nach Auflösung, nach einem Auslaufen der Gefühle hinauslief.
Doch nun wollte ich einmal Urlaub machen, eine schöne Woche verbringe, abschalten und an nichts denken, als an Schnee, Berge und Skilaufen.
 
Ich saß mitten in meinem Wohnzimmer auf meinem Koffer und bemühte mich verzweifelt ihn zu schließen. Sicher habe ich wieder viel zu viel eingepackt, wie das eben bei Frauen meist so ist und werde die Hälfte er Kleidungsstücke wieder unbenutzt zurückbringen. Doch ich konnte mich nicht entschließen, irgendetwas davon hier zu lassen.

Also, der Koffer musste doch  irgendwie zu schließen sein!
 
Na also, endlich war das Schloss eingeschnappt  und ich konnte aufstehen. Da stand er nun, prall gefüllt, bereit jeden Moment zu platzen. Ich blickte ihn drohend an. Mach das nur ja nicht! Nach einigen Sekunden, in denen nichts geschah, atmete ich tief auf. Es war also tatsächlich geschafft.
 
Erst als am frühen Morgen das Taxi vor der Türe stand und der Koffer, meine Skier und meine Reisetasche verstaut waren und es anfuhr, begann das Urlaubsgefühl in mir tatsächlich Platz zu ergreifen.
 
Die Stadt lag noch im Schlaf, die Straßen waren schneebedeckt und nur wenige Spuren unterbrachen das strahlende Weiß.
 
Am Bahnhof war schon emsiges Treiben. Alle wollten ihre Züge erreichen, hatten Probleme mit dem Gepäck, oder suchten jemand.
 
Ich hatte endlich alles verstaut und konnte mich in meinen Sitz im Waggon fallen lassen. Ich schloss für einen Moment die Augen und rekapitulierte die letzten Stunden. Hatte ich auch nichts vergessen?
Ich musste unwillkürlich lächeln. Das erinnerte mich an meine Mutter, die das auch immer fragte. Doch das war schon sehr lange her. Damals konnte man am Urlaubsort nicht alles kaufen. Das war heute ja anders. Sollte ich was vergessen haben, dann konnte ich es ja in St. Anton   besorgen.


Es ist nicht das erste Mal, dass ich nach St.Anton fahre. Ich liebe diesen Wintersportort, mit seinem internationalem Flair, seiner Rodelpiste  und den Ski-Pisten, von leicht bis schwer für die Könner, zu denen ich ja nicht zähle.
Der tiefblaue Himmel und der Schnee, der sich oft meterhoch türmt, die Schlittenfahrten mit einer Pferdekutsche und all die freundlichen Menschen, sie machen aus mir einen anderen Menschen, da  fühle ich mich frei und glücklich.
 
Eigentlich interessiert mich ja mehr das Apres-Ski Vergnügen. So am Abend in den verschiedenen Bars, urigen Hütten und den Hotelstuben voller Lachen und Übermut, da fand für mich eigentlich der richtige Winterurlaub statt.
Seit einigen Jahren fahre ich immer alleine, genauer gesagt, seit es Frank vorzieht mit seinen Freunden in die Karibik zu Tauchertreffs zu fliegen. Wir haben uns auch dieses Jahr wieder geeinigt, dass ich nach St.Anton fahre und er in die Karibik.


Unsere Beziehung hatte sich in letzter Zeit außerdem irgendwie verändert. Die Gefühle für einander sind abgekühlt, wir unternehmen immer öfter etwas alleine, jeder für sich. Es kommt oft dazu, dass wir uns mehrere Tage nicht sehen. Ich kann aber definitiv nicht sagen, woran das liegt.


 Nun wird plötzlich die Abteiltüre aufgerissen und es stürmen vier junge Mädchen herein, offensichtlich auf der Suche nach Sitzplätzen.
Sie verstauen ihr Gepäck, das jeweils nur aus einer Reisetasche besteht und suchen sich jede einen Sitzplatz.


Die Fahrt  verging in angenehmer Atmosphäre, wenn man von der lauten Musikberieselung absieht.
 
Der Zug fährt durch eine wunderschöne winterliche Landschaft, alle Geräusche, die von draußen hereinkommen sind gedämpft und vermitteln Ruhe und Nachdenklichkeit.


Die Städte und Dörfer die vorbei gleiten sehen durch die alles bedeckende Schneedecke,  märchenhaft aus.
 
In St.Anton angekommen, beginnt der Stress wieder bis  das Gepäck am Schlitten des Hotels ist, die Skier vom Gepäckwaggon ausgelöst und vom Hotelpagen ebenfalls übernommen wurden.


Meinen Schlitten sind zwei hellbraune Haflinger-Pferde vorgespannt, die völlig ruhig dastehen und an den Wirbel rund um sie gewöhnt sind.


„Ach, Gnädige Frau, wieder da?“ Eduard, der Hotelpage lächelt mich an und ich sehe in seinen Augen ein kleines amüsiertes Lächeln.  Er erinnerte sich sicher an den Spaß, den einige von den Gästen, mich eingeschlossen, voriges Jahr im Hotel hatten und wo er dann letztlich auch ein wenig teilnahm. Um meine Stellung ihm gegenüber zu betonen und mich zu distanzieren, erwiderte ich dieses Lächeln nur leicht.
 
Wir fuhren durch den Ort, an den wunderschön gepflegten Häusern und Hotels vorbei. Ich wohne wie immer in einem der renommierten Hotels, mitten im Herzen des Ortes. Die Besitzer sind sehr bemüht, es ihren Gästen so angenehm wie nur möglich zu machen und ich fühle mich hier immer sehr wohl. Besonders liebe ich die Hotelbar am Abend, wenn man es sich in kuscheligen Nischen und Ecken so richtig gemütlich machen kann.
 
Der restliche Nachmittag diente mir zum Ausruhen und Organisieren meiner Sachen in allen Kästen und Schubladen.
Das Hotel hat  im Erdgeschoß ein schönes Hallenbad, mit Säulen, Palmen und Ruhebetten. Genau das brauchte ich nach der Hektik des Tages.
Ich zog mein Badekostüm an und nahm den Bademantel, der immer im Bad des Hotels vorhanden war und begab mich in das Erdgeschoß zum Hallenbad.
 
Es waren nur wenige Gäste da. Sie ruhten auf den bereitstehenden Betten, im Becken selbst war niemand. Leise Musik kam aus den diskret versteckten Lautsprechern, die Luft war gesättigt von Wohlgerüchen.
Ich zog meinen Bademantel aus und legte ihn auf eines der Ruhebetten zusammen mit den anderen Dingen, die ich mitgenommen hatte, ging zum Becken und ließ mich vom Einstieg  aus langsam in das Wasser gleiten. Es war ein wunderbares Gefühl. Ich lag auf dem Rücken,  machte gleichmäßige runde Bewegungen und schwamm mehrmals von einem Ende des Beckens zum anderen.
 
Dann hielt ich inne und stützte meine Arme auf die Metallführung rund um das Becken.


„Nein bitte, machen sie weiter. Es ist ein so schöner Anblick, ihre schlanke, ausgewogene Gestalt durch das Wasser gleiten zu sehen. Ihr gleichmäßiges Atmen im Einklang mit ihrem Brustkorb und den wunderbaren Brüsten zu beobachten.“


Ich erschrak und drehte mich suchend um. Doch da war niemand, dann hob ich den Kopf und blickte unmittelbar direkt in zwei dunkle, große Augen, die vom Rand des Beckens auf mich herunterschauten.


Was bildet der sich ein, so einfach von meinen Brüsten zu sprechen, war mein erster Gedanke.
 
Ich hatte noch immer beide Arme auf der Metallführung  verschränkt, bewegte leicht meine Beine im Wasser und öffnete den Mund, doch kam kein Ton heraus.
 
„Ich werde zu Ihnen ins Wasser kommen!“ Er erhob sich aus der Hocke Stellung in der er sich am Beckenrand befand, dadurch schien er mir so von unten gesehen noch größer, als er vielleicht in Wirklichkeit war. Er ging betont langsam zum Einstieg des Beckens und ließ sich ebenfalls ins Wasser gleiten.
Wie ein folgsames Kind blieb ich in meiner Position und ließ ihn auf mich zukommen, ich hätte ja eigentlich weg schwimmen können, tat es jedoch nicht.
 
„Gestatten, dass ich mich vorstelle, mein Name ist Alexander Bernhard, von meinen Freunden Alex genannt.“


Es sah irgendwie komisch aus, als er versuchte im Wasser eine kleine Verbeugung zu machen und wir mussten beide lachen und der Bann war gebrochen.
 
„Ich heiße Manuela Straub. Von meinen Freunden Manu genannt.“
 
Ich streckte ihm nun meine Hand entgegen, er nahm sie galant in die seine und deutete einen Handkuss an.
Scheinbar ein Kavalier der alten Schule.
 
„Ich weiß nicht ob es wirklich zum guten Benehmen gehört, wenn wir beide, fast zur Gänze unter Wasser und nur mit Badekostümen bekleidet, solche Höflichkeiten austauschen, aber ich bin sehr erfreut!“ Seine Stimme war angenehm und tief und sein Lächeln einnehmend und sympathisch.
 
„Schwimmen wir noch eine Runde?“ Ich sah ihn fragend an. Ja, genau deswegen bin ich ja zu Ihnen herabgestiegen, wie zu einer Meerjungfrau. Dann müssen wir uns sowieso fürs Abendessen fertig machen.“
 
Wir lagen nun beide am Rücken und schwammen einige Male nebeneinander die ganze Länge des Bassins ab, hin und wieder zurück.


Er war der erste von uns beiden, der hinaufstieg und reichte mir dann galant seine Hand und zog mich schwungvoll hinauf.


Der Schwung war so stark, dass wir am Beckenrand zusammenstießen und einige Sekunden lang presste er mich an sich und hielt mich am Rücken fest. Er verstärkte den Druck und ich spürte wie sich meine Brust an seinen Brustkorb presste und mir das scheinbar angenehm war.


Seine Augen waren ganz dicht vor mir und sein Blick wollte mich nicht loslassen.


Mir wurde die Situation erst bewusst, als ich laut die Glocken läuten hörte.
Er ließ mich wieder los unsere Blicke lösten sich und  das Läuten der Glocken war wieder verstummt. Ich blieb stehen und überlegte, was das Läuten von Glocken in diesem Hotel bedeuten könnte.


Da drückte er mein Kinn mit dem Zeigefinger nach oben und zwang mich, ihn wieder in die Augen zu schauen. Und da waren die Glocken wieder. Sie dröhnten laut und deutlich durch das Hallenbad, aber keiner außer mir schien sie zu hören.
 
„Kleine Manu, meine Meerjungfrau, Du bist ja eine ganz bezaubernde Person! “, flüsterte er.


Ich stand da, mein Herz schlug bis zum Hals und ich konnte mich nicht bewegen. Waren das Glücksgefühle, die mich da durchströmten?
Eigentlich war er ein völlig fremder, zugegebener Maßen ein bezaubernder, Mann.
 
Dann ließ er mich wieder langsam, zögernd los und wir gingen zu den Liegebetten. Er hob meine Sachen auf, legte mir den Bademantel um und geleitete mich zum Lift. Dort verabschiedete er sich wieder mit einem Handkuss und ich nahm, ohne ein weiteres Wort zu sagen den Lift nach oben.
 
In meinem Zimmer angekommen, befreite ich mich vorerst einmal von meinen nassen Sachen, duschte und ließ mich dann quer über das Bett fallen.
 
Was für Augen! Dunkel und groß, tief wie eine Schlucht, vor der man sich eigentlich fürchten sollte. Es war das gleiche Gefühl in mir, wie damals als ich  auf einem wackeligen Steg stand der über eine Schlucht führte und dieser zu schwanken begann.
 
Ob ich ihn wiedersehen werde? Er hat mich schließlich fast wortlos mit dem Lift nach oben fahren lassen.
 
Nun stehe ich vor dem Kleiderschrank und nehme schon das dritte Kleidungsstück heraus.
Ja, das werde ich zum Dinner heute abends anziehen. Es ist ein cremefarbener  Hosenanzug mit ovalem Ausschnitt, der meinen Hals frei lässt und an den Schultern rechts und links fixiert werden kann.
 
Der breite, legere Gürtel lag auf meinen Hüften und betont jede Bewegung beim Gehen.


Meine langen Haare steckte ich auf und ließ sie rückwärts als dunkelbraune Kaskade auf meinen Rücken fallen.
 
Ich fuhr  dann mit dem Lift hinab in den Speisesaal. Ich ging langsam, mit erhobenem Kopf und einem Lächeln im Gesicht. Es war teilweise die Vorfreude auf meinen ersten freien Abend in angenehmer Umgebung und dann war es auch die Neugierde, wie sich der Abend entwickeln wird.
 
Franz, der langjährige Kellner des Hotels, kam auf mich zu und begrüßte mich freundlich, aber zurückhaltend, wie es sich für einen gut geschulten Kellner gehörte.
 
„Wollen Sie wieder wie im vergangenen Jahr  an Ihrem Tisch, dort am Fenster  Platz nehmen?“


Er deutete mit der Hand eine kleine Bewegung an und ich nickte. Ich liebte diesen Tisch. Man sah hinaus auf den verschneiten Hauptplatz, sah die Kandelaber der Straßenbeleuchtung in deren Schein die Schneeflocken tanzten und wie sie auf dem Straßenpflaster einen runden Lichterkranz bildeten.
Franz rückte mir den Sessel zurecht und legte mir die Speisenkarte auf den Tisch, dann zog er sich zurück.


Ich vertiefte mich in die Speisekarte und merkte nicht, dass jemand hinter mich trat.


„Nehmen Sie den Kalbsbraten, der war Mittag besonders gut.“
Ich ließ die Karte sinken und schaute auf. Da stand er vor mir, in einem sehr eleganten sportlichen Anzug, mit einem weißen Rollkragenpullover und lächelte mich an. Darf ich mich zu Ihnen setzen?“


Ich machte eine einladende Bewegung, mein Herz schlug mir wieder bis zum Hals und ich war sicher, dass ich rot wurde.


Er setzte sich rasch nieder und winkte dem Kellner herbei.
 
„Franz, wir nehmen beide den Kalbsbraten mit Allem was dazu gehört und eine Flasche weißen Chablis, gut gekühlt.“
 
Wie selbstverständlich hatte er die Bestellung übernommen und rückte alles auf dem Tisch so zurecht, damit er mit seinen Händen quer über den Tisch reichte und meine dort liegenden nervös hin und her gleitenden  Hände in die Seinen nehmen konnte.
 
„Kleine Meerjungfrau, Du bist das bezauberndste Wesen im ganzen Raum!“
Er küsste ganz sanft meine Fingerspitzen und als er mir dabei tief in die Augen schaute war es wieder da, das Läuten der Glocken. Ich konnte kein anderes Geräusch wahrnehmen, es war allgegenwärtig.
 
 Während des Abendessens hatten wir eine angeregte Unterhaltung, wir lachten und scherzten sehr viel. Dann gab es wieder Momente wo wir ganz still wurden und uns nur ansahen. Ich bemühte mich, trotz  einsetzenden Läutens der Glocken, ihn auch zu verstehen.
 
Nach dem Abendessen standen wir dann in der Hotelhalle und beschlossen, ein wenig spazieren zu gehen.
 
Ich holte meinen dicken Umhang aus dem Zimmer und wir traten hinaus in die winterliche Nacht von St. Anton.
 
Es schneite noch immer. Der liegen gebliebene Schnee dämpfte jeden Schritt und wir gingen schweigend von einer Straßenleuchte zur anderen.
Plötzlich blieb er stehen,  hob wieder mit seinen Zeigefinger mein Gesicht zum Licht  empor und küsste mich. Es geschah so plötzlich, so selbstverständlich, ich wehrte mich keinen Moment.
 
Seine Hand glitt unter meinen Umhang, an meinem Rücken rauf und runter,  verweilte für eine Weile an meiner Hüfte,  dann glitt seine Hand  nach vorne, die andere Hand verweilte auf meiner, vibrierenden Taille. Er zog mich an sich und küsste mich. Mit diesem Kuss vergaß ich die Welt um mich herum. Wir merkten gar nicht, dass sich einige der Vorübergehenden umdrehten und lächelten.
Wir standen noch immer still da, eng umschlungen und weltvergessen, bis eine übermutige Gruppe von jungen  Leuten lachend um uns herum tanzten, in der Hand große Sternen Sprüher.
 
Wir winkten ihnen zu und gingen, ohne uns loszulassen, weiter.
 
Nachdem wir noch eine Weile durch den Ort schlenderten, kehrten  wir ins Hotel zurück.


Wir nahmen jeder unseren Schlüssel in Empfang und ließen uns vom Lift hinauftragen.
Wir sprachen nicht sehr viel und schauten uns nur an. Es war eine unglaublich prickelnde Situation.


Der Lift hielt. Er sah mich an und lächelte, dann nahm er wieder meine Hände und küsste meine Fingerspitzen.


„Sehen wir uns morgen Früh beim Frühstück?“


Ich nickte. Ich war ihm unglaublich dankbar, dass er mir Zeit ließ, die Stimmung nicht weiter ausnützte.


Als sich die Lift Türe schloss, lehnte ich mich an die Rückwand und spürte wieder das Zittern meiner Knie.


Ich machte in meinem Zimmer nur das kleine Licht beim Bett an. Ich wollte nun kein helles Licht, ich war benommen und verwirrt und über meine Gefühle nicht klar. Ich hatte den ganzen Abend nicht an Frank gedacht und in diesem Augenblick war er auch nur ein dunkler Schatten irgendwo, so weit weg, wie er nur sein konnte.


Und nicht nur, weil er in der Karibik war.
 
Als ich dann auf dem Rücken auf meinem Bett lag und versuchte meine Gedanken  zu ordnen, läutete das Telefon.

 

„Ja?“


„Ich bin´s, Alex. Schläfst Du schon?“


„Nein“


„Sag, kleine Meerjungfrau, zitterst Du immer so stark, wenn man Dich küsst?“
 
„Ich werde nicht oft so geküsst, wie heute Abend!“ Ich wurde rot. Nur gut dass er es nicht sehen konnte.
 
„Deine Antwort macht mich zu einem glücklichen Mann. Ich frage mich nur, ob denn alle Männer blind sind. Du betrittst den Raum und er scheint zu leuchten, scheint sich zu bewegen. Ich bin so fasziniert von Dir, ich kann heute sicher nicht schlafen. Ich sehe Dich vor mir und es schmerzt, Dich nicht berühren zu können.“
 
„Du bist ein sehr empfindsamer Mann. Du hast mich derartig verwirrt, dass meine Welt plötzlich nur mehr ein Raum mit vielen bunten Glasscheiben im grellen Sonnenlicht ist. Trotzdem, lass mir bitte ein wenig Zeit.“
 
„Ich muss es Dir aber noch heute Abend sagen, es war Liebe auf den ersten Blick, so im Vorbeigehen, wie das Ausbrechen  eines Vulkans. Wenn Du noch einmal vorbei gehst, stehe ich in Flammen!“
 
Er war wirklich ein faszinierender Mann.
 
„Gute Nacht Alex, wir sehen uns morgen früh!“ 


Es war wie die Flucht vor mir selbst, ich wollte nun nichts sagen, was mir vielleicht morgen früh Leid tat.
Ich legte auf und beschloss zu schlafen.
 
Der nächste Tag war ein wunderbarer Wintertag. Die unglaubliche Landschaft rundherum war beeindruckend.


Ich stand auf meinem Balkon und sah hinab auf die vielen Menschen, die  lachend und gut gelaunt mit ihren Skiern zu den Skiliften strömten.
Das Läuten der Glöckchen auf den Schlitten, die hin und wieder vorbeifuhren rundete das Bild noch ab.
 
Als ich den Frühstücksraum betrat, sah ich Alex schon an unserem Tisch sitzen. Er rührte in einer Tasse Kaffee und las die Zeitung. Er hatte mich noch nicht bemerkt, ich konnte ihn also in aller Ruhe betrachten.
Er musste so zwischen vierzig und fünfzig Jahre alt sein, sein dunkles Haar war mit einigen wenigen weißen Haaren durchzogen, seine Schläfen waren jedoch schon ein wenig mehr weiß.
 
Es hatte einen dunkelblauen Skipullover an, seine Winterjacke lag auf dem Sessel neben ihm und er sah unglaublich sportlich und elegant aus.
 
Er sah von der Zeitung auf und  bemerkte mich, wie ich so da stand und ihn verträumt anblickte. Er legte die Zeitung weg, stand auf und wartete auf mich, bis ich zum Tisch kam.


Das Läuten der Glocken war jedes Mal wieder zu hören, wenn ich ihm in die Augen blickte.


Wir frühstückten zusammen und er berührte immer wieder meine Hände und am Schluss küsste er wieder meine Fingerspitzen.

 

„Ich stehe vor Dir in Flammen, will aber nicht, dass irgendjemand diese Flammen löscht!“


Und wieder begannen meine Knie weich zu werden. Es war ein wunderbares, lang vermisstes Gefühl.
 
Wir freuten uns auf den Abend, denn wie jeden Samstag gab es eine große Party für das ganze Dorf, mit Getränke-Ausschank an den Pisten, beleuchtet von Fackeln. Dann gab es Musik und ausgelassene Stimmung. Die Skilehrer werden ihr Können zeigen und von der längsten Piste in verschiedenen Formationen abfahren und dabei auch Fackeln in Händen tragen.
 
Wir trafen uns wieder in der Hotelhalle, beide freudig erregt und in bester Stimmung. Wir gingen dann hinaus in die herrliche Winternacht und mischten uns unter die vielen Menschen, die ausgelassen feierten und lachten. Verschiedene Hotels hatten auch vor ihren Türen im Freien bereits solche improvisierten Bars aufgestellt und der Punsch roch fantastisch.
 
Immer wenn wir wieder nebeneinander standen, mussten wir uns berühren. Sei es nur mit den Händen, oder ich legte meinen Kopf an seine Schulter und  wir lächelten uns dann an.
 
Der Abend wurde zur Krönung unseres Wintertraums. Wir schlenderten durch den Ort, der mit vielen Lichtern erleuchtet war, wir tranken hin und wieder einen Punsch oder aßen kleine Häppchen, die ebenfalls dargeboten wurden.
Dann kam der Höhepunkt des Abends. Von der höchsten Piste herab, die mit rotierendem Flutlicht beleuchtet war, kamen alle Skilehrer aus der Umgebung auf Skiern in gleichmäßigen Schwüngen herab. Dabei spielte Musik, die Menschen klatschten, die Kinder schrien vor Begeisterung und den Abschluss machte dann ein riesiges Feuerwerk um Mitternacht.
 
Als ich dann in meinem Bett lag, die letzten Tage Revue passieren ließ, konnte ich es nicht verhindern, dass mir Tränen des Glücks über die Wangen liefen.
 
Morgen früh nach dem Frühstück ist Abreise. Diesmal werde ich aber nicht mit der Bahn fahren, sondern ich fahre im Wagen von Alex, meinem Wintertraum, zurück nach Wien.


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