Eine Waldfee aus dem Nichts
von Joana Angelides
Er taucht in das kühle Halbdunkel des Waldes ein und
schließt für einen Moment die Augen. Er riecht das Moos, den leichten Moder des
Waldbodens, seine Feuchtigkeit.
Der Lärm des Alltages sind hier ausgeschlossen, es ist
nur das leise Rauschen der Baumwipfel zu hören und der leichte Flügelschlag
eines Vogels. Leise knacken am Boden liegende dünne Äste und irgendwo schreit
ein Käuzchen.
Die sich bewegende Blätter machen durch das mühsam
durchscheinende Sonnenlicht kleine helle Kringel zu seinen Füßen und feuchte
Spinnennetze zwischen den Ästen glänzen wie mit Diamanten besetzte
Perlenschnüre.
Die Lungen füllen sich mit reiner Luft und jeder
Schritt federt am weichen Waldboden. Er schließt die Augen wieder für einige
Momente und öffnet sie wieder, um dieses Paradies bewusster zu sehen.
Da sieht er sie. Sie lehnt an einem Baumstamm, nein
sie scheint verwoben mit diesem und streckt ihre Arme nach oben, als wäre sie
sogar mit ihm verwachsen. Obwohl ihr Körper sehr weiblich geformt seid,
erscheint er durchsichtig und zart, dünner Stoff spannt sich über ihre prallen
Brüste und scheint am Rest des Körpers hinunter zu fließen. Ihre Schenkel heben
sich darunter sehr deutlich ab und die kleine Wölbung ihres Bauches scheint zu
pulsieren. Er kann sie im Profil sehen,
ihre Augen sind geschlossen, die langen Wimpern liegen auf den Wangen auf, ihr
Mund halboffen und eine lange, dunkle Haarmähne umspielt ihr zartes
Gesicht. Sie atmet die kühle Waldluft
tief ein, ihre Brust hebt und senkt sich.
Er kann nicht anders, er starrt sie fasziniert
an. Wo kam sie so plötzlich her? Er
hätte schwören können, alleine im Wald gewesen zu sein. Er macht einen Schritt
auf sie zu, da knackt ein Ast unter seinem Schritt und sie zuckt zusammen und
wendet den Kopf und blickt in seine Richtung.
An sich erwartete er, dass sie erschrecken wird, doch
sie lächelt ihm zu und löst sich von dem Baumstamm. Langsam kommt sie näher, er
erstarrt.
„Hallo, Fremder! Ich habe Dich in unserem Wald noch
nie gesehen!“ Sie greift nach seinem Haar und lässt ihre Finger darin spielen.
Dann nimmt sie ihn bei beiden Händen und führt ihn etwas tiefer in das Dunkel
des Waldes, bis sie von eng nebeneinanderstehenden mächtigen Bäumen umschlossen
sind.
„Komm sieh´ Dir mein Reich ruhig einmal an. Mein Reich
ist voller Geheimnisse und Wunder. Es wachsen hier die schönsten Blumen,
unbekannte Kräuter und leben geheimnisvolle Wesen!“
Mit einer runden, ausladenden Handbewegung zaubert sie
einen weichen, dichten Schleier am Boden herbei und zieht in hinab.
Er wagt kaum zu atmen, hat Angst aus diesem Tagtraum
zu erwachen. Ihr weicher weiblicher Körper sinkt neben ihm herab und er
bemerkt, dass sie nur ein sehr dünnes, fast durchsichtiges Kleid trägt, wie aus
feinen Spinnweben und Tauperlen gemacht und dass sie darunter eigentlich nichts
weiter anhat.
Sie lacht ein leises, klingendes Lachen und bevor er
es noch so richtig begriffen hat, ist auch er nackt und kniet neben ihr. Neben
ihnen wachsen wilde Blumen, mit kleineren Blättern und bunten Blütenblättern.
Er pflückt eine dieser Blumen und es drängt ihn, sie damit zu liebkosen. Sie
liegt nun auf diesem weichen Schleier, hat die Augen geschlossen und ein
bezauberndes Lächeln umspielt ihren Mund. Ihre Haut ist weiß und zart, mit
elfenbeinfarbenem Schimmer. Ihre Beine sind leicht angezogen und aufgestellt. Er
gleitet mit der Blume zart, von den Zehen aufwärts, bis zu ihrer Kniekehle und
ihre Schenkel öffnen sich sofort lasziv ein wenig, sodass er bis zu dem dunkeln
Delta vordringen kann. Sie schnurrt ein wenig, von silbrig klingendem Lachen durchbrochen.
Mit ihren zarten Fingern öffnet sie selbst ihre Schamlippen und öffnet sich so
seinem verlangenden Mund. Er kann die rosa schimmernde Perle dazwischen sehen
und umschließt sie mit seinen Lippen. Seine Erregung erreicht einen Höhepunkt
und er ergibt sich seiner Lust. Sie windet sich unter seinen Liebkosungen und
lässt ihm die Welt rundum vergessen. Als er unvermittelt in sie eindringt,
beginnt sich der Wald rund um ihn zu drehen, er vermeint auch andere,
geisterhafte Gestalten zu sehen, wie sie sich im Tanze bewegen und es erscheint
ihm, als würden sie Beide sich vom Waldboden erheben und über den Wipfeln des
Waldes schweben. Ihr üppiger, und doch sylphidenhafte Körper beginnt sich
aufzulösen, ihn zu umfangen, ihn wieder freizugeben, um ihn dann wieder ganz an
sich zu binden. Ihre offensichtliche Lust und Erregung steckt ihn an und sein
Blut beginnt zu kochen. Sie drehen und winden sich in ihrer Lust, sie
unterliegt ihm, dann wieder ist sie wieder ganz Beherrscherin der Lage und er
vermeint von ihr geritten zu werden.
Plötzlich spürt er, wie sie sich wieder nach unten
senken und findet sich am Waldboden, angelehnt an einen Baumstamm sitzend,
wieder. Er spürt wie sie seinen Händen entgleitet, er greift nach einem
vermeintlichen Stück eines Schleiers. Doch es ist ein, durch die Luft
gleitendes Spinnennetz, er lässt es los.
Sein Kopf ist heiß, sein Blut rauscht und er vermeint
von irgendwo ein helles Lachen zu hören, ein paar Zweige knacken, dann ist es
still im Walde. Er richtet sich auf, hält sich am Baumstamm fest und atmet tief
durch.
Wahrscheinlich ist er nur aus Müdigkeit ein wenig
eingeschlafen. Er beachtet die am Boden liegende Blume nicht und steigt über
sie hinweg. Über ihm rauschen die Blätter der Bäume und das Käuzchen ist wieder
zu hören.
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