Mittwoch, 7. April 2021

Aufgeblüht, amüsante Kurzgeschichte

 

Aufgeblüht

von Joana Angelides




 

Ich war schon sehr gespannt, was Tante Olga so dringend mit mir besprechen wollte.  Auch, warum sie es am Telefon nicht einmal andeuten konnte.

Ich parkte meinen Wagen vor der Villa, links von der Treppe. Offenbar war ich nicht der einzige Gast von Tante Olga. Abschätzend betrachtete ich den alten Ford rechts von mir und kam zu dem Resultat, dass sein Besitzer sicher nicht viele Geldmittel zur Verfügung haben dürfte, oder aber ein Snob war.

Ich eilte die wenigen Stufen der Treppe hinauf und läutete drei Mal. Das tat ich immer bei Tante Olga, dann wusste sie immer, dass ich es war.

Sie öffnete nach wenigen Augenblicken die Türe und bat mich rein.

Im Vorraum sah ich schon diesen fremden Mantel und einen überdimensionalen schwarzen Schirm.

Als wir das Wohnzimmer betraten, sah ich ihn. Er war ein sehr hagerer, groß gewachsener älterer Mann mit einem Schnurbart und Brille.

„Darf ich dir Herrn Gröbner vorstellen, er arbeitet für mich. Das ist meine Nichte Anna!“

Ich nickte Herrn Gröbner zu und streckte ihm meine Hand entgegen, die er elegant nahm und gekonnt einen Handkuss darauf andeutete.

Wir nahmen Platz und Tante Olga servierte Tee.

Nach einem kurzen belanglosen Small-Talk kam Tante Olga unmittelbar zum Grund ihrer Einladung.

„Hattest du in letzter Zeit Kontakt mit deinem Vater?“

 Diese Frage traf mich unerwartet. Seit dem Tode meiner Mutter lebte er sehr zurück gezogen und ließ keine Annäherung zu.  Wir telefonierten sporadisch miteinander, sahen uns nur zu den großen Feiertagen.

„Kann man nicht so einfach sagen, er ist sehr verschlossen und ich habe auch sehr wenig Zeit“, versuchte ich mich irgendwie besser dastehen zu lassen.

„Dein Vater, mein Bruder, ist eben dabei, den guten Ruf unserer Familie aufs Spiel zu setzen, er will, glaube ich, eine um dreißig Jahre jüngere, unglaublich blonde Frau heiraten, die keiner kennt. Eine Frau aus dem Nichts, sozusagen!“

Also, das überraschte mich doch sehr! Ich hatte ja keine Ahnung, dass Papa in dieser Richtung unterwegs war. Ich hüstelte und hielt mir die Hand vor den Mund, damit Tante Olga mein amüsiertes Lächeln nicht sehen konnte.

„Also, lass ihn doch. Es macht ihn sicher glücklich. Kennst du sie denn?“

„Nein, ich kenne sie nicht, will sie auch gar nicht kennen lernen! In seinem Alter, das ist ja skandalös!“

„Was heißt, in seinem Alter, Tante Olga! Er ist kaum über sechzig, sieht gut aus, ist fit und gesund, also ich gönne ihm das aus vollem Herzen.“

Sie starrte mich an, als würde sie mich jeden Moment ermorden wollen. Dann nippte sie an ihrem Tee.

„Ich bin sogar um zwei Jahre jünger als er, aber mir fällt so was nicht ein. Ich könnte meinem Gustav, Gott habe ihn selig, das nicht zumuten.“

Sie hob leicht den Kopf an und rümpfte ihre Nase und rückte das Bild des seligen Onkel Gustav ein wenig am Tisch hin und her. Die kleine Haarsträhne die sich aus ihrem streng nach rückwärts gekämmten Haar gelöst hatte, steckte sie wieder fest.

„Sind eben nicht alle Menschen gleich, Tante Olga. Darf doch jeder nach seiner Facon leben. Am besten du wartest einmal ab und bittest Papa, dir die Dame vorzustellen.“

Tante Olga nippte wieder an ihrem Tee. Ich hatte sie im Verdacht, sie benützte diese kleinen Pausen um nachzudenken.

„Ich werde nicht zuwarten, ich werde etwas unternehmen, wenn du schon nichts zu tun gewillt bist.“

Ich wusste nicht, was ich da unternehmen sollte und wollte es auch gar nicht. Eigentlich freute ich mich für Papa.

Sie wandte sich nun „Herrn Gröbner“ zu und legte ihre Hand vertrauensvoll auf seinen Arm.

„Ich habe Herrn Gröbner, er ist Privatdetektiv, nun beauftragt, diese Dame zu durchleuchten. Ich will alles aus ihrer Vergangenheit wissen und werde diese Informationen dann deinem Vater zukommen lassen.“

„Also Tante Olga, das wirst du nicht tun. Ich finde das ungeheuerlich. Ich verbiete dir das!“

„Zu spät. Herr Gröbner hat bereits begonnen und einiges erfahren! Hier ist der Akt und du kannst ruhig reinschauen.“

„Nein danke. Ich werde das keinesfalls tun und du solltest diese Unterlagen sofort vernichten.“

Für mich war das Gespräch erledigt und ich erhob mich.

„Tante Olga, Herr Gröbner, ihr entschuldigt mich. Ich habe noch einen Termin.“

Mit diesen Worten verließ ich das Haus von Tante Olga und nahm mir vor, es so bald nicht wieder zu betreten.

Am Rückweg überlegte ich fieberhaft, ob ich Papa anrufen, ihn einfach fragen sollte, was es damit auf sich hatte. Doch ich kam zu dem Entschluss, mich nicht einzumischen, den Dingen ihren Lauf zu lassen.

Ich traf Papa in der Folge einmal in einer Galerie, anlässlich einer Gemäldeausstellung. Die Dame an seiner Seite war allerdings rothaarig und nicht ganz so jung, wie sie Tante Olga beschrieben hatte. Das nächste Mal traf ich ihn in der Pause eines Konzerts, ebenfalls in Begleitung, allerdings war die Dame nun schwarzhaarig und fast so alt wie Papa.

Ich warf Papa einen belustigten Blick zu und er zwinkerte fast unsichtbar mit seinem linken Auge und lächelte mir zu.

Langsam begann mich das Spiel zu amüsieren. Papa schien sein Leben zu genießen und Tante Olga ihm das zu missgönnen.

So weit so gut.

Doch plötzlich überstürzten sich die Ereignisse

An einem wieder einmal hektischen Morgen, klingelte das Telefon und Papa war am Apparat.

„Können wir uns zum Mittagessen treffen, wir haben etwas sehr Wichtiges zu besprechen!“

Natürlich war ich sofort Feuer und Flamme, ich würde sicher endlich erfahren, welche der drei Begleiterinnen Papa nun ehelichen wird. Ich stellte mir schon das empörte Gesicht von Tante Olga vor.

Wir trafen uns auf der Terrasse des Schlosshotels. Man hatte einen wunderbaren Blick auf den See.  Die Bäume warfen ihre Schatten auf die Wasseroberfläche, die kleinen Boote zogen ihre Spur darauf. Es war ein wundervoller Frühsommertag.

Papa sah umwerfend aus. Er sprühte vor Lebensfreude, lächelte mir entspannt zu und rückte meinen Stuhl zurecht.

Da kam die unerwartete Frage:

„Wann hast du denn zuletzt Tante Olga gesehen?“

Ich spürte, wie zarte Röte mein Gesicht überzog. Ich hätte Papa die schändlichen Versuche von Tante Olga, sein Privatleben zu erschnüffeln, gerne verheimlicht.

„Vor ca. vier Wochen, aber Papa……“, ich wollte weitersprechen, doch Papa winkte ab.

„Da wirst du sie ja heute gar nicht wiedererkennen, schau da kommt sie schon!“ Er winkte mit der Hand und als meine Blicke dieser Hand folgten, erkannte ich Tante Olga.

Sie hatte ein weit schwingendes Sommerkleid an und einen entzückenden Hut auf einer neuen Frisur und stützte sich am Arm „Herrn Gröbner´s“ ab.

Papa flüsterte in mein Ohr:

„Sie wird heiraten, stell dir das vor! Meine Schwester wird heiraten!“

Ihn amüsierte es sichtlich, ich dagegen war sprachlos.

Das Mittagessen begann ein wenig verkrampft, doch im Laufe der Unterhaltung löste sich die Verkrampfung und es wurde ein angenehmes Treffen.

Tante Olga verteidigte das Recht von Menschen auch wenn sie schon etwas älter waren, sich wieder zu verheiraten. Man hat ja schließlich nur ein Leben!

Wir gaben ihr Recht und gratulierten den beiden herzlich.

Als sich Tante Olga und „Herr Gröbner“ verabschiedeten, flüsterte sie mir ein „Danke“ ins Ohr und drückt meine Hand.

„Jaja, mein Kind, ich liebe das Unerwartete!“ sagte Papa und griff zum Telefon. Aus dem Gespräch war leider die Haarfarbe der Dame, mit der er sprach, nicht ersichtlich.

 

 

 

 

 

Dienstag, 6. April 2021

Der Regenbogen, Märchen

 

Der Regenbogen.

Märchen




 

Die kleine Fee Fari saß im Wald auf einem Baumstumpf und war heilfroh, dass das Gewitter vorbei war.

Sie mochte den Regen nicht, die großen Tropfen machen manches Mal Flecken auf ihrem dünnen seidigen Gewand, oder reißen ein Loch in die zarten Flügel.

Was sie aber besonders liebte, war der Regenbogen, der nach einem Gewitter sich meist über den Himmel spannte.

Die Farben waren so sauber und strahlend nach dem Regen und hin und wieder blieben Tropfen an ihm hängen, die dann wie kleine Diamanten glitzernden.

`Wo mag der Regenbogen hinführen? ´, überlegte sie und bekam ganz sehnsüchtige Augen.

 

„Warum schaust Du denn so traurig?“, fragte da neben Ihr eine vertraute Stimme. Es war der Elfe Mo und er nahm dabei ihre beiden Hände in die seinen.

„Ich überlege gerade, wohin der Regenbogen führt? Noch nie bin ich die Stufen hinaufgegangen, sie sind aber auch so steil, und außerdem hat es die Feenkönigin verboten!“

„Die Stufen führen in das Traumland. Dort holt sich der Sandmann jede Nacht die Träume, um sie den Menschenkindern zu bringen. Es ist wie ein Supermarkt, aber eben für Träume. Da darf niemand anderer hinein!“, klärte sie Mo auf.

„Schade!“, sagte die Fee Fari, „aber warum darf da niemand anderer hinein?“

„Weil der Sandmann Angst vor den Waldgeistern und der Hexe Bora hat, die die Träume stehlen wollen! Dann haben die Kinder keine Träume mehr!“

 

Als Mo dann wieder weg war, beschloss Fari aber doch zum Regenbogen zufliegen und zu versuchen, wenigstens einen Blick in das Traumland werfen zu können!

Sie stand auf der untersten Stufe des Regenbogens und schaute sich ängstlich um. Niemand war da. Sie wagte den ersten Schritt und dann den zweiten Schritt und so langsam stieg sie empor. Von da oben gab es einen wundervollen Blick über das Tal und die ersten Sonnenstrahlen nach dem Regen. Als sie ganz oben, auf der Kuppel des Bogens stand, erblickte sie schon das goldene Tor ins Traumland. Es war halb geöffnet und Harfenklänge drangen heraus. In diesem Moment kam ein großer schwarzer Vogel krächzend herbei und flog über ihren Kopf hinweg. Fari erschrak und stürzte über das Geländer. Sie konnte sich gerade noch anklammern, aber es bestand die Gefahr, dass sie abstürzte. Sie blieb am Geländer mit den Flügeln hängen und hatte sie zerrissen, sodass sie nicht mehr fliegen konnte. Sie begann fürchterlich zu weinen.

 

„Krah, Krah!“ krächzte der schwarze Vogel, „ich bin der Wächter, ich bewache die Träume! Was musst Du auch da hinaufgehen! Jetzt hängst Du da und wirst abstürzen!“

„Bitte hilf mir doch!“, flehte Fari, „rufe den Elfen Mo, er soll mich holen!“

„Bis der kommt, bist Du längst abgestürzt. Wenn Du mir versprichst, dass Du nie wiederkommst, dann fange ich Dich mit meinen Flügeln, wenn Du stürzt!“

„Ich verspreche es!“, rief die kleine Fee verzweifelt.  In diesem Moment verließ sie die Kraft und sie stürzte ab. Der große schwarze Vogel sank hinab und fing sie im Fluge ab, so dass sie auf seinem Rücken lag. Dann machte er einen großen Bogen zum Wald hin und landete sanft.

Die kleine Fee kletterte von seinem Rücken.

„Ich danke Dir“, schluchzte sie und setzte sich ins Gras. Der schwarze Vogel erhob sich wieder in die Luft.

„Krah, Krah“, krächzte er noch, dann flog er wieder zum Regenbogen zurück. Er musste ja schließlich seinen Dienst machen!

`Wie erkläre ich der Feenkönigin, dass meine Flügel zerrissen sind? ´ überlegte Fari und weinte ein wenig vor sich her.

Da landete schon der Fee Mo neben ihr.

„Was machst Du denn für Sachen? Das wird ein Donnerwetter geben, Die Feenkönigin hat Dich vom Turm aus beobachtet! Sie wird Dir einen Monat lang keine neuen Flügel geben und Du wirst in der Schlossküche arbeiten müssen!“, prophezeite Mo.

Fari nickten ergeben.

`Aber, ich werde es sicher wieder versuchen´, dachte sie sich insgeheim.


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Glühender Sonntag, Erotik

 

Glühender Sonntag

 von Joana Angelides


Es war kein Tag, wie jeder andere!

Es war ein glühender Tag, ein Tag unter gleißendem Sonnenlicht. Das Licht kam aus uns und war rund um uns.

Wann wolltest du kommen? Ich hatte es vergessen, doch bereits am Morgen beim ersten Augenaufschlag begann mein Herz wie wild zu klopfen, in Erwartung dessen, was wir heute erleben werden und auch wollen.

Die Dusche erweckt den dösenden Tiger der Lust in mir, alleine die warmen Strahlen auf der Haut und auf meiner Brust waren elektrisierend.

Der Schwamm saugte gierig den Schaum und die Perlen des Peelings auf und ich verteilte alles sorgfältig an meinem Körper.

Diese Perlen des Peelings machten meine Haut dünner, empfindlicher. Die Haut an den Brustspitzen besonders. Das Darüberstreichen, das massieren auf ihnen jagte mir schon Schauer über den ganzen Körper und eine gewisse erregte Erwartung machte sich breit.

Mein Intimbereich reagierte ebenfalls mit Alarm und meine Perle begann zu pochen.

Es ist doch erlaubt, dass ich meinen Körper, der in gewissen Stunden uns beiden gehört vorbereite auf dich und deine Zärtlichkeiten?

Niemand gehört Jemand, aber man kann sich der Lust versklaven, einer Lust, die beide wollen und auch geniessen.

Dein Inbesitznehmen erhöht die Reize, die ich so genieße, ich bin Sklavin unserer Vereinigung, und das mit jeder Phase.

Nachdem meine Haut dünn und empfindlich war, habe ich sie, noch warm und feucht, mit der Lotion benetzt, die dich durch ihren Duft jedesmal verrückt macht.

Oh, wenn du so im Nacken beginnst, flüsternd und stark atmend den Rücken abwärts gleitest, beginnen Hummeln in meinem Körper zu summen, Stromstöße durchstreifen mich und ich bäume mich jedesmal auf.

 

Wenn du so halb neben mir liegst und deine Hand mein Bäuchlein sucht, dagegen drückt, den Po hebt, ist dieser sensibilisierte Körper nur mehr eine Stimmgabel.

Ohja, ich schließe dann immer die Augen, will nicht dass es aufhört und stöhne vor Lust vor mich hin.

Irgendein ÖL, das du verwendest, alle meine errogenen Zonen und Körperöffnungen damit massierst macht das Übrige dazu, dass alles zuckt und vibriert. Ich liebe es, ein Bein anzuheben und über deines zu legen und damit den Weg freizumachen für deine suchenden Fingerkuppen.

Ohja, du bist ein Meister, du beherrscht das Orchester meines Körpers. Spielst auf der Viola, entlockst ihr hohe süße Töne, tiefe gutturale Laute dem Chello und hohe vibrierende Töne der Harfe.

Das Darüberstreichen des zungenartigen Bogens der Viola, rauh und feucht, fordernd und ausdauernd läßt einen langgezogenen süßen Ton in der Luft schweben und endet immer mit einem Paukenschlag.

Der Tag beginnt irgendwann zu glühen, dunkelrot bis weiß und unsere Körper stehen in den Flammen, ohne dass sie wirklich verbrennen.

Niemals kann es genug sein. Die kurzen Ruhepausen dienen nur dem Aufbau neuer Sehnsüchte und Ziele und enden manchmal langsam und kosend, oder auch wild und aufbrausend, in einem neuen Sturm.

Zungen berühren uns, wandern auf- und abwärts, ruhen an manchen Punkten, bis sich die Sinne in die Lüfte erheben und außer sich um sich schlagen.


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Samstag, 3. April 2021

Lucky, der Glücksbringer, Tiergeschichte

 

Lucky, der Glücksbringer

von Joana Angelides




 

Sein Magen knurrt und außerdem war er pitschnass. Es regnet nun seit Tagen und es gibt keinen trockenen Unterschlupf, der nicht schon von anderen besetzt ist.

Die herumliegenden Kartons in der Seitengasse vom Restaurant sind alle durchweicht und hängen durch.. Man kann sie daher nicht besteigen um zu den Abfalleimern hinaufzukommen. Dort sind manchmal ein paar Essenreste zwischen dem ganzen Müll zu finden.

Die Hintertüre vom Restaurant steht offen und durch die offene Türe fällt das Licht auf den vom niederprasselnden Regen glänzenden Asphalt. Doch es ist ein kaltes Licht, und wärmt einen nicht auf. Der kleine Hund schüttelt sein Fell und ein wahrer Schwall von Wasser versprüht in der Luft.

Es ist wieder Herbst und der Winter steht vor der Türe und kein warmer Schlafplatz ist in Sicht. Dort drüben, da stand bis vor kurzem noch ein altes Abbruchhaus. Dort konnte man die Nächte verbringen, wunderbar im alten Gemäuer herumschnüffeln und die lästigen Katzen aus der Umgebung verjagen. Manchmal konnte man auch einen Knochen vergraben, den man aus den Mülleimern hinter dem Restaurant herausholte.
Aber nun haben sie das Gelände eingezäunt und die Bagger sind gekommen und haben das alte Gemäuer niedergerissen.

Der kleine Hund wird sich wohl oder übel ein neues Domizil suchen müssen.
Aber nicht mehr heute Nacht!
Dort steht ein altes Autowrack, die hinteren Sitze sind zwar zerrissen, aber für diese eine Nacht wird es zu seinem Quartier werden. Die vordere rechte Türe fehlt, mit einem Sprung ist er drin und macht es sich auf der hinteren Bank bequem und schläft sofort ein.

Was war los? Ist es Bello, der Hund vom Fleischer, der da so laut knurrt?
Es war sein Magen der dieses Geräusch erzeugte und ihn aus dem Schlaf reißt. Der Hunger hat ihn aufgeweckt und treibt ihn wieder auf die Straße. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und auch das Licht im Restaurant wurde gelöscht. Die Straße liegt völlig ruhig da.

Er hat das Auto gar nicht gehört. Es war eine dunkle Limousine, die langsam um die Ecke bog und genau in jenem Moment als er die Straße überqueren wollte, schneller wurde.
Er wird von dem rechten Vorderrad erfaßt und zur Seite geschleudert und landet in einer Pfütze.
Auch das noch! Hungrig, naß und verletzt bleibt er liegen und leises Wehklagen ist zu hören.

Das Auto bremst und die Türe öffnet sich einen Spalt und eine schlanke, weiße Hand mit einem wunderschön blitzenden Ring am Finger ergreift ihn und hebt ihn empor.

„Du hast ihn überfahren, er ist tot!“ Ruft eine leicht hysterische Stimme und zwei besorgte blaue Augen starren ihn an.

Oh, tot? Eigentlich nicht, aber man konnte sich ja für einen Moment totstellen, vielleicht bekommt man wenigstens ein paar Streicheleinheiten.

„Nein, Elvira, der Köter ist nicht tot, siehst Du das nicht!“ Also, diese Stimme ist nicht sehr Vertrauen erweckend. Und was heißt denn „Köter“?

Doch sie hat ihn schon ins Auto hineingehoben und neben sich auf den Sitz gelegt. Himmlisch weich und warm ist es hier drin!
Sie hat ihren Schal abgenommen und wickelt ihn sorgfältig darin ein.

„Schau, wie lieb der ist! Aber so mager und ganz schmutzig ist er! Na kein Wunder, du hast ihn ja von oben bis unten angespritzt und dann in die Pfütze geworfen. Wir werden ihn baden müssen und morgen gehen wir zum Tierarzt mit ihm.“
„Du wirst diesen Köter doch nicht behalten wollen?“
„Wir sind ihm das schuldig. Wenigstens ein paar Tage, damit wir wissen, ob ihm nicht vielleicht was fehlt.“

Oh, wie recht sie doch hat. Schließlich war er ja vorher schon trocken, als er auf Suche nach etwas Eßbarem ging. Der kleine Hund läßt einen leisen jammernden Ton hören.

„Also gut, aber danach schmeißt Du ihn wieder raus, der hat sicherlich Flöhe!“

Hättest du auch, wenn du so wie ich leben würdest! Er öffnet das rechte Auge ein wenig und betrachtet seine Retterin. Oh, sie ist wunderschön gekleidet und das blonde Haar glänzt ganz seidig. Vielleicht ist sie ein Engel aus dem Hundehimmel?
Ihre langen weißen Finger kraulen an seinem Kopf und sie gibt beruhigende Töne von sich. Er wäre fast eingeschlafen, als das Auto langsam ausrollt und stehen bleibt.
Er spürt noch, wie sie ihn sanft aufnimmt und mitsamt dem Schal an ihre Brust drückt. Es it ein wunderbares Gefühl.
Sie betreten ein großes Haus und seine Retterin begibt sich mit ihm sofort die Treppe hinauf ins Badezimmer.
Er wird gebadet, mit wohlriechendem Frottee abgerieben, wieder in den wunderbaren, weichen Schal gehüllt und auf einen großen weichen Polster vor die Badezimmertüre gelegt.

„Du, vielleicht hat er Hunger? Er schaut so ausgehungert aus!“

Wie recht sie doch hat!

„Ich bitte Dich, gib ihm schon was und komm dann endlich ins Bett, ich habe morgen einen anstrengenden Tag! Muß ja noch irgendwo eine Dose stehen die du noch für Rex gekauft hast.“ Die männliche Stimme klingt schon sehr ungeduldig.

Elvira eilt in die Küche und bringt einen Napf mit herrlich riechendem Futter und der kleine Hund beginnt sofort zu fressen, obwohl ihm die linke Vorderpfote sehr weh tut. Doch dieses Fressen konnte er sich auf keinen Fall entgehen lassen. Dann versinkt er in diesen himmlischen, weichen Polster und spürte gar nicht mehr, dass ihm seine Retterin mit einer weichen Decke zudeckt.
Im Einschlafen gibt er kleine zufriedene Laute von sich.
„Er ist einfach süß, können wir ihn nicht doch behalten?“
„Nein, ich mag keine Hunde, das weißt Du. Was hatten wir doch für Probleme mit Rex, dauernd machte er was kaputt und immer mußten wir ihn überall hin mitnehmen. Er war einfach anstrengend. Sei froh, dass ihn deine Mutter übernahm.“

Es war gut, dass diese Worte der kleine Hund nicht hören kann, er befindet sich im Traumland der Hunde und schläft tief und fest.

Etwas schreckt ihn aus dem Schlaf.
Es war ein lauter, erstaunter Schrei, er kam aus dem Schlafzimmer.
„Hier ist ja meine Krawattennadel, sie lag versteckt hinter dem rückwärtigen Bettfuß. Seit Wochen suche ich sie. Weil sie ein Geschenk von meinem Chef ist, war es schon peinlich, dass ich sie nie trug! Wie kommt die so plötzlich hierher?“

Beschwingt betritt der große Mann den Flur und bleibt vor dem kleinen noch immer auf dem Polster liegenden Hund stehen.
Freundlich schaut er ihn an.
„Na, Du kleiner Racker, bist du ausgeruht? Tut dir was weh?“

Der kleine Hund schaut ihn mit einem treuherzigen Blick so von unten herauf an und gibt vorsichtshalber und Mitleid heischend, einen kleinen jammernden Ton von sich. Was hat seine Meinung über Hunde so geändert?

„Liebste, schau einmal nach dem Hund, ich glaube, es tut ihm doch was weh.“

Dann läuft er die Treppe hinab.

Der Vormittag war wunderbar. Er bekam ein ausgiebiges Frühstück, wurde wieder in den Schal gewickelt, den er inzwischen liebte und dann ging es zum Tierarzt.
Der Tierarzt stellt zuerst einmal Flöhe fest, die er sofort mit einem verstäubenden Pulver bekämpft, dann bekommt er eine Injektion, die ein wenig weh tut und seine linke Vorderpfote wird geschient und festgebunden.
Dann fahren sie wieder nach Hause. Bevor sie das Haus betreten, läßt sie ihn sanft herunter und er humpelt ein paar Meter hin und her und kann sein Geschäftchen erledigen.

Nun wird er wieder in den Schal eingehüllt und an die Brust seiner Retterin gedrückt. Er zittert ein wenig vor lauter Glücksgefühlen und gibt auch kleine wohlige Geräusche von sich.

Elvira holt den großen weichen Polster und legt ihn im Wohnzimmer, in die Nähe des Kamins auf den Fußboden und er darf sich darauflegen.
Da fliegt plötzlich die Haustüre auf und der Herr des Hauses war wieder da.

Er sieht sehr aufgeregt aus, sein Mantel ist offen und in der Hand trägt er eine schwarze Tasche, die er neben der Haustüre auf das kleine Tischchen knallt.

„Wo ist der Hund?“ Ruft er.

Der kleine Hund versinkt tief in das Polster und legt seinen Kopf auf die rechte Vorderpfote, die linke tut ihm ja weh und schließt erschrocken seine Augen.
Jetzt kommt’s, er wird ihn wieder rauswerfen. Sein kleines Herz klopft und er spürt Angst aufsteigen.

„Na hier ist er ja, was ist denn los?“ Elvira schaut auch ein wenig ängstlich, einmal zu ihrem Mann und dann wieder zu dem kleinen hilflosen Bündel dort am Polster.

Der Mann kommt mit schnellem Schritt auf den kleinen Hund zu, bleibt vor ihm stehen und blickt ihn an.
„Dieser Hund bleibt da, er ist scheinbar ein kleiner Glücksbringer. Seit Monaten laufe ich diesem Geschäft nach, heute kam es zum Abschluß, ganz ohne Probleme. Heute Morgen finde ich die Krawattennadel und am Weg ins Büro habe ich einen alten Freund wieder getroffen, den ich schon jahrelang nicht mehr gesehen habe!“

Nun öffnet der kleine Hund seine Augen und schaut ganz glücklich zu ihm auf.

„Wir werden ihn Lucky nennen, was meinst Du, Liebste?“

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Freitag, 2. April 2021

Unvergessliche Erschütterung, Erotik

 

Unvergessliche Erschütterung.

von Joana Angelides



 

Man weiß, was das Sprichwort „ .....den Spieß umdrehen“,  bedeutet.

War ich bisher diejenige, die alle ihre Fantasien und Wünsche erfüllt bekam, so begann es diesmal mit einer Forderung an mich.

Er wollte mich sehen.

Totale Passivität meinerseits am Anfang, war die Bitte.  Wir trafen uns wieder in unserem Hotel, im ersten Stock, Zimmer 16, hinter vorgezogenen Vorhängen.

Er stand sofort hinter mir, als ich es betrat und seine Hände glitten an meinen Seiten und dem dünnen Seidenkleid auf und ab. Nach einigem auf und ab, streifte er das Kleid über meinen Kopf und es landete......irgendwo im Raum

Seine Hände glitten von rückwärts zu meinem Busen und ertasteten, eher ein wenig grob und ungeduldig, meine Brustspitzen, was ein kurzes Aufstöhnen meinerseits zur Folge hatte. Es blieb unbeachtet. Er drehte und zwirbelte die Spitzen und sein Mund war dabei in meinem Nacken und seine Zähne gruben sich darin ein. Er weiß, dass mein Nacken eine der errogenen Zonen meines Körpers ist. Seine Zunge züngelte dazwischen und ich spürte, wie sich wohlige Wärme in meinem Unterbauch verbreitete und langsam nach oben stieg.

Zwischen meine Pobacken drängte sich seine gewaltige Erregung und ich spürte wie diese Erregung rasend schnell auch von meinem ganzen Körper Besitz ergriff.

Seine Hände glitten langsam von meinen Brüsten abwärts zu dem kleinen Bäuchlein und suchten einen Weg zwischen meine leicht zitternden Schenkel.

Diese Wildheit war ein unerwartetes, neues Gefühl.  War er doch bisher eher forschend, zärtlich und gebend. Heute nahm er mich.

Er drängte mich zum Bett und lies mich langsam darauf gleiten. Ich lag mit dem Gesicht im Polster und spürte seine männlichen, hart zufassenden Hände an meinen Hüften als er sie leicht anhob und so meinen Po näher zu sich schob.

Ich spürte seine Zunge darauf auf und abgleiten und zwei, oder waren es drei Finger? nach vorkommen und leicht in mich eindringen. Er drehte sie und krümmte sie in mir und hörte auch nicht auf damit, als ich leise stöhnte und mit den Fäusten auf das Laken klopfte.

Wellen von Lust und Verlangen überrollten mich und machten mich schwindelig.

„Laß dich fallen, flüsterte seine heisere Stimme, „laß es mit dir geschehen, ich will dich total außer Kontrolle spüren. Wir haben jede Zeit der Welt. Es wird heute Stunden dauern.“

Mein Herz begann zu rasen.

Langsam drehte er mich nun zur Seite und hob meinen linken Fuss hoch hinauf. So lag ich da, Einblick gewährernd in die intimste Stelle meines Körpers.  Seine Finger drehten und krümmten sich noch immer in meiner Vagina und erzeugten noch immer diese unergründlichen Wellen von Lust und sinnlichen Schmerz. Sein   Daumen kreiste auf meiner Klitoris und ich werde jeden Moment den Verstand verlieren.

„Spürst du das?“

Er hatte mir ein vibrierendes Ei aus Metall tief eingeführt, das intensiv seine Arbeit aufnahm. Oh, ich begann sofort zu zittern und mich innerlich unglaublich weit zu öffnen. Es begann in meinem Becken zu ziehen und zu pochen, ich versank immer tiefer in weiße, undurchdringbare Nebelfetzen und konnte weder was sehen noch hören. Nur bunte Kreise und einen tiefen Tunnel. Hörte und spürte nur das Summen des Eies.

Wir Frauen, oder doch die meisten, haben solche kleine Hilfsmittel in ihrer geheimen Lade für einsame Stunden, doch wenn ein Mann sowas einsetzt ist es erregender.

„Halte still, laß mich machen. Ich will dich schweben, fliegen, schmelzen und lichterloh brennen sehen!“

Seine Worte drangen an mein Ohr, bohrten sich tief in die Rillen meines Gehirns

ein und ich konnte die Funken spüren, die zwischen den Nervenenden hin und her stoben.

Sein Daumen kreiste noch immer auf dem Punkt und ich spürte, wie alles feucht und heiß wurde.

 Langsam senkte er meinen Fuß wieder ab, hörte jedoch nicht auf, mich zu stimulieren und irgendwo hin zu treiben, wo ich mich wahrscheinlich auflösen werde.

Und nun besann sich mein Körper der Möglichkeit einer Entladung der Spannung und der erste Orgasmus des Abends überrollte mich.  Er drückte mich hart nieder, ließ seine Finger kreisen und nahm meine Brustspitzen abwechselnd zwischen seine Zähne, Lippen und der Zunge. Oh er war ein kluger, aufmerksamer Mann. Er wußte von unseren vielen erotischen Begegnungen, dass das für mich die ultimative Erregung war, ich da total außer Kontrolle gerate. Eine gleichzeitige Stimulierung der Brustspitzen während des Orgasmus multipliziert alle Gefühle.

Der Orgasmus baut sich langsam auf, zieht alle Muskeln zusammen, läßt sie vibrieren, schmerzen und verkrampfen, schüttet Fermone aus, läßt das Blut aus den Beinen und Armen entweichen, sammelt es und schießt es in den Kopf und dann wieder in den ganzen Körper.

Doch, wenn diese vielen Hände, Finger, Lippen und Zungen nicht aufhören, wird er wieder neu aufgebaut, strömt in alle Nischen und Ecken und bäumt en Körper erneut wieder auf.

Alle Ventile öffnen sich, Stöhnen kommt aus der Kehle, Schreie formieren sich. Man flüstert, bettelt und will, dass es nie wieder aufhört. Und heute hört es wirklich nicht wieder auf.

Seine Bewegungen werden ein wenig langsamer, doch gerade diese zähen, langsamen Bewegungen sind umso wirkungsvoller. Sie ziehen und zerren die Flammen empor, lassen die Muskeln flattern und in der Mitte des Körpers wird wieder dieser spiralförmige Schmerz ausgelöst, der alles ergreift und es kündigt sich ein neuerliches Zusammenbrechen sämtlicher Funktionen an.

Es strömt herbei, wie dickflüssiges Gold, überrollt den Körper und peitscht ihn auf.

Genau zu jenem Zeitpunkt, wo es langsam beginnt abzuebben, zog er seine Finger aus mir und spreizte meine Schamlippen und begann an meiner Klitoris zu saugen. Seine Lippen und seine Zunge umkreisen sie, saugen an ihr und rollen sie. Er weiß, wie er seitwärts zur Spitze kommen muss, um mich laut aufstöhnen zu lassen und den Druck in meinen Kopf unerträglich werden läßt. Sie beginnt zu toben, alle meine Sinne in ihren Bann zu ziehen und nimmt mir den Atem.

Lieber Freund, es gibt Momente, wo man Zeit und Raum verliert, nur mehr genießt und alles auf sich zu rollen läßt.

Irgendwann gibt dann der Körper auf, alles wird weich, biegbar und widerstandslos. Man liegt neben sich und starrt sich selbst fassungslos an.

Ich bin auf einer Welle von Gefühlen, Lust und Wahnsinn geschwommen und habe die Orgasmen über mich dahin rollen lassen. Zuletzt kamen sie nur mehr langsam, fließend und langanhaltend, aber nicht minder heftig. Es war als würden sie als Surfwellen über mir zusammenschlagen und ich mittendrin, auf einem Surfbrett stehend durchrasen

Er kniete zwischen meinen Beinen, seine Augen flogen über mich hinweg, er registrierte jede Regung, jede Bewegung und er steigerte sich bis ins kaum mehr Fassbare.

Sein Ziel war, meine Grenzen auszuloten. Diesen meinen Frauenkörper in totaler Aufgabe in seinen Armen zu halten.

Unsere endgültige Verreinigung war nur mehr das logische Ausklingen einer Exstase, die mir und meinem Körper unvergessen bleiben wird. Er hatte Recht, es waren Stunden vergangen. Stunden in denen ich in einer anderen Welt zu Gast war.

Ich werde noch tagelang heiser sein.

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Mittwoch, 31. März 2021

Blut und Begierde, vampirig


 

Blut und Begierde

Auszug aus


Wenn man den dichten Wald hinter sich gebracht hat, tut sich der Blick auf den Fluss auf, der träge dahinfließt und besonders nachts immer unheimlich wirkt. Auch bei Tage ist er dunkelgrün, fast schwarz, weil sich an einer Seite hohe Tannen bis an das Ufer drängen und an der anderen Seite eine Felswand aus dem Wasser aufsteigt, die das Tageslicht weitgehend abhält. Man nannte ihn den „schwarzen Fluss“

Rechts, wo die Felswand ein wenig zurücktrat, stand ein altes unbewohntes teilweise verfallenes Schloss aus dem 16.Jhdt.

Zu diesem Gemäuer führte eine alte, teilweise überdachte Brücke. Teilweise deshalb, weil diese Überdachung große Löcher aufwies und niemals repariert wurde.

Eltern warnten ihre Kinder die Brücke zu betreten; sie sei baufällig und außerdem spuke es angeblich im alten Schloss. Tatsächlich sah man in mondlosen Nächten Lichter im Haus und die Fensterläden waren einmal offen und ein andermal wieder geschlossen, ohne dass man wußte, ob dort jemand wohnte oder nicht.

Das waren natürlich die Gründe, warum es unter den Kindern als Mutprobe galt, über die Brücke auf die andere Seite zu laufen und von drüben herüber zu winken und ebenso schnell wieder zurückzulaufen. Die Brücke ächzte und stöhnte unter jedem ihrer Schritte und das entlockte den Kindern immer wieder kleine Schreckensschreie. Doch mit der Zeit verloren die Menschen das Interesse an der Brücke und dem alten Schloss. Auch die wenigen Kinder, die noch im Ort wohnten hatten ganz andere Interessen.

Doch seit einigen Tagen hallten laute Hammergeräusche durch den Wald und neue Bretter wurden angeliefert. Die Brücke und das Schloss wurden augenscheinlich repariert. Schlagartig trat das Anwesen wieder in den Mittelpunkt des Interesses.

Man hörte, dass sich ein neuer Eigentümer gefunden hätte. Es soll ein Mann aus Osteuropa sein, der das alte Gemäuer am anderen Flussufer vom geheimnisvollen, irgendwo in England lebenden Eigentümer, gekauft hätte.

Niemand kannte den Neuen, doch tauchte er manchmal abends bevor die Arbeiter nach Hause gingen, in einer schwarzen Kutsche mit einem Pferd davor gespannt aus dem Nichts auf und blickte gebannt auf die Brücke und ohne etwas zu sagen fuhr er dann wieder davon.

Eines Tages, als die Reparaturen schon weit fortgeschritten waren, betrat er jedoch spätabends das abgelegene Gasthaus am Ufer des Flusses und verlangte ein stilles, abgelegenes Zimmer.

Sein Gepäck bestand aus zwei großen schwarzen Taschen und einer länglichen Truhe, die mit einer schwarzen Plane abgedeckt war.

Wie von Geisterhand gelenkt, verschwand seine Kutsche danach wieder in der Dunkelheit.

Er bat, ihn tagsüber auf keinen Fall zu stören. Trotz intensivem Lauschen an der Türe konnte das neugierige Hausmädchen tagsüber kein noch so leises Geräusch aus seinem Zimmer hören.

Er war ein sehr ruhiger Gast, der tagsüber das Zimmer nicht verließ und nur abends selbst mit dem Pferdegespann des Wirtes zu dem alten Gebäude fuhr, um den Fortgang der Arbeiten des vergangenen Tages zu überprüfen.

Anschließend entschwand er wieder im ersten Stock des Gasthofes. Man konnte die ganze Nacht schwaches Licht durch die dichten, vorgezogenen Vorhänge schimmern sehen.

 

Natürlich erweckte er die Neugier der Menschen. Gleichzeitig jedoch wahrten sie Distanz zu ihm. Seine hohe dunkle, unheimlich wirkende Gestalt mit dem schwarzen Hut und dem weiten Mantel flößte ihnen so etwas wie ängstlichen Respekt ein.

Nach ungefähr zwei Monaten waren die Bauarbeiten abgeschlossen und er kündigte seine Abreise an.

An einem der nächsten Abende erschien wie aus dem Nichts wieder die schwarze, geschlossene Kutsche, dieses Mal mit dem Kutscher am Kutschbock, der das schwarze, unruhige Pferd souverän im Zaume hielt.

Der schweigsame Gast trug seine beiden Koffer und die große schwarze längliche Truhe mit Hilfe des Kutschers selbst aus dem Haus und sie luden alles hinten auf, er setzte sich in die Kutsche und sie fuhren durch den Wald und über die neu renovierte Brücke. Die Pferdehufe hallten laut und unheimlich weit ins Land hinein.

In dieser Nacht gab es ein schreckliches Unwetter, es donnerte und blitzte gewaltig und der Regen ergoß sich in Strömen über den kleinen Ort. Niemand getraute sich aus dem Haus. Alle Fensterläden waren geschlossen. Die Dorfstraße wurde zu einem reißenden Bach. Das Dorf lag in völliger Stille und Dunkelheit da, man hörte nur den Wind an den Fensterläden rütteln. Und doch glaubten die Dorfbewohner einige Pferdekutschen draußen vorbei fahren zu hören, sie schattenhaft auch zu sehen. In das Donnergrollen mischten sich auch die Geräusche von Pferdehufen auf der Holzbrücke. Es klang wie eine wilde Jagd, die Pferde wieherten und dazwischen war auch Hundegebell zu hören.

Am nächsten Morgen, es war ein Sonntag, stellten man fest, dass das Unwetter besonders am Friedhof einigen Schaden angerichtet hat. Neben der Friedhofsmauer waren einige frische Grabhügel weggeschwemmt, die Särge anscheinend von den Fluten davongetragen. Sie wurden weiter unten wiedergefunden. Doch die Leichname waren verschwunden und konnten trotz intensiven Suchens nicht wiedergefunden werden.

Nach der Sonntagsmesse am nächsten Morgen sah man die Leute tuschelnd am Kirchplatz zusammenstehen und als der Pfarrer zu nahe herankam, verstummten sie oder wechselten das Thema. Die Stimmung war allgemein gedrückt. Man wusste nicht, was man von den Ereignissen halten sollte.

In der darauffolgenden Nacht waren wieder Pferdehufe auf der Brücke zu hören und einige beherzte Männer aus dem Dorf machten sich auf den Weg durch den Wald. Sie wollten sich Klarheit darüber beschaffen, was dort vor sich ging.

Aus der Tiefe des Waldes hörte man Geräusche aus dem Unterholz, ein Käuzchen ließ seinen Ruf erschallen und irgendwo heulte ein Wolf. Um die Höhlen des aufsteigenden Felsens flogen Fledermäuse unruhig hin und her und es kam wieder Wind auf.

Der am Himmel stehende blasse Mond legte sein bleiches Licht auf dieses Schauspiel und so manchem liefen kalte Schauer über den Rücken. Riesige Fledermäuse durchstreiften gemeinsam mit schwarzen Krähen die Luft.

Einige stahlen sich ängstlich unbemerkt wieder davon und liefen zurück ins Dorf.

Diejenigen, welche geblieben waren, blickten zögernd auf die andere Seite hinüber. Das Schloss war beleuchtet, es standen auch drei Pferdekutschen davor, die Pferde unruhig und schnaubend. Sie zögerten kurz und sahen sich fragend an.

Da sie nun aber einmal da waren, entschlossen sie sich doch, hinüber zu gehen. Sie gingen über die Brücke, dann an den Pferdefuhrwerken vorbei und standen vor der Eingangstüre, die mehr ein Tor und nur angelehnt war.

Es schien als wären sie erwartet worden, denn das große schwere Tor wurde plötzlich weit geöffnet und sie konnten ungehindert eintreten. Niemand begrüßte sie, es war als ob man nicht besonders erstaunt war, dass sie so plötzlich da waren.

Der Tisch in der Mitte des Raumes war mit   einem dunkelroten Tischtuch bedeckt, es standen Gläser mit Rotwein darauf und die Gesellschaft unterhielt sich angeregt. Es handelte sich um drei Männer und zwei Frauen. Die Männer waren mit dunklen Anzügen und blütenweißen Hemden bekleidet, die beiden Damen trugen unter ihren schwarzen Umhängen weiße lange Kleider mit üppigen Rüschen an den Oberteilen.

Die Beleuchtung bestand aus sehr vielen brennenden Kerzen, die in Leuchtern am Tisch standen, jedoch auch am Boden und in den Fensternischen waren brennende Kerzen willkürlich angeordnet. Das flackernde Licht warf bewegliche Schatten an die Wände.

Die staunenden Dorfbewohner wurden nun doch herbeigewunken und mussten auf den leer stehenden Sesseln Platz nehmen. Es wurde ihnen Rotwein eingeschenkt und sie wurden genau betrachtet, einige sogar berührt. Man berührte ihre Haare, strich über ihre Nacken und Arme und mit stechenden Blicken zwangen sie sie, sitzen zu bleiben.

Es wurde auch anfangs nichts gesprochen und es war ihnen als würden sich alle zeitverzögert bewegen.

Danielle und Sabrina, zwei junge Mädchen aus dem Dorf waren besonders neugierig. Sie wollten diese Fremden näher begutachten, es kamen ja so selten Besucher ins Dorf. Sie zeigten sich demonstrativ neugierig und lächelten in die ihnen fremden Gesichter, versuchten vergeblich von ihnen auch ein Lächeln zu erhaschen. Es waren jedoch kalte, ernste Blicke aus dunklen brennenden Augen.

Die Unterhaltung entwickelte sich in der Folge aber dann doch immer lebhafter, dauernd wechselten die Sitzpartner und langsam verschwamm Wirklichkeit und Halbtraum. Sie wurden von den leicht schwebenden Körpern der Anwesenden häufig umarmt, sie flüsterten und raunten ihnen Dinge ins Ohr, die sie teilweise nicht verstanden oder glaubten nicht richtig zu verstanden zu haben. Ihre Fantasien, oder war es Wirklichkeit, spielten ihnen süße schmerzhafte Vereinigung mit fast körperlosen Wesen vor, sie spürten heißen Atem und dann wieder kühlen Todeshauch auf ihrer Haut. Sie fühlten sich in einem Moment körperlos und kraftlos, im anderen Moment voll Energie und Bewegung. Die Luft war geladen mit Düften und Aromen. Sie glaubten einmal leise, tragende Musik zu hören, dann wieder hereinbrechende Melodien, wie die Urgewalten des Universums. Ihr Gehör war durch den Genuss des Weines geschärft und imstande die leisesten Schwingungen und Wellen im Raum wahrzunehmen.

Der Raum war erfüllt von Farben und silbernen Schleiern, sie fühlten sich emporgehoben und gewichtslos, aller Kraft und Bodenhaftung beraubt.

Es ging nicht nur den beiden Mädchen so, für diese einfachen Menschen aus dem Dorf, Bauern und Handwerker war es eine fremde faszinierende, bisher nicht gekannte Welt. Manche vergaßen woher sie kamen, dass sie Familie hatten, oder Handwerksbetriebe. Sie wollten nur noch, dass dies alles nie wieder aufhört und stürzten in endlose, dunkle, dann wieder hell leuchtende Tiefen und Strudel. ++++++

Danielle und Sabrina wurden urplötzlich von zwei großen schwarzen Gestalten über die Treppe in den Oberstock getragen, niemand schien es zu bemerken. Sie fühlten sich wie Königinnen. Die Männer trugen weiße Seidenhemden mit weiten Ärmeln und reichhaltigen Spitzenkrägen, die vorne offen waren und schöne, trainierte Körper sehen ließen. Sie flüsterten ihnen betörende Worte ins Ohr, sie begehrten sie und flehten um Zärtlichkeiten, in einer Art, wie sie sie bisher nicht kannten. Die Männer aus ihrem Dorf waren einfache, direkte Menschen, die solche Worte nicht einmal aussprechen konnten.

Danielle fand sich in einem großen dunkel getäfelten Schlafgemach wieder, das Bett stand direkt in der Mitte. Es hatte hölzerne, wunderschön gedrehte Säulen an jedem Ende und darüber war ein Baldachin gespannt. Die Polster waren aus Seide und die Bettdecke aus Damast. Ihr Kavalier bettete sie behutsam darauf und begann ihre Bluse und ihr Mieder langsam aufzuschnüren. Seine Lippen glitten von ihrem Ohr über den Hals immer tiefer. Der Raum begann sich zu drehen, das Blut rauschte in ihren Ohren und ihr anfänglicher Widerstand begann zu schwinden. Sie spürte, wie sich ihr Körper fast von selbst hob, sich dem Mann entgegen drängte und die Brüste prall und fest wurden, ja aus der offenen Bluse drängten. Er bemerkte ihre Erregung, kam mit seinen Lippen noch tiefer und umschloss zärtlich einmal ihre linke, dann wieder die rechte Brustknospe. Seine Zunge leckte gierig an ihnen und seine Hände begannen hastig ihre Röcke abzustreifen. Sie konnte sich nicht wehren, sie glaubte immer tiefer und tiefer zu fallen und spürte, wie der Druck in ihrem Unterbauch immer stärker wurde. Endlich hatte er es geschafft, sie von ihrer Kleidung zu befreien. Sie lag vor ihm, aufgeschnürt, nackt und bereit sich hinzugeben. Sein Mund glitt immer tiefer und tiefer an ihrem Körper entlang, bis er zwischen ihren Schenkel in die Hitze ihrer Vagina eintauchte und sie das Gefühl hatte, dass seine Zunge immer tiefer und tiefer in sie eindrang. Sie begann zu vibrieren, hob und senkte ihr Becken und genoss seine Wildheit. Seine beiden Arme streckten sich empor und hielten ihren Körper seitwärts fest. Sie spürte, dass er sie total in sich aufnahm, so als würden sie sich zu einem Körper vereinen.  Der erste Orgasmus war so gewaltig, dass sie wilde Schreie ausstieß. Er ließ sie los, sein Gesicht mit den schwarzen lodernden Augen kam nun immer näher dem ihren, er umfasste ihren Kopf und senkte seinen Mund auf ihren Hals. Seine Zunge glitt langsam auf und ab, sie brannte auf der Haut und dann biss er zu. Es war ein unsäglicher Schmerz, der ganze Körper begann zu brennen und dann spürte sie, wie langsam das Blut aus ihm entwich. Anfangs versuchte sie, sich zu wehren, sie schlug mit den Armen um sich, doch er hielt sie wie ein Schaubstock fest und so hatte sie nur ganz wenig Platz um sich zu bewegen. Sie spürte, wie fast alles Blut aus ihr entwich. Sie wurde immer matter, konnte sich kaum mehr wehren und hing schlussendlich nur mehr in seinen Armen. Erst als er das spürte, ließ er ein wenig nach, sie so fest zu halten. Seine Hand glitt wieder in ihr Lustzentrum und er begann sie nun neuerlich zu erregen, glitt zwischen ihre heißen, feuchten Lippen, fand die Klitoris und begann nun, sie langsam und stetig zu stimulieren. Es war quälend und wohltuend zu gleich, sie glaubte verrückt zu werden und wollte doch, dass er nicht mehr aufhörte. Sie wand sich, bäumte sich auf und ließ diese unglaublichen Orgasmen, die in kurzer Folge hintereinander in ihrem Körper tobten, einfach geschehen.

Nach einer endlos erscheinenden Weile ließen seine Zähne ihren Hals los und er blickte sie ernst an.

„Wie hat Dir das gefallen? Nun gehörst Du zu uns! Du hast die Welt der Sterblichen für immer verlassen, kein beschwerliches Altern mehr, ewige Jugend!  Wenn Du einmal voll aufgenommen sein wirst, hast Du unbegrenzte Kräfte, ja kann sogar sein, Zauberkräfte. Keine Krankheiten mehr! Du bist nicht mehr an einen Ort gebunden, wir können die Welt bereisen und von einem Ort zum anderen fliegen! Wir werden Jahrhunderte überdauern!“ Es waren die ersten Worte, die er seit ihrer Vereinigung sprach. Seine Stimme war rau, dunkel und sie klang hohl, als befänden sie sich in einem hohen Raum.

Sie starrte ihn an. Was war geschehen? Sie fühlte sich leer und ausgepumpt, federleicht und innerlich eiskalt.


Dienstag, 30. März 2021

Gefangen im Glasturm, oriental. Märchen

 

Gefangen im Glasturm

von Joana Angelides




In der Hoffnung, meine Liebe heute bei mir zu sehen,

fang ich den Tag an, schicke ihr eine schöne Rose und wünsche,
dass  ihr meine Neigung immer so schön vorkommen möge,
als diese Blume aussieht".
(aus: Briefe an Charlotte von Stein von Johann Wolfgang von Goethe)

 

Geliebter,

beim Lesen dieser Zeilen, stieg in mir die Erinnerung an eine nie vergessene Zeit der Leidenschaft wieder empor und das sehnsuchtsvolle Ziehen in meiner Brust betäubte mich fast.

Du weißt, wie sehr ich kühle Blüten auf meiner nackten Haut liebe. Wie oft hast du das Bettlaken mit Blütenblättern überschüttet, deren Duft mich betäubt hat, deren Kühle mir angenehme Schauer schenkten. Heute sehne ich mich nach Wärme, Weichheit, doch es ist mir verwehrt.

Du hast spielerisch kleine Blüten in meinem Haar verteilt, mich mit den zitternden Blütenknospen der Mimose an den Ohrläppchen und an der Nasenspitze liebkost.

Und ich liebte diese Spiele.

Doch du hast meine ganze Leidenschaft und Lust an die Oberfläche geholt, wenn du mit einer Schale loser, dunkelroter Rosenblätter neben mir kniend die Blätter zwischen deinen Fingern zerriebst, mir den Duft einatmen ließest.

Der betörende Duft dieser Blüten lassen die Sinne sich schärfen und wenn ich eine Rose berührte, sahen meine geschlossenen Augen die Gärten von Marrakesch   mit ihren vielen Rosenbäumchen und flüsternden Springbrunnen.

Die Rose, die Blume des Orients, mit ihrem Ursprung in Persien, sie ist für mich die Blume des Eros schlechthin.

Wir waren dann immer alleine im ganzen Universum. Wir dachten es ist für ewig, bis, ja bis das Böse in unser Leben trat.

Es kam in Gestalt des Prinzen Amir, der die Zustimmung zur Heirat mit mir von meinem Vater erpresste. Es gab da ein Versprechen vor langer, langer Zeit und das wollte er nun eingelöst wissen.

Meinem Vater blieb nichts Anderes üblich, als sein Wort zu halten, es hing sehr viel davon ab. Vor allem auch die Familienehre und der Fortbestand seines Einflussbereiches.

Ich wurde dann sofort von allem isoliert, konnte meine Räume nicht mehr allein verlassen und wir sahen uns nur mehr von Ferne. Ich konnte nicht mehr mit dir sprechen, konnte dir keine Erklärungen geben.

Deine brennenden Augen glühten fast in deinem Gesicht, wenn du zwischen den Sträuchern und Rosenbüschen zu mir herübersahst und ich verlor bei deinem Anblick des Öfteren das Bewusstsein.

Mein Geliebter, ich sitze nun in einem gläsernen Turm, mit keiner Möglichkeit zu fliehen. Ich konnte Amir nicht lieben, konnte ihm keine Kinder schenken. Ich erweckte seinen Zorn und seine Wut und er ließ mich von seinem Zauberer in diesen gläsernen Turm verbannen.  Hier soll ich nun bis zum Ende meiner Tage bleiben.

Die einzige Gesellschaft, die ich habe sind Blumen aus Glas, die sich am Turm emporranken. Sie sind kalt und leblos, duften nicht.

Alles rund um mich ist aus Glas, Das Bett, der Stuhl und der Tisch, jeder Gegenstand. Ich habe nur eine Decke, um mich vor der nächtlichen Kühle zu schützen.

Und nun sitze ich in diesem gläsernen Turm, rund um mich eine endlose Wüste bis zum Horizont und schreibe diesen Brief an dich. Ich weiß, dass du ihn niemals bekommen wirst, doch ich spüre deine Gedanken, wie sie blind durch die Finsternis irren, spüre deinen ohnmächtigen Zorn über dein Schicksal.

Seit einigen Tagen höre ich in meiner Einbildung zarte Flügelschläge, als würden mich deine sehnsüchtigen Gedanken in der Weite der Wüste suchen. Aus diesem Grunde habe ich beschlossen, diesen Brief an dich zu schreiben. Wenn ich hier sterben, oder mich vielleicht auch in Glas verwandeln werde, wird er gefunden und du kannst so mein Schicksal so erfahren.

 

Feuer im Schnee, Erotik

 

Feuer im Schnee.

von Joana Angelides



 

Hallo, mein Freund,
ich hoffe, du hast mich nicht vermisst?
Aber du hast dich ja in dein imaginäres Ritterschloss eingeschlossen und lässt eben nicht jeden an dich heran.

Aber deine heutige behutsame Nachricht veranlasst mich wieder, dir etwas aus meiner Welt zu erzählen.

Warst du schon einmal ganz hoch oben im Norden, wo die Kristalle sich an den Zweigen der Bäume bilden, im Sonnenlicht glänzen und beim Herabfallen leise klirren?

Kennst du die blauen Schatten der Eisberge und die grünen Tiefen des Nordmeeres?
Hast du gewusst, dass nicht nur die Gedanken und Seelen der Menschen zu sieben Teile unter der Oberfläche liegen, sondern dass es auch so bei den Eisbergen ist?

Nachdem er mich eingeladen hat, bin ich mit ihm mitgefahren; ganz hoch hinauf in den Norden.
Hast du gewusst, dass bei Hammerfest in den Monaten Mai bis Juli die Sonne nie untergeht, im Winter dagegen monatelang nicht auf? Hammerfest liegt auf der Insel Kvaloy, nördlich des Polarkreises.

Sie bauen da als Attraktion manche Häuser nur aus Eisblöcken, ja sogar Lokale, wo man essen kann. Das Licht fällt bläulich durch die dünnen Fensterscheiben, die aus geschnittenem Eis sind. Ich überlegte, wie lange diese Konstruktionen wohl stehen bleiben, ob man dann neue baut?

Als wir von der großen Hotelanlage wegfuhren, war es schon Mittag und trotzdem war es fast Nacht und eine dicke Schneedecke bedeckte alles. Die Kufen des Schlittens glitten sanft und weich darüber und die Geräusche der Pferdehufe waren kaum wahrnehmbar.

Der Kutscher saß vor uns auf dem Bock, dick verpackt in einen stark wattierten Parka, eine dicke Pelzmütze auf dem Kopf. Seine dicken Handschuhe ließen ruhig die Peitsche durchhängen und man konnte denken, er wäre mit dem Bock verschmolzen.
Unser Ziel war die nächste Ortschaft, hinter dem kleinen Berg am Horizont. Das Schlittengefährt gehörte zu den Attraktionen hier in der Gegend.

Wir saßen nebeneinander im Bauch der Kutsche, eingehüllt von Pelzdecken, eine schwere Pelzdecke auf den Knien. Meine Beine steckten in warmen, pelzgefütterten, geschnürrten Stiefeln die sich warm und angenehm anfühlten und meine Beine bis zu den Zehenspitzen wärmten. Links und Rechts waren die Türen bis in Schulterhöhe verschlossen, nur nach oben war die Kutsche offen und eröffnete einen wunderbaren klaren Himmel mit funkelnden Sternen.

Wir hatten schon am Morgen im Hotelzimmer vereinbart, dass ich den neuen, warmen Zobelmantel anziehen würde. Er hatte eine Kapuze und einen weiten, langen Schal und hüllte mich ganz ein. Er war lang und reichte bis zu den Knöcheln.
Darunter blieb ich nackt. Man sah nur die Stiefel hervorlugen.

Es war ein wunderbares Gefühl. Es erregte mich, zu wissen, dass niemand von meiner Nacktheit wusste, außer ihm. Und seine Gedanken spürte ich im Rücken wie kleine glühende Pfeile. Der Mantel war innen ebenfalls mit einem dünnen Pelz gefüttert und die feinen Härchen rieben an meiner Haut und liebkosten sie.
Er saß neben mir und roch wunderbar nach Erregung, frisch geschnittenem Holz, Moos und Tabak, meinem Lieblingsduft bei Männern.
Langsam kamen seine Hände nun immer näher, suchten ihren Weg in den offenen Mantel unter der dicken Decke und suchten quälend langsam meinen Körper. Sie waren warm und angenehm weich und zitterten ein wenig.
Er begann am linken Schenkel und fuhr aufwärts bis zur Hüfte. Jaja, er kam meinen Brüsten immer näher und streifte im Darübergleiten meine Brustspitzen. Immer wieder und genüsslich.
Ich begann zu schnurren.

Der Kutscher am Bock saß völlig regungslos da. Er konnte mein Schnurren nicht hören. Oder?

Seine Hände glitten nun seitlich aufwärts, in meine warmen Achselhöhlen und seine Finger übten abwechselnd Druck aus. Wie viele Nerven enden da, wieso spüre ich das auf der Kopfhaut, wieso zog sie sich zusammen? Und immer wieder suchten sie meine Brustspitzen, prüften ihre Festigkeit, um wieder weiter suchend weiter zu wandern; und das machte mich fast verrückt.

Mein Freund, kannst du dir vorstellen, wie es ist, wenn draußen klirrende Kälte herrscht und du wie in einer warmen, mit Pelz ausgelegter Höhle von zärtlichen Händen und Fingern langsam und behutsam erregt wirst, bis die Lust wie eine Lokomotive dahinrast? Dabei hinein gleitest in eine nächtliche, winterliche Landschaft?

Es ist aufregend und verheißend.

Unsere beiden Kapuzen näherten sich langsam an und sein warmer Atem ergoss sich rund um meinen Hals, breitete sich bis zum Nacken aus und eine seiner Hände strich langsam von der Achselhöhle nun nach rückwärts, passierten das Schulterblatt und berührte die Knorpel am Rücken. Bunte Kreise begannen sich zu drehen und lautlos schrie mein Körper nach mehr.
Die Stille die uns umgab, wurde immer lauter. Sie übertönte sicher mein lustvolles Stöhnen, das aus dem Pelz nach außen drang.

Bewegte sich der Kutscher unruhig?

Er zählte meine Rückenwirbel, glitt wieder nach oben und mein Körper begann wieder langsam zu vibrieren. Es ist dieses Zittern, das im Unterbauch beginnt, die Schenkel bis zur Kniekehle abwärts sich fortpflanzt und dann in den Zehenspitzen endet. Dann wieder nach oben schnellt und den Rest des Körpers wellenförmig in Aufruhr versetzt.

Plötzlicher Alarm, alle Nerven begannen zu glühen, fühlbar steckte seine zweite Hand nun in einem Fellhandschuh, unterbricht das wohlige, gleichmäßige Genießen! Dieser Handschuh begann genau am Nabel und kreiste in immer weiteren Wellen den ganzen Körper entlang. Er muss aus Nerz sein, denn nur Nerz ist so prickelnd auf der Haut.
Die feinen Härchen arbeiteten sich von Pore zu Pore weiter, kreisten und elektrisierten und der Körper beginnt zu betteln, ich hielt es fast nicht aus, bettelte jedoch um weitere Berührungen, schrie meine Erregung hinaus. Das anhaltende, nicht mehr beherrschbare Wimmern suchte sich seinen Weg durch die leicht geöffneten Lippen ins Freie.

Die Peitsche des Kutschers streifte die Tiere und sie wurden schneller. Der Kutscher schwankte ein wenig, bemühte sich die Tiere wieder zu langsamer Gangart zu bewegen. Ob er merkt, was sich hinter seinem Rücken abspielt?

Er verschloss meinen Mund nun mit einem Kuss, seine Zunge glitt rasch am Gaumen hin und her und jagte mir angenehme Schauer den Rücken entlang.

Nun hatten die Tiere wieder den langsamen gleichmäßigen Trott erreicht und wir näherten uns einem kleinen Wäldchen. Die hohen Bäume waren mit Schnee bedeckt und im Vorbeifahren fielen kleine Schneehäubchen auf unseren Schlitten und die uns einhüllende Pelzdecke.

Wir merkten es nur vage.
Während diese pelzige Hand weiter meine Haut elektrisierte, hatte seine zweite Hand meinen Schamhügel erreicht und versuchte mit zarten, suchenden Bewegungen meinen Lustpunkt zu finden. Ich hielt den Atem an, als er stockte und unruhig hin und her fuhr.

Denn, weißt du mein Freund, obwohl wir vereinbart hatten, dass ich unter dem Mantel total nackt bleibe, hatte ich meinen Slip, der eigentlich keiner war, mit den großen Perlen angelegt. Erinnerst du dich an meine Erzählung aus den „Intimen Beichten“ vom Erlebnis in der Bibliothek?
Dieser Slip, der aus einer Perlenschnur und einer Verbindung bestand, sich durch den Pospalt hindurch, weiter durch die Beine nach vorne spannt? Wo die einzelnen Perlen mich bei jeder Bewegung verrückt machen? Wo sich bestimmte Perlen mit meiner Perle treffen?

Auch ihn faszinierte anscheinend diese Perlenkette und er begann, wie mein „Opfer“ damals, die einzelnen Perlen zu zählen und dadurch tief in meine Empfindungen vorzudringen.
Seine gesteigerte Erregung wurde durch die Unruhe und aktivere Bewegung seiner Zungenspitze spürbar.

„Du faszinierende Teufelin.......“, seine Stimme war heiser und steigerte meine lustvolle Erregung immer mehr.

Sein Spiel mit den Perlen war aufregender als ich dachte. Er hatte Fantasie und war gefühlsmäßig eine Forschernatur. Was entdeckte er da, erforschte es minutenlang und sehr nachdrücklich. War ich es, die so erregt schnurrte und stöhnte? Ich versank immer tiefer in unserer pelzigen Hülle und durch die unruhigen Bewegungen meines nackten Körpers wurden alle Sinne geschärft und durch seine forschenden Finger und den sich bewegenden Perlen hemmungslos gereizt. Nach einigen heftigen Aktionen riss die Perlenkette. Der Weg war frei und ohne irgendwelche Hindernisse.

Irgendwann in diesem sich drehenden Kreisel der Leidenschaft, waren wir beide nackt und beachteten nicht mehr, ob die Kutsche schneller wurde, ob sie sich unregelmäßig bewegte oder schwankte.

Es war eine wunderbare Fahrt, durch die winterliche Landschaft, loderndem Feuer und dunklem, türkisblauem Himmel, eine wilde Jagd durch Eis und Schnee durch in einer geräuschgedämpften Winterlandschaft. So empfanden wir es in unserer warmen, aufregenden Bärenhöhle, egal welche Geschwindigkeit unser Himmelsschlitten wirklich hatte.

Es war jene Zeit, in der es nie wirklich Nacht wurde, die Dämmerung bis zum Morgen anhielt und es dann wieder heller wurde.

Wir fanden langsam in die Wirklichkeit zurück, flüsterten uns Worte ins Ohr, die fast unverständlich geflüstert und doch wunderbar zärtlich waren. Unsere Hände fuhren an den Konturen des anderen entlang, nahmen seine abklingende Erregung wahr und genossen die ermattete Weichheit des Anderen.

Die letzten Kilometer fuhr die Kutsche sehr langsam, der Kutscher rief uns zu, ohne sich umzuwenden, dass wir in einer halben Stunde am Ziel sein werden. Er war wirklich sehr dezent. Leider habe ich sein Gesicht nie gesehen. Als wir beim Hotel ankamen, stieg er vom Bock und verschwand eilig im Personaleingang.

Das Personal des Hotels half uns mit den Koffern und kümmerte sich um Tiere und Schlitten.

Freitag, 26. März 2021

Das "Urviech" und die "Rauschaktion", Satire

 

Das „Urviech“ und die „Rauschaktion“

Von Joana Angelides

 


Sich Luft zu machen, im Zorn und im Rausch, sieht bei den verschiedenen Leuten immer anders aus.

Viele verstecken ihren Unwillen hinter grimmiger Miene, was bei manchen Furcht auslöst, aber nicht immer strafbar ist.

Andere machen ihrem Ärger Luft, indem sie herumschreien, was schon zu vielen Konflikten geführt hat.

Besonders streitbare Exemplare gehen auf die Straße und demonstrieren, schwenken Fahnen, egal was draufsteht! Sie sind gegen Alles!

Dann gibt es die Leugner, die sogar die Ernsthaftigkeit einer Pandemie verleugnen, auch wenn sie dann röchelnd in der Intensivstation liegen und nach Luft schnappen.

In manchen Ländern gräbt man die Toten einfach ein und beschönigt die Zahlen der Statistik. Besonders dann, wenn es vor der Herausgabe der Statistik eine Zensur gibt, wie in manchen Bananenstaaten.

Im Suff werden, oft an Stammtischen oder am Arbeitsamt selber, Sprüche geklopft, die manchen erschauern lassen! Alles nur Chimäre!

Aber der Dampf wird eben abgelassen. Was bei uns in den verschiedenen Bundesländern verschieden ausfällt!

Ein Tiroler zum Beispiel verbreitete im Verhandlungsaal 311 des Landesgerichts Wien mit urtümlicher Umgangssprache so einen richtigen Hüttenzauber.

Er ist wegen „gefährlicher Drohung“ angeklagt!

Er schildert von „Schnapsrunden“ mit Zorn auf die Corona-Maßnahmen der Regierung, nennt den Bundeskanzler einen „Hurensohn“ und bedroht mehrere Regierungsmitglieder mit dem Umbringen! Verschont auch den Bundespräsidenten der Republik nicht mit markanten „Bezeichnungen“. Aber…  alles nicht ernst gemeint, war nur so im Rausch, wie er ernsthaft versichert.

Ist ja alles nur „Schimpfen“ und das ist ja nicht verboten!  Meint er. Und es geschah ja alles nur zur Erheiterung der ebenfalls nicht mehr nüchternen, johlenden Freunde am Stammtisch. Eigentlich nur eine „Rauschaktion“.

Drohen kann man ja, es war ja eben nur Schimpfen im fast besinnungslosen Rausch!

Ob dieser Logik staunt der Richter.  Er fragt, ob man da nicht hätte besser die Rettung rufen sollen?

„Wozu, nur, weil ich besoffen war?“, fragt der dieses Mal nüchterne Angeklagte, „ich war ja nicht krank und war ja am nächsten Tag wieder nüchtern!“

Was man von verschiedenen Deppen nicht behaupten kann, die halten sich hartnäckig und konstant, meint er in einem Nebensatz.

Er versichert glaubwürdig, dass er das Gesagte nicht ernst gemeint hätte, er sei zum „Umbringen“ im nüchternen Zustand gar nicht fähig.  Das bisschen Alkohol verfliegt ja wieder!

War der Richter nun ein „echter Wiener“, erinnerte er sich an den „Lieben Augustin“ oder hat ihm die Logik des Tirolers überwältigt? Anstelle den Strafrahmen bis zu einem Jahr auszuschöpfen, verurteilt er den Mann zu vier Monaten bedingt.

„Und halten Sie sich vom Alkohol fern!“

 

Der Angeklagte hat das mit Nicken zur Kenntnis genommen und verabschiedet sich mit

„A schens Tagerl wünsch i no“

 


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Dienstag, 23. März 2021

Das Bett, Erotik

 

Das Bett

 von Joana Angelides




Da steht es, mitten im Raum. Dieses riesige Bett, mit den seidenen Laken. Eigentlich könnten hier auch drei Personen bequem Platz finden.

Ich umrunde es schon das dritte Mal und berühre mit meinen Fingerspitzen die kühlen, glänzenden Laken.
Es ist eigentlich ungewöhnlich für ein Bett, so mitten im Raum zu stehen, doch wir sind auch nicht in einem gewöhnlichen Hotel, sondern in einem sehr teuren, exklusiven Hotel in Bahrein.
Und ich habe die Aufgabe für meine Zeitung einen Bericht über diesen Nächtigungstempel zu schreiben.

Die Vorderfront des Raumes ist offen und läßt die Augen über die Weite des Meeres gleiten, nur weiße durchsichtige Schleier wehen im leichten Wind, befestigt mit großen Ringen aus Messing (oder sind sie aus Gold?) an den Vorhangstangen.

Die Fußböden sind aus weißen Marmorplatten, die mit goldfarbenen Metalleisten verbunden sind. Tischchen, Elefanten darstellend, mit Rauchglasplatten tragen Schüsseln mit Obst. Wasserkaraffen stehen herum. Große Bodenwasen beinhalten weiße große Liliengewächse und Windspiele erwecken Fantasien.

Ob ich mich einfach einmal auf dieses Bett setzen darf?
Ich drücke es leicht hinunter und spüre elastischen Widerstand. Mein Po hinterläßt eine kleine Verschiebung sowie Fältchen auf dem Laken und ich streiche es wieder glatt.
Eigentlich kann man alles ganz leicht wieder ungeschehen aussehen lassen.

Ich werde mutiger und entschließe mich, mich quer über dieses überdimensionale Bett zu legen. Ich lege mich auf dem Rücken und blicke hinauf in den Himmel. Der Himmel besteht aus ebenfalls weißen Schleiern, die zusammengefaßt von einer in der Mitte sich drehenden Kugel gehalten werden. Die Kugel besteht aus vielen bunten Glassteinen und kleinen Spiegelstücken.

Sie beginnt sich langsam zu drehen und sendet kleine flimmernde Lichter aus. Von rückwärts umfassen mich plötzlich zwei starke Arme und ich habe das Gefühl, mein Kopf wird angehoben und zärtliche Finger verlieren sich in meinen Haaren.
Seltsam, ich dachte, dass ich alleine im Raum bin. Die Rezeption hat mir die Karte für das Türschloß ja alleine überlassen!
Aber, man sollte immer den Augenblick geniessen und daher schließe ich meine Augen und lasse diese Fingerkuppen meine empfindlichen Nervenenden massieren und reizen.
Das Blut schießt in den Kopf und erweckt ein Rauschen, das aber auch vom Meer vor der Terrasse sein kann.

Ich drehe mich ein wenig seitwärts, hebe meine Arme über den Kopf, ziehe die Beine etwas an und lasse diese Hände an meinen Hüften abwärts, bis zu den Kniekehlen streichen.
Die Kugel da oben dreht sich scheinbar schneller und ich höre im Hintergrund helle Glöckchen eine Melodie spielen.
Flüstern da warme Lippen etwas in mein Ohr? An sich ist es egal, was es ist, es klingt aber unglaublich zärtlich. Ich strenge mich an, die Worte zu verstehen, aber es gelingt nicht. Vielleicht ist es aber auch arabisch? Egal, es klingt wunderbar.

Hundert Hände meine ich auf meinem Körper zu spüren, das dünne Kleid kann nichts abhalten, ich genieße es.

Sehe ich da so einen kleinen Diener, der mit einem großen Fächer aus Pfauenfedern die Luft ein wenig bewegt?
Eine mit bunten Ringen bestückte kräftige Hand reicht mir eine Karaffe mit kühlem Orangensaft und eine andere Hand steckt mir süße kleine Fruchtstücke in den Mund.
Irgendwie ist mir mein dünnes Kleidchen abhandengekommen und ich spüre nun das kühle Laken auf meiner nackten Haut.

In den darauffolgenden Stunden, oder waren es Tage, wird diese Haut jedoch einige Male zum Glühen gebracht, mein Inneres explodieren und die Glöckchen immer lauter.

Ich sehe Sonnenuntergänge, aus dem Meer wieder auftauchende Sonnenscheiben, vorbei ziehende Boote und höre schwermütige Gesänge der Fischer.

Mein Körper bewegt sich auf den kühlen Laken, wird bewegt, gedreht und gehoben, die Polster verändern ihre Position, Schleier des Baldachins senken und heben sich.

Tiefe Schlafphasen wechseln mit hellwachen Momenten in denen ich mit Getöse gemeinsam mit dem Wasserfall in die Tiefe stürze.

Das Läuten des Telefons reißt mich aus meinen Träumen, oder war es kein Traum?

Es dauert eine Weile, bis ich begreife, dass ich auf diesem Bett liege, hinauf starre in den Baldachin und die sich drehende Kugel bewundere.

Endlich habe ich den Hörer gefunden und melde mich mit heiserer Stimme.
Die Rezeption wollte nur wissen, wie lange ich noch zum fotografieren brauche. Noch eine Weile, ich habe noch gar nicht angefangen!

Zuerst aber muss ich mein Kleid wieder anziehen und meine Frisur in Ordnung bringen.

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